Praktikumsbericht ADS - von Prof. Dr.

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Praktikumsbericht
Schaltungssimulation in Agilent Advanced Design System
am Beispiel einer Class-B Verstärkerschaltung
Für: Mikrowellentechnik (Modul 59108 | WS11/12)
Janis Köstermann
Inhalt
Beschreibung der Simulation....................................................................................................... 4 Der Class-B Verstärker............................................................................................................... 5 Beispiel-Simulation ................................................................................................................. 5 Berechnete Größen ............................................................................................................... 16 Fazit ...................................................................................................................................... 18 2
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Grundaufbau des Class-B Verstärkers ........................................................................ 6 Abbildung 2: Ergebnisseite zum ersten Schaltungsaufbau ............................................................... 7 Abbildung 3: Drainströme des ersten und zweiten Mosfets .............................................................. 7 Abbildung 4: Laststrom .............................................................................................................. 8 Abbildung 5: Veränderbarer Parameter ........................................................................................ 8 Abbildung 6: Ausgangsspektren bei unterschiedlicher Parameterwahl ............................................... 9 Abbildung 7: Zweiter Schaltungsaufbau...................................................................................... 10 Abbildung 8: Dritter Schaltungsaufbau ....................................................................................... 11 Abbildung 9: Power Added Efficiency.......................................................................................... 12 Abbildung 10: Ansicht des detaillierteren Levels .......................................................................... 13 Abbildung 11: Gate-Spannung .................................................................................................. 14 Abbildung 12: Ausgangsspektren bei steigender Signalleistung ...................................................... 15 Abbildung 13: IM3 und Rechtecksignal ....................................................................................... 16 Abbildung 14: Übersicht über alle Berechnungsgleichungen........................................................... 17 3
Beschreibung der Simulation
Im
vorliegenden
Praktikum
soll
die
Simulation
und
Analyse
einer
elektronischen Schaltung experimentell geübt werden.
Hierzu kommt die Software Advanced Design System, kurz ADS, des
Herstellers Agilent Technologies zum Einsatz. Bei diesem Softwarepaket
handelt es sich um ein sehr umfassendes Programm u.a. zur Analyse,
Synthese und Simulation elektronischer Schaltungen wie Filter, Verstärker,
Oszillatoren und ganzer Schaltungsgruppen.
4
Der Class-B Verstärker
Die
Teilnehmer
der
Veranstaltung
bearbeiten
jeweils
ein
eigenes
Schaltungsbeispiel. Der vorliegende Bericht behandelt die Beispielschaltung
zum Class-B Verstärker.
Der
Class-B
Verstärker,
insbesondere
in
Abgrenzung
zu
anderen
Verstärkerschaltungstypen, wurde in der Veranstaltung Mikrowellentechnik
ausführlich
besprochen,
weshalb
hier
nur
seine
grundlegenden
Besonderheiten kurz erwähnt werden sollen.
Entscheidend zur Einstufung ist der Arbeitspunkt, der beim Class-B Typ im
Nulldurchgang
liegt.
Aussteuerungsrichtung
Dies
bedingt,
die
dass
Signale
eine
in
positiver
gewisse
und
negativer
Schwellspannung
überschreiten müssen, da der Halbleiter darunter sperrt. Dadurch ergeben
sich in der direkten Umgebung des Arbeitspunktes, also bei kleinen
Aussteuerungssignalen,
erhebliche
sogenannte
Übernahmeverzerrungen.
Gleichwohl bietet der Class-B Verstärker - aus denselben Gründen - auch
Vorzüge;
etwa
hat
er
nahezu
keinen
Ruhestrom
und
damit
eine
verschwindend geringe Verlustleistung im nicht ausgesteuerten Fall.
Beispiel-Simulation
Jedes der im Praktikumsversuch bearbeiteten Schaltungsbeispiele ist in Form
einer vorgefertigten Datei im Umfang des Programms bereits enthalten.
Neben dem Schaltungsaufbau selbst sind auch zahlreiche Anordnungen zur
Simulation und deren Auswertung bereits ausgearbeitet.
Im Verlauf des Praktikums sollen die zur Verfügung gestellten Daten
analysiert und verstanden und die Beschreibung vom Englischen ins Deutsche
übersetzt werden.
5
Abbildung 1: Grundaufbau des Class-B Verstärkers
Abbildung 1 zeigt den ersten von drei Aufbauten. Der Verstärker selbst ist mit
dem üblichen Symbol als konzentriertes Bauelement dargestellt. Darüber
hinaus ist bereits eine komplette Schaltung für eine sinnvolle Simulation
angelegt. Eingangsseitig wird die Schaltung gespeist, wie der Überschrift zu
entnehmen ist, mit jeweils einer Frequenz und gesweepter Leistung.
Außerdem sind die üblichen Koppelkondensatoren, eine Spannungsversorgung
und ein Abschlusswiderstand eingefügt. Alle Ströme werden durch die
schematisch dargestellten Messgeräte ermittelt und können für die Analyse
und weitere Berechnungen genutzt werden. Spannungen werden überall dort
erfasst, wo Leitungen einen Bezeichner tragen, so wie etwa "Vload" als
Spannung über dem Last- bzw. Abschlusswiderstand.
6
Abbildung 2: Ergebnisseite zum ersten Schaltungsaufbau
Abbildung 2 zeigt die Ergebnisansicht zur Auswertung des vorstehenden
Aufbaus. Wie leicht ersichtlich ist, sind zahlreiche Informationen tabellarisch
und graphisch aufbereitet.
Abbildung 3: Drainströme des ersten und zweiten Mosfets
Abbildung 3 zeigt die Drainströme der beiden Transistoren. Diese sind
naturgemäß jeweils unipolar, da je ein Transistor für eine Halbwelle zuständig
7
ist.
Aufgrund
der
Übernahmeverzerrungen
ergeben
sich
keine
reinen
Sinushalbwellen. In der Addition ergibt sich wieder ein (relativ) sinuförmiges
Gesamtsignal, das über dem Lastwiderstand gemessen werden kann.
Abbildung 4: Laststrom
Abbildung 5: Veränderbarer Parameter
8
Besonders komfortabel ist die in Abbildung 5 dargestellte Möglichkeit,
Parameter zu verändern. So kann etwa eine andere Tonfrequenz gewählt oder
gar
ein
Parameter
durch
einen
graphisch
dargestellten
Schieberegler
beeinflusst werden. In diesem Fall lässt sich die gewünschte Verstärkung
einstellen und die resultierende Auswirkung auf die Anteile an Grund- und
Oberwellen auf der Ausgangsseite können direkt abgelesen werden.
Abbildung 6: Ausgangsspektren bei unterschiedlicher Parameterwahl
Abbildung 6 zeigt hier, wie bereits der relativ klein gewählte Regelbereich des
Parameter-Schiebers
das
Ausgangsspektrum
beeinflusst.
Besonders
zu
höheren Ordnungen hin ist ein Ansteigen des Oberwellenanteils erkennbar.
Grundsätzlich sieht man, dass der Class-B-Verstärker die geradzahligen
9
Oberwellen deutlich stärker abgibt, als die ungeradzahligen, so wie es von
einem Transistorverstärker im Gegensatz zum Röhrenverstärker zu erwarten
ist.
Abbildung 7: Zweiter Schaltungsaufbau
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Abbildung 8: Dritter Schaltungsaufbau
Die
in
Abbildung
7
und
Abbildung
8
gezeigten
Schaltungsaufbauten
beschäftigen sich insbesondere mit dem Leistungswirkungsgrad. Da dieser
deutsche Begriff eher unüblich ist und auch die gängige Abkürzung "PAE"
Verwendung finden soll, wurde für den Leistungswirkungsgrad die englische
Begrifflichkeit "Power-Added-Efficiency" beibehalten.
Die PAE bezieht im Gegensatz zum klassischen Wirkungsgrad nicht nur die
Ein-
und
Ausgangsleistung
sondern
auch
Versorgungsleistung mit ein. Es liegt die Formel
PAE=100 x (POutRF–PInRF)/ PDC
zugrunde.
11
die
Gleichspannungs-
Abbildung 9: Power Added Efficiency
Abbildung 9 zeigt die Power Added Efficiency graphisch dargestellt in
Abhängig der Ausgangsleistung im Grundwellenspektrum. Es ist deutlich
ersichtlich,
dass
beim
Class-B-Verstärker
für
den
entscheidenden
Leistungsbereich zu größeren Leistungen hin ansteigt. Die Effizienz wird also
für kräftigere Aussteuerungen besser.
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Abbildung 10: Ansicht des detaillierteren Levels
Abbildung 10 zeigt die Detailansicht der konzentrierten Verstärkerelements.
ADS bietet die Möglichkeit, Gruppen von Bauteilen und Messstellen zu
Elementen zusammenzufassen, um eine höhere Übersichtlichkeit zu erhalten.
Will man aus einer der vorangehenden Darstellungen schauen, welcher
Aufbau sich hinter dem "Verstärker" verbirgt, ist dies jederzeit mit einem Klick
auf
die
durch
den
Pfeil
hervorgehobene
Schaltfläche
möglich.
Die
nebenstehende wechselt wieder in die höhere Hierarchieebene.
Im gezeigten Beispiel konnte so die Gate-Spannung durch ein Label
gekennzeichnet und im folgenden erfasst werden.
13
Abbildung 11: Gate-Spannung
Ein
weiteres
interessantes
Ausgangsspektrums
in
Bild
liefert
Abhängigkeit
die
von
graphische
der
Darstellung
Signalleistung.
Wird
des
die
Signalleistung schrittweise erhöht, erkennt man deutlich den zunehmenden
Anteil an Oberwellen, wie aus den folgenden Abbildungen ersichtlich wird.
Insbesondere das sinkende IM3 wird hier sehr deutlich.
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Abbildung 12: Ausgangsspektren bei steigender Signalleistung
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Abbildung 13: IM3 und Rechtecksignal
Abbildung 13 hingegen zeigt, wie bereits zwei signifikante Wellenanteile
ausreichen, um ein nahezu rechteckiges Ausgangssignal zu erzeugen. Die rot
dargestellte Eingangsspannung ist hierbei ein Sinussignal, blau dargestellt ist
das Lastsignal am Ausgang des Verstärkers. Aus der Spektralgrafik ist
ersichtlich, dass in dieser Situation bereits die zweifache Oberschwingung mit
ca. 50dB keinen großen Anteil zur Signalformung mehr liefert.
Berechnete Größen
Im vorstehenden Kapitel wurde anhand einiger Beispiel gezeigt, wie direkte
Messgrößen ermittelt und diese zur Analyse dargestellt werden können. Die
Analysen enthielten darüber hinaus jedoch zahlreiche Größen, die rechnerisch
ermittelt werden müssen, da sie keinem simplen Messwert entsprechen. Ein
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Beispiel hierfür ist die Power Added Efficiency, deren Berechnungsgrundlage
dargestellt wurde. Für die umfassenden Analyse- und Ergebnisseiten ist im
vorliegenden Projekt eine komplette Gleichungs-Seite vorgesehen. Dort sind
alle Berechnungen festgehalten und erläutert. Die Werte können somit auf
den Ergebnisseiten dynamisch und an verschiedenen Stellen genutzt werden,
ohne
die
Berechnung
mehrfach
ausführen
zu
müssen
Übersichtlichkeit einzuschränken.
Abbildung 14: Übersicht über alle Berechnungsgleichungen
17
oder
die
Fazit
Die Software ADS bietet allumfassende Möglichkeiten zur Schaltungsanalyse.
Bereits der kleine Teil, der im Praktikumsversuch ausgeschöpft werden
konnte, hat ein Gefühl dafür vermittelt, wie viel Entwicklungsarbeit mit Hilfe
der Software erledigt werden kann, völlig ohne dafür Versuchs- und
Messaufbauten
zu
benötigen.
Simulationen
und
dynamische
Messwertanpassungen ermöglichen es, spielerisch verschiedene Szenarien
durchzuprobieren. Einige der Werte wären bei einem realen Messaufbau nur
sehr schwer oder gar nicht ermittelbar, so dass die Softwaresimulation dem
praktischen Versuch hier in mehrerlei Hinsicht überlegen ist.
Soll
eine
bestimmte
Schaltung
analysiert
werden,
empfiehlt
es
sich
nachweislich, auf die von Agilent bereitgestellten Beispiele zurückzugreifen.
Die sehr umfangreichen Aufbauten sind gut dokumentiert und können nach
eigenen Wünschen angepasst werden. Diese Anpassungen werden in vielen
Fällen von geringerem Aufwand sein, als eine komplette Schaltung neu
anzulegen.
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