Rockefeller Center®

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Rockefeller Center®
New York City, New York, USA
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www.LEGO.com
John D. Rockefeller, Jr.
der Familienname mit dem kommerziellen Projekt verknüpft wird, aber er ließ
sich von dem Argument überzeugen, dass der Name Rockefeller mehr Mieter
anziehen würde.
Innerhalb des ersten Jahrzehnts lockte der Gebäudekomplex so
namenhafte Mieter wie RKO Pictures, die französische Buchhandlung Librairie
de France und das brandneue Nachrichtenmagazin News-Week (in seiner
ursprünglichen Schreibweise) an. An der Westseite des Centers siedelten sich
zahlreiche Unternehmen aus dem Showgeschäft an, doch Filmgeschichte wurde
auch in einem der Gebäude an der Fifth Avenue geschrieben, in dem John Hay
Whitney und David O. Selznick die Entscheidung trafen „Vom Winde verweht“ zu
produzieren.
Library of Congress, Prints & Photographs Division: Foto von Harris & Ewing,
[Reproduction Number: LC-USZ62-123456].
John Davison Rockefeller, Jr. (29. Januar 1874 – 11. Mai 1960) war ein großer
Philanthrop und eine Schlüsselfigur der schillernden Familie Rockefeller.
Er war als fünftes Kind der einzige Sohn von John D. Rockefeller (Sr.), dem
Großindustriellen und Gründer von Standard Oil, und war selbst Vater der fünf
berühmten Rockefeller-Brüder. In Biographien wurde er stets mit dem Beinamen
„Junior“ geführt, um ihn nicht mit seinem höher geschätzten Vater John D.
Rockefeller „Senior“ zu verwechseln.
Nach Abschluss seines Studiums fing Rockefeller (Jr.) am 1. Oktober 1897
im Unternehmen seines Vaters an und organisierte den Geschäftsbetrieb in dem
neu eingerichteten Familienbüro in der Zentrale der Standard Oil Company am
Broadway. Er wurde Director bei Standard Oil und später auch Director bei der
1901 von ihm gegründeten J. P. Morgan U.S. Steel Company. Nach einem vom
Hearst-Medienimperium enthüllten Bestechungsskandal, in den John Dustin
Archbold, der damalige President der Standard Oil Company und der direkte
Nachfolger von Rockefeller (Sr.), verwickelt war, zog sich Rockefeller (Jr.) 1910 aus
beiden Unternehmen zurück, um sein philantropisches Werk von kommerziellen
und finanziellen Interessen „reinzuwaschen“.
Während der Weltwirtschaftskrise schuf er als alleiniger Geldgeber einen
gewaltigen Komplex aus insgesamt 14 Gebäuden im geografischen Zentrum von
Manhattan – das Rockefeller Center®. Dem Bau des Rockefeller Center hat er
wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit gewidmet als jedem anderen Projekt.
Im Jahr 1928 pachtete John D. Rockefeller (Jr.) den Baugrund von der
Columbia University und begann 1930 mit den Bauarbeiten. Zunächst wurden
dort mehr als 200 Sandsteinhäuser und andere ältere Gebäude abgerissen.
Ursprünglich hatte Rockefeller (Jr.) ein Syndikat zum Bau eines Opernhauses für
die Metropolitan Opera auf dem Gelände geplant, doch nach dem Börsenkrach
im Jahr 1929 und der Absage der Metropolitan Opera überlegte er es sich anders.
Rockefeller konstatierte: „Es war klar, dass mir nur zwei Wege offenstanden:
Entweder das gesamte Bauvorhaben zu stoppen, oder in dem sicheren Wissen
weiterzumachen, dass ich es alleine bauen und finanzieren muss.“ Mit der
Metropolitan Life Insurance Company handelte er einen Kreditrahmen aus
und deckte die laufenden Kosten durch den Verkauf von Ölaktien, um sich als
alleiniger Investor an dieses enorme Projekt zu wagen. Und er schloss einen
Pachtvertrag mit einer Laufzeit von 87 Jahren mit der Columbia University. Es war
das größte privat finanzierte Bauprojekt, das in der Moderne jemals unternommen
wurde. Mehr als 75.000 Bauarbeiter waren während der Weltwirtschaftskrise auf
der Baustelle tätig.
1931 wurde für den Gebäudekomplex erstmals der Name „Rockefeller
Center“ ins Gespräch gebracht, und zwar von Ivy Lee, einem PR-Pionier und
renommierten Berater der Familie. Ursprünglich wollte Rockefeller (Jr.) nicht, dass
John D. Rockefeller, Jr.
Der Bau des Rockefeller Center®
Mit dem Bau der 14 Gebäude im ArtDéco-Stil (ohne das ursprünglich
vorgesehene Opernhaus) wurde am
17. Mai 1930 begonnen. Abgeschlossen
wurden die Bauarbeiten dann am 1.
November 1939, als John D. Rockefeller
(Jr.) den letzten (silbernen) Bolzen
in das Gebäude mit der Adresse 10
Rockefeller Center trieb.
Die zwischen 1932 und 1940
er­
bauten ursprünglichen Gebäude
weisen eine vergleichbare Architektur­
sprache auf, d. h. sie bestehen aus
weißem Kalkstein aus Indiana und
be­
sitzen schlichte geometrischen
Formen und kühne Fassaden ohne
auf­fällige Verzierungen, abgesehen
von den vertikalen Linien zur Betonung
der Bauhöhe. Im Fokus des Projekts
steht das ehemalige RCA Building, ein
Wolkenkratzer, der sich 70 Stockwerke
über die Channel Gardens erhebt, die als
monumentaler Zugang zu dem Gebäude
von der Fifth Avenue aus dienen.
Das rege Treiben der 75.000
Bau­arbeiter machte die Baustelle zu
einer derartigen Sehenswürdigkeit,
Die Bauarbeiten am RCA Building und
Lower Plaza im September 1932. Das Center
Theatre (links) und das RKO Building
(hinten rechts) waren bereits fertig gestellt.
Neben dem RKO Building waren die
Arbeiten an der Radio City Music Hall schon
fast abgeschlossen. (Bild: Wired New York).
dass von den neugierigen Passanten sogar ein offizieller „Sidewalk Super­
intendents Club“ gegründet wurde. Mit den Mitgliedsausweisen erhielt man Zutritt
zur Aussichtsplattform.
John R. Todd fungierte bei dem
gewaltigen Projekt als übergeordneter
Bauleiter und „Managing Agent“,
Raymond M. Hood agierte als feder­
führender Architekt. Die beiden
arbeiteten mit einem Team aus drei
unterschiedlichen Architekturbüros Während der Phase des vorläufigen Entwurfs
im Jahr 1931 experimentierte Hood mit vielen
zu­sammen und gaben den Weg vor.
Ideen für die Fassade des RCA Building.
Hood war der größte Wolkenkratzer- (Bild: Wired New York).
Architekt der 1920er Jahre, der die
Evolution des Wolkenkratzerbaus in Amerika in jenem Jahrzehnt nicht nur
verkörperte, sondern auch anderen als Inspiration diente. Das Rockefeller Center
war sein letztes Großprojekt. Auch wenn der tatsächliche Entwurf das Werk eines
Architektenkonsortiums war, galt er doch als „Schlüsselfigur“ bei dem Entwurf.
Und die dichte Ansammlung der Gebäude, ihr monochromatisches äußeres
Erscheinungsbild und die
Landschaftsgärten auf den
Dächern spiegeln seinen
Einfluss deutlich wider.
Der endgültige Entwurf für
das Rockefeller Center wurde
der Presse am 5. März 1931
präsentiert.
(Bild: Wired New York).
2
Rockefeller Center®
Beim Rockefeller Center® handelt es um einen Komplex aus 19 gewerblichen
Gebäuden, die eine Fläche von 89.000 m2 zwischen der 48. und 51. Straße in New
York City einnehmen. Der von der Familie Rockefeller erbaute Gebäudekomplex
befindet sich im Zentrum von Midtown Manhattan und reicht von der Fifth Avenue
bis zur Sixth Avenue.
Das Rockefeller Center stellt einen Wendepunkt in der Geschichte der
Bauplastik dar: Es zählt zu den letzten großen Bauprojekten in den Vereinigten
Staaten, bei denen künstlerisch gestaltete Elemente von vorneherein fest ein­geplant
waren. Der Bildhauer Lee Lawrie steuerte die größte Zahl an Einzel­werken bei – 12,
um genau zu sein. Hierzu gehören auch die Atlas-Statue mit Blick auf die Fifth Avenue
sowie die markanten Friese über dem Haupteingang zum RCA Building.
Das Rockefeller Center ist eine Kombination aus zwei Gebäudekomplexen:
den 14 ursprünglichen Art-Déco-Bürogebäuden aus den 1930ern sowie den vier
Hochhäusern im Internationalen Stil an der Westseite der Avenue of the Americas,
die in den 1960ern und 1970ern errichtet wurden.
Art déco war eine Bewegung der
Designgeschichte, die von ca. 1925 bis in die
1940er Jahre dauerte und auf „verzierende“
Kunstformen wie die Architektur, die Innen­
architektur und die Produktgestaltung ebenso
Einfluss nahm wie auf die visuellen Künste, bspw.
die Kleidermode, die Malerei, das Grafikdesign
und die Filmkunst. Zu jener Zeit galt dieser Stil
als elegant, glamourös, funktional und modern.
Die Bewegung war eine Mischung diverser
Stilformen und Bewegungen des frühen 20. Bullocks Wilshire in Los Angeles,
Jahrhunderts einschließlich Neoklassizismus, Kalifornien.
Konstruktivismus, Kubismus, Moderne, Art (Bild: Wikimedia Commons).
Nouveau und Futurismus. In Europa erlebte
Art déco in den wilden Zwanzigern ihre Blüte­
zeit, die sich in den Vereinigten Staaten bis
Ende der 1930er fortsetzen sollte. Design­
bewegungen haben zwar häufig politische
oder philosophische Wurzeln bzw. verfolgen
entsprechende Intentionen, doch bei Art déco
ging es ausschließlich um das Dekorative.
In den späten 30er und frühen 40er
Jahren erlebte Art déco seinen Niedergang,
um dann in den 1980er Jahren eine Wieder­ City Hall in Buffalo, New York:
auferstehung im Bereich des Grafikdesigns zu Art-Déco-Gebäude.
feiern. Art déco hatte starken Einfluss auf zahlreiche spätere Kunstbewegungen
wie Memphis oder Pop Art.
Weltweit können noch viele Beispiele für diesen Stil bestaunt werden,
und zwar in so unterschiedlichen Ländern wie China (Shanghai), Großbritannien,
Spanien, Kuba, Indonesien, Argentinien, Rumänien, Australien, Neuseeland, Indien,
Brasilien und den Vereinigten Staaten (hauptsächlich in Miami, Los Angeles und
New York City) oder auch auf den Philippinen. Viele typische Beispiele sind als
Architekturdenkmäler in zahlreichen Großstädten erhalten. Das Empire State
Building, das Rockefeller Center sowie das Chrysler Building in New York City
zählen zu den größten und bekanntesten Vertretern dieser Stilbewegung.
Den Mittelpunkt des ab­
ge­
senkten Rockefeller Plaza bildet im
Hintergrund das 70-stöckige, 266 m
hohe GE Building, das in Anlehnung an
seine Anschrift „30 Rockefeller Center“
gerne auch „30 Rock“ genannt wird und
ursprünglich als RCA Building erbaut
wurde. Dieses Gebäude bildet die Kulisse
für das berühmte Foto „Lunch atop a
Skyscraper“ aus dem Jahr 1932, auf dem
Charles C. Ebbets Arbeiter abgelichtet
hat, die in schwindelerregender Höhe
(ohne Sicher­heitsausrüstung) auf einem
Stahl­
träger sitzend ihr Mittagessen
einnehmen.
Im Gegensatz zu den meisten
anderen in den 1930ern erbauten Artdéco-Wolkenkratzern wurde das GE
Building als Plattenbau mit Flachdach
konstruiert. Die kürzlich sanierte,
bereits 1933 erbaute Aussichtsterrasse
„Top of the Rock“ befindet sich auf dem Rockefeller Center 1933.
Dach des GE Building.
(Bild: Wikimedia Commons).
Vor dem „30 Rock“ bildet der Lower
Plaza den Mittelpunkt des Komplexes. Von der
Fifth Avenue ist er über die Channel Gardens
und die Promenade zugänglich. 1933 wurde
der gefeierte Bildhauer Paul Manship damit
beauftragt, ein Meisterwerk zu kreieren, das
die zentrale Achse unter dem berühmten
Weihnachtsbaum des Rockefeller Center
zieren sollte, aber alle anderen ursprünglichen
Pläne zur Gestaltung dieser Fläche wurden
im Lauf der Zeit fallen gelassen. Erst am 1. Lower Plaza des Rockefeller Center.
Weihnachtsfeiertag im Jahr 1936 wurde die (Bild: Wikimedia Commons).
Eislaufbahn eingeweiht und das Eislaufen
wurde zur beliebtesten Aktivität im Rockefeller
Center.
Die Radio City Music Hall an der 50th
Street und der Avenue of the Americas wurde
im Dezember 1932 fertig gestellt. Damals wurde
damit geworben, dass sie das größte und
opulenteste Theater der Welt sei. Ursprünglich
war für sie die Bezeichnung „International
Music Hall“ vorgesehen, die dann jedoch ge­
ändert wurde, um den Namen des Nachbarn Dachgärten auf den Gebäuden
„Radio City“, unter dem die neuen NBC-Studios des Rockefeller Center.
(Bild: Wikimedia Commons).
im RCA Building firmierten, aufzugreifen. RCA
war einer der ersten und wichtigsten Mieter im neuen Komplex und der gesamte
Rockerfeller Plaza selbst wurde mitunter als „Radio City“ bezeichnet.
Radio City Music Hall an der 50th Street und der Avenue of the Americas.
(Bild: Rockefeller Center).
Die Music Hall wurde von einem Konsortium aus drei Architekturfirmen
geplant, das Edward Durell Stone mit dem Entwurf der Fassade beauftragte.
Auf Drängen von Abby, der Ehefrau von Rockefeller (Jr.), wurde die Planung
der Innenarchitektur Donald Deskey übertragen. Dieser war ein Vertreter der
Europäischen Moderne und der Erfinder einer neuen amerikanischen Design­
ästhetik. Deskey, der die Auffassung vertrat, dass Skulpturen und Wandgemälde
ein Gebäude bereichern würden, beauftragte diverse Künstler mit der
Erschaffung aufwändiger Werke für das Theater. In der Music Hall finden 6.000
Besucher Platz und nach einigen Anlaufschwierigkeiten wurde sie zur größten
Touristenattraktion der Stadt. Der Innenbereich der Music Hall, der 1978 zum New
York City Landmark erklärt und im Jahr 1999 aufwändig restauriert wurde, gilt als
eines der weltweit herausragendsten Beispiele für das Art-Déco-Design.
Das Center Theatre mit seinen 3.500 Plätzen befand sich an der
Südostecke zwischen Sixth Avenue und 49th Street. Ursprünglich war es 1932 als
Kinosaal vorgesehen, doch später wurde es mit der Aufführung von Musicals und
Eisrevuen berühmt. Im Jahr 1954 wurde das Center Theatre abgerissen – übrigens
als bisher einziges Gebäude des Originalkomplexes des Rockefeller Center. Das
Center Theatre hieß ursprünglich RKO Roxy Theatre und wurde am 29. Dezember
1932 eröffnet. Es war als kleine „Schwester“ der einen Block entfernten Radio
City Music Hall mit ihren 6000 Plätzen vorgesehen, in der zunächst keine Filme
gezeigt wurden. 1933 wurden den Eigentümern des Roxy Theatre an der Seventh
Avenue die Rechte an dem Namen „Roxy“ gerichtlich zugesprochen, was zu einer
Umbenennung des neuen Theaters in „RKO Plaza“ führte.
Nach dem Abriss des Center Theatre wurde dort ein 19-stöckiges
Bürogebäude errichtet.
3
Kunst im Rockefeller Center®
Paul Manships bekannte vergoldete Statue des Prometheus (des Titans, der laut
griechischer Sage den Menschen das Feuer bringt) ist ein markantes Kunstwerk
auf dem tiefer gelegenen Plaza vor dem „30 Rock“.
Eine Vielzahl anderer Künstler hat Werke zum Rockefeller Center® bei­
gesteuert. Zu ihnen zählt auch Isamu Nogichi, dessen glänzendes EdelstahlBasrelief „News“ über dem Haupteingang zum 50 Rockefeller Center (Associated
Press Building) besonders hervorsticht. Als es erschaffen wurde, war es das
größte Metall-Basrelief der Welt. Des Weiteren waren auch die Künstler Carl Milles,
Hildreth Meiere, Margaret Bourke-White, Dean Cornwell und Leo Friedlander
beteiligt.
Eine Auswahl der Kunstwerke am Rockefeller Plaza.
[„Wisdom“ und „Sound“: Fotos freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Tishman Speyer/
Fotograf: Denis Vlasov. „News“ und „The Story of Mankind“: Fotos freundlicherweise zur
Verfügung gestellt von Tishman Speyer/Fotograf: Nick Wood. „Friendship between America
and France“, „Prometheus“ und „Atlas“: Fotos freundlicherweise zur Verfügung gestellt von
den Rockefeller Center Archives.]
Zahlen und Fakten
zum Rockefeller Center
Ort: .............................................. Midtown Manhattan, New York City, NY
Architekt: .................................. Raymond Mathewson Hood war der leitende
Architekt eines großen Designteams.
Baustil: . . ..................................... Modern, Art Déco
Baustoffe: . . ............................... Kalkstein
Bauart: ....................................... Kalksteinverkleidung, 10 bis 20 cm dick,
auf Mauerwerk, das wiederum von einem
Stahlrahmen getragen wird.
Bauzeit: ..................................... Von 1930 bis 1939 (die 14 ursprünglichen Gebäude)
Grundfläche: .......................... 19 gewerblich genutzte Gebäude auf 89.000 m2
Höhe: ......................................... 266 m (GE Building)
Stockwerke: ............................ 70 (GE Building) Center Art
Rockefeller Center (Bild: Wikimedia Commons).
Das Rockefeller Center
in den 1930ern
„Gebt den Menschen nicht das, was sie wollen“, sagte S. L. „Roxy“ Rothafel, der
Mann, der die Radio City Music Hall erschaffen hat. „Gebt ihnen etwas Besseres.“
In den 1930ern wurde das Rockefeller Center stetig weiter verbessert. Hierzu
zählten auch eher zufällige Neuerungen wie der mittlerweile traditionelle
Weihnachtsbaum (seit 1931) und die Eislaufbahn (ab 1936). Im Jahr 1939 wurden
täglich 125.000 Besucher im Rockefeller Center gezählt, das als eigenständige
Stadt mit seiner Einwohnerzahl damals den 51. Platz in den USA belegt hätte.
1930: 75.000 Arbeiter beginnen mit dem Bau der „Stadt in der Stadt“.
1933: Nach der Fertigstellung des Gebäudes 30 Rockefeller Center im Mai
wird der Rockefeller Plaza eröffnet.
1934: Der Rainbow Room in der 65. Etage des „30 Rock“ wird im Beisein von
Noel Coward eröffnet.
1935: Mehr als 2.100 Menschen nutzen täglich die Dienste des Postamts im
Rockefeller Center.
1936: Die Eislaufbahn wird pünktlich zu Weihnachten eröffnet.
1937: Ein „Sportgarten“ für das Orchester „Rockettes“ und die anderen
Mitarbeiter wird auf dem Dach der Radio City Music Hall angelegt.
1938: Das Associated Press Building (50 Rockefeller Plaza) ist das erste
Gebäude am Rockefeller Plaza, das schon im Jahr seiner Eröffnung
Gewinn abwirft.
Das Rockefeller Center wird 1989 zu einem National Historic Landmark erklärt.
(Wikimedia Commons).
1939: John D. Rockefeller Jr. setzt im Rahmen einer Zeremonie zur Feier der
Fertigstellung der 14 ursprünglichen Gebäude des Rockefeller Center
den letzten Bolzen.
4
Anmerkungen des Künstlers
Als Architectural Artist ist es mein Anliegen, das Wesen des jeweiligen
monumentalen Bauwerks in seiner unverfälschten skulpturalen Form zu erfassen.
Ich betrachte meine Modelle keineswegs als originalgetreue Nachbildungen,
sondern vielmehr als meine eigenen kunstvollen Interpretationen, wobei mir die
LEGO® Bausteine als Medium dienen. Der LEGO Baustein gilt normalerweise
nicht unbedingt als ein Material, das für Kunstwerke oder als Medium eines
Künstlers verwendet wird. Ich habe jedoch sehr schnell entdeckt, dass sich
der LEGO Baustein genauso natürlich für meine Anwendungszwecke eignet wie
Farbe für einen Maler oder Metall für einen Schmied. Während ich erkunde, wie
ich diese Gebäude mit den einfachen Formen der Bausteine und Bauplatten
erfassen kann, stelle ich fest, dass sie nahezu magische Möglichkeiten und
Herausforderungen bieten.
Rockefeller Center®
Im Gegensatz zu den anderen Modellen in der Architecture Series werden mit
dem Rockefeller Center gleich mehrere Gebäude gewürdigt. Unter diesem
Aspekt musste das Wesen dieses Wahrzeichen sehr überlegt zum Ausdruck
gebracht werden, um sowohl den Art-Déco-Stil als auch die Funktion als
gewerbliches Zentrum zu vermitteln. Bevor ich Konzepte durchspielen konnte,
musste ich mir zunächst überlegen, welche Elemente enthalten sein müssten,
um den Geist des Rockefeller Center als Ganzes und im Detail zu erfassen und
wiederzugeben. Das Herzstück des Rockefeller Center lässt sich als der Ort
definieren, an dem sich die sozialen Aktivitäten überschneiden, d. h. am Plaza
mit seiner auffälligen Skulptur und dem Wasserfall. Die Herausforderung bestand
nun darin, diese kleinen Details neben den turmhohen Gebäuden darzustellen.
Eine 1x1-Rundplatte zur Darstellung der Prometheus-Statue bildete schließlich die
Grundlage für den gesamten Entwurf. Von diesem Ausgangspunkt aus nahm die
Anordnung der Straßen und Gebäude zügig Gestalt an und definierte den Umfang
des Gesamtmodells. Der Art-Déco-Effekt wurde mithilfe der Halbplattenmethode
sowie mit glatten, einfarbigen Kacheln erzielt, um die subtilen Formen deutlicher
zum Ausdruck zu bringen.
– Adam Reed Tucker
„Architektur – ein wunderbares Spiel“
Das war der Titel oder besser gesagt eine Umschreibung des französischen
Titels („L’architecture est un jeu ... magnifique“) einer Ausstellung, die 1985
vom Centre Pompidou in Paris veranstaltet wurde und in deren Rahmen 30
Jungarchitekten aus Europa die Gelegenheit bekamen, mit den berühmten
LEGO Bausteinen aus Dänemark zu spielen. Ursprünglich stammte diese Idee
aus den Niederlanden. Die Kunststichting in Rotterdam hatte nämlich im Vorjahr
ein kleines Event ausgerichtet, bei dem zehn niederländische Architekten
auf unzählige LEGO Bausteine losgelassen wurden. Der Erfolg dieser ersten
Veranstaltung war so überwältigend, dass das Centre Pompidou beschloss, das
Konzept auf 30 aufstrebende Jungarchitekten aus ganz Europa auszuweiten,
und zwar mit folgender Aufgabenstellung: Jeder von ihnen sollte eine imaginäre
Villa entwerfen, die dann Stein für Stein in der LEGO Zentrale in Billund gebaut
werden würde.
Bei dem Event dienten zahlreiche Bauwerke aus der Geschichte der
Architektur als Vorbilder. So wurden beispielsweise Werke des italienischen
Renaissance-Architekten Palladio genauso herangezogen wie die Bauwerke von
Vertretern der Moderne wie Mies van der Rohe und Gerrit Rietveld. Als Vorlagen
dienten Bauprojekte von Bohrinseln bis hin zu romantischen Ruinen. Alles
war erlaubt, und obwohl einige der Projekte dieser 30 Nachwuchsarchitekten
letztlich in abstrusen und herrlich pseudophilosophischen Kommentaren
zu Gelegenheiten – bzw. in dem Mangel an solchen in den Achtzigerjahren –
mündeten, erwies sich das Ganze nichtsdestotrotz als ein wunderbares Spiel.
Referenzen
Herausgeberverzeichnis zu den Texten:
www.rockefellercenter.com
www.u-s-history.com
www.rockarch.org
www.wikipedia.org
Customer Service
Kundenservice
Service Consommateurs
Servicio Al Consumidor
www.lego.com/service or dial
00800 5346 5555 :
1-800-422-5346 :
©2011 The LEGO Group
Die Tradition des Weihnachtsbaums wurde schon während der
Bauphase des Rockefeller Center in der Weltwirtschaftskrise ein­
geführt. Die Bauarbeiter haben damals an Heiligabend 1931 eine
kleine Balsamtanne aufgestellt und mit Girlanden aus Cranberries,
Papier und Blechdosen geschmückt.
(Bild: Rockefeller Center).
Beim Kalkstein aus Indiana handelt es sich um eine Sandsteinart,
d. h. beim Spalten zerspringt er in keine bestimmte Richtung.
Deshalb lässt er sich nahezu auf jede Form und Größe zu­
schneiden. Diese Eigenschaft ermöglicht es, den Stein so zu
glätten, drehen, sägen und von Hand zu bearbeiten, dass er den
Anforderungen anspruchsvollster Baukunst gerecht wird.
(Bild: Rockefeller Center).
Obwohl das Land einer wirtschaftlichen Katastrophe ent­
gegen­blickte und die Welt nur eine Atempause zwischen zwei
Kriegen einlegte, hielt John D. Rockefeller (Jr.) unbeirrt an der
Vision von seinem Center fest. Das Rockefeller Center und die
Aussichtsterrasse waren seine Geschenke an Manhattan, um den
Bewohnern und Besuchern seiner geliebten Stadt eine Plattform
zu bieten, von der aus sie New York bestaunen können.
(Bild: Rockefeller Center).
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