Blick auf das Alte Schloss Neues Schloss Altes Schloss | Corps de Logis Neues Schloss Saalbau mit Telemannsaal Prinzessinnenhaus Prinzenhaus Schlossvogtei Hofküche Marstallgebäude Remisengebäude See Blumeninsel Wasserfall und Brücke Schweizerhaus (Privatbesitz) Sonnenuhr (derzeit abgebaut) Nymphenbrunnen Waldhaus (Privatbesitz) N Schlossvogtei und Hofküche 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Als fürstliches, zentrales Wohnhaus wurde das Corps de Logis und spätere Alte Schloss von 1698 bis 1704 unter der Leitung des Eisenacher Oberbaumeisters Johann Mützel erbaut. Das verputzte Fachwerkgebäude bekam einen schlichten kalkweißen Anstrich, die Fenster und Türen waren grün marmoriert. Die Innenräume, darunter der Festsaal im ersten Obergeschoss, enthielten reich vergoldete Dekorationen, Lüster, Stuckaturen, Intarsienparkett, Tapeten und Wandmalereien. Prinzen- und Prinzessinnenhaus Carl August von Sachsen - Weimar - Eisenach (1757 - 1828) ließ ab 1795 die barocke Gartenanlage nach seinen eigenen Vorstellungen und Entwürfen in einen weitläufigen Landschaftspark überformen. Mit dem Neuen Schloss wurde ein neuer westlicher Abschluss geschaffen. Ab 1853 ließ Großherzog Carl Alexander (1811 - 1901) den Landschaftspark unter dem Einfluss von Fürst Hermann von Pückler - Muskau durch den Hofgärtner Hermann Jäger umgestalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Schloss ein Kinderdorf eingerichtet. Ab 1992 blieb Wilhelmsthal ungenutzt. 2009 wurde die Schloss- und Parkanlage Wilhelmsthal der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten übertragen. Die Arbeiten zur Sanierung von Schloss und Park haben begonnen. Altes Schloss Schloss und Park Wilhelmsthal Die Schloss- und Parkanlage Wilhelmsthal befindet sich in unmittelbarer Nähe zu Eisenach und dem Rennsteig. Herzog Johann Wilhelm von Sachsen - Eisenach (1666 - 1729) ließ hier ab 1698 eine nach ihm benannte barocke Jagd- und Lustschlossanlage erbauen. Der von Schlossbauten umstandene Anger in Ost - West - Ausrichtung wurde um eine Gartenachse mit nördlichen und südlichen Anlagen ergänzt. Im Schnittpunkt beider Achsen befand sich das Alte Schloss als Corps de Logis. Gebäude und Gartenanlagen wurden durch den künstlich angelegten großen Wilhelmsthaler See ergänzt. Nach dem Aussterben der Eisenacher Linie fiel Wilhelmsthal an Ernst August von Sachsen - Weimar - Eisenach (1688 - 1748), der den Architekten Gottfried Heinrich Krohne mit Umbauarbeiten beauftragte. Prinzen- und Prinzessinnenhaus sind baugleiche Pavillons. Sie wurden um 1710 als verputzte Fachwerkbauten mit Mansarddach und Stirnrisalit erbaut. Das Prinzenhaus diente ursprünglich als Tafelhaus, das Prinzessinnenhaus beherbergte auch die Wohnung des Hofmarschalls. Erst 1941 griff man bei der Umnutzung zur Waldarbeiterschule in die historische Raumstruktur der Untergeschosse ein. Später mussten beide Gebäude aufgrund von Schwammbefall neu aufgemauert werden. Ihr ursprünglicher Charakter hat sich aber erhalten. Bauherr Herzog Johann Wilhelm ließ – auf Repräsentation bedacht – von 1718 bis 1719 einen von Johann Mützel entworfenen, reich mit Jagd- und Musikmotivstuckaturen verzierten Saalbau errichten, das „Fürstliche Ballet“. Er gilt als ältester freistehender Konzertsaal Europas und wird wegen seiner ausgezeichneten Akustik gelobt. Der Saal wird heute auch als Telemannsaal bezeichnet, da hier einige Kompositionen Georg Philipp Telemanns zur Uraufführung gekommen sind. Ab 1801 wurde der Saalbau mit dem Anbau der Kolonnade und des gegenüberliegenden Pavillons zum Neuen Schloss erweitert. 1910 fügte man dem Neuen Schloss einen Verbindungsgang zum Prinzenhaus hinzu, den Prinzengang. In diesem Zusammenhang wurde auch der Pavillon durch eine Erweiterung dem äußeren Erscheinungsbild des Saalgebäudes angeglichen. Schlossvogtei und Küchenhaus sind ein ebenfalls von Johann Mützel entworfenes, um 1710 erbautes Pavillonpaar. Im Vergleich zum Prinzen- und Prinzessinnenhaus sind diese Gebäude im Dach- und Fassadenbereich einfacher gestaltet. Im Erdgeschoss des Küchenhauses befand sich die Hofküche, im Obergeschoss das Quartier der häuslichen Hofbediensteten (z.B. Hofkurier, Mundkoch oder Bettenmeisterin). Die Schlossvogtei bot ebenfalls Unterkunft für die Bediensteten. Schloss und Park Wilhelmsthal bei Eisenach Der von Johann Mützel entworfene Marstall wurde um 1710 erbaut und schließt als Pendant zum „Neuen Schloss“ die Schlossachse im Osten ab. Ursprünglich als drei eigenständige Gebäudeteile (Marstall, Wagenhaus und Waschhaus) erbaut, wurden sie um 1744 mit zierlichen Kopfpavillons zu einer Einheit verbunden. Der Uhrenturm stammt aus dem Jahr 1715, die Uhr selbst von 1859. Beeindruckend ist vor allem das geschnitzte Holzstützensystem im Erdgeschoss des Marstalls. 1942 ließ die Wehrmacht hier ein Kriegsgefangenenlager einrichten. Kontakt Die Wagenremise mit klassizistischem Mittelrisalit wurde 1802 als verputzter dreiflügeliger Fachwerkbau errichtet. In der zweischiffigen Halle im Erdgeschoss waren die Kutschen und eine Schmiede untergebracht, später kamen eine Backstube, ein Waschraum und eine Wildpretkammer hinzu. Die Räumlichkeiten im Obergeschoss teilten sich Oberstleutnant, Oberhofmarschall, Adjutant, Kabinettssekretär und Diener. Zum Wohngebäude umfunktioniert, lebten in der Remise noch bis 1992 mehrere Familien. sog. Telemannsaal im Neuen Schloss Förderkreis Schlossanlage Wilhelmsthal e.V. 4 c/o Vorsitzender Volker Weber 80 Zur Skihütte 42 Nordhausen 247 99848 Wutha - Farnroda A38 80 Sondershausen Heiligenstadt www.schloss-wilhelmsthal.de 4 247 E-mail: [email protected] 249 Mühlhausen 249 84 Sömmerda 176 86 176 A71 247 85 87 Eisenach 84 A4 247 Erfurt Gotha Weimar Apolda A9 Wilhelmsthal 19 Jena Ohrdruf Arnstadt 4 88 84 285 Schmalkalden 19 4 Suhl Meiningen 89 Gera 88 Rudolstadt Pößneck Paulinzella 88 Ranis Saalfeld Ilmenau 2 A71 Schleusingen 85 94 92 Greiz Schleiz Saalburg 281 A4 92 Zeulenroda 90 Hildburghausen 7 281 94 4 A71 Schmölln 7 85 87 247 Bad Salzungen Altenburg 2 7 84 2 Sonneberg A73 89 Heldburg Impressum Park 86 80 19 Der Park von Schloss Wilhelmsthal erhielt seine letzte künstlerische Prägung unter dem Einfluss Pücklers. In unmittelbarer Umgebung des Schlosses und auf der Blumeninsel wies er kleinteilig gestaltete Areale mit blühenden Gewächsen auf. Der größte Teil der Anlage präsentiert sich als verfeinernd komponierte Natur mit fließenden Übergängen zur Landschaft und einer Vielzahl von Blickachsen. Neben peripheren Wirtschaftsgebäuden lassen sich in Wilhelmsthal einige historische Parkelemente entdecken, so der 1797 von Friedrich Wilhelm Döll entworfene Nymphenbrunnen mit wasserspeienden Delphinen und der Standort der Sonnenuhr von 1808. Wasserfälle haben sich ebenso erhalten wie eine Parkbrücke unterhalb des Sees. In der näheren Umgebung bieten sich die Hochwaldgrotte, die Sophiengrotte, das Schwalbennest und der Prinzessinnensteig zum Aussichtspunkt Hirschstein als Ziele für Spaziergänger an. A71 A38 Telefon : (03 69 21) 17 01 60 Anfahrt Marstall Wagenremise Blick auf Marstall und Schlossvogtei A9 © STIFTUNG THÜRINGER SCHLÖSSER UND GÄRTEN Schloss Heidecksburg · Postfach 10 01 42 · 07391 Rudolstadt Telefon (0 36 72) 4 47 - 0 · Telefax (0 36 72) 4 47 - 1 19 E-Mail: [email protected] www.thueringerschloesser.de Gestaltung: www.buero4.de Fotos: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten 1. Auflage 2010 STIFTUNG THÜRINGER SCHLÖSSER UND GÄRTEN