Codex flores Kritiken: Recollection: Martina Janková singt Haydn 1 von 2 http://www.codexflores.ch/rezensionen_ind2.php?art=552 --- Anzeige --- Onlinemagazin für alle Bereiche der klassischen Musik Inhalt © + > £ ~ & / ® x Home Dienstag, 28. Juli 2009 --- Anzeigen --- kammerorchesterbasel - die Europaklasse der Nordschweiz Jubiläen Kritiken und Berichte Joseph Haydn Ein paar nützliche Links und Codex-flores-Texte zu Joseph Haydn Editorials Im Gespräch 27.07.2009 Nachrichten Recollection: Martina Janková singt Haydn Druckansicht Kritiken Features Dossiers Archiv Links ---Theater, Festivals und Konzerte ---Codex flores wird unterstützt von Int. Gesellschaft für Empirische Ästhetik Deutsche Gesellschaft für Musikpsychologie Schw. Gesellschaft für Musik-Medizin (SMM) ---> Leserbriefe > Kontakt > Impressum > AGB/Datenschutz > Leitbild > Mediadaten > Pressecorner News als RSS-Feed: Zeitschriften Papa Haydn sollte nur ja nicht unterschätzt werden – diese Botschaft ist, dem Haydn-Jahr sei Dank, zur Zeit unüberhörbar. Der Komponist in Diensten des Fürsten Esterhazy hat der Nachwelt ja auch nicht nur Quartette, Sinfonien und zwei überragende Oratorien («Vier Jahreszeiten» und «Schöpfung») hinterlassen. Auch seine Opern kommen wieder auf die Spielpläne (was einige Kritiker allerdings eher als nicht zwingend betrachten – die grosse weltliche Bühnenform war des Lehrers Mozarts Sache nicht). Im kantablen Kleinen aber, im übersichtlichen GenreTableau führte er, das zeigen die Neueinspielungen seiner Liederzyklen und Bearbeitungen deutlich, im historischen Niemandsland zwischen Empfindsamkeit und Biedermeier einen überraschend subtilen und einfallsreich-liebenswürdigen akustischen Pinsel. Da formt er aus Schäferstündchen und -idyllen feinsinnige Kleinode, ja er malt – etwa in der Vertonung von Gedichten der englischen Chirurgen-Gattin Anne Hunter – gar Stimmungen, die auf die schubertschen Sehnsuchtszyklen vorauszuweisen scheinen. Vor dreissig Jahren hat die Sopranistin Elly Ameling zusammen mit dem Pianisten Jürg Demus für das Label Pentatone sämtliche HaydnLieder eingespielt, mit Blick auf den 200. Todestag des Komponisten wird die Kollektion neu auf den Markt gebracht. Aber auch das frühere Ostblock-Label Supraphon wagt es, im Haydn-Jahr für das Liedschaffen des Ureuropäers eine Lanze zu brechen. Es kann sich dabei auf die Kunst einer Sängerin stützen, die sich als Haydn-Interpretin mittlerweile einen hervorragenden Ruf geschaffen hat: die am Opernhaus Zürich tätige tschechische Sopranistin Martina Janková. (Ein Höhepunkt steht ihrer Haydn-Karriere noch bevor: Im November 2009 wird sie an der Seite von Juliane Banse und Werner Güra unter der Stabführung von Nikolaus Harnoncourt mit dem Concentus Musicus Wien im Wiener Musikvereins-Saal in einer Wiedergabe von Haydns Oper «L´infedeltà delusa» eine der Hauptrollen einnehmen.) Die Supraphon-CD versammelt neben den beiden Bänden englischer Canzonetten, die Haydn in der Zeit zweier Englandreisen verfasst hat, Bearbeitungen schottischer und walisischer Volkslieder für Klavier, Violine (Gauthier Burgunder) und Cello (Gunta Abele). Sie spannt damit den Bogen zwischen den frühen 1780er-Jahren, in denen die Lieder Haydns noch als blosser Klaviersatz veröffentlicht wurden und die Sängerin ihren Part ganz selbstverständlich aus der Oberstimme der rechten Hand herauszulesen hatte bis zu den rund 15 Jahre später veröffentlichten «Original Canzonettas», die sogar über das Liedschaffen des Schülers Mozart hinausweisen und teils dunkelromantische Atmosphären schaffen. Mit einem kongenialen Gérard Wyss als Begleiter am Klavier versteht es Janková, die Haydn-Lieder zum Leben zu erwecken – mit schalkhaftem Humor und der verschwörerischen Kunstfertigkeit der stets am Konversationswert der «sehr gewöhnlichen Geschichten» (einer der Liedtitel) nachbarschaftlichen Tratsches und Klatsches interessierten Erzählerin. Und nie verlässt sie dabei das klassische Mass. Die Silberscheibe weckt hingegen die Neugier, ob diesen Tonsätzen mit dem Einsatz eines Hammerklaviers anstelle des modernen Konzertflügels nicht sogar noch mehr an klanglicher Rafinesse, Individualität und Intimität entlockt werden könnte. (wb) das Orchester Heft 7-8 (Juli/August 2009) weiter... Kongresse Recollection. Haydn Songs. Martina Janvoká (Sopran), Gérard Wyss (Klavier). Englische Canzonetten, Deutsche Lieder und Bearbeitungen schottischer und walisischer Volkslieder. Aufgenommen im Januar 2009 im Radiostudio Zürich. Supraphon SU 4005-2. Bookmark zu dieser Seite: Georg Friedrich Händel Dasselbe zu Georg Friedrich Händel Dossier Kulturpolitik ------14. 05. 2009 Dossier Musikvermittlung 06.06.2009 Berns Musikleben vor schwieriger Zukunft In Bern werden die Subventionsverträge von Theater und Orchester neu ausgehandelt. Das Theater drängt auf mehr finanzielle Kompetenzen. Codex flores zeigt, weshalb dies keine gute Idee wäre. 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