Geschichte des Claviers vom Ursprunge bis zu den modernsten

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BESCHICHTE DES CLAYIERS
=o
vom Ursprünge
ico
den modernsten Formen dieses Instrnnuynts
nebst einer
febersicht über die musikalische Abtheiliino«
der Pariser Weltaiisslplliing im Jahre 1867.
Von
Dr.
Oscar Faul.
Mit zahlreichen Holzschnitten.
Leipzig.
Verl arg von
A.
1808.
H.
Payne.
IWORTH ROAD.
r
GESCHICHTE DES
CLAWS
vom Ursprünge
Ms ZU den modernsten Formen
dieses Instruments
nebst einer
üebersicht über die musikalische Abtheilung
der Pariser Weltausslelluug im Jahre 1867.
Von
Dr.
Oscar Paul.
Mit zahlreichen Holzschnitten.
Leipzig.
Verlag von
A. H.
1868.
Payne.
fEB25^97Z
,
ö^
\^
<S^
HERRN
M. VON
A8ANT8CHEW8XY
GEWIDMET
VOM
VERFASSER.
Zur gütigen Beachtung.
Indem
ich dieses
Buch der OefFentHchkeit übergebe,
bitte
ich zugleich alle Sachverständigen, mir Berichtigungen der in
meiner Darstellung etwa enthaltenen Irrthümer so bald
lich
als
mög-
zugehen zu lassen, da ich jedes Jahr nicht nur eine Fort-
setzung dieser Geschichte des Claviers, sondern auch Ergänzun-
gen und Verbesserungen des Inhalts
in ausgeführter
jener verbunden herauszugeben gedenke.
Weise mit
Aus diesem Grunde
ersuche ich die geehrten Herren Instrumentenbauer, mir
Nichtinstrumentenbauer
—
alle
neuen Erfindungen
in
— dem
Wort und
Zeichnung mitzutheilen, weil ich eine fortlaufende (jeschichte
des Clayiers
Fortschritte
als
das geeignetste Mittel zur Verbreitung
und zur Hebung der
Intelligenz in diesem
aller
Zweige
betrachte.
Leipzig,
im Februar 1868.
Dr. Oscar Paul.
Digitized by the Internet Archive
in
2010 with funding from
University of Toronto
http://www.archive.org/details/geschichtedesclaOOpaul
INHALT.
Seite
Vorbemerkung
1
Erste Abtheilung.
I.
II.
III.
2
Einleitung
5
Schall-Unterschied von Geräusch und Klang
Schwingungen der Saiten
IV. Schwingungen der Platten
•
—
•
16
V, Tonmessung
22
VI. Reine Stimmung und Temperatur
VII. Das
Wesen
8
14
Resonanzboden
des Klanges
—
32
Stärke und Klangfarbe
Zweite Abtheilung.
I. Der Ursprung
IL Die ältesten Formen der
III.
besaiteten Ciavierinstrumente
Die Construction der besaiteten Ciavierinstrumente
bis
....
42
52
Ende des
61
achtzehnten Jahrhunderts
IV. Die Ciavierbauer bis zur Einführung der Hammermechanik
.
.
V. Ursprung und Einführung der Hammermechanik
82
119
VI.~Erntwickelung des modernen Pianofortebaues
VII. Der Standpunkt des Pianofortebaues auf den Ausstellungen
73
.
.
149
Nachträge.
Zu
Zu
Zu
Zu
Seite 7
233
Seite 187
234
242
208
243
Seite
Seite
49
yORBEMERKUNG.
Die musikalische Abtheilung der Pariser Weltausstellung, auf welcher
man
das
Dagewesene und Nachgeahmte vom
dem Unvollkommeneren
das Vollkommenere mit
vergleichen,
neuesten Fortschritt sicher
unterscheiden konnte, gab mir Veranlassunsf, eine Geschichte des Claviers
zu verfassen, deren Tendenz die Darstellung der stufenweisen Entwickelung desjenigen Instrumentes
ist,
das in Folge seiner vielseitigen Ver-
wendbarkeit zur Bildung des Geistes und Herzens wesentlich beigetragen
hat.
Da
besaiteten Clavierinstrumcnte, welche
die Construction der
wir unter
dem Gattungsnamen „Ciavier"
akustische Bedingungen geknüpft
Forschung
nöthig,
in der
ist
und
allein
selbst zur wissenschaftlichen
Akustik vielfache Anregung gab, so
das Wesentlichste aus diesem Gebiete
Mechanismus mit Vermeidung
Erörterungen
in
verstehen, an gewisse
gedrängter
aller
Form
zum
hielt
ich
es für
Verständniss des
das Ciavier nicht direct bei-ührenden
der historischen Abhandlung voran-
zuschicken, während ich selbstverständlich
dem gegenwärtigen Stand-
punkt der drei gebräuchhchen Arten des Claviers: Flügel, tafelförmiges
Pianoforte, Pianino, die Schlussbetrachtung widmete.
keit
halber lasse ich als
Anhang
Der Vollständig-
einen mit historischen
Bemerkungen
durchflochtenen üeberblick über die musikalische Abtheilung der Pariser
Ausstellung folgen, welcher zur Orientirung bezüglich des musikalischen
Bildungsgrades verschiedener Völkerschaften einen Beitrag
Möchten
die
lieferti soll.
Musiker, Instrumentenbauer und Kunstfreunde dem vor-
liegenden Buche ihre wohlwollende Theilnahme schenken.
Leipzig, im August 1867.
Der Verfasser.
ERSTE ABTIIEILÜNG.
Einleitung'.
Wenn
auch im Alterthume die Instrumentalmusik einen integriren-
den Theil des gesammten Culturlebens ausmachte und
alle
Ehren irgend welcher Gottheit durch Saiten- und Flötenspiel
wurden: so konnte
Feste zu
verheri'licht
doch zu keiner Selbständigkeit erheben,
sich dieselbe
zu keiner künstlerischen Freiheit emporarbeiten; selbst das hochgebildete
antike Culturvolk Griechenlands
war
nicht
im Stande, der Instrumental-
musik eine der Vocalmusik ebenbürtige Stellung zu erringen.
Erstere
blieb Dienerin der letzteren, so lange der Praxis noch die geoi'dneteren
Grundlagen des modernen Tonsystems fehlten, so lange
sich die akusti-
schen Forschungen noch im Stadium' der Kindheit befanden.
nicht zu leugnen, dass
Griechenland
als
die
Zwar
ist
Wurzel unserer heutigen
Tonkunst angesehen werden muss und dass wir aus jenem Urquell der
Wissenschaft und Kunst auch jetzt noch Wasser des Lebens trinken
können, welches in seiner Reinheit so mancher trüben Flüssigkeit moderner
ist;
doch blieb das Griechenthum auch
erste
Strömung musikwissenschaftlichen
Kunstanschauungen vorzuziehen
immer 'nur
Denkens.
die
Wurzel,
die
Erst die modernere Cultur brachte
richtiger Erkenntniss des
vom Falschen
jetzt
hervor, welche in
Guten mit gewissenhafter Forschung das Wahre
sonderten und mit dauernder Kraft, beharrlichem Willen
und edlem Streben das Gebäude der Kunst
Während
Männer
in
Griechenland
trotz der
stützten
und höher
fülirten.
bewundernswerthesten, theilweise
noch dem Lernbegierigen nützlichen Untersuchungen die theoretische
Forschung nicht
bis zur eigentlichen
Polyphonie ia unserem Sinne durch-
dringen konnte, weil den akustischen Ergebnissen die praktischen Ver-
suche nicht immer entsprachen und der Experimentaltheorie in der Inter-
vallmessung der richtige Ausgangspunkt,
d. h.
klang,
Mittelalter einen festern Stand-
während auch das frühere
fehlte;
der
musikalische Drei-
punkt noch nicht erringen und die Instrumente nur zur Unterstützung
des Gesanges benutzen konnte, weil auf damaliger akustischer Basis nur
eine empirische
Nachahmung
der Menschenstimme, des von der Natur ja
gegebenen Instrumentes, möglich war: gelang es endlich nach
selbst
manchen scharfsinnigen, wenn auch
vergeblichen Experimenten
oft
dem
sechzehnten Jahrhundert, durch kritische Betrachtung der griechischen
Klanglehren das Wesentliche zu erkennen und somit den richtigen Boden
zu gewinnen, aus welchem die Keime moderner Musikwissenschaft emporspriessen
und blüthentragend, fruchtbringend der Praxis einen hÖhern
Culturgrad sichern konnten.
Fast zu gleicher Zeit treten im
1
6ten Jahr-
hundert die im Studium des Clmidkis Ftolemaens (2tes Jahrh. nach Chr.)
und SoefhiifS
und
(5tes
6tes Jahrh. nach Chr.) musikalisch-mathematisch
gebildeten Männer: G/area?nn der Schweiz*), Za;V»('0 in Italien, Calvisius
und Praetorius
in
Deutschland, Salinas
Spanien, John Bull in England
in
von denen namentlich Zarlino und CaJvisws den theoi'etischen Fort-
auf,
anbahnten und mit Zugrundelegung der ionischen Tonart, welche
schritt
unserem Dur entspricht, den Durdreiklang
und Endpunkt
alles
der Folge nach Ueberwinduug des
*) Glarean's
als
Grundelement,
als
Anfangs-
musikalischen Denkens feststellten, woraus sich in
Dodecachordon, Basel
Nebeneinanders
1547,
ist
ein
der Accorde das
sehr gründliches
Werk, welches
aber trotz aller scharfsinnigen und der Nachwelt nützlichen Erörterungen nicht verkennen
dass
lässt,
Glarean
in
der
praktischen Musik
Dilettant war, hingegen Zarlino
den
schärfsten Verstand, die gründlichsten mathematischen Kenntnisse mit einer ausgezeichne-
praktisch-musikalischen
ten
gesagt
werden
,
Durchbildung
während Praetorius mehr
vereinigte.
die
Stelle
Dasselbe
eines
kann
vorzüglichen
vom
Salinas
Compilators
beanspruchen darf. John Bull ist der fortstürmende Bekämpfer des Alten, hingegen Calvisius mit grösster Ruhe und Klarheit als Auseinanderleger und Vertheidiger des
Die Summe aller Streitigkeiten lässt sich in dem kurzen Satze ausNeuen auftritt.
—
drücken:
Terz
sie
,.Ist
das natüilicheDur oder das natürliche Moll Grundsystem, steht die grosse
im Verhältniss
von 4:5,
auf die Stimmführung?"
ist sie
Consonanz oder
nicht,
und welchen Emfluss hat
Hieran reihen sich noch die Explicationen über Consonanz
—
Die
und Dissonanz und über Einführung der letzteren in den mehrstimmigen Satz.
Tonarten und Diciklänge des sechzehnten Jahrhunderts siehe Paul, „Die absolute Harmonik
der Griechen", S. 40
— 44.
1*
Ineinandersein
War
derselben,
organische
die
Accordkette entwickelte»
doch schon Mcimeau, welcher mit seiner Grundbasstheorie den
es
Stimmengang dem modernen Tonsystem entsprechend begründete, und
brachten doch Sacli und Händel die Compositionspraxis mit ihrem In-
einander vonAccorden zur höchsten Combinationsstufe.
Männern
diesen
Neben und nach
verarbeiteten Heinchen, Mattheson, Kirnberger, Marpitrg
und Andere mehr oder weniger
selbstschöpferisch das
borene und verbreiteten dasselbe
zum Nutzen
und Instrumentenbauer, welche
letzteren
im Genie Ge-
der Künstler, Kunstfreunde
die zunächst
den Singstimmen
zu Gute kommende Theorie erfassten und derselben mit Hülfe der von
Galilei, Kepler, Neivton,
sultate
Huygens, Mersenne, Guerike gewonnenen Re-
auch auf den Instrumenten Geltung verschafften.
Zunächst
folgende
erhielt natürlich der bis in's
Orgelbau
hohe Alterthum zurückzuver-
durch jene periodischen Errungenschaften der Wis-
senschaft eine vorher ungeahnte Ausdehnung
die
Beobachtungen der akustischen Gesetze
und Bedeutung, wo hingegen
bei
dem Erklingen
der Saiten
La Grange, J. H. LamGhladni die zum rechten Ziele führende
nach Daniel Bernouilli, Leonliard Eider,
erst
bert,
Giordano
A. durch
jRiccati u.
Richtung und für die Verbesserung der Ciavierinstrumente eine
fende Nutzbarkeit gewannen.
Welchen grossen Einfluss
tiefgrei-
dieser treffliche
Forscher auf das gründlichere Denken der Instrumentenbauer und in
Folge dessen auf die Vervollkommnung der Ciavierinstrumente ausgeübt hat
lich
die
,
geht aus der alten „Allgemeinen musikalischen Zeitung" deut-
genug hervor, und
es gereici^t
Forschungen Chladni's
in
dem
tigem, kritischem Tacte
den Mitarbeitern derselben zur Ehre,
umfassender Weise beachtet und mit richgrössern Publicum
vermittelt
zu haben.
Als jedoch auch Chladni's und nach ihm Weber' s Theonendurch spätere
hervorragende Akustiker,
z.
B. durch Savart, Pellisov, Handel, Müller
etc.
in einzelnen
Punkten zum klarern Verständniss gebracht und von der
zum
grössten Theile acceptirt worden waren, machte sich das
Praxis
Bedürfniss nach weiteren Ermittelungen in der Weise geltend, dass
ein neues selbständiges
Werk
wartete.
Dieselbe wurde denn auch durch den grössten Akustiker
Jetztzeit
H. Helmholtz*) so umfassend
*)
H. Helmholtz,
die
Braunschweig 1863.
der
befriedigt, dass die Instrumenten-
Lehre von den Tonempfindungen
für die Theorie der Musik:
man
über Akustik mit wahrer Sehnsucht er-
als physiologische
Grundlage
5
bauer zur Verarbeitung der eindringlicben Lehren jenes Meisters noch
ist
Neben jenem bedeutungsvollen Forscher
bedürfen werden.
langer Zeit
nun der berühmteste musikalische Theoretiker der Gegenwart Moritz
Hauptmann*) namhaft zu machen, auf dessen
musikalisch-theoretischer
seine physikalische Accordlehre aufbaute, und wenn
Grundlage
i/t'/w/zo/'/'^
sich auch
der Letztere nicht inmier mit der Hauptmann'schen Ausdrucks-
weise, d. h. mit der Hegel'schen Dialektik, einverstanden erklärte **)
jedenfalls eine rein subjective Betrachtung des deutschen Styls
,
so zollte
der Wissenschaft den „feinen musikalischen Anschau-
Mann
er doch als
—
—
ungen", sowie der ganzen Forschungsmethode Haiiptmumi's die vollkom-
im lustrumentenbau
liefert
die Helmholtz'schen Ermittelungen
Dass
menste Hochachtung.
bereits
Verwerthung gefunden haben, dafür
eine gewisse
die Pariser Weltausstellung
den unzweideutigsten Beweis; diese
Thatsache aber auf den Schluss der Abhandlung verlegend, haUen wir
es aearenwärtio; für unabweisliche Pflicht, die zur Construction
viers
nöthigen akustischen Vorbedingungen
des Cla-
Fassung dar-
in kürzester
zulegen.
II.
Schall
Schon
—
riiterschied vou (Tieräusch uud Klansr.
die (iriechen
Abstufungen des
artigkeit des
erkannten mit scharfsinniger Genauigkeit die
Hörbaren und
Schalles
unterschieden bezüglich der Verschieden-
in klaren Definitionen die
Geräusche von den
musikalischen Klängen. Zu den Geräuschen gehört alles Das, was
dem Ohre die Empfindung der Unregelmässigkeit verursacht und ohne
messbare Verhältnisse
sten
in
fortwährendem Wechsel
Man
Laute hervorbrmgt***).
so fassen, dass unter
zu verstehen
sei,
*)M. Hauptmann,
die
Griechen
musikalischen
Klanges
der Griechen, S. 2.
alle
Hörbaren
Natur der Harmonik und der Metrik; Leipzig 1853.
Lehre von den Tonemptindungen, Seite 427 Anmerkung.
unterschieden sehr genau die feineren
als
alles
Arten von Geräuschen anwen-
die
kalischen Klängen z. B. erklärten
keit des Stimmorgans, hingegen
;
verschiedenartig-
die Unregelmässigkeit
da sich dieselbe auf
**) Vergl. Helmholtz,
***) Die
„Geräusch"
die
könnte vielleicht die Definition kurz
Laute beim Sprechen
sie
die
sie
die Thätigkeit der
geregelte
auffassten.
Geräusche von den musials die
Stimme
Vergl. Paul,
regellose ThätigErzeugung eines
absolute Harmonik
bei der
die
den
Jässt, z.
B. auf das Sausen und Heulen des Windes, auf das Zischen
der Dampfkessel, auf das Plätschern des Wassers, auf das Rollen des
Donners, Rasseln des Wagens
Klang
und Regelmässigkeit
des
so
ist,
die
Luft
als
Trägerin des
die
kann man nach der Empfindung des
den Geräuschen die Erschütterungen der Luft
schliessen, dass bei
in ihren einzelnen
hingegen der musikalische
Empfindung der Gleichmässigkeit
die
Da nun
lässt.
Schalles erkannt worden
w.,
s.
und keinen Wechsel verschiedener Arten
erregt
Schalles erkennen
Ohres
u.
Dauer dem Ohre
in seiner
Bewegungen unregelmässig
sind
und daher keine
Grenzen zu fassenden Verhältnisse gewinnen lassen; dass aber die
in
Em-
pfindung des musikalischen Klanges nur durch regelmässige Bewegungen
der Luft hervorgebracht werden könne, welchen wiederum die Bewegun-
gen des tönenden Körpers
Die Quelle des Schalles,
in gleichmässiger
d. h.
der tönende Körper,
selben, d. h. die Luft, sind also nur
sikalischen
Weise entsprechen müssten.
und
die
Leitung des-
dann zur Hervorbringung eines mu-
Klanges befähigt, wenn
die regelmässigen
Bewegungen
bei-
der in einer gewissen Gleichartigkeit zu einander in Beziehung stehen.
Die Regelmässigkeit der Bewegungen
Bewegung
artiger
Weise auf einander
folgt,
dische Bewegungen genannt
nun dadurch, dass eine
weshalb
man
Daher
fasst
hat.
können, seine Definition
in folgende
dieselben auch
perio-
Heimholte, auf dessen
wir hier natürlich nicht eingehen
sonst weit ausgeführte Erörterungen
eines
entsteht
der anderen in gewissen gleichen Zeitabschnitten und in gleich-
Worte zusammen: „Die Empfindung
Klanges wird durch schnelle periodische Bewegungen der tönenden
Körper hervorgebracht,
die
eines
Bewegungen". Die Akustik bedient
Geräusches durch nicht periodische
sich für die
Art solcher regelmässi-
gen .Bewegungen des Ausdruckes Schwingungen, welche, wie schon
gesagt, ingleichenZeitabschnitten, d.h. periodisch, erfolgen müssen.
diesem Grunde nennt
die
Dauer von
einer
man
die
Länge
Aus
der gleichen Zeitabschnitte, d. h.
Schwingung zur nächstfolgenden,
die
„Schwin-
oder die „Periode" der Bewegung.
gungsdauer"
Wie bereits bemerkt, vermittelt die Luft jene periodischen Bewegungen dem Ohre, und um dies zu können, müssen analog den tönenden
Körpern
die Lulttheilchen periodisch sich wiederholende
ausführen.
des
Schwingungen
Zur Veranschaulichung dieses Gesetzes von der Fortpflanzung
Schalles haben schon die
Griechen die Wasserwellen
in
Betracht
gezogen, weshalb auch die neueren Akustiker mit Einschluss Helmholti^
Neues sagen, wenn
nichts
sie
an den Wasserringen die gleichmässige
Ausbreitung der Erschütterungen beschreiben und dann zu dieser Beschreibung der ringförmigen Wasserbewegungen die kugelförmig
schreitenden Luftwellen in Parallele setzen.
mend
So
sagt
griechischer Tonlehren
Christo, in seinem
im 5ten und 6ten Jahrhundert nach
Werke über Musik*):
Wassermasse
eine ruhige
„Wenn man
in grössere Kreise,
unruhige Bewegung von der Hervorlockung der
bis die
sich
einen Stein in
ganz kleine ringförmige
wirft, so entsteht eine
Welle; dann aber zerstreuen sich die Wellenmassen
Wogen
nach und nach beruhigt, indem sich die Wellchen
weiteren und grösseren Umkreisen verlaufen.
Nachdem
wachsenden Wellen gewissermassen angestossen
hat,
in
gegangen
Ton
an und
Auf
ist,
Wenn
abgerundet.
also auf dieselbe
immer
wird jene Beweguno-
Weise
sie
aus-
ein Luftstoss
erzeugt hat, so treibt dieser zunächst einen andern Luftstoss
setzt so
gewissermassen einen runden Luftstrom in Bewegung.
diese Art wird der
Ton
vertheilt
und berührt zugleich das Gehör
Umstehenden."
aller
Denkt man
sich anstatt eines in das
Wasser
fallenden Steines
rere Steine von gleicher Quantität und Qualität, welche
gen Zwischenräumen hinter einander
dieselben
bewirken,
dass
auf der
in
welchem
die
menden Körper
in gleichmässi-
Wasserfläche
regelmässige Reihen
Das
Zeitverhältniss,
hierdurch erregten Wellen hinter einander einen schwimtreffen, ist
einzelnen Steine in das
holte,
meh-
das Wasser fallen, so werden
concentrischer Ringe entstehen und sich ausbreiten.
in
ablässt
der Stein die
zurückgewendet und gleichsam nach dem Mittelpunkte zu, wovon
einen
fort-
B. übereinstim-
mit den Principien der modernen Akustik Boethius, der lateinische
Interpret
und
z.
dann gleich den Zeitabschnitten,
Wasser
fallen.
in
denen die
„In derselben Weise", sagt Heim-
„bringt in der Luft ein periodisch bewegter tönender Körper eine
ähnliche periodische
melfells in
Bewegung zunächst
der Luftmasse, dann des Trom-
unserem Ohre hervor, deren Schwingungsdauer der des tönen-
den Körpers gleich sein muss."
*) Boethius lib. 1, cap. 14.
III.
Schwinguiig-en der Saiteu.
Da
zur Klangentstehung die Vibration eines elastischen Materials
erfordert wird, so sind natürlich die Saiten als ein für dieselbe günstiges
Mittel schon
frühzeitig in
Gesetze für die
darlegte
Anwendung gekommen,
Schwingungen der Saiten
und nachwies. Dass
die elastische
ist,
kann
den, welche
leicht
man
eine wesentliche
sich
Wenn
überlässt.
selbst
wir
z.
den nor-
ß. die Saite
»^
X
in
an einer massig gespannten Saite beobachtet wer-
einem Punkte aus ihrer Gleichgewichtslage zieht
in
und dann wieder
die
erst'in neuerer Zeit correct
Schwingung
Veränderung des innern Cohäsionszustandes und Rückkehr
malen
man
obgleich
'
I
x y
I
-^ y
^
I
im Punkte s aus
in
ihrer
Lage nach
r ziehen
und dann
schwingende Bewegung gerathen, welche
verfolgen kann,
ist
so lange mit
dem Auge
bedeutender Raumweite vor sich geht; ihre
als sie in
Schwingungsform
man
loslassen, so wird sie
dann diese*):
y
Dieselbe erlangt
dadurch, dass
sie
schleunigter, von s bis v in
bis die
vom Punkte
r bis s „in be-
abnehmender Geschwindigkeit
sich bewegt,
schwingende Kraft in v durch die vermehrte Spannung, welche
die Saite in der
und
sie
Curve
die Saite sonach
aufgehoben, die Geschwindigkeit
erhält,
momentan
still
steht, hier
wieder durch r nach s zurückgeht und so
=
wird
aber nicht verweilen kann,
fort
auf gleiche Weise in glei-
chen Zeiträumen nur nach und nach in kleineren Raumdimensionen hin
und her bewegt wird".
Wenn
also
die
bewegte Saite bei Ausführung
der Schwingungen durch die Gleichgewichtslage hindurchgeht, dann wird
*) Vergl.
M. Hauptmann
Wissenschaft Band
I.
S. 17;
Transversalschwingungen
,
.,Klang" in Chrysandei''s
HelmhoUz
S. 63.
wobei
S.
S.
78;
Jahrbüchern
desgleichen Chladni.
für musikalische
Akustik: über die
64 die A.nmerkung zu beachten
ist.
9
offenbar die Geschwindigkeit der
Bewegung den höchsten Grad
erreicht
haben, während die äussersten Grenzen der Schwingung, wie hier r und
den höchsten Grad von Langsamkeit,
nehmen
lassen.
d. h.
momentanen
Stillstand,
v,
wahr-
In dieser Schwingungsform giebt die Saite nur einen
Ton, und zwar den
Ton im
tiefsten
Verhältniss zu ihrer Spannung.
So-
bald aber diese Saite von derselben Spannung in der Mitte berührt wird,
und
entsteht ein Knotenpunkt,
an, in welcher
sie
sie
nimmt dann
Schwingungsforra
Octave des ersten Tones, den wir Grundton
die
nennen wollen, angiebtund im Punkte
^j
Knotenpunkt
ihren
solcher Knotenpunkte erhält die Saite bei der
wo
diese
Berührung im
hat.
Zwei
Dritttheile,
Schwinofunssform zeigt und in der Duodecime des Grund-
sie diese
tones erklingt, hingegen sie bei drei Knotenpunkten in dieser Schwingungs-
form erscheint und
die
Doppeloctave ertönen
lässt.
Ebenso
ist
das Gesetz zu beobachten, dass der
Ton
höher wird,
als
man
während
Länge der
die
Saite verkürzt,
der Schwingungen in demselben Maasse wächst.
wird also doppelt so
Drittel dreimal
so
Schwingungen machen
viel
viel
Schwingungen
u,
s.
w.,
als die
Länge
erst
dann
in
die
Menge
ganze Saite, das
was man
bereits in der
Dagegen
Mersenne im 17ten Jahrhundert, dass eine Saite
lassener
dem Maasse
Die Hälfte der Saite
griechischen Klanglehre genau angegeben findet.
erst
in
entwickelte
bei unvei-ändert be-
der höhern Octave erklingen könne, mithin
Schwingungen von doppelter Menge und Schnelligkeit ausführe, wenn
man
ihre
Spannung viermal
vergrössert habe,
Spannung dazu gehöre, um mit derselben
Grundtones zu erzeugen.
niss der
*)
Johannes Müller
fasst in
die
neunfache
Duodecime des
die
Die Spannungen wachsen somit im Verhält-
Quadrate der Schwingungszahlen
in folgende vier
und dass
Saite
*).
seinem Lehrbuche der Physik die Schwingungsgesetze
Formeln zusammen:
'
10
Zu
derartigen
Messungen benutzten schon
nochord, an welchem auf einem Kesonanzkasten
gespannt
Pythagoräer früh-
die
den Instrumentenbauern wohlbekanntes Instrument: das
zeitig ein
unter der sich ein Maassstab befindet,
ist,
Mit diesem Instrumente machte
setzen zu können.
Mo-
eine einzicre Saite aus-
um
den Steg richtig
man auch
Be-
die
obachtung, dass die Schwingungen von den beiden Befestigungspunkten
der Saite wieder zurückgeworfen werden
und
dieselbe der ganzen
Länge
nach durchlaufen.
Durch
Begegnung der Wellen, welche durch
die
die Befestigung
der Saite an zwei Punkten mit veranlasst wird, bilden sich systematisch
liegende Ruhepunkte, an denen
die Saite berühren kann,
um
man nicht
wie soeben gezeigt wurde,
bloss,
höhere Töne hervorzubringen, sondern welche
auch neben der einfachen Schwingung der ganzen Saite, die den Grundton hören
noch Partialschwingungen erzeugen, aus denen
lässt,
harmonischen Obertöne
sogenannten
1) Die Schwingungszahl einer Saite verhält sich
wenn
umgekehrt
wie ihre Länge,
eine Saite auf irgend einem Instrumente, wie einer Violine, einer Guitarre
gespannt
und
ist
macht, so macht
gungen, wenn
einer
in
sie in
man
sich die
Schon G.
herleiten lassen.
S.
d.
etc.,
H.
auf-
gegebenen Zeit eine bestimmte Anzahl von Schwingungen
derselben Zeit zweimal, dreimal, viermal
u.
s.
w. so viel Schwin-
Spannung nur Va? Vsi V4 ^*^- ^^^ ganzen Länge
*/4 mal so schnell schwingen, wenn man nur ^/s, 3/^,
bei unveränderter
würde ^1^, ^jz,
Länge schwingen liesse.
2) Die Zahl der Schwingungen einer Saite ist der Quadratwurzel aus den spannenden Gewichten proportional, d. h. wenn das Gewicht, welches die Saite spannt, viermal,
neunmal, seehzehnraa! so gross gemacht wird, während ihre Länge unverändert bleibt,
so wird die Geschwindigkeit der Schwingungen zweimal, dreimal, viermal so gross.
schwingen
^/g
lässt; sie
der ganzen
Die
3)
umgekehrt
Schwingungszahlen
wie
ihre
nimmt, deren Durchmesser
Spannung
verschiedener
Wenn man
Dicke.
sich wie
z.
1:2
Saiten
B.
zwei
verhalten,
derselben
Materie
Stahlsaiten
so
wird
die
verhalten sich
von gleicher Länge
dünnere bei gleicher
Schwingungen machen als die dickere. Für
dieses Gesetz wohl nicht immer genau wahr, weil sie nicht immer abso-
in derselben Zeit doppelt so viel
Darmsaiten
ist
lut gleichartig sind.
4) Die Schwingungszahlen
von Saiten verschiedener Materien verhalten
kehrt wie die Quadratwurzeln ihrer specifischen Gewichte.
Kupfer,
deren
specifisches
Gewicht
1 ist,
gleiche
Wenn
z.
sich
umge-
B. eine Saite von
Gewicht 9 ist, und eine Darmsaite, deren specifisches
Länge und gleichen Durchmesser haben und wenn beide durch
gleiche Gewichte gespannt sind,
so
schwingt die Kupfersaite dreimal langsamer als die
Darmsaite.
Es versteht sich von selbst, dass diese Gesetze nur für solche Saiten gelten, die
ganzen Dicke und Länge nach homogen sind, dass sie also nicht auf Darmsaiten,
ihrer
welche mit Metallfäden übersponnen sind, angewendet werden können. Die metallische
ist hier
eine träge Masse, welche durch die Elasticität der Saite in Bewegung
Hülle
gesetzt
werden muss und welche
also die
Schwingungsdauer vergrössert.
11
Ohm
Schwingungsform
hat bewiesen, dass es nur eine einzige
welche sich keine harmonischen Obertöne knüpfen, und dies
delartige oder
in
ist
die pen-
einfache SchAvingung, welche dem Pendel und der
Stimmgabel eigenthümlich
Körpern
giebt, an
Sonst wird
ist.
man
bei fast
allen
tönenden
höherem oder geringerem Grade harmonische Obertöne wahr-
nehmen können, deren Vorhandensein einzelnen Musikern und Physikern zwar lange genug bekannt gewesen
von denselben aber nur
als
Hdmliolis hat für sich das Verdienst in Anspruch zu nehmen,
die;
ist,
Curiosum betrachtet wurde.
Allgemeinheit und Bedeutung derselben in das rechte Licht gesetzt und
Aus dem oben Gesagten
praktisch verwerthet zu haben.
geht nun her-
vor, dass eine über einen
Resonanzboden gespannte und
versetzte Saite nicht bloss
einen Tonangiebt, sondern das Ohr vernimmt,
ist,
Schwingung
dem Helmholtz'schen Reso-
namentlich wenn es mit einem Hörapparat,
nator*), bewaffnet
in
noch eine ganze Reihe höherer Töne, welche im
Gegensatze zu dem Grundtone harmonische Obertöne des Klanges genannt werden.
In der Regel
der Grundton von allen der stärkste;
ist
mit diesem bilden die Obertöne zusammen dieTheiltöne oder Partial-
töne
von welchem man
eines Klanges,
also nicht
bloss den Grundton,
sondern auch die Octave, Duodecime, Doppeloctave und von dieser letzteren noch die Terz, Quinte, Septime, Octave, None,
tenschrift ausgedrückt besteht
z.
B. das kleine
tönen;
1
hör, so
die
3
^
5
G
^^
s
Kämen
Z
c
^
7
Decime
hört; in
No-
aus folgenden Partial-
89
10
Obertöne mit dem Grundtone in gleicher Stärke zu Ge-
würden wir
selbstverständlich nur Discordanzen in unserer Cla-
viermusik haben; erstere besitzen aber nicht die Fülle des letzteren, und
Anwendung der Mechanik ist es möglich, den 7ten,
wenn auch nicht immer ganz zu entfernen,
durch geschickte
9ten
und
lOten Partialton
so doch in einer
*)
Weise zu mildern, dass
Schon Pellisov gebrauchte Hörröhre
und gebrauchten
Seite
74
;
ihr
Vorhandensein kaum be-
Helmholtz beschreibt die von ihm erfundenen
12
merkbar
Dass von diesen Obertönen
ist.
die Klangfarbe
abhänorior
ist,
wollen wir weiter unten bemerken; gegenwärtig halten wir es für hinreichend, die drei wichtigen Sätze, welche Helmholts über die
Empfindung
der Obertöne aufgestellt hat, unseren Lesern mitzutheilen*):
„Dass
1)
die Ohertöne,
welche den einfachen Schwingungen einer
zusammengesetzten Luftbewegung entsprechen, empfunden werden, wenn
sie
auch nicht immer zur bewussten Wahrnehmung kommen."
„Dass
2)
ohne andere Hülfe,
sie
als eine
zweckmässige Leitung der
Aufmerksamkeit, auch zur bewussten Wahrnehmung gebracht werden
können."
„Dass
3)
sie
nommen werden,
aber auch in
dem
Falle,
wo
sie nicht isolirt
wahrge-
sondern in die ganze Klangmasse verschmelzen, doch
Empfindung erweisen durch
ihre Existenz in der
die
Veränderung der
Klangfarbe, wobei sich namentlich auch der Eindruck ihrer grösseren
Tonhöhe
heller
in charakteristischer
und höher
Durch
die
Weise dadurch
äussert, dass die
Beobachtung der Obertöne gewinnt die Ansicht
welcher Hclinliolts geringere Beachtung geschenkt
eine sehr wirksame Unterstützung.
musikalische
Ton
zu
PeZ/i'sou's,
haben
scheint,
Pellisov glaubt nämlich, dass der
der Saiten von ihrer Totalschwingung, als solcher, un-
mittelbar nicht erzeugt werde
Töne
Klangfarbe
erscheint."
tiefer liegend
und dass der Grund der musikalischen
gesucht werden müsse, nämlich
schwingungen. Molecularschwingungen
in
den Molecular-
bedeuten die durch die kleinen
Theilchen des elastischen, tönenden Körpers erregten, zu denen auch Savart seine Zuflucht nimmt,
spricht, in
wenn
er
von den verschiedenartigen Formen
welchen die Schwingung von einem Körper auf den andern
übertragen ward.
Pellisov erkennt durch seine
Experimente, dass die
Totalschwingungen einer Saite nicht die tönenden Schwingungen
sind,
einem Falle die Totalschwingungen bloss das Mittel
seien,
sondern dass in
welches die erste momentane Erregung der Molecular- oder Tonschwin-
gungen
die
in
abgemessenen Intervallen wiederholt und erneuert, wodurch
Dauer des Tones bestimmt
wird,
lecularschwingung die eigentlich
«•)
Helmholtz
S.
112.
und dass im andern Falle
tönende sei, ja dass der
Ton
die
Mo-
der Mole-
13
cularschwingungen desto klingender und reiner
als
Bringen wir
mit
sei,
je weniger die Saite
Ganzes dabei beunruhigt werde.
z.
dem Finger,
Winkeln
B. die gespannte Saite aus ihrer Gleichgewichtslage
Beugung oder Krümmung, von deren
so entsteht eine
die erste
Tonerregung ausgeht; der Schlag des Hammers verwinkelförmige Biegung, die desto grösser
setzt die Saite ebenfalls in eine
und kürzer wird,
Schlag des
je stärker der
Hammers
die
Saite
triift.
Derselbe giebt zugleich mit Veranlassung zur Vernehmbarkeit der Obertöne.
locale
Die durch
die ersterregte
ganze Saite, wird aber, so
Molecule
trifft,
ser veränderten
was
bei
Krümmung
Saitentheiles
Compression des
der Saite erzeugte, sogenannte
gleichmässig durch die
läuft
auf eine veränderte Lage der Saiten-
oft sie
jedem Schwingungsknoten der Fall
Lage der Molecule neu erzeugt und
die Geschwindigkeit der fortlaufenden Molecularerzitterung
die Saite ihre nämliche
Spannung
behält,
immer
nach
ist,
vervielfältigt,
h.
so lange
ist,
die nämliche,
die-
d.
aber die
verschiedenen sich bildenden Schwingungsknoten bringen diese jedesmal
neuerzeugten Molecularschwingungen
in
verschiedenen, den aliquoten
Theilen entsprechenden, systematischen Zeiträumen in unser Ohr.
nun der Ton überhaupt nur
eines Körpers, seinen
in der
Grund
Wenn
beweglichen Masse, denMoleculen
hat, so
hängt auch die Intensität und die
Qualität eines Tones nur von den Moleculen eines tönenden Körpers ab.
Im Grunde genommen
scheinen die Ansichten Pellisov's mit denen von
Helmholtjs übereinzustimmen, nur sieht Letzterer
indem
er
die
Wirkung,
den Klangcharakter durch die Obertöne bestimmt, hingegen
im Material zu ergründen
Ersterer die Ursache
Die Masse oder
sucht.
die Molecule einer transversal
sind viel zu unbedeutend, als dass
schreiben könnte; als eigentliches
bloss
mehr auf
tonerregende Körper,
aus welchem die Saite den
dieses Instrument den
die
Ton
man
ihr
schwingenden Saite
einen eigentlichen
Tonwerkzeug
ist
Ton
zu-
nicht der schwingende,
Saite nämlich, sondern das Instrument,
hervorlockt, zu betrachten.
Resonanzboden.
Wir nennen
14
IV.
Schwingungen der Platten
CMadni, welchev mit kreisförmig,
—
Resonanzboden.
oval, quadratisch, rechteckig, drei-
eckig oder sechseckig geschnittenen Scheiben
man
ben verwendet
suchungen
zeigt,
ja zu
anstellte, hat
Form
dass die
Klangtafeln abhängig
die vibrirenden Saiten
Er
Resonanzdecken
an diesen
— und grössere Holzschei-
—
die
Schwingung
in
mühsamsten Unter-
versetzten Platten ge-
der Molecularvibrationen von der Structur der
ist
und dass
die vibrirenden Platten
beobachtete, dass sich die Platte für jeden dieser
gende Theile
abtheilt,
so kleiner, den
Töne
Ton
um
also
und
niederfällt
Zur Nach-
er auf die obere
Fläche der Tafeln
Höhe
sich endlich
hüpft
an den Knotenlinien anhäuft, auf welche
sogenannten Chladni'schen Klangfiguren entstehen, deren Ab-
die
druck auf Papier Savarf
in äusserst geschickter
Derselbe wandte nämlich
Gummi pulverisirt und
pulverisirt
erhalten.
schwin-
Ausdehnung der schwingenden Theile
weisung dieser Kuotenlinien streute
Weise
in
so höher erscheinen lässt.
feinen trockenen Sand, welcher während des Tönens in die
und
tiefer sind.
welche durch Ruhelinien oder Knotenlinien ge-
trennt sind, deren grössere Zahl die
um
ebenso wie
Töne erzeugen, welche bald höher, bald
des Sandes
Weise
bewerkstelligte.
Lackmus
an, welches mit
zu einem Teige angemacht, getrocknet, von
und durchgesiebt
Wenn
statt
wird,
dieses farbige
um Körnchen
Neuem
von passender Dicke zu
und hygroskopische Pulver auf der
Platte
sich in den Knotenlinien angesammelt hat, so reicht es hin, auf die Platte
ein mit etwas
Gummiwasser
befeuchtetes Blatt Papier zu legen,
Figur durch einen leichten Druck auf demselben zu
Weise
ist
es
um
Auf
die
diese
Savart gelungen, mehrere Hundert solcher Figuren derselben
Platte zu sammeln, welche verschiedenen
Dass
fixiren.
diese Vielseitigkeit der
Tönen entsprechen.
Tonerregung günstig
Resonanzplatte die Tonerregung bis
zum Minimum
ist,
ja dass ohne
herabsinkt, können
wir leicht erfahren, indem wir eine Saite mit wenig Masse an irgend
einen Körper, der nicht sehr leicht
spannen
beliebiger
—
z.
B. an eine
Tonhöhe zum
massive
zum Mitschwingen zu bewegen
Mauer
—
,
und dieselbe dann
ist,
in
Schwingen bringen; der Ton wird in diesem
Falle schon in serino-er Entfernuno- nicht
mehr zu hören
sein.
Verbinden
wir hingegen die nämliche Saite durch einen langen hölzernen Leiter
15
möglich stehenden Resonanzboden, so wird
vom Resonanzsehr laut und zwar nicht von der Saite, sondern
mit einem so entfernt
Ton
der
als
boden aus erschallen.
PeUisov nahm,
seinem Flügel
alle
um
Erfahrung auffallender zu machen, von
diese
Saiten weg, spannte
sie mittelst
einer oft veränderten
Ordnung an einer
Vorrichtung, senkrecht unter einander, in der alten
mittelst eines vom Steg ausmassiven Mauer auf und brachte sie, bloss
eine kleine Oeffnung in der
gehenden Leiters aus Fichtenholz durch
Wand,
tämlicheri
in
An
Verbindung.
haken
an, wie
diente,
und
dem im Nebenzimmer stehenden Resonanzboden
mit
man
den Saiten brachte er eine Claviatur mit Winkelsich ihrer bei senkrecht stehenden Fortepianos be-
so vermochte er
Nebenzimmer
befindliche Zuhörer sehr deutlich
dem Spielenden selbst nur als
Geräusch erschienen. Er stellte auch
rend
sie
und
ein leises,
in
rein
kaum
im
vernahm, wähvernehmliches
Folge seiner weiteren Experi-
dass
zu seiner Zeit nicht hinreichend beachtete Gesetz auf,
Resonanzboden gerade an jenem Punkte von einem schwingenden
mente das
ein
spielen, die nur der
dann Melodien zu
bis
Körper am stärksten zum Tönen gebracht wird, der
in
Beziehung auf
Verbindung mit
den ganzen Körper der unbeweglichste ist, ohne seine
PeUisov, der
dem ganzen tönenden Gehäuse zu verlieren. Dies sei, sagt
sogenannten „Seelen", die man unter flache Resonanzböden
Zweck
leimt
der
und leimen muss.
Von
dieser
Erfahrung kann man
sich sehr leicht
durch Hülfe einer
von
Stimmgabel überzeugen. Je entfernter die schwingende Stimmgabel
wird, je mehr bewegder Seele eines flachen Resonanzbodens aufgesetzt
desto schwächer ist der
also die Fläche des Resonanzbodens ist,
lich
der Seele rückt,
erscheinende Ton; je näher die schwingende Stimmgabel
desto lauter klingt der Ton.
Daher fand PeUisov, dass gerade diejenige Bauart eines Resonanzbodens die beste sei, welche ihn verhindert, Transversalschwingungen zu machen, oder sich als Ganzes zu bewegen,
ohne dass seine innere Elasticität dadurch gehemmt werde.
Zur Tonerregung gehört
also das
Schwingen der
leitung der Stösse auf den Resonanzboden,
gen des
letzteren.
In der Praxis war
und
die
Saite, die Ueber-
Molecularschwingun-
man durch den
Instinct schon auf
16
die Construction eines Instrumentes
Bedingungen
erfüllte,
gekommen, welche annähernd jene
nämlich auf die des vielerwähnten
Monochords.
Tonmessmig.
Das Monochord wurde nach unseren
früheren Andeutungen bereits
im Alterthume zur Tonmessung benutzt, und durch die Theilungen der
Saite fand
man
man
sehr bald die einfachsten Intervalle, welche
Ausdruck Consonanzen bezeichnete, da
Töne im Zusammentönen oder
dem
mit
die beiden das Intervall bildenden
im griechischen Sinne: im Nach-
besser
einandertönen die Empfindung harmonischer Zusammengehörigkeit her-
dem Hörer
vorbrachten und
Man
Hälfte die doppelte
Gefühl der Ruhe erzeugten.
Menge von Schwingungen
mithin im Verhältniss von
länge und
3/2
länge und
dieser
eines
ein gewisses
fand in der Hälfte der Saite die Octave und bemerkte, dass diese
1:2 stand;
hatte,
als
Quinte ergab
die
der Schwingungssahl, die Quarte endlich
^'3
Consonanzen begann
Unterschiede der
Schwingungen:
die Speculation, welche
Anfang nahm.
Quinte und
^'a"-* 3»
der Saiten-
^/^
der Saiten-
Nach empirischer Gewinnung
der Schwingungszahl*).
Ganztonintervalles ihren
der Grundton,
2/3
Quarte,
in
von dem Verhältniss
Dasselbe fand
Zahlen
i^^ch Saitenlängen: ^'3:^/4,
für das Ganztonintei vall das Verhältniss von 8
:
9.
man im
ausgedrückt
und man
nach
erhielt
daher
Da man nun
durch
das Gehör fand, dass die Quarte, welcher die Griechen von allen Conso-
nanzen den kleinsten
Umfang
zuschrieben, aus zwei Ganztonintervallen
und einem Halbtonintervali bestand,
intervall ein Zahlenverhältniss
Summe
zweier Ganztöne, also
so musste natürlich das Halbton-
haben, welches aus
^/gX^
hervorging. Dieser Unterschied ^'/ei:*
256,
e
fg
und
a,
die
s»
3
dem Unterschiede
und der Quarte
der
selbst, d. h. */3,
ergab das Verhältniss von 243:
ganze Reihe: Halbton, Ganzton, Ganzton,
z.'Q.hcde oder
man ein
deren Verhältnisse waren: 243:256, 8:9, 8:9, nannte
Tetrachord,
welches genau den
halten musste.
Für dasselbe
Umfang
der Consonanz Quarte
inne-
bildeten die eben angegebenen Zahlen-
*) Ausführlich habe ich mich über die griechische Klanglehre
„Die absolute Harmonik der Griechen", ausgesprochen.
in
meiner Schrift
17
Verhältnisse (las
man
sogenannte diatonisch-ditonische Klanggeschlecht, das
Grundgeschlecht ansah, hingegen andere durch Speculation ge-
als
wonnene Stimmungen Abarten
der Griechen, welche als
darstellten
Grund
anzusehen sind, waren zumeist
Die
*).
alten Saiteninstrumente
für die spätere Entwickelung des Claviers
diesen Verhältnissen gestimmt,
in
und
ihre Monochordberechnung lässt einen interessanten Vergleich mit der
Tonmessung
für die Construction unserer Saiteninstrumente ziehen. Jene
Abarten oder Abweichungen
in der
Stimmung von dem Grundgeschlechte
nannten die Griechen Klangfärbungen, deren Charakter im Bau ihrer
Tonarten eine grosse Rolle
spielte
Merkwürdig
.
dass das Verhältniss der grossen Terz 4:5, welches
V.
und Bklymus (um
Chr.)
sogenannte
bleibt
dem Archjtas
Christi Geburt) bekannt
gewesen
Geschlecht des
„angespannte diatonische"
Thatsache
die
(4.
ist,
Jahrh.
und das
Claudius Piole-
mceus in den Verhältnissen 15:16, 8:9 und 9:10, das also ganz der
modernen Anschauung
entspricht, nicht eher
als
im
16.
Jahrhundert
wo man dann auch
und vom musikalischen
durch Zarlino zur vollen Geltung gebracht wurden,
die o-rosse
Terz den Consonanzen zugesellte
Durdreiklang bei allen theoretischen Auseinandersetzungen auszugehen anfing.
Denselben finden wir schon unter den Obertönen im
tialton
,
wie es die früheren Entwckelungen erkennen
Experimente an der Sirene von Seeheck, Cagniard
*)
weil
Der
sie
Vollständigkeit halber
zum
keit sind:
Verständniss
für
6.
Par-
Durch
liessen.
la Tour,
die
Bove, von
bemerken wir hier die griechischen KlanggescHechter,
die Stimmung griechischer Instrumente von Wichtig-
X
X
X
X
X
X
X
=
X ^722, X ^72774 ==7373
=
X
= ^727
diatonisches Geschlecht
77 X 78 = 73
= ^739 X
'7.5 = 73
ienharmonisches Geschlecht
'7.8 X 75 =
=
chromatisches Geschlecht
X
= "72,3X 78 X 78 = 73
diatonisches Geschlecht
=
74 = V3
X
ienharmonisches Geschlecht
= >7i5 X
chromatisches Geschlecht
75 =
= '7.5 X '79 X 78 = 73
diatonisches Geschlecht
'V23
= ^Y"
74 = 73
enharmonisches Geschlecht
=
weich chromatisches Geschlecht
'7l4 X 75 = 73
X
angespannt chromatisches Geschlecht =
X 'Vii Ve77 == Va
=
weich diatonisches Geschlecht
= '% X 77 X 78 = 73
tonisches Geschlecht
= "<'/2.'.3X 78 X 78 = 73
ditonisches Geschlecht
= '7-5 X 78 X '7o = 73
angespanntes Geschlecht
= '% X "/.O X '79 = 73
gleiches Geschlecht
ienharmonisches Geschlecht
2«/27
chromatisches Geschlecht
=^72.
.
'^'35
X
=»738
=^719
.
^'/30
^2/3.
"/2-.
.
(
.
.
.
.
.
.
"^^j-n
^"^j^x
Ptolemaeus
und
4., 5.
2'/2o
.
.
.
.
.
.
.
.
X
X
'"/g
2
^'3
^'3
*lz
18
denen der Letztere die vollkommenste Art dieses Instrumentes, nämlich
mehrstimmige Sirene,
die
herstellte,
4:5:6
Verhältniss des Durdreiklangs
wird nun auch deutlich das
das richtige erwiesen, und aus
als
diesem können wir das für unsern Zweck noth wendige Dursystem mit
Leichtigkeit ableiten.
AYenn wir
die grosse Terz eines Dreiklangs mit
einem kleinen Buchstaben, den Grundton und die Quint aber mit grossen
Buchstaben bezeichnen, gleichwie es M. Hanjjtmann in seiner Natur der
Harmonik und der Metrik
zuerst gethan
und nach ihm Heimholte
in sei-
ner Lehre von den Tonempfindungen acceptirt hat, so können wir den
Dreiklans:
i
^
4:5:6
in dieser Form darstellen: C— e—G; an dem
4:5:6
Dreiklanor gleicher Gestalt: G—h—B, und
G bildet
Quinttone
an dem Grundtone
4
5
:
:
4:5:6
C— e—G — h—B
4:5:6
4:5:6
nach
_
.
klänge -F— a
C
6
abwärts ebenfalls ein solcher von gleicher Form: F— a — G.
.
sich ein
Diese drei Drei-
Noten ausgedrückt:
in
^
enthalten in ihrer
Verbindung
wesenthchen Momente der
die
C
dur-
Tonart, in welcher man G—e — G den Grundaccord, G — h — D den
Oberdominantdreiklang, F— a — G den ünterdominantdreiklang nennt.
Mit Anwendung des
Stimmung unveränderlich bleibenden
in jeder
Octavverhältnisses gewinnen wir aus jener Accordkette die diatonische
Durtonleiter mit ihren Verhältnissen von Ton zu Ton. Denn wenn wir
auf
G als
den Ausgangspunkt des ganzen Systems
halten wir den zw^eiten
nächst tiefere Octave.
3/2,
von
giebt
C
also
^2X^/2
i/2XV4=®/8-
Ton
Töne
beziehen, so er-
der Scala durch die Versetzung desi) in die
G
ist
=
^/4;
(^'D
alle
ist
von
C
^/^
= a/^
und
B
von
dies in die nächst tiefere
daher gleich 8:9.
G
Octave
ebenfalls
versetzt,
Der zweite Ton der
Durscala macht mithin in derselben Zeit 9 Schwingungen, während der
Grundton 8 macht, oder umgekehrt wird auf dem Monochord
B
nur 89 der Länge von der Saite
Leiter
ist bereits als ^[^
nämlich 2
X = X
* /g
2
von
2/3
G
=
G
gegeben.
4/3,
haben,
e
als
dritter Ton der
F in die höhere .Octave
giebt den vierten
die Saite
Ton
versetzt,
oder die Quarte;
19
G^^j^
Ton oder Quinte
als fünfter
gegeben; a in die höhere Octave
ist
= ^3, bildet den sechsten Ton oder die grosse
X
Sexte; h =
X ^4 =^ X ^4 = *^8 der siebente Ton der Scala oder
=
die grosse Septime, welche zur Octave des Grundtones, nämlich zu
versetzt, also 2
=
^/g
i^'/g
^^ 4
ist
2
c
den Leitton
Wenn
bildet.
also die
Octave
C—c gegeben
so
ist,
2,
haben die
Töne der Scala auf den Grundton bezogen folgendes Schwingungsverhältniss: C, D, e, F, G, a, h, c (die Saitenlängen würden natürlich die umge-
%
1
5/4
'/2
*/3
^;'3
'^/8
2
^
_
kehrten Brüche zeigen), woraus die Differenz der einzelnen Tonstufen von
selbst hervorgeht,
und5/4=9/8:^4
ganze Seal
B. giebt das Intervall
z.
=
*0/3(,
stellt sich
Verhältnissae
=
*<^/9,
den Unterschied von®/«
odere-F=5/^:*/3=%5
wenn
daher,
D —e
über
wir
zum Grundton und unter
die
s.
"•
Die
w.
Tonbezeichnungen die
dieselben die Differenzen der neben
Augen
einander liegenden Intervalle durch Zahlen ausdrücken, unseren
so dar:
1
5/4
9/.
D,
C,
%
</3
e,
F,
5/3
G,
a,
15/^
2
h,
c
Wollten wir nun das Verhältniss eines griechischen Tetrachordes
mit Beibehaltung der Hauptmann'schen Buchstabenbezeichnungen,
€,
F, G,
1
^%«
€,
a,
%
G,
.
.
dem
griechischen
.
a,
:
*6/i5
^^^,243
= ^Vso
finden
und daraus erkennen
243:256
,
Halbtonverhältniss der Berechnung nach ein wenig grösser
von den Griechen und im Mittelalter bis zum
gebrauchte, während unser sogenannter
€ oder
G
Ganzton
Wenn
die
und a
8
:
9,
um dasselbe
den
die
kleiner
16.
Jahrhundert
Ganzton zwischen
Verhältniss 80 81 kleiner
:
Griechen im Grundgeschlechte
sie
höher erklingen,
und zwar haben
als
ist,
als
allein
die
unser
das
als
n.
Chr.
D und
der grosse
anwandten.
C
dur,
das lydische Diapason nannten, gegeben hatten, so
mussten ihrer Monochordberechnung zufolge die Töne
mung,
dass
sei,
Griechen einem Saiteninstrumente die Stimmung von
welche Tonart
.
,
mit unserem Tonartverhältniss vergleichen, so würden wir
zwischen unserm Halbton 15:16 und
Differenz
B.
welchem im Grundgeschlecht folgende Verhältnisse zukommen:
«/h
F,
z.
als es bei uns in der natürlichen
diese
Töne
eine
um
e,
a und h etwas
Stimmung
der Fall
ist,
dieselbe Differenz höhere Stim-
welche nach moderner Anschauung zwischen der vierten Ober-
quint
vom Grundton
steht.
Zählen wir z.B.
aus gerechnet und der grossen Terz
vom
desselben be-
grossen CvierQuinten nach oben ab nämlich:
C— G — d— a—
e',
20
80
das eingestrichene
ist
diesem im Verhältniss von (3/2)*i= ^Vie
.
des grossen C, also
2oy^
=
8o/jg,
in die
^/4,
vom
Quint
die vierte
e'
grossen C, welche zu
versetzen wir die Terz
steht;
= 2x2x5/4 =
Octave der vierten Quint
so sehen wir, dass sich die Terz zur vierten Quint wie
80:81
verhält, mithin erstere etwas tiefer ist als letztere.
Um
dasselbe Verhältniss diiFerirt aus ebendemselben
Grunde der
ist
Ton in der G dur Scala mit dem sechsten Tone in der C dur Scala; es
das a in C dur dem musikalischen Begriffe nach ein anderer Klang,
als
der zweite
zweite
Ton
G dur Scala,
in der
dem
obgleich wir für beide auf
den wir mit
A
bezeichnen wollen,
Claviere nur ein einziges Saitenchor, nur
Noch grössere Unterschiede
eine einzige Taste haben.
schen Cis und Des, Eis und
F
u.
deren Vermittelung auf den
w.,
s.
finden statt zwi-
Tasteninstrumenten weiter unten besprochen
ist *).
Chladni giebt in seiner Akustik für das moderne Tonsystem folgende Tabelle
*)
(Seite 27):
Verhältnisse der Verhältnisse der
Schwingungen
Saitenlängen
1)
Einklang
2)
Der
3)
Die
Die
Die
Die
c
:
Ton
4)
6)
c
:
1,04162/3
1,06662/3
kleine Secunde c des
grosse Secunde c: d
:
Die
Die
Die
Die
Die
Die
Die
Die
Die
Die
Die
cis
:
kleine Terz c
es
:
.
.
:
es
.
.
/i25
.
'108
.
.
.
%
:
:
....
:
:
:
:
.
.
19) Die kleine Septime c: b
oder
.
:
ces'
.'
22) Die vollkommene Octave c:
c'
0,9
'27„4 ,0,86805/»
1,15742/2, '°«/,25 0,864
1,152
0,853373
0,833373
1,2
:
20) Die grosse Septime c:h
21) Die verminderte Octave c
0,96
0,9375
1,17183/4
•
grosse Terz c e
verminderte Quarte c fes
vollkommene Quarte c :/
10)
übermässige Quarte c -.ßs
11)
verminderte Quinte c ges
12)
vollkommene (reine) Quinte c: g
13)
übermässige Quinte c gis
14)
kleine Sexte c as
15)
grosse Sexte c: a
16)
verminderte Septime c bb oder cis b
17)
oder auch
18) Die übermässige Sexte c: ais
8)
9)
"/2
1,111179
verminderte Terz c eses oder
übermässige Secunde c: dis
oder
7)
1
(wird bisweilen auch
cis
Prime genannt)
die übermässige
5)
~l"\
1
c
kleine halbe
1,25
1,28
0,8
25/
0,781272
/32
1,3333V3
"/18
'V25
0,75
0,72
1,5625
•725
0,6944V9.
0,66662/3
0,64
1,6
1,66662/3
^8
0,625
1,38888/9
1,44
|1,5
0,6
0,58593/8
1,70662,3
1,728
1,7361V9
1.777779
'"/216
1,8
/9
1,875
1,92
2
0,578772r
i0,576
'V125
0,5625
Vie
/i5
25/48
V2
;
0,5555V
10,533379
0,5208' '3
!
:o,5
Welcher von Gontershausen, welcher diese Tabelle unverändert abdruckt, wie er
fast nur Chladni benutzt, scheint den groben Fehler unter 2)
überhaupt in der Akustik
nicht bemerkt
zu haben.
der Physik übergegangen
gehend kann Cis zu
C
Da
ist,
derselbe
aus Chladni leider auch in manche Lehrbücher
so wollen wir denselben hiermit berichtigen.
Von C
aus-
niemals im Verhältniss von 25:24 stehen; das Verhältniss würde
21
Man kann
den Uml^ing des Tonrcichcs nach der Höhe und
sich
Tiefe unendUch gross denken; die Beschaffenheit unseres Gehörorgans,
sowie das Material der Saiten bedingen aber ein gewisses Maass, welches
in der
auf Ciavierinstrumenten
a*'"
und
in der Tiefe
geht, mithin einen
Höhe gewöhnlich über
das viergestrichene
A„
über das zweiunddreissigfüssige
nicht hinaus-
sieben vollen Octaven repräsentirt
Umfang von
,
ob-
schon die überhaupt wahrnehmbaren Töne in einem Klangbereiche von
elf
Octaven
Von
liegen.
der deutschen Naturforscherversammlung
im Jahre 183^
Tonhöhe der musikalischen Scala von Scheihler gegebene
die für die
Bestimmuno;
festg-ehalten
worden, dass das eingestrichene
cunde 440 Schwingungen zu machen habe, während
E,
1^,
der Se-
Akademie
halten das deutsche
erklärten Verhältnissen der Scala
und geben nach den bereits
€ine Tabelle von A,, bis zu «"":
fest
G,
49,5
F.
44
33
A,
30 9375
H,
C
D
E
F
ö
55
61,875
66
74,25
82,5
88
99
d
e
f
165
176
27.5
a' in
die Pariser
Ton 437,5 Schwingungen annimmt. Wir
für denselben
Maass
ist
37,125 41,25
1
1
A
H
c
110
123,75
132
148,5
c'
d'
220
h
247,5
264
297
a'
h'
c"
d"
440
495
528
594
660
a"
h"
c'"
d'"
e"'
880
990
1056
1188
1320
a'"
h'"
1760
1980
2112
d""
2376
e""
2640
-
fius
man
welcher
.
f"
in
Anwendung
= 8:9
tervall C—
Z)
o-uno-en macht, so
oder I)
als
704
792
1408
f""
2816
1584
a""
3520
3168
sogleich das Schwingungsverhältniss für alle Octaven
die Verhältnisse,
sich
stimmungen
39 i3
352
330
der diatonischen Scala erkennen kann.
geben
198
f
Für
wenn man
bringt.
gegeben ist,
in
Wenn
Grundton,
um
z.
welchem
nimmt man entweder G
die chromatische Scala er-
die hierzu nöthigen Zahlenbe-
B. das grosse Ganzton-In-
G
66 und
als Leitton,
D
74,25 Schwin-
um Des
zu finden,
zu diesem den Leitton Gis zu erhalten.
Im
wenn wir von A ausgehen wollten; denn dann wäre Cis die grosse und C
A, mithin C: Cjs= 6/6:^4 24: 25. Von C ausgehend ist aber Cis
der chromatische Ton von C, welcher zu D den Leitton bildet, zu letzterem also im
richtig sein,
=
die kleine Terz von
Verhältniss von 15:16 steht, mithin von
diesem Sinne =128:135.
C
"s/j^g sein rauss.
CiCis verhält
sich also in
22
ersteren "Falle
Stufe,
im
C— Des
Ist
diatonische Halbton
Des
ist
also
C
von
zukommen. Des
^^ji^;
X
^^15
ist stets
— D eine
diatonisch.
nur im Verhältniss von 15: 16 denkbar,
wenn dem C 66 Schwingungen
= 70,4 Schwingungen, und zwischen Des und
dadurch bewiesen wird, dass
tigkeit hier leicht
chromatische
—D
chromatisch und Cis
mithin macht,
66
und Des
dann das chromatische Verhältniss von 128:
besteht
tiplicirt,
C— Cis
letzteren Falle ist
Der
D
eine diatonische
man
135, dessen Rich-
70,4 mit *^Vi28 naul-
durch welche Rechnung in der That das richtige Schwlngungs-
D = 74,25 gefunden wird. Cis steht nun zu Cm demselben
wie D zu Des; wollen wir also Cis finden, so haben wir die
verhältniss für
Verhältniss
Schwingungszahl von
^ 66 mit
(7
*'^/i28
zu multipliciren, woraus für Cis
Da
Schwingungszahl 69,609375 hervorgeht.
die
Cis als Leitton von
D
zu diesem das Verhältniss von 15:16 hat, so ergiebt die Multiplication
von
1^/15
schen
D — -Ersuchen,
folgen muss", zu
E als
Ist
E
dem
D
als Leitton,
D
:
Dis dasselbe Verhältniss
dieses chromatische Verhältniss
:
D
Schwingungszahl von
mit
^^/i5,
Es
B. zwi-
finden wir,
oder die von
mit
wenn wir entweder
JE"
mit
2*
g^
wie vorher
also,
die
wir
Leitton vorausgeht, in
als
hat,
Es E, und
:
wenn wir entweder
oder diejenige von
2^/24»
steht, oder
D:Dis und Es:E durch
Zahlen 24 25 auszudrücken. Dis finden wir
pliciren;
z.
welchem der Ton Es
Im chromatischen Verhältnisse
den Auflösungston an, dem Dis
welchem Falle
zwar
dem
Wollen wir
kleinen Ganzton,
welcher das Zahlen verhältniss 9:10 besitzt, so be-
trachten wir wiederum entweder
sehen
D= 74,25.
mit 69,609375 die Schwingungszahl von
nun die chromatischen Stufen zwischen
E mit
^^/jg
die
die
multi-
Schwingungszahl von
D
multipliciren.
VL
Beine Stimmung und Temperatur.
Aus dem Vorhergehenden
Es
dürfte die Auffindung chromatischer
Ton-
z.
ß. zwischen Cis und Des, Dis und
besteht, unzweideutig hervorgehen.
Dieser Unterschied darf aber auf
stufen
und der Unterschied, welcher
den Tasteninstrumenten nicht zu hören
Des, Dis und
Es
u.
s.
sein, weil
wir ja
z.
B. für Cis und
w. nur ein Saitenchor, nur eine Taste zur Be-
23
Es muss
nutzung haben.
also eine Vermittelung derartiger Differenzen
bewerkstelligt werden, deren Herstellung durch die sogenannte „gleich-
schwebende Temperatur"
in welcher jene
Unterschiede festgehalten werden, im Gegensatze
Wollten wir die reine
den, so
reinen Stimmung,
geschieht, die zu der
Stimmung
würden wir zur Herstellung
steht.
den Tasteninstrumenten anwen-
bei
aller
Unterschiede weit mehr Tasten
nöthig haben, als jetzt in der Praxis gebräuchhch sind, und. durch die
Vermehrung der Tastatur
dentlich erschweren.
die
Z. B.
Handhabung
würden
die
Tone
dene Tasten erfordern, während wir für
der Instrumente ausserorc,
Ms, desdes drei verschie-
alle drei
dem
Klänge, welche
BegrifFe nach ganz von einander getrennt sind, nur eine Taste besitzen.
Es
ist
also ausser jener auszugleichenden
Differenz zwischen der
Terz eines Grundtones und dessen vierter Quint noch die sogenannte
„enharmonische", wie
sie z.
B. zwischen
Ms und
c
vorkommt, zu ver-
Diese Differenz kann aus der Terzprogression
mitteln.
als
C— His
zu-
sammentreten, z.B. C— JE— Gis— His, oder als C—Uis aus der Quintreihe
C— G—D—Ä—E—H—Fis— Cis— Gis—Dis—Äis—Eis—His,\md wird
nach der verschiedenen Entstehungsart auch
ßchieden resultiren.
Es
vom Ausgangstone hinweg,
liegt, die
in
den Verhältnissen ver-
führt aber jede Art solcher Progressionen so weit
dass es ausser allem musikalischen Interesse
Differenzen dieser Differenzen namhaft zu machen.
inneren Einklang
äusserlich
ist
dabei nicht zu denken, wie nahe die
An
einen
Töne auch
zusammenkommen möchten*).
Für das
beste
und
praktischste Stimmverfahren zur Vermittelung der
Unterschiede halten wir das von
M. Hauptmann angegebene,
welches
wir durch Notenbeispiele weiter ausführen.
Ein Ciavier temperirt zu stimmen, wird
gehend
als
Terz
suchen.
m
Quinten fortstimmen
bis
man von einem Tone
aus-
zur vierten und diese vierte Quint
zum Dreiklang in das erste Quintintervall brauchbar zu erhalten
Das Verfahren hierbei, um nicht in höher liegende Octaven zu
—
Chladni hat für die Temperatur alle
*) Moritz Hauptmann, „Temperatur" S. 32.
Formeln beigebracht, welche vor und zu seiner Zeit bereits aufgefunden worden waren.
Es findet sich aber in allen diesen Berechnungen so viel Unnöthiges und Zweckloses,
dass wir es vorgezogen haben, die Hauptmann'sche Abhandlung „Temperatur" zu Grunde
zu legen, in welcher zwar selbstverständlich keine neue Formel erklärt ist, die sich aber
durch ihre Darstellung des Wesentlichsten vor der Masse anderer Abhandlungen über
diesen Gegenstand vortheilhaft auszeichnet.
.24
gerathen,
so, dass
ist
man zu
stimmt, von diesem tieferen
die
z.
der zweiten Quint die tiefere Octave rein
Tone sodann
offenbar, dass diese
ist
zu halten sind,
C, G,
13
E
D, A,
27
9
vorgehend
weil
1, 5,
der Dreizahl
40 nach
10, 20,
ist
selben unerträglich
= 80
zu hoch und für diese nicht
führt,
Quinten so zu vertheilen, dass keine der-
der letzte Quintton aber in das erste Quintinter-
wie
sie nicht
dieser ersten
nachzuweisen sein würde, leuchtet
Der fünfte Quintton wird
in das
dritte
in das zweite Quintintervall, der sechste
den Terzton abgeben müssen,
Nachfolgende Tabelle,
in
ein.
auf gleiche Weise fortzu-
ist
bis sich der Zirkel schliessen
welcher wir
des eingestrichenen «', ausgehen, weil die
vom
kleinen
a,
der Oötave
meisten Stimmgabeln
dem Gehöre am
gestimmt und die mittleren Tonregionen
a'
Dass auf praktischem
bestimmte Vertheilung nicht zu
Terzbestimmung
fahren.
lässt.
Quint
vierte
Diese, von uns bereits oben besprochene Diffe-
in die vier
tief,
e
eine mathematisch gleich
ist,
Nach
tiefer als die reine
resultirende
Terz nicht unerträglich hoch gerathe.
hier
verlangen
und
ausserdem gegen die Terz, welche aus der Fünfzahl her-
sein würde.
renz von 80:81
Wege
Quinten sämmtlich etwas
die aus
vierte Quint,
81
anzuwenden
vall als
und
erste Quintintervall versetzt,
^
Ä
B.
Es
die dritte
Octave dieser letzteren in das
tiefere
auf
fasslich-
sten sind, wird das Verfahren hinreichend erklären, nach dessen prakti-
scher Ausführung nur die
Tone übrig
bleibt;
denn
die
sich selbst Gleiche, oder wie
in
welchem
Octave
ist
den Begriff der
Es bestimmt
lässt, ist in
einzelnen
nicht zu temi^eriren, sie
Hatq)tmmin
die Hälfte eines klingenden
des Grundtones hören
für
Stimmung der Octaven von jedem
sagt:
„Die Octav, das
Quantums
akustischer
Identität, der Einheit
sich
ist
das
Intervall,
gegen das Ganze
Bestimmung der Ausdruck
und Gleichheit mit
sich selbst.
die Hälfte das mit sich Gleiche als andere Hälfte."
25
68
j
^" »: '°
^
tio
>-.
^
*f»
ii..
.K.
^^>
a. ^^
^
y^
$
m
u
_
u
^
-n
u
<^
In früherer Zeit hat
Q
W
man auch wohl
machen versucht, wobei
lichen Tonarten, namentlich die mit
„Wie wenig
langen
ist,
"
^
"
als die
die Charakteristik der
Ton-
die damals weniger gebräuch-
den meisten Kreuzen versehenen,
zu kurz kamen und ihnen die aus der
Unreinheiten aufgebürdet werden
°
andere Temperaturen
„gleichschwebende" anzuwenden und dabei
arten geltend zu
~~"
Stimmung hervorgegangenen
sollten.
das aber überhaupt pratkisch, wie theoretisch zu er-
lässt sich leicht begreifen,
des ersten Dreiklangs,
wenn
wenn man bedenkt,
sie erträglich rein, d.
h.
dass die Terz
nicht zu sehr ge-
26
schärft hervorgehen soll, schon vier temperirte
also
Quinten erfordert, dass
von grösserer Reinheit oder gar von absoluter Reinheit dieser näch-
sten Quinten, wie die sogenannte Kirnberger'sche sie verheisst, gar nicht
die
Rede
sein
kann, indem diese nächsten Quinten direct auf die Terz
des ersten Dreiklangs influiren."
Dass Bach
Composition seines „wohltemperirten Claviers"
bei der
nur die gleichschwebende Temperatur im Sinne gehabt haben kann,
bezeichnet sein historisch beglaubigtes Verfahren, manche der Präludien
und Fugen aus ihren ursprünglich zu Grunde gelegten Tonarten
andere zu transponiren, in welcher späteren Gestalt
Sammlung übergegangen
sind.
Und
gewiss
ist
in
jene erwähnte
auch die gleichschwebende
Temperatur ein ganz erträghches Uebel, wie w^r
Ciavier-
sie in
und Orgelmusik erfahren; ja möchte
es tagtäglich
an
aller
nur Stimmer geben
es
welche wirklich im Stande wären, ein Instrument genau nach der gleich-
schwebenden Temperatur zu stimmen, wir würden dann
kennen, dass unsere Ohren
gewöhnt
jetzt
sind, als sie uns durch jene „methodische
geführt werden können.
Verstimmung" vor-
In der That nähert sich die gleichschwebende
Temperatur weit mehr der reinen Stimmung,
mancher Flügel,
sicherlich er-
an weit grössere Verstimmungsübel
die wir in
als
die
Stimmung
Concerten doch immerhin noch
so
erträglich
finden.
Wenn
nun auch
fast in
jedem physikalischen Lehr buche
die Berech-
nung der gleichschwebenden Temperatur angegeben
ist,
der Nachweis für obige Behauptung, wie ihn Morits
Hauptmann
ster
Darlegung gegeben
hat,
so dürfte doch
in klar-
nicht uninteressant sein, weshalb wir den-
selben hier folgen lassen.
„Es
zahl mit
zwischen dem Octavverhältniss, das wir nach Schwingungs-
ist
C:c ausdrücken,
1
;
eine Reihe von elf Gliedern zu finden, die in
2
geometrisch gleichem Verhältniss zu einander stehen, so
Tönen
,
die
dass von den
durch die Grössen dieser Zwischenglieder bestimmt werden,
jeder gleich weiten Abstand
gemeine Ausdruck für
Anzahl der Glieder mit
die
n,
von seinen Nachbartönen
Reihe
ist,
das letzte
wenn wir das
erhält.
für
x
ergiebt sich aus
all-
erste Glied mit a, die
Glied mit s und das multiplicirende
Progressionsquantum mit x bezeichnen: a, ax, ax^, ax^
Werth
Der
dem letzten
Gliede, als:
x=\l-'
z.
Der
Die obige
27
Reihe
ist
als 2, die
aber, da uns das erste Glied als 1, das letzte Glied
Anzahl der Glieder
oder
in
bekannt sind;
der
V^%
1
2'/i2
2^/12
2^/12
2^/i2
2^12
V's^
V^2"3
2^.'i2
1, 2'/i2, 2'/»2,
Anwendung auf
Tonleiter:
13—1
13-1
\^2,
1,
ebenso
und
als 13
13-1
13—1
.
o
.
.
.
.
.
2^''.2
die temperirt chromatisch -enharmonische
=C
= =^ des
=d
= = es
=
=
2'/i2
2'/i2
eis
2'/i2
2'°/i2
dis
2"/i2
e
2'"i2
/"
=g
= gis = as
=
= als = 5
=h
=
rt
c
=^ ßs =^ ges
2®/i2
„Dass diese Töne, von denen hier nur die nächsten Doppelbedeutungen angegeben sind, auch jede andere, die auf denselben Clavis
So
erhalten können, ist selbstverständlich.
F=
eis
= gcsges
„Wenn
u.
s.
w.
wir nach den Gliedern dieser Reihe ein Quint- und ein Terz-
verhältniss untersuchen, so wissen wir, dass
Terzen diesen ganz gleich
sind.
u.
s.
f.
dem Dreiklang Cis—eis—Gis,
In einem
C
= 1,000
G = 1,500
= 1,250
C
e
„Das temperirte
Temperatur bestimmt
Log. 2,000
Es
=
übrigen Quinten und
gleich
C—e — G
ist
verhältniss-
dem Dreiklang B—fis—A
dur Dreiklang setzen wir nach dem Schwingungszahl-
verhältniss:
auszudrücken.
alle
Jedes einzelne Intervall hat die Grösse
Der Dreiklang
aller übrigen gleichnamigen.
gleich
B.
z.
fällt,
C = Ms = desdes,
ist
G
(3/2
e/4
X
X
1,000)
1,000).
finden wir in der Reihe der gleichschwebenden
als:2''i2,
nach dem Vorstehenden also mit
2,000'/i2
aber
0,3010300
X
V12
G
= 0,1756008 =
= 1,500
Das
reine
Das
temperirte
G
=^ 1,498
Differenz
= 0,002
Log. 1,498
.
„Letzteres hat zwei Schwingungen weniger,
2*/i2
(=
mit den Decimalstellen
2^'3),
Log. 2,000
= 0,3010300 X
= 0,1003133 =
1/3
Das
temperirte e =^ 1.259
Das
reine
e
„Das temperirte
als das reine,
und zwar wird
bedeutenderen Grade erhöht,
differirt in
Log. 1,259*).
= 1,250
= 0,009
neun Schwingungen mehr,
e hat
die Terz durch die
als
die
dem Ausdruck
demnach 2,000\
es
ist
Differenz
Diese
mithin tiefer als das
ist
temperirte e finden wir in der Reihe unter
Das
reine.
ist
Temperatur
Quint durch dieselbe
um
der dritten Decimalstelle
mithin höher
in
einem
vertieft wird.
zwei, die Terz
um
neun.
„Nach demselben Verfahren finden wir
rein
fis
ges rein
Der
temperirte
Ton
f\s
= 1,406
= 1,423
(2,000"^) ist für
temperirt
fiS rein
Differenz
Das
temperirte
um
1,406
0,008
=
ges temperirt
Differenz
scheint
1,414
acht Schwingungen höher.
ges rein
„Es
=
=
=
Beides 1,414
1,423
=1,414
=
0,009
nach diesen Ergebnissen,
als
ob einige Stufen einen
geringeren, andere einen grösseren Eintrag an Reinheit durch die
Tem-
peratur erlitten, wir haben aber die reinen Intervalle hier nur von einem
Punkte aus, nämlich von dem
zwar nur
als
in der einen Geltung,
Einheit gesetzten
wie
in der
sie
und Unterdominantseite ausgehenden Progression
*)
Caus
von
C
betrachtet,
und
nach der Ober-
zuerst
vorkommen:
Die Werthe der gleichschwebenden Temperatur mit Logarithmen berechnet geben
in relativen Schwingungsverhältnissen:
1,00000
9
1,05946
(fis
d
=
=
=
1,12246
a
dis oder es
=
1,18920
ais oder b
1,25992
h
1,33484
c
C
eis
oder des
e
/
ßs
oder ges
=
=
=
1,41421
oder as
= 1,49830
= 1,58740
= 1,68180
= 1,78180
= 1,88774
= 2,00000
29
Töne
die
e, fis,
1,423 gesetzt;
ges sind hier
es sind aber
Terztöne,
als
e= 1,250,
fis=
1,406, ges
=
noch andere, ja es sind unendlich viele Gel-
tungen für einen mit demselben Clavis ausgedrückten Ton vorhanden,
so
dass die Ausgleichung; der Verschiedenheit aller nahe bei einander
liegenden Tonstufen durch die gleichschwebende Temperatur auch eine
Es
gleichmässige sein wird.
aber, wie schon bemerkt, weder von
ist
praktischem noch theoretischem Interesse, diesen Differenzen der Differenzen weiter nachzugehen; es
und
ihrer Berechnungsweise
wenig
es eben die reale
Intervalle
ist,
die
sollte
dem
in
hier
von der Temperatur
Nachgewiesenen nur gezeigt werden, wie
Abweichung von mathematischer Reinheit der
man durch
Temperatur
die
erhält,
was
diese
von
unserer Musik in theoretischer Bedeutung abweichen lässt; denn ob eine
Quint 1,500 Schwingungen zu 1000 des Grundtones macht oder 1498,
wird ihrem Verständniss keinen Eintrag thun, und wir werden ganz gut
eine solche Quint für rein halten können.""
Diese kurze Darstellung
vom Autor noch
ist
weiter ausgeführt
und
mit polemischen Erörterungen gegen die vermeintliche ungleichschwebende
Temperatur wissenschaftlich interessant
ausgestattet;
es
bleibt
nur zu
bedauern, dass diese Abhandlungen „Klang" und „Temperatur" nicht
auch selbständig erschienen smd, weil
vielleicht
bau
Chrysander's Jahrbüchern
Wie
nicht die wünschenswerthe Verbreitung finden dürften.
nöthig eine solche Verbreitung
Frankfurt
sie in
am Main
dem im Jahre 1864 zu
H. B. Brönner erschienenen Werke: „Der Ciavier-
bei
in seiner Theorie,
ist,
sehen wir aus
Technik und Geschichte unter Hinweisung seiner
Beziehungen zu den Gesetzen der Akustik", bearbeitet von H. Welcher
von Gontershausen,
in
welchem wir noch das umständlichste Stimm-
verfahren angegeben und die für dasselbe ganz unnöthigen Explicationen
über das pythagoreische
rend
die
akustischen
Komma
aus Clüadni beigebracht finden, wäh-
Resultate
des Seidenfabrikanten
Scheibler
Crefeld in geringschätzender Weise ebendaselbst erwähnt sind.
aus
Aller-
dings hat der Scheibler'sche Apparat, welcher aus der Construction von
dreizehn Stimmgabeln besteht, die genau den gleichschwebenden Halb-
tönen im
Umfange
einer
Octave entsprechen,
jetzt seinen
praktischen
Nutzen verloren, weil man dabei an
eine
anwendbare Tonhöhe gebunden
Die bezüglich des Scheibler'schen
ist.
ganz bestimmte, nicht überall
Systems gemachte Bemerkung Welcher' s von Gontershausen, dass
es
nun
30
eben keine Stimmer gäbe, „die neben der Tonhöhe auch noch das
Husten der Mücken hören und das Gräslein wachsen sehen" könnten, zeigt
aber von grosser Voreingenommenheit gegen das Scheibler'sche System,
das nach vorangegangenen genauen Untersuchungen der Pulse verschie-
den gestimmter Stimmgabeln aus einem Tonmesser von zweiundfünfzig
Gabeln von a
bis
bestand, deren Vibrationszablen der Verfertiger
a'
genau kannte. Zu diesen berechnete
er Tabellen, in denen nachgewiesen
zu welchem Metronomgrade jede dieser Gabeln gegen ihre nächst
ist,
höhere vier Pulse hören
Es
lässt.
um
dann,
ist
zu einer temperirten
nach Schwingungszahl mit keiner der Gabeln vollkommen
Stufe, welche
übereinstimmt, die Intonation zu finden, nur nöthig, den Pendelgrad zu
ermitteln, bei
welchem
Gabel
die vier Pulse zwischen der nächst tieferen
und dem gesuchten Tone
Der Erfinder muthet aber
eintreten*).
Berechnungen dem ausübenden Stimmer keineswegs zu,
sie sind
diese
nur zu
Fertigung der chromatisch-enharmonisch-temperirten Gabel selbst nöthig
Von
gewesen.
*) Dr.
Joh.
überhaupt und
Sätze zu sechs und zu dreizehn
diesen Gabeln waren
sagt in seiner Schrift „lieber die Scheibler'sche Erfindung
LoeJir
Jos.
dessen
Pianoforte-
Orgel-Stimmung insbesondere", Crefeld 1836'
und
30 Folgendes:
Seite
„Die Stimmung des Pianoforte geschieht
Man
am
besten und einfachsten
auf folgende
nach § 16 gleichschwebend
temperirt sind, nämlich 6, h,^c', eis', d', dis', e', f, ßs', g', gis' und a\ die gleichnamigen Töne des zu stimmenden Instrumentes möglichst genau unison und stimme sodann
weiter in Octaven;
oder auch noch einfacher und fast gleich sicher: Man stimme
"Weise:
stimme nach zwölf Stimmgabeln,
welche
—
bloss
nach sechs Gabeln
h,
eis',
dis',
f,
g'
und
gleichnamig n Tasten und deren
a' die
f, g und a, und stimme sodann die sechs anderen Scalatöne b, c', d', e', ßs' und gis', so, dass sie als aufsteigende
und absteigende Quinten gleich rein sind, dass also b als aufsteigende Quint von dis
und als absteigende Quint von ß, e' als aufsteigende Quint von / und als absteigende
Quint von g', d' als aufsteigende Quint von g und als absteigende Quint von a' e' als
theils auf-,
theils
absteigende Octaven
h',
eis",
dis",
dis,
,
aufsteigende Quint von a und als absteigende Quint von
von h und
als
als absteigende
zu
vollbringen
Quinten etwas
Wer
um
absteigende Quint von
und
gis'
als
ist,
als
tiefer,
man
und
dabei
alle
nach
der
Regel
ßs'
als
aufsteigende Quint
aufsteigende Quint von
Quint von dis" gleich rein gestimmt wird;
sieht nicht auf
sehr vieles
eis",
/(',
was
verfährt,
absteigenden etwas höher
um
dass
so
eis'
und
gewisser richtig
alle
aufsteigenden
genommen werden müssen.
—
den ersten Blick, dass diese Stimmweise ausser ihrer Sicherheit auch
bequemer
ist,
als die sonst übliche?
Anmerkung. Es ist, wie sich von selbst versteht, die obige Stimmung nur dann
anwendbar, wenn das Instrument die Orchesterstimmung a'
880 Vibrationen (d. h.
880 einfache oder 440 Doppelschwingimgen) erhalten soll; ausserdem müssten die
Stimmgabeln eigens so wie sie für das besondere a' des Instrumentes passen, ge-
=
stimmt sein,"
31
Stück, die ersteren
Ganztöne a,h,
die
liir
g, die letzteren für
eis, dis, f,
die zwölf Stufen
der chromatisch-enharmonisch-temperirten Leiter
a
zu haben.
bis a', käuflich
Auch mit
Stimmung von wohlthuendster
eine
indem zwischen einer None
ist
und
die
Terzen a—cis, h
durch die Gabeln
Töne
nur'
dieser
Stimmung
die unabänderlich feststehende
Wie
hat.
Zeiten an demselben Orte
ist
sie
doch zu allgemei-
chromatische Scala
als ein
Schreibweise niemals
wie zu verschiedenen
Zeit,
Höhe zu
in gleicher
Gewinnung
eis
Unding, und ein guter Musiker wird
eines weiterführenden Leittons
dem
hältniss
dieses Leittons zu
15^16 erkennen und mit ihm
128
ier
15
c.
:
eis
16
:
D
.
.
135
auch
24
die chromatischen Stufen durch
Daher können wir
15
.
dis
.
.
.
e
.
15
•25
:
128
16
:
.
F.
.
ßs
24
:
G.
.
.
15
16
:
135
:
.
16
;:
25
Form
15
gis
15
a
.
.
,
15
.B
.
16
;
schreiben:
16
:
.h
.
128
:
16
:
c
.
.
135
in dieser:
:
16
.
des
.
128
:
15
.,
D
135
jenachdem wir
betrachten.
nächst höher liegenden Auflösungston
die chromatische Tonleiter entweder in dieser
15
in der steten
bestehen, er wird das Ver-
8:9 und 9:10 bestimmen.
die Ganztonverhältnisse
C aus
in seiner
= f oder = gesges setzen mögen; für den Musiker
stets als
.
finden
eine temperirte
erscheint allerdings
kann der Begriff einer chromatischen Fortschreitung nur
a
So
erhalten.
Für das musikalische Denken
von
aber
ist
Apparates Schuld.
dieses
Stimmung
eine
die
praktisch die Vortheile'
nicht gelangen können; daran
Tonhöhe
wenig an verschiedenen Orten zu derselben
und zu
zu verfehlen
leicht
Mit dreizehn Gabeln aber
sind.
auch ergeben hatten, so hat
Anwendung
ner und dauernder
leicht,
Bestimmung gegeben, nach der man
im Einklang zu stimmen
sich
Quint nicht
die mittlere
schon gesichert
selbst
schon
ist es
temperirter Reinheit zu erlangen,
— dis (dis=es), cis—f{f=eis), dis —g{g=-fisfis)
für jeden Halbton eine feste
ist
sechs Gabeln
von
15
16
:
.
.
es
24
.
:
.
e
25
16
:
.
.
15
F.
128
:
den Ausgangston
.
135
C
128
16
:
.fis.
G
15
als
.
.
:
as
16
128
135
:
.
.
a
15
.
.
:
B
135
:
.
.
16
Grundton oder
h
15
als
.
.
:
c
16
Leitton
32
VII.
—
Das Wesen des Klanges
Nachdem wir uns
unter welchen die
Stärke nud Klangfarbe.
mit den Bedingungen bekannt gemacht haben,
Erzeugung und Messung der Klänge bezüglich
zum Ertönen gebrachten Ciavierinstru-
der besaiteten, durch Anschlag
mente möglich
ist,
bleibt
uns
als Schlusscapitel der akustischen
Zusam-
Charakter des
zum Bewusstsein ge-
menstellung noch die Erörterung der Frage über den
Klanges
damit wir wenigstens annähernd
übrig,
langen, aus welchen
Farbe nach
Gründen
unterscheiden.
bungen", deren
nen Tonhöhen
Wesen
in der
Klänge
sich die
Schon
ihrer
Stärke und
die Griechen sprechen
ihrer
von den „Fär-
sich bei ihnen aber lediglich auf die verschiede-
Zusammenstellung ihrer Klanggeschlechter bezieht,
mithin nichts weiter als eine grössere oder kleinere Schwingungszahl
Tones bedeutet, von welcher ja
eines
In unserem Sinne scheinen
ist.
lichkeit der
stets die
Höhe
desselben abhängig
wohl das Gefühl für die Eigenthüm-
sie
Klangfarben besessen, nicht aber die Gesetze für dieselbe
untersucht zu haben.
Dagegen
oder geringeren Stärke eines
ihnen das Gesetz von der grösseren
ist
Klanges vollständig bekannt gewesen;
denn Soethms schreibt aus griechischen
Schriftstellern sehr richtig die
Beobachtung von der Schwingungsweite der Klänge ab und
an den Ringen der Wasserwellen, dass dieselben nach
voller Sicherheit
und nach
die
erklärt mit
Grösse verlieren und sich endlich verlaufen; dasselbe fände
bei den durch Stösse erzeugten Schallwellen statt, welche ebenfalls in
gewisser Raumweite nach und nach verschwinden müssten.
ein Näherstehender einen
Klang von
einer gewissen
Schwingungsweite
weit besser als ein in grösserer Entfernung sich Befindender,
kehrt würde
man
einen
Klang von
rer Entfernung hören, als einen
Ganz
dass
Daher höre
und umge-
grösserer Schwingungsweite in weite-
Klang von geringerer Schwingungsweite*).
mit diesem alten Theoretiker übereinstimmend sagt auch HelniholiZy
t
Breite (Amplitude) der
oder Schwäche eines Klanges
*) Botthius lib.
proximum
et
circumstantium
I,
cap. 14, sagt
:
sei,
quoniam ad eum
ferit
auditum,
debilior pulsi aeris
um
oder
Ita igitur
quodammodo rotundum
simul
Schwingungen der Grund von der Stärke
cum
unda
illi
Worte zu gebrauchen:
aer pulsus fecerit sonum, pellit alinm
fluctum aeris
atque
seine
'ciet.
Itaque diffunditur et
est obscurior
pervenit.
vox,
omnium
qui longius steterit,
33
(Amplitude) der Schwm-
„dass die Stärke der Klänge mit der Breite
Was
gungen des tönenden Körpers wachse und abnehme".
selbe Forscher über die dai'auf folgenden
auf welche
ist
allein
Stärke
er die
jedoch der-
Schwingungen der Saite
des Klanges
sagt,
zurückzuführen scheint,
uns nicht recht einleuchtend, und wir werden auch dagegen die ge-
wichtigen Gründe anderer Akustiker anzuführen uns erlauben.
„Wenn
Hclmlwlt.^ meint:
wir eine Saite anschlagen, sind ihre Schwin-
gungen anfangs ausgiebig genug, dass wir
sprechend
ist ihr
Ton anfangs am
Schwingungen immer
die Stärke des
stärksten.
und
kleiner
sie
sehen können;
Dann werden die
dem
ent-
sichtbaren
demselben Maasse nimmt
kleiner; in
Dies hat auch schon Chladni gesagt, wäh-
Tones ab."
rend Oersted in Gehler's Journal der Physik und Chemie im Sten Bande
Die genialen Experimentatoren, Ge-
S. 241 dieser Ansicht widersprach*).
brüder Weber,hahen aber die Ansicht Oersted^s zu widerlegen versucht, in-
dem
sie erklärten:
„Es
ist
nicht zu läugnen, dass zwar an einem schwin-
genden Körper eine unendliche Zahl von Schwingungsarten vorhanden
sein kann;
allein sie fallen nicht in's
des ganzen Körpers
bringt den
Ohr und nur
macht nun PcUisov mit der
Hauptschwingung
Ton hervor", woraus
Klang vernehmen
t'efsten
sich
allerdings
Hauptschwingungen
logisch folgern liesse, dass je grösser diese
desto stärker sich auch der
die
lassen würde.
und längsten Saite
gen Pianoforte ein sehr gelungenes Experiment.
Er
seien,
Dagegen
eines flügeiförmi-
fasst dieselbe in
Mitte, zieht sie aus ihrer Gleichgewichtslage so Aveit als möglich fort
lässt sie
dann
schnell fahren;
und
dann entstehen Schwingungen der Saite
von so bedeutender Excursion, dass ihre Bahn
oft
mehr
als
einen halben
Diese bedeutenden Excursionen der Saite nehmen natür-
Zoll beträgt.
lich
der
mit jedem Augenblicke an Grösse ab, bis endlich die Saite ganz zur
Kühe kommt.
Bei dieser Wiederkehr zur Ruhe
würdige Umstand
ein, dass der
verschwunden
wenn
Linie Breite
ist,
sind.
Ton
der Saite längst aufgehört hat oder
die Excursionen der Saite oft
Bringt
man jedoch
die
nämhche
Hammerschlages zum Schwingen und Tönen, so
äusserst stark,
während
jedoch der merk-
tritt
ist
die Excursionen der Saite
noch von einer
Saite mittelst des
der
Ton
von kaum messbarer
Breite sind.
')
Pellisov, Berichtigung,' eines
der Saite
Fnndamcntalsatzes der Akustik
S.
I.
3
34
Aus allen den resultatlosen Untersuchungen, welche de la Hire,
Wheatstone
und
etc. anstellten
nun mit Sicherheit hervor, dass
die PeUisov mit
die
Glück
Schwingungsweite
Chladni,
Aviderlegte, geht
in der
Luft nicht
von der Eaumweite der Saitenschwingung, sondern von der Kraft des
auf die Saite ausgeübten Stosses abhängt, und dies stimmt merkwürdiger-
dem
weise mit
den Klang
in seiner
feinen Urtheil der Griechen vollständig, überein, welche
als einen
„unaufgelösten Luftstoss" betrachten.
Anwendung von
zweifacher Art: entweder er
DerStoss
ist
ist
ein einziger
durchgreifender Stoss, wie bei allen Schlaginstrumenten, oder «s sind
mehrere sehr kurze, in bestimmten Zeiträumen aufeinander folo^ende Stösse,
wie bei den Streichinstrumenten, an welche sich nach PeUisov noch die
Aeolsharfe anreiht.
Wir haben
hammer geschlagenen
es hier nvu' mit der
durch den Ciavier-
Saite zu thun, deren stärkeres oder schwächeres
Erklingen einerseits von der Beschaffenheit des Stosses, nämlich des
Hammerschlages, abhängen wird, jenachdem der Stoss mehr oder wenigere Molecule des Saitenkörpers zugleich zu bewegen vermag.
Andererseits haben wir aber auch schon gesehen,
zur Tonerzeugung befähigt
körper unterstützt
Der
ist,
wenn
sie nicht
dessen Beschaffenheit wir bereits andeuteten.
Avird,
stärkere oder schwächere Stoss der Saite
eines Resonanzkörpers spurlos verschwinden,
tzung wird nun die
lisov hatte bereits
stehe,
wenn man
Wirkung
und
würde ohne Unterstützung
und von
dieser Unterstü-
des Stosses oder Schlages abhängen. Pel-
gefunden, dass der beste Resonanzboden dadurch entihn durch angebrachte Leisten verhindere,
salschwingungen zu machen.
eine
dass keine Saite
durch einen Resonanz-
Transver-
Dr. Schafhaeidl*), welcher mit Pe??/.50y
dieselbe Person zu sein scheint, hat jene Ansichten noch weiter
ausgeführt und mit kurzen
fenheit des
Worten diellauptgrundsätze von der Beschaf-
Resonanzbodens angegeben; demselben sind die Ansichten
Kütsing' s**) vorangegangen,
und
dieser stellt ebenso wie seine
Vorgänger
am Resonanzboden ohne Steg und Rippen das Experiment mit der
Stimmgabel an, aus welchem man das Resultat gewinnt, dass eine angeschlagene Stimmgabel an gewissen Stellen stärker
„Hieraus lässt sich schliessen, dass der
*)
als
an anderen
klingt.
Resonanzboden, wenn er durch
Die Tianofortebaukuust der Deutschen. Kcpräsentirt auf der ungemeinen
schen Industrie-Ausstellung zu
München im Jahre 1854, München 1855.
**) Beiträge zur praktischen Akustik, 1838
deut-
35
Stimmgabel oder auch durch jeden andern schwingenden Körper
die
zum Klange
gebracht wird, sich in gewisse, der
Tones angemessene, schwingende Theile
linien
genannt)
in
Ruhe
theilt,
Höhe
so dass Stellen (Knoten-
sowie es bei der Her vorbringung der
bleiben,
Klangfiguren auf Flächen der Fall
Trifft
ist.
nun
Stimmgabel auf eine solche Knoteulinie, so klingt
sie
des erscheinenden
auf einen schwingenden Theil
triff't.
Wird
die
schwingende
wenn
sie stärker, als
aber eine angeschlagene
Stimmgabel auf eine Rippe des Resonanzbodens oder auf einen Steg
Klang
gestellt, so erscheint ihr
Rippen,
eine
ein
feste
Während
demselben ohne Steg und
stärker, als auf
Beweis für das Gesagte, dass die Rippe oder der Steg
Stelle
bei der
ist,
der
die
Stimmgabel
als
hier
KnotenUnie dient"*).
Stimmgabel die Schwngungen von dieser unmittelbar
auf den Resonanzboden übertragen werden, dient für die Transversal-
schwingungen der Saiten der Steg
Resonanzboden von Einfluss auf
als Mittel,
die Stärke des
dessen Entfernung
bodens zu der Entfernung des Steges wie
1
ist.
KütnngS^nd
Dicke
des Resonanz-
Tones
nach einer Reihe von Beobachtungen, dass sich die
vom
zu 20 verhalten müsse, wel-
ches Verhältniss sich auch jederzeit als das beste bewährt habe.
dürfe also nur die o-eoebene Entfernuno; durch 20 dividiren,
um
die
Mau
Dicke
des Resonanzbodens zu erhalten, oder die gegebene Dicke des Resonanz-
bodens mit 20 muhipliciren,
um die Entfernung zu gewinnen.
TransversalschAvingungen des Resonanzbodens,
Ganzes, zu hindern,
Ton
ist
die
d. h.
seine
(NB).
Um die
Bewegung
als
Berippung desselben von Wesenheit, weil „der
der Resonanzdecke nicht dadurch entsteht, dass sie als Ganzes gleich
der Saite oder gleich einer elastischen Fläche schwingt (eine Gleichförmigkeit der Scala auf solche
Weise hervorzubringen, wäre unmöglich)
sondern dadurch, dass die kleinsten Theilchen, aus welchen die Masse des
Resonanzbodens besteht,
welche sich in
in
schwingende Bewegung versetzt werden,
dem Zeitmaasse regelmässig wiederholen müssen, in welchem
die Saite schwingt, die
auf den Resonanzboden wirkt"**).
— Die Elasticität
des Resonanzbodens, hervorgebracht durch seine Dicke,
Spannung und
Berippung, steht also in Wechselwirkung zur Elasticität der Saiten, auf
welche Material, Länge, Dicke und Spannung derselben influiren.
*) Carl KiUsinrj, Beiträge
NB. Kützings Behauptungen
zur
praktischen Akustik,
sind nielit stichhaltig.
Die
Bern, Chur und Leipzig 1838
.
**) Dr. Schafhaeutl, Seite 75
3*
36
Wechselwirkung
in der Saiten-
und Resonanzbodenschwingung
ist
trotz je-
ner Experimente im Besonderen noch hauptsächlich Sache der Erfahrung,
weil der
Bau jedes einzelnenlnstrumentes besondere Modificationen
deren Berechnung
kaum festgestellt werden dürfte. So
bedingt,
viel ist aber als aus-
gemacht zu betrachten, dass überhaupt von der Erregung der Molecular-
schwingungen des Resonanzbodens, welche durch den Stoss der schwin-
genden Saite hervorgebracht wird,
in der
Stärke der Schallwellenströraung
die
Luft abhängt, deren Weite unter gewissen räumlichen Bedingun-
gen (Akustik eines Saales, eines Zimmers)
zusehen
ist.
Daher
hat
man
als
Maass
für die Stärke an-
mit Recht als technischen
Tragen des Tones" eingeführt, welcher
die
Ausdruck „das
Weite der Schwingung kenn-
Selbstverständlich wird bei vorhandener Gleichmässio;keit in
zeichnet.
der Wechselwirkung ein gi'össerer Resonanzboden mit einem stärkeren
Saitenbezug einen welter tragenden Ton hervorzubringen im Stande
als
ein kleinerer
Resonanzboden und
sein,
schwächerer Saitenbezug, weil
ein
die Molecüle eine grössere Fläche zur Ausbreitung haben, vorausgesetzt,
dass die Dichtigkeit
im entsprechenden Verhältnisse
diese kleinen Theilchen der
Bewegung
Wenn nun
steht.
ganzen Fläche des Resonanzbodens
gesetzt werden, so theilt dieser schwingende
welle der Luft mit, deren Querschnitt
Boden
dem Flächeninhalte
in volle
eine
Ton-
des Resonanz-
bodens gleichkommt, und der Flächeninhalt des Querschnittes der Tonwelle
ist
also gleich
die Saite nicht
bodens in
dem Flächeninhalte
freie Vibration
Ton kann nun
zu versetzen, so
finden; wir
Klangfarbe.
ist
der Ton stumpf und matt*).
Der
aber stark und durchdringend, die Amplitude der Schwin-
gungen mithin sehr ausgedehnt
genehm
Hat aber
des Resonanzbodens.
Kraft genug, die ganze IMoIecular- Masse des Resonanz-
sein,
ohne dass wir den Ton
voll
und an-
werden dann sagen, der Ton habe eine schlechte
Der Unterschied der Klangfarbe
nen Gattungen von Listrumenten
am
ist
auffallendsten,
bei
den verschiedc-r
und jeder Naturalist
wird die Tonfärbung einer Trompete von derjenigen einer Oboe, Violine
etc. leicht
bei
unterscheiden können.
Schwerer
ist
es schon, die
Klangfarbe
Instrumenten einerlei Gattung zu beobachten, llelmliolts hat, auf
ner Theorie
der Obertöne
fortbauend, durch
scharfsinnige
sei-
Beobach-
tungen gefunden, dass verschiedene Schwingungsformen verschiedene
Klangfarben bedingen.
*)
Da nun von den Schwinsungsformen die
Vergl. Schafhatntl, S. 76.
Natur der
S7
Obertöne abhUno-Io;
die
Augenmerk auf
deres
die Art des Mitklinoens derselben für
so wird
Ist,
Klangfarbe entscheidend
die
sein.
Ilelmholts hat daher auch sein beson-
Combination der Obertöne gerichtet und dar-
gethan, wie dieselbe den Verschiedenheiten der Klangfarbe zu
wobei
liegt;
sich gewisse allgemeine
Grunde
Regeln für diejenigen Anordnungen
der Obertöne herausstellen, welche den in der Sprache als weich, scharf,
schmetternd,
dumpf,
leer, voll oder reich,
denen Arten der Klangfarbe entsprechen*).
hell
Wenn
von der Art des Anschlags,
2j
von der Stelle des Anschlags,
3)
von der Dicke,
'
und
so hat derselbe die Construction des
Man kann
gelassen.
für den
die beste
Elasticität der Saite,
Resonanzbodens wohl ausser Acht
Art des Anschlages,
Anschlag und dazu eine Saite wählen
gen zur Erzeugung des Klanges
erfüllt;
Ton hervorzubringen im Stande
sein,
man
Wärme
entstehen kann.
,
die geeignetste Stelle
welche
alle
Anforderun-
wird aber doch keinen guten
Avenn die Saite über eine soge-
nannte Blase des Resonanzbodens zu liegen
grosse
dieser so
lässt:
1)
Steifigkeit
w. unterschie-
nun aber
Klange einer ange-
verdienstvolle Forscher die Stärke der Obertöne im
schlagenen Saite allein abhängen
u. s.
kommt
,
welche durch allzu
oder Feuchtigkeit, oder auch unregelmässige Spannung
Die Erfahrungen der Firma Steinwmj
wicl
Söhne
in
New- York, deren Instrumente auf der Pariser Ausstellung unbestreitbar
die schönste Klangfarbe besassen, lehren auf das Genaueste, dass durch
Ausübung
die
eines starken
Druckes auf die Ränder des Resonanzbodens
Spannung desselben gegen den Druck der Saiten
Wirkung
ist
Die
dann zunächst eine bedeutende Zusammenpressung der Holz-
Rändern her auch den
fasern des Resonanzbodens, welche sich von den
in der
hin* steigt.
Mitte des Resonanzbodens befindlichen kleinsten Theilchen (Mole-
culen) mittheilt
und denselben
befähigt, die empfangenen Einwirkungen
der Saiten sehr energisch zu reproduciren, wodurch, selbst bei den leisesten Erresrung-en der Saiten, der
werden
also
Fülle und
nach solchen Beobachtungen
schen Behauptung einverstanden
*)
Ton
Helm/iollz, S. 118.
sein,
erst
Rundung
dann mit
wenn zuvor
die
erhält.
de>-
Wir
Helmholtz'-
Voraussetzung ge-
macht worden
ist,
dass die Coustruction des Resonanzbodens in allen
Punkten mit den gespannten Saiten
erzeugung bewahrt.
Wir
dem Anschlage-
hatten früher kennen gelernt, dass PeZE9or von
Hammers
punkte des
und beweisend
SchwinsunsT
Klang-
ein richtiges Verhältniss zur
-
die
Erregung der Saitentheilchen ausgehen
wie
erklärt,
nach und nach
erst
ganze Saite
die
denn er
zu acceptiren,
der Saiten spricht (Seite 129), diese Ansi(;ht
sagt: „Wird die Saite mit einem harten scharfkantigen metallenen
Punkt, der
getroffen
dem Schlage
er geräth erst in
Ham-
gleich wieder abspringt, so wird nur ein einziger
vom Schlage
mittelbar nach
in
Helmholtä scheint da, wo er von den Klängen
gerathe.
mer geschlagen, der
lässt
ist,
Bewegung
direct in
gesetzt.
Un-
der übrige Theil der Saite noch in Ruhe;
ist
Bewegung, indem von dem geschlagenen Punkte
Beuo-uno^swelle entsteht
und über
und
die Saite hin-
eine
Die Be-
herläuft.
schränkung der ursprünglichen Bewegung auf einen Punkt der Saite
und dem entsprechend
giebt die schärfste Discontinuität
von Obertönen, deren
o-leichkommt oder
hat die
zum
Intensität
Bewegung auf
grossen Theile der des Grundtones
Wenn
ihn übertrifft.
eine lange Reihe
der
Hammer
weich elastisch
der Saite Zeit sich auszubreiten, ehe der
ist,
Hammer
Hammers
Bewegung ge-
wieder zurückspringt, und durch den Anschlag eines solchen
wird der geschlagene Theil der Saite nicht ruckweise in
setzt,
sondern seine Geschwindigkeit wächst allmälig und
der Berührungszeit des
Beweo-uno- sehr vermindert,
dem
Dadurch wird
Hammers.
um
während
stetig
die Discontinuität der
so mehr, je weicher der
Hammer
ist,
und
entsprechend nimmt die Stärke der hohen Obertöne bedeutend ab."
Wenn
klin>Tt
die
der
Obertöne im Verhältniss zum Grundtone zu stark sind, so
Ton
leer
und scharf, wogegen
selben wegen den Grundton den ganzen
lässt.
Die praktische Erfahrung
ist
ein massiges Zurücktreten der-
Klang
voll
und rund erscheinen
hier der Theorie vorausgeeilt
und
es
hat dieselbe nach und nach das annähernd richtige Verhältniss gefunden,
wie der Anschlag des
Hammers
am
zweckdienstlichsten
runo-, die
Hämmer
Saite
grösseren
ren Saiten, der
Absprung
ist.
für die
Schwingungen der
Die sorgfähige Befilzung und Beledo-
für die tieferen, die kleineren für die höhe-
derselben: alle
diese Einzelnheiten
die Klano-farbe einen gewissen Einfluss aus.
die Theorie, ,,dass diejenigen
elastischen
üben auf
Nach Heimholte
ergiebt
Obertöne beim Anschlage besonders begün-
39
werden, deren halbe Schwingungsdauer nahe gleich
stigt
während welcher der Ilanmicr
dass
anliegt,
schwinden, deren halbe Schwingungsdauer
Mal
3, 5, 7 etc.
Dass sich jedoch im Verschwinden der Obertöne
bei
so gross ist".
Verschiedenheiten
oft
neben einander lieo;enden Tasten herausstellen, mithin eine
für die einzelnen Klangregionen nicht aufzustellen
holt^:
und
zu,
er zieht
nur
der ^e\t,
ist
dagegen diejenigen ver-
Norm
feste
giebt auch
ist,
Heim-
seinen Experimenten die Folgerung, dass
yius
während welcher der Ilanmier anhegt, ungefähr der halben
die Zeit,
Schwingungsdauer des zweiten Tones der Saite entsprechend
In
sei.
die «enannte Zeit sich der hal-
den höheren Octaven dageo-en scheine
ben Schwingungsdauer des Grundtones zu nähern, oder
selbst
sie
zu
übertreffen.
Wie
grosses Gewicht die Instrumentenbauer auf die Stelle des
An-
schlags legen, geht aus allen über den Pianofortebau erschienenen Schrif-
Die Untersuchungen der Instrumentenbaucr stützen
ten hervor.
man
natürlich nur auf die Erfahrung, ohne dass
zu Grunde
legte.
Ganz
Ohm'schen Gesetze
Prüfung unterzogen und bemerkt
als
ein bestimmtes Gesetz
wo
anders liegt die Sache jetzt,
hat, dass
deren verhältnissmässig
am
Knotenpunkt dort
-j^
liegt.
Der
dritte
„Schlägt
ist.
Ton
Ton hat
))leibt
seine
Knotenpunkte
in *,4,
-/
^
(
=^
^\•ällrend
w."
tritt
dessen
kräftig heraus, weil
Knotenpunkte
^/o)
und
^/z,
liegt.
Der
der Saitenlänge.
aus, weil die Anschlagstelle mit seinem zweiten Knotenpunkte
zusammenfällt; ebenso der 6te, 8te, überhaupt
u. 8.
fort,
man
Ton dagegen, dessen Kno-
der Saitenlänge liegen,
die Anschlagstelle in der Mitte dieser beiden
vierte
Orte des
stärksten sind, bei welchen an der geschlage-
die Saite z. B. gerade in ihrer Mitte, so fällt ihr zweiter
tenpunkte in ^3 oder
am
dass umgekehrt diejenigen an-
nen Stelle ein Schwingungsmaximum zu beobachten
einziger
einer
sowohl im Klange gerissener
geschlagener Saiten diejenigen Obertöne fehlen, welche
Anschlags einen Knotenpunkt haben, und
Er
Heimholt!^ die
Klänge durch das Ohr
für die Analyse der
sich,
der
5te, 7te, 9te
Helniholt.'i
und
die
alle
gradzahligen Töne,
anderen ungcradzahligen gehört werden
behauptet nun, dass bei den mittleren Saiten die
Anschlagstelle auf ^^ bis
^/g
der Saitenlänge verlegt sei und fügt hinzu:
.,Wir müssen annehmen, dass diese Stelle hauptsächlich deshalb so gewählt
ist,7
weil sie erfahruno;so;emäss den musikalisch schönsten
OD
harmonische Verbindungen brauchbarsten Klans;
liefert.
Es
und für
hat
dazu
40
keine Theorie geleitet, sondern allein das Bedürfniss
orebildeten
Ohres und
des künstlerisch
Erfahruno; zweier Jahrhunderte.'"
die technische
Hiermit stimmen aber die Erfahrungen Welclefs und unsere eigenen
,Jm
vollkommen überein.
nicht
tiefen Bass",
man
die übersponnenen Saiten reichen, theilt
in 10 gleiche Theile
*/io
davon
Die ersten unbesponnenen Saiten
stelle.
nen a
und nimmt
und nehme
in 8 gleiche Theile
Von diesem a
*/j2
ganze Länge jeder Saite
Punkt für
theile
man
der Saitenlänge für diesen
als
Vg,
Anscidag-
die
zum
bis
Länge
man nun nach und nach
aus nimmt
viergestrichenen a
^/g
die
als
der
meint Welcher, „so weit
ungestriche-
Anschlagspunkt.
^
^/ii,
jo,
bis
zum
Punkt." Der Hofpiano-
fortefabrikant Julius Blnthner in Leipzig, dessen Fabrikate zu den besten
Europas gehören, sucht
*/7
tiefsten
1/12
bei
den mittleren Saiten ebenfalls niemals
der Saitenlänge die Anschlagstelle, sondern hält im Allgemeinen
Bass
bis
zum
höchsten Discant die Verhältnisse von
der Saitenlänge als Anschlagstelle
Forschungen Hehnlwlig' nöthigt uns
fest.
aber, die
1/7
in
vom
bis
zu
Die Hochachtung vor den
Gründe
für seine
Behaup-
tungen anzuführen, damit die Instrumentenbauer durch praktische Versuche die Stichhaltigkeit derselben erproben können.
„Ein wesentlicher Vorzug für die Wahl dieser
Jioli/c,
Stelle",
meint Helm-
und neunte Partialton
„scheint darin zu liegen, dass der siebente
des Klanges wegfallen oder mindestens sehr schwach werden.
diese
Töne
die ersten in der Reihe, welche
tones nicht angehören."
sind
dem Durdreiklange des Grund-
Die Reihe der Obertöne
kannt, weshalb wir die Helmholtz' sehen
Es
ist
unseren Lesern be-
Angaben über
dieselben nicht
mehr wiederholen; wohl aber haben wir zu beachten, dass Heimholte
den tieferen und mittleren Saiten
bis
zum
löten
und Uten
die Fähigkeit zuspricht,
Partialton bilden
hohe Obertöne
zu können, dagegen nach
seinen Erfahrungen die Saiten der höheren Octaven zu kurz und
sind,
um
die Bildung
der Saiten zuzulassen.
hoher Obertöne durch irgend welche Erregung
Daher pflegten manche Instrumentenbauer die
Anschlaestelle auch näher
dem Ende zu zu wählen, wodurch
und durchdringenderer Klang dieser hohen Saiten
diesem Falle die
Wahl
erzielt
ein hellerer
werde, weil in
der Anschlagstelle die Stärke der Obertöne ge-
genüber dem Grundtone begünstige*
lich helleren, aber
"steif
Desgleichen würde
man
einen ähn-
auch dünneren und leeren Klang erhalten, wenn man
einer der tieferen Saiten einen Steg näher der Anschlagstelle unterlege,
41
so dass der Haniiner die Saite jetzt in einem
niger als
'/y
führt Heimholte welter aus, dass
Körpern
den
Khmg
man durch
dumpferen Tones am Geeignetsten
dings schon durch die Erfahrung
fest;
treffe,
entfernt
der
um
we-
Ferner
sei.
das Scldagen mit härteren
und
„klimpernder", „schärfer"
machen
„spitzer"
Hämmer zur Ilervorbringung
könne, hingegen „weichere" und „schwerere"
eines
Punkte
Länge von ihrem einen Ende
ihrer
würden. —
sein
Dies steht
aller-
über die Anschlagstelle sind uns
aber noch keine so einleuchtenden Gründe vorgeführt worden,
als
durch
HeJmholfs, und sollte sich dieses Helmholtz'sche Siebentel im Allgemeinen
bestätigen, so
würden
um
die Instrumentenbaner
eine wichtijre Errungen-
Natürlich genügen hier nicht die Versuche an einem
schalt reicher sein.
einzigen Flügel von
Kaim und
Günther, wie ihn Helmholtz benutzte,
sondern durch Versuche an verschiedenen Flügeln verschiedener Fabri-
ken kann
erst die
Wahrheit ergründet und
aufgestellt werden.
Freilich ^vird
ein allgemein gültiges
ganz von den Experimenten zu trennen
sein
und
des Gesetzes scheint auch Hehnlwltz zuzugeben,
nem anderen
Instrumente
ist
Gesetz
dann der subjective Geschmack nicht
eine so
diese
wenn
Einschränkung
er sagt: „Bei kei-
breite Veränderlichkeit
der Klano--
färbe vorhanden, wie hier; bei keinem anderen kann deshalb das musikalische
len".
—
Ohr
sich so frei die seinen Bedürfnissen entsprechende
Was nun
endlich den Einfluss der Dicke
Saiten auf die Klangfarbe anbelangt, so
ist
auswäh-
und des Materials der
einfach zu bemerken, dass
Untersuchungen auf dem Monochord eine
allzu grosse Steifigkeit der
Saiten als den Obertönen ungünstig ergeben
haben; dass dagegen mit
die
feinen Drathsaiten sehr hohe Obertöne zu erzielen sind.
Der denkende
Instrumentenbauer weiss sicher das richtige Maass zu finden, welches einzig
und
lassen
allein
bleiben
dem
subjeotiven Urtheile bei
reren Halt gewähren,
lehren
VAird.
jedem einzelnen Falle über-
muss, wenn auch die Erfahrungen
worüber uns
bereits
die Pariser Ausstellung
einen siche-
noch näher be-
ZWEITE ABTHEILUNG.
I.
"*
Der Ursprung.
im Allgemeinen
Gleichwie
der Ursprung unserer Tonkunst auf
Hebräer und Griechen zurückzuführen ist, so wurzelt auch im
Besonderen unsere Instrumentalmusik in den Erfindungen jener bedie
deutenden Culturvölker des Alterthums, deren beiderseitige Theorie und
Praxis zu Anfang der christlichen Zeit mit einander verschmolzen und
nach dieser Verschmelzung die Grundlao;en der weiteren Entwickeluno^
wurden.
Wissen wir doch, dass im Tempel zu Jerusalem
nicht bloss
Sänger, sondern auch zahlreiche Instrumentalisten angestellt waren, und
geben uns doch
die griechischen Theoretiker, Geschichtsschreiber, Philo-
sophen und Mathematiker
Principien
künstlerischen
Uebergang
viele
Anhaltepunkte zur Erkenntniss der ton-
und Ausdruck^mittel Griechenlands,
in das christHche Zeitalter die Kirchenväter bezeugen.
nennen zugleich
viele der hebräischen
und griechischen Instrumente,
preisen die Theorien des griechischen Musikers Aristoxenos
len die
Nachahmung von Davids
deren
Diese
Saitenspiel.
Der
sie
und empfeh-
Historiker wird da-
her auch Belege zu finden suchen, welche das Vorhandensein von
Tasten-
instrumenten in der vorchristlichen Zeit erweisen.
Welcher von Gontershausen rechnet
in seiner
Geschichte des Cla-
vierbaucs die Maschrokita der alten Hebräer unter die Tasteninstrumente,
befindet sich aber dabei nur mit
einem einzigen
Schriftsteller in
Ueber-
einstimmung, nämlich mit MarjJurg, dessen Angaben über diesen Punkt
jedes Beweises
Dascesen
Saalschutz
als
und somit auch
ist
es
aller
Glaubwürdigkeit entbehren.
nach den glücklichen Erörterungen des Dr. Lcvhi
ausgemacht zu betrachten, dass die Hebräer
in
dem
In-
4.1
}
Strumente
I
man
Magreplia
mehr Berechtigung
die Tastatur mit
*)
Die Magreplia
Orgelwerk besessen haben, von welchem
ein
*)
ableiten könnte.
nach der Bcschieil)ung im
ist
Trat-tat
Freilich glau-
Krachin unseicn Positiven
zu vergleichen und wobl zu unterscheiden von der Schaufel Magro))lia, welche mit sammt
der Asche bei gewissen feierlichen Ge-
_
,
^
.
Wasserorgel nach llero (Figur
.
legenheiten im rcnipel von einem Leviten niederge.strcut wurde
es in Jerusalem hören
grepha
man
damit
,
1)
möge. Die Ma-
durch den AV'ind
als ein direct
ohne Beihülfe-dcs Wassers zum Ertönen
gebrachtes Instrument
wie
ist,
schon
im Texte angedeutet wurde, genati von
der Wasserorgel der Griechen zu unterI
^
scheiden, von welcher uns
aus
Hei-o
Alexandrien (ungefähr 150 vor Christo)
seinen niathematischon
in
Werken
eine
genaue Beschreibung hinterlassen
hat.
Eine lateinische Uebersetzung erschien
zusammen mit dem griechischen Urtext
1693 von de
la
Hire zu Paris
;
.7.
G. Voll-
beding veröflentlichte in seiner kurzgcfassten Geschichte der Orgel
1793 eine
deutsche Uebersetzung und neuere Hi.storiker
haben
genommen
,
öfters auf dieselbe
so
z.
Bezug
B. der treffliche fran-
zösische Gelehrte Vincent in seiner
handlung:
„Essai
Abde
d'explication
quelques pierrcs gnostiques, extrait du
XXe
volume des Memoircs de
la
So-
ciete des Antiquaires de France".
Eine bessere Unterlage zur Erklürung
der
pneumatischen
Orgel. welche sich
neben
ebenfalls in den Schriften Jlcro's
hydraulischen Orbcsass G. W. Fink, dessen
jener Analyse der
gel befindet,
Abhandlung „Zur Geschichte der
alten
Orgeln" in der Leipziger musikalischen
Zeitung, Jahr 1835,
5, S.
65
u.
s.
Band
38, Nr.
w. abgedruckt
ist.
4 und
Derselbe benutzte das
aiif
der Lei])ziger Stadtbibliothek befind-
liche, vortrefflich geschriebene griechische Älanuscript der beiden
pneumatischen Instrumenten, war aber dennoch
glücklich, weshalb
in seiner
Bücherdes fiero von den
Auseinandersetzung nicht recht
eine besondere Beleuchtung dieses Gegenstandes auf
Grund jenes Manu-
Die Wasserorgeln und Windorgeln haben
nach der Beschreibung des ITero die olien und umstehend gegebenen Gestalten.
scrii)tes
von der Zukunft zu erwarten
Die Wasscrorgel, vom
Ctesi liius
bleibt.
-
(um 150
v.
Chr.)
erfimdeji,
welcher nach
Zeugnisse des Aristocles bei Athen. IV. p. 174 unter der Reaicxuilg__d.es Ptolemaeus
getes IL lebte (für den
Manche Evergetes
Acad. Berol.
169), wird auch zuweilen
Tertullian de
a.
1811,
an.
c.
p.
14,
de
spect.
c.
10
I.
in
bezeichnen,
cf.
Buttmann
dem Arrhimedes
in
dem
E\'er-_
Comment
zugeschrieben, wofür
Vergleichung mit Claudian. de cons. Mall,
44
ben wir
nicht, dass jenes
Instrument in die Zeit Salomo's zu versetzen
sondern wir sehen eine solche Angabe
Theod.
V.
315
als
Zeuge anzuführen
Athenaeus
ist,
ist,
Erzählung derTalmudisten
als die
schildert
sie
lib.
IV,
24,
als ein
Instrument mit süssem Tone, und die Beschreibung ihrer Construction befindet sich ausser
in
auch noch bei Vitruv X, 13.
des Hero
den Schriften
Die
umstehende Zeichnung
(Fig. 1) lässt leicht erkennen, dass der grössere Behälter unter der
die sieben Pfeifen stehen, ein Wasserbehälter
ist,
welchem
in
Windlade, auf welcher
sich eine hohle,
beiden Seiten offene Halbkugel befindet; aus dieser führt eine Röhre in
Das Wasser im Behälter
um
dazu,
dient
den
in
durch eine mit
dem
Der
Windorgel nach Hero (Figur
Wind
selbst
wird
getriebenen
Stössel
Orgel
der
fällt
durch
einen
Wasserbehälter
Windproben
in
unserm Sinne
gebraucht worden;
grossen
mende
Bei
fort
existirten.
2;.
vom Hero
2), ihr Ton
sein, weil zu
eines
Hebels kräftig
beschriebenen pneumatischen
wird deshalb wahrscheinlich
damaliger Zeit sicherlich noch keine
Wasserorgel und AVindorgel sind neben einander
aus der ursprünglichen
breiten Tasten hat
der
(Figur
gewesen
stärker, aber ungleichmässiger
Halbkugel
Windbehälter vermittelst
den
in
hervorgebracht.
imten auf
Windlade.
seinem Drucke zu reguliren.
die
in
Wind
Windbehälter verbundene Röhre strömenden
die
Gestalt
sich jedenfalls die
der letzteren mit sieben
im sechzehnten Jahrhundert
Tönen und
oft
vorkom-
Gestalt der kleinen Positive entwickelt, von Avelchen wir hier aus damaliger Zeit
einige Zeichnungen veröffentlichen.
mentalis"' 1529,
c. I
und
II,
l)ei
Diese Zeichnungen sind bei Agrkola ,,Musica instru'
Ottninarus Lusciniun „^luswvgnv 153(j, pag. 18, zu finden,
während Praetorius 1619 schon weit vollkommenere und ansgebildetere Positive
Agricola giebt uns dazu das Verschen:
Des er.sten Cteschlechtes, die ander art
Der holen vöreni i.st zu rti.sser Fart.
hat.
45
an, deren Bestreben es bekanntlich war, alle Erfindungen auf dieBIüthedes Judenthums
zeit
Zu
zurückzuführen.
Welche des menschen wind,
Und
dieser Ansicht
nicht blasen
werden wir
mag
sind all Instrument, wie ich dir sag,
Die durch blasbeige geben einen schal
Als sind, Orgeln, Posityff, und Regal.
Portatytt", und ander der gleich gcaclit
Welcher yhr laut, durch blasbelg wird gemacht.
Von welchen ich auch etwas wil langen
Wenn ich vom absetzen werd anfangen.
Nicht mehr alhie sonder schaw yhr gestalt
Wie
itn
sie
darunten sein recht abgemalt.
Im Morgenlande sind sicherlich die Wasserorgeln eher im Gebrauch gewesen, als
wo man sich der Windorgeln bediente. Die Windorgeln beschreibt der
Abendlande,
'
Kaiser Juliunus durch acht Verse
ooooj
etc.), die
Portativ.
zu finden sind, ebenso Augusti-
man
sagt,
wo
Psalm. 5G, 16,
in
»(MS
schon bei Forkcl, Seite 355, mit
Uebersetzung
deutschen
einer
{cü.).oii]V
nenne
er
musi-
alle
kalischen Instrumente ohne Aus-
nahme
Organa und
nicht
bloss dasjenige mächtige,
welches durch Blasebälge
angeblasen würde: non solum
Organum
illud
quod grande
sed quidquid aptatur ad
libus,
cantilcnam
quo
corporeum
et
instrumento
Etym.
III,
in
flatu
follium
qui
dieitur.
20, et
Cf.
Cassioest
quasi
turris
vox copiosissima destinatur,
quibusdam ligneis
guis
intcriore
nach
riore
parte
ante-
(I.
Volhnann)
construitur,
quas
disciplinabiliter magistro-
rum
reprimentes,
digit)
grandisonam
et
est,
CL., Organum
Ps.
dor.
ab
utitur,
Organum
cantat,
Isid.
dieitur.
est et inflatur fol-
efficiunt
suavissimam
cantilc-
Aus den Worten
nam.
man
Cassiodor's möchte
bereits
auf
seres
Orgelinstrument
schliessen,
ein
und
grös-
die wei-
tere Geschichte der
Orgel
im
Lauf der Zeiten fortwäh-
lehrt
allerdings
rend
zunehmende
die
Vcr-
et
quaedam
ut
diver.«is
fisti;lis
fabrieata, quibus
eam modulatio decora componat, UnPositiv,
46
namentlich durch die Vergleichung mit der griechischen Wasserorgel
geführt, deren Dasein sich erst
grösserung derselben.
Im Jahre 756
(jedenfalls eine Wasserorgel) als
mischen Päpste, Tom. V,§. 158,
libr.
VIII, cap. VII,
§.
im 2ten Jahrhundert vor Chr. nachweisen
schickte der Kaiser Constantinus
Geschenk an Pipin,
p. 24.%,
14, pag. 276,
vergl.
Copronymus eine Orgel
Archibald Bower, Historie der rö-
Josephus Binghamus, Originesecclesiasticae, Tom. III,
und Bernhard de Montfaucon, Antiquitates graecae et
romanae, Tom. III, Part. II, libr. V, cap. II, §. 3, p. 279, deren Meinungen sich auf die
Zeugnisse des Aventinus, Marianus Scotus und Lambertus Schafnaburgensis stützen, die
Rerum Germanicarum Tom. I stehen. Marianus Scotus ed.
arnum 756: „anno 756 Organum primitus venit in Franciam,
beide in Pistorii scriptoribus
Straviana sagt pag. 633 ad
missum Pipino
a
regi
Kegal.
Constantino
imperatore
Lamhertus
de Graecia".
Schafnahurg.
p.
310: „a.
756 Organa primum missa
sunt Pipino e Graecia".
Johannes
Aventinus
Annalibus Bojorum,
III,
pag.
300,
golstadii 1554,
edit.
in
libr.
In-
sagt ein-
gehender: „Constantinus
ad
Pipinum
jubet
princeps
Stephanus
romanus.
episcopus
maritimo
Ipsi
itinere
proficisci
legatos,
quorum
cum muneribus
ad
Pipinum devenere. Munera imperatoris, quae a legatis deferabantur, erant instrumentuni
Organon appellant.
musicae maximum, res adhuc Germanis et Gallis incognita.
Cicutis
ex
albo
plumbo
compactuni
—
Dass
simul
est,
et
follibus inflatur
et
manuum
pe-
Germanien und
etwas Erstaunliches und Unbekanntes sein mochte, Jässt sich annehmen;
Gallien
Der Enkel Pipin's,
kleinere Orgeln hat man aber dort gewiss schon früher gekannt.
Ludwig der Fromme, Hess sich siebzig Jahre nach dieser Begebenheit von dem venetianischen Geistlichen Georgias, welcher aus dem Morgenlande kam, zu Aachen eine
Orgel bauen, was Aventinus libr. IV, pag. 386, in den Worten bezeugt: „Georgius tum
sacerdos Venetia oriundus musicae Hydraulicum instrumentum, quod Organon vocant,
ad aquas Graecas conflat". Hände und Füsse wurden zum Tractiren des Organon hydraulicum ei-fordert, denn Claudianus sagt:
dumque
digitis pulsatur."
die
Grösse
dieses
Instrumentes
..Intonet erranti digito, pedibusque trabali
Yecte laborantes
in
carmina
(Die
conciitet undas. "
in
Füsse jedenfalls
zum
Treten des Windhebels,)
Ueber jenen Georg berichtet Eginhardt, f 843, de translatione St. Mart. Petri et
XVI: „Hie est Georgius Veneticus. qui de patria sua ad imperatorem venit
in Aqucnsi Palatio Organum, quod graece hydraulicum vocatur, mirifica arte composuit".
Marcellini, cap.
et
Dass im Mittelalter die Sängerschule
Musik so wenig Rücksicht genommen
St.
ist,
Notlcer Labeo, auch Teutonicus genannt,
Gallens,
auf welche
Orgeln gebrauchte,
in
den Geschichten der
beweist
die
Schrift
des
welche von der Mensur der Orgelpfeifen han-
und das Verbot des Gebrauchs musikalischer Instrumente in der Kirche, welches
Thomas von Aquino in die Welt schleuderte, scheint nicht von weittragender
Bedeutun]5f gewesen zu sein, da schon zu Anfang des vierzehnten Jahrhunderts in Italien
delt,
später
die Orgeln allgemein eingeführt
wurden und
sicherlich
schon vorher
in
Baiern bekannt
47
Die ganze Construction jener hebräischen und griechischen Pfei-
lässt.
fenwerke, bei welchen der Unterschied hauptsächhch nur durin bestand,
gewesen
nahm
Durch
sind.
Orgclvorbesserungen des Venctiiinischcn Patiiciers Torcellus
die
Aufschwung, worüber
allerdings der Org-clhau einen grossen
waren,
zückt
dass
sie
Wharloti Zengniss
Orgeln Torcellos nannten,
alle
ablegt,
für
und zwar im Ajjpendix zu der
die
Italicner so ent-
welche Thatsachc Henricus
Ilistor.
Litt.
Guiliclm.
10: Marinus Sunutus, seu Sanudo, cognomcnto Torsellus, Patrieius Vcnetus,
])ag.
Hlius,
Organa
Sevcri,
))arochia
in
Richardi,
Cardinalis
civitatc
Diaconi
Kivoalti,
Venetiis
Pneumatica, quae hodie usurpantur,
illa
natus:
familiaris
Germani cujusdam
Eustachii.
vS.
et
domiccllus
ojiera
artificis
Cavc
Marei
Italiae Torsellos dicta, prin.us
usus,
onmium
Ecelesiam "induxit: inde datum
ei Torselli nomen. Claruit anno 1312,
Obiit post anDass also schon vor Torsellus, welcher sich die deutschen Orgelverbesaerungen zu Nutze machte, in Deutschland tüchtig im Orgelbau gearbeitet worden ist,
in
nuni 1329.
Von der im Text berührten unbeholfenen Tastatur
Syntagma Musicum Tom. II, de organographia. Das Pedal
erfund nach dem Zeugniss des Marcus Antonius Coccius Sabellieus in operibus Omnibus,
Tom. II, Enneade X, libr. VIII, pag. 999, cd. Basileae 1560, Bernhard der Deutsche,
von welchem jener de tempore Sixti IV, Pontificis circa annuin 1471, so sehreibt: „Musicac
geht
hieraus
unleugbar
hervor.
Michael Praelorius,
spricht
virum onmium, qui unquam fueruut, sine controversia praestantissimum plures annos
habuerunt Bernhardum, cognomento Theutonem, argumento gentis, in qua
artis
Venetiae
ortus
omnia musicae
esset,
artis
instrumenta scientissime tractavit, primus in Organis
quoque juvarent concentum funiculorum attractu. Mira in
Aoxque ad omnes numeros accommodata, numinis Providentia ad id natus
auxit numeros, ut et pedes
CO
artis cruditio
ut unus esset, in
quo ars pulcherrima omnes
non omnia uni data
dictum, nullum
sit
signi pietate,
in
Nach
zu
Bäckerssohn
der
in
aus
quaedam, ut vere
sine mixtura demcntiae.
magnum ingenium
Plcrique ex
die
Tastatur in
illi
Fuit alioquin in-
operam dedere, darum sunt
wurden denn auch bald mehrere Pedalorgcln gebaut,
Barfüsser
Kirche,
als
aufstellte.
deren
z. B.
1475
Erbauer Konrad Rothenburger, ein
in der Domkirche zu Bamberg
1483 Avnrde von Stephan aus Breslau in der Domkirehe
zu Erfurt ein grosses Orgelwerk errichtet und
für
qui
illud sapicntissime
Nürnberg, genannt wird, Avelchcr 1493
noch grössere
Orgel
iis,
Caeterum quando
adepti.''
dieser Zeit
Nürnberg
eine
esse
multaque castimonia.
nomen
ea arte
expcriretur suas.
vires
sunt, arguitur in eo inconstantia
Stiftskirche
dem Maasse
Fortschritte machte,
St.
Blasii
verbesserte,
zu
als
1499 erbaute Heinrich Kranz die grosse
Dass sich mit der Zeit die
Braunsehweig.
die
Akustik und Technik
des
Pfeifenwerkes
auf der Hand, und im sechzehnten Jahrhundert,
wo sich
dem unmittelbar aus dem griechischen hervorgegangenen mittelalterTonsystem zum modernen Tonsystem kundgicbt, treten die Verbesserungen noch
liegt klar
der Uebergang von
lichen
Der Orgelbau erlangt in jener Zeit eine solche Allgemeinheit, dass
und mit dieser auch die Vervollkommnung in staunenswerthem
iSIaasse steigerte. Zu Bernau in der Mark wurde schon 157(j eine bedeutende Orgel verfertigt,
und dersellte Erbauer, Hans Scherern, errichtete 1580 zu Stendal ein Werk, welches
auf dem Manualclavier 48 und in dem Pedal 26 Clavcs, „sammt allerhand damals erfunden gewesenen offenen und gedeckten Stimmen, wie auch etlichen Zungen werken hatte".
deutlicher hervor.
sich
die
Coneurrenz
Nachdem im
siebzehnten Jahrhundert noch
durch Andreas
Werckmeister zur Er-
und Verbesserung der Mechanik die musikalische Tenqicratur zur allgemeineren Kenntniss gebracht worden und seine nützhehen Schriften über die Orgel erschienen
leichterung
waren,
nahm
der Orgelbau die Richtung, in welcher er fortschreitend bis
ten Jahrhundert auf die jetzige hohe Stufe der Vollkommenheit gelangte.
zum neunzehn-
48
däss bei der griechischen Wasserorgel das
Winddruck benutzt wurde, während
Wasser
Regulator für den
als
ein solcher bei der INIagrepha nicht
angebracht war, lässt mit zienilicher Sicherheit auf eine Art von Tastatur
schliessen
blieb.
Diese Vervollkommnung hat
vollzogen,
dem
deren weitere Vervollkommnung
,
sich
Mittelalter überlassen
äusserst langsamer
in
Weise
was aus der Geschichte der Orgel deutlich genug hervorgeht;
denn obschon man den Nachweis für das Vorhandensein von Orgeln im
dem Abfrünnigen, im Sten Jahrhundert
Carl dem Grossen u. s. w., kurz von den ersten
4ten Jahrhundert bei Julian
beiPipin, ferner bei
Gegenwart führen kann,
christlichen Zeiten bis auf die
im
1
5ten Jahrhundert, avo auch der
lung der Ciavierinstrumente zu suchen
ist.
Anfang
doch
ist
fest-
Handhabung
eher eine leichtere
zustellen, dass die Tastatur nicht
laubte, als
so
er-
für die Eritwicke-
Allerdings scheint
dem
die
Nachricht Mersenne's zu widersprechen, welcher eine Beschreibung eines
kleinen Positivs aus sehr alter Zeit giebt; die Beschreibung der einzelnen
Tasten
er
ist
uns aber schuldig geblieben, und so Averden wir wohl mit
Recht annehmen können, dass diese Tastatur
kommener gCAvesen
sei, als
wie
in früherer Zeit nicht voll-
uns für das Ute und r2te Jahrhundert
sie
beschrieben wird, w^o die Tasten „über Handbreit" gebaut wurden. Zur Begleitung der einfachenMelodie, welcher die Scalenordnung in griechischer
Tetrachordform meist zu Grunde lag, nämlich 11
ä
c
c
h
fg a
bei späteren auch das Guidonische Hexachord, aber auf den
c
d
d' e'
f
Grundton
übertragen, also:
c
d
c
f
(j
a
ff/ a b
'
in welcher
und im
Form
g a k
d'
c' d'
&
f' [/'
sich die ionische Scala
a'
im regulären System,
transponirten System, nämlich Fdur,
gleitung, also
im Unisono oder
vollständig aus,
und
die antiphonischen
stützen.
d
zu
d. h.
C dur,"
solclvsr
Be-
in der Octave, reichte aber jene Tastatur
die spielenden
Gesänge durch
Trotzdem dass nun
darstellt:
Mönche waren
hinreichend im Stande
die Instrumente
For/l,e^ selbst
genügend zu unter-
den Nachweis von den hand-
breiten Tasten giebt, hat der sonst so verdienstvolle Forscher doch so
wenig kritisches Urtheil
ü!)er die
damalige Beschaffenheit des Kirchen-
49
man habe
gesanges, dass er allen Ernstes glaubt,
Weise
hert
die
dem
Gesänge vorgetragen, wie
sie alle
in
so symphonischer
Geschichtsschreiber
sooft verkannten //^<c&«M(t ^30) in die Schuhe schieben.
Gcyhert und Forl'cl
soll
Ger-
seit
Nach
derselbe nicht bloss in Quinten, sondern in durch
Octaven verdoppelten Quinten gesungen haben, die Stimmführung
des-
selben hätte sich also uno-efähr in folo'ender Gestalt "-ezeigt:
--
'ril=\^
h
i^
'
Ui:
=±=^
f.
Wie
—
r
ist
.
—
g
1
\
J
^^
g
g
r
1
i
'r==^
f
r
?
in verschiedenen
p
Annahme
ist,
Abhandlungen dargethan, und den-
von neueren Historikern immer wieder das Mährchen von dem
Quinten-Organiziren Hticbald's aufgetischt worden.
bei
i
p
widersinnig und historisch unwahr eine solche
haben wir wiederholt
noch
'^
welchen
Gcrbert,
in etwas berichtigen
man
muss,
allerdings
lässt bei
Der
lateinische
Text
durch Manuscriptvergleichungen
genauer Aufmerksamkeit und genü-
gender Kenntniss der musikalischen Theorie jenes Zeitalters sicher
kennen, dass
HuchaMs
derai'tige Beispiele
er-
Antiphonien sind, die so ge-
sungen wurden, dass Männer und Knaben zusammen
in
Octaven eine
Melodie vortrugen, deren Wiederholung auf der Quinte und ihrer Octave
wiederum Männer und Knaben
sind nichts weiter als
ausführten.
Die Beispiele HiichalcVs
Wechs elgesänge n ach gewissen theoretischen Grund-
sätzenjjü denen die Knaben in den Klosterschulen unterrichtet wurden.
Wären
Forlccl
und Kiesewetter
,
deren Aussprüche spätere Historiker
acceptirten, nicht aus den Schriften HucbalcTs zur Klarheit
gekommen,
so hätten ihnen doch gerade diese mächtigen Orgeltasten' einen Aufschluss
für die
Denn
Wahrheit geben können.
auf solcher Tastatur konnte
diese sogenannten vierstimmigen Beispiele gar nicht ausführen,
handbreiten Tasten eine Quinte mit einer
Unmöglichkeit
ist.
Dass
also die
Hand zu
greifen ein
Forkel und seine Ausschreiber darstellen, dürfte wohl
zu betrachten
bezüglich geschichtlicher
ihm Forkel zuerkennen
sein.
als
wie ihn
jetzt als endgültig
Desgleichen können wir
Angaben
will,
weil bei
Ding der
Art und Weise des Gebrauchs jener
Orgelinstrumente in manchen Punkten ein ganz anderer war,
festgestellt
man
dem Praetorius
nicht jene Autorität einräumen, welche
dessen Glaube an des ersteren Aussprüche
;
50
unerschütterlich
So hat auch Forkel jenen Musiker des 16ten Jahr-
ist.
hunderts, der für den Instrumentenbau dieser Zeit allerdings die Hauptquelle
die
ist,
als
Gewährsmann genommen, indem
er ebenso
Erfindung des Clavichords auf Guido zurückführen
rius sagt freilich nur:
„Das Clavichordium
der Scala Guidonis welche nicht
mehr
Denn
erfunden und ausgetheilt worden.
dem Monochord,
Und
sind
hat
Anfangs
man
nicht
als
ist
wie Praetorius
will.
Praeto-
dem Monochord
aus
(nach
zwanzig Claves gehabt hat)
anstatt eines jeden
Bundes auf
Clavem auf dem Clavichordio gemacht.
einen
mehr denn 20 Claves,
bloss in.genere diatonico
gemacht worden, darunter nur zwei schwarze Claves, das b und b (=h)
gewesen.
Denn
sie
haben
in einer
mitonia gehabt, als a-h, h-c und
e-f,
Octave nicht mehr
als
dreierlei
Se-
wie dasselbe noch in gar alten Orgeln
zu ersehen." Hier ist in ziemlich unklarer Ausdrucksweise nur von der Ein-
führung besonderer Tasten für die Saiten die Rede, die sich an Instrumenten mit
Bünden und ohne Bünde, auf
kommen,
befanden, und es hat diese ganze Stelle mit Guido weiter nichts
zu thun,
als die
die wir weiterhin
zu sprechen
Einrichtung seiner Scala zu erwähnen, die ja bis Ende
des löten Jahrhunderts massgebend blieb.
Stelle aus Scaliger seine
ForJcel will
zwar durch eine
Guidonische Weisheit bekräftigen, aber gerade
diese Stelle belehrt uns über
den
Ursprung
des Claviers, weil sie uns
zugleich angiebt, was die Musiker des 16ten Jahrhunderts unter
Monochorden
das Instrument
verstehen*).
diesen
Scaliger behauptet nämlich, dass Siniius
habe, dessen Resonanzboden mit
„Simicon" erfunden
35 Saiten bezogen gewesen wäre; von diesem müsse
man den Ursprung
derjenigen Instrumente ableiten, welche das Volk gewöhnlich „Monochorde"
nenne, bei denen die Klänge durch geordnete, von unten in die Höhe
man an den Plecbesseren Ton aus den
springende Plectra hervorgebracht würden. Später habe
tris spitzige
um
Rabenfedern angebracht,
Metallsaiten zu erhalten.
einen
In seinen Knabenjahren
Clavicymbalum und Harpichordum
,
sei dieses
Instrument
nachher aber von den spitzigen
Rabenfedern Spinett genannt worden. ForJcel hält nun die Monochorde für
gleichbedeutend mit den griechischen Monochorden und zweifelt plötz-
*)
Dass natürlich
Tonmesser
neben
den Claviermonochorden die sogenannten Monochorde
fortexistirten, ist selbstverständlich;
ein unentbehrliches
denn auch heutzutage
ist
als
das Monochord
Instrument zur Mensurabtheilung und Bestimmung der Klanghöhe.
51
wieder an seiner früheren Behauptung
lieh
vom Ursprung
des Claviers
Inder Zeit Guido' s, indem er sagt: „So einleuchtend indessen der Ursprung
dem Monochord
des Clavichords aus
ten, dass
ist,
so lässt sich doch nicht behaup-
schon zu Guido's Zeit das Monochord eine solche oder ähnliche
Einrichtung erhalten habe, wodurch es
quemer geworden wäre,
Die Wahrheit
Man
liegt
als es
zum
Unterricht im Singen be-
mit seinem beweglichen Stege sein konnte"*).
jedoch ganz klar auf der Hand.
bediente sich nämlich häufig im Mittelalter eines schon
ten Griechenland ganz bekannten Instrumentes; dasselbe
und indischen Ursprungs,
uralt
und von
hier aus zu den
letzteren es die
Araber
ist
im
al-
jedenfalls
später auch von den Aegyptern gebraucht
Hebräern und Griechen gekommen, von welchen
erhielten.
In Deutschland scheint dasselbe erst
zur Zeit der Kreuzzüge eingeführt worden zu sein, in Italien gebrauchte
man
aber dasselbe schon früher, und hier
ist fast
Das Simikon
lieferung von den Griechen zu glauben.
mikion
nämlich kein anderes Instrument,
ist
an eine directe Ueber-
als
oder besser Si-
das mit Klöppeln ge-
schlagene Hackebret, auf dem sich die Zigeuner jetzt noch mit Vorliebe
hören lassen**). Das Ciaviermonochord des späteren Mittelalters entstand
aus
dem
Bestreben, den Anschlag der Saiten regelmässiger und gleich-
massiger hervorzubringen, was bei der Kenntniss der Orgeltastatur bald
in der
Weise gelang, dass man das Simikon oder Hackebret dem
meinen Volke
nicht
überliess
und dasselbe
als unedles,
mehr angehöriges Instrument bezeichnete ***).
nach den Verbesserungen verschiedener
Arten
der
Ciavierinstrumente,
ge-
der eigentlichen Kunst
Bald entstanden je
Instrumentenbauer besondere
welche uns Agricola
als
„Clavicord,
Clavicymbal, Symphonei, Virginal, Claviciterium" namhaft macht, deren
er in
dem Verschen
auf die Saiteninstrumente
Erwähnung
thut:
Printz: Historische Beschreibung der edlen Sing- und Klingkunst, hält cap.
den Guido von Arezzo für den Erfinder des Clavichords, wogegen Kiesewetter
die Haltlosigkeit dieser Behauptung schlagend darthut.
*)
Auch
10, §. 14,
**)
Simicium,
conf. Jul. Pollux IV, 59.
***) Luscinius pag. 13
:
lastrumentum ignobile
est propter
ingentem strepitum vocum,
mutuo praepedientium. Schon im fünfzehnten Jahrhundert durften die Mönche das
Monochord, aus welchem das Clavichord entstand, in ihren Zellen spielen. Cf. de cantu
Verum quoniam id fuit difficile
et musica sacra Gerberti, Tom. II, pag. 214 Anm.
sese
:
persuasu,
illud
cellulis retiuere
musicum instiumentum, quod monochordum vocant .... honeste
posse concedimus.
in
52
Des andern Geschlechts
sind ungelogen
Alle Instrument mit Seyten bezogen.
sind etliche mit Clavirn gemacht
Durch welch yhre Melodey wird vorbracht.
Auch
Als sind, Clavichorden, Clavicymbal,
Symphoney,
Schlnsselfidel
Claviciterium,
Und
alle, die
Virginal,
,
Leim, mein ich auch
yhn gleich sind ym gebrauch
u.
s.
w.
II.
Die ältesten Formen der besaiteten ClaTierinstrumente.
a.
Indem wir
Clavichord.
die Explication Virdimg's
von dem Monochord übergehen,
da dieselbe sehr oberflächlich und ungenau
wenden wir uns
ist,
jetzt
zu
Jahrden verschiedenen Arten der besaiteten Ciavierinstrumente im 16ten
hundert
von denen wir das Cl avichord
als
da s3ltesiej.ristrument dieser
Gattung zuerst behandeln.
„,
.
.
Dasselbe
,
Clavichord.
hatte
An-
fangs, wie schon erwähnt,
20 Tasten, genannt Clamit
ves^
welchen
man
nur das diatonische Geschlecht
hervorbringen
konnte, dessen
sich
dert
^^^^^^^^^^__^_^^^
Ordnung
im löten Jahrhimin folgender
Form
herausgebildet hatte:
F GA B Hc
ä
c
fg
ah
h
&
d' c'
f
Octave nur drei Halbtöne vorhanden waren.
g'
a'
b',
wo
also
in jeder
Später traten die chroma-
tischen Halbtöne hinzu, welche Praeiorms auf Boethius zurückführen
will;
dieser Irrthum
ist
aus der Unbekanntschaft mit
die Musik des alten Autors zu erklären; nur so
von dieser Angabe übrig, dass
dem Werke über
viel bleibt als
die Theoretiker des
Wahrheit
16ten Jahrhunderts
durch das Studium des Boethius zu musikwissenschaftlichen Forschun-
5ä
gen angeregt und auf das chromatische Geschlecht Im modernen Sinne
geführt wurden, daher auch Sotlms Galvmus*) eine genaue Anleitung
zur Uebertragung der alten Tonarten auf die Orgeltasten geben konnte,
woraus
ersichtlich, dass nicht alle
chromatischen Claves In der Mitte des
IGtentTahrhunderts auf den Orgeln vorhanden waren, dieselben aber kurz
nach seiner Zeit eingeführt wurden.
Ucberdles
Jahre 1548 mit seiner Theorie dieOctave
in
ZarUno
thellte
12 gleiche Theile
EIntheilung sich dann In späterer Zeit einbürgerte.
erst
ein,
Deswegen
im
welche
ist
die
im Jahre 1619 aufgeschriebene Erklärung des Practorius von der Tastatur des Clavichords genau in diese letztere Zeit zu versetzen, welche für
die Clavichorde zuweilen folgende Tastenreihe sebrauchte:
F G
dis'
c'
f
A B
Gis
fis'
g'
gis'
H
äs d
c
a'
h'
dis
c"
h'
f ßs g
e
a h h
gis;
d" dis"'e"
eis"
f",
aber gewöhnlich nur die Reihe von c bis f" anwendete.
Töne zog man
der chromatischen
auf, sondern
man
Hess die
c'
eis'
d'
von der man
Bei Einführung
für dieselben keine besonderen Saiten
zum Anschlag an
die Saite benutzten
feder-, Fischbein-, Straussfeder- oder Rabenfeder-Stifte
selbe Saitean einer anderen Anschlagsstelle schlagen,
Gänse-
an eine und die-
Avodurchman nach
vorherberechneter Saiteneintheilung die chromatischen Töne hervorbrachte.
So hatten
z.
B. die
Töne
c
und
eis,
verschiedene Anschlagsstellen und
d und
nur eine Saite, deren
dis etc.
dadurch entstandene Verkürzuno-en
auch die Erzeugung verschiedener Töne zullessen.
gezeichneten ursprünglichen Gestalt
nere
Formen
an,
nahm
Nach
dieser
oben ab-
das Clavichord bald vollkomme-
wie wir bei Praetor ins ersehen können, der ein zu Ende
des 16ten ^Jahrhunderts aus Italien nach Meissen in Sachsen gebrachtes
Clavichord erwähnt, dessen ganze Bauart einen weiteren Fortschritt er-
kennen
lässt.
Während man
diese I nstrumente
baute bezeichnete, bei denen eine Saite
mehr
zugehörige Tasten hervorbringen musste, nannte
freie, bei
„mit Bünden" ge-
als
man
denen jeder Clavis seine eigene Saite
diesem besonders bemerkt und hervorgehoben wird.
Bünde noch
gegen das 18te Jahrhundert
diejenigen
bundfrei,
Im
1
ihr
bund-
ZumThell
hatte.
war das von Praetorius beschriebene Instrument schon
dert scheinen die
Ton durch
als einen
was von
7ten Jahrhun-
meist im Gebrauche gewesen zu sein, hin-
sich
*) Exercitatio tertia, Lipsiae 1600,
von diesen vollständig
frei
machte.
54
Clavicymbalum.
b.
Beim Uebergang zu der
Art des Clavieymbalums können
ältesten
wir nicht unerwähnt lassen, dass WelcJcer Seite 156 ein altes Instrument
als
ist.
Clavichord
„Der Körper des Clavichords",
sagt
Fuss und eine Breite von etwa 2 Fuss,
An
einer der längeren Saiten
(?—
soll
Länge von
3 bis 4
Zarge nur eine Höhe von 5
Zoll.
wohl heissen Seiten des Kastens) war
Ein sehr
altes
die Claviatur
angebracht."
gewesen
denn bei der ältesten Art
sein,
„hatte eine
er,
die
Clavicymbalum gewesen
ein
beschreibt, das jedenfalls
Clavichord kann das nicht
sind,
wie die Zeichnung beweist,
die Saiten gleich lang; die Verschiedenheit der
Tonhöhe
findet ihre Er-
klärung in der verschiedenen Dicke und Spannung, gleichwie die Violine
gleich lange Saiten, aber solche von verschiedener Dicke und Spannung
hat.
Das Clavicymbalum dagegen
derts diese
Form wahrnehm3
lässt
zu j^rifang^des L6ten Jahrhun-
bei welcher sich die Saiten
von ungleicher.
Länge auf den Resonanz-
ClaTicymbalam.
boden „harfenartig"
ge-
spannt erweisen, und diese
harfenartige
Form mag
wohl zu der späteren harfenartigen Bauart des
Ka-
stens Veranlassung gege-
Da nun
ben haben.
auch
selbe
mit
gels hat, so führte
man schon zu den
detere Clavicymbalum die
wird von
Aehnlichkeit
dem Flügel
eines
Vo-
Zeiten des Praeiorius für das ausgebil-
Benennung „Flügel"
über: „Clavicymbalum oder
die-
Gravecymbalum
ein.
ist
Praeiorins sagt hier-
ein lenglicht Instrument,
etlichen ein Flügel, weil es fast also formiret
ist,
genennet.
chen sed male (aber schlecht) ein Schweinskopf, weil es so
wilder Schweinskopfffornen an zugehet und
ist
von starckem
Von etli-
spitzig,
wie ein
hellen, fast lieb-
lichem Resonantz und Laut, mehr als die andern, wegen der doppelten, dreifachen, ja auch wol vierfächtigen Saiten
2 Aequal, eine Quint, und ein Octavlin
:
Wie ich dann eins gesehen, welches
von eittel Saitten gehabt hat: Und
gar wol lieblich und prächtig in einander geklungen." Die hier nachfolgende
Figur wird diese Beschreibung genügend unterstützen und darthun, wie
sich bereits
im l7ten Jahrhundert unsere Flügelform zu entwickeln begann
55
Hieran knüpi't sich nun
die Beschreibung des
Michael Praetörius
von einem sogenannten Universalclavicymbal, welches derselbe bei „Herrn
Carl Luyton, Köm.
Kaiserl. Majestät
Organisten" zu Prag, gesehen ha-
ben
Dasselbe habe mit
will.
fleissig gearbeite-
ten Saiten den
Vorzug
besessen,
dass
man
auf
demselben habe darstellen
eis
Klanggeschlechter
alle
»Ta nicht bloss die
und
Clavicymbalum uacU Praetorius.
sei-
nen sauber und
können.
vornehmem Componisten und
und
des, dis
Töne
es u.
w.
s.
wären durch besondere Tasten
vertreten gewesen, sondern auch
zwischen den diatonischen Halbton e-f habe
man noch einen
um
eingeschoben,
vis
halten, so dass die Claviatur
er-
vom
zum dreigestrichenen
kleinen c bis
77 Claves
konnte
Ge-
die
und schön zu
schlechter rein
c in
Cla-
das
aretheilt
Man
war.
Instrument
sieben
Mal im Tone verrücken und um
drei
Töne
volle
transponiren,
woraus
ersichtlich ist, dass
für eis
und
des,
für dis
man
und
es
besondere Tonarten auf demsel-
ben angebracht
liatte.
Die Ver-
also
geschehen
rückung konnte
von
nach
c
nach
dis,
eis,
nach
nach
es,
des,
nach
nach
e,
d,
wo-
durch auch denjenigen eine Erleichterung o-eboten wurde, welche
im Transponiren ge-
sich
nicht
übt
hatten.
Einen ähnlichen
Apparat
für
wir auch auf der Pariser Ausstellung vor.
Theile wird
man
die
letzteren
Zweck fanden
Aus unserem
Berechnung der Töne und
akustischen
die Möglichkeit
ihrer
56
klanglichen Hervorbringung ersehen
Die Temperatur
haben.
schaffte
diesen complicirten Mechanismus, wie ihn uns Praetorius beschreibt, bald
ab
und
verschaffte
den
Instrumenten
in
Flügelform
eine
leichtere
Handhabung.
Symphonia.
c.
oder Symphonei war gewöhnlich gleich-
Das Instrument Symphonia
bedeutend mit Clavicymbalum, häufig wurde aber auch diese Bezeich-
nung auf andere Instrumente angewendet, auf denen sich eine gewisse
Yollstimmigkeit erzielen Hess. Das Wort Symphonia auf Instrumente
bezoo-en
d. h. es
ist
das,
was
bei
den Griechen Organon
ist,
bedeutet überhaupt jede Art musikalischer Instrumente.
Die
jetzt
im 16ten Jahrliundert
Schlüsselfidel berührt uns hier nicht;
noch wohl bekannt, und
D as
und
ist
den Savoyarden
unangenehmen Tone
belästigt mit ihrem
nicht selten die Keisenden in Frankreich
d.
sie
Italien,
wogegen
Clavicitherium
eine
bemerken swerthe
Stelle unter
Zu An-
Ciavierinstrumenten einnimmt.
fang
des
16.
Jahrhunderts
den alten
baute
man
dasselbe gewöhnlich in dieser Gestalt, in
der
welcher die Aehnlichkeit mit
Kithara
nahm
noch
bemerkbar
ist.
Claviatur
einen
rechten
(Figur Seite 57), während
e,
Das
Virginal,
am Hofe
die
Virgin
die mit der
Winkel
bildete
das Clavicym-
moderne Flüselform bewahrte.
al.
der Königiii Elisabeth in England ein sehr
beliebtes Instrument, ist gleichbedeutend mit
PraetorüfS berichtet: „SjDinetta
dem
Spinett,
von welchem
(Italice Spinettoj ist ein klein viereckicht
umb ein Octava oder Quint höher geatimmetist,_als^der
Und die man über- oder in die grosse Instrument zu setzen
Instrument, dass
rechte Thon.
Später
dasselbe ebenso wie das Clavicym-
balum harfenartige Form an,
balum
alten
57
"Wiewol die grossen viereckete
pfleget.
,
so wol als die kleinen,
terscheyd Spinetten initalia genennet werden.
ohn un-
In Engelland werden alle
solche Instrumenta sie seyn klein oder gross, Virginall genennet.
E
In Frankreich
In den
bel
und auch
In
Spinette:
Niederlanden
"
Das ClavicUUeriuiu nach Praetoiius.
Clavicyni-
Virginall.
Deutschland,
Instrument
Specie, vel pecnliariter sie
in
dicfiitii.^'
Ägricola und Snlpicius überliefern
für dasselbe diese Gestalt
ijns
gur
aus der
a),
Bezug gerade
man
(E'i-
ersieht, dass der
die umg-ekehrte
Form
des alten Clavicymbalum hatte.
In
den Niederlanden finden
aber die
ähnliche
dem
Form
Clavicitherium
vor,
wir
sehr
von der uns Ed-
11/oud
Vamler Straeten eine Zeich-
nung
mittheilte (Fig. b). Bei Praeto-
rins
hat eines
unseren
der
Spinetten
tafelförmigen
ganz ähnliehe
eine
l^ianofortes
Gestalt, bei welcher
auch einige Tasten für enharmonische
reiht
sich
noch das nur
in
der inneren Construction von
(etwas verschiedene ArI
{
Töne bemerkbar
siiul.
dem
Hieran
Virginal
Virginal (Figur a).
pichord und das Clavi-
Organum an
,
welches
durch die Ver-
letztere
bindung eines Pianino
mit einer Physharmonikaconstruction im 19.
Jahrhundert eine neue
Auflage
erlebte.
—
FraeioriKS erzählt uns, das Claviorganum wäre
der Symphoni
etliche
('anderes Ciavierinstrument),
Stimmwerk von
Pfeiflf'en,
wie in eim
,,ein
Chi\icymbel oder an-
da zugleich neben den Saiten
Positiflf
Von aussen aber nicht anders, als ein Clavicymbel
mit eingemenget sein;
oderSymphony anzusehen:
58
Ohn allein,
wendig
dass an etlichen die Blasebälge binden an, in etlichen aber in-
in das
Auch
Corpus hinein gelegt werden".
er uns
berichtet
etwas
Spinett nach Prätorius.
dem
von
Geigenclavicymbel, als
dessen Er-
Herr
finder sich
Hanss
Häijden
Nürnberg
von
ausgab, obgleich
(kdilaei und Aiir
dere behaupteten,
dass vor der Zeit
Häy-
des Herrn
den „solche Art Geigen werk
inventiret
und
ausspeculiret
worden
sei".
Anstatt der Anschlagstifte, welche bei den anderen besaiteten Ciavieren
die
Niederländisches Virginal (.Figur
zum Ertönen
Saiten
bl.
brach-
Geigenwerk fünf
ten, hatte dieses
oder sechs Stahlräder mit Perga-
ment
orlatt
und mit Co-
überzoo;en
Diese Rä-
lophonium bestrichen.
der
wurden
grosses
durch
ein
anderes
Rad und verschiedene Roldem Resonanzboden vom
len unter
Organisten selbst
sen in
Bewegung
mit
den Füs-
gesetzt oder ein
Hülfsmann brachte dieselben mit
den Händen
in
Wenn
Schwung.
eine Taste niedergedrückt wurde,
so berührte die gleichnamig^e Saite
eines der
umlaufenden Räder, wo-
durch ein
dem
ähnlicher
Klang
gestrichenen
Tone
entstand.
Die
Saiten waren von Stahl und Messing,
von denen die
zum Contra
tiefsten
F, ja sogar bis
Contra. J) an Dicke den
bis
zum
groben
5Ö
Saiten
nichts nachgaben.
Contrabasses
eines
Höhe nahmen
In der
dieselben natürhch an Grösse und Dicke nach und nach
Häyden
er
in der
Reclame aus jener
von
essantes Beispiel
Zeit liefert uns
Anpreisung seines Geigeninstrumentes
Ein
ab.
inter-
Herr Hanss
selbst;
nachdem
von der Unvollkommenheit der Tonerzeugung auf den gewöhnlichen
Ciavieren gesprochen hat, sagt er in wohlgefälliger Breitspurigkeit:
„Und ob wol
der Text mit
Worten
sich
nicht aussprechen lest, so
kau doch der Instrumentist seinen Sensum zu erkennen geben, ob
rige oder fröliche
Gedanken
oder lind angreiflt.
Zum
2.
in
ihme
sind.
Nachdem
trau-
er das Ciavier frech
P'ür eins.
andern kan der Instrumentist nach seinem selbstgefallen
mit der ISIensur abwechseln, die jetzt langsam, dann bald wiederumb ge-
schwinder führen: Welches auch die Affectus zu movirn (die Leiden-
Und
schaften zu erregen) nicht undienlich:
Zum
Text
dritten
also erfodert
,
andern Instrumenten
glei-
genommen werden.
chergestalt kan in acht
3.
in
kan auch der Gesang unversehns, wann es der
bald laut resonirent, bald
still,
bald wiederumb laut-
klingend gemacht werden.
Zum
4.
es
vierdfen
gantz lustig und verwunderlich zu hören;
es
ist
wol nur ein Ciavier und
doch einer
ein eintzig
Stimmwerk von
allein dasselbige also verstellen
meynet, denn
es seyn
dem andern
Zum
5.
die
mit einander certirn und
respondire.
fünfftcn kan
ren lassen, gleich als
Wald
nicht anders
zween unterschiedliche Chor gegen einander, auch
zween unterschiedliche Instrumentisten,
einer
Saitten hat, dass
man
kan, dass
Ob
man
wann
einen natürlichen
aucli
es einen
Echo darauff hö-
Nachklang oder Widerschall aus dem
oder zwischen den Bergen herfür gebe.
6.
Zum
Instrument
sechsten kan
,
sonderlich
Zum
siebenden,
maus auch
aufF die manier
und Art anderer
ab^r gleich wie eine Lauten machen, und herfür
geben.
7.
zu führen und dass
Wann
man
-ker, vernehmlich hören soll,
so
kan
8.
es also
Zum
einer begehrt
in einer
Stimm den Choral
denselben vor den andern Stimmen heraus stär-
Es
sey nun im Bass, Tenor oder Discant,
auch gar sehr wol geschehen.
achten, wie mansonsten in diePfeiffwerk mit einem sonder-
lichen Register
Tremulanten macht, so kan dasselbig aufF diesem Ciavier
60
und
9.
durch eine freye
gemacht werden.
Zum
10.
Hand langsam
allein
zitternd
ohn einig Register
tremulirent
Neundten
es
lest
oder geschwind
Und
auch auff gut Leyerisch:
sich
zum zehenden wie Sackpt'eifFen und Schalmeyen machen und hören
Damit man die Weiber und Kinder, so sich sonst der Musica nicht viel
wenn
achten, auch wol grosse Leute,
etwas mit eim guten Trunck
sie in
beladen, erfreuen kan.
Zum
11.
eilfften gibt es
gassatum zu gehen.
sellen pflegen
Zum
12.
auch ein Cithern Art, wie die Jungen Ge-
zwölfFten
ist
auch die Geigen Bastarda genant,
darauflf gut
zu contrafacten.
Zum
1 3.
dreyzehenden kan
Musicam daraulF hören
man auch
Trommeten und Clareten gegen einander
Hof- und Feld
ein Fürstliche
lassen, nicht änderst,
als
wann
ihrer zwölff mit
Darzu dann
natürlich bliesen:
die
Geigenwercken mit eingebracht
Heerpaucken, welche
in etlichen diesen
und durch
gezogen werden, nicht so gar übel mit einstimmen.
ein Register
Zum
14.
viertzehenden,
Saitten bei jedem Clave hat,
Ob
wol diss Instrument nur eine einfache
und wann
sanfften Resonantz gibt wie Geigen,
lieblich
zu hören
ist;
also,
zugedeckt
es
ist,
ein gar stillen
dass es in einem engen
So kan mans doch auch, wenn man
Gemach
wil,
und
es
offen gebraucht wird, so stark machen, dass es sich unter einem gantzen
laut
und vernehmlich
ein Organist
zuwegen bringen,
Chor von Singern und Instrumenten herausser gar
hören
lesset.
Diss
alles
und sonsten noch mehr kan
dieweil es anders nicht, dann ein gemein Ciavier und keines sondern
Griffs oder Application bedarff, allein dass
und
nicht mit voller
Wer
Gewalt
man
mit einer leichten
Hand
ins Ciavier hinein falle."
jemals das akustische Cabinet von
Kaufmann
in
Dresden oder
die Werkstätten böhmischer Instrumentenbauer besucht hat, wird wissen,
dass dieses Instrument nicht untergegangen,
Auflao-en
ist.
Auf
als
die
Orchestrion, Polyphonion
etc.
sondern
in
verbesserten
immer wieder erschienen
künstlerische Entwickelung haben jedoch nur die vorher
genannten Ciavierinstrumente grösseren Einfluss ausgeübt, deren Construction
im I8ten Jahrhundert zwar allgemein bekannt gewesen,
aber in Vergessenheit gerathen
ist.
jetzt
61
III.
Die Coustriiction der besaiteteu Clavieriiistrnmeiitc bis Ende des
aclitzehnten Jahrhunderts.
Im Allgemeinen
Benennung derselben von
dass die
dem
um
den
Wind
Clavis, d. h. Schlüssel,
bei
und zwar
herrührt,
„Schlüssel zur Tonerzeugung'''
hier beregten Sinne
durch die Tasten (Claves)
den,
Claviaturen vorauszuschicken,
bezüglich der
ist
in
weil
den Orgeln die Windladen geöffnet wer-
in die Pfeifen
Man
einströmen zu lassen.
gebrauchte
auch für den vorderen Theil der Tasten den Ausdruck ])alnuila (von
palma:
Hand, oder auch
eine kleine
Von Aälung
ein Ruder), weil
Händen oder Rudern
der Tasten mit den
keit
wird eine solche Palmula
die Aehnlich-
Daumens
konnte
Hölzchen be-
ein längliches
als
schrieben, dessen Breite mit der eines
man
nicht verkennen
vergleichbar war; für
Dicke hatte man kein bestimmtes Maass; dasselbe blieb der Ge-
die
schicklichkeit des Instrumentenbauers
Das Lin-
vollständig überlassen.
man für das vorzüglichste zur Verfertigung der Palmulen, weil es sich am besten verarbeiten und wegen seiner Leichtigkeit
Auf
bei Herstellung des Mechanismus am passendsten verwenden Hess.
feineoder
Elfenbein
diese Lindenholztaste machte man eine Fournitur von
denholz erkannte
um
rem Holze,
mit grösserer Sauberkeit zugleich auch Dauerhaftigkeit zu
In der Mitte und an
erzielen.
und messingenen
in eisernen
derselben nannte
Tasto
=
obwohl
man
also
dem
hinteren
Ende waren
diese
Palmulen
beweglich, und die ganze Reihe
Stiften
Claviatur*) oder Tastatur
vom
italienischen
Anrührung. Häufig sagte man auch für Tasten „Tangenten",
Griff,
letzterer Begriff
mehr den Anschlagstiften entsprach.
Bei allen
clavierartigen Instrumenten erschien die Claviatur fast in gleicher
und
Form,
so hatte auch das Clavicymbel eine solche mit daumbreiten Tasten.
Während man zur
Umfang
Zeit des Fraetorius den
mithin der Tonhöhe gewöhnlich nur
vom
der Tastatur und
kleinen c bis
zum
zweigestri-
chenen f herstellte, baute man nach derselben sehr bald diese Instrumente mit einer grösseren Zahl von Tönen, so dass nach Adlmuj's Versicherung schon lange vor seiner Zeit die Clavicymbel und Clavichordien
vom
grossen
C
bis
zum
dreigestrichenen
vier vollen Octaven, alle chromatischen
*)
Becm.
gia L. VI, p.
orig. lat. ling.
III,
c.
III §.
1.
p.
c,
also in
Töne
365 und 800. Janowka
einem Umfange von
enthielten, welche
in clave p. 96.
Angabe
Kircher Musur-
62
auch durch die Compositlonen aus jener Zeit ihre Bestätigung
Zu
bis
findet.
seiner Zeit erweiterte man die Claviatur nach der Tiefe zu bisweilen
zum Contra G und oben zuweilen bis zum dreigestrichenen d, so dass
einige Instrumente sogar
Das Clavicymbel
*)
mehr
als
nannte
fünf Octaven Tonumfang besassen.
man
in Frankreich
gewöhnlich Clavecin
oder Clavessin und war ein mit gelben oder weissen Drathsaiten bezo-
Die Form des späteren Clavicymbels, wie wir
genes Instrument.
durch Praetorins kennen lernten, unterschied sich
dadurch, dass
sie
vom Clavicytherium
Saiten in der Richtung von der Claviatur bis zur spi-
alle
tzen Flügelecke liefen, hingegen die Saiten des Clavicytheriums perpendiculär nach der
Höhe zu gespannt
dieses Instrumentes
waren.
Der Corpus oder Kasten
war zuweilen von weichem, zuweilen von hartem
Holze, in welch letzterem Falle eine grössere Beständigkeil erzielt wurde.
Vorn
um
bei der
Claviatur war selbstverständlich der Kasten ganz breit,
für dieselbe den
Raum
von vier
bis
fünf Octaven zu gewinnen; nach
hinten lief derselbe aber ganz spitz zu, so dass er beinahe die
rechtwinkhgen Triangels annahm.
Form
eines
Häufig verzierte man den Kasten
mit Malereien, feinen Fournierarbeiten (verschiedene Spinetts aus
dem
16ten und 17ten Jahrhundert, welche wir gesehen haben, Hessen
eine
solche Fournitur
wahrnehmen) und dergleichen, jenachdem der Erbauer
mehr oder weniger Geschmack
Höhe
Die
für äussere Ausstattung besass.
des Corpus betrug ungefähr
1/2 Elle,
etwas grösseren Höhendurchmesser an,
manche nahmen aber einen
um einen
„gravitätischeren"
zu erzielen; andere dagegen glaubten bei geringerem Höhenmaasse
Tone mehr
ten
Die
Lieblichkeit abzugewinnen.
nun von hartem oder weichem Holze
Wände
sein, so
Ton
dem
des Kastens moch-
machte man den Boden
doch immer von Tannenholz, von dem man glaubte, dass es den Klang
am
besten befördere
geeignetsten
circa
^j^
Die Tasten der Claviatur, Palmulen genannt, waren
Elle lang
damit die
*)
sei.
Zum
Construction
und somit zur Erzeugung von Schwingungen am
und hinten mit Leder oder Tuchplättchen versehen,
herabfallenden
Docken
kein Klappern verursachten.
besseren Verständniss beschreiben
schon
wir
Manches von den verbesserten
zuerst
das
Clavicymbalum,
Clavichorden
enthält.
Diese
dessen
Fuhrmann
nennt das Clavicymbel in seinem „Musikalischen Trichter" „den musikalischen Flügel";
er meint, es sei ein lieblich, aber wandelbares Instrument.
Tom. in,
p.
Cf.
de Chales
217, welcher dasselbe mit fidiculare organon bezeichnet.
Mund. math.
63
Docken
bildeten eine Reihe Tangenten, welche lothrecht unter
ten, hinten quer über
wo
Einschnitte,
durchschlugen, und
sie
den Sai-
Der Resonanzboden
den Tasten standen.
hatte
oben waren die Raben- oder
Straussfeder- Zungen eingesteckt, welche die Saiten pizzicato anrissen,
nachdem
sie
von den Tasten, an dieselben
Hinten bei den Docken lagen
wöhnlich mit Tuch überzogen
Avar.
bewegten
welche
sie sich in Stiften,
men" eingeschlagen waren,
geschnellt
worden waren.
Tasten auf einem Rahmen, der ge-
die
Vorn, nicht weit
in
emem
der von einem
vom Fingeranschlag,
sogenannten „Zwerchrah-
Ende
zum
des Claviers bis
andern reichte und nicht bewegt werden konnte*).
Die über das ganze
hinlaufende Resonanzdecke von
Instrument
Tannenholz musste gut ausgetrocknet
sein
und vorn
wo man
aufliegen,
auf der rechten Seite nach der Spitze hin einen Steg befestigte, welcher
nicht weit von
dem
Noch
wurden.
Saitenbrete entfernt war,
wurden
weiter nach rechts
dem Stege
schlagen, die mit den Stiften auf
Nähe
der
man
des Claviers schlug
oder von geschmiedetem Eisen
worüber die Saiten gelegt
Stifte als Saitenhalter einge-
parallel
Vorn
liefen.
welche
ein,
bis in einen
Eichenholzbalken
unterhalb der Resonanzdecke fest hineingetrieben wurden.
Messingene
Wirbel wandte man deswegen nicht gern an, weil dieselben nicht
genug standen.
Unmittelbar hinter diesen Wirbeln
noch über einen Steg,
um
in
starke Wirbel von eisernem Drathe
die freiere
liefen
Schwingung derselben zu
fest
Saiten
die
befördern.
Nicht weit von diesem Stege war die Anschlagstelle für die bereits an-
Zur näheren Beschreibung derselben bemerken
gedeuteten Docken.
dass
sie
wir,
aus dünnen, von hartem Holze gearbeiteten Hölzchen bestanden,
welche ungefähr
*/io
Zoll dick
und einen Finger
breit
Die Länge
waren.
musste so beschaffen sein, dass das Hölzchen unten auf jeder Palmule
aufstossen
Damit
sie
und durch
nun
in
die
Decke
Ordnung
Ihrer
*) Kircher gebraucht bei der
pag. 453,
ihm
l'iir
claves.
Die Stege nennt
recht perpendlculär stehen blieben,
Beschreibung des Clavicymbels, Lib. VI. P.
er prismata trianguhiria;
Die Dociien werden von ihm mit
genden Federn plectra pennacea.
nennen.
an die Saiten reichen konnte.
das Ciavier den Ausdruck abacum oder tastatura.
prisma corvilineum.
subsilia
bis fast
saltarelli,
die
Franzosen
Adlung fügt hinzu: de
Ferner
aber
theilt
II,
ctip.
Die AVirbel heibsen
I,
bei
den krummen Steg auf der Seile
subsilia bezeiclmet.
er mit,
dass
Sautcraux (von sauter,
Die anschla-
die Italiener die
in
die
Höhe
Docken
springen)
Chales sage sauterclle Prop. 36, obgleich er sonst die
Docken auch als Pinnas bezeichnet, Prop. 34. Die Zunge heisst epiglottis.
festuca ex penna corvina vel aquilina.
Cf. Janowka in Clave pag. 39
Die Feder
64
wurde
in die
Resonanzdecke ein sogenanntes Sieb gelegt, dessen Form
ungefähr folgende Zeichnung darzustellen geeignet sein könnte:
1
Durch
etwa
dieses Sieb ging jede
in der
Art eingeschnitten:
Stückchen Tuch gelegt, welches
Dämpfung
Saiten zur
man
die
„Zunge"
Docke hindurch, und oben war
w^, in die eine
I
Oeffnung
bei 5
dieselbe
wurde
ein
beim Herabfallen der Docke auf die
der letzteren fallen musste, in der anderen brachte
Dieses „subtile Hölzchen" bewegte sich
an.
um
ein
durchgeschlagenes Stiftchen, welches oben mit einer Feder von solcher
Länge versehen
war, dass diese bis zur Saite reichen
und
Hinten war an der Zunge eine Schweinsborste
konnte.
sie
anschlagen
befestigt,
welche
die Stelle einer Springfeder vertrat.
Die Stärke der Saiten*) hing ganz von der Erfahrung des Instrumentenbauers ab und
Manche
nicht zu.
liess die
Feststellung einer unabänderlichen Regel
der Clavicymbel waren einchörig, andere dagegen
hatten zwei Saiten für jeden Clavis
war eben
der einfachen
Structur
und noch andere sogar
die beschriebene; bei
Die
drei.
den zweichörigen
wurden zwei Reihen Docl:e;i neben einander gesetzt, so dass eine Taste
zwei zu gleicher Zeit in die
der linken
,
Höhe
hob, von denen die eine ihre Saite auf
mittelst zweier beweglicher Siebe
im Stande, das
der oben beschriebenen Art war
eine Saitenchor vollständig
das andere die zugehörigen Docken
frei
*)
Bei dreichörigen
sein.
Die
Instrument-Macher
Harmonica
setzen
und
Stimmer
sich
S. 397: „So viel ist mir bcwusst,
Ohren zur Haupt-Regul, auch in
ihre Saiten recht spannen und ihre
die
und setzen müssen, wenn sie
wollen; denn das Messen und Zählen
recht einrichten
hilft
da nur aus
Gröbsten, das Gehör aber muss die subtileste Arbeit verrichten, welches ein Satz
die
dritte
Mattheson sagt in seinem forschenden Orchester
alle
Pfeiffen
man
abzudämpfen, während auf
anschlugen.
Instrumenten mussten natürlich drei Docken vorhanden
dass
Ver-
die andere die ihi'ige auf der rechten Seite anschlug.
tägliche
Erfahrung wider
schnurgerade zuwiderläuft.
alle
Hätte
ist,
dem
den
Mathematicos behauptet und der ihren Lehr-Gründen
Jemand
Geschicklichkeit, Lust
und Zeit genug,
ein
monochordisches Ciavier zu machen, der würde au beut du compte ein Monstnim hervorbringen, dazu er einen eignen Stall bauen lassen müsste, oder gar ein Labyrinth,
wie ehemals vor
dem Minotauro."
,,Si
non Labyrinthus
Gerte labor intus
erit."
erit
65
Saite
war jedoch mit den beiden anderen Saiten
sondern stand eineOctave höher, und
nicht
lief nicht
im Unisono gestimmt,
über den vordersten Stesj
hinweg, sondern unter denselben, so dass die Docken etwas
schlagen mussten, als bei den anderen beiden Saiten.
dass diese dreichorigen Clavecins die besten seien,
Aähmg
wenn
an-
tiefer
behauptet,
Mecha-
sie „ein
nikus accurat zu machen wisse".
Ueber
und
man zum Anschlage
die Federn, welche
derartige Instrumente
für alle Clavecins
nehmen musste, bemerkt Adlimg, dass Gänse-
federn zu weich wären und nicht scharf genug schlagen könnten.
weilen habe er Fischbein gebraucht; allein es
sei
auch zu
hart.
Die Straussfedern wären schon
was zu
hart.
Für
man
die besten
die stärksten aussuche.
Federn
Bis-
gar zu zerbrechlich und
besser, aber ebenfalls et-
hält er die
Dieselben mussten,
Raben federn, wenn
um sie zäh zu machen
und vor dem Zerspringen oder Zerknicken zu schützen, mit Baumöl
bestrichen werden.
Das Abkneipen der Rabenfedern musste mit
Aufmerksamkeit geschehen, damit
zurückprallten; desgleichen hatte
grosser
gleicher Geschwindigkeit
sie
alle
in
man
sein
Augenmerk auf
die Gleich-
mässlgkeit in der Stärke zu richten, weil schon damals eine unegale
Spielart für einen Hauptfehler gehalten wurde.
Auch war
die Entfer-
nung der Federn von den Saiten von wesentlichem Einfluss auf das
fere oder flachere Niederfallen der Tasten,
Die Un-
den Fingerdruck passenden Niederschlag abzugewinnen suchte.
beständigkeit
und baldige Abnutzung
tie-
denen man einen möglichst für
der Federn führte zu
manchen Er-
findungen, von denen aber nur die später zu erwähnende, im iSten Jahr-
hundert erfundene Hammermechanik auf die fortschrittliche
Entwicke-
lung des Ciavierbaues einen wesentlichen Einfluss ausübte.
Ueber den Docken, welche
vertraten, lag eine mit
Tuch
in frühei'er Zeit die Stelle der
gefütterte
Leiste, damit jene nicht heraus-
springen und beim Anstoss nicht pochen konnten.
man
selbstverständlich die Leiste weg.
An dem
weilen einen sogenannten Lautenzug an, eine mit
welche
man
Hämmer
vermittelst einer Schiebung
Bei Reparaturen
Stege brachte
nahm
maa zu-
Tuch versehene Leiste,
den Saiten nähern und dadurch
zur Erzeugung eines gedämpften Tones benutzen konnte, dessen Klangfarbe fast derjenigen von Darmsaiten entsprach.
zuges richtete
man auch
Reihe Docken
ein,
Anstatt dieses Lauten-
zwischen den Docken durch ein Sieb noch eine
welche
man oben
mit
Tuch beklebte und durch einen
66
Zug
so einrichtete, dass
man
dieselben zu gleicher Zeit behufs der
Däm-
was Herrn Adlung noch besser
pfung an die Saiten drücken konnte,
Derselbe erwähnt
gefallen hat, als der zuerst beschriebene Lautenzug.
auch ebenso wie Praetorins sogenannte „Transponirclavicymbel", deren
Nützlichkeit besonders den nicht im Transponiren eines Tonstückes Ge-
übten zu gute kam.
Durch Schiebung des Claviers konnte man den
man um
sogenannten „Chorton" erhalten, den
als
den Kammerton*); ja
man war sogar im Stande,
Töne höher oder tiefer zu
stellen, für
Töne höher
l^/g
das Ciavier
intonirte,
um 2 ganze
welchen Zweck esnöthig war, mehr
Saitenchöre als Tasten anzubringen, damit die äussersten Tasten nach
der Verrückung der Claviatur auch Saiten
zum Anschlag
Die Construction geschah auf folgende Weise:
cken hatten.
das ganze Ciavier in einen viereckigen
zu berühren, so dass
man dasselbe
Rahmen, ohne
unter den
Man
fasste
natürlich die Saiten
Docken hin und her schieben
Die Docken hatten ihre Einschnitte im inneren Siebe,
konnte.
Do-
für ihre
um
das
Zwischen dem Manual und den
man herausnehmen konnte, wenn
Herunterfallen derselben zu vermeiden.
Saiten setzte
man
man Klötzchen
ein,
die
Die Docken waren
die Claviatur verrücken wollte.
massen von der Bewegung
Ordnung
ihrer
also gewisser-
der Claviatur unabhängig, weil
sie
stehen blieben, und nur die Palmulen wurden durch die
Verrückunff der cranzen Claviatur an andere Stellen versetzt.
man
z.
*)
B. eine Transposition von einem halben
Zu den
Zeiten des Praetorins war der
Kammerton
Ton nach
die höchste
sei,
meint Praetorius, für die Bläser und Spieler auf Saiteninstrumenten
um
Der Chorton stand
einen ganzen
allein
Ton
tiefer
und
der Kirche angewendet.
in
Höhe zu
Stimmimg, welche
Tafel, in Privatcoucerten, bei Lustbarkeiten etc.
Bequemlichkeit der Chorsänger
der
Wollte
gewöhnlich gebraucht wurde.
bei
gewesen.
ruhig in
am
Dies
bequemsten
wurde derselbe zur
es
Vor den Zeiten des
man
jedoch der Chorton noch um einen ganzen Ton tiefer gewesen, wie dieser
an der Stimmung der alten Orgeln beweisen will. Von Jahr zu Jahr hatte
aber diese Stimmung etwas erhöht, und im siebzehnten Jahrhundert gab es Musi
ker,
welche
Praetorius
ist
Schriftsteller
Chorstimmung noch
diese
um
Diese Erhöhung der Chorstimmung
wollten.
einen
nahm
halben
Ton höher
intonirt
haben
solchen Fortgang, dass schon in dei
um ein und einen halben
nun eine gewisse Uebereinstimmung in der
ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts der Chorton noch
Ton höher war,
verschiedenen
Stimmung
als
der Kammerton.
Ländern zu erzielen,
nach welcher
festsetzen,
Um
wollte
ein
Ton
der
als
französische
Normalton
Akustiker
für die
Sauveur eine
ganze Welt einge-
werden sollte, der in einer Secunde hundert Vibrationen mache. Der Vorschlag
wurde jedoch nicht allenthalben berücksichtigt, me aus Maiihe^on's forschendem Orcheführt
ster P.
1,
c.
A,
§.
10, S.
428 hervorgeht, wo
sich die Mittheilungen auf die
Histoire de rÄcadeniie Rovale de Tannee 1700 stützen.
Angaben der
67
bewirken, so musste die (7-Taste die C^^-Saite, die D-Taste die DisSaiie
u.
s.
zum Ertönen
w.
nach der Tiefe zu
bringen;
Docke
für die J^-Saite in
halben
Ton
Bewegung, wenn
bewerkstelligt wurde.
setzte die
C-Taste die
die Transposition
um
einen
Dass noch weitere Transpositionen
ausgeführt werden konnten, haben wir schon aus
dem Praetorms kennen
gelernt, dessen Transponirclavicymbel sogar den Unterschied
von Cis- und
Des dur und von anderen chromatisch-enharmonischen Stufen erkennen liess.
Hieran reihen sich noch die Verbesserungen, welche Adlung erwähnt. Derselbe will ein drei chöriges Clavicymbel gesehen haben, dessen
Claviatur sich vor- und rückwärts schieben
Je nach dem Verschie-
liess.
ben der Claviatur schlugen bald die hinteren, bald die mittleren, bald die
vorderen Docken allein an eine Saite; auch konnten je zwei Reihen Docken, die hinteren
und
mittleren, die mittleren
und vorderen, dann aber auch
gebracht werden.
Praetorms
alle
will
drei
und vorderen,
die hinteren
Reihen zugleich zum Anschlag
sogar schon vierchörige mit ähnlicher
Einrichtung gekannt haben, an denen die sechzehnfüssige Octave mit
angebracht war.
Stimmung,
Von den
vier Saiten standen zwei in der achtfüssigen
die anderen beiden Hessen hierzu die
Octave und Quinte er-
klingen; ein das Streben nach Fülle des Tones kennzeichnendes Verfahren,
was lebhaft an
die Helmholtz'sche Theorie der
Obertöne erinnert.
Diese Octav- und Quintsaiten durften natürlich nicht so lang sein, wie
die achtfüssigen
stelle besitzen.
die Octav-
und mussten deshalb einen Steg näher der AnschlagDie achtfüssigen Saiten
liefen
über beide Stege hinweg,
und Quintsaiten dagegen lagen unterhalb durch den vorderen
Steg, so dass für dieselben zwei niedriger schlagende Docken eingerichtet
werden mussten, von denen
die eine rechts,
die andere links die Sai-
Das Transponirsystem war dabei wohl
ten traf.
nicht gut anzubringen,
da Adlung niemals „das Ziehen und Transponiren" beisammen fand.
Man kam auch auf die Idee, den Corpus oder Kasten eines Clavicymbels
mit zwei Ciavieren zu versehen, damit zwei Personen zu gleicher Zeit spielen
konnten.
und
die
Der Kasten nahm dann
Decke theilte man
durch die Diagonale a h
in zwei gleiche
^
Hälften,
wodurch gewissermassen
zwei Clavicymbel
in
einem
ci
die Gestalt eines Rechteckes an, etwa so:
68
einzigen hergestellt wurden. Die beiden Claviaturen lagen dann von a nach
c
und von d nach
man Clavicymbeln
Ferner baute
h.
Claviaturen über einander,
wo
einerlei Saiten schlug^i; d. h. die
Docken
mit zwei bis drei
Docken
meistentheils die
aller Claviere
an
des ersten und zweiten Claviers
schlugen an dieselben Saiten von derselben Länge, Spannung und Dicke,
wie die Docken des dritten Claviers; doch war
es
auch möglich, dass bei
zwei Ciavieren jede Tastatur ihre besonderen Saiten hatte, weil die verschiedenen Reihen der Docken nach der früheren Beschreibung ja leicht
eingerichtet
werden konnten.
Zuweilen brachte
man
sogar eine Koppel
ähnlich den Orgelkoppeln an und stimmte das drei Saiten enthaltende
Chor im
4', 8'
und
wie es Herrn
16',
Clavecin vorgekommen
ist.
besonderen Stege unter den
auch eigene
Stifte
Die
8'
4'
und
an einem Breitenbach'schen
^.^Z^^m^r
Saiten lagen als kürzere mit ihrem
16' Saiten, so dass natürlich für sie
und Wirbel nÖthig waren.
Die früher beschriebene
Einrichtung verschiedener Docken erklärt das Uebrige hinreichend, so-
wie auch die Art und Weise des Stimmens, die wiederholte Befestigung
der Wirbel, die vorsichtige Manier beim Spielen
kommenheiten jener Instrumente
Das Clavicitherium
ist
u. s.
w. bei den
ünvoU-
leicht begreiflich sind.
vom Clavicymbalum
,
wie wir bereits an-
deuteten, darin unterschieden, dass der Kasten keine mit der Claviatur
horizontale Lage, sondern eine zu derselben senkrechte Stellung einnimmt.
Kirclier rechnet die Clavicitherien mit unter die Gattung der Clavicym-
beln und behauptet von ihnen, dass
sie
in
sehr im Gebrauche gewesen' seien, weil sie
ten
und sowohl
Deutschland zu seiner Zeit
dem Zimmer
zur Zierde dien-
die Stelle der Harfe, als auch die des Clavicymbels zu
vertreten geeignet wären.
Mit Ausnahme der äusseren Form war das
Uebrige ganz nach Art der Clavicymbeln
Wenn
eingerichtet.
Welcher
bemerkt, dass Adlimg das Clavicitherium „ein unbeständig Aprilinstru-
ment" nenne, welches „bald hie bald da hocke", so
teller
im Irrthum; im Gegentheil
sikalischen Trichters"
setzt
Adlung
dieser
ist
von Fuhrmann seine eigene entgegen, indem er
behauptet: „Diese Unbeständigkeit anlangend, so wird
sein, als
das Clavecin.
gemacht wird,
als ich
Wenn
sie
wenig grösser
ein Clavicitherium auf die
Art dauerhaft
oben bei dem Clavecin erfordert; so wird die Un-
beständigkeit grösstentheils wegfallen und nicht
ursachen,
als ein
ersterer Schrift-
Meinung des „mu-
Clavicymbel."
mehr Ungelegenheit
ver-
69
Nach Mersenne's Beschreibung geschah
Tonerregung zuweilen
die
durch bewegliche Winkelhaken, welche von der Seite
schwingende Bewegung
Das Spinett dagegen
setzten.
lich seine ursprüngliche
Gestalt; sein
Saiten in
die
behielt so ziem-
Tonumfang betrug gewöhnlich
oder 3 Octaven; die Saiten lagen, wie beim beschriebenen Virginal,
von rechts nach
logramm
links; in der älteren
Form
stellt
dar, später gewinnt die Trapezform
lung's Zeiten
alle
der Kasten ein Paralle-
mehr Eingang und zu Ad-
war der Kasten meist oval geformt.
Kirclier schreibt ihnen
nur achtzehn Tasten zu und der musikalische Trichter meldet, dass
eine Quinte oder gar Octave höher gestimmt
Chorton.
2
gewesen wären,
als
sie
der
Fraetornis gebrauchte zuweilen für das Spinett, dessen Con-
struction in den wesentlichsten
cymbels übereinstimmte, die
Punkten ganz mit derjenigen des Clavi-
Namen Magadis und
Pectis, weil
Zeit das Bestreben vorwaltete, durch griechische
drücke die Erfindungen der Zeit
Was Praetoriiis Symphonie
in
ein
und
glänzenderes Licht zu
nennt, bezeichnete
man auch
mit
meinen Namen „Instrument", welches nichts anderes war,
Der Kasten wurde etwas
grössertes Spinett.
Tonumfang zuweilen
Adlimg keines über
bis
vier
zu seiner
lateinische
Aus-
stellen.
dem
allge-
als
ein ver-
tiefer gearbeitet
und der
zu dem der Clavicymbeln ausgedehnt, obwohl
Octaven gesehen
sogenannten Instrumente zu seiner Zeit
hatte.
fast
Er
sagt auch, dass diese
verachtet gewesen wären,
dass sie aber ganz dieselben Verbesserungen zugelassen hätten, als die
Clavicymbeln, und darum denselben Gebrauch verdienten, wie
letztere.
Das von Praetorius erwähnte Arpichord ist dasselbe, was wir unter
dem Clavicitherium nach Mersenne's Beschreibung angeführt haben.
Adliing beschreibt es kurz mit jener
Angabe Mersenne's
einstimmend dahin, dass durch sonderliche Züge
ziemlich über-
von Messinghäklein
unter den Saiten eine harfenirende Resonanz entstehe, woher es den
Namen
erhalten habe.
Das Hauptinstrument für
alle
Orgelschüler war nun das Clavichord,*)
*) Mattheson giebt in seinem neu eröffneten Orchester 1713 folgende Charakteristik:
„Das Clavicymbel mit seiner Universite giebt ein accompagnirendes fast unentbehrliches
Fundament zu Kirchen-, Theatral- und Kammermusik ab und ist recht Wunder, dass
man hiesiges Ortes (Hamburg) die schnarrenden, höchst ekelhaften Kegalen in den
Kirchen noch beibehält, da doch die säuselnde und lispelnde Harmonie des Clavicymbels, wo man deren sonderlich zwei haben kann, eine weit schönere Wirkung auf
dem Chor hat. Bei französischen Musiquen will das Ciavier nicht so durchgehends vor
70
dessen Eesonanzdecke bei der
MaWieson
haben vor
dia
und
man
Es
den Preis.
andern
Harfe nicht
die kreischende
So geht
auch
es
als
um
*/4
von
es
hoch und meint, „die beliebten Clavicor-
hält es sehr
sind die
etlichen gefällt die douce Musik, andern
liche
nicht länger
Gestalt
dasselbe in etwas,
zu befreien, derentwegen es von Manchen verachtet
seiner Heiserkeit
wurde.
frühesten
Später vervollkommnete
Elle war.
So können
des Clavichords hatte die Gestalt
zum Bau verwandte Holz musste
eines länglichen Vierecks, das
et-
andere hören solche gerne.
leiden;
Der Kasten
hier."
Gemüther verschieden
die starke.
dieselben
Eigenschaften besitzen, wie das zur Herstellung eines Clavicymbels ge-
Die eine lange Seite
brauchte.
zwar
theilte
man
und
drei Abtheilungen,
in
den Kasten zur Aufbewahrung der Saiten, des Stimmhammers,
in
des Tuches u.
s.
und
w., in die Claviatur,
wo
bodendecke; denn
Auf
reichende Decke an.
in
den Absatz für die Resonanz-
Tasten aufhörten, fing die obere bis
die
zum Ende
der Resonanzdecke, auch „Sangboden" ge-
nannt, lag ein Steg nach der Breite zu, der entweder in gerader oder ein
wenig gekrümmter Richtung
demselben so
prismatisch zugeschnitten waren in
fortlief;
das Clavichord Saiten haben
viel Stifte befestigt, als
Unter der Resonanzdecke
lief ein
Wirbel wurden auf dem „Sangboden" wie
nöthig
sich
ist
werden und
gehalten
dergleichen
zum Fundament
;
zu
dass
hoffen,
sich
allein es klingt
schämt und ein Unkundiger
aber
man
behilft
die
sollte.
Steg von einer Ecke zur anderen.
bei
dem Clavicymbel
Die
einge-
gemeiniglich mit einer Bassgeige oder
auch so nackend und kahl, dass ein Kenner
Es
oft in aller Welt nicht weiss, was dem Dinge fehlet.
Herrn Franzosen, wie bereits in vielen musikalischen
Dingen geschehen, ebenfalls ihre Resolution ändern und solche unnütze Caprice fahren
Hand- und Galanteriesachen, als da sind Ouvertüren, Sonaten,
lassen werden.
Toccaten, Suiten etc. werden am besten und reinlichsten auf einem guten Clavichordio herausgebracht, als" woselbst man die Sing- Art viel deutlicher, mit Aushalten und
adouciren ausdrücken kann, denn auf den allezeit gleich stark nachklingenden Flügeln
und Epinetten.
Will einer eine delicate Faust und reine Manier hören, der führe seinen
Candidaten
einem
zu
säubern Clavichordio
Registern versehenen Clavicjmbeln werden
man
die
M&ttheson
in
schwerlich wird
Was
viele Brouillerien echappiren
und
Manieren mit Distinction vernehmen können."
seinem
der Temperatur S. 92,
Nutzen
denn auf grossen mit 3 a 4 Zügen oder
;
dem Gehöre
aus
Orchester
beschützten
ferner über die
Style
Werchneister
den
über
129, 130, lo6s 137
S.
u.
s.
w.,
sowie über andere darauf bezügliche Sachen S. 154, 156, 157, 187, 188, 209, 367, 368,
452
vorbringt,
Werckmeister
gehört
die
Stufen verwirft und
gis dur,
h dur
Tonarten
;
direct
nicht
Subsemitonien
die
dis moll, f moll,
als gleichberechtigt
fis
ist
zu
beachten,
dass
er
mit
Anbringung der chromatisch -enhannonischen
die ,.schweren aber auch
cis moll,
Dagegen
hierher.
und
schönen" Tonarten Cis dur,
moll, gis nioll, b
anerkannt wissen
will.
dis dur,
fis
dur,
moU, h moll mit den übrigen
71
An
schlagen.
der hinteren Seite brachte
man von
rechts nach links eine
eichene Leiste an, worauf die Mensuren abgezeichnet und auch die Stifte
zur Befestigung der Saiten einfreschlagen wurden.
Anstatt der
Docken
man messingene Blechplättchen zum Anschlag an die
Wanken und Biegen man dadurch verhinderte, dass man
gebrauchte
deren
ihrer hinteren
Palmulen
Seite
liefen
jenachdem
es
die
man über
Mensur
und
Stifte gehalten,
durch Blech- oder Fischbeinspitzen
nach hinten bald
um
Saiten,
sie
Die
stützte.
krummer Form
in gerader, bald in
an
zu,
Vorn wurden dieselben durch
dem Herausspringen zu sichern, setzte
erforderte.
vor
sie
dieselben eine Leiste, die
Ädhmg
Der
„Vorsetzbret" nennt.
Saitenbezug war in späterer Zeit so wie beim Clavicymbel eingerichtet;
gewöhnlich gebrauchte
Tuch um
man messingene
dieselben, damit sie an zu
den, weil die eigentliche
lichste
Vorzug
Dämpfung
wand
Saiten und
von
Streifen
langem Schwingen verhindert würder
Docken
fehlte.
Der hauptsäch-
bundfreien Anord-
eines Clavichoi'ds bestand in seiner
nung, hingegen die älteren Clavichordien mit Bünden, wo zuweilen drei
bis vier
Tasten an eine Saite schlugen, schwächer und unvollkommener
waren.
Meistentheils baute
man
und
ihre besonderen Saiten hatte
zu
tief sein,
chordien, später baute
Es gab
man
sie
dreichörigen Bass anbrachte,
und
eine
ihre
1
in frühester Zeit
als
bis ^/4 Ellen lang, hatte
grössere oder geringere
das Längersingen des Tones.
erstere.
flach
zum
die
noch
Studi-
nur einchörige Clavi-
zwei- und dreichörig.
nahm man zwei
unbesponnene Saite, welche
Octave höher gestimmt war,
lich
die chromatischen Claves mit an
damit die Orgelschüler das Clavichord gehörig
benutzen konnten.
Saiten
dass die diatonische Tastenreihe
Die Spielart durfte weder zu
diatonischen Saiten schlugen.
ren
sie so,
Wo
man
einen
mit Silberdrath besponnene
letztere meistentheils
eine
Die Eesonanzdecke, gewöhn-
oben oder an der Seite eine Oeffhung, und
Ausdehnung
beförderte
Die einzelnen Punkte,
von den Vorzügen und Fehlern jener Instrumente
mehr oder weniger
\>(Ac\\q
Adhmg
noch
anführt, sind so sub-
jectiver Natur, dass sie füglich in einer Geschichte des Claviers als überflüssig erscheinen.
—
Nach Einführung der Orgelpedale kam man auch auf den Gedanken,
Pedale mit Saiten
zum Ueben für die
Orgelschüler zu verfertigen, deren Bau
ganz denselben Gesetzen unterworfen war, wie der Bau des Clavichords;
nur dass
man
sie häufle: in
sechzehnfüssiger Stimmung- einrichtete.
Das
72
vorzüglichste Saitenpedal war das Clavicymbelpedal, welches wie ein Clavi-
cymbalum gebaut werden musste, gewöhnlich aber nur zwei Octaven
fang hatte; die Docken standen natürlich weiter auseinander,
cymbel, weil zwei Octaven denselben
Die Verbindung,
ven.
den Hauptpunkten
als
selbst mit benutzt
ahmuno; der Lauten
unpraktisch und
dem Klange
Um
auch die
nachzuahmen,
dem
eine
eine Octave tiefer als
setzte
Octave hinzu.
nicht vortheilhaft.
in
in
eine Nach-
die
in
Verbindung
stand.
Laute erklingende Theorbe
man im Basse zu dem Tonumfange von C — c'" noch
Die besten Erbauer
Jena, Joliann
Hildebrand
als
Vorbild der Laute hergerichtet
dieser
sehr kostspieligen Instrumente scheinen erst im
Bach
in
Resonanzboden und Saitenbezugr
in Ciavierform.
werden, womit die Mechanik eines Clavicymbels
um
beim Clavi-
wurden, erwies sich
Die sogenannten Lauten werke waren nichts anderes,
(Darmsaiten) mussten daher nach
als
einnahmen, wae vier Octa-
unteren Octaven des Clavichords
in welcher die
zum Pedal
oder Clavicymbels
Raum
Um-
Georg Gleiclimann
Leipzig gewesen zu
nach damaligen Begriffen
18ten Jahrhundert J,
und
in Erfurt
Wir würden
sein.
JSf.
Zacharias
hier das auf die
Entwickelung der Ciavierinstrumente sehr wenig einflussreiche Instru-
ment gar
nicht erwähnen,
wenn
der ersten Hälfte des 18ten
es nicht zu
dem
grössten Tonmeister in
Bach
Jahrhunderts, zu Joh. Seh.
gewissen Beziehung gestanden
Im Jahre 1740
hätte.
in
einer
sah und hörte Joh,
Lorenz Albrecht, Herausgeber der Musica mechanica von Adlung, ein von
Zacharias Hildebrand nach
der
Angabe
Joh. Seh.
BacKs
Lautenclavicymbel, Avelches zwar eine kürzere INIensur
lichen Clavicymbeln hatte,
schaffen war.
tes
in allem
Dasselbe hatte zwei Chöre Darmsaiten und ein sogenann-
mehrere Züge angebracht gewesen zu
zwar wahr, dass
als
gewöhn-
als die
Uebrigen aber wie ein solches be-
Octävchen von messingenen Saiten.
Theorbe
gefertigtes
es
Auch
sein,
scheinen an demselben
da Albrecht erzählt, es
seiner eigentlichen Einrichtung zufolge
der Laute ähnlich klinge, dass
man
sei
mehr der
aber bei gehöriger
Hand-
habuno- des Lauten- und Cornetzuges beinahe einen Lautenisten von
Profession damit betrügen könne.
Zur klareren Uebersicht der
historischen Fortschritte
vollständigung des hier Gesagten gehen wir zur
Nennung
über, denen der Ciavierbau bis zur Einführung der
das Meiste zu verdanken hatte.
und zur Verder
Männer
Hammermechanik
73
IV.
Die Ciavierbauer bis zur Einführung der Hammermechanik.
Wenn
wir früher die
Meinung
dem Hackebrete hervorgegangen
mit
dem
aufstellten, dass die
seien,
alten griechischen Instrumente Simikion identisch
nen, so befanden wir uns mit Scaliger, geb. zu Ripa
Italien 1484, in
zu sein schei-
am Garda-See
in
Uebereinstimmung, und wir fanden bei ihm die nicht un-
wichtisre Nachricht, dass
dem Clavichord
dem
ein
näher liegendes Ciavierinstrument vorausgegangen
L
Clavichorde aus
welche ihrer Construction nach
alten Simikion
sei,
welches
noch
man im
Volke gewöhnlich Monochord nenne*). Die Benedictinerregel vor dem
1 6ten Jahrhundert verstattete nun den Mönchen, dergleichen Monochorde
geheim und
sittsam in ihren Zellen aufzustellen
woraus
wohl schliessen
sich
dass diese
lässt,
und dieselben zu
Monochorde und somit
die
man
ge-
besaiteten Ciavierinstrumente ein weit höheres Alter haben, als
wöhnlich annimmt.
Ja wir können das Alter derselben
der französischen Troubadours verfolgen, in welcher
Brut die „Monacordes"
als
bis
in
die Zeit
Wace um 1115 im
Instrumente der Jongleurs erwähnt **), dieser
munteren Spielleute und musikalischen Spassmacher im
ren Vorträge die Compositionen der Troubadours
Dass
vermitteln mussten.
spielen,
in
dem
Mittelalter, de-
Zuhörerkreise
jenem Gedichte unter den Monacordes
keine Tonmesser verstanden sind, sondern wirkliche Instrumente
Spielen, lehrt
zum
der ganze Zusammenhang, und mit den vorhergehenden
Zeugnissen zusammengehalten, w^erden wir auch kein Bedenken tragen,
diese
Monacordes oder Monochorde
mente anzusehen.
als
die
ersten alten Ciavierinstru-
Ebenso bezeichnet Guirmit de Calanson unter den
*) Ambros lässt das Ciavier aus dem Psalter entstehen; sein Beweis, den er in
den Nachträgen Seite 505 anführt, ist nicht stichhaltig, denn die Phantasiefigur des
Königs David von 1472 beschäftigt sich eben nur mit dem damaligen Modeinstrument, d. h. mit dem Ciavier -Monochord.
**) Es heisst daselbst:
Mut
ot
U la cort lugleors
Chautöors, estrumante'ors
Mut poissies oVr chanijons
Rotruenges
noviax sous,
et
Viel^ eures, lais et rotes
Lais de harpe et de fretiai,
Lyre
,
tympres
Syiiiphonies
,
et
chalemiax,
psaltdrions,
Monacordes,
cymbes,
chorons.
74
Instrumenten der Jongleurs die Monochorde
als solche,
welche gespielt
wurden, und er nennt dieselben unmittelbar neben der Mandore und Eota.
Im
Verlaufe des 14ten Jahrhimderts müssen sich bereits die ersten Ver-
besserungen des Monochordes
zogen haben, da schon 1404
zum Clavichord und Clavicymbalum
voll-
den Minneregeln des Eberhard Cersne
in
neben dem Monochord das „Clavicordium und Clavicymbalum" ausdrückLeider finden wir in jenem ältesten Zeitraum
erwähnt werden*).
lich
keine Nachweise von irgend welchem Erbauer und selbst im 16ten Jahr-
Quellen über diesen Gegenstand immer noch trübe
hundert
fliessen die
genug.
Dass Doni und dessen Ausschreiber Bonanni
Erfindung des Clavessin
sie die
dem Papste Alexander VI.
unter
Nachweisen von dem
sren
dem
lung mit
Don
ist
die
Angabe von
Dank aufzunehmen,
sofern
Nicolo VicenUno, geb. zu
und durch seinen
retische Grundsätze
es nicht
Rom
ist).
herstellte,
Sicher
um
eine Verwechse-
1513,
und Componisten
berühmt geworden
tonischen, chromatischen
der Existenz dieses alten
Streit mit Vincensio
Clavicymbalum mit 6 Claviaturen
ist,
welcher als
seiner Zeit durch
Lusitano über theoist,
dass dieser ein
mit denselben
alle
dia-
und enharmonischen Töne ausdrücken zu kön-
Dieses Clavicymbalum nannte er
nen.
nach obi-
lebte, zuschreiben, unterliegt
einer der bedeutendsten Theoretiker
einen Tractat
(1492), welcher
früheren Vorhandensein der Ciavierinstrumente
keinem Zweifel; immerhin
Ciavierbauers mit
wenn
sich irren,
Nicolas Vicentini
zum
Unterschiede von den ge-
wöhnlichen Instrumenten dieser Gattung „Archicymbalum", das also mit
dem von Praetorius beschriebenen Universalclavicymbel eine grosse Aehnlichkeit gehabt
haben muss**).
Dass
in
den Anfangdes 16ten Jahrhun-
derts die Verbesserung jener Ciaviermonochorde, Clavichorde
muss,
*)
ist
Es
aus
Viräung und Ägricola
deutlich
etc.
fallen
zu ersehen, da diese
heisst dort:
Noch Cymbel mit Geclange
Noch Harffe edir svegil
Noch schachbret monoeordium
Noch stegereyff noch begil
Noch rotte clavicordium
Noch medicinale
Noch portatiff psalterium
Noch figel samm canale
Noch lüte clavicymbolum etc. etc.
**)
Im
fünften
Buche des Werkes von Nicola Vicentino
die Beschreibung seines „Archicimbalo" zu finden.
Blatt
100
bis 146, S, 2, ist
75
Schriftsteller
noch Zeichnungen von Instrumenten aus ihrer Zeit
deren Unvollkommenheiten ja klar erkennbar sind.
Anfang
Demselben
liefern»
folgte
zu
16ten Jahrhunderts Lorcnzo GusnascJd von Pavia, dessen
des
ausgezeichnete Geschicklichkeit im Verfertigen von Clavichordien von
seinen Zeitgenossen so anerkannt wurde, dass
Grabmal
ein
Noch
errichteten.
wichtiger
ihm dieselben
die
ist
Paul BelisoniKS von Pavia, dessen
Canonicus
dass
er nicht bloss
beln mit Geier- oder Eabenfedern unnachahmlich gewesen
Ordnung der
und
Laute
die
sondern dass auch seine Bekielung der Clavicym-
ten verstanden habe,
führt
Von
ist.
zu behandeln und die Orgelpfeifen ausgezeichnet einzurich-
vortrefflich
die
dem
Oheim,
väterlicher
der Canonicus Äfranio von Ferrara, der Erfinder des Fagotts
diesem Paul Pelisonius wird erzählt,
Mantua
in
Nachricht von
öfter
Saiten beim
die
Engel
Er habe
sei.
Clavicymbel zur wahren Harmonie ge-
Zeugen
als
dieser
Herrlichkeit
herbeige-
wünscht.
Da
im 17ten und ISten Jahrhundert
Händen
beln ausschliesslich in den
Rückschluss zu machen, dass auch
Orgelbauern mit besorgt worden
die Verfertigung
derClavicym-
der Orgelbauer lag, so
in früherer Zeit der
sei.
dung mit dem Orgelbau
Ciavierbau von
Das kurz vorher erwähnte Zeugund
erscheinen,
annehmen, dass überhaupt
seit
wohl mit Recht
so dürfen wir
Erfindung der Ciaviermonochorde
ben meistentheils unter der Hand der Orgelbauer entstanden
Von
der Beschaffenheit der Tastatur haben wir vor
dert so
unvollkommene Nachrichten, dass
es sei die Tastatur der
tung gewesen,
sich eben
dem
diesel-
sein werden.
14ten Jahrhun-
nur annehmen
lässt,
Ciaviermonochorde von keiner bessern Einrich-
als diejenige
der Orgeltastatur, deren Unvollkommenhei-
und Behandlung mit den Fäusten zu den Zeiten des Orgelbauers
Nicolaus Faher 1359 uns Praetoriiis genugsam beschrieben
Schriftsteller
Heinrich
Traxdorff,
Burchliard,
Gregoritts
die Orgelbauer des
Mülner
Kreis,
Kleng
u.
gelbauern des 16ten Jahrhunderts,
Antonius,
etc.,
hat.
Dieser
erwähnte aber auch die schnell entstandenen Verbesserun-
gen der Claviatur, welche
vatz
wohl der
über Paul Belisonius lässt ebenfalls den Clavicymbelbau in Verbin-
niss
ten
ist
Conqyenius,
überlieferten.
Maass,
Im
s.
,
löten Jahrhunderts wie
Cranis,
Andreas Jesuita,
w. schon vorfanden und den Or-
z.
B.
David
Hirschfeld,
und
Esaias
Buclior ,
Beclce,
Julius
Glo-
17ten Jahrhundert finden wir den 1578 zu
76
geborenen
Neapel
Tractat erscheinen
Quart einen aus
in
drei
und endlich
gelernt,
ist
perfe-
geschickten
seinem 1610 zu Nürnberg
clamemacher, haben wir bei
mit
Büchern bestehenden
Hans Hmjdn, den
Herrn
liess.
genwerke schon kennen
Colonna
Sambuca Lincea oder Instrumentum
seinem Ciavierinstrument
ctum, worüber er 1618
Fdbio
Instrumentenbauer
gelehrten
es
Re-
aufgestellten Gei-
Francisco Nigetii,
der berühmte Florentiner, dessen Cembalo onnicordo, genannt Proteus,
um
1650 die Musiker in Erstaunen setzte und
senden Worten beschrieben wird.
der Organist zu
frischte
Im Anfange
lässt
in
seiner
mann
Gamba genennet wird,
imitirt,
als
weil es in einem
ob
von
und
einen Correspondenten
Werk
erfunden, so eine Clayier-
vollkommenen Ciavier
die ordentliche Viola di
mit
sie
die
„Unser Organist Johann Georg Gleich-
ganz neues musikalisches
zu Jedermanns Verwunderung
natürlich
des ISten Jahrhunderts
der Geigenwerke wieder auf,
Critica musica 1722
hierüber Folgendes sprechen:
hat ein
mit lobprei-
lUmenau Johann Georg Gleichmann
Hans Hayän gemachten Erfindungen
Mattheson
vom Maffei
dem Bogen
bestehet, so
Gamba
nicht nur
gestrichen würde, sondern
auch wegen seiner unglaublichen Niedlichkeit, beweglichen Intonation,
indem
es
augenblickhch und ohne einige Veränderung des Instrumentes
Forte und Piano,jnithin überaus galant
tractiret
werden kann von män-
nighch, insonderheit aber von Musikverständigen hochgeschätzet werden
muss.
So kann man auch
ebenfalls Forte, Piano,
bei
ihm haben
und Pianissimo
ein Lauten-Clavier,
gespielet
werden mag.
oder anders von diesen Instrumenten verlangt werden, so
terhaltung
tractiren, als
auch deren Un-
(wozu sogar ein Frauenzimmer,
welches ein
Ciavier spielet,
und darüber Unterricht zu
capable) ganz getreulich zu zeigen
Ohne
Äälung
Sollte eins
der Inven-
sowohl die Art solche zu
tor des Erbietens,
'
ist
welches
ertheilen."
uns hier noch einmal bei der Construction aufzuhalten, die
weitläufig beschreibt,
bemerken
wir, dass die Arbeit
Gleichnann's
in Michael Pachelbel zu Nürnberg und Hohlefeld, welcher den von
gar erfundenen Ciaviertelegraphen,
d. h.
lichen Notiren der freien Fantasien auf
trags, praktisch ausführte, eifrige
strebsame Männer
in
eine
dem
Un-
Maschine zum augenblick-
Claviere während ihres Vor-
Nachahmer
fand.
Als nicht weniger
diesem Fache führt die Geschichte die Franzosen
Cidsimer und Le Voirs 1741, sowie den später lebenden Gai zu Paris
an, femer erwähnt sie den Mailänder Tacani, den Königsberger Ga-
77
Greiner in Wetzlar, Hühner
brecht,
Narva und Andere, deren
aus
Verbesserungen doch keine grössere Verbreitung gewannen.
Trompeten- und Pauken -Flügel des
hatten die Flöten-,
der
1724,
PichelbecJc
Theorbenflügel
Ebenso
Engländers
Hamburg
Fleischer' s in
1718,
der elektrische Mutationsflügel genannt „Denisdor" des Mährischen Predigers Procohus Diwiss wenig
wickelung
und gar keinen
Kunst, hingegen
der
der
Einfluss
Wiegleb oder TF/We/' aus Anspach in der Mitte des
18.
Christoph
Jahrhunderts
nach seiner Zeit vielfach ausgebeutete Erfindung machte, an-
die kurz
der Rabenkiele in den
statt
auf die Ent-
Johann
Orgelbauer
Docken
kleine
Maschinen von Messing anzu-
bringen, welche sowohl einen kräftigeren Anschlag an die Saiten
einen helleren
Klang derselben
und mithin
beförderten, als auch selbst eine grössere
Dauerhaftigkeit besassen, als die Rabenkielen, und das beschwerliche Be-
Ein noch höheres Verdienst
kielen überflüssig machten.
Docken versehenen Flügel erwarb
sich der
um
geborene, spätere Hofclaviermacher und Aufseher über
tich
Königl. Kapelle gehörigen Instrumente zu Paris und 1786
mitglied der Societe d'Emulation zu
mit
die
zu Theux im Bisthum Lüt-
Lüttich
zur
die
zum Ehren-
gekrönte Instrumenten-
bauer Paschal TasJcin, welcher im Jahre 1768 sein sogenanntes „Jeu
de
Büffle", an
dem gewöhnlichen Dockenflügel
Dasselbe
anbrachte.
bestand in einer Reihe Docken, welche die Saiten nicht mit Federkielen,
sondern vermittelst eines Stückchens Büffelhaut zu Klange brachten, wo-
durch der Bass nach der Versicherung Abt Vogler's eine nie gehörte
contrabassmässige Pracht gewann. Nach dieser Erfindung nannte Tashin
die in jener
Art verfertigten Instrumente: „Clavecins en peau deBuffie"*).
(9er5ey versichert, dass „das erste dieser Art Instrumente, so er
*)
De
la
Borde „Essai sur
au Public en rapportant
ici
la
une
im
J.
1768
musique" schreibt Seite 346: „Nous croyons faire plaisir
de M. Trouflaut, Chanoine de l'Eglise de Nevers,
lettre
M. Paschal. M. Trouflaut est un tresTun des plus habiles Theoriciens de ce
sur les Clavecins en peau de büffle, inventes par
grand Musicien,
organiste
de
son
Eglise
et
si^cle.
La
inseree
au no. 5 de l'annee 1773 de ce Journal."
lettre est
adressee a Messieurs les Auteurs du Journal
December 1773, wird von den Vorzügen
Anderm
gesagt,
dass
das
M. Hubert gemacht worden
ter
avec confiance, que
le
erste
Instrument
Zum Lobe
dieses
dieser
In
diesem
Instrumentes
datirt
gesprochen
vom
20.
und unter
Gattung schon im Jahre 1768 für
,.j'ose
ajou-
Clavecin a buffles est tres superieur aux Piano-Forte."
Die
sei.
desselben sagt der Beurthciler:
wurden damals vom Auslande bezogen, Meshalb
eines Franzosen ganz natürlich erscheint.
Pianoforte's
de Musique et a ete
Briefe,
dieses Urtheil im
Munde
,
78
noch im Jahre 1773 ohne einige Nachhülfe unter dieser
verfertigt hatte,
Zeit, die
nämliche Wirkung
that, als
da , wo
Händen kam,
es aus seinen
obgleich es diese fünf Jahre hindurch nichts weniger als müssig gestan-
den
Der
hatte."
sehr erfahrene Theoretiker
und Canonicus der Kirche
zu Nevers rückte im Jahre 1773 in das Journal de Musique einen Brief
an die Verfasser desselben mit der Aufschrift: „Sur les Clavecins en peau de
buifle, invent^s
im
par
Bande
ersten
M,
Paschal", welcher auch, wie bereits Gerher erwähnt,
des Essai sur la musique von
Die sonst bekannten französischen
1
7 ten Jahrhundert,
La Borde
abgedruckt
Instrumentenbauer
ist.
dem
seit
z.B. Anton Potin, Emery, Jean Jacquart, Le Breton,
Jean Dengs, Marius, kamen ebensowenig auf eine Hammermechanik
in
unserem Sinne,
als
der in Paris lebende HopJcinson, dessen TJeberzie-
hung der Docken mit Ochsenleder (1788)
lin in Berlin
und Schmal und
die Instrumentenbauer Oester-
Regensburg
S2)ät in
bei Verfertigung ihrer
sogenannten Tangentenflügel nachahmten.
Der
wichtigste Instrumentenbauer in der ersten Hälfte des
Jahrhunderts
ist
eines
geboren
Gottfried Silbermann,
britzsch bei Frauenstein
1683
zu
ISten
Ifleinbo-
im Bezirk Meissen, Sohn des Michel Silbermann,
Zimmermanns zu Grafenstein
in
Sachsen und Bruder des
sosre-
nannten „Strassburger" Andreas Silbermann, geb. 1678, welch letzterer
1703 zu Strassburg eine Werkstatt für Orgel- und Ciavierfabrikation
Im Gegensatz zu
errichtete.
Welcher, welcher ohne jeden
Beleg den jüngsten Sohn des Andreas Silbermann,
Heinrich
Silbermann,
d'Amour
angiebt,
mann
Seite
159
und
172,
können wir beweisend anführen,
der wirkliche Erfinder dieses Instrumentes
nämlich Johann
Erfinder
als
historischen
Cembal
des
dass' Gottfried Silber-
von welchem schon
ist,
Mattheson in seiner Critica Musica Notiz genommen und
am Ende
des
zweiten Theiles in einer Correspondenz aus Dresden Folgendes mitgetheilt hat
:
„In den Breslauer
nats Junii der V. Classe,
Sammlungen im Sommer-Quartal
im 2ten Artikel
dem Herrn Silbermann erfundenen und
nebst einem
Risse und
dem
ist
bung
will
p.
697
eines
von
Cembals d'Amour»
Attestat von hiesigen Musicis,
Königlichen Privilegio, so der Herr geheime Secretär
bauers, allhier procuriret, zu finden
724 Mo-
eine Beschreibung des
verfertigten
Herrn Silbermann, samt dem Charakter
1
item
dem
König gedachtem
Hof- und Land-Orgel-
et seq.
Allein die Beschrei-
noch nichts sagen, weil nicht gemeldet worden,
worinnen
79
eigentlich seine
Vorzüge vor andern Instrumenten und
die grosse
Kunst
des Verfertigers bestehet: welches ruhmgemeldeter Herr Secretär König
bei müssiger Zeit einmal ausführlich
dem
schen
Florentinischen
und
aufsetzen
eine Parallele zwi-
und dem Freibergischen machen
Unter dem Florentinischen
das
ist
Hammercymbal
will."
des Christofali
gemeint, auf welches wir im nächsten Abschnitte zu sprechen
kommen.
Gegenwärtig bemerken wir nur, dass der von Mattheson erwähnte Riss
Sammlungen
nicht in jene Breslauer
geliefert
worden
sein kann, weil ihn
Johann Lorens Albrecht, der Herausgeber von ^<7/?w/5 Musica mechaLetztgenanntem verdanken wir
nica, nicht in denselben vorfand.
genauere Beschreibung des Instrumentes, nachdem Adlimg
in
eine
seiner
Anleitung zur musikalischen Gelahrtheit Seite 564 einiges Wenige über
„Es gehöret das Cembal d'Amour nicht zu der
dasselbe berichtet hatte.
Gattung der Clavicymbel, sondern zu der Gattung der Clavichorde. Die
Saiten sind doppelt so lang als die auf ordentlichen Clavichorden.
statt dass
der Tangent auf den Clavichorden die
Ende
linker
Und
diese
Berührung muss auch,
in
um
reiner
die in den Clavichordien.
Um
und
richtiger
der Mitte der Saite geschehen.
Tangenten auf den Tasten und die Tasten
den Klang.
Saite nicht weit
Jede Saite giebt
Uebrigens sind
also hier
auf beiden Seiten
diesen zu erhalten, folgt ganz natürlich, dass das Griff-
fast in der Mitte, doch,
Hand
auf beiden Selten
Doch
ist
die
als die
um
Decke
Hand, sondern
der hohen Saiten willen, etwas mehr nach der
zu liegen müsse.
folgt,
Form,
Stimmung
selbst ebenso gestaltet wie
bret nicht wie bei den Clavichorden auf der Seite linker
rechten
vom
berühret, so berühret er hier die Saite in der Mitte.
ganz genau
willen,
die
Hand
An-
Ferner müssen, wie eben hieraus auch
Decken
rechter
oder Resonanzböden und Stege sein.
Hand
kleiner
und auch von
einer anderen
auf der linken Hand."
„Anstatt dass auf den ordentlichen Clavichorden die Saiten durch ein
zwischen denselben durchgeflochtenes und also festsitzendes langes aber
schmales Stück Tuch gedämpft werden: so liegen hier die Saiten zu
beiden Seiten des Tangenten nur auf zwei Stückchen Tuchs auf, welche
auf besonders dazu angebrachten
Stöckchen,
nicht aber an den Saiten
festgemacht sind. In diesen Stöckchen bewegen sich die Tasten in einem
Einschnitte, wie auf den Clavichorden.
Wenn nun
also ein^ Tast' ange-
schlagen wird, so hebt er die Saite etwas in die Höhe, die folglich, weil
80
sie
alsdann ganz
Clavichordsaite,
ist,
und alsdann
Tasten, wieder auf das
die Saiten viel länger sind, als die auf
so können sie viel
mehr
als
dem
auf
den Clavichorden und
sind,
frei
Doch kann
zu hoch
hierbei durch
erklino;en.
Und
eben
noch nicht gehobene Unbequemlichkeit dieses Instru-
Uebrigens sind die Saiten, wie auf den Clavichorden, rechter
ments.
Hand
nach
sie,
zurückfällt."
Clavichorde durch eine sanfte Be-
des Tasts, bebend gemacht werden.
die grösste,
ist
Tuch
werden, folglich auf beiden Seiten
allzu starkes Niederdrücken die Saite «"ar
dies
sich giebt, als eine
wieder gedämpft wird, wenn
erst
vom
^n der Mitte angeschlagen
wegung
Klang von
länger anhaltenden
AufJiebung des Fingers
„Weil
einen stärkeren, und so viel nämlich einer sol*
frei ist,
chen Saite möglich
durch Wirbel aufgezogen und linker
an kleinen Stiftchen
Hand
vermittelst kleiner
Oesen
Dass der Platz unter den Tasten, sowie
befestigt.
man von
auf den Clavichorden, leer sein muss, wird
sich
selbst be-
greifen."
„Alles dieses wird
können, wenn
man
sich
man den Figur
noch
I
leichter
und
befindlichen
deutlicher vorstellen
Abriss
dieses
Cembals
d'Amour, im Ganzen und die bei Figur II befindliche Abzeichnung eines
besonderen Theiles desselben, betrachtet.
Figur
I.
——
-^^-xTl
^'^
^(
\
1^,^^
l^^
i
pT>
aa
ist
a
a
das Griffbret oder das Ciavier.
eine einzelne Taste
und zwar eine der
ist
c
d sind die beiden Decken oder Resonanzboden.
-^-X^ä
^^«c—^
tieferen.
denen die Saiten ruhen.
die Stifte, an welchen die Saiten
g
x\
—
»
b
e f sind die zwei Stege, auf
\
angehängt
sind.
h die Wirbel.
i
k
1
i
i
ist
die tiefste Saite.
eine der
1
die
hohen Saiten.
Reihe der oben mit Tuch bekleideten Klötzchen, auf welchen
81
und
die Saiten aufliegen,
dem
endigt, und, wie bei
in
deren jedem die dazu gehörige Taste sich
Clavichorde, vermittelst eines aus
hervorragenden, hölzernen oder
ihm am Ende
schmalen
fischbeinernen
Stiftchen
in
einem Einschnitte sich auf und nieder bewegen kann.
p
am Ende
das Kästchen
ist
des Griffbrets zur linken Hand, so wie
bei den Clavichorden.
Figur
II.
m
„Bei Figur II
ist
eins
von den bei
1
1
m
Klötzchen einzeln und grösser dargestellt,
Reihe angedeuteten
in der
ist
das Klötzchen selbst
n der messingene auf der Taste stehende* Tangent. o o sind zwei aufge-
Diese Klötzchen sind, wie schon bemerkt, oben mit Tuch
zogene Saiten.
Man
bekleidet.
vor
sieht also hieraus, dass die
dem Clavichorde
Laut hat
als
Vorzüge des Cembals d'Amour
eigentlich' darin bestehen, dass es 1) einen stärkeren
das Clavichord, ob es gleich nicht so stark als ein Clavi-
cymbel klingen kann, sondern zwischen beiden gleichsam das Mittel
2) hält es
spielt
den Ton länger aus,
werden,
als
hält.
kann noch singender darauf ge-
folglich
auf einem Clavichord.
3) hat
es
auch
in
Rücksicht
auf die durch den Anschlag der Tasten hervorzubringenden verschiedenen
Grade von Stärke oder Schwäche des Tons vor dem Clavichord noch
etwas voraus, worin es jedoch einem Pianoforte noch sehr nachsteht.
Man muss
Zu
aber jedes Ding nach seiner Art beurtheilen."
dieser
Beschreibung fügt Joh. Lorenz Alhreclit noch hinzu, dass
der Instrumentenbauer Hälmel in Meissen einmal ein solches
d'Amour
verfertigt habe, auf
welchem
er dadurch, dass er
Tangenten auf beiden Seiten zwei messingene starke
man nach
Belieben an- und abschieben
neben jeden
Stifte einsetzte, die
konnte, den Klang der soge-
nannten Cölestin- oder Pantalonclavichorde, und zwar in
Stärke, hervorzubringen
im Stande gewesen
sei.
viel grösserer
Derselbe Ilälinel hatte
auch eine mit Tuch bezogene lange Leiste angebracht, welche
Belieben über
dem
einen oder
Cembal
dem andern Sangboden
man nach
auf die Saiten
legen und dadurch die Hälfte der Saiten dämpfen konnte, so dass der
6
82
Klang einem ordentlichen Clavichorde ähnlich wurde.
solcher
Cembals d'Amour nennt Adlung
Oppelmann und Hasse
lischen Gelahrtheit noch
Als Verfertiger
Anleitung zur musika-
in seiner
in
Hamburg.
Ursprung nnd Einführung- der Hammermechanik.
Gleichwie das Hackebret zur Erfindung der Ciaviermonochorde und
Clavichorde Veranlassung gab, finden wir auch noch während des aus-
Gebrauchs
gebreitetsten
Ciavierinstrumente
ausgebildeteren
der
mit
Dockenanschlag wiederum jenes merkwürdige Instrument zu Anfang des
Hammermechanik
ISten Jahrhunderts als Mutter der
Hebenstreit
Dresden
aus
lebte, soll
Eisleben,
dem
breiten Hackebret, dessen
gramms oder
welcher
alten, nicht
zuletzt
vor.
Pantaleon
Kammermusikus
als
über 4 Fuss langen und
in
kaum 2 Fuss
Kasten bekanntlich die Form eines Parallelo-
Parallel trapezes hatte, schon in seiner
Jugend sehr zuge-
Neben
than und bestrebt gewesen sein, dasselbe zu verbessern.
seiner
ausgezeichneten Fertigkeit auf der Violine erlangte er bald eine bewun-
dernswerthe Virtuosität auf
dem Hackebrete und
Misscredit gerathene Instrument insofern,
als er es
verbesserte dieses in
viermal vergrösserte,
auf beiden Seiten Resonanzböden anbrachte, von denen
der eine mit
Drath- der andere mit Darmsaiten bezogen war, und endlich den Saiten-
bezug der Stimmung nach ähnlich wie
menten
standen.
bret,
einrichtete, so dass
ihm
alle
den damaligen Ciavierinstru-
bei
Dur- und Molltonarten zu Gebote
Die Behandlung war sonst ganz dieselbe, wie
bei
dem Hacke-
welches bekanntlich jetzt noch von den Zigeunern aus freier
mit Klöppeln
tractirt wird.
Nach Gerber
hatte er schon
bei
Hand
seinem
Aufenthalte als Tanzmeister zu Leipzig im Jahre 1697 auf diesem In-
strumente eine solche Virtuosität erlangt,
Logi ausgerufen haben
wesen, habe
ist
alles,
was
soll:
die
„Ei, was
mir noch nicht zu Ohren kommen!"
streit
ist
Musica Schönes
dass der ihn hörende Graf
das?
Ich bin in Italien ge-
hat, gehöret; aber dergleichen
Im Jahre 1705 reiste HebenXIV. spielte und bei
nach Paris, Avosclbst er vor König Ludwig
diesem solche Gnade fand, dass derselbe seinem Instrumente nach des
83
Taufnamen
Künstlers
Pantaleon
Benennung
die
man
Nach
beilegte.
ihn 1706 als Kapelldirector
und
am Hüte zu Eisen ach an*), wo er im Jahre 1708
dem ebendahin berufenen Concertmeister Telemann eine kurze
Zeit
Deutschland zurückgekehrt,
stellte
Hoftanzmeister
zusammenwirkte.
in 3Iatfhcso)is
Dieser bemerkt überdies in seiner Lebensbeschreibung
Ehrenpforte S. 361 den gewaltigen Ton, welchen Hehen-
An
strcit der Violine entlocken konnte.
1708 nach Dresden berufen, bezog er
von
Gehalt
vorzüglichsten namhaft macht.
Musica
Critica
8.
auf dem
Pantaleon mehrere
und Gitnipenhuher
die
als
Interessant erscheint uns in Mattliesons
vom
eines Briefes
die Stelle
vom
datirt
Kanunermusikus daselbst einen
Gerler Binder
denen
Hof im Jahre
den königlichen
als
2000 Thalern und bildete
Schüler aus, von
Kulinau
mit
Leipziger
Cantor Johann
December 1717, aus welchem auch hervorgeht,
dass zu dieser Zeit Hebenstreit bereits in den Ruhestand versetzt war und
eine Pension
von
Punkten von
1
Kühnem, dessen Brief
200 Thalern bezog.
Gerber
in einigen
Quelle benutzt wurde, sagt hier unter Ande-
als
rem, dass er häufig beim Spielen in verschiedenen Tonarten die eine oder
Aber
andere Saite zu corrigiren fände.
heit dieses Instrumentes
viele
lust des
Passaggien und Resolutiones der Dissonantien mit grösster Wol-
Gemüths
absolviren, ehe der Ivlang gänzlich verschwände".
moderne Älusiker würde
des Klanges besitze,
um
sagen, dass eine Bass-Saite eine so lange
sie als
*)
nach
Telemann sagt in Mattheson's Ehrenpforte
nur auf eine Instrumental-Musik
S.
361:
„Wenn man
„Die Absicht war
suchte und welchem ich als
und das übrige zu spielen hatte
da jener
auch
Eise-
Pantaleon Hebenstreit zusammen
mithin bei der Tafel und in der
aber
in
deren Glieder der nie genug
Concertmeister vorgesetzet ward,
letzten
aber",
gerichtet,
anfangs
rühmende H.
Der
Dauer
Orgelpunkt für verschiedene über dem-
selben aufgebaute Accordpassagen zu benutzen**).
zu
von der Schön-
eine angeschlagene Bass-
wie ein auf einer Orgel gehaltener Clavis ertöne, und es Hessen sich
saite
„da
er erzählt auch
und behauptet, dass
mitgeigete
;
und
auf
den
seinem
Namen
eines
Kammer
Directoris
be^vlmderungswürdigcn
die Violine
führte, in der
Cymbal
sich
hören Hess."
**)
Von dem
Instrumente Pantaleon
Hebenstreit's erzählt
der
Tourist
Keysler
in
seinen Reisen durch Deutschland Seite 1324:
„Dergleichen anitzo noch eines nämlich in Wien zu hören ist, weil der Kaiser
jemanden nach Dresden geschickt, um auf solchem Instrumente spielen zu lernen.
Dieses Werk liegt hohl, dergestalt, dass man es ohne Mühe umwenden und auf beiden
Seiten mit zwei kleinen Hölzern, als auf einem doppelten Hackbretc spielen kann.
Länge
ist
von
13'/o
und die Breite von
S'/a
Spanne, der Boden
ist
Seine
hohl und auf der
6*
84
Knlmaii
fährt
fort,
„in Accorclen harpeggiret, welches hier, weil das In-
strument von grosser Etendue
im Genere
an, continuiret
ist,
und gehet oben
Sausen der Harmonie, und da auch, wenn man
liche
aufhöret, der
noch immer wie von Weitem nach und nach abnimmt,
Nur
hinein.
welchem sich
bis ins dreige-
auf das Vollstimmigste geschehen kann, so gehet das
e)
ist
Corpus haben
wenn der Zug der
men, jedem Chor gemäss sein
soll,
ins
bis
lieb-
Klang
Leben
Instrument ein sehr langes
es Schade, dass 1) dieses
will,
Där-
Saiten, sonderlich derer aus
2)
Verstegung noch
unterste
die
Ega-
nicht so richtig ausgefunden, dass sich nicht einiger Defect in der
der Chöre hervorthue, 3) Herculische Arbeit erfordert, daher auch
lite
wenig Studenten hat, und wenn sich auch manche dazu einfinden, so
wenn ihnen
ten sie doch bald wieder auf die Hinterfüsse,
des Anstosses in den
Weg kommen,
tre-
so viel Steine
Lohn
sonderlich, da sie sich den
für so grosse Arbeit, oder die jährliche Pension von 1200 Thalern
Monsieur Pantalon
hat, nicht
verdienet doch seine
lässt,
Jugend auf
myer
bis hierher
referiret,
hat mir Monsieur
Tag- Zeit auch
Woul-
Nächte mit
die meisten
Exercitio dieses Instrumentes zugebracht) dieses
und noch
ein
meh-
Dieses Instrument hat auch diese Praerogatio und Eigenschaft vor
rers.
den Ciavieren, dass man
grosses
Der
die er voii
dass er einstmals ein viertel Jahr ohngefähr bei ihm in
Berlin gewesen und ausser der
dem
(es
die-
dem Könige hören
vor
Virtü und unverdrossene Mühe,
darauf gewendet
wie
Ungeachtet sich
versprechen können.
ser excellente Meister des Jahres etwa einmal
Momentum
es mit
Force und wieder piano,
worinnen ein
als
dulcedinis et gratiae musicae bestehet, tractiren kann.
sonderlichen Variation zu geschweigen, da die Tangenten oder Schlä-
gel bald bloss, bald mit
werden."
Baum-Wolle oder was anders umwunden gebraucht
Nachdem Kuhnau
die bereits berührte Geschichte
einen Seite mit keinen anderen, als übersponnenen Geigensaiten,
in
E
IGfüssigen
diatonico bis ins Sfüssige G, von
die Chromatischen zugleich mit anfangen
strichene
vom
(meines fängt sich
der
Thaler
Höhe der Töne mit
stählernen Saiten bezogen.
zu unterhalten,
es
weil
aus
Bezug- jährlich zweihundert Thalcr.)
ist
dem
auf der anderen oben
Es kostet jährlich
185 Saiten besteht.
Sein Klang
mit
(Hebenstreit
überaus stark und
bei hundert
bekam
für den
füllet solcher
den
grössten Saal."
Gottfried SiUiermann machte hinter
worüber dieser sehr ungehalten war und
tigte
dieselbe
und verbot
die
dem Rücken
bei
Nachahmung.
Hehenstreit's die Instrumente nach,
Hofe Beschwerde
Ilehenstreit starb
führte.
G6 Jahre
Man
alt
berücksich-
halb blind.
85
Logi erwähnt hat, überHelert er uns von der t'üUe des Khinges
Cirafen
noch eine interessante Thatsache, deren Verständniss uns durch die Theorien
des Akustikers Hchnholts über die musikalische Klangfarbe erschlossen wor-
den
Er
ist.
berichtet nämlich, dass
Partialtöne bis
3te, also die
zum
beim Anschlag einer Saite zugleich die
Gten gehört würden,
Duodecime,
am
und dass Von diesen wiederum der
stärksten hervorträte*).
/iri^^Z/y/f^^f
findet es
würdig, dass die Octave des Grundtones nicht stärker erklinge
Duodecime;
Erscheinung dadurch, dass er an-
er erklärt sich aber diese
nimmt, es verschwinde die Octave zugleich
Doch
tones.
giebt er zu, dass der
Duodecime etwas Schärferes
merk-
als die
in der
Klang durch
Wer
erhalte.
Gewalt des Grund-
die heller hervortretende
unsere akustischen Zusam-
menstellungen gelesen hat, wird durch die Ilelmholtz'schen Erörterungen
vollständig über diese Materie zur Klarheit
gekommen
Wir
sein.
halten
dieses noch nirgends beachtete historische Zeugniss für ausserordentlich
wichtig, weil es deutlich
beweist, wie
man schon
in
früherer Zeit die
Ursachen verschiedener Klangwirkung zu ergründen und darnach
Verbesserungen im Instrumentenbau zu erlangen suchte.
in der
Erfassung der Klangforbe
im
stein
Königreich
jetzigen
der
ist
am
Sachsen
10.
die
Als ein Genie
August 1699 zu Hohen-
geborene
Christoph
Schröter zu bezeichnen, dessen neue Erfindung der
Göttlich
Hammermechanik
zu manchen Erörterungen und Streitigkeiten Veranlassung gegeben hat.
Bevor wir auf dieselben genauer eingehen können
bessern Verständniss für noth wendig, den
Hauptmomenten vorzuführen, da Schröter
dernen Pianofortebaukunst anzusehen
Den Anfang
zeitig bei
in der
halten
Lebens
seines
That
als
zum
wir es
in
den
Vater der mo-
ist.
Musik, besonders im Singen, machte er früh-
seinem Vater, der ihn auch so weit brachte, dass er im sieben-
Jahre zu Dresden unter die Kapellknaben aufgenommen werden
ten
konnte.
Sein Gönner, der Kapellmeister
den jungen talentvollen Knaben
in
erlangte er hauptsächlich durch
Fundamentalsätzen
Pathen mit
*)
am
zwar
seinem musikalischen Studium, doch
Nach Verlauf von
drei
Jahren nö-
nach Bischofswerda zu gehen, wo ihn einer seiner
Hausmittel
curirte.
Beim Anschlag von C erklangen
stärksten hervortrat.
Schmidt unterstützte
eigenen Fleiss die Kenntniss von den
der Tonkunst.
thigte ihn Krankheit,
g
Gang
in der
,
1710 nach
also
noch
Dresden
die Tiine c
g—c*
zurückwekehrt
— —
e'
</',
von denen
ihm
verschaffte
Gönner Kapellmeister
sein
Rathsdiscantisten an der Kreuzkirche,
Während
Gesellschafter bekam.
wo
er
Schmidt die Stelle eines
Qraim zum
den jüngeren
dieser Zeit fing er an, den Generalbass
zu Studiren, und zwar anfangs nach Dr. Treiher's
\
704 zu Arnstatt
Folio herausgegebenem accuraten Organisten, bis im Jahre
cheiis kleine
Abhandlung vom Generalbasse dazu kam.
1711
Das
frühzeitige
Unterrichten und Ciavierstimmen führte ihn auf das Verfertigen
Monochorden und auf Temperaturberechnungen. Die
arbeitungen
theilte
die componirten
seiner Mutter
er
dem
Kapellmeister
Fugen durchsah.
nach Dresden,
um
er
Theologie zu studiren,
er auch zur, Freude derselben eine Kirmesspredigt
Tode ging
er aber
Sclimiäfs
bei
von
Aus-
der ihm auch
Wunsch
auf
sich
welchem Jahre
in
Nach ihrem
hielt.
ganz zur Musik über und wurde durch die Fürsprache
Antonio Lotti, dem Operncomponisten des sächsischen
Nach
Hofes, Notist.
Schröter
theoretischen
Sclmiidt mit,
1717 wendete
in
Heim-
der Abreise
Lotti' s
von Dresden
1719
reiste
mit einem gewissen Baroi], welcher „ein starker Spieler auf
der Flöte und Laute war", als Secretär und musikalischer Gesellschafter
desselben durch Deutschland, Holland und England, wonach er in Jena
1724 an der Universität Collegien über musikalische Wissenschaft
und dabei Mattheson's Orchester zu Grunde
Orffanist nach
Minden und vertauschte 1732
legte.
Von
hier,
wo
ich bei
kaum
der freien
Tode
„Anbei
ist
blieb
nicht
so viel Einkünfte habe, als
meinen Umständen zu Dresden, ferner auf Reisen, ingleichen zu
Jena und Minden jegliches Vierteljahr eingenommen.
hier in
dem in
er bis zu seinem
schrieb er in die kritischen Briefe über die Tonkunst:
zu verschweigen, dass ich hier jährlich
er als
diesen an Berufsgeschäften
Überaus reichen Aufenthalt in gleicher Eigenschaft mit
Reichsstaflt Nordhausen.
kam
1726
las
Folglich habe ich
Nordhausen meinen ehemaligen Erwerb und nachher erhaltene
Erbschaften, binnen
dreissig Jahren, leider!
ausgearbeitete Geschichte der
zusetzen müssen."
Harmonie wurde
bei der
Seine
von den Fran-
zosen 1761 vollzogenen Plünderung Nordhausens mit zerstört, wogegen
seine anderen
im Druck erschienenen zahlreichen Schriften dev Nachwelt
erhalten blieben
und
in Gerber'slLiexicon
Orgelsch weller übergehend, wenden
so wichtigen Erfindung der
Avir
namhaft gemacht
sind.
Seinen
uns zu der für unseren Zweck
Hammermechanik, welche von
kurz berührt und dennoch ganz falsch dargestellt worden
WelcJcer nur
ist.
Weicker's
87
Darstellung bringt uns zu der Schlussfolgerung,
dings äusserst seltene
SteBand von
Gebote gestanden hat und dass
er die
ohne factische Unterlagen herstellen
diesem der
tlass
aller-
ilfar^wr^'^ kritischen' Briefen nicht zu
Modelle
Scliröter''s
aus seinem Kopfe
Die ganze Begebenheit
nuisste.
ist
so
wichtig für die Geschichte des Instrumentenbaues, dass wir die Haupt-
sachen aus Schröter''s eigenen Schriften in jenen kritischen Briefen mit-
und darnach zu Om^o/aZ^'^ Hammermechanik übergehen. In dem
theilen
„Mehr
139steii Briefe schreibt Schröter §. 3:
Dörfer sind mir bekannt,
vicymbel
seit
in
welchen
statt
zwanzig Städte und
als
der sonst gebräuchlichen Cla-
Hämmern
1721 solche Ciavierinstrumente mit
oder Sprin
gern gemacht worden, welche, wenn der Schlag auf die Saiten von oben
geschieht, von
ihren Verfertigern
Wenn
worden.
und Käufern Pantalons genennet
aber ein solches Instrument so eingerichtet
dass die
ist,
Saiten von unten angeschlagen werden, so nennen sie solches ein
Fraget
forte.
man
wer solches eigentlich erfunden, so giebt
finder aus.
niss
Wer
Piano-
endlich einen jeglichen solcher Instrumentenmacher,
begreifet hier nicht das
von lauter Unwahrheiten?
fast jeglicher sich
mehr
Möchten doch
so in sich kehren, wie jener vor drei Jahren in
diese
alle
P
für den Er-
zwanzigfaltige Zeug-
als
.
.
.
Nacherfinder
verstorbene Instru-
mentenmacher, welcher 1742 folgende Worte an mich schrieb:
Mein werther Herr Schröter!
Ich war in voriger Ostermesse etliche Tage zu Leipzig und kaufte
mir allerhand nüthige Sachen, da hatte ich Gelegenheit, sein
schreiben an den Herrn M. Mitzier durchzublättern, und
Send-
ich
fund
darinnen die Nachricht, dass er Ao. 1717 diejenigen Ciavierinstrumente
erfunden, welche mit
Hämmern
die Saiten
klingend machen.
auch, dass der Herr auf diejenigen sehr böse
ist,
Ich las
welche dergleichen In-
strumente gearbeitet haben, und bei solcher Verkaufung niemals gemel-
Namen Schröter zu Dresden, dieselben erfundem Herrn, dass ich hierüber auf duppelte Art
det haben, dass einer, mit
den
hat.
Ich gestehe
sehr empfindlich
geworden
bin.
Ich will in diesem schlechten Brief ver
suchen, ob ich den Herrn für meine Part mit folgender Nachricht wie-
der besänftigen kann, welches mir recht lieb sein
Bruder war Ao. 1721 zu Dresden
thum
in
bei
Diensten, der überschickte
soll.
Mein
ältester
dem Herrn Grafen von Vitz-
mir zwei Abrisse von solchen In-
strumenten mit
Hämmern. Aber
dem Anschlage von
weil der Abriss mit
unten mir dunkel war, so gab ich meinem Bruder die Schuld, dass er
was dabei vergessen
oder verkehrt gezeichnet
hätte,
hätte.
Weil aber
der ihm unbekannte Erfinder weggezogen wäre, oder wohl gar gestorben
wäre, so wollte er mich damit beschenken, indem doch sonst niemand
davon was wüsste.
vernommen.
Also hat der Herr hieraus meine Unschuld so weit
Wenn
allezeit sagen,
ich wieder solche Instrumente verkaufe, so will ich
der Herr Organist zu Nordhausen mit
hat zu Dresden es erfunden.
Mehr wird
Namen Schröter
der Herr von mir nicht verlan-
gen können.
Lebe der Herr wohl,
dieses wünschet
ihm
Sein
P
.
.
.
d. 3.
Zu diesem
Junius
1
742.
aufrichtiger Diener,
macht nun Schröter
Briefe
die
Anmerkung, dass
vor-
stehender Brief allerdings etliche Erläuterungen verdienet hätte.
„Weil aber", fährt
lich
machen wird und
er fort, „die
ich nicht
Folge dieser Abhandlung
gewohnet bin,
Blatte zu wiederholen: so erzähle ich
meiner Erfindung.
Schon 1715
einerlei
nun zweitens
alles deut-
Sache auf einem
die Veranlassung zu
hatte der damalige
Capellmeister zu
Dresden Herr Schmied*), wie auch nachgehends der Herr Cantor
Grundig
lauter
mir
als
einem Kreuzschüler unterschiedene Clavierscholaren,
Kinder vom hohen Stande, nach und nach
meine Unterrichtung zu Handsachen
vichord geschehen musste.
ihre tactmässig
und manierlich
welchen
auf einem bundfreien Cla-
allezeit
Wenn nun
verschaffet, bei
diese Scholaren sich
getrauten,
erlernten Ciavierstücke vor ihren Eltern
und andern hohen Anwesenden auf einem Clavicymbel hören zu
lassen,
so klagten sie mir nach abgelegter Probe, dass ihr Spielen auf dem Clavi-
cymbel, nicht so gut als auf
dem Clavichord
von mir erwiedert wurde, dass
sie vielleicht
ausgefallen wäre.
musste ich doch die vorige Klage wieder anhören.
fall
Dieser widrige Vor-
befohl mir Gelegenheit zu suchen, die übergebnen
auf einem Clavicymbel insgeheim zu
spielen,
Adam
Hille.r schreibt
Schmidt.
Handsachen
selbst
welches kurz vorher von
dem damaligen Hof-Orgelbauer, Herrn Graebner
*)
Obgleich
zu blöde gespielet hätten, so
verfertiget
worden
89
Denn
Lust zur Spielinformation vergangen.
alle
Bald wäre mir
was begegnete meinem sonst ruhigen Gemüthe!
Allein
nicht
ich hörte
nur,
sondern fühlte auch selbst die Unmöglichkeit des manierlichen Spielens
Mein Glück
auf einem Clavicymbel.
hiebei
war
,
dass ich Tages darauf
Gelegenheit bekam, diesen verdricsslichen Vorfall
Kehre
thet.
Er
kannte, umständlich zu erzählen.
lächelte
nach seiner
Gut gnug, dass
er sich an nichts.
nicht nur ich, sondern
auch die Eltern seiner Scholaren mit ihm zufrieden sind."
er
leut-
„Ich habe diesen Vorfall schon vermu-
Art darüber und sagte:
seligen
Kapell-
welcher meine singmässige und manierliche Spiel-
meister Schmieden,
art läng-st
dem Herrn
Anbei wies
mir ein Nürnbergisch Geigenwerk an, welches ich vorher niemals ge-
sehen
noch gehöret.
sachen
freilich
Dieses gefiel mir aus leicht zu erachtenden Ur-
etwas besser
len auch zugleich als ein
als
das Clavicymbel; dass Ich aber im Spie-
Leinweber mit beiden Füssen arbeiten
dies stund mir gar nicht an,
und wie
nachgehends
ich
sollte,
erfahi'en,
noch
vielweniger andern Spielern männlichen und weiblichen Geschlechts.
Nicht lange hierauf bekam ich die längst erwünschte Gele-
§. 5.
genheit,
Heben st reit,
den weltberühmten Virtuosen, Herrn Pantaleon
auf seinem erfundenen Instrumente zu hören, welches mit Darmsalten
bezogen
ist
und mit Klöppeln, wie
ein
Da
Hackebret gespielet wird.
nun hierbei sehr wohl bemerkte, dass
vermittelst
ich
der unterschiedenen
starken und schwachen Schläge auf die Saiten auch derselben Ertönung;
in unterschiedenen
Graden der Stärke und Schwäche entstünde,
müsse mir möglich
ich für gewiss, es
zu erfinden, auf welchem
So
könne.
man nach
leicht aber dieser
sein, ein solches
so hielt
Ciavierinstrument
Belleben stark oder schwach spielen
Vorsatz
genommen war:
wurde mir desselben BewerkstelHgung, weil
desto
schwerer
noch niemals
ich nämlich
etwas geschnitzelt, gesäget, gehobelt oder gedrechselt hatte.
Andern
Instrumentbauern mein Vorhaben zu entdecken, trug Ich
Beden-
ken.
Endlich
fiel
mir bei, dass nicht weit von meiner
billig
Wohnung mein
Vetter als ein Tischlergesell in Arbeit war; denselben beredete ich, dass
er
mit
hand
Genehmhaltung
seines
Meisters
in
hielt ich endlich
Kästchen
ein
müssiger Zeit
Durch
bcnöthIo;te Kleinlo-kelten verfertIo;te.
aller-
diese Bewilligfuno; er-
nach mancherlei Versuchen auf einem schmal-langen
gedoppeltes Modell, welches überhaupt
und sechs Zoll
mir
breit war.
Anbei hatte
es
vier
sowohl hinten
als
Schuh lang
vorne drei
90
In einer
Tasten.
in
Gegend geschah der Schlag an
Beide Arten waren so leicht
der andern aber von oben.
Auf
wöhnliches Clavichord zu spielen.
schwache Ertönungen
starke oder
in
von unten,
die Saiten
ein ge-
als
man
jeglichem Modell konnte
unterschiedenen Graden hervor-
bringen.
Es
§. 6.
fehlte also
meiner Erfindung weiter nichts,
als derselben
Ausarbeitung im Grossen, wozu aber mein Vermögen nicht
o-änzliche
Mann
hinlänglich war, welches öffentlich zu sagen kein redlicher
sich
schämen darf
Bei solchen Umständen sähe ich mich endlich genöthiget, mein
§. 7.
Modell auf das königliche Schloss zu Dresden tragen zu
am
auch 1721
früh zwischen 8 und 9
11. Februarii,
lassen, welches
Uhr
glücklich ge-
schähe*).
§. 8.
Als ich in
dem
aufo-ehalten, so traten Ihro Königl. Majestät Höchstseel.
mich
in Beoleituno- des Grafen
von Vitzthum und
Sie
Dero Cabinette.
aus
Königl. grossen Vorzimmer etliche Minuten
nahmen
Hände, versuchten beide Arten
Wodurch
ingleichen:
kind sei?
den? welche beide Fragen
allergnädigst mein Modell
und fragten mich:
ich
Andenkens,
Kammerherren
Ob
zu dieser P]rfindung veranlasst worHierauf
ich unerschrocken beantwortete.
dachter Herr Capellraeister
Schmied gegen
Als nun dieser meine Erfindung
10
Uhr
bei
er-
Hofe erscheinen
billigte, so eröffneten
Ihro Königl.
Majestät den allergnädigsten Entschluss, künftig Verfügung zu
*)
die
in
ich ein Landes-
Ihro Majestät Befehl, dass mein Modell dableiben und mehrge-
theilten
sollte.
etlicher
macht Schröter
Hierzu
die
Anmerkung:
„Sollte
mancher Leser
treffen,
hierbei
sich
dass ich nach so langer Zeit von dieser Begebenheit nicht nur das Jahr, sonauch den Tag und die Stunde noch anzugeben weiss, dem eröffne ich hiermit,
wnndern
dern
an gewöhnet, alle meine
dass ich auf Anrathen meines seel. Vaters mich von Jugend
Diese Sammlung war
vero-nüften und missvergnügten Zufälle richtig aufzuschreiben.
1750 schon so stark angewachsen, dass der dazu erwählte auswärtige Verleger als mein
Verwandter mich mündlich versicherte, es würde solcher, in seiner Gegenwart versiegelZusätze zu geschweigen,
ter Vorrath schon zwei Octavbände ausmachen; der vielen
alles veranstaltet ist,
nun
Wie
worden.
nachgeschicket
jährlich
Zeit
selbiger
seit
welche
vollständiger
dass
solcher
also
versichere
niedrigen
ich,
Standes
zur Hauptsache!''
nen;
sein
Lebenslauf bald nach meinem Absterben ausgegeben wird:
Freimd und Feind der holden Musik hohen und
dass mancher
seine
unvermutheten Anecdoten darinnen finden wird.
Schröters Lebenslauf
Biograph
wm-de,
wie
von ihm
ist
bereits
bemerkt,
Biographie kein höherer Werth beizumessen.
selbst geschrieben
Adain Hiller.
Nun
wieder
niemals erschie-
Doch
ist
^
dessen
öl
dass von
dem Modell
diejenige Art, bei welcher der Anschlag an die
Saiten von unten geschiehet, von einem geschickten Instrumentenbauer
unter meiner Aufsicht vollkonunen
Wer war
sollte.
§. 9.
bekam
zierlich
ausgearbeitet werden
froher als ich?
Durch Vermiltelung des vorgenannten Herrn Capellm. Schmied's
ich in folgender
AVoche
auf einem Clavichord sowohl
lassen.
und
Hiezu
erwählte
die Erlaubniss, Mittags bei königl. Tafel
als
auf einem Clavicymbel mich hören zu
vorräthigen
meinen
aus
ich
Ciaviersachen
Concert und 2) eine Suite von eigener Arbeit. Jegliches dieser
Clavichord,
Stücke spielte ich wechselsweise auf dem Clavicymbel und
1) ein
nämlich auf königlichen Befehl.
Viertelstunde auf
Zuletzt musste ich noch länger als eine
dem Clavichord aus
freiem Geiste spielen
und
fantai-
hierauf
Ich übergehe jetzt aus angeborener Bescheidenheit die
noch, dass
unverdient erhaltenen Gnadenbezeigungen und erwähne nur
weswegen
stunden:
Clavieristen
in des Königs Capelle damals schon viel
siren.
Ihro Majestät allergnädigst meine
genden Tages
weise auf
bei
Umstände
so einleiteten, dass ich fol-
dem damaligen Churprinzen mich
ebenfalls wechsels-
dem Clavicymbel und Clavichord musste hören
ich aber andere Stücke
von eigener Arbeit erwählte.
lassen,
wozu
Als nun hierauf
worvon einem mir sehr anständigen jährlichen Gehalt war gesprochen
österreiHofdame
den: so trat der damaligen Churprinzessin vornehmste
Fragen, deren
chischer Abkunft zu mir mit unterschiedenen bedenklichen
letztere aber ich, als
weswegen
§. 10.
ich mir verstellter
Weise
etliche
Tage Bedenkzeit
Dieser unerwartete Vorfall brachte mich zu
schluss, (welcher bis
lich
eingeborener Chur-Sachse, unmöglich bejahen konnte
dem
ausbat.
festen
zu dieser Stunde mich noch nicht gereuet) mein
Glück ausserhalb Dresden zu suchen.
Entzeit-
Als ich solches Vorhaben
meinem höchstzuehrenden Gönner und Landsmann, dem Herrn Capellnicht billigen,
meister Schmieden entdeckte, wollte er selbiges sogleich
bemühte mich
mit Anrathen, dieser Sache Ausgang erst abzuwarten. Ich
mein Modell auf anständige Art wieder zu bekommen;
doppelte
jedoch vergebens: folglich lässt sich leicht begreifen, wie meine
Erfindung nach meiner bald erfolgten Abreise aus Chur-Sachsen, sowohl
also etlichemal,
Deutschland ausgebreitet und meistentheils unglücklich
nachgemacht worden. Man erinnere sich hierbei, was ich bereits 1738
erwähnet.
im Sendschreiben an M. Mitzlcr wegen dieser Sache beiläufig
in als ausserhalb
Ö3
(S. Mitzier' s nmsik. Bibliothek III.
Band, Seite 474
Es
bis 476).
ist
mir
keineswegs nachtheilig, sondern gereichet mir vielmehr zur Ehre, dass
meine doppelte Erfindung an so vielen Orten ausgearbeitet und verkaufet
worden.
Es werden aber dergleichen Instrumentbauer künftig
mehr gelüsten
wären.
lassen zu sagen oder zu schreiben, dass sie selbst die Erfinder
Widrigenfalls beschimpfen sie nicht nur sich selbst untereinander
sondern es sollen ihre
Man
§.
sich nicht
lasse es also
Namen
auch
gewiss öffentlich bekannt gemacht werden.
Regel:
diesfalls bei der göttlichen
Ik Ich übergebe nun den ersten Abriss
als eine
Suum
cuique!
Vorstellung desjeni-
gen einfachen Modells, welches Ihro Königl. Majestät 1721 wegen seines
sehr leichten Anschlages von unten an
am
meisten
«lebilliget
und gemei-
niglich ein Pianoforte genennet wird.
Erklärung des ersten Abrisses:
A—A
B
und
ist
C
die Tastatur.
sind die Stege, auf welchen die Tasten liegen.
wohl zu merken, dass auf dem
abo-etheilter starker
die
Hintertheile
Stifte
Stifte
genau
bis
C
Anbei
ist
vorn eine Reihe gleich
stehen müssen, zwischen welchen nicht nur
der Tasten,
Treiber ihren gewissen
hintersten Stege
Gang
sondern auch die bei
erhalten: folglich
an I sich erstrecken.
E
müssen
vorkommenden
diese
starken
93
D
Grenze unter der Wirbelpfoste
len seine
richten
ist
im Spie-
ein auf der Taste befestigter kleiner Aufsatz, welcher
ist
und
findet,
folglich so einzu-
dass die Tasten im Spielen vorn nicht tiefer als auf einem
,
E— E
Clavichord fallen können.
nenne ich den Treiber, welcher von
leichtem Holze und nicht dicker als ein Clavicyuibcl-Tangent sein darf.
Sein langer Vorderthcil
Grenze unter
auf der Taste und findet im Spielen seine
liegt
Hingegen
I.
Hintertheil hängt an
kurzer
sein
Stifte,
F
angedeutet
sehen: also darf
Wie
ist.
man
dabei
die rechte
Höhe
dieses Steges schon
nicht vergessen, von
oben, schief unterwärts, etwas abzunehmen, weil
muss
einem
welcher auf dem hohen Stege bei
niederfallen können.
Uebrigens muss
zu
er-
desselben Hintertheile
Treiber
daselbst der
Steg auch schmal
dieser
damit die Taste den Treiber ganz nahe an seiner Einanglung in
sein,
Beweguno; bringen könne, welcher Umstand den Trieb sehr verstärket.
G
ist
eine kleine Leiste, welche nebst der Taste
und niederwärts
man
80 hat
H
ist
Weil
regieret.
in derselben Mitten keine
Hammer
der
Springers
rücktritt
stehet,
befürchten.
nicht dicker als
Er bekommt jedoch am abwärts hängenden
zum Anschlagen oben von Elends- oder Hirschleder.
hängende Hintertheil des Hammers schlägt (vermittelst des
,
bei
L)
obgleich
so an die Saiten, dass er gleich wieder
die
Hauptumstand
Taste noch niedergedrückt
bei der
Vorhaben vergeblich gewesen
Anmerkung.
habe, welchen
sein,
und
statt
ist
leicht
dem
I ist ein
den Saiten
lieget,
mit
sein.
Sammet
des Zwischengeräusches
Vordertheile
kurzen
wo
Hammers
des
er ausser
dem
Spie-
oder Plüsch beleget.
hoher schmaler Steg, oben rund, mit einer Reihe Stifte zur
Einhangung der Hämmer. Dieser Steg
belpfoste.
Ertönung
zu erachten, wie nothwendig
glücklich angebracht, indem ich selbigen oben,
len dicht an
Hätte ich
einer deutlichen
Dämpfer zur Tilgung
ich auch bei
etwas zu-
Erfindung nicht erlanget, so würde mein
Uebrigens
Saitenchor einen
um
bleibet.
nur ein unleidliches Knarren und Schwirren entstanden
jedes
K
einen Aufsatz
Dieser schief
diesen
Auf beugung zu
von sehr leichtem Holze und
ein Clavicymbel-Tangent.
Ende
dem
unter
sie
den Treiber auf-
starken Stege
steht
Ueber der niedrigen Hälfte der
etwas entfernt von der Wir-
hier hoch stehenden
Dämpfer
lieget ein zartes Leistchen, welches (zwar nicht auf dem Abrisse zu
sehen, jedoch) an beiden
Enden, wie auch
in der
er-
Mitte drei bis viermal
94
mit Schräubchen und Mütterchen befestigt werden muss, widrigenfalls
könnten die
ter
Hämmer
Dass übrigens un-
keinen gewissen Stand halten.
E
diesem Stege die bei
beschriebenen Treiber im Spielen ihre Grenze
finden, darf nicht vergessen werden.
K
ist
ein starker, viereckiger Steg, auf
Hämmer
Untertheile der
ausser
dem
welchem die
schief
übrigens eine Reihe gleich abgetheilter starker Stifte, deren
fast bis
Gang zwischen
Anmerkung: So
anstatt der jetzt bei I
K
sich
Spielen
ihnen haben müssen.
bekannt mir
und
Länge
Hämmer im
an die Saiten erstrecket, weil nämlich die
ihren gewissen
hängenden
Er bekommt
Spielen ruhen können.
ist,
dass etliche meiner Nacherfinder,
beschriebenen Stege mancherlei vermeint-
Verbesserungen vermittelst zierlicher Kammhölzer unternommen:
liche
ebenso bekannt
stelte
ist
an unterschiedenen Orten, dass durch solche verkün-
Veränderungen, bei abwechselnder Witterung, die
weder oben
in
dem Kammholze
ten Gewichts sich
stocken, oder unten
Wer
krümmen.
Ausdrucke:
wegen des
ent-
verfehl-
bemerket hier nicht den doppelten
Das
Beweis von mangelnder Ueberlegungskraft?
ehemaligen
Hämmer
heisset
Witz ohne Nachdenken
ist
nach meinem
halber
Un-
verstand.
L
ist
der Springer zwischen I und K, unterschiedshalber mit lauter
Punkten angedeutet.
Er
ist
ebenfalls wie sein Treiber bei
tem Holze und nicht dicker als
E
von. leich-
Clavicymbel-Tangent. Dieser Springer
ein
ruhet auf des Treibers langem Vordertheil und findet seine Rechthal-
tung zwischen zwei Reihen kurzer dünner Stiftchen, welche
ken viereckigen Stege
K
stehen
und herüber
bis
in
an den Steg
dem
I
star-
hervor-
ragen.
Erste Anmerkung: Hätten meine Nacherfinder von der bisher erbei E, des Hammers
wähnten dreifachen Leichtigkeit des Treibers
bei
H und
habt, so
des Springers bei
würden
sie nicht
L
zulängliche Einsicht oder Nachricht ge-
schweres Holz aus der Walkmühle zu ihren
Nachahmungen genommen haben.
Zweite Anmerkung:
Nicht nur aus
herzlichem
Mitleiden für
meine vielen verunglückten Nacherfinder, sondern auch der Nachwelt zum
Besten entdecke ich folgenden
mechanischen Vortheil:
Wofern
die
Hintertheile der Tasten schon so schwer sind, dass sie ohne
Treiber und Springer auf dem Hinterstege C gerade und sehr
95
festliegen, so
ist
Zweck durcligehends
der wahre
verfehlt.
Folglich niuss ein richtiges Gewicht hierbei beobachtet werden, widrigen-
kann
falls
ein solches Instrument unmöglich so leicht als ein Clavichord
zu spielen
sein.
A
Die vorher von
§. 12.
bisL beschriebenen Thcilc werden sämmtlich
auf den Ciavierrahmen gebaut, welcher folglich so einzurichten
als eine vieltheilige
bequem könne
Maschine
Gegenden,
alle
wollreichem
Niederfall geschieht, mit
Klappern zu vermeiden.
verdriessliche
Tuche
Wie
anbringen lassen
u. dgl. sich
:
ein
welchen ein Aufstoss oder
in
dass hier unterschiedene Tonveränderungen,
fenzug
dass er
und ausgeschobeo werden, wovon weiter unten
ein-
Ferner müssen
Mehreres.
ist,
bei allen Vorfällen unter der Wirbelpfoste
belegt
icii
um
werden,
das
übrigens nicht leugne,
E. der Lauten- oder Har-
z.
also gestehe ich auch, dass ich kein
grosser Freund von solchen Nebenzügen bin, indem selbige selten von
Dauer
langer
Noch
13.
§.
sind.
fünferlei
Dinge befinden
ersten Abrisse, welche erklärt
M
N
O
sich auf
dem vorhabenden
werden müssen.
die starke Wirbelpfoste.
ist
ist
der Saitengang.
ist
ein schmaler Steg mit zarten Stiftchen zur richtigen
Lenkung
Dass dieser Steg mit Draht müsse belegt werden, erhellet
der Saiten.
aus der Folge.
P
ein starker eiserner Steg, unten rund
ist
welchem
die Saiten, fest
Wirbeln haben.
denn
ohne
Dieses
solches
und
überall glatt, unter
O
anliegend, ihren Gang über
Widerstands eisen
würden
die
Hämmer
ist
höchst
nur einen
bis
zu den
nothwendig;
matten Klan«;
verursachen, sonderlich an den hohen und mittleren Chören, wie
durch angestellte Versuche sich selbst überzeugen kann.
geblich sein.)
in
man
man
Eisens etwa Holz nehmen, so würde selbiges in der Mitte
statt solches
sich bald biegen,
ments
(Wollte
und endlich gar zerbersten,
Zur Befestigung
folglich
alle
Arbeit ver-
dieses Eisens wird ausserhalb des Instru-
angewiesener Gegend an jeglichem Seitenbrete
ein aufwärts
stehendes Eisen mit Schrauben angebracht, welches zugleich ein paar
Zoll
breit
schraubet
dert wird.
unter
ist,
dem Grundboden umgeleget und
ebenfalls
einge-
wodurch das Ausreissen der Seitenbreter zugleich verhin-
Diese beiden aufwärts stehenden Eisen haben oben starke
96
man
Schrauben, in welche
Widerstandseisen
das lange
leget
und mit
starken Mütterchen verwahret,
Anmerkung: Dass
über das
bei
O,
Ende
fast
dieses Widerstandseisen an der Basssaite nicht
der Wirbelpfoste, sondern, wie der schmale Lenkungssteg
über die Mitte der Pfoste zu stehen
komme, kann
jeder
Me-
chanicus ohne weitere Erklärung von selbst leicht erachten.
Q--Q
durch die kleinen Querstriche verstehe ich die vier Unter-
schubleisten,
als
wodurch der unter der Wirbelpfoste eingeschobene Rahmen
eine vieltheilige
Maschine auf beiden Seiten so hoch
gestellt
werden
Hämmern angebrachten Dämpfer genau an den
AVenn man nämlich unter jedes Seitenstück des Rahmens
muss, dass die an den
Saiten liegen.
nach und nach zwei solcher Leisten
Aus- und Einschieben am
auch nicht schädlich
steckt, so
kann das bisweilen nöthige
leichtesten bewerkstelliget werden.
sein,
mitten unter den
Rahmen
(Es
wird
eine solche Leiste
zu schieben, damit bei starkem Spielen der Tasten der vordere Ruhesteg
sich nicht niederbiegen
Wer nun
könne.)
den bisher erklärten ersten
dem gebe
Abriss im Grossen ausarbeiten will,
den wohlmeinenden
ich
Rath, sich vorher ein Modell zu verfertigen, auf welchem nicht nur der
Rahmen
wenigstens mit drei Tasten, sondern auch
benen Theile nach ihrer wahren Grösse
er zu befürchten, dass ihm bald
then werde.
Wegen
alle
vorher beschrie-
befinden; widrigenfalls hat
sich
dieses, bald jenes
Theilchen nicht gera-
der Stärke und Anzahl der Saiten gebe ich folgende
unmassgebliche Eintheilung, welche ehemals bei
Verfertigung solcher
lang mensurirten Ciavierinstrumente unter meiner Aufsicht gebraucht
worden, wobei jedoch bisweilen etliche kleine Abänderungen erfolgen.
Messingene Saiten.
No. 000
000
zu ,1^'und ,Fis
No.
00
00
zu ,G und ,Gis
No.
00
00
zu ,A, ,B,
,H
000
zu C,
B, Bis
00
zu E, F, Fis,
No.
No.
Cis,
Stählerne Saiten.
zu Gis
bis c
1
zu
cis
bis
f
No. 2
zu
fis
bis
h
No.
No.
G
97
Vom
zu
e'
bis g'
No. 4
zu
gis'
bis <??V
No. 5
zu e"
bis A"
No. 6
zu
bis
Contra
vom ä
vom k
Wem
No. 3
F bis
c«5
zwei Saiten
|
drei Saiten
bis g"^
vier Saiten
vom Contra F bis
>..-,.
vom ff bis g'" drei
,
man
</'
bis J'
,
Anmerkung gründet
scheinet, der
nehme
c.
•
I
auf ein Chor,
Saiten
ein solches Instrument
tieferen aber nicht die
auf ein Chor.
h zwei Saiten
.
vierchörig einrichten, so
>
I
Chöre zu stark
diese Eintheilung der
Wollte
c'"
würden
durchgehends zwei-, drei- oder
die etwas
entfernten Zuhörer zwar die
hohen Töne deutlich vernehmen können.
Diese
nicht nur insbesondere auf meine vieljährige
sich
Erfahrung, sondern überhaupt auf die Physik.
§.
16.
Sehr bedenklich
erfinder das
im
nachgemacht.
§.
13 bei
ist
mir gewesen, dass keiner meiner Nach-
Litei-a
Vielleicht hat
P
beschriebene
Widerstandseisen
Signor Bartolomeo Gristofali zu Florenz
oder ein anderer sinnreicher
Mann
zu Dresden durch solche Abän-
derung die Welt überreden wollen, dass niemals einer Namens Schröter
mit Erfindung eines solchen Ciavierinstruments sich beschäftiget.
ich es
Weil
wohl weiss, dass wenig Instrumenteabauer von solcher unnöthigen
Abänderung zulängliche Nachricht haben:
cher beschreiben, als von
Herrn König
in
so will ich solche hier deutli-
dem ehemaligen Dresdenschen Hofpoeten,
Kritik, II. Band Seite 340,
MaWieson^s musikalischen
geschehen können.
Man
hat nämlich die Wirbellöcher auf der Pfoste
von oben durch gebohrt und zwar oben etwas weiter
als
unten.
Des
Wirbels Untertheil raget unter der Pfoste etwas hervor, und hat ein
kleines rundes
gesteckt
Loch, durch welches das Ende der Saite mit
und gehalten wird.
Hierauf wird mit der andern
Wirbels Obertheil, welcher über der Pfoste
mit
dem Stimmhammer
so lange
ebenfalls etwas hervorraget,
behutsam umgedrehet,
ziemlich gerade steht, jedoch noch nicht straff
Saite an ihren ßichtungsstift unter
Hand
Hand des
einer
ist.
bis
die
Endlich legt
Saite
man
dem Lenkungsstege, welcher
die
unter
98
der Pfoste
zuletzt
den Wirbeln
hinter
gen Abänderung, welch.;
nung
entfernt
und
stehet
Soll ich
besorget
von dieser unnöthi-
meine ungeheuchelte Mei-
allerliebst aussiebet,
sagen, so lässt sich zwar nicht leugnen, dass durch solchen
schlag der
Hämmer
dagegen
Gegen-
an die Saiten die gesuchte stärkere Ertönung eben-
Widerstandseisen
wie durch mein
falls
etwas
nach und nach die reine Stimmung.
entstehe.
betrachtet, wie verdriesslich das lange
einer einzigen Saite schon sei, wobei auch
Wenn man
aber
Bücken beim Aufziehen
der geschmeidigste
Rücken
ziemlich Schmerzen empfindet; zu geschweigen, dass die ganze Maschine
wegen
und eingehoben werden muss
einer fehlenden Saite jedesmal aus-
anderer üngemächlichkeiten nicht zu gedenken: so
vorher
beschriebenen
muss man meinem
eisernen Widerstandsstege
Vorzug geben, indem durch selbigen nicht nur
die
den
allerdings
Ertönung doppelt ver-
stärket wird, sondern auch die Saiten, wie auf den sonst gewöhnlichen
Clavicymbeln, ganz bequem ohne Aus- und Einheben der Maschine und
ohne Rückenschmerzen aufgezogen werden können.
fall
Auch
dieser
Vor-
beweiset vollständig, dass ich, als Erfinder des hier umständlich be-
dem
schriebenen Ciavierinstruments den von
Vorhaben gütigst geschenkten Witz und
cherlei entstehenden
allweisen
Gott mir
die Urtheilskraft
Folgen mensch-möglich angewendet habe.
innere sich hierbei zugleich der
am Ende
zum
zu den man-
des §.11 beigefügten
Man
er-
zwo An-
merkungen wegen der sonderbaren Leichtigkeit der Tastatur, oder des
ganzen
GrifFwerkes. Es müssen also meine Nacherfinder sämmtlich sich
&
schämen, dass sie die von mir richtig bestimmten mancherlei Hauptabßichten fast durchgehends verfehlt haben.
Unterhändler
sie
als
Zugleich müssen derselben
getreue Nachbarn und desgleichen sich schämen, dass
für ihre leichte
und ehrvergessene Bemühung
sich jedesmal ein bund-
freies
Clavichord von fünf Octaven, ohne Wissen des Bezahlers, um-
sonst
zum
nommen.
beliebigen Gebrauch oder
Verkauf ausbedungen und ange-
Der dafür gebührende Segen von Gott
erfolget
ganz gewiss,
welchen ich ihnen weder wünsche noch gönne.
Wie
ich bisher
mein 1717 erfundenes Pianoforte umständ-
lich beschrieben, also sollte
nun das oben erwähnte Modell zum Panta-
§. 17.
lon ebenfalls gezeigt und erklärt werden.
richtig gestehen, dass solche
niemals recht gefallen:
1)
Ich muss aber hierbei auf-
Erfindung aus zweierlei Ursachen mir selbst
wegen der gewundenen messingenen Federn,
99
welche nach starkem Spielen
schlapp werden, folglich ausgehoben
leicht
und wieder angestrengt werden müssen;
und Stimmens der
ziehens
jedesmal ausgehoben werden muss.
menen Erfindung meinen Lesern
im Vorbeigehen
Hauptfehler begangen, indem
also bei Spielung der
entsteht;
2)
Ich will also mit solcher unvollkom-
sondern nur
Handsachen
dass die
1)
Nacherfinder
Dämpfer dabei
sie die
Geräusch
ein höchst verdriessliches
Hämmern
Stellung der Federn unter den
wodurch
getroffen,
sie
zur
also
weder Zirkel noch Gewicht verstehen. Ehre
für mich!
—
K/l|
"^ZZ^
u
1
7
S]
,iv
^
fi
G
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j-:i
c
!
ii
II
)
B
"F
^
1
G
i]
i
fi
e
ö
einen
vergessen, wodurch
hat kein einziger Nacherfinder das rechte Fleckchen
öffentlich bezeuget, dass sie
genug
nämlich die ganze Maschine
nicht beschwerlich sein,
erwähnen:
zweierlei
wegen des unbequemen Auf-
2)
Saiten, wobei
1
1
(
-)
A
A|
c
1
(^'
c
3-
D
:m
2/
M
J__-X__X_ __L.
-_-J
3
2
<
§. 18.
4
5
6
1
.-J__ .-L
8 ""i?
7
und Kenner der Musik, welcher
Durchlesen.
mir
etliche
L_ .i
1
t3
r
1
«
1
fß
L_17
sich
Ein auswärtiger hoher Gönner
1737 ein Ciavierinstrument (nach
§. 11 bis 15) finter meiner Aufsicht hatte verfertigen
bekam 1739 des Herrn
der in Paris
dem
1
/2
Ich ergreife nun den versprochenen zweiten Abriss, dessen
dem ersten Abriss
bei
J
//
Veranlassung ich vorher erzählen muss.
lassen,
.-
Capellmeisters Telemann's Beschreibung
vom Pater Gastet erfundenen Augenorgel von mir zum
Er fragte mich hierauf, ob solche Augenbelustigung auch
Pianoforte anzubringen sei?
Tage Bedenkzeit
Zur schuldigsten Antwort bat ich
aus^ worauf ich den hieher gehörigen
7*
Ab-
f&
100
welcher auch ohne Schaden der Hauptumstände glückHch
riss vorzeigte,
Da
beigefüget wurde.
mein Vorhaben nicht
veretattet umständlich
zu
melden, dass und wie ich die vorgedachte Augenbelustigung so gar im
gewöhnlichen Clavicymbel auf wiederholtes Verlangen
glücklich angebracht, so schreite ich
schon
dreimal
nun zur
Erklärung des zweiten Abrisses:
A — A ist
B
ist
die Tastatur.
der auf jeder Taste hinten befestigte
Aufsatz, nur von wei-
chem Holze.
C und D
E — E ist
sind die beiden Stege zur
Lage der
Tasten.
der Treiber von leichtem Holze und nicht dicker als ein
Clavicymbel-Tangent.
nannten Aufsatze
hingegen dessen kurzer Vordertheil
;
B
ge-
lieget ausser
dem
Sein langer Hinterthell ruhet auf
dem
bei
Spielen genau unter der Wirbelpfoste an, dass er im Spielen sich nie-
derwärts beweget, mithin den über
Springer oder
Hammer
dem langen Vordertheile schwebenden
schnell an die Saiten treibet,
welcher Springer
jedoch sich sogleich von den Saiten entfernet, obgleich die Taste noch
niedergedrückt bleibet.
F
ist
ein zur
Einangelung des Treibers langer starker
Stift,
welcher
auf der Taste gerade vor dem Aufsatze also stehet, dass er im Spielen
Anbei
die Wirbelpfoste nicht berührt.
ist
leicht
zu erachten, dass zur
Gleichhaltung der Tasten und Treiber starke Stifte auf
gezeigten Stege stehen müssen, deren
G— G
des bei
G— G
ist
Länge
vorkommenden Kammholzes
das
Kammholz
sich bis
dem
bei
D
an-
an den Hintertheil
erstreckt.
zur Gleichhaltung der Springer. Solches
kann auf unterschiedene Art, am
leichtesten aber so verfertiget werden,
dass auf der innern Seite des Vordersteges zwei gleich abgetheilte Reihen
kurzer dünner Stiftchen stehen, welche bis an den Hintersteg sich erstrecken, zwischen
§. 19.
G— G
welchen also die Springer ihren bequemen Gang haben.
Wegen
der Befestigung des jetzt beschriebenen
ergehet mein ohnmassgeblicher Rath, dass
wiesener Gegend auf
dem
grossen Stege bei
D
man
Kammholzes
solches in ange-
mit Schräubchen und
Mütterchen so anbringe, dass solches benöthigtenfalls könne ausgehoben
werden, und doch auch nebst
bequem
aus-
dem ganzen Rahmen
und eingeschoben werden könne.
bei allen Vorfällen
Zugleich muss
man
bei
101
Einrichtung der ganzen Maschine die schon angezeigten zwei Hauptumstände nicht vergessen;
1)
dass die unten bei
schubsleisten so eingerichtet werden
theile der Treiber bei
§. 20.
ter-,
Mittel-
genau unter der Wirbelpfoste zumbehendaß
vom
D bis unter den Hintertheil G völlig reichen.
H — H — H ist der Springer oder Hammer nach seinem
Un-
2) dass die starken
liegen.
und langen
und Obertheil, von leichtem Holze und
Clavicymbel-Tangent, welcher auf
lauter
folgenden Unter-
Stifte
Niederdrücke bereit
Hintertheile
E—E
M —M
müssen, damit die kurzen Vorder-
Pünktchen angedeutet
dem Abrisse
Er wird
ist.
von oben so eingehangen, dass sein
Hand kommt, übrigens
in das
viei*eckiger
nicht dicker als ein
unterschiedshalber mit
Kammholz
dem Treiber E — E
aber unten auf
bei
G—
Ausschnitt zur linken
nicht feststeht,
sondern nur über demselben schwebet.
Hierbei
1)
Der
ist
noch sechserlei zu bemerken:
die Saiten berührende
untere Ausschnitt wird mit Elends
oder Hirschleder beleoet.
2)
Der auf den
Saiten liegende
obere Ausschnitt wird zur Däm-
pfung des verdriesslichen Zwischenklingens mit Saramet oder Plüsch
belegt.
3)
Ferner werden die auf den Saiten liegenden Obertheile, welche
schon ausser dem Spielen
bis
an die Decke des Instruments reichen
weissem zarten Pergament belegt, auf
mancherlei Farben getragen werden, zu welcher Arbeit
müssen, über und über mit
welches die
aber kein Gurken- oder Groteskenmaler zu erwählen
4)
Diese bemalten Obertheile der Springet stehen ausser
len in einem über den Saiten liegenden
verborgen und werden im
Um
durchbrochenen
den Abriss nicht undeutlich zu machen,
aus zwei gleichen Theilen, welche
Auf
Stege
Spie-
ganz
diesen zweiten Abriss veranlasset,
chene Steg nur mit Worten angedeutet worden.
werden können.
dem
Spielen aufwärts getrieben, folglich sicht-
bar gemacht, welcher Hauptumstand
5)
ist.
Er
ist
der durchbro-
bestehet eigentlich
zusammen und von einander geschraubt
der inneren Seite eines Theiis stehen zwei Reihen
zarter Stiftchen, welche bis an den anderen Theil herüber reichen, zwi-
schen welchen also die bemalten Obertheile der Springer wegen ihrer
Länge
6)
sich nicht verschlagen können.
Bei Aufziehung einer neuen Saite halte ich für rathsam, dass
102
man
sondern
nicht nur den durchbrochenen Steg',
nen Springer behutsam herausziehe, wenn
worden;
zurückgewirbelt
nämlich die
zur
rechten
Saiten, zumal in kurzen Chören, vorher ein wenig
Hand benachbarten
ter
auch den einzel-
könnte
widrigenfalls
des
Springers bemal-
Uebrigens kann die Maschine bei Auf-
Theil leicht verletzt werden.
ziehung und Stimmung der Saiten
unverrückt stehen bleiben.
allezeit
Endlich folget noch auf dem Abrisse bei
I die Wirbelpfoste.
K
der schmale Steg zur
ist
L
ist
das über den Saiten
eingerichtet
so
ebenfalls
Lenkung
Widerstandseisen, welches
liegende
wird,
der Saiten.
im vorigen
wie
Abrisse
beschrieben
worden.
M—M
Was
sind die Unterschubsstege.
ersten Abrisses
im
§. 13,
übrigens bei Erklärung des
14 und 15 wegen dieser und anderer Dinge
umständlich gemeldet worden, muss auch hier genau beobachtet werden.
§. 21.
handlung
welcher
Wie
meinem obigen Versprechen
ich
umständlich erwiesen, dass ich
statt
seit
zufolge in dieser
der in Clavicymbeln gebräuchlichen Tangenten mit bald
abzunutzenden Federn, die dauerhaften
Hämmer
oder Springer, nebst
dazu gehörigen Dämpfern, zur Beförderung des manierlichen und
ten Spielens glücklich angebracht, also
Vorwurf abzulehnen
,
kann
welcher mir mehr
schrieben worden, folgenden Inhalts:
üblich gewesenen Clavicymbel
Jahre
als
zu verbannen gesucht".
ich anbei nicht umhin, einen
„Die bei starker Musik so lange
werden dennoch
Mir wenigstens
Gedanken gekommen,
die
als
leich-
einmal fast spöttisch über-
wenn auch Schröter odqf andere Neulinge
in
Ab-
1717 der Erste gewesen,
ist
beliebt bleiben,
solche aus
solche
dem Orchester
Verbannung niemals
der ich die Absicht und Güte eines
tüchtigen Clavicymbels richtig zu beurtheilen weiss. Dagegen aber muss
man mir und andern wahren
dass es sogar auf
dem
Clavieristen auch erlauben zu behaupten,
besten Clavicymbel unmöglich
Stück so manierlich heraus zu bringen,
dert.
als
es
sei,
das geringste
seine Eigenschaft erfor-
Anbei erinnere ich mich der 1753 unverhofften Gnade, vor Ihro
Hochfürstlich Durchlaucht zu Schwarzburg-Rudolstadt, bei
ligem Aufenthalte in
Beifall
ohne
Ruhm
Fran kenhausen,
Dero dama-
auf einem Pianoforte mit
zu melden, mich etliche mal hören zu lassen.
Als
Ihro Hochfürstl. Durchl. beiläufig erwähnten, dass solches Instrument von
103
einem sinnreichen
stand ich, dass der
lich
erfunden und verfertigt
Mann zu Dresden
Klang und
Zugleich aber zeigte ich
sei.
als
wahrer Erfinder,
Tastatur noch ziemlich zach oder schwer zu spielen
nach meiner Art so leicht
könne, welche gegründete
Seil etlichen
als
Anmerkung
Klang Jedermanns
geliefert,
Manne zu
worauf der
liebe
Mann
erfunden, sondern nur eine
sie
sich
Nachahmung
noch niemals gefunden.
bei andern
sagen, dass die
nach meiner Art
billig
desjenigen Instrumentes
vor
geraumen Jahren
Mit solcher ehrlichen Antwort
verschreiben lassen.
Solchen Glauben habe ich
vollkommen zufrieden und dachte:
ich
nette
erwiederte, dass solche Arbeit nicht
welches der gnädigste Fürst von Rudolstadt
von Dresden
deren
Ich habe dabei
Beifall erhalten.
Tastatur nicht so leicht eingerichtet wäre, als
war
sie
höchst gnädig aufgenommen wurde.
Gelegenheit gehabt, diesem sehr geschickten
sei,
die
dass
hingegen
Jahren hat ein in Rudolstadt wohnender Mechanikus, Herr
Arbeit und feiner
von ihm
sei;
auf einem Clavichord eingerichtet werden
Lender, zwei solche grosse Instrumente hierher
sein sollte,
ge-
sei, so
ganze Arbeit unverbesser-
überhaupt die
Man
erkennt zugleich aus diesen
die mancherlei
beiden Umständen, was für kurzweihge Histörchen auf
Jedoch
Nacherfindungen einer einzigen wahren Erfindung erfolgen.
gehen solche nun bald zu Ende, wenn nämlich die Herrn InNachricht
strumentenbauer nach und nach von dieser Abhandlung auch
vielleicht
zweiter
und zugleich
erklärter
die Versicherung erhalten, dass vorher
Abriss
nur mir, sondern auch andern einsichtsvollen Kennern aus
vielen
die
nicht
Ursachen besser
von mir beigefügte
jedermann
dass
ich
beliebet
durch die
Denn gesetzt auch, dass
französische Augenbelustigung nicht von
als
der erste gefällt.
würde, so kann doch jedermann
dort
leicht
bemerken,
abgekürzte Einrichtung das 1717 erfundene
leichte Spielen auf grossen Ciavierinstrumenten
1739 noch mehr beför-
dert habe.
§.
22.
Vielleicht hegt
mancher Leser
hierbei folgende
Gedanken:
Berlin, den
„Da nachher der berühmte Mechanikus Herr Hohlfeld in
wohl nach
Bogenflügel erfunden, so wird Schröters Hammerflügel
antworte ich: Es wird mir
und° nach aus der Mode kommen". Hierauf
ein grosses
Vergnügen erwecken, wofern
bei
allen musikalischen
wie solchen der
fällen ein Bogenflügel anzutreffen,
der Musik unermüdete Herr
Marpurg
um
die
Vor-
Beförderung
(in seinen historisch - kritischen
104
Band
Beiträgen,
I Seite 169 bis 172)
nach seinen Hauptumständen ohne
Abriss beschrieben. Ueberdies bezeuget diese Abhandlung durchgehends,
dass solche keinesweges
zum Nachtheil
des Hohlfeldschen Bogenflügels,
sondern nur einestheils zur wohlverdienten Beschämung meiner vielen
Nacherfinder ausgegeben worden.
Anbei
Aveiss
Jedermann, dass ich
meiner Erfindung mich nicht weiter anheischig gemacht,
grossen Ciavierinstrumenten das
Graden
Piano und Forte
in
bei
dass auf
als
unterschiedeaen
so leicht als auf einem Clavichord erfolgen könne; welches Ver-
sprechen ich auch vollkommen
Weiter
geleistet.
ist
auch bekannt^ dass
meine Erfindung nicht nur zur manierlichen Spielung vorliegender Handsachen und
zum gemüthsbewegenden
compagnement
starker
Fantasiren, sondern auch
zum Ac-
Musiken könne gebraucht werden. Folglich wer-
den meine Leser mir nicht übel deuten, diesen Aufsatz mit folgender
Nach bekannt gewordener
wohlgemeinten Anmerkung zu beschliessen:
Hohlfeldschen Erfindung wurde in etlichen Wochenblättern gemeldet^
es
könne das dabei befindliche Rad entweder von einem dazu
Knaben, oder auch von dem Spieler
Ob
den.
selbst,
bestellten
gar leicht umgetrieben wer-
aber die Umstände in jeder Haushaltung verstatten, einen sol-
chen Hülfsknaben jedesmal sogleich zu haben, ingleichen ob die zweite
Bemühung
quem oder
o-rifFe
jeglichem Spieler (ich will nicht sagen: jeder Spielerin) beanständig
wird von vielen gezweifelt.
sei,
von dieser vortrefflichen Erfindung
ist
Nach meinem Be-
es möglich,
dass solches
Rad lediglich vermittelst der Tastatur, ohne Füsse oder Hülfsknaben,
zur beständigen und leichten
Bewegung könne gebracht werden.
mein unmassgeblicher Vorschlag künftig ausgeführt werden, so
ist
vierinstrument zur menschmöglichen Vollkommenheit gebracht.
Wenn
also
manche
Historiker
werden
nehmen.
sie jetzt
Viele
derselben die
haben
sei, so
an, dass der Florentiner
gestiftet
WeJcJcer, der, wie bereits
Mechanik ganz
zu
nach diesen Zeugnissen wohl eine andere Meinung an-
nahmen
Hammermechanik mehr Nutzen
gehört auch
Grund
falsche
CristofaU mit
seiner
habe, als Schröter; zu diesen
erwähnt, von der Schröter'schen
Zeichnungen giebt und dabei behauptet, dass
Dämpfung
gefehlt habe.
Wir haben
das Gegentheil be-
wiesen und zugleich dargethan, dass Herr Welcker ebenfalls
er
Gnug!"
Hammermechanik
zu zweifeln
trlaubten, dass Schröter der erste Erfinder der
Sollte
das Cla-
den Instrumentenbauer
LenJcer als Erfinder der
irrt,
Dämpfung
wenn
bei
der
'
105
Hammermechanik
De
figuriren lässt.
dem Nacherfinder
Hammermechanik
welcher irriger Weise
la Borde*),
Gottfried Silhermann in Freiberg die Erfindung der
giebt uns doch wenigstens
zuschreibt,
den Beweis,
man Sachsen im I8ten Jahrhundert als die Quelle jener Erfindung
betrachtete, von wo aus sie nach London elndranoc und hier auch zur
dass
Befriedigung des Pariser Bedürfnisses
ziefnlich vereinzelt, obgleich seine
erfindung der Schroter'schen
wurde.
cultivirt
Hammermechanik
Cristofali blieb
eine offenbare
Nach-
ist.
Die genauere Beschreibung der
Cristofali'schen
fehlt in
allen allgemeinen Geschichten der
cielleren
Abhandlungen über das
Ciavier,
Hammermechanik
Musik, sowie
und Welcher
in
allen
gesteht selbst zu,
dass ihm Mattheson s Critica musica nicht zugänglich gewesen
wird daher unseren Lesern gewiss willkommen
sein,
spe-
sei.
wenn wir ihnen
Es
„des
Marchese Scipio Maffei Beschreibung eines neuerfundenen Claviceins
auf welchem das Piano und Forte zu haben, nebst einigen Betrachtun-
gen über
musikahschen Instrumente, aus dem Welschen
die
übersetzt von König",
ins
Deutsche
im Zusammenhange mittheilen und dann unsere
Vergleiche zwischen Schröter und Cristofali ziehen.
„Wann
der
Werth
einer Erfindung", so heisst es in jener Beschrei-
bung, „nach ihrer Neuheit und Schwierigkeit abzumessen
diejenige,
seit
von welcher wir hier Bericht
vorgekommen
langer Zeit
sein
so weicht
ertheilen, keiner einzigen, die
Es
mag.
ist,
ist
jedem Kenner bewusst,
dass in der Musik das Schwache und Starke, gleich wie Licht und Schatten in der Malerei, die vornehmste Quelle sei, woraus die Kunsterfahre-
nen das Geheimniss gezogen,
Es
nun
sei
in
ihre
Zuhörer ganz besonders zu ergötze
einem Vorder- oder Nachsatz, oder
Zu- oder Abnehmen, da man nach und nach
Stimme vergehen und
die
welches Kunststück bei den grossen Concerten in
ist
und denjenigen,
kommenheit
dieser
Kunst
sames Ergötzen schenket.
die einen rechten'
De
la
Borde
sagt:
Rom
besitzen, ein ganz unglaubliches
—
lässt,
häufig im Ge-
Geschmack von der Vollund wunder-
Ungeachtet nun dieser Veränderung und
Verschiedenheit des Tones, worin unter anderen
*)
einem künstlichen
mit starkem Geräusch dieselbe auf einmal wiederkommen
hernacl
brauch
in
Le Clavecin Piano-Forte
ans a Frejbeig en Saxe, par M. Silbermann,
dres, d'oü nous viennent presque tous
ceux qui
De
se
la
die
a ete invente,
Saxe
Instrumente, die
vendent k Paris
a envirou vingt
il
l'invention
si
penetre a
Lon-
106
man
mit
dere
Gabe haben
dem Bogen streicht, vortrefflich sind, das Clavecin gänzlich beraubt ist und man es jedem für eine eitle Einbildung auslegen würde^
der sich ein solches zu verfertigen in den Kopf setzte, das diese besonsollte: so ist
CristofaU, einem bei
doch in Florenz von Herrn Sartolomeo
dem Gross-Herzog
in Diensten stehenden Clavier-
macher, aus Padua gebürtig, diese so kühne Erfindung nicht weniger
glücklich ausgedacht, als mit
bereits drei
Werk
ins
Indem
gesetzt worden.
er
von der ordentlichen Grösse der sonst gemeinen Clavecins
welche
verfertigt,
ßuhm
alle
vollkommen wohl gerathen.
Einen schwächeren oder stärkeren Ton auf diesem Instrumente anzugeben,
an
liegt bloss
dem
verschiedenen Nachdruck, womit ein Cla-
vier-Spieler die Taste berührt;
man
das Abnehmen und
dann nach dem Maasse desselben hört
darauf nicht allein die Stärke und Schwäche, sondern auch selbst
1
Verstärken des Klanges, wie Solches auf einem Vio-
werden kann.
loncello herausgebracht
Einige Kunstverständige gaben zwar Anfangs dieser Erfindung nicht
den völligen
Beifall,
den
sie verdiente; eines Theils, weil sie
nicht gleich
einsahen, was für ein sinnreicher Verstand dazu erfordert worden, alle
Erbauung
bei
vorgekommenen Schwierigkeiten zu
dieses Instrumentes
überwinden, und was der Meister für eine erstaunliche Kunstfertigkeit
der
es
er
habe anwenden müssen, es so sauber
Grundrichtigkeit
auszuarbeiten; andern Theils, weil
Hände und welche Vorsicht
und mit
solcher
ihnen vorgekommen
ist,
als
ob der Klang, indem er von dem andern
ganz unterschieden, gar zu matt und stumpf wäre.
Allein diese Mei-
nung rührte nur von dem uns auf andern gemeinen Clavicymbeln angewöhnten Silberklange
Male unter
die
her, zumal,
wenn man dieses Instrument zum ersten
Hände bekommt, da
hernach so daran
sich
dass es noch angenehmer klinge, wenn
Es
klinge
man
sich ein
wenig davon
Ohr
verliebt,
entfernet.
haben überdies noch einige daran ausgesetzt, dass es zu schwach
und keinen
worauf aber fürs
stärker
doch in kurzer Zeit das
gewöhnet und sich in dieses Instrument so
ist,
so starken Klang, als die andern Clavicymbeln habe;
erste
als sie es
zu antworten
glauben,
wann
angegriffen wird; fürs andere, dass
es
ist,
dass es
demungeachtet
weit
nämlich mit gehörigem Nachdruck
man
eine Sache nach ihrer
wahren
Absicht zu nehmen wisse und nach keinem anderen Zweck beurtheilen
müsse, als nach dem, zu welchem
Ende
es verfertiget worden.
107
Dieses
Kanimerinstrument und daher zu einer starken Kir-
ist ein
Wie
chen-Musik oder einem ganzen Orchester nicht bequem.
strumente giebt
es,
man
die
viele In-
im Zimmer zu
ja auch nicht anders als nur
gebrauchen pflegt und die nichts desto weniger für die allerangenehmsten gehalten
werden? Gewiss
einem Instrument, auch wohl
vollkommen stark genug
sondern vielmehr
dass es mit einem Sänger oder mit
ist,
bei
einem massigen Concerte einzustimmen
klinget, obgleich dieses nicht sein
allein gespielt
zu werden
,
Hauptzweck,
wie etwa eine Laute, Knie-
Geige, Viole d'amour und andere dergleichen, wegen ihrer Süssigkeit
und Anmuth hochgeschätzte
Aber der
Saitenspiele.
grösste Einwurf, den dieses Instrument erlitten, rührte
meistentheils nur daher, dass es nicht durchgehends ein jeder gleich bei
dem
genug
ersten Anblick zu spielen gewusst, weil es hier nicht
ist,
auf
andern Clavicymbeln vollkommen wohl spielen zu können; sondern, weil
Werk,
dieses ein neues
so erfordert es auch einen Meister, der die Stärke
desselben genau geprüfet
geübet habe, sowohl
um
und zuvor mit besonderem
Maass des verschiedenen Anschlags
das
genau bekannt zu machen und demselben
nahme
als
der
Stimme zu
Fleisse sich darauf
wo
sich
angenehme Ab- oder Zu-
und an dem rechten Orte zu geben;
rechter Zeit
auch liebliche Stücke, und
die
sie eigentlich
hingehören, auszulesen;
vornehmlich aber gebrochen zu sp'^len, die Partien durch verschiedene
Gänge wohl auszuführen und
die
Haupt- Sätze an mehr
einem Orte
als
hören zu lassen.
Endlich
so
um
von der Bauart dieses Instrumentes
würde dem Erfinder desselben
selbst
nicht schwer fallen,
zu sprechen
dem Leser von
diesem Kunststücke einen deutlichen Begriff zu geben, wann er anders
solches so wohl
zu beschreiben,
weil aber dieses nicht seines
unmöglich
sein,
als
glücklich zu verfertigen gewusst,
Thuns und
er dafür gehalten, es
dasselbe solchergestalt abzubilden, dass
würde ihm
man
sich
den
rechten Entwurf desselben deutlich vorstellen könnte, so war er genöthigt, solches
einem anderen aufzutragen, der
es
zwar
hier
übernommen,
aber bloss nach der Erinnerung, die ihm noch von der Zeit an beige-
wohnet,
als er solches
ehemals genau betrachtet und ohne das Instru-
ment, sondern einen von
Abriss vor
Es
ist
Augen zu
also
dem
Meister
selbst
nur oben hin verfertigten
haben.
zu wissen, dass anstatt der gewöhnlichen Springerchen,
108
"welche mit der Feder andere Clavicymbel berühren, allhier ein Register
von Hämmerchen
von unten an
befindlich, welche
und oben mit starkem Elends-Leder bedeckt
sind.
die Saiten schlagen
Ein jedes Hämmer-
chen wird durch ein Rädchen beweglich gemacht, und diese Rädchen
stehen in einem
kammförmigen Holze verborgen,
weise
des Stiels an
dem Hämmerchen,
Hämmerchen
Höhe
so in die
dem Maasse und nach der Stärke desjenigen
welcher von der Hand des Spielers herkommt, wodurch
dass es die Saite nach
Schlags anstösst,
er,
w^orin sie reihen-
befindet sich eine hervorragende Stütze,
welche, von unten zu angestossen, das
treibt,
als
Nahe an dem Rädchen und unter dem Anfang
eingelegt sind.
nach seinem Belieben, einen starken oder schwachen Ton anzugeben
Man kann
vermag.
auch
um
so viel eher stark darauf spielen, weil das
Hämmerchen den Schlag ganz nahe an
sagen: nahe
am
nämhch
dem
Umkreis
sein
ein jeder massige Anschlag eine plötzliche
Also, dass von
drehung des Rades verursacht.
merchen, unter
Einanglung empfängt, zu
Mittelpunkte des Bezirks, so weit
welchem Falle
geht, in
seiner
dem Schlag an
das
ruhet, 80 dass es von derselben in die
Spieler den Anschlag berühret.
welches auf einer
Höhe geschoben
wird,
ist.
Weil
der
Dieses Züngelchen oder Zäpfchen liegt
dünne Seitenstützen, von denen auf jeder
aber nöthig
Hebe
wenn
aber doch nicht auf der Hebe, sondern ein wenig erhaben und
findlich
Häm-
äussersten Theile der vorgedachten herausstehenden
Stütze, sich ein hölzernes Zünglein befindet,
gefasst in zwei
Herum-
gleich wieder verlasse, so bald sie berührt worden,
der absondere, obschon der Spieler die
Hand von
und
ein-
Seite eine be-
Hämmerchen
war, dass das
ist
die Saite
sich gleich wie-
der Taste noch nicht
wieder weggenommen, so war noth wendig, dass besagtes
Hämmerchen
auo-enblicklich wieder in Freiheit gesetzt würde, an seine Stelle zurückzufallen.
und
ist
solchergestalt
anprallt;
das
Daher
ist,
das Züngelchen, so ihm den Druck giebt, beweglich
zusammengefügt, dass es
aber, so bald der
vorbeigeht
und
in die
Höhe geht und
fest
Schlag gegeben, plötzlich wieder abschiesset,
sich, so
bald als der Schlag geschehen, herunter
wendet, zurückkehret und sich wieder unter das
Hämmerchen
verfüget.
Diese Wirkung hat der Künstler durch eine Feder von Messing-Draht
zuweo-egebracht, die er an der
mit der Spitze unter
Hebe
befestigt
dem Züngelchen
Widerstand giebt, dasselbe antreibt
und welche
antrifft
sich ausdehnt,
und, indem
sie
einigen
und an einen anderen Messingdraht
109
Durch
steht.
und nach aufwärts derselben gerade entgegen
der fest
befestigt hält,
diese stete Befestigung, welche das Zünglein hat, durch die
Feder, welche darunter und durch die Einfügung auf beiden Seiten,
steht es fest, oder giebt nach, wie es erfordert wird.
Damit auch
die
Hämmerehen
schlag, nicht wieder aufhüpfen,
so fallen sie
und
in
dem
und an
Zurückprallen, nach
dem An-
die Saiten zurückstossen können,
liegen auf kreuzweise geschlungenen seidenen Schnür-
chen, die solche ganz ruhig auffangen.
Weil aber
bei dieser
Art von Instrumenten nöthig
verschwinden, oder der Spieler ihn
hemmen
dass der
ist,
Ton
könne, indem er sonst durch
das Fortklingen die folgenden Noten undeutlich machen würde; in wel-
chem Absehen
die Clavecins das
Tuch auf den Spitzen
der Springerchen
haben, so wird auch hier der Schall plötzlich gehemmt, weil jede von
den
oft
gemeldeten Heben ein Schwänzchen hat und auf demselben nach
der Reihe ein Register von Springerchen befindlich
Gebrauch Dämpfer genannt werden könnten.
ist,
die
So bald der
Tasten) geschehen, berühren diese die Saiten mit
nach ihrem
Griff (auf die
dem Tuch, welches
sie
auf der Spitze haben und verhindern das Nachzittern, welches entstehen
müsste, w^enn zugleich andere Saiten klingen würden.
Griff"
die
Wenn
einmal angedrückt und durch denselben die Spitze der
Höhe
getrieben worden
ist,
so folgt
von
selbst, dass das
chen sich herniederlasse und zugleich auch der
in
Schwänz-
Dadurch
zu dem Klange und dieser vergeht hernach von
bleibt die Saite frei
selbst, so
Dämpfer.
aber der
Hebung
bald der Griff (auf die Taste) vorbei
sich sogleich wieder erhebt,
Damit man aber
alle
um
die Saite mit
Bewegungen und
ist,
indem der Dämpfer
dem Tuche zu
berühren.
innerliche Kunstgriffe dieses
Instruments desto deutlicher erkennen möge, so nehme
nung zur Hand und betrachte von Stück zu Stück
man die Abzeichdie
Benennuno-en
derselben:
AA
die Saite.
B B
C C
die Tasten oder die ersten Heber, welche
der
Boden zu der Claviatur oder zum Anschlag.
die anderen in die
D
Höhe
mit den Pflöckchec
treiben.
das Pflöckchen, Zäpfchen oder der Holzschuh an der Taste.
EE
die zweite
Btützen festgemacht
Hebe, wo auf jeder Seite eine von den Nebenist,
die das Zünglein halten.
110
F
GG
Hebe
Angel oder der
die
Stift in
der zweiten Hebe.
wenn es mit
Hämmerchen stösst.
das bewegliche Zünglein, welches,
sich in die
HH
Höhe
schiebt,
auf das
die Nebenstützen auf beiden
eingefalzt
der zweiten
Seiten, worin das Züngelchen
ist.
I ein fester Messingdraht, oben an der Spitze breit geschlagen, der
das Zünglein festhält.
L
Feder von Messingdraht, die unter dem Züngelchen
eine
und dasselbe gegen den
MM
N
das
liegt
den
es hinten hat.
eingelegt sind.
das Rädchen an den
borgen
Draht angestossen
Kammholz, wo in der Reihe die Hämmerchen
festen
Hämmerchen,
so in
hält,
dem Kammholz
ver-
liegt.
O
das
Hämmerchen, welches von .unten her durch das Züngelchen
angestossen, die Saite mit
bedeckt
dem Elends-Leder
anschlägt, womit es oben
ist.
PP
die kreuzweise verschränkten seidenen
Schnürchen, zwischen
welchen die Stiele der Hämmerchen aufliegen oder ruhen.
Q
wann
das Schwänzchen
der
zweiten
Hebung, das
sich
niedergiebt,
sich die Spitze erhebt.
R
das Register oder die Reihe Springerchen oder Dämpfer,
die, so
bald der Griff andrückt, sich herabfügen und die Saite freilassen, hier-
auf gleich wieder an ihren Ort zurückspringen,
S
um den
Schall zu
hemmen.
der völlige Querbalken zur Verstärkung des Holzkammes.
111
Ueberdies
ist
noch zu berichten, dass
wo
die Leiste,
Wirbel
die
eingesetzt werden, die die Saiten halten, wie sie in anderen Clavicem-
balen unter den Saiten selbst
und
die
hier über denselben zu
ist,
Wirbel darunter hingehen, so dass
die Saiten
kommt
stehen
von unten her
fest
gemacht werden, weil nothwendig war, unten mehr Platz zu gewinnen,
Die Saiten sind
damit das ganze Griffwerk hinein gehen könnte.
stärker,
die
als
möge, so sind
nicht schaden
und
gewöhnlichen,
damit die
sie nicht
viel
Schwere dem Boden
auf demselben befestigt, sondern
etwas höher angebracht worden.
An
allen Orten,
wo
einiges
Geklapper entstehen könnte,
ist
solches
durch Leder oder Tuch verhindert worden, besonders in den Löchern,
wo Nägel
oder Stifte durchgehen, woselbst
durch
Meister -Griff alles mit Elends-Leder so ausgefüttert
sonderbaren
einen
ist,
dass der Stift
durch dasselbe hervorkommt.
Es ward
Gestalt zu
diese Erfinduno;
Wege
von dem Meister auch
in einer
anderen
gebracht, indem er eben ein solches Clavicembal mit
der Schwäche und Stärke, aber in einer ganz verschiedenen und leichteren
Bauart verfertigte
Da nun
:
allein die erste
behielt nichtsdestoweniger
den Preis.
dieser sinnreiche Künstler auch in Ausarbeitung der ge-
wohnlichen Clavecins vortrefflich
nicht von der
ist,
so
wäre noch zu berichten, dass er
Meinung der neuen Ciaviermacher,
die jetzt meistentheils
dem
nicht nur ohne Rose, sondern sogar ohne eine einzige Oeffnung in
ganzen Kasten
arbeiten.
dass er ein so grosses Loch, wie sol-
Nicht,
ches früher von den Alten verfertigt worden
oder, dass er glaubte, es
lichen
ist,
für unentbehrlich hielte;
wäre gut, dergleichen Löcher an dem gewöhn-
Orte anzubringen, wo
sie
doch so sehr dem Eindringen des Stau-
bes ausgesetzt sind; sondern er pflegt nur zwei kleine Löcher vorn bei
der Vermachung zu lassen, die
Er
allezeit
bedeckt und verborgen bleiben.
versichert auch, dass ein solches Luftloch in dergleichen Instrumen-
ten höchst nöthig wäre, weil bei Spielen der
und weichen müsse, welches aus dem
wenn man
sich nämlich
Klang-Boden
Zittern desselben
sich
bewegen
abzunehmen
darauf lege, während ein anderer
spiele.
sei,
Im
Fall aber das Gehäuse nirgendwo eine Oeffnung hat und die inwendige
Luft nicht weichen oder herauskommen kann, sondern hart und stark
bleibt, so
beweget
sich der
Boden
nicht
stumpf, kurz und nicht nachkhngend.
und daher wird der Schall etwas
Wo
aber eine Oeffnung
ist,
wird
112
man
Boden nachgiebt und
gleich bemerken, dass der
die Saite viel heller
auch mehr Klang zu vernehmen und wenn
bleibt; es ist
man
an die erwähnte Oeffnung hält, indem ein anderer darauf
man
gleich fühlen, dass
Wind
entsteht
und
die
die Finder
spielt,
wird
Luft herausstreicht.
Bei
diesem Satze wollen wir nicht übergehen zu sagen, dass, wie aus der natürlichen Weltweisheit bekanntermassen in
und
der Luft
ihrer
Bewegung uns
Untersuchung der Wirkungen
ein grosses Licht aufgehe: also eine
genaue Beobachtung der verschiedenen und wundersamen Wirkungen
der eingepressten Luft in musikalischen Instrumenten uns eine starke,
obgleich noch meist unbekannte Quelle
und Erkenntnissen
sein
zu dergleichen Entdeckungen
könne, wann wir derselben Bauart genau unter-
suchen und nachdenken, was in denselben ihre Vollkommenheit oder
ihren
Mangel verursache und wovon
dann hier
in
die
verändere, wie
sich
Veränderung des Schalls zum Beweise dienen kann, welche
den beseelten Instrumenten
mit
Zustand
ihr
dem Bogen
erfolgt, dergleichen
diejenige
gestrichen werden, aufweichen, so bald
man
sind,
die
die soge-
nannte Seele nur ein wenig von ihrer Stelle gerückt hat, sogleich eine
Saite viel heller, eine andere aber viel stumpfer khngt.
Dahin auch
die
Veränderung und Verschiedenheit der Stimmen und des Klanges gehört,
welche die Instrumente von ihrem verschiedenen Maasse und ihrer verschiedenen Grösse und besonders die Clavicembale davon erhalten, je
nachdem
ihr
Klang-Boden dick oder dünn ausgearbeitet
andere dergleichen Betrachtungen mehr, die
Wobei auch
hält, die
ihre
ist
und tausend
man hierüber anstellen könnte.
man durchgehends dafür
nicht zu übergehen ist, dass, wie
neuen Clavicembale
Vollkommenheit
erst
allezeit
durch
hauptet dieser Künstler, dass
die
man
mangelhaft im Klange seien und
Länge der
Zeit
erhielten; so be-
solche dergestalt ausarbeiten könne,
dass sie gleich einen ebenso hellklingenden Schall, als die alten, von sich
geben.
lich
Er
versichert, dass der
unvollkommene Klang der neuen eigent-
von der ausdehnenden Kraft herkomme,
Steg eine Zeitlang behält, auf
dieser auf
dem Boden
heben,
kommt
die
gleich
Anfangs
in
sich mit
Stimme
dem
die
welche der
Saiten liegen; denn so lange
Gewalt andrückt,
nicht
eingebogene
um
sich wieder
zu
er-
vollkommen heraus; wenn man aber
der Arbeit diese ausdehnende
Wirkung demselben
gänzlich benimmt, wird der Fehler alsobald gehoben, wie unser Meister
aus der Erfahruns überzeugt
ist.
Wozu
auch nicht wenig des Holzes
113
gute Beschaffenheit beiträgt, daher der berühmte italienische Ciavier-
und Schränke zu
macher Pesaro angefangen
hat, sich der alten Kisten
bedienen, die er in Venedig
und Padua auf den Korn-Böden verworfen
oder unter den Dächern versteckt gefunden hat und welche meistentheils
von Cypressenholz aus Candia und Cypern gewesen
sind."
Dieser so seltene Bericht aus Ufa ^2^Äe5pw'_5.Criticaniusica^ über die
welchen wir, so weit
Cristofali'sche Ei-findung,
Es
Schröter'schen Inventionen anregen.
dass die
ten,
Mechanik CristofaU's
als diejenige Schröter's,
und dass
ist
durchaus nicht zu behaup-
eine grössere Vollkommenheit zeige,
die ursprüngliche Idee
etwa weniger Momente zu ihrer Weiterbildung enthalte,
einzelnen Theilen
war
irgend thun
muss uns zur Vergleichung mit den
wörtlich wiedergegeben haben,
liess,
sich nur
es
des Letzteren
das in den
als
recht saubere Modell des erstgenannten.
vom Fach, sondern
nicht Instrumentenbauer
es
Schröter
führten ihn seine
frühzeitig erworbenen musikwissenschaftlichen Kenntnisse auf die Er-
findung des durch die Taste bewirkten Hammeranschlags, nachdem er
an dem Instrumente von Pantaleon Hebenstreit die Wirkung
schlagener Klöppel
erkannt
Wenn
hatte.
frei
ange-
nun bedenken, dass
wir
Schröter seine Erfindung bereits im Jahre 1717 gemacht hatte und dieselbe jedenfalls den von Friedrich
rufenen italienischen
nem
August I.
um
1717 nach Dresden be-
Handwerksleuten und Künstlern
wenn man
Vetter mitgetheilt worden war;
Verkehr zwischen Dresden und
von
sei-
ferner dabei den steten
Italien in damaliger Zeit berücksichtigt,
so gewinnt die Ansicht den höchsten
die Schröter'sche Erfindung,
vielleicht
wenn
Grad von Wahrscheinlichkeit, dass
nicht
bung nach zur Kenntniss OristofaWs
im Modell, so doch der Beschrei-
gelangte, dessen Aneignungstalent
und Geschicklichkeit die erfasste Beschreibung zur thatsächlichen Ausführung brachten, was auch von Schröter
Form
Hammers
des eigentlichen
Ursprünge weit vollkommener
ist
als
selbst
geglaubt wurde.
bei Schröter aber
bei
Cristofali,
und
Vergleich mit der heutigen Hammermechanik, so wird
grössere Aehnlichkeit mit
Es
CristofaU's erkennen
nicht Cristofali, wie
Hammermechanik
dem
z.
ist,
ist
Die
schon in ihrem
man den
zieht
man
sofort
die
Schröter'schen Modell, als mit demjenigen
nach Alledem genau festzustellen, dass
B. Welcher zu glauben scheint, der Erfinder der
sondern dass dieses wichtige
vierfabrikation in unserem deutschen Vaterlande
Moment
in der Cia-
und zwar im
jetzigen
114
Königreiche Sachsen zuerst
Ausserdem
GristofaUs
selbst
ist
aufgefunden und
Nachahmung
verwerthet worden
ist.
der Schröter'schen Idee
zu allgemeinster Geltung gekommen, wie aus den spärlichen Fabri-
nie
kationen
aus jener
Zeit mit
Mechanik
dieser
hingegen
hervorgeht,
das Schröter'sche Modell sehr bald in Deutschland Anerkennung erhielt
und dann nach weiterer Vervollkommnung
Denn wenn auch
massgebend wurde.
für
England und Frankreich
Zelter, der
vielerfahrene, aber
MuWeimar
häufig sehr grosssprecherische und in seinen Ansichten oft barocke
siker, in
seinem Briefwechsel mit Goethe im Jahre 1804 ein in
aufgestelltes
Instrument aus
lobend erwähnt, und
CristofaU's Fabrik
ebenso der Geschichtsschreiber Burney auf seinen Reisen in Bologna
1770 ein 40 Jahre
ist
altes
Instrument desselben Fabrikanten vorfand, so
doch thatsächUch erwiesen, dass von Deutschland aus
in Paris der
in
London und
Instrumentenbau und namentlich die Pianofortefabrikation
auf Grund der Schröter'schen Erfindung allgemein verbreitet und ge-
hoben worden
ist.
Zunächst war
berg, welcher sich
verwerthete.
gleich
es,
wie bereits bemerkt, Gottfried Silber mann zu Frei-
die vS chröter'sche
Erfin^ng^jineignete und
Dass Anfangs bedeutende Fehler
aufkommen und
die
dieselbe über die gewöhnliche
dem
chanik nicht bald siegen Hessen, ersehen wir aus
dieselbe
Erfindung nicht
ClavicymbelmeUrtheile Johann
Seh. Bach's, bei dessen Lebzeiten jener sächsische Instrumentenbauer
zwei Flügel mit der Schröter'schen Mechanik verfertigte und einen derselben diesem grössten Tonmeister in der ersten Hälfte des 18ten Jahr-
hunderts zur Prüfung vorführte.
Seh.
Bach rühmte und bewunderte
den Klang, tadelte aber dabei die Schwäche der höheren Tonregionen
\
und
die allzu
schwere Spielart.
vertragen konnte,
Cantor lange
Zeit.
Silhermann, welcher gar keinen Tadel
zürnte deswegen
Dennoch musste
dem
geraden, ehrlichen Leipziger
er sich sagen, dass Seh.
Bach
nicht
Unrecht habe, weshalb er keine Instrumente mit solcher Mechanik verkaufte, sondern
im
Stillen
an deren Verbesserung arbeitete.
Nach meh-
reren Jahren verkaufte er wieder ein Instrument an den Fürstlichen
Hof
zu Rudolstadt, welches vermuthlich das von Schröter im 141 sten kritischen
Briefe Seite
102 ''berührte
ist,
und kurze
König Friedrich H. von Preussen mehrere
strumente, an welchen
dieser
Zeit
darauf verschrieb sich
dieser
Silbermann'schen In-
Kunstmäcen besonderen Gefallen
fand.
115
Silbermann verfehlte nun nicht, ein so verbessertes Instrument Seb. Bach
zu zeigen und von diesem die Construction untersuchen zu
günstige Urtheil des Tonmeisters verschaffte
überaus
Genugthuung und
vollständigste
Menge
eine
Silbermann die
er baute fortan bis zu seinem
Instrumente,
solcher
Das
lassen.
Tode noch
weitere Verbesserungen
deren
der
Neffe Gottfried' s, Johann Heinrich Silbermann ^ zu Strassburg geboren
27.
September 1727, übernahm.
in Paris sehr
Dessen Instrumente wurden namentlich
berühmt und Gerber behauptet
in seinem
Lexicon vom Jahre
1790, dass es die besten seien, welche die französische Hauptstadt
sitze,
wo
einstimmt,
fqrte,
be-
womit auch der musikalische Almanach vom Jahre 1782 über„Sowohl seine Flügel
Seite 200 heisst:
es
wie auch andere
zum
als
Piano-
Theil selbst erfundene Manual- und Pedal-
Clavierinstrumente zeichnen sich durch Sauberkeit der Arbeit und Schön-
Tones
heit des
Er
aus.
ist
Seine Pianoforte verkauft er gewöhnlich das
schätzbaren Kenntnissen.
Noch während der Oheim
Stück für 300 Thaler."
mann an
Mann von
auch ausser seinem Fache ein
Gottfried Silber-
der Verbesserung der Schröter'schen Mechanik arbeitete, war
es bereits
einem andern 'intelligenten Sachsen gelungen, die Schröter'sche
Erfindung
in verbesserter
Form auf
tafelförmige Instrumente anzuwen-
Christian Ernst Friederici, geb. zu
den.
Gera 1779, erwarb
Merane 1712, gestorben zu
in welcher
sich nämlich nicht bloss als Orgelbauer,
Eigenschaft er 50 Orgeln, darunter die berühmte zu Chemnitz verfertigte, einen
grossen
Namen, sondern auch
seine Fortepianos in Gestalt
der Claviere, die er Fortbiens nannte, waren „in der halben Welt" verbreitet
und
Almanach, dass
er mit seinem
beide aber seien nun
Bruders fahre
tigen.
Von ihm
geschätzt.
fort,
—
sagt der bereits erwähnte Forkel'sche
Bruder
in
Gera zusammengearbeitet habe,
im Jahre 1782
—
und
todt
Sohn
ein
seines
musikalische Instrumente nach dessen Art zu verfer-
Die Claviere mache er zum Preise von 5
bis lOLouisd'or, Flügel
30 Louisd'or und die Fortbiens ebenfalls für 16
zu 16
bis
d'or.
Wolle man mit schlechtem Holze vorlieb nehmen, so mache
alle
drei
Sorten
auch wohl
noch etwas
deutschen Ciavierbauern werden
merken, aus jener Zeit
bis
uns,
30 Louis-
Von den
er
besten
wie wir zur Ergänzung be-
zum Jahre 1782 noch
Becl'er, Clavierinstrumentenmacher in
land, auf den wir
wohlfeiler.
bis
genannt:
London, geboren
in
noch weiterhin zu sprechen kommen.
8'-
Deutsch-
116
Bull, Flügelmacher in Antwerpen, geboren in Deutschland, dessen
Doppelflügel besonders berühmt wurden, von denen er jeden für 100
Ducaten verkaufte.
Gerlach, Instrumentenmacher in
Hamburg.
Gese, Instrumentenbauer in Halberstadt.
Kirchmann, Flügelmacher in London, geboren
in Deutschland, des-
sen Flügel als „ungemein gut gearbeitet und von vorzüglich schönem
Tone"
geschildert werden.
Sie
Kraemer (Johann Paul), Ciaviermacher
viere streiten mit den besten in Deutschland
vom
Thalern bezahlt.
in Göttingen,
Im Almanach
Thüringischen zu Jüchsen 1743.
nicht nur sehr gut"und dauerhaft
— 600
wurden mit 400
um
geboren im
heisst es: „Seine
den Vorzug.
Cla-
Sie sind
trockensten Holze gearbeitet
son-
,
dern haben auch einen ungemein schönen Ton, besonders aber glänzende
Er macht
Bässe.
sie
zu verschiedenen Preisen, je nachdem
oder sauber gearbeitet sein
und
die beste für 12 bis
ihm zu
5, 6, 7, 8, 9,
Lemme
Die geringste Sorte macht
14 Louisd'or.
(Carl), Organist an der Catharinen-
die Sorten
zeichniss bekannt.
zu Braunschweig,
und Preise
Ton
als
gross
er fiir
kann man
4
bei
und Magnikirche und
geboren
Derselbe
daselbst.
seiner Claviere durch ein gedrucktes Ver-
Bau
Seine Specialität war der
deren Construction von der gewöhnlichen
deren
Mittlere Sorten
sie
10 Louisd'or haben."
Instrumentenmacher
machte
sollen.
als
ovalrunder Claviere,
verschieden bezeichnet und
sehr stark geschildert wird.
Die gewöhnlichen Preise
beliefen sich auf 3 bis zu 12 Louisd'or.
Oberndörfer, Schulmeister in einem ohnweit Darmstadt gelegenen
Dorfe, dessen Instrumente mit den englischen verglichen
und daher
jedenfalls mit Pianoforteconstruction gearbeitet wurden, weil die
Englän-
der in dieser Zeit gar keine Clavichorde mehr bauten.
JPreuss
(Joachim Bernhardt), dessen für
Mensur einem
sanften
die Clavichorde gewählte
und angenehmen, aber keinem starken Tone gün-
stig war.
Paul
in Gotha, guter Clavichordbauer.
Schramm
in Berlin, Flügel-
und Ciavierbauer.
Schweinefleisch, sehr geschätzter Ciavierbauer zu Leipzig.
Späth (Frans Jacoh), Instrumentenmacher in Eegensburg.
Preis seiner beliebten Instrumente in Fiügelform belief sich auf 40
Der
Du-
117
In seinen späteren Jahren verband er sich mit seinem Schwiedas
gersohne Schmahl, mit welchem er gemeinsam bis zu seinem Tode
caten.
Geschäft betrieb.
Stein (Johann Andreas), Orgel-
und Instrumentenmacher zu Augs-
gleicher
burg, geboren zu Heideisheim im Pfälzischen 1728, welcher zu
als InLeistungen
seinen
Von
Zeit als Organist wohl renommirt war.
strumentenbauer berichten die
und wir erfahren aus
Paris (1758)
diesen
,
Adam Hiller'schen Nachrichten eingehender
Gelegenheit einer Reise nach
dass er bei
den Concert-Instrumenten dadurch den möglichsten Grad
von Vollkommenheit zu geben versuchte, dass er das Fortepiano mit dem
seine
Flüe-el zusammen verband, und zwar so, dass jedes Instrument
eio-enen Saiten
und seinen besondern Resonanzboden
hatte.
Derselbe
die
erfand ausser diesem Doppelflügel oder „Piano vis ä vis" auch 1770
Flöteneinem
mit
sogenannte ISlelodika, ein kleines Flügelinstrument
register,
welches
man
heutzutage noch im
akustischen
Cabinet
von
Gerber hat uns in seinem
in Dresden nachgeahmt findet.
Lexicon nach den ihm bekannten Quellen die sämmtneuen
ahen und
Kaufmann
lichen Erfindungen dieses
am
da
Mannes aufbewahrt, deren Erwähnung
Platze sein dürfte, ohne dass wir auf
sie
blieben
alle
hier
einzelnen näher eingehen,
Theil ohne Einfluss auf die Fortentwickelung der Kunst geSeine Saitenharmonika bestand in einem zweifach
sind.
zum
„Um aber das Pianissimo zum
bezogenen gewöhnlichen Fortepiano.
hatte der Künstler dem
völligen Nichts absterbend machen zu können
,
Instrumente noch eine Saite mehr gegeben, welche durch eine äusserst
Dies nannte er Spielastische Materie zum Klange gebracht wurde.
nett.
Durch
diese
Verbindung
erhielt das
Fortepiano nicht nur eine ge-
Tones ein
wisse Schärfe, sondern es entstand auch beim Erlöschen des
ganz besonderer Effect, indem das Fortepiano beim leisesten Drucke
den Ton noch zum Spinette übertrug. Ueberdies konnten auch beide
Veränderungen einzeln gebraucht werden.
Dieses Instrument
kam im
die
Jahre 1789, wo er es erfunden, nach Mainz, und er erhielt nicht nur
RheinFass
akkordirten 100 Louisd'or dafür, sondern auch noch ein
Sein Polytoniclavichordium übergehend, welches
ein Virginal mit mehreren durch Register bewirkten
wein zum Geschenk."
nichts
weiter als
Klangveränderungen war, wenden wir uns zu seiner Hammermechanik, die
auf seinen später in
Wien
als
Instrumentenbauer lebenden Sohn über-
118
gegangen und von diesem
(Figur),
wobei
man
Form angewendet worden
in folgender
Dass das „Anemochord" von Schnell 1740,
die
Crescendo -Flügel
von Jürgensen 1754, das Orchestrion von Kuns 1796,
von Wagner
ist
den gesdiickt angebrachteß Auslöser bemerken wird.
die Flötenflügel
1770, das Apollonion von Völler 1800, das Adiaphonon von
Fr. 5c/iM.9^er und andere Janitscharen-Clavierinstrumente, wie sie auch in
neuester Zeit noch in ähnUcher Gestalt von
böhmischen Instrumentenbauern
fluss
verfertigt
Kaufmann
worden
in
Dresden und
Ein-
sind, gar keinen
auf die Kunstentwickelung ausüben, sondern grösstentheils nur
Spielereien angesehen
werden konnten,
sei hierbei
als
noch bemerkt. Ebenso
vermochten das Clavecin harmonique undClavecin akoustique von Virbes
in Paris 1777 keinen
trische Ciavier
von
höheren Rang zu behaupten, gleichwie das elec-
De
Borde 1794
la
eine einzelne Erscheinung bUeb.
Die Gebrüder Erard aus Strassburg, welche
Fortepianos bauten, führten 1784
gisterzüge.
ist
Der Vater
1776 in Paris kleine
seit
und verbannten
das Pedal ein
die
Re-
der neuesten Fortepianomechanik in Frankreich
Sebastian Erard, auf den wir im nächsten Abschnitt zu sprechen
kommen.
Nach London wurde
die
Hammermechanik durch den Schweizer
Burkhard TscJmdi im Jahre 1732
gebracht, welcher seine Pianoforte-
fabrik seinem Schwiegersohne John Broadivood vermachte, dessen
jetzt
noch die grösste Pianofortefabrik Englands
Deutschland zurückkehrend,
machen wir
I8ten Jahrhunderts noch Straube in Berlin,
in
Hannover und Johann
terer erfand
vecin royal,
Gottlob
Wagner
als
ziert,
und endlich zu
Instrumentenbauer
Voigt in
in
Name
Hamburg,
Dresden namhaft.
des
Vatet
Letz-
im Verein mit seinem Bruder Christian Salomon das Cladessen Fournituren von Rosen- oder Taxisholz äusserst sau-
ber gearbeitet waren.
Die von Christian Salomon gemachten Verände-
runo-en im Klange bestanden hauptsächlich in der ohne Pfeifenwerk bewirkten täuschenden Nachahmung der Flöte und des Fagott gleichwie
,
119
er
auch das Forte und Piano geschickt anzubringen verstand.
Im Jahre
1798, als er soeben einen Flügel mit drei Claviaturen in der Arbeit hatte,
Anzahl der Instrumente, welche
belief eich die
seinem Bruder und
theils allein
er
bis dahin theils mit
erbaut hatte, auf 772.
Seine schönsten
und elegantesten Flügel kosteten gegen 600 Thaler.
VI.
Entwickelung des modernen Pianofortebanes.
Die weitere Entwickelung des modernen Pianofortebaues ging mit
dem Streben nach glänzenderer Virtuosität und nach grösserem Tonreichthume Hand in Hand. Während die Compositionen der Meister
des 18ten Jahrhunderts auf Clavichorden
den scharfklingenden,
in
und Clavicymbeln, sowie auf
England zur Zeit HändeVs besonders im Or-
chester eingeführten Harpsichorden*) recht wohl und zur Befriedigung
des Publicums ausgeführt werden konnten, verlangten die Ciavierwerke
des 19ten Jahrhunderts zu ihrer Reproduction fast ausschliesslich das
Hammerciavier, dessen Bau in England, Frankreich und Deutschland
mit Vorliebe
cultivirt
In London finden wir schon 1799 neben
wurde.
den Fabriken von Broadtvood**) und Stodart die Fabrik von Schöne und
*) Hr.
London
Prof. Fischhof sah bei seinem Aufenthalte in
kleinerer Fabrik (33, great Pultney street, Golden Square)
in
Herrn Broadwood's
einen von dessen Vorgänger
mit zwei Ciavieren, wobei durch eine Koppe-
verfertigten Flügel, Harpsichord genannt,
lung die höhere Octave mit erklingen konnte; der Deckel des Instrumentes öffnete sich
in fächerartigen Abtheilungen mittelst einer Mutation,
hen.
Die Spielart erschien
tionen
theils
zum
leicht,
Ziehen,
theils
der
Ton
interessant,
zum Treten waren
um dem Tone
wenn auch
Stärke zu verlei-
klein,
mehrere Muta-
dabei angebracht.
Ein anderes
Harpsichord spielte Hr. Prof. Fischhof im neuen Palais in Potsdam im Jahre 1840.
Namens Zitmpe, im Jahre 1760
von ihm verfertigten Instrumente dieser Gattung Hessen die Silbermann'sche
**) In England führte das Pianoforte ein Deutscher,
ein,
und
die
Construction
der
Herren
zu welcher
und Collard.
erkennen,
Clementi
ein Irländer den
vom Hamtoer
die
vom Hause Longman &
erfundene
Stosszunge
getrennten Dämpfer
Dämpfer auch das Beiwort der irische
um
Broderip, Vorgängei
später hinzukam,
während
jene Zeit erfand, weshalb diesem
beigelegt wurde.
1766 übertrug der Deutsche
Burkhard Tschudi' sehen Fabrik,
unter Beihülfe der beiden Arbeiter in jener Fabrik Broadwood und Stodart die
Hammermechanik auf die Harpsichords, aus welchem durch mannigfaches Nachdenken
hervorgingen,
nach
denen Broadwood und
die Principien für den Pianofortebau
Becker
(Backers Americus),
ein
Arbeiter
in
der
120
Vinsen in ruhmreicher Thätigkeit, so dass in einem Berichte aus jener
Zeit gesagt
Stodart
werden konnte: „An guten Instrumenten
der Hauptsache noch gegenwärtig arbeiten.
in
Male
in
Art
fehlt
es
Die Leipziger allgem. musika-
Mai das grosse Fortepiano zum
einem Concerte gebraucht worden sei, und zwar habe unter
lische Zeitung berichtet, dass
ersten
im Jahre 1767 am
aller
England in
16.
Accompagnement desselben
ein Frl. Brickler eine Arie aus Judith gesungen.
Den
wirksamsten Vorkämpfer für die Pianofortemechanik fanden die englischen Instrumentenbauer in Muzio Clevienti, geb. 1752, gest. 1822, dessen Virtuosität die Vorzüge
dem Publikum vermittelte, gleichwie in Deutschland Mozart der
Hammermechanik huldigte. Hierbei ist wiederholt zu erinnern, dass das
Haus Broadwood von väterlicher Seite von John Broadwood, einem Schotten, herstammt, dessen Sohn John im achtzigsten Jahre im Monat August 1851 starb. Von
dieses Instrumentes
Stein' sehen
mütterlicher Seite hingegen von den Tschudys, einer Schweizerfamilie, über welche das
allgemeine helvetisch- eidgenössische oder schweizerische Lexikon (von
von
Bürgermeister
Zürich,
und H.
kommen) im sechsten und letzten
„Aus dem Schwandner Geschlechte
mittelloser Schreinergesell nach
J. Holshalb,
Zug
Hans Jacob Leu,
Blsnsche 1795 herausge
des Supplementbandes Folgendes berichtet:
Theile
in
bei
war auch
(der Tschudy's)
England gekommen,
wo
Burkhard,
er als
der
als
ein
ein berühmter Clavier-
macher sich am Hofe zu London bekannt gemacht und nebst anderen schönen Sachen
auch 1765 für den König von Preussen einen künstlichen Flügel mit zwei Manualen
verfertigt hat
;
London
1775 daselbst gestorben und hat
Der Ruhm des Hauses Broadwood
hundertunddreissig Jahre, Stodart, Kirkmann und Rolfe zählen gegen
er hat sich zu
verheirathet,
ist
älter
jetzt
als
hundert Jahre, Collard gegen achtzig, Wilkinson,^
Jahre.
ten
ist
—
seiner Familie grossen Reichthum hinterlassen."
Wornum
etc.
Vergl. Fischhof's Geschichte des Ciavierbaues, S. 49.
Jahrhunderts
verdrängte
die
Construction
verbesserte
gegen sechzig
Zu Anfang
der
bis siebzig
des neunzehn-
Tafelformpianos
eine
Zeitlang die von Schröter, Silbermann, Tschudy, Broadtvood angewandte Flügelhammer-
mechanik.
Z.
B.
heisst
es
in
der
Leipziger allgemeinen musikalischen Zeitung
.
vom
Jahre 1807:
„Die
Structur des
des Ausdrucks.
Flügels
verbietet
die
zur Direction grosser Orchestermusik,
besonders bei der Oper, ehemals zweckmässig befundene Instrument
zig
Jahren
wenigsten,
braucht.
durch
das
Fortepiano
und Schattirungen
feinen Modificationen
Dieses übrigens glänzende und
allmählich
ist
nun
seit
zwan
ganz verdrängt worden und wird
am
wie vor zwanzig und mehreren Jahren, noch zu eigenen Soloconcerten ge-
Denn im Fortepiano haben
Lieblichkeit des Tones,
die
neueren Instrumentenbauer
alle
den nur schöne Blasinstrumente haben können,
Feinheit und
mit der Kraft
und Pracht des Flügels zu vereinigen gewusst und selbst das beliebige Aushalten der
Töne in gewissem Grade möglich gemacht, dabei übrigens dem Fortepiano den Vorzug
des leichtem Anschlags vor dem immer etwas schwer und hart zu spielenden Flügel
gegeben. Hierzu kommt noch die Möglichkeit, den Klang nach Verlangen allmählich
zu verstärken oder bis zum Pianissimo abnehmen zu lassen, und die Vergrösserung des
Umfangs der Claviatur bis auf sechs Octaven. Dennoch verdient das Ciavier nicht die
Zurücksetzung, die es jetzt zu erfahren, scheint. Es hat seinen ganz eigenen Reiz und
erlaubt eine gewisse Feinheit, Zartheit und Innigkeit des Vortrags, gleichsam einen sanft
schimmernden oder auch schmelzenden Ausdruck, ein fein markirtes Spiel, dessen das
Bach schrieb auch gewiss in Hinsicht auf
Kenner und Liebhaber nur die Rondo's
Sonaten und Phantasien aber für's Ciavier, auf dem er bekanntlich
Fortepiano nicht empfänglich
diesen Unterschied in
für's
Fortepiano, die
seinen
ist.
C.
Ph. E.
Sammlungen
für
121
in
London
Die kleinen, clavierförmigen Pianoforte von Schöne
nicht.
und Vinsen
man
hält
London, sondern
nicht nur für die besten in
der ganzen Welt.
mit 25 bis 40 Guineen bezahlt und haben jetzt gewöhnlich einen
fang von 6 vollen Octaven, nämlich
vom Contra C
bis
zum
Um-
viergestri-
Grosse, flügeiförmige Pianoforte werden von Broadwood
C"
chenen
in
Sie werden nach Beschaffenheit der äusseren Arbeit
und Sfodart am besten gemacht;
sie
kosten aber 60, 70 und mehrere
Die Schröter'sche Mechanik
Guineen."
und
fort
fort
zu Grunde legend,
suchte Broadivood dadurch eine Verbesserung zu erzielen, dass er die
aufrecht stehenden Pianofortes zu
zwei
etwas dickeren Saiten auf jeder Taste bezog, welches einen eben-
so starken
Ton
als drei
dünnere Saiten hervorbrachte und die Stimmung
Dagegen verwarf
erleichterte.
und
Anfang des 19ten Jahrhunderts mit
welches
aus
dem
alten
dem
in
Clavichord
tafelförmigen
Pianoforte,
dadurch
war,
entstanden
Stärke des Tones zu vermehren, dass er
Piatina-Draht übersponnen waren.
England gemachte
ebenfalls in
er die
daselbst patentirte Erfindung,
die
mit Saiten bezog, die mit
sie
Der Erfinder glaubte nämlich, durch
Ton im
die schwere Piatina -Ueberspinnung den
Verhältniss ihres
Ge-
wichtes zu verstärken, welcher Versuch natürlich weiter keinen Eingang
Dem
fand*).
Ciaviervirtuosen Ferdinand Mies
stellte
Broadwood im
Jahre 1822 ein Instrument zur Verfügung, über dessen eigenes Ansehen
das Publicum in
Verwunderung
so grosser Meister war.
Wenn
uns bei
dem Fortepiano
Ton zu
sehr einnimmt und unser ürtheil besticht,
Ciavier
mit
blos den
dem
so
demselben macht
leicht
lässt
man
schon allein der reizende
dagegen das bescheidenere
seinem sanfteren Anklänge uns mehr Freiheit und Ruhe, im Tone nicht
Ton, sondern Hamionie, Melodie und Ausdruck zu vernehmen. Wusste doch
Mozart, dieser grosse Meister auf
bei
Von
gerieth.
dem
Fortepiano, ein Silbermann'sches Ciavier, das er
seligen Cantor Doles in Leipzig fand,
so hoch
zu
schätzen,
dass er
einen
wiewol vergeblich, weil der würdige Greis das Geschenk
ansehnlichen Preis dafür bot,
seines verewigten Freundes (des Verfertigers selbst) nicht
*) Piatina -Draht -Saiten
weggeben wollte."
darum nicht rathsam, weil die
Weitem übertrift't. Es sollte nämlich
anzuwenden war schon
absolute Festigkeit des Eisens die der Piatina bei
—
—
wie man irrigerweise behauptete
ein Eisendraht von ^/jg Linie Dicke nicht über
60 Pfund 12 Loth, ohne zu zerreissen, tragen können; dahingegen ein Piatinadraht von
'^''^Vioooooo Linie Dicke (welches beinahe ^/lo, folglich nahe an dreimal jener Dicke
gleich ist) eine Last von 255 Pfund zu tragen vermögen.
Es verhält sich aber die
Stärke
der Metalldrähte
Durchmesser.
so müsste ein
Pfund
tragen.
nicht
wie
ihre
Durchmesser,
sondern
Wenn demnach ein ^^k, Linie dicker Eisendraht 60
anderer %o Lmie dicker Eisendraht nicht nur 255
wie die Quadrate der
Pfund 12 Loth
Pfund,
trägt,
sondern 540
122
sich
am
wenn man
leichtesten eine richtige Vorstellung,
sich den
flügelformigen Kasten, ausser der Claviatur, umgekehrt denkt,
den Saiten gleichsam nach der Erde zu hinsieht.
mer durch ihren Anschlag
was
Ton
so
zum
sonst die
ungemein
laut, hell
Bau
innern
und
es zu,
Beim Ab-
glasartig erschien.
man
und
nichts, als Balken, Stäbe
beim Abnehmen des
eines Flügels gehörte,
untern die Saiten und den Resonanzboden.
—
Was
AnHammeran-
aber von John
schon im Jahre 1806 bezüglich der Verbesserung des
tes
Häm-
gegen denselben und mithin auch gegen
Diesem Umstände schrieb Herr Broadwooä
des obern Deckels erblickte
sonst
Wenn
dem Stege wegzuschnellen
Saiten von
die
strebten, so drückten sie hier
den Resonanzboden.
dass der
so dass
Deckel unterwärts befindet und der Resonanzboden nebst
sich der obere
nehmen
ganzen
schlags vorgeschlagen wurde, scheint von der Broadwood'schen Fabrik
niemals beachtet worden zu
Derselbe
sein.
theilte seine
merkwürdigen
Ansichten in folgender Weise der Oeffentlichkeit mit: „Bekanntlich wird
das Leder,
dieselbe
Pianoforte
er
doch
härter
lich
wenn
Wirkung
in
und
ist,
es
gehämmert wird,
wenn
Spiel bringt
hart; fortgesetztes
So weich imd
hervor.
lieblich
daher der
Ton
eines
noch neu aus des Meisters Hand kommt, so wird
es
eben dem Grade,
zuletzt so scharf
neu beledern muss.
als
das Leder härter wird, nach und nach
und schneidend, dass man
So ging
die
Hämmer
mir mit meinem Instrument.
es
suchte daher eine Substanz auszufinden, die den
end-
Ich
unangenehmen Verän-
derungen nicht unterworfen wäre und des beständigen Gebrauchs ungeachtet sich
immer
gleich bliebe.
ich zwei Dinge, die ich mit
da ich
sie
Nach wiederholten Versuchen fand
Ueberzeugung empfehlen zu können glaube,
mehrere Jahre hindurch erprobt und nicht die mindeste Ver-
änderung bemerkt habe.
Die
Ton
erste
Substanz, die auch nach meiner
Meinung den
brillantesten
des gemeinen
Waschschwammes, auf den
hervorbringt.
Da
giebt, ist
kein
Hämmern
eine
aber diese Wurzeln schwer in gehöriger
von gleicher Beschaffenheit zu haben
Feuerschwamm, wenn
Dienste thut.
feine dichtzellige
die
sind, so
fand
ich, dass
Wurzel
Wirkung
Menge und
der gemeine
er hierzu gehörig vorgerichtet wird, die nämlichen
Ich habe einen Versuch damit gemacht; da aber die wei-
cheren Theile desselben als die besten
werden, so hatte ich Mühe, unter einer
zum Feueranschlagen gehalten
bedeutenden Menge genug von
solchem herauszufinden, der eine rechte und gleiche Dichtigkeit
hatte«
123
Wenn man
vielleicht die
schwamm u.
könnte man
dergl.,
feinsten,
dichtesten
Schwämme,
als
wohl zu einer grossen Vollkommenheit bringen.
es
Birken-
aussuchte und zu diesem Gebrauch zubereitete, so
Da
ich
aber mit dieser Zubereitung unbekannt bin, muss ich das Anderen zur
Der Schwamm, dessen
Beurtheilung überlassen.
seit
ich
mich bediente, hat
fünf Jahren nicht die mindeste Veränderung bemerken lassen. Beide
Arten übertrafen meine gute Erwartung
Hauptsache: ihrer ün-
in der
Jedenfalls verdienen
Weitem."
veränderlichkeit bei stetem Gebrauch, bei
die Erfahrungen dieses in anderen
Dingen
Mannes Beachtung, und wenn auch
sein
geistreich geschilderten
als
Landsmann Broadivood keine
Notiz von ihnen nahm, so giebt es doch heutzutage so viele intelligente
Instrumentenbauer, welche nach Kenntnissnahme des Gegenwärtigen den
Ein weiterer im Jahre 1819 gemachter
Versuch nicht scheuen werden.
Verbesserungsversuch bestand in der Erfindung des sogenannten Grand
Pianoforte des Grafen Stanhope,
handen war.
worden
ist,
was
einsichtsvollen
ist
Dass
wo nur
eine Saite zu jeder Taste vor-
dieses Instrument als erster
es bei
Versuch das nicht ge-
weiterem Nachdenken und unter den Händen eines
und erfahrenen Instrumentenbauers
hätte
werden können,
Das Hauptversehen bestand wohl darin, dass der Graf
dem Winke geschickter Instrumentenbauer zufolge, Saiten von
natürlich.
nicht,
verschiedenen Metallarten,
brachte.
sondern durchgängig nur
Stahlsaiten
der Mitte des Instruments einen schönen vollen
Ton
hervor; da sie aber
dick wie die Eöhren langer thönerner Tabaks-
in der Contraoctave so
pfeifen waren, so fehlte es ihnen hier an klarer Fülle.
starke
an-
Diese thaten zwar im Discant gute Wirkung und brachten in
Spannung
eines solchen
Bezugs
Die ungemein
erforderte einen besonders fest-
gebauten Körper des Instruments, so dass es vieler Versuche bedurfte,
demselben die nöthige Festigkeit zu geben.
so schwer, dass, als es
nach dem Tode des Erfinders bei Versteigerung
seines Nachlasses verkauft wurde, acht
austragen desselben nöthig waren.
den Vortheil, dass sich kein Ton
die Einklänge der zwei-
allzudicken Saiten
um
Das Instrument war daher
Männer zum Hinein- und Her-
Dieses Instrument hatte allerdings
in sich selbst
und dreichörigen
verstimmen konnte, wie
Pianoforte.
Da
natürlich die
keinen Stimmnagel (Wirbel) gewunden und auf
gewöhnliche Art gestimmt Averden konnten, so hatte der Graf
men Schrauben
zum Stim-
angebracht, welche das Verfahren erleichterten.
Die
124
Hämmer
schlugen
und dem
Stege, von unten hinauf, sondern von oben herunter auf die
Saiten; also eine
wie
sie in
gewöhnHch,
wie
nicht,
Nachahmung
jener Zeit bei den aufrecht stehenden
die
Hämmer
man dadurch
allerdings
so angebracht, dass sie vor
wie ein Schwanenhals gebogen, anschlugen.
Hammers machte den Anschlag
des
oder
sogenannten Ca-
und das Urtheil der Sachverstän-
damals den vollen Discant von der grösseren Breite des Re-
leitete
sonanzbodens her, die
nun
Dies war auch die Art,
der Pantalons.
binet-Pianofortes angebracht wurden,
digen
dem Stimmstock
zwischen
gewann. Der Graf hatte
dem Hauptbalken herum,
dem Gewicht
Dieses, nebst
so schwierig, dass die grösste Orgel
mit der vollen Koppelung noch leichter zu spielen war,
als
strument, welches gar keinen prompten Triller mit einer
Hand
tete.
Das
nung
der Erfindung von Seiten Broadwood's, in dessen
verstat-
vierzehnjährige Patent verhinderte wahrscheinlich die Aneig-
besserungen gelegen hätten.
wurde
dieses In-
Macht
die
Ver-
Trotz seiner damaligen Unvollkommenheit
dieses Instrument des nicht ungelehrten Akustikers
und Verfer-
tigers einer Notirmaschine *) bei der Versteigerung mit 60
Pfund Ster-
*)
Die
bemerkenswerthesten Erfinder
von Notirmaschinen sind
der
Reihe nach:
der englische Geistliche Creed, f 1770 zu London, dessen Arbeit 1747 der Akademie
der Wissenschaften zu London vorgelegt vmrde (vergl. Philosophical Transactions 1747
No.
Abridgment Vol. X, p. 266, in Gerber's altem Tonkünstlerlexikon
und Bürgermeister zu Einbeck Joh. Friedrich Unger,
geb. 1716, -welcher 1749 über diesen Punkt der Berliner Akademie seine Ansichten
mittheilte, deren Ausführung nach Eulers und Sulzers Beschreibungen der Mechanikus
183,
Martin'' s
pag. 312); ferner der Justizrath
Hohlfeld übernahm.
Drittens
ist
Fürst Galitzin an sich brachte.
der Engländer Merlin zu nennen, dessen Maschine der
Viertens schrieb Pater Engraviel
der Königin Margarethe zu Paris ein
Werk
Walzen au notiren" (La Tonotechie, ou
l'art
de noter
Careyre, Baudouin,
Herr Claussnitz
zielte
Wetzeis, Pape, Gu€rin als
In neuester
Zeit
in Leipzig,
versuchte
wiederum
sich
mit solchen
der
Fantasiren
ist
eine schöne Gabe, die
Uebung doch
Töne auf
Sodann sind noch
Vinnicombe in London,
Notirmaschinen
beschäftigte
Corrector bei Breitkopf und Härtel
in Verfertigung eines solchen
aber damit ein gleich unvollständiges Resultat,
bedenklich zur Geltung bringen darf;
Augustinerkloster
les cylindres).
Gattey 1783, Riedler in Bonn, Pfeiffer in Stuttgart, Stankojye,
zu nennen.
vom
über die Kunst, „die gespielten
wie
seine
Phthoggographs,
Vorgänger.
Das
man im Kreise wohldenkender Musikfreunde
man soll aber dieses Fantasiren, in welches
er-
freie
unsich
und wieder aphoristische Tongrappen anstatt lonicht mit dem Componiren verwechseln,
zwischen welchen ein ähnlicher Unterschied besteht, wie zwischen einem Stegreiftoaste
und einer wohl ausgearbeiteten, zusammenhängenden Rede. Wer es in seinen Compositionen nie über das Fantasiren hinaus gebracht hat, wird eigentlich nicht zu den wahren Componisten zählen dürfen; daher auch eine Maschine zur Notirung freier Fantasien ganz überflüssig und der Kunst nicht im Geringsten zweckdienlich ist.
trotz der grössten
gisch
gegliederter
hin
Tonbilder einschleichen,
125
Vielleicht gingen die oben erwähnten zweichörigen Piano-
ling bezahlt.
fortes der
Broadwood'schen Fabrik aus jener Erfindung des Grafen Stan-
Ebenso
liope hervor.
ist
das Sostenente Piano-Forte des Engländers
Moti zu erwähnen, dessen Verfertigung
schon in England bekannte Cölestino
An
sich
Wallcer's gründete.
war nämlich eine seidene Schnur angebracht, welche
letzterem
gerader Linie unter den Saiten umlief und
eines
auf das 37 Jahre vorher
Instrument
-
in
durch einen Fusstritt mittelst
Unter dieser Schnur war für jeden
Schwungrades gedreht wurde.
Clavis eine messingene Rolle, welche die Schnur an zwei Seiten drückte
und dadurch
nicht nur einen fortdauernden, sondern auch einen
ansprechenden, zu- und abnehmenden
Ton
schnell
Dieser Er-
hervorbrachte.
findung fehlte jedoch Unterstützung und weitere Ausbildung,
um
sie
nun auch
die
umlau-
Motfs Instrument
meinnützig zu machen.
hatte
ge-
fende seidene Schnur, welche, wie der Verfertiger sagte, einen anderen
Körper
in eine zitternde
wurde.
Dieser
gewesen
sein
Ton
und
Bewegung
versetzte,
soll viel stärker, als
alle
bei
wodurch der Ton erzeugt
dem
Cölestino -Instrument
guten Eigenschaften von letzterem besessen haben.
Neben Broadtvood machten
sich
in
lOten
der ersten Hälfte des
Jahrhunderts besonders Jac. TJian, Bobert
Wormim, W. F.
Collarä,
Stodart und Will. Soiähwall bemerkbar, von denen der erstere einige
unwesentliche Veränderungen
namentlich sein
tete.
er
am
Augenmerk auf
Pianoforte anbrachte und der zweite
die Verbesserung des Saitenbezugs rich-
Collard aber Hess sich schon
hinter
dem
1
822 ein Patent darauf geben
eigentlichen Hauptstege noch einen Steg (von
bridge of reverberation" genannt) auf den Resonanzboden
zwar
in
dass
,
ihm „the
und
setzte
einem solchen Abstände von dem Hauptstege, dass der hintere
Theil der Saite, dessen Mitklingen sonst zu Vermeidung manches Uebelklanges gewöhnlich durch Auflegung auf eine weiche Unterlage oder
vermittelst
durchgeflochtenen
Bandes verhindert wurde,
ein
Theil des klingenden Haupttheiles war und also einen mit
Ton
tcne harmonirenden
und anhaltender werden.
gab.
Der Klang
sollte
dadurch
aliquoter
dem Haupt-
voller,
freier
Durch einen Zug konnte man das Mitklingen
des hintern Theiles der Saite nach Belieben stattfinden lassen oder weg-
dämpfen.
milie,
Stodart
nahm damals
,
in jener Zeit Pianofortemacher der königlichen
ebenfalls ein Patent,
pensation-Pateut-Pianoforte,
um
Fa-
indem er nämUch an seinem Com-
die durch
Ausdehnung
bei
zunehmen-
126
der Wärme und durch grössere Zusammenziehung bei mehr Kälte
stattfin-
dende Verstimmung der Saiten zu hindern, oberhalb von dem Wirbelstocke nach der Anhängeleiste zu neun der
Länge nach
parallel
gehende
Streben angebracht hatte, die aus metallenen Röhren bestanden, wozu
noch fünf
in die
Er
Quere laufende Streben kamen.
versicherte,
das
Instrument verstimme sich nicht im Mindesten durch Veränderungen der
Wärme und
als bei
Kälte, der
Klang der Saiten
und dauere
freier
sei
anderen Pianofortes, weil die Spannung von
weggenommen und
weil die hölzernen Streben im Innern des Instru-
ments wegfielen und dieser hohler
vermöge
ihrer
länger,
dem Resonanzboden
cylindrischen
Die metallenen Röhren
sei.
Gestalt auch etwas
zum Tone
und da auf dem äusseren Körper des Instruments kein Zug
sollten
beitragen,
laste
(wel-
cher von ihm bei einem Pianoforte von 6 Octaven einem Gewichte von
6^/2
Tonnen oder 13000 Pfunden
würde da-
gleichgeschätzt wurde), so
Das
durch die ursprüngliche gerade Richtung desselben nie verändert.
von Will. Southwall 1821 genommene Patent betraf eine ziemlich zusammengesetzte Vorrichtung an Cabinet-Pianofortes, die wir schon oben
als
gleichbedeutend mit den aufrechtstehenden bezeichneten, wodurch
der Anschlag stärker und der Rückschlag des
den
Hammers v rmieden wer-
sollte.
Ferner berichtet uns der berühmte Akustiker Chladni von dem Zustande der englischen Pianofortebaukunst
vom Jahre
1824, dass
W. Sto-
dart für sein Compensations-Pianoforte ein Patent derart nahm, dass in
diesem Instrumente die Ausdehnung der Saiten durch Hitze und Kälte
vermittelst
Stemmungen von Röhren,
die aus demselben Metalle bestan-
den und über den Saiten angebracht waren
Vortheile, welche der Verfertiger angab,
,
Spannung der Saiten auf den Resonanzboden
längerer
Dauer;
unterwärts
2)
ist
weniger
wirkt,
Holz
Da
1)
der
ist
nöthig
die ganze
Ton von
und das
Innere bleibt hohler; 3) die Röhren selbst bei ihrer cylindrischen
vermehren den Klang;
stattfindet, so behält
4)
es mit
da
am Körper
mehr Dauer
Die
compensirt wurde.
waren folgende:
des Instrumentes kein
seine Gleichheit
Form
Zug
und Stärke.
Ein solches Instrument mit gewöhnlichem Kasten kostete 110 Pfund
5 Schilling,
und mit einem eleganten Kasten 126 Pfund.
wöhnliche Instrumente kosteten bei
5 Schilling.
So
viel ist
ihm von 37 Pfund
Andere
bis
ge-
68 Pfund
nach Chladni's Versicherung anzunehmen ge-
127
wesen, dass die über den Saiten befindliche Strebung von starken metallenen
Röhren,
die
ungefähr einen Zoll im Durchmesser hatten,
aller-
dings wohl M'irksam sein konnte, das Ziehen und die dadurch entstehende
Verstimmung zu hindern. Der Klang des Instruments
fallend stark
und
voll
sei
übrigens auf-
und dabei sehr angenehm gewesen; doch hätten
von Broaäwood
sich auch Instrumente
& Sfhne,
von Glementi
<€
Comp.
und von Tonikinson sehr ausgezeichnet. CoUard's eine Verbesserung habe
in
(es
einem auf dem Resonanzboden angebrachten zweiten Stege bestanden
war mithin
eine neue Auflage seines früheren Patentes).
Die andere
Verbesserung desselben, der harmonische Schweller (harmonic Swell) genannt,
war
ein Zug, vermittelst dessen auch der zwischen der Anhängeleiste
und dem grossen Steg
befindliche Theil der Saiten harmonisch mitklang,
ohne besonders angeschlagen zu werden,
mung
dieselbe,
mit gehobenen Dämpfern ; doch tönten dabei nicht
schlagenen Töne nach *).
Länge
liche
des
rühmten Erard
in
W.
Hammers
wiederum eine Aufwär-
folglich
Die Wirkung war ungefähr
alter Kost.
alle,
wie beim Spielen
sondern nur die ange-
Southivall wollte durch
mehr
als
gewöhn-
einen volleren Anschlag erzielen; ebenso
London und Francis Deakin
in
Birmingham
ihre
Er-
findungen in dieser Hinsicht, und Henry Smart brachte an tafelförmigen
Pianofortes eine
Stemmung
von Gusseisen
Dreiecks
vermittelst eines über
an,
um
den Saiten liegenden
das Ziehen zu beseitigen.
Derselbe
Hess sich zwei Jahre später einen Mechanismus patentiren, welcher ver-
hindern
dass an aufrechtstehenden Pianofortes die
sollte,
die Saite
Hämmer
an
noch einmal anschlagen könnten.
Dass mit solchen Patenten
heutzutage
ebenfalls
der Fall
viel
Humbug
getrieben wurde, wie es
und das Alte immer wieder
ist,
Erfundenes erschien, meint auch schon Chladni, weshalb wir uns
verständlich nur auf das Aliernothwendigste beschränken.
als
neu
selbst-
Von den
be-
weglicheren Franzosen wurden im 19ten Jahrhundert deutsche und fran-
England gebracht, wo im Jahre 1829 der
zösische Erfindungen nach
bedeutendste Pianofortebauer
*) In
England wurden in der ersten Hälfte
Bogenclaviere
Bogenclavier,
verfertigt,
wo
wurden, die ein
Zwecke
Broadwood
die
um
so
z.
B.
Töne durch
erhielt
in der
neunzehnten Jahrhunderts
des
Thomas
Mechanik immer noch
Thodd
ein
Sti-eichen vermittelst gespannter
Rollen gehendes Laufband bildeten.
''ebrauchten Darmsaiten wendete
auch
Patent auf eine
Art
Fäden hervorgebracht
Anstatt der früher zu diesem
Thodd Drahtsaiten
an.
128
sehr schwere Instrumente baute, deren Vergleichung mit den deutschen
später gegeben werden
Hauptsächlich
soll.
Broadwood'sche Hammermechanik
die
—
Klangfarbe wesentlich ab
aus
—
der
ist
zu beachten, dass sich
und von
dieser hängt ja die
complicirten
Victoriarepetition
SouthwaWs nach und nach herausentwickelte, nachdem eben Fremdes mit
Die Broadwood'sche Hammermechanik ist in
acceptirt worden war.
neuerer Zeit aber durchaus übertroflFen, und namentlich
Leipzig,
in
der
Vorzügliches
Theiles
dieses
hinsichtlich
leistet,
gleichwie auch die amerikanischen
Instrumente in diesem Punkte
A.\iidi&a.ge,msi\&n.
alle
Blüthner
es
ist
der Pianofortebaukunst
und französischen
Anerkennung verdienen*).
Sebastian Erard, den Deutschen aus Strassburg**),
welcher mit seinem Bruder
seit
dem Jahre 1776
in Paris Pianoforte
baute und später auch in England, wie bereits erwähnt, eine Fabrik an-
Er
Franzosen mit Stolz.
legte, blicken die
Stein einer der sinnreichsten Verbesserer der
und
nik
ist
dem deutschen
nächst
modernen Hammermecha-
vorgenommenen Vervollkommnungen bahn-
seine im Jahre 1823
ten einen neuen We«; zu weiteren Fortschritten.
*)
Der Amerikaner Coleman
man den Ton
in
die Vorrichtung nach, mittelst deren
London ahmte
des Pianoforte so lange nachklingen lassen konnte,
war vom Instrumente unabhängig,
störte das Spiel nicht
man
als
und zeichnete
wollte.
sich durch
Sie
Wohl-
feilheit aus.
**) Seb. Erard, geb.
Knabe durch
lasst,
einem
sein
wanderte
er
den
5.
mechanisches
ohne
Mittel,
April 1752
Geschick
zu
aus.
Strassburg,
sechzehn Jahre
Instrumentenmacher und erfand
bald
zeichnete
Durch den Tod
sein
alt,
nach Paris,
Clavecin
sich
schon
seines Vaters
nahm
mecanique
,
als
veran-
Arbeit
welches
bei
drei
Docken- nnd Hammithin
Federn und ein Lederregister besass,
dass er gewissermassen zwei
und dies geschah dadurch
Claviere oder besser zwei mit Saiten bezogene Resonanzböden in einem Kasten herstellte, von denen der eine mit um eine Octave höher klingenden Saiten bespannt war.
Das Ertönenlassen geschah durch zwei Claviaturen, die auch gekoppelt werden konnten.
Register
mit
merschlag
vereinigte
,
,
(Im Jahre 1806 versuchte diese schon mehr als dreissig Jahre alte Erfindung ein
Instrum er tenbauer Schmidt wieder nachzumachen.) Er verband sich später mit seinem
Durch die
Bruder Jean Baptiste Erard, mit dem er seine grosse Fabrik gründete.
französische Revolution vertrieben, ging er nach England, woselbst er ebenfalls eine Fabrik
für
Claviere
und Harfen
errichtete.
Pianofortes nach englischem
System,
1796 nach Frankreich zurückgekehrt, baute
verbesserte jedoch bald die
etwas
er
schwerfällige
Er starb nach thätiger Direction seiner beiden Fabriken in London und
August 1831 auf seinem Schlosse „La Muette" bei Paris. Sein im Jahre
1796 geborener Neffe, Pierre Erard, brachte die Fabrik in grossartigen Aufschwung und
reröftentlichte im Jahre 1834 eine Zusammenstellung aller Erfindungen, welche seit dem
(Perfectionnements
Bestehen des Erard'schen Etablissement gemacht worden waren.
Construction.
Paris
am
5.
apportes dans le mecanisme du piano par les Erard, depuis l'origine
jusqu'ä l'exposition de 1834.
Paris 1834.)
de cet Instrument
129
Nachdem
Erard das
Seh.
mecanique 1768 erfunden, sein
Madame
gin
auf
die
der
Anmerkung erwähnte Clavecin
im Palaste der Herzo-
de Villeroy construirt, 1785 von Louis
XVI.
ein Patent
Ausübung
ungehinderte
seinea
in
erstes Fortepiano
Faches erhalten,
für
Königin Marie Antoinette
ein mit der Orgel verbundenes
Piano
mit zwei Claviaturen,
die eine
für das Piano,
die
andere für die Orgel, gefersein
tigt,
Echappement nach
Muster
enorlischem
Hammermechanik
an
der
1794
an-
gebracht, durch die Vorträge
Sieibelfs u. Dusseh' s, welche
nur seine Pianos spielten, eine
Berühmtheit erlangt und ver-
^
schiedene wesentliche Verbes-
|
serungen an der Harfe vorge-
nommen
der
hatte,
trat
er
auf
Ausstellung im
Pariser
Jahre 1823 mit seinem Double
Echappement hervor. Dasselbe
bietet
den Vortheil, dass der
Hammer
nach Anschlag und
Auslösung nicht ganz wieder
in die
Lage
rückfällt,
seiner
sondern
Ruhe
zu-
dass
ihn
während des Niederhaltens der
Taste eine zweite Stosszunge
aufnimmt und
er
cher Stellung
die
besitzt, sogleich
dann
in sol-
Elasticität
wieder an die Saite zu schlagen, wenn der Fingerdruck
auf die Taste auch in ganz zarter "Weise erneuert wird.
Von den
beiden gegebenen Figuren
stell'
Figur a den
Hammer
in
der Lage seiner Ruhe dar, während Figur b die Stellung angiebt, in
9
130
welcher der
Hammer
zur Repetition befähigt
Nachdem Sebastian
ist.
Erard seine Agraffen im Jahre 1809 bereits zur Freilegung der
erfunden, dachte der Neffe Pierre
Erard daran
'
,
dieses
verbessern.
Saiten
System noch zu
Er erfand nach
langem Nachdenken zur Unterstützung der Klangschönheit
im Jahre 1838 die Barre
harmonique, deren Gestalt in
Figur
abgebildet
c
ist
und
deren Lage auf den Discant-
den höheren Tonregio-
Saiten
nen ein
richtiges Verhältniss
zum Basse
zur Mitte und
des
Instrumentes ermöglichte. Der
Durchschnitt dieser Barre har-
monique
geführt,
ist
und
in
Figur d vor-
in
Figur e finden
wir den im Jahre 1850 von
Pierre
Erard angewandten
Metallsteg über den Discantsaiten,
um
diesen eine grös-
sere Intensität
zu geben.
des
Klanges
Die von ihm ge-
brauchten, von seinem Onkel
erfundenen Agraffen erkennen
wir in Figur f und g,
alle
und
diese Vorrichtungen bil-
den auch noch
sten Zeit das
in
der neue-
Fundament des
englisch - französischen
chanismus.
Me-
Figur h macht
uns den ganzen Agraffensteg
von Pierre Erard anschaulich und
lässt
uns auf das erfindungsreiche
Genie dieses Mannes, welcher der Pianofortebaukunst so grossen Vorschub
leistete,
mit Hochachtung blicken.
Neben Erard
ist
der genialste französische Erfinder im Pianofortebau
131
Fiffiir 0.
^
1
n
Jl
Figur
Als dieser im Jahre 1826 auf
Pape.
kam
den Gedanken
,
mus
seiner Pianoforte
hin
anzubringen
den Mechanis-
über
die Saiten
erklärten
,
d.
mehrere
Künstler und Pianofortebauer, dass
einem befriedigenden
er damit nie zu
Vorzügkommen würde
man eine schwere
Resultate
befürchtete
lich
Spielart,
obgleich Fetis den Gegen-
suchte,
beweis anzutreten
die Ansicht auf, dass die
stellte
viel reiner
die
und
Hämmer
den
derselbe
heiler erklingen,
beim Anschlage gegen
Resonanzboden
rühren, als
Weise
Töne
wenn
wo
sie
die Saiten
die
Saiten
be-
nach gewöhnlicher
von unten aus ihrer
Piffur
e
Figur
Lage
heben.
Pope
manche Mängel bemerkt zu haben, da
seinen
Mechanismus
durch
Nachdenken vereinfachte und
Dauerhaftigkeit
Figur
f.
schien aber doch selbst
dadurch
er
fortgesetztes
für
sorgte
,
dessen
dass
er
den Resonanzboden mehr auf den Grund
9-"
g.
132
und
des Instrumentes senkte
den Zug der Saiten an der
kräftigsten
Ka-
des
Stelle
stens anbrachte, wobei ober-
halb der volle
Raum
für eine
bestmögliche Disposition des
Mechanismus
dert freier
zu ungehin-
Wirkung
werden konnte.
benutzt
Diese Ver-
vollkommnung
den
sollte
Vortheil bieten, dass die bei
anderer, gewöhnlicher Bau-
der
art
ange-
Pianofortes
wandten schweren Gestelle
und eisernen
Fape^s
Stangen
Instrumenten
Die
wegblieben.
Einwendungen
in
ganz
früheren
gegen
Schwerfälligkeit
die
Me-
des
chanismus wurden dadurch
vollkommen
nun
seine Claviaturen in der
Behandlung
waren,
ebenso
als die
testen Pianos,
dass
man
leicht
der allerleich-
und noch da-
den Vorzug
bei
weil
beseitigt,
besassen,
jeden
beliebigen
Grad der Stärke darauf
vorbringen konnte. Der
derselben
kräftig
wurde
als
Ton
voll,
und schön gerühmt,
ebenso habe
man
— wie Be-
richte aus jener Zeit
—
her-
melden
das Vorurtheil aufgeben
müssen, dass die Schneckenfeder,
welche die
Hämmer
133
aufhebt, durch den Gebrauch bald geschwächt würde.
ner Verbesserungen bestand darin, dass er denTheil,
die Stifte sich bewegt, mit
Eine andere
wo
die Taste
sei-
gegen
einem durch eine Schraube regulirten Leder-
chen belegte, wodurch er das Geräusch der Tasten gänzlich zu vermeiden
Seine tafelförmigen Pianoforte erfreuten sich einer grossen, weit-
suchte.
verbreiteten
und
Anerkennung, sowie auch seine flügeiförmigen Instrumente
neu erfundenes Piano
sein
Die Construction
Auf
table als vorzügliche
zum andern
und doch
Länge
der Saiten beibehalten
diese Bauart die Ziehkraft beinahe
Saiten an der Stelle anbrachte,
die
sten war,
was man zugleich
als eine
wo
des Instrumentes
bis
beinahe
um
werden konnte.
um
vermindert,
der Widerstand
am
wenn
stärk-
und von allem Ueberflüssigen
200 Pfund leichter waren,
Der ganze Mechanismus
^/g
Ferner
Bürgschaft für die Dauerhaftigkeit
dieser Instrumente ansah, die, so verkürzt
befreit,
Ende
gespannt waren, durch welches Mittel der Kasten verkürzt
die
wurde durch
man
galten.
einem ebenen Boden ohne Höhlungen, Gestelle und eiserne Stangen
der Steg, worauf die Saiten von einem
lief
Kunstwerke
war damals ungefähr folgende:
seiner Instrumente
die gewöhnlichen.
als
erschien so einfach, dass
kaum
die Hälfte der
Stücke und ihres Gewichts, gegen die gewöhnlichen gehalten, herauskam.
Die Tasten waren
nicht halb so lang, als die früheren;
die
Hämmer,
welche unmittelbar vermittelst eines Schwengels auf die Saiten schlugen,
hatten nur eine
einzige Reibung, während man
fünf bis sieben beobachten konnte.
bei anderen Bauarten
Desgleichen gewährte dieser
Me-
chanismus wegen seiner Einfachheit dem Stimmer manche Vortheile.
Das
kleine Plana table JPape's glich in
mehreckigen Tische.
man
Hob man
die Claviatur, welche bis auf den Punkt,
hervorgezogen wurde.
Form und Umfang einem
den oberen Theil desselben auf, so sah
Der Anschlag war
wo man
leicht
spielte,
auf ßoUen
und bequem, der Ton
weit voller und singender, als in den kleinen verticalen Pianos, und über-
raschend im Verhältniss zur Kleinheit des Instrumentes
soll
Pape
so dauerhaft, wie bei
hergestellt haben, so dass
flügel-
auf Kleinigkeiten eine
den Mechanismus
und tafelförmigen Instrumenten
nach dem allerdings mit grosser Vorsicht auf-
zunehmenden Urtheile von Fetis
bis
;
die
kaum zu
Vollkommenheit dea Instrumentes
überbietende gewesen
sei.
Pape's weitere Verdienste bestanden in der Einführung von
ten anstatt belederten
Hämmern, wodurch
die Flügel
befilz-
zum Concertvor
134
trag passender gemacht wurden,
wogegen für
die grössere Dauerhaftig-
keit unbestritten die Belederung zu empfehlen ist*).
Als einer der ältesten Pariser Pianofortefabrikanten zeichnete sich
auch Johann Wilhelm Freudenthaler (geb. in Neckarkardach
bei
Heilbronn
im Jahre 1761) aus, welcher durch seinen geraden Sinn, durch
Eechtschaffenheit ,
Wohlthätigkeit
und
Herzensgüte
seine
allgemein
ge-
schätzt war.
Nach Erarä war Freudenthaler' s Etablissement
in Paris das älteste.
Kraft des Tones, Solidität und Dauerhaftigkeit der Bauart waren die
wenn sie nicht alle
Anmuth im Tone und an Leichtigkeit der Spielart
übertrafen, so hatten sie das voraus, dass sie, bis auf die endliche Abnutzung der Claviatur und der Hämmer, gleich einer gut gebauten Violine mit der Zeit noch merklich gewannen: eine bei dem Pianoforte
wesentlichsten Eigenschaften seiner Instrumente, und
anderen an Reiz und
äusserst seltene Erscheinung, deren Möglichkeit aber Freudenthaler durch
mehr
als
2000 Instrumente hinreichend bewies.
Früher war er vorzüg-
durch seine flügeiförmigen Pianofortes in grossem Rufe.
lich
Durch
die
Stärke und Dauer des Tones eigneten sich dieselben besonders zur Begleitung mehrstimmiger Musikstücke; dieses mochte auch die Administration der
bewogen
Academie royale de musique und des Theätre royal
haben, alle ihre Pianofortes
italien
von Freudenthaler zu beziehen und
ein Brevet, als ihrem einzigen Ciaviermacher, zu ertheilen.
ihm
Freudenthaler war in Paris der Einzige, welcher den Resonanzboden
in schiefer
festigte,
Lage
seiner Streifen (Jahre)
von der Linken zur Rechten be-
wie es Broadwood in London, Dieudonne
Stuttgart thaten.
Er
Berliner Saiten.
Freudenthaler
überfirnisste seine
trat
&
Schiedmayer in
Resonanzboden und bediente
sich
noch bei seinen Lebzeiten, ein Jahr
vor seinem Tode, die Fabrik seinen beiden Söhnen ab, welche der Er-
wartung, dass
sie
ihre Instrumente
bringen würden, auch entsprachen.
noch zu
höherer
Vollkommenheit
Sie vereinigten Alles, was zu einem
tüchtigen Instrumentenmacher erfordert wurde, natürliche Anlage, den
*) Pape's Pianoforte
ohne Saiten
äurch Hammeranschlag zum Ertönen
hatte
besassen anstatt der Saiten Metallplatten, welche
gebracht
er so eingerichtet, dass die Claviatur je
Bass- und Discanttasten bis
zu
Pape's und Mercier's Mechanik
dungen
in
diesem Punkte.
^nirden.
Sein achtoctaviges
Pianoforte
nach Belieben durch Bedeckung mehrerer
Dagegen war
672 Octaven verkürzt werden konnte.
eine Wiederholung früherer Erfin-
zum Transponiren nur
135
Unterricht ihres Vaters, gute Kenntnisse in der Mechanik und Akustik,
die auf ihren,
zu diesem Zwecke gemachten Reisen und besonders in
England gesammelten Beobachtungen und eine Virtuosität im
die
den anderen Pariser Ciaviermachern meistentheils
fehlte.
Clavierspiel,
Die weiteren
französischen Resultate in der ersten Hälfte des 19ten Jahrhunderts sind
durch die Londoner Ausstellung von 1851 noch klarer zu erkennen.
Gleichwie
vorher Kalkbrenner und Pleyel, gründete auch Henri
Hers, der bekannte Ciavierspieler und Componist, eine Ciavierfabrik,
welche sich durch ihre Fabrikate auf verschiedenen Ausstellungen be-
merkbar machte, ohne
auszuzeichnen.
sich
durch besonders hervorstechende Erfindungen
Das, was die Gebrüder Erard bis
geleistet hatten, blieb für
in
die neuere Zeit
Frankreich massgebend*).
In Deutschland waren in der ersten Hälfte des 19ten Jahrhunderts
namentlich die österreichischen Firmen berühmt, da die übrigen deutschen:
Von dem vielgerühmten in Paris ansässigen deutschen Instrumentenmacher Roller
man auf der Pariser Kunstausstellung 1824 ein Pianoforte von besonderer Constxuction.
Der Umfang des Instrumentes war von C (16 Fuss) bis in das fünfgestrichene
Mittelst eines Schlüssels gleich dem einer Pendeluhr wurde die Claviatur nach
C.
Willkühr ein, zwei, drei, vier oder fünf Halbtöne auf- oder abwärts geschoben.
Im
ersten Falle verschiebt sich mit jedem Halbtone eine Taste unter dem Resonanzboden,
bei dem Herabstimmen aber verschwinden nach und nach fünf Basstasten.
Diese Vor*)
sah
richtung war jedoch keine neue
Erfindung,
sondern
wir
hatten
dieselbe
in
ähnlicher
Weise beim „Transponirclavicymbel" kennen gelernt. Zur Zeit Roller's bediente man
sich derselben auch in Deutschland, London, Petersburg und an anderen Orten.
Die Instrumentenbauer nahmen überhaupt auf häufig schon längst dagewesene Dinge
Patente, z. B. der hier erwähnte Roller, J. B. Wagner aus Arras, Nie. Legros de la
Neuville zu Paris, Gebrüder Erard für Pianofortes mit einem neuen Mechanismus und
zwei Reihen Tasten einander gegenüber.
Von derselben Zeit, also im Jahre 1824, wird aus Paris berichtet:
„Der junge Liszt, der sich seit einiger Zeit in tmseren vorzüglichsten Privat-Concerten hören Hess, hat auch diesesmal mit seinem fertigen, naiven und gefühlvollen Clavierspiele, seiner freien Phantasie und
seiner Kindheit, den ausserordentlichsten Bei-
—
Er spielte ein Clavierconcert von Hummel in Hmoll, auf einem Flügel
von 7 Octaven (vom Contra- C bis zum fünfgestrichenen C), der durch diese übertriebene Ausdehnung den Uebelstand mit sich führte, keine Stimmung zu halten.
Man
war genöthigt, in der Mitte eines Stückes abzubrechen, um die um einen halben Ton
fall
erhalten.
gesunkenen Saiten bestmöglichst hinaufzustimmen, und die zerrissenen wieder zu ersetzen.
wohl dieser Unsinn, dem Umfange des Pianofortes keine Schranken zu lassen von den
Clavierspielem herrühren, die dadurch neue Effecte zu erhaltet, glauben, oder vielmehr
Mag
von den Ciaviermachern die dadurch ihren Instrumenten einen Vorzug und Käufer zu
verschaffen suchen? Das Orchester, das doch alle erdenkliche Effecte besitzt, begnügt
sich mit einer Ausdehnung vom Contra G bis viergestrichen C; wenn dieses Orchester
,
^
aber ein einziges Instrument wäre
und
dieses
Instrument von
verfertigt würde, so besässe es zuverlässig schon lange ein
einenr
einzigen
Manne
Halb Dutzend Octaven mehr
"
136
'
Härtel, Schamhach, Irmler in Sachsen, Stocher, Kisting, Perau, BessaGehanJir, EcJc, Braun, Schiedmayer, Dörner, Lipp, JRümüUer
US,
u. s.
w.
wohl kaum eine wirklich neue, eigene Erfindung aufzuweisen hatten*).
*) Bis
zum Jahre 1851
herrschte in Deutschland die österreichische Hauptstadt fast
im Pianofortebau.
allein
In Norddeutschland regte sich zwar auch die
Intelligenz;
aber in der ersten Hälfte des 19ten Jahrhunderts doch zu
Zum
kam
der Pianofortebau
keiner rechten Blüthe.
Ein-
vom
Jahre 1804
aus Berlin berichtet: Bei der diesjährigen Ausstellung der Kunstwerke der
Königlichen
zelne Daten dürften für Norddeutschland genügen.
Beispiel wird
Akademie der bildenden Künste und mechanischen Wissenschaften
beiten hiesiger
musikalischer Instrumentenmacher.
stehende Pianoforte
Herr J. Müller hat zwei aufrechtauf zweierlei Art nach eigener Erfindung geliefert
Herr J. G.
;
von Mahagoniholz
Conrad
ein Fortepiano
E
viergestrichen C; Herr F.
bis
sind auch einige Ar-
Form
mit Bronze verziert, von Contra
Wilcke ein Pianoforte;
Herr G. Hoffmann ein ForteC ; die Herren Wagner und
in ovaler
piano in rundem Format, von Contra jP bis viergestrichen
Evert
Form
ein
aufrechtstehendes Fortepiano, mit Marmor- und Alabasterverzierungen, in der
einem Aufsatz, worauf sich eine Achttageuhr befindet;
Herr Schramm ein Ciavier und ein aufrechtstehendes Fortepiano.
lich
eines Cylinders, mit
Im
Jahre 1806 wurden in
Berlin
von der Königlichen Akademie
Künste und mechanischen Wissenschaften
stellt
Von Herrn Schramm
:
in
dreichöriges Fortepiano in Flügelform
vom
der bildenden
zum
und
viergesti-ichenen c;
eins in Ciavierform,
von Herrn
beide
ausge-
öffentlich
ein Doppel-Fortepiano mit zwei Claviaturen nach
:
Idee; von Herrn Conrad: ein Ciavier bis
Verzierungen
den Sälen der Akademie
end-
eigener
Gre/ ein
mit alabasternen
Bildhauer Wolff; von Hrn. Langenbach: ein aufrechtstehendes Forte-
piano in Cylinderform
eines Meubels
und
dessen innerer
Bau
;
von Hrn.
ein
sich
J.
Müllet
:
ein aufrechtstehendes Fortepiano
in
Form
Fortepiano in Ciavierformat; von Hrn. Combe: ein Fortepiano,
durch einen neuerfundenen Mechanismus, so wie auch durch
angenehmen Ton und sehr dauerhafte Einrichtung auszeichnet; (von Hrn.
Thielemann: eine Lyra-Guitarre und eine Guitarre mit einer neuen mechanischen Vorsehr
einen
richtung, nach welcher die Wirbel
an den Seiten des Halses der Guitarre so angebracht
das Umdrehen einer kleinen Welle
bewirken, um welche die Saite befestigt ist, wodurch der Vortheil entsteht, das Instrument auf das Genaueste, Leichteste und in der nämlichen Lage, worin es gespielt wird,
sind, dass sie vermittelst der
Schraube ohne Ende
Wilhelm Vollmer, Pianofortemacher in Berlin, erhielt im Jahre
stimmen zu können).
1822 ein Patent für ein Tasteninstrument, wo metallene Federn durch Luft in Bewegung gesetzt werden, von ihm Mc'odikt. genannt, welches der Fhysharmonika ganz ähnlich war.
.
Im Jahre 1824 wurden
Der
Pianist Hr.
in
Berlin zu Concerten
dreichörige Pianofortes verwendet,
Carl Arnold spielte auf einer neuen Art dreichöriger Pianofortes,
Hr. Kisting in Tafelform verfertigt hatte,
und
Tones und gute Spielart ausgezeichnet haben
und der Abdämpfung verbessert war.
die sich
sollen,
die
durch ungewöhnliche Stärke des
da der Mechanismus de? Anschlags
Der akademische Künstler J. Grüneberg in Halle, dessen Vater das Piano-droit einbaute im Anfang des Jahres 1843 einen Cabinetflügel
in welchem der sogenannte Leistenkasten durch ein eisernes Gerippe ersetzt wurde.
Zwar baute er das
Gehäuse der damaligen Flügelform ganz ähnlich von Holz, doch war das Innere, wo
sonst Stimmstock, Anhängeplatte, Resonanzboden, iiölzerne und eiserne Verspreizungen
Alle Theile, welche zur Befestigung und Spannung der Saiten
befindlich, ganz leer.
führte
,
,
137
Eine der
Firmen Oesterreichs
ältesten
Tochtermann des
Besitzer der
geworden
interessant
1794 und
vom Vater
Mitglied
ein,
spiel thätig
nachdem
Stuttgart, verheirathete er
und Pianofortebauerin Nannette Stein
Pianistin
deren
ererbten Fabrik später als thätiges
er früher hauptsächlich als
Lehrer im Pianoforte-
Seinen Sohn, Herrn J.
gewesen war.
nahm
Biographie er in Angriff
Geboren 1761 zu
sich mit der tüchtigen
trat in
war und ausser
Wirksamkeit durch sein Freund-
Schiller, dessen
ist.
von Streicher, deren erster
alten verdienstvollen Stein
seiner ausgezeichneten fachmännischen
schaftsverhältniss zu
die
ist
JB.
Hess
Streicher,
der treffliche Joh. Andreas Streicher musterhaft erziehen, sendete ihn so-
dann zur weiteren Vervollkommnung auf Reisen und übergab ihm lange
vor seinem Tode, der ihn 71 Jahre
ständigen Führung.
alt traf, die
ganze Fabrik zur
Streicher's fachliche Leistungen haben
selbst-
sich stets
durch ihre Vollkommenheit, sowie durch sinnreiche Verbesserungen und
Besondere Erwähnung verdient in dieser
Erfindungen ausgezeichnet.
Beziehung die von ihm im Jahre 1823 construirte und durch 15 Jahre
gewesene Hammerschlagmechanik von oben, woraus 1829 sein
patentirt
Patent
-
desselben war niedriger und wohl
wöhnliches Corpus, die
auf
Der übrige
Flügel mit erhabener Tastatur hervorging.
die Saiten
Hämmer
um
die Hälfte schmäler, als
—
schlugen
und der Ton erschien rund,
wie erwähnt
stark
und
—
hell.
Theil
ein ge-
von oben
Dass diese
Erfindung von Schröter herrührt und die alten Pantalonclaviere jeden-
zu Vorbildern gedient haben, erscheint nach diesen Berichten ganz
falls
zweifellos.
Dennoch Hess
sich
nach Bekanntwerduno; des Streicher'schen
dienen, bestanden aus massivem Eisen und bildeten mit
dem
hölzernen Resonanzboden
Dieses eiserne Gerippe mit Saitenbezug,
und der Dämpfung ein isolirtes Ganzes.
Dämpfung und dem hölzernen Resonanzboden wurde in das Gehäuse hineingelegt, die
Claviatur sammt Mechanismus in gewöhnlicher Weise eingeschoben und somit das Instrument in allen seinen Theilen fertig hergestellt. Doch fehlte zu dessen Vollkommenheit das wesentlichste Erfordernisse nämlich schöner Ton^ der erst später 'in der zweck-
mässigen Verbindung von Holz un
1845
soll
stocke des
Julian
Slimmstöcktn hat
ei
Statt
der
gewöhnlichen
nämlich eiserne Stimmschrauben in einem
statt
und mechanisch sehr
Wirbel
eisernen
am
in
Stiram-
hölzernen
Gange ange-
der gebräuchlichen verticalen Lage, die horizontale ge-
Die Vorzüge dieser Veränderung
besser hielt
Saiten,
Eisen erreicht wurde.
Pianoforte erfunden haben.
bracht und den Schrauben
geben.
T
Morgenstern in Preussisch-Polen eine Verbesserung
sollten darin bestehen, dass die
erleichtert war.
Stimmung
sich
Die höherer. Töne erhielten längere
Uebrigens konnte die
wfo ebenfalls mannichfach vortheilhaft gewesen sein soll.
älterer Art gebauten Pianoforte angebracht werden.
neue Einrichtung an jedem nach
138
Mechanismus Fape
ten liegenden
in Paris ein Brevet auf Claviere mit über
Hämmern geben und
dieser ursprünglich Schröter'schen,
doner Weltausstellung hatten die Herren
Was
o-ebauten Flügel exponirt.
mit
er-
Später vertrat
das Princip des Hammerschlags von
oben noch mit vielem Glück, und auf der 1862
fortes
widmete
von Herrn Streicher mit Glück
weiterten Erfindung eine höchst lobende Abhandlung.
der Berliner Fabrikant Stöcker
den Sai-
die Society d'encouragement
veranstalteten
Wornum & Sons
Lon-
einen ähnlich
aber bei den Streicher'schen Piano-
Hammerschlag von oben noch wesentlich auf
eine bessere
Tonentwickelung fördernd einwirkte, das war die an diesen Instrumenten
zuerst
von Streicher eingeführte Weglassung des untern Ciavierbodens,
deren Zweckmässigkeit in der seitdem allgemein gewordenen
dieser
Verbesserung wohl ihre beste Bestätigung
findet.
Anwendung
Das im Jahre
1824 erworbene Privilegium Streicher' s, nach welchem er beim aufrechtstehenden Pianoforte englischer Construction einen Oetaven-Zug derart
anbringen konnte, dass
man
vermittelst desselben nicht nur
seine obere Octave beizufügen, sondern auch ganze
lao-en
mit den
Pedaltrittes
Händen angeschlagene Accorde
um
gleichfalls eine
eines
ist
und zwar
Hammermechanik
a)
wodurch
Grad
ein
die
Streicher zwei weitere Erfindungen pri-
neuer Mechanismus für englische Cabinet-
Absonderung der Hämmer von den Abstracten
zur Erzielung eines vollkommenen Auslösens
wurde;
einen höhern
erhielt.
Im Jahre 1831 wurden Herrn
erreicht
Anwendung
schon im löten und 17ten Jahrhundert dagewesene Er-
von Vollkommenheit
Pianofortes,
unter
jedem Tone
den unteren Ton-
eine Octave höher erklingen zu lassen im Stande war,
scheinung, welche nur durch die
vilegirt
in
h) ein
für Pianoforte
und Fangens der Hämmer
deutschen Kastenbaues,
d.
h.
an
denen der Mechanismus unter dem Resonanzboden liegt, anwendbarer
Stosszungen -Mechanismus mit elastischem Hammerstuhle, beweglichen
Fano-ern und liegender Dämpfung, wodurch nicht nui die
dem englischen
Mechanismus sonst eigenthümlichen Uebelstände, wie das störende Pochen des Hammerschlages imDiscante, der tiefe Fall der Tasten und die
Schwierigkeit des wiederholten Anschlages mit abwechselnden Fingern,
o-ehoben sind, sondern die bei den Ciavieren nach
so lange üblich
lich
beseitigt
Wiener Construction
gewesenen und mangelhaften Stiefel-Dämpfungen, gänzwurden.
Die
Trefiflichkeit
der
an
deren
Stelle
von
139
Streicher zuerst eingeführten liegenden
währt, dass
man an
mehr angewendet
Dämpfungen
hat sich auch so be-
Ciavieren deutschen Kastenbaues keine
Nicht minder zweckentsprechend
findet.
ist
anderen
die
von
Construction angebrachte VerbesStreicher an Flügeln ganz englischer
Herausziehen zweier
den Hammerstuhl aufschlagen oder nach
serung,
von der Claviatur trennen und
Stifte
als
Ganzes für
sich bei Seite legen
seinen
an diesem Hammerstuhle die Kapselleiste wie an
ist, so
gelegt
elastisch
Patent-Flügeln deutschen Kastenbaues im Discant
ganz englischer Construction
wird hierdurch das an den Pianofortes
Da
zu können.
,
sonst so störende
Pochen der Discanttöne
ebenfalls gänzlich beseitigt.
—
derselbe Flügel nach
Die frühere Hammermechanik Streichers, bevor
in beistehender Figur.
amerikanischer Construction baute, erblicken wir
sogenannten Wiener
Dass die Firma Streicher für den Ruf der
Mechanik ausserordentlich gewirkt
und
kaum
dürfte sich
es
Hinsicht
mit
Sübermann
in
eine andere
können.
messen
ihr
der
hat, ist
schon oft anerkannt worden,
österreichische
Bekanntlich
Hälfte des 18ten
ersten
Fabrik in dieser
wanderte
Jahrhunderts
die
von
annectirte
hier durch Broadwood
Schröter'sche Mechanik nach England und fand
Steiyi dieselbe Mechanik
weitere Verbreitung, während in Deutschland
zu Grunde
legte,
bei ihrer Verbesserung aber einen
Von England kam die engschlug.
lische
Streicher's frühere
andern
Weg
ein-
Hammermechanik
Mechanik
durch Erardndkdh.
Frankreich,
sich
die
wo
anglo-
französische entwickelte, die je-
doch durch
die
eben angeführten
welche unmittelbar aus der Stein'schen Memodificirt wurde. Von Deutschland ist ursprüng-
Streicher'schen Resultate,
chanik hervorgingen,
lich
Alles
ausgegangen,
den Pianofortebau
auf Deutschland haben
treiben,
alle
mit Dankbarkeit zu blicken,
Völker, welche
und
die Quelle
Instrument zu allen Tonschattirunder schönen Mechanik, welche das
gen befähigt, ist das Königreich Sachsen.
140
In der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts
der Unter-
trat
und deutschen Mechanik, deren Verder Gegenwart vollzieht, noch sehr deutlich hervor,
schied zwischen der englischen
schmelzung sich in
und der Vater des modernen
Clavierspiels, J. 'Nep.
Hummel,
geb. 1778,
daher veranlasst, über den Unterschied der engli-
gest. 1837, fühlte sich
schen und deutschen
Figur
Englische Mechanik.
I.
Pianofortemecha-
welche wir in
nik,
Figur I
u.
erblicken,
Folgen-
zu veröffentli-
des
chen
Figur II
:
„Es liegen
bei
demPianoforte über-
haupt zweierlei Me-
chanismen zu Grunde: der deutsche (so-
genannte Wiener), der sich mit Leichtigkeit, und der englische, der sich
minder
leicht
behandeln
lässt; die
Figur
II.
übrigen sind Zusammensetzungen beider
Gewöhnliche deutsche Mechanik.
Arten oder nur theilweise Veränderungen derselben. Es
nen, dass jeder dieser beiden
Der Wiener
erlaubt
dem
lässt
Mechanismen
den. zartesten
Spieler, seinem
spricht deatlich
\
von
und prompt
Händen
Vortrage
alle
ist
nicht zu leug-
Vorzüge
hat.
sich leicht behandeln.
Er
seine eigenen
möglichen Nuancen zu geben,
an, hat einen runden, flötenartigen
Ton, der
141
sich besonders
gut
in grossen
unterscheidet,
Localen von dem accompagnirenden Orchester
und erschwert
die Geläufigkeit
nicht durch
eine
zu
!
Diese Pianoforte sind auch dauerhaft und beinahe
grosse Anstrengung.
im halben Preise der
Diese Instrumente wollen daher auch
englischen.
nach ihren Eigenschaften behandelt
weder ein heftiges
sein; sie erlauben
Anstossen und Klopfen der Tasten mit ganzer Schwere des Armes, noch
einen schwerfälligen Anschlag; die Kraft des Tones muss
die Schnellkraft der
den
durch
Volle Accorde wer-
B. meist ganz rasch gebrochen vorgetragen und wirken so weit
z.
mehr,
als
wenn
die nicht
,
Dem
eind.
die
tigkeit
Töne zusammen auf einmal noch
Für Männerhände wähle man aber
gen werden.
mente
Finger hervorgebracht werden.
allein
zu
seicht oder,
wie
so stark angeschla-
solche deutsche Instru-
man auch sagt, zu flach im Anschlage
man wegen seiner Dauerhaf-
englischen Mechanismus muss
und Fülle des Tones
allerdings
Recht widerfahren
lassen.
Diese
Instrumente gestatten jedoch nicht den Grad von Fertigkeit, wie die
Wiener, indem sich der Anschlag
anfühlt, sie auch viel tiefer fallen
bei wiederholtem
der Tasten
und daher
die
bedeutend
gewichtiger
Auslösung der
Tonanschlage nicht so schnell erfolgen kann.
solche Instrumente noch nicht gewöhnt
ist,
lasse sich
Hämmer
Wer an
durch das Tieffallen
der Claves und durch den schweren Anschlag der Tasten keinesweges
stören:
nur übernehme
er
sich nicht
im Tempo und
spiele alle ge-
schwinden Sätze und Rouladen durchaus mit der gewöhnlichen Leichtigkeit;
auch die kräftig vorzutragenden Stellen und Passagen müssen, wie
bei den deutschen Instrumenten, durch die Kraft der Finger, nicht aber
durch die Schwerkraft des Armes hervorgebracht werden; denn
man
winnt durch heftiges Schlagen^ da dieser Mechanismus nicht zu so
Tonabstufungen wie der unsrige geeignet
fachen
ge-
viel-
,
I
keinen stärkern
ist,
j
Tongehalt,
die natürliche, kräftige Elasticität der Finger hervorzu-
als
bringen vermag.
Im
ersten Augenblicke fühlt
behaglich, weil wir, besonders
den Grund
muss, da
fassen,
man
was
hier
man
sich
im Forte der Rouladen,
mehr
oberflächlich,
mehr
zwar etwas un-
die Taste bis auf
leichthin geschehen
sonst nur mit höchster Anstrengung fortkommen
Fertigkeit doppelt erschweren würde.
und
die
Dagegen bekommt der Gesang
auf diesen Instrumenten durch die Fülle des Tones einen eigenen Reiz
und harmonischen Wohllaut.
stark diese Instrumente im
'
Indessen habe ich beobachtet,
Zimmer
dass, so
tönen, sie dennoch in einem grossen
j
j
142
Locale die Natur ihres Tones verändern und bei complicirterer Orchesterbegleitung weniger durchdringen, als die unsrigen, welches, nach mei-
ner Meinung,
dem
gar zu dicken, vollen Tone zuzuschreiben
oft
ist."
Hierbei müssen wir wiederum darauf hinweisen, dass die verschie-
dene Art des Anschlags bei beiden Mechaniken die verschiedene Klang-
Bei der Wiener Mechanik tönten jedenfalls bei stärke-
farbe bewirkte.
rem Hammeranschlag
wo
die
höheren Obertöne mehr,
der Grundton ein allzugrosses
als bei
Uebergewicht
durch englische Mechanik erzeugten Klange die
nöthige Schärfe fehlte.
Da man
der englischen,
dass
so
hatte,
für den
dem
Concertsaal
aber früher die Theorie der Helmholtz'-
schen Obertöne nicht kannte, wenn dieselbe auch jetzt noch den meisten
Instrumentenmachern wohl eine Terra incognita
Intelligentesten erfasst wird, so konnte
der Klangfarbe nicht genügend
jetzt
man
erklären.
und nur von den
ist,
sich jene Verschiedenheit in
'
Hoffentlich
nimmt man von
an bei Herstellung der Mechanik seinen Ausgangspunkt von dieser
wichtigen Entdeckung.
Von den
—
Reibereien und
mentenbauer hielten sich auch
gegenseitigen Anfeindungen der Instrudie österreichischen
Fabriken nicht
fern,
wie ein interessantes Actenstück aus der ersten Hälfte des 19ten Jahrhunderts deutlich darthut.
Da
dasselbe zugleich einen klaren Einblick in
die österreichische Pianofortebaukunst
wir es hier folgen,
um dann
damaliger Zeit gewährt, so lassen
zur Londoner Ausstellung
vom Jahre
1851
übergehen zu können, aus deren Resultaten sich noch so manches bisher
nicht Berührte ergänzen wird.
beschuldigte Martin
&
Die Wiener Firma Wachtl
nachahme und auf jedes Namensschild ungerechtfertigterweise
„Erfunden von
Seufferfs
Bleyers
Seuffert ebendaselbst, dass dieser ihre Erfindungen
Martin Seuffert
in
Wien".
Um
diese
schreibe:
Anmassung
zu widerlegen, suchte jene Firma schon im Jahre 1811 ihre
Erfindungen zur allgemeinen Kenntniss des PubHkums zu bringen.
theilte
Sie
daher im Zusammenhange Folgendes mit:
„Sieben Jahre sind es nun, dass wir Fortepianos, grösstentheils aufrechtstehende und zwar von unserer eigenen Erfindung fertigen.
Aufrechtstehenden,
Juhren
womit das klavierliebende Publikum
überschwemmt wurde, hatten soeben
Doch uns
schreckte dies nicht, da
brauchbarkeit
dieser F.
allen
seit
mehreren
Kredit
verloren.
wir wohl wussten, dass
P. nicht von der Natur
Die
dieser
die
Un-
Instrumente,
143
sondern
vom
theoretischen Kenntnissen der Fertiger her-
Manofel an
rühre.
Unser
erstes aufrechtstehendes Fortepiano
war durchaus nur zweifach
Flügel
dreifach besaiteten
und wir konnten
besaitet
Da nun
stellen.
war pyramidenförmig. Es
gegen jeden
es
der erste Versuch unseren
Hoffnungen entsprach, so wollten wir auch das Quer-Fortepiano
gefällige stehende
Form
mehr Vollkommenheit
Auch
verschaffen.
in eine
jeder Hinsicht
Jedermann ge-
dies gelang.
aufrechtstehenden Quer-Fortepianos die Liegenden
stand, dass unsere
In zwei Jahren fertigten wir grosse aufrechtstehende
weit übertreffen.
in fünf
bringen und zugleich diesem in
und stehende Quer-Fortepianos
in drei
Nun
Formen.
der Verbesserung dieser Instrumente zwar langsamen
Das Nöthigste
immer vorwärts.
gings mit
Schritts,
jedoch
war, den Saitendicken eine gehörige
Proportion zu geben; denn wer sich auf Treu und Glauben der Draht-
Nicht weil es ihnen
fabrikanten verlässt, wird oft schändlich betrogen.
an Geschicklichkeit
fehlt, nein,
nicht nehmen, so findet
einer
Nummer
einerlei
Wir
zweierlei
man
sondern weil ihre
oft
unter zwei
Dicken der
Saiten.
gaben
unserer
gabelförmigen
b,
Durchmesser
Im
zum Vorschein kommt.
Saiten-Dicken
zu-
und
Die hiesigen wie die
mern.
niu:
6
Saitenlehr
man doch
wenn
Wir haben
der
Mensur
wenn man
=
die
also
1:2,
alle Saiten-
Reihe
müssen
die
Töne des Instruments
von a
bis
b
=
17
Num-
nürnberger Saiten haben zwischen a und
srabs
am
b
Nummern einschaltet, so hat
Nummern zu Irrungen Anlass
halbe
nur 15 Nummern, deren halbe
An
folgende Einrichtung.
geometrischen Verhältnisse
Nummern und wenn man auch
geben.
Fabriken
hinschreibt, eine geometrische
abnehmen,
gleichförmig klingen sollen.
alle
deren Durchmesser sich verhalten
Ordnung
genau
und unter
sich sehr leicht überzeugen.
sind*15 Stufen eingeschaltet und zwar so, dass,
in gehöriger
es so
einerlei
Dass ferner nicht
Mass beobachten, davon kann man
Zwischen zwei Saiten, a
Abnehmer
Nummern
meisten zu
feilen.
Diese war durch
mechanische Tradition und vermeintliche Verbesserungen so sehr verstümmelt, dass kein ursprüngliches Octavenverhältniss mehr zu entdecken
war.
Wie
sehr die Gleichheit der Klänge unter einer verstümmelten
Mensur und unter
haben,
einer Besaitung, deren
leidet, ist leicht
man könne durch
Nummern
keine Proportion
zu ersehen. Zwar wird mancher hierauf erwiedern,
geschickte Belederung die Gleichheit der Klänge her-
144
Wohl
stellen.
Durch einen genau
dauern?
Apparate und
die
erzwungene Gleichheit
lange wird diese
aber wie
ja,
wozu zwei eigene
angestellten Versuch,
werden mussten, wurde
ein Einsaiter verfertigt
Dicke der Saiten und die vortheilhafteste Spannung für
und
Aus
f bestimmt.
klein
Tönen wurden
diesen
die
die
Lange,
Töne f"
die übrigen
einzu-
schaltenden 47 Töne, welche eine geometrische Eeihe bilden müssen,
und hieraus ergab
entwickelt
wichtig in Hinsicht des Stimmunghaltens es
Wie
1-9458608-
=
Octaven - Verhältniss
sich unser
ist,
1
t
den Kasten
so fest zu bauen, dass er sich nicht verziehen kann, sieht jedermann ein;
Weichen der Sarge
aber dass das
schö-
auch den ursprünglich
des Instruments verderben könne, dürfte vielen unbekannt
nen Klang
An Beispielen für
sein.
per
ist
den letzten Fall
— aber
die
ist
Sarge aus schlechtem Materiale, oder
dadurch seine
freie Elasticität
sehr, dass oft nichts, als ein mit Tasten
dem Sänger
(Verschnüret
bleibt.
Instrument zu bringen
in sein
so weicht die Sarge aus ihrer Stelle, drückt
ser verliert
die
Mancher Stüm-
fehlt es nicht.
Klang
so glücklich, einen schönen
liederlich gebaut,
den Resonanzboden
und der Klang
—
die-
verliert sich so
versehenes Hackebret übrig
Kehle und
iasst ihn singen.)
Baut
einen Kasten auf die gewöhnliche Art, nämlich mit massiven Sarg-
man
Wände noch so sehr, so findet man in einem
wenn man den Resonanzboden herausreisst, dass sich
stücken und verstrebt die
halben Jahre,
durch
die
Spannung der
Streben bei einer Linie
ganz
Es
sind.
los
ist
Saiten, welche bei
tief in
90 Centner beträgt,* alle
eingedrückt haben und nun
Wänden
man den Kasten durch
den
nicht genug, dass
massiven Bau
zum Stimmhalten tüchtig mache, er
sondern auch
fest
gebaut
um
sein,
chen und verstärken zu können.
ersten
die
die
muss nicht
Schwingungen der Töne mitma-
Im Monat
April 1808 bauten wir den
Kasten nach unserm neuerfundenen System.
erwähnten Fehler nicht und
erfüllt
einen
allein stark,
Dieser Kasten hat
überdies die erwähnten Beding-
nisse in reichem Masse.
Es wird nämlich
dern und
sind,
dass sie die
Läse
ganze Form der Resonanzsarge mit ihren Bän-
Streben aus einer
gebildet,
wie die
die
auf diese erste Lage
Fugen
erste, die
darauf.
Lage von
der ersten deckt
vierte wie
Leisten, die nuc einen
kommt
und
die zweite
die zweite so zu leimen,
bindet,
und
Zoll dick
die
nun kommt
die dritte
fünfte wie
die erste
Hier können die Streben sich nicht eindrücken, denn sie
145
sind mit den berührenden Theilen aufs Innigste verbunden
Kasten eine solche Cohärenz, die der
erhält der
und
nachsteht
viel
spricht;
denn
Schalleiter
dass ein
fester
Wir
siger
Bürger und Tischlermeister), welcher
dem guten
folgten hierin
Methode
das Holz;
man
lasse aber
nicht so trocknen,
Beispiel des
Wenige
bedient.
Behandlung des Holzes
dieser
Körper
Darrkammer
Alles Holz wird in einer
net.
sich dieser
natürlichen
nicht
daher der akustischen Absicht ungewöhnlich ent-
es ist bekannt,
ist.
und hierdurch
vollkommener
künstlich getrock-
Herrn Mundinger
(hie-
ungefähr zwölf Jahren
Holzarbeiter sehen die Vortheile
Sie
ein.
seit
ein
Holz 50 Jahre
behaupten, die Zeit trockne
Luft liegen, so wird es
in der
dass es magnetisch wird,
chen Trocknung in acht Tagen geschieht.
was aber bei der
künstli-
Späterhin machten wir einen
Versuch mit einem Resonanzboden, dessen Holzfasern
in
schiefer Rich-
tung unter den Saiten hinlaufen.
„Eine Idee, die von unseren ältesten Vorgängern schon ausgeführt
und
als
liche
unzweckmässig verworfen wurde.
Auswahl
Es kam nur auf
eine schick-
des Holzes, auf eine angemessene Dicke des Resonanz-
bodens und auf eine zweckmässige Verbindung desselben an,
Resonanzboden zu
jede
erhalten, der, wie
Schwingung der Saiten anzunehmen, und wir halten
Resonanzboden nach gewöhnlicher Art
von Schnellkraft und
jenen hohen Grad
welche den Klan»-
so sehr vermehrt
und
die Gleichheit der
so sehr begünstigt, als dieser Resonanzboden.
Resonanzböden zuweilen so stark werden, dass
die
ist,
dafür, dass ein
freier Elasticität erhalten werde,
Ein solcher Re-
sonanzboden bekommt auch nie Wellen oder Bäuche,
gen.
einen
verfertigt, nie
und Sang des Instrumentes
Klänge
um
Chladmj richtig bemerkt, fähig
Das Holz zu Resonanzböden und Tastaturen
Darre kommt, 48 Stunden lang gedämpft.
gesalzenem Wasser dringt durch
alle
Poren
des.
die bei
die Basssaiten
Der
wird, bevor es in
heisse
Holzes
;
Dampf von
löset das in
es
den Poren befindliche Loch und den Harz auf und führt
Oberfläche des Holzes,
wo man
sieht leicht ein, dass ein
es in
anderen
aufschla-
braunen Tropfen stehen
es
auf die
sieht.
Man
auf diese Art behandelter Resonanzboden nicht
nur dauerhafter, sondern auch der akustischen Absicht angemessener
ist.
Die Maschine an unseren stehenden Quer-Fortepianos war von deutscher Art. Wir waren nicht zufrieden mit ihr und ich erfand daher
vor zwei Jahren eine Maschine nach ensjUscher Art, wodurch der Klan«10
146
an Stärke und Schönheit
gewann.
viel
sen stehenden Fortepianos
Die Maschine an unseren gros-
von deutscher Art und
ist
durch manche
ist
Verbesserung nun auf einen höheren Grad von Vollkommenheit gebracht,
die deutsche
als
Maschine
am
deutschen Flügel
Sie
kommt an
der letzten gleich, an Dauer und angenehmer Spielart lässt
sie
Einfalt
jene weit
zurück, welche letzten zwei Eigenschaften an anderen aufrechtstehenden
Fortepianos heute noch vermisst werden.
ten ganz richtig, dass
Einige Ciavierspieler bemerk-
von unsern stehenden Fortepianos
auf das Ohr wirkten; diesem Uebel
grell
die
Töne zu
gesteuert, seitdem wir uns
ist
der englischen Erfindung des Schalldeckels bedienen.
„Kenner, die nun Alles
in
Erwägung
Verbesserungen angebe, werden
behaupte, dass unsere Fortepianos
ich
einen grossen Vorzug vor den
Einzige ausgenommen, dass
dem Instrumente
die Saiten
und
alle
en
Giraflfe
flügeiförmigen
man
in
wenn
jeder Hinsicht
Fortepianos
der stehenden
sie
Concerte nicht wohl anbringen kann.
schafft
ziehen wollen, was ich hier für
dass ich nicht übertreibe,
finden,
haben,
das
Form wegen beim
stehende Form
— Aber eben diese
eine bessere Natur; viel leichter schwingen hier
schwingenden Theile, und geben daher den empfan-
genen Klang mit mehr Wucher zurück,
als ein liegender
Körper, der auf
4 bis 5 Punkten unterstützt und dadurch zu Schwingungen untauglich
gemacht
Uebrigens haben 'unsere Fortepianos nur die drei -Muta-
ist.
tionen, als: Forte,
Lautenzug und
Auf Begehren
Einsaiter.
wohl noch den Fagott und die Aeolsharfe dazu,
und Cinellen
Hieraus
ten
nie."
ist
Züge zu jener
dem
am
meis-
überflüssige Spie-
liegenden und aufrechtstehenden Resonanzboden ge-
Ein liegender Eesonanzboden lässt
irrt.
strebte,
Zeit
nach und nach abzuschaffen; doch haben sich die Erbauer im
Vergleich mit
eine grössere
Spannung zu und
Stützen desselben befördern das Zurückwerfen, das Reagiren der
die
Saiten- und
Molecularschwingungen
aufrechtstehender
ter
zum
,
Resonanzboden
während
durch
ein
zu wenig gestütz-
Transversalschwing-ungen
unregelmässigeren Erzittern gebracht wird, daher auch gewöhnlich
bei unseren
bei
zugleich ersichtlich, welche
im Gebrauch waren und wie nian danach
lereien
fertigen wir
— aber grosse Trommel
modernen Pianinos das „Klimpern" mehr bemerkbar
den Flügeln.
interessanten
Immerhin
ist
jener Bericht
Angaben, aus denen
sich das
ist, als
wegen der verschiedenen
Wesen
damaliger Pianoforte-
147
baukunst mit ziemlicher Sicherheit erkennen
und wir erfahren auch aus demselben
sehr beachtenswerth^
lässt,
die schon
damals feststehende An-
über den Unterschied des deutschen und englischen Mechanismus,
sicht
welche doch beide aus einerlei Quelle,
d. h.
aus
dem
Geiste des Sachsen
Schröter o^eflossen waren.
Obgleich es für die Geschichte des Claviers ganz unwesentlich
die
Namen
ist
verschiedener Ciavierbauer zu weissen, da sich die Fortschritte
Namen
nur an die bedeutendsten
knüpfen, so hat doch Oesterreich in
der ersten Hälfte des 19ten Jahrhunderts eine so hervorragende Kolle im
Instrumentenbau gespielt, dass
vielleicht die
Firmen nach Thon und Fischhof
Namhaftmachung
einzelner
nicht ungerechtfertigt erscheinen dürfte.
Ausser Andre Stein, Christoj)h,Kober, Walther, Schanz, Bley er, Wachtl,
Brodmann, Leschen, Martin
Seuffert, Conr. Graf, Streicher, Bösendorfer,
Schiveighofer sind nach Thon
noch besonders zu nennen, und zwar
in
Wien: Bertsche, Donal, Hofmann, JäcMsch, Katholnig, Köher, Marschal,
Müller,
Rosenberger, Schneider,
Teutschniann, Wimula, Wist;
Seidel,
Tachau, Gatto in Krems,
ferner Gärtner in
Gries in Grätz,
Guth
in
Tschisday, Horach in Kuttenberg, Horack in Zwettl, Kalh in Prag, Kessler in
in
ler
Eger (Ungarn), Kleeblatt
Eger (Böhmen), Eeuss
burg, Schmidt
in Ellbogen,
Oedenburg, Klügel
in
in
Güns, Mül-
Schmidt in Salz-
in Prag, Bott in Prag,
Schwarz in Salzburg, Schwarz
in Grätz,
Staii-
dinger in Brunn, Staiidinger in Engelsberg, Weise in Prag, Zausisch in
Wiener Neustadt*).
Von den
*)
kunst
doch blieb
;
B.
in Italien die Fabrikation
Erfindungen und Verbesserungen
nannte
z.
Oesteneichern erlernten meistentheils die Italiener die Pianofortebau-
diejenige des Abtes
„Nachdem
dieser
Abt
Gregorio Trentino
in
Einzelne sogeimmerhin spärlich genug.
kaum auf Neuheit Anspruch erheben,
diirften
vom Jahre
Venedig den Preis bei
1817.
der Industrieausstellung
für
eine
im Jahre 1817 ein
Pianoforte, welches nach dem Urtheile der erfahrensten Kenner, z. B. Ayblinger
und Pavesi in Venedig und Capellmeister Simon Mai/er aus Pergamo, mit den besseren
"kostbare, zu
Mailand erbaute Harfe erhalten hatte, verfertigte
Deutschlands wetteiferte.
scher Bass
—
imser Künstler
der
Da
bei
wahre Grand,
er
den gewöhnlichen Pianofortes
vornehmlich darauf bedacht,
ein
voller,
majestäti-
—
nicht selten fehlte, so war
Harmonie
diesen Mangel zu verbessern und diese
die Seele der
Lücke auszufüllen, indem er unter dem gewöhnlichen oberen Kasten des Instrumentes
noch einen anderen anbrachte, der die eine Octave tieferen Saiten enthielt, von denen
je /.wei
—
wie gewöhnlich
bunden waren und so
—
ein mit
mit einer dritten,
eine
Octave höher
erklingenden
ver-
dem Uebrigen genau zusammenhängendes Pedal von zwei
Octaven bildeten, das vollkommen eben so
stark,' eben so leicht
60 zart und fein mit den Füssen behandelt werden
konnte,
wie
und
das
sicher,
auch eben
Manual mit den
10*
148
Bei diesen Namenerwähnungen wollen wir auch die Angaben FischJiofs nicht übergehen, dass
Georg Staufer und
Max
Haidinger auf kreis-
förmige Pianofortes 1824, Fr. Schuster auf sein unverstimmbares Ciavier
Adiaphanon 1821, Carl Stein auf Vorrichtungen zur Vermeidung des
Klapperns der Tastatur 1828, Matth. Müller auf ein Ciavier mit zwei
Claviaturen, genannt Dittanaklasis,
Claviaturen über den Saiten und
merschlag von oben Patente
1800, und 1801
dem
auf Claviere mit
Stimmstockklotze, sowie mit
Ham-
erhielten.
Leschen brachte 1826 den > Stimmstock so an, dass die Saiten unter
ihm
wurden und der Hammerschlag an
befestigt
gegen den Steg und Stimmstock geschah.
dem Stimmstock,
serung auf
die Saiten
von unten
Ehlers machte eine Verbes-
denselben doppelt (Capo tasta) von Metall
Eisen, Messing oder auch aus Holz so anzubringen, dass der Anschlag des
Hammers gegen
diesen Steg geschah, der sich auf
rückwärts schrauben Hess. Diese Vorrichtung
und
sollte die
nieder, vor-
und
Vortheile gewähren,
durch Verkürzung oder Verlängerung der Mensur das Instrument höher
oder
oder mit anderen Instrumenten augenblicklich gleichstimmen
tiefer
zu können.
Die metallene Vorrichtung war
in drei Theile getheilt, einer
für den Bass, der zweite für die Mittellage, der dritte für den Sopran.
„Die
Stegstifte", berichtet
Müller die Aenderung, dass
Fischhof ferner, „erhielten durch Matth.
er
anstatt
jener,
Stimmgabeln von Stahl
oder Messing; mittelst Stimmstiften anwendete, die nach den Saiten ihre
Auch -«Tirde durch einen leichten Mechanismus bewirkt, dass die Züge, welche
Veränderungen im oberen Kasten regierten, dasselbe im Pedal hervorbrachten, wodurch ein vollkommenes Uebereinstimmen, wie bei einem ganzen, auf einmal ertönenden
Händen.
die
Orchester, zu Stande kam."
bei
Dieses Instrument, welches Abt Trentin Pianoforte-Organistico nannte, soll sich dadurch sanften, deutlichen Ton, durch feste Stimmung, durch Leichtigkeit des An-
den Tasten,
welche mit den
Händen, als denen, welche mit den
Die innere Bauart und die genaue Zusammenfügung der einzelnen Theile hing von wenigen Schrauben und wenigen Federn
schlags, sowohl bei
Füssen behandelt werden, ausgezeichnet haben.
ab, die leicht beweglich, aber doch zugleich dauerhaft waren,
nicht leicht leiden, oder auch bei einer sehr unbescheidenen
werden konnte.
so
dass
das
Instrimient
Behandlungsart beschädigt
Auch vermochte man das Pedal dieses Pianoforte-Organistico bei jedem
als Anhang anzubringen.
Der Preis des doppelten Pianoforte- Or-
anderen Pianoforte
ganistico von Nuss- oder
blossen Körper
zum
war 625 Franken.
eigentlichen
Cla^^ers
Kirschbaum war 2500 Franken. Ein zweiter Preis für den
um bei einem anderen Pianoforte verwendet zu werden,
Pedale,
Das Pedal
erzielte natürlich in
einen volleren
Grundbass,
Verbindung mit den Basssaiten des
eine
Verbindung,
welche
schon längst erfunden hatte, wie es die Geschichte genugsam nachweist.
man
früher
,
149
Verjüngung erhalten und nach dem Tone, den
stimmt werden, wodurch die
befördert
Legung
die doppelten
erzielt
Fülle des Tones
Die unberippten
werden."
Corpuszarge Promber-
die Freilegung der
des Resonanzbodens über die Saiten von Joh. Jac. Goll,
Resonanzböden und
artig zubereiteter
Saiten haben, ge-
dritte Saite entbehrlich, die
und noch mancher Vortheil
Resonanzböden Brodmann' S,
ger's, die
ihre
die theilweise
Ochsenhaut von Fried,
die
Verwendung pergament-
Verbesserungen damit von
Wölbungen des Resonanzbodens von Anders,
Janssen, die
die
Legung
mehrerer Resonanzböden und der Schallboden Hoxa!s, das Apollirikon von
Weiss,
das Sirenion Promherger's
genen Anhängplatte,
platten,
wie
u. s.
w. waren
vorübergehende
alle
Die Anwendung der hölzernen, mit Eisenblech überzo-
Erscheinungen.
statt
der in Frankreich und England üblichen Eisen-
Streicher einführte, „wodurch bei gleicher Solidität des
sie
Instrumentes ein geringeres Gewicht desselben erzweckt
das
Abnehmen
der unter
dem Resonanzboden
ist,
und ferner
befindlichen Zarge bis bei-
nahe an den Resonanzboden, bei mit Röhrenverspreizung versehenen Ciavieren", erscheint als eine
Nachahmung Pape'scher Erfindungen; überhaupt
glauben wir, dass wohl Einer den Andern nachahmte und keiner
Streicher noch
Pape
— ganz
frei
vom Vorwurf
der
— weder
Nachahmung sein
den Augen Unparteiischer gar kein Vorwurf ist,
vom Andern lernen muss. Wilhelm Bachmann, Eies,
F. Mata u. A. noch erwähnend, wenden wir uns zu den
dürfte, der überdies in
weil doch Einer
L. Beregszashj,
bedeutendsten Ausstellunoren.
VII.
Der Standpunkt des Piauofortebanes anf den Ansstellnngen.
Aus dem Verlauf
dem
äer Geschichte wird sich ergeben haben, dass aus
Clavichord das tafelförmige Piano, aus
Pianino, aus
dem Clavicymbel
dem
der Flügel hervorging.
Clavicitherium
Alle drei Arten des
Claviers erfreuen sich jetzt der weitesten Verbreitung, wie
brikation
der
Herstellung
bedeutenderen
Firmen
dieser drei verschiedenen
auf gleichen Principien,
d. h.
deutlich
Formen
das
erkennen
basirt
sie
die Fa-
lässt.
Die
im Allgemeinen
Kasten, Saitenbezug mit allem Dazugehö-
150
rigen,
Hesonanzboden, Mechanismus, Claviatur, müssen mit gleicher Sorg-
falt gearbeitet sein,
will.
Der
wenn das Instrument auf
aber, wie uns die Steinway'schen
ren, jetzt
Solidität
Anspruch erheben
früherer Zeit (um 1850) gewöhnliche Kastenbau, welcher
in
und Blüthner'schen Constructionen
zum überwundenen Standpunkt
Figur
leh-
gehört, zeigt sich uns in Figur I
für einen Flügel, in Figur II
I.
für ein vorderstimmiges Tafel-
formpiano, in Figur
für
III
ein hinterstimmiges Tafelform-
Zum
piano.
nur
gut
Kasten dürfen
getrocknete Hölzer
genommen werden, da
jede
Feuchtigkeit der Dauerhaftigkeit
und dem Klange Abbruch
thut.
wird
Jeder tüchtige Tischler
von
wissen, dass
Festigkeit des
Kastens
der
ein
grosser Theil von der Klang-
wirkung des Instrumentes und
Dauer der Stimmung abhängt.
Schon
Welcker hat
nachge-
dass „die ungeheure
wiesen,
Spannkraft, welche der Sai-
tenbezug auf den Körper eines
Fortepianos ausübt, einen
erfordere, der das
Bau
Vermögen
besitzen müsse, dieser Span-
nung
hinlänglichen
stand zu leisten;
einzigen Saite von 13*/2 Zollen Mensurlänge
(englisch)
wenn
sie
müsse man schon
das
a'
ein
und
einer
Wider-
denn einer
Dicke wie No. 15
Gewicht von etwa 70 Pfunden anhängen
von 440 Schwingungen angeben
solle.
Hieraus entstände
für den dreichörigen Flügel bei ganz gleichmässigem Fortschreiten schon
eine Spannlast
von 10422 Pfunden."
Zur Auswahl des Holzes gehört
Erfahrung und diese kann durch keine Abhandlungen
muss auf praktischem Wege
ersetzt,
sondern
gewonnen werden; wohl aber sind die Aus-
151
einandersetzungen zu empfehlen, welche Welcher in
Buche von
Seite 49 bis 143 veröffentlicht hat.
zum Ciavierbau
schreiben, so
Da
dem
oft
angeführten
wir keine Anleitung
müssen wir uns bezüglich der Verfertigung
nur auf die nothwendigsten Angaben beschränken.
Nächst der Festig-
Leim zur Verbindung
der zugeschnittenen
keit
des Holzes wird guter
Figur
Hölzer erfordert und endlich
ist
die
II.
Verspreizüng des Kastens von we-
sentlichem Einflüsse auf die Dauerhaftigkeit
und Güte des Instrumentes.
Diese Verspreizüng, welche zu Anfang des I9ten Jahrhunderts mit EiFigur
senbarren
III.
angebahnt wurde, von denen
man 1816 gewöhnlich
zwei,
später aber mehrere anAvendete, führte zu mannigfachen Aenderungen.
Stodarfs Röhrenverspreizung haben wir nach Ghlaän^s Bericht bereits
erwähnt.
Erard
suchte durch einen gusseisernen
der Saiten grösseren Halt zu geben.
Rahmen
der
Spannung
Sein Princip vervollkommneten
152
später in sinnreicher
reiche
Weise
die Amerikaner,
nutz-
da ihm selbst die
Herstellung nicht vollkommen gelang.
Gleichfalls ist der Sai-
tenbezug von Seiten der Verfertiger einer genauen Prüfung zu unterwer-
Zu Anfang
fen.
des 19ten Jahrhunderts galten die Nürnberger Draht-
von Fuchs für die vorzüglichsten,
saiten
um's Jahr 1820, erlangte
später,
Berlin in dieser Hinsicht die Superiorität
und nach 1834 wurden
englischen Gussstahlsaiten besonders von Webster in
anderen vorgezogen; docjb erzählt uns
hätten.
—
Zur Befestigung der
die
allen
Welcker, dass die Saiten von
Wien im Jahre 1850 an Spannkraft
Miller in
Birmingham
flaiten bedient
die englischen übertrofFen
man
Wirbel und
sich der
Stegstifte, deren Fabrikation
auf dazu erfundenen Maschinen geschieht.
Die Mensur der Saiten muss
je
nach der Grösse des Kastens und Reso-
Am
nanzbodens bestimmt w^erden.
Ciavierbauers
^wY^m^
in
Bern zu
nen Proportionalcirkel von 26
kel er in 500 Theile theilte.
kel bis zur
Länge
das kleine
f,
besten scheint das Verfahren des
welcher
sein,
bis
Anwendung
Bei der
der als Ausgangspunkt
und
fis
fixirt: fis
=
des Monochordes ei-
öffnete
angenommenen
Schen-
er die
Saite, „z.
B. für
welches eine Länge von 34 Zoll verträgt, so dass diese
Länge zwischen den beiden Punkten 500
für
statt
28 Zoll Länge erfand, dessen Schen-
die
472,
folgenden
Töne
g = 4451/2,
gis
dann
ist
=
Die Länge
enthalten ist"*).
4201/2,
in
nachstehenden
a = 397
Berechnung Jedem ganz
klar sein wird, der unsere
Tonmessung nachgelesen
hat.
u.
s.
Zahlen
welche
w.,
Bemerkungen über
Hinter den Resonanzbodensteg legt
man
gewöhnlich die Anhängeplatte von Metall oder Eisenblech, welche, durch
Eisenstäbe gestützt, das NachschAvirren der Töne verhindert.
erhält
dieLage der Saiten mehr Raum und
die Anhängestifte
besseren Platz, Gleichwie der Klangsteg von Metall, welchfer
stock häufig über die Saiten gelegt
wurde und den Bisher,
und Andere in verschiedenen Formen benutzten,
vielfach die
so sind
Hierdurch
gewinnen einen
am Stimm-
Collard,
Erard
auch in neuerer Zeit
von Sebastian Erard zuerst gebrauchten, schon früher erwähn-
ten Agraffen für jedes einzelne Saitenchor angewendet worden,
Firma Steinwar/
^
und
die
Söhne in New-York schreibt denselben bei richtiger
Verwerthung keine unwesentliche Förderung des Klanges
zu.
üeber den
Resonanzboden haben wir uns schon im akustischen Theile ausgespro-
*)
Welcher, S. 8^-
153
chen; hier bleibt nur zu bemerken, dass für jedes Instrument der Reso-
nanzboden besonders geprüft und
werden
Wie
sollte.
jeder Resonanzboden
seine
Berippung darnach eingerichtet
Klangfiguren ergeben, hat
die verschiedenartigen
vom anderen
eine
verschiedene Elasticität.
Ein
mehr zu Transversalschwingungen neigender Resonanzb "»den bedarf daher stärkerer Rippen,
niger geneigt
die
als ein anderer,
Erst nach
ist.
Berippung vorzunehmen
zum
der
dem Abprobiren
Ganzen we-
man durch den aufgeleimten
zum Resonanzboden
damit
sein,
Erzittern im
dieser Eigenschaften wird
Steg die Saitenschw^nguno-en in richtiger "Weise
überleiten
und dessen Molecularschwingungen wenigstens annähernd von
Wie
vornherein regeln könne.
pung abhängt,
gerade
in
ist
unendlich viel von der tüchtigen Berip-
uns durch unzählige Beispiele klar geworden, und
diesem Punkte finden wir vielfach Schablonenarbeit vor, wäh-
rend doch nur wissenschaftliches Erkennen
die besten Resonanzholzlieferanten
werden
zum
in
Ziele führen kann.
Als
Deutschland P. Strunz zu
Aussergefild in Böhmen, G. Liclitenauer zu Dorf Kreuth in Ober-Bayern,
Fr. Plöchinger zu Finsterau in Nieder-Bayern, Michael Poscliinger zu
Oberfrauenau
in
Nieder-Bayern,
Johann
Schreiner zu Dexelschlag in
Nieder-Bayern, Jac. Hentsch zu Lindberg genannt.
nismus zur Erregung der Saiten haben wir
bereits
die Broadwood'sche, Erard'sche, Pape'sche
und
als
Ueber den Mecha-
gesprochen und dabei
Streicher'sche
besonders nennenswerth in früherer Zeit bezeichnet.
Mechanik
In der Gegen-
wart halten wir die Mechanik des Königl. Sächsischen Hofpianoforte-
Fabrikanten Julius JBlüthner in Leipzig für eine sehr empfehlenswerthe, da
die Leichtigkeit der Spielart nicht auf Kosten der Dauerhaftigkeit erzielt
und
ihre einfache Einrichtung
stattet.
Die Repetition
kopf schlägt die Saite
Ton
so,
ist
Modificationen des Anschlags ver-
niemals zu wünschen übrig und der Hammer-
dass aus ihrer Erregung ein harmonisch voller
mit Wegfall der disharmonirenden Obertöne hervorgeht.
Obgleich
strumente zu
nung
seinen
heit einen
tirte
lässt
alle
wir
später noch
einmal
auf Blüthner's
treffliche
sprechen kommen, so wollen wir doch hier durch Zeich-
Mechanismus kurz veranschaulichen, da derselbe
hohen Grad von Vollkommenheit
Mechanik
In-
in allen ihren Details
erreicht
hat.
in
Wahr-
Diese paten-
zu beschreibet, würde hier zu weit
führen; die Zeichnung selbst veranschaulicht jedem Einsichtsvollen hinreichend die Vorzüge derselben. Z. B. erkennt
man
in a deutlich
den Ab-
154
sträct,
welcher mit
dem Hammerstiel verbunden
In h sieht
ist.
man
eine
Feder, die Hammerstiel und Abstract zu elastischer Thätigkeit befähigt,
und
in c erkennen wir die
Durch
den Stösser festhaltende Feder.
feine,
Feder,
zarte
dem
sie in d,
Win-
wahrnehmen, wird die
art
ausserordentlich
die
Hammerkopfs dient und
Stell-
des
ganz
die
ermöglicht.
Gar-
die Stoffe zur
nitur sorgfältig gewählt,
dert
und
Trao;ung
zur
genaue Regulirung
Wenn nun
Spiel-
leicht
angenehm, während
e
wir
wie
Stösser mit
kel,
schraube
die
geson-
und abprobirt werden, so
dürfte diese
Mechanik
sicherlich
keine Rivalität zu scheuen haben,
wovon
Blüthner's
die Flügelfabrikation
das gültigste Zeug-
niss selbst liefert.
Im Kastenbau
wendet Julius Blüthner ganz
lein die
wodurch
al-
Form
an,
er entschieden viel
Re-
symmetrische
Bei
sonanzbodentläche gewinnt.
Besprechung der Pariser Ausstellung nehmen- wir auf dieselbe
noch näher Bezug; hier
theilen
dem
wir den Kastenbau nebst
Verspreizungssystem mit,
um
die
Vortheile desselben besser zu ver-
anschaulichen.
Instrumenten
ein einziges
Von deutschen
haben
kennen
wir
nicht
gelernt,
was
an Kraft die symmetrischen Flügel Blüthner's überboten
Schönheit der
reicht hätte.
und
Klangfarbe
in
er-
Nicht bloss das Ver-
155
spreizungssystem und die Berippung
wesentlich
Klangschönheit so
bei,
des Resonanzbodens tragen zur
sondern es
ist
auch ein Verdienst
Blütlmer''s, dass er bei je-
dem einzelnen Flügel die
Wahl der Anschlagsstelle
genau
priift
oder prüfen
nicht nach
lässt
und dabei
der
Schablone
verfährt.
Denn
die Akustik lehrt,
dass
jedes
seine
Individualität
sitzt
und
Instrument
be-
dass mithin jedes
mit Berücksichtigung derselben
sein
zusammengesetzt
will.
Gute Zusam-
mensetzer, mit den nöthi-
sen akustischen Kenntnissen ausgerüstet, gehö-
ren freilich zu den Seltenheiten.
Die Erard'sche
Mechanik,
über-
sowie
haupt dessen ganze Construction, welche
man
in
Deutschland in der Mitte
der
des 19ten Jahrhunderts als die vollkommenste betrachtete, kann mit
der
wenn
besonders
halten,
Schritt
Blüthner'schen nicht mehr gleichen
Vergleich beim stärkeren Angreifen der Instrumente gezogen wird.
Was nun die Claviatur anbelangt, so hat dieselbe, wie wir sahen,,
die verschiedensten
Phasen durchgemacht,
Ihre Herstellung stützt sich
zwölfstufigen
aber in der Gegenwart auf die unabänderliche Regel der
Abtheilung und die Reproduction der chromatischen Scala bedingt den
bei
Flügeln, tafelförmigen
Pianos und
erscheinenden vorderen Theil der Tasten.
Pianinos
Der
in
einerlei
hintere Theil
ist
Gestalt
jedoch
dem
vielfach von der verschiedenen Construction des Saitenbezugs über
Resonanzboden abhängig. Für die oeste Einrichtung hält der Pianofoftebauer TMcA'er,
wenn man den Tasten für Flügel
durchschnitt-
156
lieh eine ganze
T^/j Zoll,
Waagestifte von vorn 8 Zoll, Aus-
IG^/g Zoll
zukommen
lässt.
am
hinterstimmigen tafelförmigen Pianos dürften
eigen sein, deren ganze
vorn
1
Hammerlinie
löser 13 Zoll,
Den
Länge von
Länge vom Contra C ab
Stosszunge 10 Zoll, Hammerlinie 13^/2
ö^/s Zoll,
strichenen a ab ganze
Länge
Länge von 14
Zoll, einen
vom
Zoll,
von vorn
26^/4 Zoll, Waagestifte
Stosszunge 22^/2 Zoll, Hammerlinie 25^/4 Zoll beträgt.
Pianinos dürften eine
besten Tasten
Waagestift von
18^/4 Zoll,
dreige-
11^/4 Zoll,
Die Tasten für
Waagestift von 8 Zoll
und einen Angriffspunkt des Gegenhebers von 13 Zoll beanspruchen.
Ochsenbein, Elfenbein und Hirschbein sind die besten Belegungs-
Form
mittel für die Tasten, deren
haben, da
sie
Dämpfung
ist
wir nicht näher zu beschreiben nöthig
durch die Abbildungen anschaulich gemacht wurde.
den meisten Ciavieren neuester Zeit über den Saiten
bei
angebracht; für die deutsche Mechanik hat
Pigur a
man gewöhnlich die Form, wie sie
giebt, für die englisch-französische
Dämpfung
Die
Figur
bei deutscher Mechanik.
aber
die,
wie
sie
Blüthner ange-
Das Pianino hat ge-
bracht.
a.
wöhnlich im ganzen eine solche
Mechanik, wie
zeigt.
sie
Geschieht
uns Figur h
bei
migen Instrumenten,
das jetzt nicht
lich
oben, wie Figur
c
erkennen
lässt,
so
ist es
ist,
der
tafelför-
obgleich
mehr gebräuch-
Hammerschlag von
zweckdienlicher, die
Dämpfung
unterhalb anzubringen.
Nach
dieser übersichtlichen
Orientirung gehen wir zur Londoner
Ausstellung im Jahre 1851 über, welche
tende und tiefgreifende zu bezeichnen
Von
Weise.
als die erste
dieser berichtet Fischhofin sehr eingehender
Er
führt uns zuerst
England vor und nennt
zunächst Addison und Harvar.
wahrhaft bedeu-
ist.
Der Erstere nannte
und sachkundiger
bei diesem
Lande
sein aufrechtstehendes
Pianino Eoyal Albert transposing Pianoforte, dessen System aus Frankfurt stammte.
Pape
deren
in Paris
hatte
ursprünglicher
nämHch
Zweck
etwas leichter zu machen.
jedoch
zum Zwecke
früher eine getheilte Taste erfunden,
dahin
ging,
den
schweren
Anschlag
Mercier bediente sich derselben Erfindung,
der Transposition.
Er
verkaufte sein Patent aa
157
Die Tasten waren
Addison.
Länge
getheilt
—
in
Figur
der
der vordere Theil
sowie der hintere konnten einzeln und
unabhängig von einander bewegt wer-
—
den
mit einander
Avaren sie
ver-
bunden durch einen schiebbaren Heder
bel,
sich unten befand,
wenn vorn immer
dass,
eine
so zwar,
und
die-
selbe Taste angeschlagen wurde, durch
diesen Hebel nach Belieben die Saiten
der Nachbartöne
von dem
Ende
Uarivar
erklangen.
hinteren
stellte
ein
aufrechtstehendes Piano von einem an-
dern Transponirsysteme aus, nach wel-
chem
sich nicht die Claviatur, sondern
der ganze
Resonanzboden
nem Bezüge
Verfahren,
dessen
der
liegt.
ÄUisonEo-
&
sei-
Ungeschicktheit
Hand
auf
hert
mit
verschieben musste, ein
Comjp. be-
malte die Tasten,
um die Erlernung
der
zu
Scala
und
erleichtern
zwar abweichend
sowohl
von
"der
älteren
Art,
wo
die
Untertasten
schwarz und die
Obertasten weiss
waren
,
als
auch
von dem moder-
nen
Usus,
welchem
das
bei
gerade
Gegentheil
Figur
c.
b.
158
J)
=
Dis
rothgrau,
= weiss,
G
grau,
0= rothgrau, Cis = weiss,
==
E = rothgrau, F = weiss, Fis = rothAis = rothgrau,
Gis = rothgrau, A == weiss,
mit anderen Farben, nämlich:
stattfindet,
H = weiss.
Dass
weiss,
dadurch etwa befördert M^erden
die Scalenerlernung
könnte, scheint uns unglaubhaft, gleichwie auch der
von
Versuch HoJdeder's, des pommerschen Pastors
richtete
Denn
im Jahre 1792, keinen Nutzen schaffte.
Gerher be-
in
Friedland,
der von ihm der Berliner
Akademie zur Begutachtung vorgeschlagene Farbenwechsel von Taste zu
Taste kann unmöglich das Erlernen der Scala erleichtern.
dilettantische Spielereien brachten sogar
Lemme um
Carl
Wahnsinns
Dergleichen
den Pariser Instrumentenmacher
Vermögen und Verstand,
so dass derselbe in Folge des
starb.
&
Jones
Comp., gleichwie Pirsson in
New-York,
hatten Zwillings-
Instrumente ausgestellt. Ersterer in aufrechter Form, der Andere ein
pelpianoforte.
FiscMiof sagt über Letzteres,
Bau, welcher in
die sich mit
dem Eücken
gemeinschaftlicher
doppelter
vollständige Claviere
hingegen im Instrumente von Jones, welches
darstelle,
tur,
es sei beinahe ein
einem Kasten nebeneinander zwei
Dop-
zweien Pianinos,
aneinanderlehnen, ähnlich wäre, nur ein beiden
Rahmen
sich vorfinde,
dagegen auf jeder Seite Tasta-
Resonanzboden, Mechanik und Saitensystem eigens angebracht
seien,
wobei der Berichterstatter mit Recht auf das Piano vis-ä-vis von Andreas
Stein
Uns
1785 aufmerksam macht.
Pianino ganz unpraktisch zu
scheint dieser
sein, weil sich
bei
Mechanismus beim
Vorträgen von Doppel-
concerten die Spieler ja nicht sehen können, und dies
ist
wie je-
hierbei,
der Pianist weiss, durchaus nothwendig.
Sodann finden
w'iv
Jenkins
&
Sohn mit einem Cottage -Pianino
wähnt, welches vergrössert und verkleinert werden
er-
konnte,
gleichwie
Marius schon 1712 seine Clavecins bris^s eingerichtet hatte.
FiscJihof
fand bei Alexandre
&
Fils
und
bei Deutsclimann
(in
Wien)
dieselbe
Mechanik auf Physharmonikas angewendet.
Cadhjfs grosses Pianoforte von
wo
Cottages,
erschien
und
der Resonanzboden
7
Octaven und zwei aufrechten
vom Corpus und Stimmstocke
ein riesiges Verspreizungssystem mit
getrennt
Schrauben über den
ganzen Umkreis des Instrumentes verbreitet war, welche letzteren durch
eiserne
man
Zapfen mit dem Resonanzboden
ihn,
gleichwie
die
in
Verbindung standen,
so dass
Pauke, spannen und nachlassen konnte, Hess
159
Hmid S Sohn
durchaus nicht die erstrebte Klangschönheit wahrnehmen.
fanden
mit
einem
sie
schön
Höhe
lyraähnUcher Gestalt
Schallkraft verleihenden Estrade verbunden,
zugleich benutzten,
um
die tiefen Basssaiten ebenso
lang aufzuziehen, wie bei grossen Ciavieren.
ringerer
in
Dieses Instrument hatten die Erbauer mit einei
dem Tone mehr
hohlen,
welche Höhlung
Piano
auirechtstehenden
grosse Anerkennung.
dem Publicum
des Aufsatzes
Der
Spieler
sichtbar
und
war
die
bei ge-
Rückwand
verziert.
Kirhnan
&
Sohn
zeichneten
mit
sich
einem aufrechtstehenden Cottage und einem
tem Massstabe
aus, welches alle
zwei guten
Modell
in
Pianofortea,
verkleiner-
Verbesserungen in sich vereinigen
sollte.
Gh'eine/s Pianoforte mit zwei Saiten für jede Taste
dem Sprachrohr
gleich
tallreichen Flügel,
und mit
einer
gehöhlten Krummseite des Flügels, Matthews' me-
und
Eolfe's Instrumente mit double action erwähnt
der Berichterstatter gleichfalls in lobender Weise.
Er kommt sodann zu
der alten, schon in den zwanziger Jahren durch ihr Verspreizungssystem
bekannten Firma Stodart, welche 8 Hohlröhren an ihrem
von
Von demselben
ohne damit das vorgesteckte Ziel zu erreichen.
Hause
lernte
6^/4
Octaven
Claviere zur Verstärkung des Tones angebracht
enthaltenden grossen
hatte,
6^/4
Herr Fischhof
tafelförmiges Piano
ein
„
compact Square
Octaven kennen, welches 6 oder 8 Zoll kürzer war,
gewöhnlichem Instrumente
Hammermechanik
dieser
Gattung.
"
als die
Die von oben wirkende
hatte Greiner durch Entfernung der
Federn wesentlich
verbessert.
Wornuni's zweisaitiger Stutzflügel
„
Albion " besass ebenfalls eine
1842 patentirte von oben wirkende Hammermechanik.
CoUard, die durch 3Iusio
durch
vier
ihr grosses Pianoforte
und durch das
billige
Clementi emporgehobene Firma, glänzte
von
7
Octaven, durch ihr tafelförmiges Cia-
aufrechtstehende Piano for thepeople, wobei
Fischhof besonders die Spielart hervorhebt.
JBroadtvood's Verdienste haben wir bereits nach Quellenberichten aus
früherer Zeit bemerkt ; auf der Londoner Ausstellung erschien die Klangfarbe seiner Instrumente als
grossartig, rund, weich
die
schönste.
Der Ton war mächtig,
und der zartesten Behandlung
klärt sie für Meisterwerke, der höchsten
fähig.
Geltung würdig.
Fischhof er-
160
Erarä's Instrumente befanden sich zugleich in der enghschen und
Ausnahme
französischen Abtheilung mit
Schiffe des
war 6 Zoll
tes
(von
A
eines Prachtflügels, Avelcher
Gebäudes auf einer Estrade prangte.
gewöhnlichen, und hatte 7 Octaven
breiter, als die
Die
zu A).
um
Anlage geschah deshalb,
breitere
im
Eines seiner Pianofor-
Umfang
die Saiten
etwas weiter von einander zu theilen und die Schwingungen der diesel-
ben umgebenden Luftmasse dadurch mächtiger
in
Bewegung zu
setzen.
Sein Stutzflügel „ Short-grand " von 7 Octaven zeichnete sich ebenso
durch klaren, edlen
Ton
wie sein tafelförmiges Instrument, und an
aus,
einem aufrechtstehenden Piano hatte Erard die Repetitionsmechanik
an-
gebracht, deren er sich bei grossen Instrumenten bediente. Sein Pedal mit
zwei Octaven
Umfang erschien
zur Ausführung Bach'scher Compositionen
vorzüglich geeignet.
Henri Hern
stellte
Flügel mit über den Saiten liegenden Resonanz-
böden nach Joh. Jac. GolVs System
1
822 aus, welches durch den Associe
von Hers, den Ciaviermacher Klepfer, verbessert worden war.
Piano eolien
welcher nach
besass die nicht
dem Anschlag
mehr unbekannte Vorrichtung,
ein
Sein
vermittelst,
Luftzug über den Saiten das An- und
Abschwellen der Töne bewirkte.
Die mit jeder Taste
Verbindung
in
stehende Klappe zur Leitung des Luftzuges wurde durch den Anschlag
geöffnet
man
und
die
Winderzeugung durch Bälge
mit den Füssen
bewerkstelligt,
Das Anemo-Corde SchieWs
trat.
in Paris
welche
1789,
dem er 1799
dem Hummel 1811 in Wien
mit welchem dieser sich 1795 aus der Revolution rettete, mit
in
Wien
vor das Publicum trat und auf
improvisirt haben
soll,
scheint zur Construction jenes Herz'schen Instru-
mentes die Grundlage geboten zu haben, nachdem der mit Hers bekannte
Mechaniker Isoard manche Verbesserungen erdacht
Äewn
hatte.
Pape'5 Verdienste in Frankreich haben wir schon angeführt; die
verschiedenen Arten seiner Pianos aus damaliger Zeit sind noch jetzt
in
Frankreich ganz bel.annt.
Die geringeren
Leistungen
aus Angers und Aucher's aus Paris, von Soufleto
Franche, Domeny,
Bord
u.
s.
d'
Herdeng'
Kleinjasper, von
w. sind weiter nicht zu berühren, dagegen
der blinde Montal durch seine Transpositions- und Repetitionsmechanik,
ferner durch seine
Anbringung der doppelten Auslösung
gerechtes Aufsehen erregte.
Transpositionsmechanik,
Die Vollkommenheit
seines
beim Pianino
Systems der
nach welchem die Transposition durch einen
161
Hebel geschah, hatten vor ihm Mercier und Addison vergeblich angestrebt,
Beim Pianino brachte
die
Hämmer
er ein
Pedal an, welches die Claviatur erniedrigte,
näher an die Saiten setzte und somit zur Erzeugung des
Pianissinio beitrug.
Von den Uebrigen bewährte
am
wogegen
meisten,
Firma Boiler
sich die alte
(£
die Instrumente der Association egalitaire
nelle, ferner von Zeiger, von Jaidin,
Dehain
u.
s.
Blandiei
Qi,
frater-
w. nicht bemeriienswerth
erscheinen.
Aus
Oesterreich macht der Berichterstatter Pottje, Schneider,
Hoxa
Hoxä's ausgezeichnet die Stimmung haltendes
und Seuffert namhaft.
Instrument mit klangbaren Metallplättchen in der höchsten Klangregion
und Seufferfs Pianino mit
])raktischer Transpositionsmechanik empfiehlt
Fischhof besonders. Diese Transpositionsmechanik,
„
welche durch Drehung
der an der rechten äusseren Claviaturbacke befindlichen Schraube nach
rechts oder links mittelst des beigegebenen langen Stimmschlüssels die
Claviatur unter andere Hammerkopftheile verschob'', war noch dadurch
praktisch, dass sie sich nicht weiter, als
dem nämlich
unbedingt nöthig, verrückte, in-
der Erbauer an der inneren Claviaturseitenbacke erhabene
gelbe Stifte angebracht hatte, welche die richtige Stellung der Claviatur
des gelben Knöpfchens anzeigten, dessen Hälfte auf jeder
vermittelst
Seite sichtbar sein musste.
Vom
BreitTcopf
übrigen Deutschland erwähnt der Berichterstatter die Namen:
&
HärteJ, Schiedmayer aus Stuttgart, Gebmihr, Westermann,
Lipp, Dörner, Bessalie,
ders Schröder
Adam,
Scheel, Heitemayer, Zeitter
ausHamburg; aus Dänemark: Ruhms
S
Hornung, aus der
Schweiz: Hünid' Hubert (mit grossem Lobe), Sprecher
Da
wir auf Nordamerika
sprechen kommen,
erwähnten
sons,
Namen
an:
Nunns
wir
d
hier nur
Bar, Kützing.
die
vom
Berichterstatter
Clarh, Meyer, Chickering, Gilbert, Pirs-
James Wood, von denen Chickering
zuheben
d'
der Pariser Ausstellung noch näher zu
bei
führen
so
und beson-
als
der bedeutendste hervor-
ist.
Belgien
leistete
im Ganzen wohl nur sehr Geringes, doch sind
Firmen Vogelsang, JastrzebsJci Aerts, Verhasselt zu nennen.
,
befand sich mit
land
erregte
Interesse.
einem
unbedeutenden Ciavier
Lichtenthai
mit
den
ersten
allein
die
Holland
und aus Russ-
übersaitigen
Instrumenten
—
11
162
Für Deutschland hat
einiges
Interesse,
wo
die
Münchner AussteUung vom Jahre 1854
bei den ausgestellten Instrumenten hauptsächlich
Erard'sche und englische INIechanik in meist vortheilhafter Anwenduno- zu
erkennen war. Wirklich neue Erfindungen erwähnt der tüchtige Kenner
Pianofortebaues
des
und vorzügliche Musiker Dr.
weshalb wir uns wohl auf Angabe
ScJiafhaeuß nicht,
der Auszeichnungen beschränken
können.
Die grosse Denkmünze erhielten:
1.
Ä. Biber, Hofpianofortefabrikant in München (Bayern), wegen
Herstellung von Flügeln und tafelförmigen Fortepianos in einem überaus
hohen Grade der Vollendung im Ganzen sowohl
als
in
den einzelnen
Theilen und wegen Erfindung einer sehr einfachen, dauerhaften und den-
noch durchaus vollkommenen Mechanik, welche
in
eine recht anerkennenswerthe Verbesserung der
englischen
Durch Zugabe
war.
einer kleinen, an einem
Wirklichkeit
Federchen
nur
Mechanik
elastisch
schwe-
benden Pelote, auf der schiefen Fläche des Stösserkopfes unter dem
Hammerstiele angebracht, wird nämlich der
fangen und die Repetition
und
sicher
Durch
ist
Höhe
ge-
so leicht
und
in jeder
Schaflmeutl sagt
~
nie versagend, als bei der vollendetsten Erard'schen Mechanik.
diese einfache sinnreiche Erfindung, welche leicht anzufertigen,
einfach, wohlfeil auszuführen
ist,
— wie
Hammer
wurde unserem
und
nicht leicht in
Unordnung zu bringen
Berichterstatter zufolge in Hinsicht auf den Piano-
fortebau ein grosser Fortschritt hervorgerufen.
2.
Eduard
Seiiffert,
Ciaviermacher
in
Wien, wegen
Herstellung
von fiügelförmigen Pianos von ausserordentlich grossem und schönem
Tone.
3.
sehr
J. L. Scliiedmayer Sf
Söhne
in Stuttgart
wegen Fabrikation von
schönen und vortrefflichen Fortepianos von edler Tonfarbe und
Begründung
eines ausgedehnteren Fabrikationszweiges in
Würtemberg.
Ehrenmünzen empfingen:
1.
C.
H. Schröder
in
Hamburg
für Verfertigung eines ausgezeich-
neten Pianinos.
2.
Ernst Haake, Instrumentenmacher in Hannover, wegen Verfer-
tigung eines ausgezeichneten Piccolo (?Pianino) in der einfachsten Form.
163
W.
3.
Göttingen wegen Verfertigung eines vortreff-
JRitniüller in
lich ausgeführten flügeiförmigen Pianos von gleichem, gutem Tone.
4.
C. Scheel in
,5.
Fr. Rausch
Kassel für Verfertigung ausgezeichneter Pianinos.
Sohn
4"
in
Wien wegen Verfertigung von
vortreff-
ausgeführten flügeiförmigen Pianos von gleichem, gutem Tone.
lich
M.
6.
ScJiiveighofer^s Wittive in
Wien
für Verfertigung guter FlügeJ
tafelförmiger Pianofortes in grossem Massstabe.
und
Westermann
7.
wegen Verfertigung
in Berlin
Sf C.
eines vortrefflich
ausgeführten flügeiförmigen Pianos von gleichem, gutem Tone.
8.
B. Kiews
J.
Düsseldorf für Verfertigung eines vortrefflich
in
ganz gleichem, gutem Tone.
Schambach ^ Merhaut, in Leipzig wegen
ausgeführten flügeiförmigen Pianos von
Ernst Irmler, früher
9.
Verfertigung eines
ausgeführten flügel- und tafelförmigen
vortrefflich
Piano von gleichem, gutem Tone.
Dieudonne
10.
vortrefflich
4'
Slxidel
in
Stuttgart
flügeiförmigen
ausgeführten
wegen
Pianos
Verfertigung
von
von gleichem, gutem
Tone.
Eich.
11.
Lipp
Stuttgart für
in
Verfertigung von
tafelförmigen
Pianofortes von grossem Tone.
wegen Verfertigung guter Flügel
Frdr. Dörner in Stuttgart
12.
und
tafelförmiger Pianofortes in grossem Massstabe.
Belobende Erwähnung:
J. J.
1.
C.
2.
Jäger
in
München.
Ä. Andre in Frankfurt.
3.
B. Schott, Söhne,
4.
Joh.
5.
Emmerich Betsy
6.
Jos. Schneider in
7.
Joh. Fritz in Gratz.
Hcitzmann
Mainz.
in
in
Wien.
in AVien.
Wien.
Carl Schmidt in Pest.
8.
Ludwig Beregssdszy
9.
in Pest.
Spangenberg in
10.
Holling
11.
Julius Blüthner in Leipzig.
12.
Breithopf
13.
•
Hagele
Sf
^
4'
Hdrtel
huts
m
Zeitz.
*
lje\T^z\g,
in Aalen.
J1*
164'
^ Kanhmiser
Kaim ^ C, Günther
14.
Maithaes
in Stuttgart.
15.
F.
In Kirchheim.
Ueber
vom Jahre 1855 haben
die Pariser Ausstellung
wir keine uns
zusagende Quelle finden können, da Fetts allzu unzuverlässig
dass wir ihn benutzen könnten.
Möglich
zwischen der Londoner Ausstellung 1851
ist
es,
dass in der kurzen Zeit
und Pariser Ausstellung 1855
keine wichtigeren Verbesserungen hervorgebracht wurden; doch
es
uns Wunder, dass wir
in
ale
ist,
nimmt
keinem musikalischen Fächblatte einen
ein-
gehenderen Bericht vorfanden.
Da
die Quellen
sparsam
fliessen, so
können wir auch nur spärlich
kredenzen. Wir finden unterden zahlreichen Ausstellungsgegenständen einen
kostbaren Erard'schen Flügel in einem vergoldeten und bemalten Kasten
erwähnt, welcher durchaus der Berühmtheit der Fabrik, aus der er her-
vorgegangen, entsprochen haben
figurirte ein anderes
In der französischen Musiktrophäe
soll.
Piano von Erard, dessen Kasten in Malachit, Perl-
mutter und Jaspis ausgelegt war. Unter den österreichischen Instrumenten
werden des
in Pest, unter
Brüssel
vortreflTlichen
Tones wegen diejenigen von Bereghszaszy
den belgischen die von Vogelsang und von Sternberg
namhaft
gemacht.
Die
Instrumente
vertreten.
ein Berichterstatter diejenigen der
Hauptefablissement in Marseille
der Schweiz
em-
Kopenhagen war durch Homung
pfahlen sich durch ihre Billigkeit,
MöUer bemerkenswerther
aus
Von
in
&
den spanischen Pianos erwähnt
Firma Botsselot aus Barcelona, deren
ist;
viele
Künstler in Paris sollen diesen
Instrumenten den Vorzug vor den Erard'schen gegeben haben, was wir
denn doch stark bezweifeln möchten.
mehrere
Ferner hätten englische Fabriken
Instrumente nach Paris gesandt, welche im Tone hinter den
französischen zurückgeblieben wären,
was wir
nicht anzweifeln wollen»
Preussen fand seine beste Vertretung durch Bessalie in Breslau und Wester-
mann
in Berlin.
Was Würtemberg
anbelangt, so hatten Hagele
<&
Lutz in
Aalen tafelförmige Pianos ausgestellt, welche sich bei billigen Preisen
durch solide Bauart und reichen Klang auszeichneten; als ganz vorzüglich
wurden
priesen,
die Instrumente
von ScMedmayer
welche die Auszeichnungen
&
Söhne aus Stuttgart ge-
vollständig
gerechtfertigt
haben
München zu Theil geworden sind.
Ueber die Londoner Ausstellung vom Jahre 1862 legen wir Eduard
HanslicKs Bericht in der von Seltnar Bagge redigirten, zu Wien damals
Bollen, die
ihnen in London und
165
erscheinenden
Jury
deutsehen
über d,e
MusikzeiUmg zu Grunde, welcher
»D.c Dnbesehr richtig bemerkt:
internationaler Ausstellungen
vollständig voraus, wenngleich
«ir
fan..enheit der Richter setzen
N.e-
seiner «genen Nal.on
wie jeder Juror vor Allem
trachAt und da^
von Medaillen durchzusetzen
die ..rösst -mögliche Zahl
betonenmehr die Herkunft als die Gute
durch ein System gegenseitiger,
„amlen, unbekannt
ist,
den Concessionen in's Leben ruft."
auch
Diesen Ausspruch können wir
getrost für
die Pariser
Aus-
von
bei der Beurlheilung
Jahre 1867 acceptircn, wo wir
Dr.
werden, wie es Herr Professor
derselben Voraussetzung ausgehen
geder Londoner Ausstellung 186.
stellung
vom
Eduard HansUck
than hat.
ein
Von
bei
Besprechung
Berichterstatter, dass s.ch
dieser sagt der geehrte
neuer Abschnitt in
lasse,
da
greifende
von
.hr
mcht dabren
der Geschichte des Ciavierbaues
aber kerne durchzwar manche kleine Verbesserungen,
Von den cnghschen
habe.
neue Reform aufgewiesen
sie
Broadmoi, dessen Mechamk er
Fabrikanten nennt er besonders wieder
Angaben
Nach den neuesten authentischen
als bekannt voraussetzt.
dem
Broadwood jährlich verausgabt, nach
betrage die Summe, welche
Emohnung
(von 1857 bis 1862) «»r
DurcLchnit. der letzten fünf Jahre
«.^O« L' *'.'der Commis und Faetoren)
der Arbeiter (mit Ausschluss
L. S,.,- für Elfcnbe.n
St., für Metall 11,40,5
für Holzankäufe 17,434 L.
eigener Fabrik beschäftigten
Die Zahl der in Broadwood's
935 L St
Die von
jährlich verfertigten Pianos 2120
Arbeiter sei 560. die der
Broadwood
ausgestellten
tmd Fülle des
Concertflügel sollen an Kraft
und dauerhafter Arbe.t Alles ge-
schöner
Tones, angenehmer Spielart,
Firma
Ciavieren einer weltberühniten
besten
den
leistet haben, was von
konnte.
„ur immer erwarte, werden
wähnt
er gleichfalls mit
Anerkennung
Die Firma CoUard
*
OoUard
er-
und hebt ausser sechs Concertflugeln
hervor, das in zwe, Hälften
Südamerika
das Modell eines Pianino für
einer Hälfte
wird rechts und links mit je
zu zerlcven war. Ein Maulesel
das A"desge irg.
das ganze Instrument über
bepackt^und trägt so
Rühmenswerther war
und das
feste
gelhafte Ton.
bei
Corpus,
als
Gollard-.
Co.tages häufig
der namentlich bei den
Sodann erwähnt
er die
an
die westindische Schnitzarbeit
die ^olide Arbeit C.
Instrumenten die solide Mechanik
man-
Repetitionsmechamk Hopkmson s;
Flügel von Kirk.mm anäSon;
einem
Gadbtfs und CMlcns;
die neue Stimmvorrichtung
166
mittelst
Greiner's,
welcher
Saiten zugleich gestimmt werden
alle drei
konnten; die der Dauerhaftigkeit wegen unter
findliche Eöhrenspreize
dem Resonanzboden
be-
Hamptotis; die einfache Mechanik Harrison's-
Wormmi's von oben wirkende Hammermechanik; Hüsfs Tubula-Holzsäulen und» den edlen Ton seiner Instrumente; PoJdmann^s Instrument
vom Jahre 1772, an welchem Gluck nachweislich seine Armida componirt hatte;
Lotlce's
als
CJiappeVs kleines vieroctaviges
Ciavier für
Spielzeug zu betrachtendes kleines
Guineen;
10
Ciavier- Glockenspiel;
Charles Hampton' s ganz in Glas gefasstes Piauino, als praktisches Modell
für
Einzelnheiten des
alle
Mechanik
so
vielfach
Ciavierbaues;
das Fehlen Erard's,
nachgeahmt wurde; das Streben
dessen
nach Verein-
fachung der Erard'schen Mechanik von Seiten der Schweizer Huni
S
Hubert,
des
Herz
in Paris; die preisgekrönte französische Yixmo, Herz, welcher das
(?)
Petersburgers
Becker,
des Belgiers
Sternherg, der
um
aus 64 Theilen bestehende double echappement Erard's
drei Theile
vereinfacht hatte, obgleich bei seinen Instrumenten der Anschlag
seines
Firma
wegen
Zuckens und der Empfindung nach doppelten Tastenfalls weniger
vorzüglich war, als bei Broadwood; sodann, nach einer
Bemerkung über
Anwendung
der Claviere, lobt
die allzu ausgedehnte
er PleyeVs einfache
des Eisens beim
Bau
Mechanik nach dem Muster der Broadwood'schen
und dessen im Basse gut wirkende Dämpfung von oben; ferner erwähnt
er
Wölfefs vollendetes Echappement und seltene Ausgeglichenheit der
Spielart; Blanchet's
„nach und nach" übersponnene Basssaiten zur Ver-
meidung des Ueberganges, und dessen Pianino
in
sehr verkleinertem
Massstabe; Boisselot's gute Arbeit; MontaVs, des blinden Clavierbauers,^
tonschwellendes Pedal, dessen Befestigung des Resonanzbodens durch
eiserne
und
Stangen ohne Leim
seine,
sowie
Blanchet's
aus Rücksicht
Aucher's (dieselben hatte ja schon Pierre
sich
auf zu
Transponirvorrichtungen;
heisse
Climata,
die
Agraflfen
Erard ebenso angewa.ndt); Bords
nur durch Billigkeit auszeichnende Claviere; Kriegelstehis präcise, saa-
ber gearbeitete Mechanik bei schwachem Tone; Debain's Piano
das
man
als
Clavierspieler wie ein Ciavier,
und
mic&mquey
als Nichtclavierspieler
vermittelst eingelegter Spielwalzen wie eine Drehorgel behandeln kann,
welche Vorrichtung auch Henri und Martin aus Paris an ihren Pianos
ä donhle Systeme de Ciatier
sprechung Frankreichs
et
kommt
cylindre
er
zum
angebracht hatten.
Zollverein,
wo
Nach Be-
er Bechstein's, dea
167
nach dem System von Chickering
Berliners, vorzügliche Flügel
York hervorhebt und daneben
die
Firmen Adam, Knacke, Hardt,
kopf, Hundt, Spangenberg, Schiedmayer, Doli
theils
lobend,
S,-
Breit-
Kamprath, Malits, Rachais
namhaft macht.
tadelnd
theils
in Nevv-
Die nichts Wichtieres
enthaltenden Erörterungen über die belgische Firma Sternherg, über die
Schweizerfirmen Hüni
Sf
Hubert und Sprecher, über die schlechten spani-
schen Instrumente von Guarro und Mortano, über den Petersburger Flügel
von Becker, über die norwegischen Pianinos von Hals-Brothers', über die
dänischen Pianinos von Carlsen
die schwedischen Pianos
übergehen.
Comp., und von Hornums, endlich über
Sf
von Mulmsjö und von Sülherberg können wir
Dagegen widmet Herr Hanslick der ausgezeichneten New-
Yorker Fabrik von Steinway
S)-
Söhne eine eingehendere Betrachtung,
aus der wir entnehmen, dass schon auf der Londoner Ausstellung von
jener Firma das angebahnt worden
lung 1867 unbedingt erreicht hat
Fabriken der Welt.
Da
was
ist,
—
sie
auf der Pariser Ausstel-
nämlich die Suprematie über
alle
wir auf die hervorragenden Leistungen dieses
deutsch-amerikanischen Hauses noch näher zu sprechen kommen, so be-
merken wir von Nordamerika nur noch
die
Firma Hidscamp, welche
Eesonanzbodenspannung zur Saitenspannung
regulirung in Proportion zu setzen suchte.
vermittelst einer
Von
die
Schrauben-
den acht österreichischen
Ausstellern belobt Herr Hanslick besonders Streicher und Ehrbar.
Die
Ehrbar'schen Instrumente nahmen jedoch auf der Pariser Ausstellung
eine so massige Stufe ein, dass wir
London 1862
Denn auch
gut gerathen.
Seiiffert,
wähnung
nie hervorragend
Streicher' s
finden Letzteren
hintenangesetzt.
regszhdszi
als er
ist
wohl glauben müssen,
es seien die in
ausgestellten Instrumente dieser Fabrik „ ausnahmsweise "
—
sonst
ist
uns Ehrbar, der Nachfolger von
erschienen,
während wir
die
lobende Er-
und ßösendorfers unbedingt unterschreiben;
so weit wir seine Fabrikate
Von den Fabriken:
kennen
—
ja
wir
noch zu sehr
Schneider, Cramer, Blümel, Pottje,
Be-
nur der Letztere, ein Pester, insofern namhaft zu machen,
durch einen breiteren Steg die Vibrationen der Saiten besser auf
den Resonanzboden zu übertragen suchte, was ihm auch theihveise gelungen zu sein scheint.
Gehen wir nun zum Schluss der
stellung
vom Jahre
Schrift zur
Pariser AVeltaus-
1867 über, deren Leistungen wir persönlich ken-
nen lernen und prüfen konnten:
168
Der
französische Kaiser Napoleon III.
durch das
hat
Zustande-
kommen
der Ausstellung eine Idee verwirklicht, deren Grösse Niemand
leugnen,
Niemand bemäkeln kann.
Die
industrielle
Verbindung
aller
Nationen der Welt, der Wettkampf des Geistes, welcher sich durch die
ausgestellten Erzeugnisse des Genies
und Fleisses
entwickelte, die dadurch
gegebene Anregung zu weiterem Nachdenken und Erfinden, das dem
Manne
der Wissenschaft
so
nöthige
praktische Veranschaulichen
der
durch die Theorie gewonnenen Gesetze, vor Allem aber das hohe Bewusstsein, dass nur
Ringen
geistiges
gegenseitige
im Frieden der wahre Fortschritt gedeihen, dass nur
um
die
Palme
internationale
die Völker beglücken
und dass nur durch
Unterstützung die Volkswirthschaft,
somit
auch Kunst und Wissenschaft, emporblühen können: das hat der geniale
Mann unter Beihülfe
lung vom Jahre 1867
der Nationen durch die gewaltige Industrieausstelin
Paris dargethan und schlagend bewiesen.
gehören nicht zu denen, welche nur das Einheimische
Wir
allein lobpreisend
erwähnen und anderen Nationen nicht Gerechtigkeit widerfahren lassen;
daher halten wir es auch für unsere Pflicht auszusprechen, dass sich
Frankreich mit beregter Ausstellung den
Grade erworben
Wie
sänge
in
Griechenland die Völker
eilten,
Dank
aller
Nationen in hohem
hat.
wie mit
zum Kampf
dem Fichtenkranz
Leistung gekrönt wurde, wie dort die
so
Stämme
der
Wagen und Ge-
manche hochbedeutende
ihren gegenseitigen
Werth
erkannten: so hat sich jetzt in weit höherem Maasse der Process gegenseitiger
Würdigung zwischen
hoffentlich
ist
diese
Friedensw^erkes, mit
Denn
letzt
noch
allen
Würdigung
welchem nur
dass leider der
Nationen der Erde vollzogen, und
eine
die
Garantie
Kunstausübung und
tenseite ebenfalls die Ausstellung.
Geltung zu kommen, bedurfte
Gedeihen des
Kunst w^achsen und blühen kann.
gesinnungstüchtige Boden
oft der
für das
Um
fehlt, lehrte in ihrer
während derselben
liess sich
nur zu
in Paris zui
einer
Die Kunstzustände erschienen
häufig so frivol, dass sich oft der Schwindel in kürzerer Zeit
als charaktervolle
Schat
Dingen des Geldes und
es vor allen
gewissen Manier im geselligen Verkehr.
ihrer Beurtheilung bis
Bahn
brach,
Gesinnung und künstlerisches Können. Das Publicum
oft
durch bezahlte Artikel
leiten
und gab auf
ein soge-
nanntes Bonmot in Witzblättern und Tagesjournalen mehr, als auf eine
streng;
beweisende Abhandlung:.
Doch
vergass es solchen Charivari-Witz
169
sofort wieder,
wenn am anderen Tage
noch piquanteres Wort von
ein
Wandte nun
irgend einem gewonnenen Scribenten ausgesprochen wurde.
der Künstler nicht die nöthigen Mittel an, die Presse für sich zu gewin-
nen, machte er nicht gewissen Recensenten unausgesetzt den Hof, verstand er es nicht, mit Gewandtheit von nichtssagenden Dingen zu sprechen,
und war
er nicht
im Stande, manchen Rivalitätsintriguen mit noch grös-
serer Schlauheit zu begegnen:
Künstler muss hier
zu Boden geschlagenen
artikel
es
es
dann war
er
stets gerüstet sein, seinen
für Paris verloren.
Ruf von Neuem
ihm vorher überhaupt gelang,
— Der
von irgend einem Zeitungs-
sich geltend zu
wiederherzustellen,
falls
Und was
sind
machen.
zuweilen für Leute, welche in Paris über künstlerische Verhältnisse
schreiben
und wie Könige mit dem Scepter
Es
führen?
sind theil weise mit der Technik der
Hand
der
in
Feder
die
Kunst ganz unvertraute
Personen, welche vermöge ihrer Bildung nicht im Stande sind, nur einen
einigermassen sicheren Blick in die künstlerischen Werkstätten zu thun.
Durch
solche Oberflächlichkeit der Kritik sind viele Künstler selbst ober-
flächlich
geworden und man wird
Beide sind
der Letztere auf
etwas Höheres erstrebte.
ihm kaum gelingen,
er aber Letzteres, so wird es
im edleren Sinne zu erwerben, wofür
Beispiele sind.
Zwanzig kaum Einen
sicherlich unter
dem Gelderwerbe noch
finden, der neben
viel
dem Gebiete
z.
B. Berlios
Thut
sich eine Popularität
und Gouvy schlagende
zu wenig anerkannt, obgleich namentlich
der Instrumentalmusik
seit vielen
Jahren
bei AVeitem das Gediegenste von allen Pariser Componisten geleistet hat.
Goiinod vermochte allerdings ausnahmsweise durch seine Opern festen
Boden zu
erringen; dass aber
dem
grösseren Theile des Pariser Publicums
eine OfFenbach'sche Tirade höher steht, als die höchste Kunstleistung,
dass ihnen Beethoven! s Fidelio noch als ein
scheint, ist unleugbare Thatsache.
kräften, denen
mehr
man
geneigt sein
als
Den
Fremde
ist
ist
also schon eine
aber unrettbar verloren,
scheidenen, den wahren Künstler sonst so zierenden
Goethe' s Wort:
„Nur
der Pariser wörtlich
die
sieben Siegeln er-
der grossen Nation entsprossen immerhin noch
muss zu huldigen,
vorgezeichnet; das
Buch mit
eigenen gediegeneren National-
Lumpe
schwere Bahn
wenn
es
Gewände
im
be-
auftritt;
sind bescheiden" wird von einem Theile
genommen, und wehe dem Manne, der
es
wagt, in
einer weniger coquett zugestutzten Haartour, in einem nicht nach der
neuesten
Mode
zugeschnittenen Habit in den Gesellschaftscirkeln dieses
170
Das
Theiles zu erscheinen.
Schlichte und Einfache
das Fade und Oberflächliche als guter Ton.
gilt dort als Tölpelei,
Leider haben sich in die
grossen Städte Deutschlands auch manche derartige Missverhältnisse eingesclilichen; in Leipzig sind wir aber
noch glücklicherweise weit entfernt
von einem den w^ahren künstlerischen Sinn so untergrabenden Gesell-
Eingang gefunden
schaftstone, der dort sogar in die unteren Schichten
Phrasen- und Lorettenthum sind Geschwister von einer Mutter,
hat.
welche nur durch fortgesetzte Energie und Thatkraft von Seiten des
besseren Theiles der Kunstfreunde zu beseitigen
solchen Getriebes
nung
zu kämpfen hatten,
viel
des Publicums für sich zu gewinnen,
wenn auch
steller
manche Aussteller
die internationale
Jury
ist
als oberster
selbst das massgebendste Urtheil
Dass inmitten
ist.
leicht
um
eines
die
Mei-
Denn
begreiflich.
Gerichtshof für den Aus-
so musste diesem doch viel
lallte,
daran liegen, im Publicum festen Fuss zu fassen und damit seinen Fabri-
Aus diesem Bestreben entsich denn auch die verschiedensten Kämpfe unter den Conund man las daher heute ein überschwängliches Lob über die
katen eine weitere Verbreitung zu erringen.
wickelten
currenten
am anderen Tage
Den interessantesten Kampf führten
Erfindungen und Verbesserungen einer Fabrik, was
demselben Blatte negirt wurde.
dieser
aus
Beziehung die beiden amerikanischen Firmen Steinway
New-York und GMchering
Sf
in
in
Söhne
aus Boston, wobei es natürUch ohne die
merkwürdigsten Keclamen nicht abgehen konnte.
Wenn
sich der sonst so
gediegene Steinivay veranlasst sah, den angeblichen Ausspruch Rossini^ s mitzutheilen:
„Die Steinway- Flügel
Gewitters, wie
sind gleich gross
im süssen Flöten der Nachtigall
entgegnete ChicJcering, dass
Lis^st
gesagt habe
im Donnersturm des
in einer
:
Frühlingsnacht", so
„Drei Dinge
will ich sehen,
bevor ich sterbe: die Prairien in Amerika, den Niagarafall und
Pianos von
letzteren
man
fast
jeden
Tag
erzählten:
stellung wird
man
erfährt, dass, wie
die
einen neuen Artikel lesen konnte, steigerten
sich bis zu einem kaum glaubhaften Maasse, so dass sogar
die Fabel
—
Die Ausgaben der beiden Firmen, über Avelche
ChicJcering".
„Von den Preisen
sich
in Paris
die „Signale"
während der Weltaus-
schwer eine Idee machen können, wenn
man
uns dort glaubhaft versichert wurde, unter anderen die
beiden amerikanischen Ciavierfabrikanten Steinway aus
ChicJcering aus Boston,
während
haltes nicht unter 400,000
New-York und
eines allerdings zweimonatlichen Aufent-
Francs Spesen machten; das
heisst, ein
Jeder
171
Aber Beide
von ihnen!
dazu noch einen Orden.
sondern die Preise
z.
erhielten die
— Nicht
etwa die Preise für die
konnte
man
Chickering
Wohnungen
etc.,
B. für Buchdruckerschwärze waren zu einer so
enormen Höhe gestiegen."*) Ueber
icat/'s
goldene Medaille und
gar nicht
die bedeutenderen Leistungen Stevi-
im Zweifel
sein,
wenn man mit
der nöthigen
Sachkenntniss eine Vergleichung zwischen seinen und Chichering's Instru-
menten
welche überdies
anstellte,
alle
Tage im Ausstellungsgebäude dem
Ausserdem hatten
Publicum durch zwei Pianisten vorgeführt wurden.
beide Firmen über ihre Fabrikation Broschüren
gleichmässiger Gehalt sofort in die
Augen
veröffentlicht, deren
springt.
un-
Während Theodor
Stemivay mit akustischen Kenntnissen ausgerüstet auf die amerikanische
Fabrikation von Pianos
im Allgemeinen Rücksicht nimmt, ferner die
Verdienste der einzelnen amerikanischen Pianofortebauer
diejenigen
die
lich
neuen
Zeichnung
über den
der Firma
CliicTcering
daher auch
sachgemäss beleuchtet und
Constructionen seiner eigenen Instrumente in
offen darlegt,
Werth
—
—
schliess-
Wort und
begnügt sich Chickering va\i allgemeinen Phrasen
seiner Fabrik, mit einzelnen Zeugnissen einiger Pianisten
und mit Zeichnungen von den Kasten
aus denen
seiner Instrumente,
Mensch etwas gewinnen, wohl aber Jeder erkennen kann, dass
kein
hinter solcher Oberflächlichkeit auch keine Productivität verborgen liegt.
Schon auf der Londoner Ausstellung 1862 errangen
way'schen Instrumente die höchste Anerkennung
sich die Stein-
Sachverständigen
aller
und man prophezeite damals dem Instrumentenbau durch
die Leistungen
des Hauses Steimoay einen neuen, vorher nicht geahnten Aufschwung.
Di§ Pariser Ausstellung 1867 hat
in
gereifter
auf welchem
lassen,
fussen muss,
wenn
jetzt
sie
rikas
z.
früheren Erfindungen dieser Fabrik
die
B. Streicher in
gesammte Ciavierfabrikation Europas
mit der amerikanischen von Steimoay nur an-
nähernd gleichen Schritt halten
bauer,
alle
Vollendung erkennen und einen Fortschritt wahrnehmen
will.
Die einsichtsvollen Instrumenten-
Wien, weisen auch
nicht zurück, sondern
bauen nach
die
Errungenschaften
ihrer eigenen
Aussage
Ame-
jetzt In-
strumente nach amerikanischer Construction, ebenso befleissigen sich die
Pariser, ihre durch das
Haus Steinway
so weit übertroffiene Fabrikation
durch die Herstellung von Pianos americains
*)
Wir machen
hier
ausdrücklich
jedenfalls in's Reich der Fabeln gehört.
zu heben;
darauf aufmerksam
—
,
dass
in
dieser
England
Signalscherz
172
iicheint
man
aber noch starr an
dem Althergebrachten
festzuhalten, wes-
halb auch die berühmte Firma Broadwood nicht bloss von Steinivay, son-
dern von mehreren deutschen Fabrikhäusern weit überflügelt wurde.
Der Standpunkt der Pianofortebaukunst
das
Haus Steimoay
Sf
also in
ist
Amerika durch
Söhne auf eine so hohe Stufe gebracht worden,
dass alle europäischen Fabrikanten zu derselben emporblicken und von
ihr die Gesetze für ihr eigenes
Wirken
abstrahiren müssen.
Diese Stufe
Moment einen Rückblick auf
die frühere
Fabrikation, für welche uns die Broschüre Theodor Steituvay's
und andere
bedingt aber auch als historisches
Anh altepunkte
Belege dankenswerthe
bieten.
In den ersten drei Jahrzehnten dieses Jahrhunderts galten die euro-
päischen Instrumente eines Erard, Broadwood, CoUard, sowie auch der
Wiener Fabrikanten
Amerika
in
preiswürdige
einzige
als
obgleich das amerikanische Clima
Waare und
den europäischen Erzeugnissen im
Pianofortebau nicht gerade förderlich war, sondern im Gegentheil die
Klangfarbe bei den Pianos matter
so blieben doch noch
im Heimathslande erscheinen
als
im Anfange des
19.
Jahrhunderts die Versuche der
Amerikaner im Pianofortebau sehr vereinzelt und unvollkommen.
im Jahre 1825
baues
in
liess,
Ersi
der erste Schritt zur Verbesserung des Pianoforte-
ist
den Vereinigten Staaten zu entdecken, weil damals zuerst das
Streben hervortrat, durch Benutzung eines vollen gusseisernen Rahmens
dem Corpus mehr
Festigkeit
Saiten zu geben.
Da
förmige Piano
in
der
und Widerstandskraft gegen den Zug der
Geschmack und
die Vorliebe für das tafel-
Amerika vorherrschend war,
so
machte man jene Ver-
suche auch zuerst an Instrumenten dieser Gattung (Square Piano) und
erreichte damit eine
dem Clima entsprechendere Construction. Ueberhaupt
wendete man sein Hauptaugenmerk auf die Fabrikation von tafelförmigen
Pianofortes, von denen jetzt noch 95 Procent der Gesammtfabrikation er-
baut werden.
Die importirten fingen nach und nach an hinter den
heimischen zurückzutreten, weil
sie in
ein-
Folge des häufigen und plötzlichen
Temperaturwechsels die Stimmung nicht hielten, die angenehme Klangfarbe bald verloren
zierten Salons der
und
in
den mit Gardinen und Teppichen reich ver-
vornehmen Klasse
bei ihrem
vollkommen zur Geltung kommen konnten.
nos,
schwächeren Tone nicht
Die aufrechtstehenden Pia-
welche in neuerer Zeit allgemein mit Pianinos bezeichnet werden,
befriedigten unter solchen
Umständen
selbst die massigsten
Anforderun-
173
^en nicht und auch
noch
jetzt
ist in
Gattung von Instrumenten so
tief
Amerika das Vorurtheil gegen
diese
eingewurzelt, dass die Verfertigung
derselben verhältnissmässig äusserst gering zu nennen
ist.
Die historischen Forschungen ergeben, dass im Jahre 1825 Alpheus
Bahcooh
Patent auf einen gusseisernen Ring
in Philadelphia ein
erhielt,
welcher in Harfenform auf ein hinterstimmiges tafelförmiges Pianoforte
geschraubt wurde,
Durch
dessen Festigkeit zu erhöhen.
diese Erfin-
führte der Genannte zuerst das Prineip ein, die Anhängeplatte mit
dung
dem
um
Stütztheile des Stimmstockes
Im Jahre 1833
aus, welches
vorderstimmiges Pianoforte
Franklin- Institute
ein
vollen gusseisernen
Rahmen
einen
hatte.
Boston
in
giessen.
Conrad Meyer aus Philadelphia im dortigen
stellte
Jonas Chickering
zusammen aus einem Stücke zu
(gest.
im Jahre 1853)
erhielt
im Jahre
1840 ein Patent auf einen eisernen Stimmstocksteg nebst Leiste zur Auf-
nahme der Drähte
für die
Steg und Leiste waren mit
Dämpfung.
Rahmen zusammengegossen.
Die Anwendung des vollen
gusseisernen
Rahmens wurde
in
dem
Amerika
durch die vorzügliche Qualität des Eisens, sowie die grosse Vollkommenheit
erleichtert,
Dass
die
welche die Giesskunst daselbst
Haltbarkeit der
Stimmung
Rahmen bedeutend gewinnen
musste,
eines
ist
bereits
erreicht
hatte.
Pianos durch den eisernen
unbestreitbar, jedoch litten die
Instrumente mit solcher Construction an einem dünnen, unangenehmen
Nasentone, welcher den Beweis für ungleichmässige Erzeugung der Mole-
cularschwingungen und für das Vorhandensein unharmonischer ObertÖne
liefert.
Daher fand auch
Anhänser und wurde
als
die neue
Erfindung bald ebensoviele Gegner
zum Jahre 1855 von mehr
bis
als
der Hälfte
der amerikanischen Fabrikanten gar nicht angewendet. Die Gegner waren
in
New- York besonders
zahlreich vertreten,
Fabrikant von Bedeutung vor
men
nachweislich kein einziger
dem Jahre 1855 den
vollen eisernen
Rah-
bei der Fabrikation von Pianos anwendete.
Die
vollen
in
Boston gefertigten Instrumente hatten
Rahmen,
Platte war.
lich
wo
in
Ueber
welchem der Stimmstocksteg
die spitze
sehr dünnen Saiten und
war ausschhesslich
baute
man
die oft
Kante des
alle
den gusseisernen
ein Theil der eisernen
letzteren liefen die durchschnitt-
die bei diesen Pianos
erwähnte englische.
angewendete Mechanik
In
New- York dagegen
die Instrumente mit kleiner gusseiserner Platte
und
französi-
174
scher Mechanik, wobei
singenden
Ton
Haltbarkeit der
man
einen volleren, stärkeren, aber auch weniger
Die New-Yorker Fabrikanten
erreichte.
Stimmung
die
erzielten
bei ihren Instrumenten durch solide Versprei-
zunsr des Kastens und namentlich durch Anwendung eines mehr als fünf
Zoll dicken Bodens, welcher das elegante Aussehen der Instrumente etwas
beeinträchtigte.
Durch Zunahme
des
Tonumfangs
stellte sich
bald der Uebelstand ein, dass selbst bei der geschicktesten
Stimmung doch
des Holzes die Festigkeit der
Deshalb musste
man
aber auch
Anwendung
nicht zu erreichen war.
darauf denken, das Princip des eisernen Rahmens
wieder aufzunehmen und dabei einige Unzuträglichkeiten desselben zu
vermeiden, was auch die Firma Steinway
Sf
Söhne im Jahre 1855 zuerst
am
Der Gründer dieser Firma ist
15. Februar 1797 im Herzogthum Braunschweig geboren wurde. Schon
in seiner früheren Jugend beschäftigte er sich aus Neigung mit dem
Heinrich Steinioay, welcher
erreichte.
und Guitarrenbau,
Zithersich
erlernte später in Goslar die Tischlerei, suchte
auch bei einem Orgelbauer mit der Construction der Orgel genau
vertraut zu
welchem
machen und gründete dann
er längere Zeit hindurch Flügel, tafelförmige
nos verfertigte.
schluss, die
Zwecke
ein selbständiges Geschäft, in
Im Jahre 1849
Pianos und Piani-
fasste der energische
Mann den
Ent-
engen Zollgrenzen seines Vaterlandes zu verlassen, zu welchem
er seinen Zweitältesten
Sohn Carl
in selbem Jahre
nach New-York
Die Berichte desselben lauteten so günstig, dass Heinrich Stänim Jahre 1850 mit seiner ganzen Familie ohne Bedenken Europa
sendete.
ivay
verliess
und
in die amerikanische
daselbst nieder,
ters in
während
Hauptstadt übersiedelte.
der älteste
Er
Deutschland übernahm und mit dem besten Erfolge bis
1865 in Braunschweig
fortsetzte.
Hess sich
Sohn Theodor das Geschäft des Va-
zum Jahre
Die musikalischen Tonangeber
Stadt waren, wie wir aus ihrem eigenen
Munde
dieser
hörten, sehr betrübt,
als ihnen 1865 die Gewissheit geworden war, dass der intelligente Theodor
Steinway die Bedeutung seiner Firma mit nach Amerika zu
sichtige.
Denn
nehmen beab-
in der That konnten seine Fabrikate mit allen europäi-
schen siegreich concurriren, welche Thatsache natürlich der Stadt Braun-
schweig mit zu Gute
kam und den
musikalischen Verhältnissen der-
selben grossen Vorschub leistete.
Heinrich Steinway
und
beschlossen, in der neuen
seine
Welt
Söhne
Carl, Heinrich,Wilhelm
und Albert
selbst erst gründlich die Verhältnisse
und
175
namentlich den Unterschied zwischen der amerikanischen und deutschen
Pianofortefabrikation kennen zu lernen.
bei verschiedenen
von
drei
fast
welches
sie
Deshalb nahmen
New-Yorker Fabrikanten Arbeit und
Piano
ein
sie
Anfangs
nach Verlauf
Jahren gründeten Vater und Söhne ihr eigenes Geschäft,
Anfangs im Fi'ühjahre 1853 ganz bescheiden im Hinterhause
einer kleinen Strasse (Varichstreet) einrichteten.
nur
erst
in der
Woche
Obgleich
sie
zunächst
bauten, so wurden Sachkenner doch bald
auf die Güte ihrer Fabrikate aufmerksam, demzufols:e steigerte sich der
Absatz, und das Geschäft musste
ein geräumiges
werden.
Gebäude
zum Zwecke
in Walker-Street,
Der grosse Erfolg der Firma
Sf
im Crystallpalaste
in
nahe dem Broadway, verlegt
datirt seit
dem Jahre
1855,
wo
der New-Yorker Industrieausstellung des American
Steinway
Institute
Söhne
erhöhter Wirksamkeit in
nach einem vollständig neuen Systeme
ein
gebautes Piano ausstellten und auf dasselbe den ersten Preis erhielten.
Seitdem wuchs das Geschäft mit wahrhaft riesenmässiger Geschwindigkeit
und im Jahre 1858 war
die
Firma genöthigt,
ein
Errichtung einer grossartigen Fabrik anzukaufen, deren
Grundstück zur
Bau 1859
unter-
nommen und 1860 vollendet wurde, wonach man die Fabrik bezog und
bis zum Jahre 1863 in solchen Verhältnissen arbeitete. In diesem Jahre
wurde wiederum der Anbau des südlichen Flügels zur Nohwendigkeit,
nach deren Erfüllung das Gebäude seinen jetzigen Umfang erhielt. Diese
bedeutende Localität wird uns folgendermassen beschrieben:
Die Steinway'sche Pianofabrik
York und nimmt
die
liegt in der vierten
Avenue
in
New-
Länge des ganzen Häusergeviertes zwischen der
52sten und 53sten Strasse (201 Fuss) ein, während zwei Flügel des Ge-
bäudes sich in die beiden letztgenannten Strassen
Die Fronte an der vierten Avenue
Tiefe.
ist
ei'strecken.
201 Fuss lang, bei 40 Fuss
Die Flügel des Gebäudes an der 52sten und 53sten Strasse sind
je 165 Fuss lang bei 40 Fuss Tiefe, so dass die Fabrikgebäude eine un-
unterbrochene Strassenfronte von 531 Fuss haben.
Die Architektur
substantiellste
ist
modern
italienisch, das
ganze Gebäude auf
Weise massiv aus Backsteinen erbaut und
von dem Frontgebäude durch
je eine dicke
Mauer
die
die Seitenflügel
getrennt, durch welche
auf jeder Seite mit einer doppelten eisernen Thüre versehene Passagen
führen, so dass bei einer etwaigen Feuersbrunst nur der
bäudes zerstört werden kann,
in
Tb eil
welchem das Feuer entstanden
des Geist.
Auf
176
dem durch
die Front-
Hofe befinden
sich
und Seitengebäude auf
Tiefe bei 78 Fuss Länge,
die
drei Seiten
umschlossenen
zwei zweistöckige Gebäude, von bezüglich 40 Fuss
und
1
00 Fuss Länge bei 20 Fuss Tiefe, welche
Dampftrockenräume und Packkistenmacherei
in
den unteren Stock-
werken enthalten.
den
In
oberen Stockwerken dieser
Mechaniken und Dämpferwerke
Sammlung
fabricirt,
und
der vollkommensten
zu der Fabrikation dieser Theile
beiden Gebäude werden
und
die
befindet sich hier eine
sinnreichsten Maschinerien, welche
existiren.
Die sämmtlichen Gebäude enthalten 118,480 Quadratfuss Bodenfläche.
wo
Hinter der Fabrik befindet sich ein Platz von 35,000 Quadratfuss,
fortwährend gegen
drei Millionen
Fuss Holz aufgestapelt
liegen.
Jedes dort liegende Stück Holz wird durchschnittlich zwei Jahre lang
hier der freien
Luft ausgesetzt und
Trockenraume, ehe
es
liegt
dann
drei
Monate lang im
gebraucht wird.
Die Dampftrockenräume bestehen aus fünf Abtheilungen, von denen
eine jede mit circa
lung
fasst
während
2000 Fuss Dampfröhren geheizt wird.
Jede Abthei-
etwa 75,000 Fuss Holz, so dass circa 375,000 Fuss Holz fort-
in diesen
Räumen
getrocknet werden.
Unter dem Hofe befinden sich feuerfeste Gewölbe zur Aufnahme
der Kohlen.
men 320
Hier arbeiten auch vier grosse Dampfkessel von zusam-
Pferdekraft, welche den nöthigen
Dampfröhren
liefern,
werden, und
drei
treiben,
womit
die
Dampf
für die 70,000
Fuss
Trockenräume und Arbeitssäle geheizt
Dampfmaschinen von 125, 50 und 25 Pferdekraft
welch letztere wiederum nicht weniger
als
102 verschiedene
Ma-
schinen bewegen.
In einer Fabrik, welche regelmässig wöchentlich mehr
als fünfzig
Pianos
zu verfertigen hat und der zweckmässigsten wie grösstmöglichsten Theilung
und besten Organisation der Arbeit bedarf, macht
sich selbst bei den ein-
fachsten Gegenständen der Gebrauch einer Maschine bezahlt.
Die hohe
Steuer von früher sechs, jetzt fünf Procent von der Verkaufssumme eines
jeden Instrumentes und die
schnittlich
Woche
Höhe
26 Dollar für jeden
der Arbeltslöhne, welche jetzt durch-
in der
Fabrik beschäftigten Arbeiter per
betragen, machten es nothwendig, Maschinenkräfte in der aus-
gedehntesten Weise anzuwenden und viele solcher Maschinen selbst zu
erfinden.
Zu
diesem Zwecke
ist in
dem
Souterrain der Fabrik eine eigene
177
Abtheilung für Maschinenbau eingerichtet,
in der fast
Ma-
jene
alle
schinen gebaut werden, welche die feineren Arbeiten verrichten, denen
die
Menschenhand
allein niemals
und Vollkommenheit zu geben
eine ähnliche gleichmässige Feinheit
vermasj.
Die schwerste und grösste Maschinerie
wo
der Fabrik,
gebettet
ist.
Strasse,
wo
sie
das trockene Holz
Die grösste
ten.
drehungen
auf den unter der ganzen Fabrik liegenden Felsen
Fünf Hobelmaschinen
sie
und 16 Fuss Länge.
und
Es bedarf
dem Flügel der
(Daniel's
53sten
der Arbeiter zurich-
Um-
Patent) macht 1200
hobelt eine Fläche von 42
Zoll
Breite
7 Pferdekräfte, dieselbe zu treiben
Arbeitskraft
eine
liegen unter
zum Gebrauche
Maschinen
dieser
in jeder ^Minute
sie repräsentirt
im Souterrain
befindet sich
von 27 Mann.
und
Eine zweite Hobel-
maschine von 3 Pferdekräften hobelt Breter von 34 Zoll Breite und 16
Fuss Länge, macht 3200 Umdrehungen
in der
Minute und
ersetzt
28
Arbeiter.
Es würde
einen massig starken
Band
erfordern,
um
die
102 ver-
schiedenen Hobel-, Säge-, Fuge-, Bohr-, Stemm-, Drechsel- und sonstige
Maschinen zu beschreiben und ihre Zwecke zu erklären; so genüge
es
denn, dass dieselben nach massiger Schätzung mindestens die Arbeits-
Menschen
kraft von 500
ersetzen.
Ausserdem verrichten
sie
alle
jene
beschwerlichen Arbeiten, welche früher Gesundheit und Leben der Arbeiter
In
so sehr gefährdeten.
dem
ersten Stockwerke des Flügels an der
53sten Strasse werden die Böden, Stimmstöcke und anderen Theile des
Pianokörpers verleimt und mit Maschinen
gemacht.
nerie.
Im
Das
zum Zusammensetzen
zweiten und dritten Stockwerke
Stockwerk
darüber,
sowie
der
ist
fertio-
die feinere Maschi-
Flügel
an
der 52sten
Strasse wird von den Kastenmachern benutzt, welche alle unten verfertigten einzelnen Theile
bis
zum Lackiren
macher befinden
Dampfröhren,
•
zusammensetzen, fourniren und den Pianokörper
vorbereiten.
In jedem
Stockwerke
der
Kasten-
Wärmekasten aus gewalztem Eisen mit
Hitze von 200 Grad zu erzeugen. Das Lackir-
sich drei grosse
um
eine
departement (Varnishroom) nimmt das ganze obere Stockwerk der Front-
und Seitengebäude,
d. h.
Die durchschnittliche
eine
Länge von 531 Fuss
Zeit, in
ein.
welcher ein Piano fertig lackirt wird,
beträgt drei Monate, so dass sich stets etwa 600 Pianokörper in diesem
Räume
befinden.
Ungefähr fünf Anstriche von Lack dienen dazu, die
12
178
Poren des Holzes auszufüllen und dasselbe vollständig zu imprägniren.
Jede Lage Lack muss
Dann
strich folgen darf.
absrezosren
reinsten
erst
und nun
wird
Lack
aller
An-
sein, bevor der nächste
bis
auf das Fournier wieder
vom
erhält dasselbe wieder fünf oder sechs Anstriche
wovon
durchsichtigen Copallack,
Dann
trocknen muss.
jeder wenigstens acht
Tage
wird die Oberfläche fein abgeschliffen, und, erst
wenn das Piano ganz
fertig
Selbstverständlich
allein
ganz trocken
ist
ist, polirt.
Process .ausserordentlich kostspielig,
dieser
abgesehen davon, dass diese Politur einen prächtigen und dauerein solcher Schutz
haften Glanz besitzt,
ist
Atmosphäre
Lande ganz
in diesem
Aus dem
gegen
alle
Einflüsse der
unerlässlich nothwendig.
kommen
Stockwerke
zuletzt beschriebenen
die vollständig
bis auf die letzte Politur lackirten
Pianokörper in das darunter liegende
Stockwerk des Frontgebäudes, wo
die
Im
per gefügt werden.
ten aufgezogen
angefertigt werden).
Stockwerke des Flügels an der 52sten Strasse
Hier werden auch die
Deckel, die
fertig lackirten
Die Mechaniken der Pianos werden
Beine und die Lyra's angepasst.
nächsten Stockwerke regulirt und die Instrumente dann in das
dem
unterste Stockwerk gebracht,
Weise
die Pianokör-
in
nächsten Stockwerke unterhalb werden die Sai-
die Mechaniken, wie Claviaturen eingepasst (welche
und
letzteren in demselben
in
Resonanzboden
egalisirt
und
wo
der
abprobirt wird.
das fertige Instrument nach
Ton
derselben auf die sorgfältigste
Nachdem
dies
dem Verkaufslocale
geschehen
gesandt,
wo
ist,
wird
es erst die
letzte Politur erhält.
In demselben Stockwerke an der 53sten Strasse befindet sich das
Comptoir des Etablissements, von welchem aus
ein
elektrischer Tele-
graph das Verkaufslokal mit der Fabrik in augenblickliche Communication setzt.
An
dieser Seite befindet sich auch der einzige
während
Neben dem Comptoir
Arbeitsstunden geöffnete Ein- und Ausgang.
der.
ist
das Magazin, welches Mechaniken, Filz, Leder, Schrauben, Elfenbein,
Saiten,
braucht werden.
&
Th eilen
des Pianos ge-
diesen Gegenständen hält die
Firma Steinway
Stifte etc. enthält,
Söhne
Das
stets
Von
die zu
einen Vorrath im
den inneren
Werthe von
30,000 bis 40,000 Dollars.
Souterrain des Frontgebäudes enthält alles Eisen
und
die zu
dessen Verarbeiten erforderlichen Maschinen, sowie auch die Jacaranda-
Fourniere im Werthe von mehr
als
20,000 Dollars.
179
Im ganzen Gebäude wird durchaus
der
Theil
Fabrik
kein Feuer gebraucht, da jeder
und
geheizt
durch Dampfröhren
Gas
durch
er-
leuchtet wird.
Vier grosse
in
Dampf hebemaschinen,
jedem Flügel, dienen dazu,
zwei im Frontgebäude und eine
zu transportirenden Gegenstände in
alle
befördern.
der Fabrik hinauf oder herunter zu
befinden sich
den drei äussersten Enden der Fabrikgebäude
An
Nachtwächter controliren. Von
Uhren, welche die Zuverlässigkeit der
jedes Stockwerk und wenn diese
diesen Uhren aus laufen Drähte in
so hat der Wächter
Drähte nicht zu gewissen Zeiten gezogen werden,
Runde gemacht, welche Thatseine vorgeschriebene nächtliche
nicht
sache durch die Uhr
In
dem
geräumiges
stige
am
südlichen
nächsten
Flügel
Zimmer, dessen
Morgen angezeigt
der
Fabrik
Einrichtung
nruptquartier der Fabrik erkennen
dem Kenner
Strasse)
(52ste
und
ein
ist
das
Ausstattung
gei-
Mensuren und Modelle
lässt.
aus
für jeden einzelnen Theil eines Instrumentes,
stehend, sind hier aufgestellt
wird.
und das Betrachten
Holz oder Metall bedieser
Sammlung
zeigt
Kunstindustrie.
die allmäligen Fortschritte in dieser
Mechaniken zeigt alle
Eine grosse Sammlung von Modellen, von
Zweige des Pianofortebaues
interessanten Erfindungen, welche in diesem
worden sind, und namentlich die französische Abtheilung in
o-emacht
ihrer Mannigfaltigkeit
Waa^e,
und Mustergültigkeit.
und Gradbogen bestimmen
Zirkel
Schwere und Länge
für die
in
Pendelbewegung der
diesem
Räume
die
Modelle der
Saiten.
Eisenarmirungen
Construction der Klangkörper, sowie Modelle für die
auch den kleinsten Theil
der Pianokörper, nebst Metallschablonen für
eines Instrumentes sind hier
jjiufgestellt.
vielen kleinen
Dies giebt die Sicherheit, dass jeder der unendlich
besteht, und welche zu HunTheile, aus welchen ein fertiges Instrument
Tausenden mit Hand und Maschinerie verfertigt werden,
und
harmonisch dem Ganzen einfügt und zu der Vollkommenheit
derten und
sich
höchste Garantie
Gleichmässigkeit des Fabrikates beiträgt, welche die
muss.
die Güte und Dauer eines Instrumentes bieten
für
Es würde zu
weit führen, eine genaue Beschreibung der Herstellung
iedes einzelnen Gegenstandes zu geben,
'
und
es sei daher
nur noch be-
12*
180
merkt, dass die Steinway'sche Fabrik mit ihren Arbeitern, Maschinerien
die vorzüglichste
und Einrichtungen
und Theilung der
Organisation
Arbeit repräsentirt.
Etwa 1100 Instrumente sind fortwährend in den verschiedenen Stader Fabrikation vom Anfange bis zur Vollendung.
dien
Die Zahl der Arbeiter beträgt etwa 500, welche jede Woche
ca^
50 Instrumente, nämlich sechs Flügel, vier aufrechte und 40 Tafelformpianos fabriziren.
Das Geschäft
einem geschickten
ist
in 18
Departements abgetheilt, deren jedes von
Vormanne
und
controlirt
beaufsichtigt wird;
Vormänner werden wieder von dem Obervormann
Es
beiten,
Avird
keinem
Arbeiter gestattet, in
mehr
diese
controlirt.
als einer
Branche zu ar-
und wird dadurch, dass jeder Arbeiter fortwährend nur einen und
denselben Gegenstand macht, eine Vollkommenheit in seiner Arbeit er-
welche in kleinen Geschäften absolut unmöglich erreicht werden
zielt,
Dazu kommt
kann.
ein
noch, dass bei dieser grossen Theilung der Arbeit
und derselbe Gegenstand
bis
zu * seiner schliesslichen Vollendung
durch die Hände mehrerer Arbeiter geht, wovon keiner den Gegenstand
von seinem Vorarbeiter annimmt, wenn derselbe
Bearbeitung nicht völlig
fehlerfrei
in
dem Stadium
seiner
ist.
Die Leitung der Fabrik, des Verkaufslocales sowie der Einkäufe
,
und Bauten wird
geführt und
ist
direct
alle
Söhne
in jeder Hinsicht eine einheitliche.
Alle Erfindungen und Veränderungen
sowie
&
von den Mitgliedern der Firma Steinway
wichtigen
Acte
im Bau
ihrer Instrumente,
sind Resultate gemeinschaftlicher
legung und Debatten unter den Mitgliedern der Firma und
ist
Ueberdiesem
harmonischen Zusammenwirken wohl mit Recht ein grosser Theil der
erheblichen Erfolge der Firma zuzuschreiben.
Die grosse Nachfrage nach den neuerfundenen aufrechten Pianos
haben die Herren Steimvay
brik, welche sich
anzukaufen,
um
"in
Sf
Söhne veranlasst, eine zweite grosse Fa-
unmittelbarer
daselbst den
Nähe
des Verkaufslocales
befindet,
Bedarf für die Pianinos zu befriedigen,
ohne die Anzahl der Flügel und Tafelformpianos zu reduciren.
Um
einen BegriflF von der jetzigen
geben, wollen wir erwähnen,
Ausdehnung des Geschäftes zu
dass die Herren
Steinway
Schlüsse des Jahres 1866 512 Arbeiter beschäftigten.
4'
Söhne
am
Die Gesammt-
181
summe
Arbeitslöhne
bezahlten
1866
im Jahre
der
betrug
Dollars.
Dass
in
den
533,725
.
Stemway s
Firma der Productionskraft Theodor
ausser allem
Jahren mitzudanken sind, dürfte wohl
die Erfolge der
letzten
zwei
Zweifel stehen.
haft beo-eistert,
.
Tonkunst wahr-
Als Mensch Hebenswürdig und
Preismedaillen, die
genügten ihm die erworbenen 35 ersten
für die
der prächtige MarmorAnerkennung auf der Londoner Ausstellung 1862,
Verem mit
durchaus nicht, sondern er setzte im
palast als Verkaufslocal
Wilhelm und Alhert
Vater und Brüdern, von denen nur noch
am Leben
eme
ins Werk, um der Kunst
waren, den Bau eines grossen Concertsaales
„Steimmy Hall^ von 123 Fuss
bleibende Stätte zu gründen. Dieser Saal,
mit Sitzplätzen für 2500
Länge, 75 Fuss Breite und 42 Fuss Höhe,
und ist einer der grössten,
Personen, enthält zugleich eine grosse Orgel
eleganteste, akustisch vollnach dem Urtheile der Sachverständigen der
Haus Stdnway ist der
kommenste in den Vereinigten Staaten. Das
einheimischen und fremden Künstler
Sammelplatz
aller
oft finden in
jenem Saale Concerte
statt,
inNew-York und
deren Einrichtung Stehmay
Sf
—
Söhne mit den humansten Rücksichten übernehmen.
Firma ein Piano
Gehen wir wieder zurück zum Jahre 1855, wo die
baute, welcher letztere den
mit fester Barre und vollem eisernen Rahmen
Stimmstock bedeckte, dessen Steg aus Holz gefertigt war.
mit der StimmDie Stange, welche im Discant die Anhängeplatte
als die Saiten und lief in
stockplatte verband, lag ein wenig höher
in welchem
als diese, genau gegen den Winkel,
einer anderen Richtung
der Stimmstock den
Zug
der Saiten auszuhalten hat.
Ebenso arrangirte
mehr in die
Anbringung der Resonanzbodenstege so, dass sie
vergrösserte sich natürUch
Mitte des Sangbodens gelegt wurden. Dadurch
man
die
auch die gerade Länge dieser Stege, deren
man
drei in parallellaufender
Richtung mit übereinandergelegten Saiten anbrachte.
erhöhte
Die Ausdehnung der Stege über dem Resonanzboden
damit von 40 auf 68 Zoll Länge und
näher gerückte, von den mit
Ka Steins
entferntere
Lage
ihre,
man
der Mitte des Resonanzbodens
Eisen bedeckten Rändern des
verschaffte
dem Tone
des Instrumentes eine
Ergebnissen Pellisov's
weit grössere Intensität, was mit den akustischen
Diese Construction wurde für alle
vollständig im Einklänge steht.
Fabrikanten
in
New-York
natürlich
die
mustergültige, weil sie in der
182
Ausstelhing
daselbst den
davon
Preis
getragen hat-
und nach
te,
vielseitigen
Ermittelundürfte
gen
auch festzusein,
stellen
dass noch ge-
genwärtig
tafelför-
die
migen Pianos
in
den Verei-
nigten
Staa-
ten nach die-
S
sem Muster
1 gebaut
wer-
den.
an-
Eine
dere wichtige
Verbesse-
wurde
rung
von den Herren Steinway
Söhne im
iS,-
1859
Jahre
o-emacht
und
ihnen patentirt.
Diese
Verbesse-
rung bestand
in
der Con-
struction
nes
ei-
eisernen
183
Rahmens mit einem mit der Linie
seines Stimmstocksteges parallellaufenden
Winkelstücke, Avelches sich
vor den Stimmstock legte und demselben
mehr Festigkeit
fest
In dieses Winkelstück wurden die von ASt^ia^^mn
verlieh.
und Pierre Erard in Paris erfundenen und in deren Flügeln zuerst gebrauchwas
ten Agraffen geschraubt,
Agraffen an
dem Discant
als die erste
erfolgreiche Anwendung von
eines tafelförmigen Pianofortes anzusehen
ist.
Figur I zeigt das Arrangement des ganzen Eisenrahmens mit der
Saitenlage, die Position des Steges mit Agraffen
Lage der kUngenden Stege
Wie
am
29.
bereits bemerkt, erhielt die
November 1859
tafelförmigen
und
die
Gruppirung und
cj-
Söhne ihr Patent
des Resonanzbodens.
Firma Steimvay
für eine neue Construction des Eisenrahmens in
Pianos.
Statt
der
eisernen Stege des Stimmstockes
den Stimmstock bedeckt,
bisher
gebrauchten hölzernen oder
bekam der Theil
des Eisenrahmens, der
ein eisernes Winkelstück, welches,
parallel mit
der Steglinie des Stimmstockes laufend, sich seiner ganzen
Länge nach
vor den Stimmstock legt und dadurch dessen Festigkeit und Unbeweglichkeit erhöht.
Beistehende Figur zeigt den Querdurchschnitt eines solchen Eisen rah-
mens mit Winkelstück
< v\
etc.
Dies Winkelstück diente zugleich
zur
Aufnahme
der Agraffen,
deren
Anwendung im vollen Eisenrahmen nur durch Erfindung
struirten
Bohrmaschine ermöglicht wurde.
einer eigens con-
Erst durch diese Maschine
war man im Stande, mit der grössten Genauigkeit jeder Agraffe ihren
Richtungswinkel gegen die bei jedem Tone sich etwas verändernde Lage
des Saitenchores zu geben.
Durch
diese Construction
wurde der Endpunkt der
Saite, welcher
auf diesem Theile des Instrumentes in der Agraffe ruht, zu vollkommener
Unbeweglichkeit
vorgebracht
fixirt
durch
und
die
die Saite befähigt, ihre volle Stosskraft, her-
Schwingungen,
auf
den
klingenden
Theil
des Instrumentes, den Resonanzboden, ausschliesslich wirken zu lassen.
Ein neues Arrangement der Unterlage der Saiten auf den Resonanzboden
den.
— der sogenannten Resonanzboden-Stege —
wurde damit verbun-
Anstatt zweier Stege wurden deren drei so gruppirt, dass dieselben
fast parallel
neben einander
liefen,
wodurch
ihre lineale
Länge, wie oben
184
erwähnt, von etwa 40 Zoll auf circa 68 Zoll ausgedehnt wurde.
kam
Eändern
tige
Lage
die
ab,
dieser
mehr
in die Mitte des
Verbesserungen
Auch
Stege ganz bedeutend von den eisenbedeckten
in der
Resonanzbodens.
Umrahmung
Einige sehr wich-
des Resonanzbodens durch eine
eigenthümlich construirte feste Barre auf der der Claviatur zugekehrten
Seite,
wie auch die feste Einfassung des Resonanzbodens auf der Seite
der Hämmerlinie hatten die besten Resultate.
Auch wurde durch
bessert, dass die Saiten,
alle diese
welche sich mittelst des Uebereinanderleffens auf
grössere Stegflächen vertheilten,
Stärke
als
mehr Platz fanden und von
viel grösserer
früher verwendet werden konnten.
Dem Flügel,
schenkte
Einrichtungen der Klangraum so ver-
man
in
der vollkommensten
Form
den Vereinigten Staaten
Jahre sowohl Seitens der Fabrikanten
ringe Beachtung.
Der Verkauf
besaiteter Ciavierinstrumente,
bis
der vierziger
auch des Publicums nur ge-
als
eines Flügels
und wenn europäische Pianisten Amerika
zum Anfang
war
ein seltenes Ereigniss,
bereisten, so brachten
sie
ge-
wöhnlich ihre eigenen Concertflügel aus Europa mit.
Steimoay sagt in seiner Broschüre, dass „unter den Pionieren der
Flügelfabrikation der verstorbene Fabrikant Chichering in Boston genannt
zu werden verdiene."
Seine Flügel waren in Form und Mensur nach
dem Erard'schen
Vorbilde, jedoch mit vollem gusseisernen
Rahmen
ge-
Die Linie des Stimmstocksteges bestand aus einem eisernen, über
dem Eisenrahmen emporstehenden Rande; in diesen wurden Löcher gebohrt und mit Tuch ausgefüttert, durch welche die Saiten liefen, um den
baut.
Gebrauch der Agraffen zu vermeiden. Auf diesen eisernen Sattelrand
erhielt Chickering ein
Patent im Jahre
1
843.
Andere Fabrikanten bauten auch wohl hin und wieder Flügel,
ferten jedoch nichts Bedeutendes oder Erwähnenswerthes, mit
eines kleinen Fabrikanten in
lie-
Ausnahme
New-York, Namens Biitiikofer, welcher recht
annehmbare Flügel nach europäischem Muster und ohne Eisenrahmen
anfertigte.
Die
ersten
von der Firma Steimoay
S,-
Söhne im Jahre 1856 gebauten
Flügel waren gradsaitige Instrumente mit vollem Eisenrahmen, einem
Discantstück
aus Messing oder Eisen und mit in
Agraffen in den Mitteltönen und im Basse.
Aufnahme und
Holz geschraubten
Diese Flügel kamen bald in
erfreuten sich der allgemeinsten Anerkennung, so dass
185
Figur
II.
186
sie
sehr bald
in
benutzt
Concerten
und
grosser
in
Zahl
verkauft
wurden.
Die Firma
Flüo-el,
erhielt
noch mehrere Patente auf neue Mechanismen für
von denen ihr der bedeutendste im December 1859
Die Construction ersieht
man
in
patentirt
wurde.
Figur IL
Der complet gegossene Eisenrahmen, mit dem Winkelstück auf der
Seite des Stimmstockes zur Aufnahme der Agraffen, erhielt ein ganz
neues Arrangement in der Lage der Saiten und Spreizen, zu welchem
xolgende Motive vorhanden waren:
Bei
dem Tafelform-Piano wurde
schlages in eine
^
die Saite
Schwingungsbewegung
vermöge des Hammeran-
gesetzt, welche
Instrumentes etwas Biegsames und Liebliches verlieh,
dem Tone dieses
trotz Anwendung
verhältnissmässig sehr starker Saiten.
Dieselbe
»•leich
Wahrnehmung machte man an Oblique
zu gradsaitigen Instrumenten gleicher Gattung.
Pianinos im Ver-
Bei
dem Flügel,
Hammer-
wo die Richtung der Saiten parallel mit der Bewegung des
anschlages lag, konnte diese Biegsamkeit immer nur annähernd erreicht
werden, und zwar auf Kosten der Dauer des Tones durch eine unverhältnissmässige
Schwächung des Resonanzbodens
in seinen
Rippenlagen
zu seiner Grösse.
so starke Saiten zu gradsaitigen Flügeln
Wurden
genommen,
als
im Tafelform-Piano der neuen beschriebenen Construction zulässig waren,
so o-eschah die
Weichheit.
Vermehrung der dadurch
Der Ton
erreichten Kraft auf Kosten der
hatte etwas Steifes
und beim Forciren
steHte
das unangenehme metalUsche Pfeifen der stärkeren Stahlsaiten
Um
alle diese
berührten Uebelstände zu vermindern,
wenn
sich
ein.
nicht ganz
zu vermeiden, wurde das Auseinanderlegen der Saiten auf den Stegen
des Resonanzbodens, oder die fächerförmige Saitenlage, als viele Vortheile in sich vereinigend,
Im
angewendet.
Discant des Flügels wurde die mit der Richtung des
Hammers
parallel Hegende Lage beibehalten, da erfahrungsmässig in diesem Theile
des Instrumentes, auch im Tafelform-Piano, die erwähnte Saitenlage den
stärksten
Von
Ton
producirt.
der Mitte des Discantes breitete
man
die Saitenchöre auf der
Linie des Resonanzbodensteges von rechts nach links zu fächerförmig
aus, so weit dies der
Raum im
Flügel erlaubte.
187
Die übersponnenen Basssaiten wurden von
links
nach rechts zu auf
einem hinter dem ersten liegenden höhern Resonanzbodenstege
mittelst
des Uebereinanderlegens der Saiten gleichmässig vertheilt.
Die durch
dies
System erreichten Vortheile waren von verschie-
dener Art.
Die Linie der Resonanzbodenstege wurde
und
bedeutend
verlängert
gewesene Flächen des Resonanzbodens in
grössere, bisher unthätig
Action gesetzt.
Raum
Zwischen jedem Saitenchore war weit mehr
durch die Klangwirkung der Saiten mächtiger und
als früher,
freier
aus
wo-
dem Reso-
nanzboden entwickelt werden konnte.
Die Stege kamen mehr
Bodens, von dessen eisen-
in die Mitte des
bedeckten Rändern ab, Aveshalb
sie
auch den Klang der Saiten dem
Resonanzboden besser vermittelten und zur Erzeugung einer grösseren
Tonfülle wesentlich beitrugen.
eine grössere
mit
Länge
Desgleichen gewann
bei gleicher
wirksamer, denn die zweite schräge,
viel
dem höchsten Basschore
parallel laufende
Stange bildete mit der
Winkel, der genau auf den Punkt
Bogen, welcher die ganzen Basssaiten
punkt
für die Saiten
Grösse des Instrumentes.
Das Spreizsystem wurde
dritten einen spitzen
man
trägt
,
trifft,
einen natürlichen
wo
der
Stütz-
hat.
Die Lage der mittleren und
Hammerschlages
hatte jene
gegen
tieferen Saiten
die
Richtung des
Art rotirender Schwingung zur Folge, welche
Weichheit und
selbst der viel stärkeren Saite eine bisher nicht
erzielte
Modulationsfähigkeit verlieh, bei im Ganzen
mächtigerer Tonfülle.
viel
Die Erfindung, Saiten übereinander zu legen,
sehr
alte.
Schon
alten Clavichorden den Basssaiten eine
Saite hinzugefügt.
ist,
wie wir sahen, eine
vor der Erfindung des Hammerclaviers wurde in den
um
eine Octave höher erklingende
Diese war auf einem Stege befestigt, welcher unter
den tiefern Saiten auf dem Resonanzboden
lag.
Verschiedene Versuche, das Uebereinanderlegen der Saiten nutzbar
zu machen, scheiterten
,
so dass selbst
namhafte Schriftsteller glaubten,
die über einander liegenden Saiten verwirrten gegenseitig ihre
gungen.
Dies
ist
Schwin-
jedoch nicht der Fall, denn so wenig dies neben ein-
ander liegende Saiten thun, geschieht es bei über einander liegenden.
188
Die ungünstigen Resultate, welche frühere Versuche dieser Art hatnur in einer falschen Anwendung, welche
ten, lagen
lief,
weg mehr an
Mitte des Resonanzbodens
stets
darauf hinaus-
der Saiten die Stege von der
mittelst des Uebereinanderlegens
die
Ränder desselben zu bringen.
Ferner wurden nothwendiger Weise durch diese falsche Construction die
Zwischenräume der Saitenchöre auf den Stegen verengt,
statt
vergrössert.
Wissenschaft und Praxis haben ^vollkommen erwiesen,
transversale
Schwingung der Saite
als
solche durchaus keinen
dass
die
Ton
in
der Luft erzeugt; erst die Wirkung, welche die in ihren Schwingungen
molecülar
bildet in
erregte
Saite
auf einen
diesem wiederum
resonanzfähigen
die molecülare
sich der
umgebenden Luftsäule
nehmbar
wird.
mittheilt
ausübt,
Schwingungsbewegung,
die
Ton dem Ohre
ver-
und so
als
Je mehr die Saite an dem einen Ende unbeweglich
hier
Körper
feststeht, Avie es
durch das massive eiserne Winkelstück im höchsten Grade erreich-
bar wurde, desto mehr muss natürlich die ganze
schen Theil
— den
—
Resonanzboden
Figur
Iir.
fallen.
Wirkung auf den
elasti-
189
Wie
schon erwähnt, war das Pianino in den Vereinigten Staaten
sehr unpopulär; die importirten vertrugen das
Klima
nicht
und amerika-
nische Pianofortefabrikanten verstanden es nicht, dieser kleinen, für das
Zimmer so angenehmen Form
die nöthige Dauerhaftigkeit zu geben.
Nach
mancherlei Versuchen und angebrachten Verbesserungen gelang es endlich
der Firma Steinivay
^-
den Sachkennern
zweckentsprechend anerkannt und demzufolge 1866
als
Sohne eine Construction herzustellen, welche von
Figur III zeigt die Vorderseite des Instrumentes, den
patentirt wurde.
Eisenkörper mit Saiten, sowie
nanzbodenstege.
Figur IV
den Resonanzboden
(Jie
Lage des Stimmstockes und der Reso-
stellt die
Rückseite des Eisenkörpers
ohne
dar.
Die erwähnten klimatischen Verhältnisse verhinderten bisher
Einführung
dieser Instrumente in
den Vereinigten Staaten.
die
Versuche,
welche gemacht wurden, den Bau durch Eisen zu verstärken, geschahen
auf Kosten der Kraft
und Fülle des Tound
nes,
auf
die
kui'zen j^edrungenen
.
Holzkörper
wirkte
der abnorme Wechsel
zwischen Feuch-
tigkeit
und zehren-
der, trockener Luft
auffallend
rend.
Erst die Er-
findungen
die
Sf
zerstö-
,
welche
Firma Steimoay
Söhne über die
Art und Weise der
Tonerscheinungen
im
Resonanzboden
machten, befähigten
dieselbe,
Körper
für
den
dieses
In-
strumentes Eisen an-
zuwenden, den Re-
Figur IV.
190
sonanzboden jedoch ganz unabhängig und
von dem Eisenkörper
isolirt
anzubringen.
Die Tafel des Resonanzbodens besteht bekanntlich aus Fichtenholz,
welches mit seinen weichen und harten Adern
als
das beste Material für
Construirung eines Resonanzbodens anerkannt
ist
und verwendet
Warum
gerade dieses Material durch die Praxis
anerkannt wurde, darüber
Zweck
dieser
der Firma Steimcay
4'
das vorzüglichste
noch immer eine wissenschaftlich correcte
ist
Erklärung nicht gegeben worden.
Darlegung
als
wird.
Selbstverständlich
sein, die speciellen
kann
es nicht der
Meinungen und Ansichten
Söhne zu demonstriren, sondern dieselbe muss
sich auf vorhandene Erscheinungen beschränken.
Es
ist
bekannt, dass die Lage der Holzfasern des Resonanzbodens,
sowie das System der Rippenlage
(d. h.
der Leisten, welche unter oder
über demselben sich befinden) und deren Formen auf die verschiedenartigste "Weise
angewendet worden
sind.
Alle darin nur erdenkbaren
Richtungen und Lagen haben ihre Vertreter gefunden, und zwar ohne
bedeutende Unterschiede im Resultate.
Ferner
ist
es
eine bekannte Thatsache,
dass
die
Schönheit und
Grösse des Tones bei einem Instrumente ganz wesentlich von dem Reso-
nanzboden abhängt, und zwar von seiner Eigenschaft, gegen
genen Vibrationen der Saiten
bewegung
die
empfan-
mittelst einer eigenthümlichen Molecülar-
seiner kleinsten inneren Fasern zu reagiren.
Dieser letztere Process erst
nanzboden umgebende Luft
setzt,
in jene
wie bereits bemerkt, die den Reso-
Bewegung, welche dem Ohre
als
Tonerscheinung wahrnehmbar wird.
Die mehr oder minder grosse Pressuno; dieser einzelnen Theilchen
des Resonanzbodens gegen einander bedingt die
Kraft und Empfind-
lichkeit desselben.
Hiervon hängt die Gesangsfähigkeit eines Instrumen-
tes wesentlich
wenn man erwägt, wie
ab,
sung und Spannung des Resonanzbodens,
schnell diese natürliche Prestrotz
Anwendung
des besten
trockenen Holzes, verloren geht, nicht allein durch abwechselnde Feuchtigkeit
und Trockenheit, sondern auch durch den Gebrauch der In-
strumente.
Anhaltende feuchte Luft
verflüchtigt dieselben
und
löst
nach und nach die ätherischen Oele,
treibt die
Holzzellen auf, gegen und über ein-
191
wodurch
ander,
bei Eintritt
von trockener Luft deren vormalige Pressung
und Stütze gegen einander gemindert wird.
Aehnliche Wirkung hat im Laufe der Zeit die sich
stets
wiederholende
Erschütterunor des Resonanzbodens durch den Gebrauch des Instrumentes,
die Erscheinung
wodurch
vollkommen
begreiflich
wird,
dass ein
neues Piano stets frischer und mächtiger klingt als ein gebrauchtes, selbst
w^enn letzteres mit ganz neuer Mechanik versehen
Ferner
ist
ist.
zu erwägen, dass es geradezu unmöglich
ist,
den
richti-
gen Grad dieser Pressung zu bestimmen mit Kräften, über die man keine
Gewalt
regulirende
Neben der Wirkung von Feuchtigkeit und
hat.
Trockenheit bei Anfertigung des Resonanzbodens war es hauptsächlich
die
Gewalt des Saitenzuges und das dadurch entstehende mehr oder
mindere Zusammenziehen des Körpers, mit dessen Rändern der Reso-
nanzboden
verbunden
fest
Hatten
B.
z.
Die am
Firma
dem
letzteren etwas
Pressung gab.
Instrumente so starke Eisenrahmen, dass durchaus
dem Resonanzboden
keine Elasticität für jene,
war jedesmal
welches
ist,
Ton
ein schwacher, matter
nöthige Pressung blieb, so
die Folge.
Juni 1866 patentirten Verbesserungen wurden von der
5.
Steinioay
Sf
Söhne zuerst an einem Pianino oder „aufrechten Piano"
angewendet.
Dieses Instrument
ist
aus einem massiven Gussstücke
Vorderplatte — gebildet,
sammenhängender Rückwand und
Seite offen
ist,
in
welchen offenen
Raum
— mit
zu-
dessen eine
der Resonanzboden geschoben
wird.
In den Rändern dieses doppelten Eisenrahmens befindet sich eine
Anzahl eigenthümlich
construirter
Schrauben mit concav ausgedrehten
Köpfen, so arrangirt, dass dieselben jedesmal gegen die Enden der Rip-
pen des Resonanzbodens
kreuzen.
die
welche die Fasern der Fichtenholztafel
Die Stärke der Eisenränder erlaubt
einen ausserordentlichen
und
treten,
Lage
Druck gegen
der Schrauben
Druck dem Resonanzboden
der Saiten verleiht. Die
ist so,
die
ist
der Schrauben
Ränder des Resonanzbodens
dass der durch dieselben ausgeübte
eine steigende
Wirkung
mittelst
Spannung gegen den Stoss
eine bedeutende
Zusammenpressung
der Holzfasern des Resonanzbodens bis zu einem durch die praktische
Erfahrung zu bestimmenden Grade.
Allmälig
theilt sich diese
—
Pressung von den Rändern her auch den
192
in der Mitte des
und befähigt
Resonanzbodens befindlichen kleinsten Theilchen mit
empfangenen Einwirkungen der Saiten sehr
dieselben, die
selbst
zu reproduciren,
enercrisch
wodurch der Ton
der Saiten,
fähigkeit nebst Klarheit
und
auch in den leisesten Schwingungen
eine ausserordentliche
Länge und Gesangs-
edler Klangfarbe erhalt, weil ja auch der
Resonanzboden keine Transversalschwingungen als Ganzes machen kann.
Erwägt man, dass die ganze Dicke dieses Eisenkörpers nur 4 Zoll
beträo-t,
mithin dessen Aufstellung innerhalb der Aussenwände eine nach
vorn o-eneigte Lage erlaubt, so bietet dies für die Spielart einen bedeutenden Vortheil, da der Rückfall der
rend auch das Instrument
Hämmer
ein natürlicher wird,
und
selbst fester steht
wäh-
nicht leicht umfallen
kann.
Das
fertig
erste „aufrechte Instrument" dieser
und
die
Firma Steinway
4'
Art wurde im Februar 1866
Söhne setzte
es
zur Prüfung der Dauer-
den ungünstigsten Einwirkungen aus; jedoch bewährten sich
Spielart und Stimmung in nie vorher gekanntem Maasse.
haftigkeit
Auch
o-e wendet,
bei Flügeln
während
wurde
dieser
Apparat mit dem besten Erfolge an-
sich früher bei der Grösse des Resonanzbodens sehr
leicht jene Schlaffheit desselben einstellte,
welche schon in der natür-
lichen Porosität des Fichtenholzes begründet ist.
Durch die regulirende Kraft dieses Apparates wurde jene besondere
Art Membran- oder Trommelschwingung, welche im Zimmer mehr oder
weniger unangenehm wirkt, auf ein richtiges Maass reducirt.
Jedenfalls
ist
damit ein Mittel gegeben, die Klangfarbe eines Instru-
mentes zu veredeln.
Dieser regulirende Apparat
— unter dem Namen
verwendet — erlaubt
Resonator" von der Firma Steimvay Sf Söhne
sicherer ein gutes und vollkommenes Instrument herzustellen,
wo
bei
als bisher,
das Resultat des Tones stets von den Zufälligkeiten abhing, welche
der Construction eines Resonanzbodens dessen innere Spannung be-
einflussten.
Von den
offenen Darlegungen der
Firma Steinway
Sf
Söhne zur
wohl
Pariser Ausstellung zurückkehrend wird es jedem Einsichtsvollen
vollständig klar sein, dass die Erzeugnisse dieser denkenden
sehen erregen mussten.
Wir waren
Köpfe Auf-
glücklicherweise in der Lage, die
Fabrikate dieser Firma nicht bloss auf der Ausstellung spielen, genau
durchprobiren und von Anderen hören zu können, sondern wir wohnten
iy3
auch Concerten
bei, in
denen namhafte Pianisten,
z.
B. Alfred Jaell, diese
Instrumente benutzten und mit ihnen den grössten Erfolg
wiss können
ausstellung die Vorzüge in solcher
Harmonie erkennen
aus der Steinway'schen Fabrik. Die Spielart
der
Ton
ist
noch die fortwährende Feuchtigkeit
Was nun
Hess, als ein jedes
gleichmässig und
leicht,
singend und jeder Modulation fähig tmd die Dauer-
voll, stark,
haftigkeit so vorzüglich, dass den Instrumenten
hatte.
Ge-
erzielten.
versichern, dass kein anderes Instrument auf der Welt-
Avir
speciell
Tonfülle anbelangt, so
ist
weder
die grosse Seereise,
in der Weltausstellung Eintrag
gethan
den Vorzug der Instrumente bezüglich ihrer
derselbe wohl hauptsächUch
gelungenen Construction, aber auch dem
fleissigen
dem
Material, der
Abprobiren
Theodor
Steinway's zu danken, dessen Bekanntschaft mit den Theorien Helmholtz'
ihn veranlasst, bei jeder Saite die genauesten Untersuchungen machen zu
lassen, bevor er das Instrument aus der
Gesetz der consonirenden Obertöne
ist
Fabrik zu bringen
Das
verstattet.
ihm massgebend und man wird
sicherlich kein Instrument finden, welches etwa in Folge des Mitklingens
von disharmonirenden Partialtönen das sogenannte
wahrnehmen
liesse.
haben Steinway
S,-
grelle
Selbst beim aufrechtstehenden Pianoforte,
Söhne die von den Gesetzen der Akustik
wiesene Klangfarbe dadurch erreicht, dass der Eisenkörper mit
„Klimpern"
dem Pianino,
als
schön be-
dem Schrau-
benapparate den Resonanzboden verhindert, Transversalschwingungen
als
Ganzes zu machen, wohl aber denselben befähigt, den Stoss der durch
Haramerschlag erregten Saitenschwingung mit der nöthigen Widerstandskraft
aufzunehmen und das Schwirren des ganzen Klangkörpers, mithin
das Mitklingen des 7ten, 9ten, Uten
etc.
Partialtones zu beseitigen.
durch das Zupfen der Saiten, wodurch man
leichter erhält,
vermochte
Selbst
die höchsten Partialtöne
man dem Klangkörper
des Instrumentes keine
disharmonirenden Geräusche, ja selbst nicht einmal den 7ten Partialton
zu entlocken, was entschieden für
grösste
Empfehlung
ist,
die
Klangfarbe der Instrumente die
und wir hätten nur gewünscht, Herrn Professor
Heimholte selbst auf der Ausstellung zu finden,
um ihm
den praktischen
Erfolg seiner Auseinandersetzungen mittheilen zu können.
kannter Mensch, welcher
steller dort vertrat,
jetzt in
machte
Paris lebt
in Nr.
und
Ein unbe-
einige norddeutsche
Aus-
34 und 35 der Brendel'schen Musik-
zeitung den schwachen Versuch einer schriftstellerischen Leistung, betreffend die musikalischen Instrumente der Pariser Ausstellung,
13
wo
er
194
den Ton der Steinway'schen Instrumente cymbalartig nennt, natürlich,,
um
mit seiner vermeintlichen Stärke die Fabrikate gegenüber der Jury
und
allen
—
tung
Spalten
Der arme Mann, dem jene Zei-
Sachkennern zu vernichten.
wir wollen annehmen, aus Unkenntniss der Verhältnisse
geöffnet hat, weiss nicht,
welche Schmeichelei er damit der Firma
denn die Geschichte spricht noch
sagte;
von dem wunderbaren Tone
jetzt
des Cymbals, welches Fantaleon Hehenstreit im Anfange des
derts
zum Entzücken
aller
— ihre
Zuhörer
spielte,
1
8.
Jahrhun-
und man war 50 Jahre später
noch immer der Ansicht, dass es niemals möglich sein würde, auf besaiKlangfarbe hervorzu-
teten Tasteninstrumenten eine solch' bezaubernde
bringen, wie sie Pantaleon Hehenstreit im grössten Saale vor Tausenden
Wenn
von Zuhörern auf seinem Cymbal produciren konnte.
Mann den
tender
Vergleich mit
dem Cymbal gezogen
ein bedeu-
hätte, so
wir Herrn Steimoay gratuliren, dass es ihm gelungen
sei,
würden
mit seiner
Construction den Zauber des Hebenstreit'schen Instrumentes zu erreichen;
so aber hat freilich wider Willen nur die blinde
den.
Schmälern wir
ihr dieses
den bescheidenen Genuss bei
Henne
ein
Korn gefun-
Körnlein nicht, sondern gönnen wir ihr
starkem
Appetite:
sie
wird sicherlich
der fortschrittlichen Entwickelung durch ihr unartikulirtes Glucken kein
Hinderniss in den
Amerika
Weg
die erste
legen.
Dass
Firma Steinway
die
goldene Medaille
erlangte,
vollkommen gerecht bezeichnen; ebenso würde
der Jury nur entsprechend gewesen sein,
genommen
wenn
können wir nur
dem
sie,
Söhne für
als
Gerechtigkeitssinn
wie glaubwürdig an-
wird, darüber debattirt hätte, ob Herr Chiakering die silberne
oder goldene Medaille verdiene.
so schwer
es
Sf
gewesen
sein;
Die Entscheidung würde für uns nicht
denn Herrn Chickering's aufrechtes Piano zeigte
nicht einmal eine den mittleren deutschen Instrumenten ebenbürtige Voll-
kommenheit und
es erschien
meistentheils verschlossen
Firma Chickering ist zwar
der
Ton
in ähnlicher
nähert sich aber
Basssaiten
die
uns daher ganz natürlich, dass
vorfand.
mehr dem
unangenehme
Wort
tafelförmige
Poltern,
dasselbe
Daher
und besonders haben
sich
sie
unter den Pianisten zu gebrauchen
und tosend ineinanderklingen.
man
Instrument der
Weise gebaut, wie das Steinway'sche,
Eigenschaft,
Schwingungsverhältnisse zu stören.
läufiges
Das
gegenseitig
auch
— um
die
ihrem
in
ein land-
— sozusagen „kollern"
Die übersponnenen Saiten lassen
fach unharmonische Nebengeräusche erkennen und im Discant
ist
viel-
der
195
Hanimeranschlag so unglücklich gewählt, dass
nehme
die Saite jenes
zum Klange
metallische Zischen als Beigabe
erhält.
unange-
Wollte
doch erkennen, dass nicht die Stärke des Tones dem Instrumente
Güte
seine
Dingen
giebt, sondern dass vor allen
und dabei
dung
besitzt,
grell, zischend sein,
Der Ton kann
ohne dass derselbe Fülle und Run-
welche nur durch das richtige Verhältniss der Partialtöne
zum Grundtone im Klange zu
besser
erreichen
und erschienen zur Ausführung
Die Flügel Avaren schon
ist.
kraftvoller Tons1;ücke ziemlich
Sie waren nach dem alten System und mit vollem eisernen
geeignet.
Rahmen
allein
die sonore Klangfarbe
den Ausgangspunkt für die Beurtheilung bieten muss.
stark
man
construirt.
Das Metall übte auch
hier seinen störenden Einfluss
aus und gerieth beim Spielen in Mitschwingung, ein Fehler, den Stein-
way
so glücklich
zu vermeiden weiss, da er von dem richtigen Grund-
satz ausgeht, dass Metall niemals
Festigkeit dienlich sein kann.
zweite goldene Medaille
zur Tonerzeugung, sondern nur zur
Herr
Cliickeriny erhielt
doch endlich die
für Amerika, obgleich nach der
Aussage des
Jurors HansUck zwei Mitglieder der Jury dagegen protestirt hatten, in-
dem
diese
Herrn Gldchering nur
die silberne Medaille
Da sich aber ein Streit erhob, welche von
Medaille
für
Amerika
zuerkennen wollten.
beiden Firmen die
erstegoldene
erlangt habe, oh Steimoay oder Oiickering, so las-
sen wir umstehend das wörtliche Zeugniss der Jury folgen. (Siehe Seite 196.)
Die Namen der
Preisrichter sind
Gewissenhaftigkeit nicht zu zweifeln
Interessant
ist.
dass an
respectable,
so
ist
deren
für uns auch
die Thatsache, dass die vorzüglichste musikalische Autorität Frankreichs
bei der
Prüfung von Instrumenten zu demselben Resultat gelangt
sandter Brief
möge
dies bekräftigen.
ist,
Nachstehender uns einge-
wie wir selbst durch unsere Untersuchungen.
(Siehe Seite 197.)
Berlioz, der Verfasser dieses Briefes,
ist
Buche erwähnte Instrumentationslehre
durch seine auch in diesem
als
Kenner musikalischer In-
strumente bei Franzosen und Deutschen gleich hochgeschätzt. Abgesehen
von den excentrischen Bemerkungen über
orchesters, liefern seine
die Herstellung eines Riesen-
Analysen bezüglich der Klangfarbe und Verwen-
dung von Tonwerkzeugen höchst werthvolle Beiträge zur Beurtheilung
der musikalischen Instrumente.
jener Instrumentationslehre
in Leipzig,
was wir
vom
Eine
treffliche
deutsche Uebersetzung
Gustos Alfred Dörffel erschien bei Heinze
hier beiläufig bemerkt
haben wollen.
13*
^
jfnAT^
>
o,.,^.^
'l^t/rvt/i
^
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(
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j^ä-c^^l^^^/t-^S^c^
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U^
^k^vuTjH? ^»^
/t«/ri^^*^.*vaJfcr
QfUic^il^^ ^-^-^^-^ ^^^^^^-^"^^
198
Das eirunde Piano
cycloide von Lindema7in hatte in
Nachahmungen von Stdmvay, ohne das
struction einige
nur annähernd erreichen zu können.
Was nun
Con-
Original auch
—
französischen Instrumente betrifft, so
die
mancher schätzenswerthen Seite
seiner
zwar von
ist
in neuerer Zeit (}i\eY'vcva^Pleyel~^'Wolf,
welche im Jahre 1807 durch Ignaz Pleyel gegründet, 1S24 von dessen
Sohn M. Camille
Pleyel
von Auguste Wolff
gestellt
übernommen und
dirigirt
seit
wurde, über das
dem Tode
alte
desselben 1855
berühmte Haus Erard
worden, und auch manche namhafte Pianisten haben die Verein-
fachung des double echappement dem Erard' sehen Mechanismus vorgezogen; dagegen haben sich aber doch auch gewichtige Stimmen geltend
gemacht, welche der Fabrik der
Madame Erard
derfahren Hessen.
konnten den Enthusiasmus für Pleyel
Sf
Wolf
AVir selbst
volle Gerechtigkeit wi-
nicht theilen, weil bei den Instrumenten dieser
Firma
und
sten hervortritt
die Concertfähigkeit,
die über-
am
haupt den französischen Pianos eigene Sprödigkeit des Tones
schärf-
Piano gegen Piano gehalten,
vom Hause Erard erreichten steht. Denn wenn
dem Tone nicht die Rundung zu geben vermag, welche
entschieden unter der
auch
bei
letzteres
den
Steinway' sehen
nachweisbar
ist,
so
und auch
bewahrt
der
einigen
Instrumenten
deutschen
Ivlang doch immerhin
eine grosse
Reinheit der Farbe, der nur ein grösseres Uebergewicht des Grundtones
zu W'ünschen wäre.
Bei akustischem Abprobiren werden die Saiten der
Erard'schen Instrumente meist den 2ten und 4ten Partialton verhältniss-
mässig zu stark hören lassen, hingegen bei denen der Pleyel
& WolfT-
schen Pianos die Duodecime, mithin der 3te Partialton deutlicher ver-
nehmbar
ist,
daher auch erstere durch ihre Helligkeit, letztere durch ihre
mixturenartige Grundfarbe charakteristisch erscheinen,
Henri Herz
ist
mit
seinen elegant ausgestatteten Pianos durch seinen Neffen Philippe Henri
Herz überflügelt worden, obgleich auch
mehr zu geben
scheint, als
letzterer
auf bunt bemalte Kasten
auf einen vollen, singenden^Ton. Ueberhaupt
erschien uns die französische Ciavierfabrikation stark im Sinken begrif-
fen zu sein, da
man
nirgends neue Inventionen vorfand, sondern allent-
halben der schön verzierte Kasten die mangelhafte Construction ersetzen
musste.
Firmen
Dies
die
schliesslich
kommt wohl auch
ganze Mechanik
hauptsächlich daher, dass die kleineren
fertig
arbeiten lassen
und
sich fast aus-
nur mit der Zusammensetzung des Instrumentes befassen.
199
und
aus den Häusern Kohden
Beinahe säuun.Uche Mechaniken gehen
ganze Bau zur Schabloso dass natürlich der
ScInvancU. in Paris hervor,
nenarbeit herabsinkt*).
Von den Engländern vermochte nur
zu erwecken, auf deren mehr
blicken
nntss.
als
die
Firma i3,oad»oorf Interesse
Eespect
UOjähriges Alter Jeder mit
zu
scheint von ihr gewichen
Aber der Erfindungsgeist
zu concurriren vermochte.
nur mit deutschem Mittelgute
d,e Gute
wohl ihres Alters wegen; denn
Die -oldene Medaille erhielt sie
Preis
unmöglich bestimmen, ihr diesen
der Instrumente konnte die Jury
derselben Gestalt, wie vor
Die Mechanik erschien in
zuzuerkennen.
den modernen
Spielart und Tontülle hinter
fünf Jahren, gleichwie auch
InstruengUschen
Die übrigen
zurückgeblieben waren.
da
sein,
sie
Fortschritten
welchem
berücksichtigendes Mittelgut, an
mente brachten nicht näher zu
Broaä.ood
haftete.
antike Schönheit
kein Fortschritt, ja nicht einmal
tms wie der englische Lord
englischen Instrumente erschienen
und
die
unter seinen Bauern"^*).
T^r
m
Blanchet
Kriegelstein, Maugeot, AlUnger,
Mechanik erfüllten Gav.au.,
cer .Mcena
.Deutschlands zu
ohne etwa mittlere Firmen
p^,.„r,,no.cn omiu
Iouleiunc,cn,
3Iartin und Andere massige
Pv-nloncrntions-Pedal-'
ongations rectal
„Pro
seinem Tonvcrlangerungsmittcl
erreichen während Gaudonnet mit
'verbrauchte
langst
seiner KepetitionsmechaniU
)
rt^o:
mJ
verworfene Einrichtungen
Glase
Sinen
^e^
r-liemi^v^a^^
^
"^J^^
^Utc^f
J™^^=
ir^m"
„Piano-Violon" von £au./e.
desgleichen konnte auch das
zu demselben Zwe:ke an;
brachte jeden alls ganz
Bogenelavier
alte
In ruch auf Neuheit erheben. Das
Herr Bandet l..^.e
Prof. HansUck meint,
Effect hervor und wenn Herr
dnseLn i^uc^
aenseiutu
aus dem Stadium des
Tages
x
einch
es
„
„dabs
möglich,
•,
Instrument erdacht und es sei
ir»
ic en musikalischen Bevervollkommneter Gestalt zur wirk
i
VC udieh
leb
w cl
m^ werde",
da°s
und in
so müssen wir doch auf
raustrete
Spielen
eines
Streichquartetts
mit
die
allen
Versuche
früherer
Zeit
hinweisen,
Schattirungen ermöglichten.
A
er
der von der rechten
hervorlocken muss, wenn nicht
Tenn die Ma Chine erst den Ton
die Saiten streicht wenn mcht
über
Bogen
geführte
Tnd csllisch erregten Spielers
auch keine
dann
ist
Spieler verwachst,
eilhinstrumentgewissermassen mit dem
gleichwie auch der auf der Pableiben,
Spielerei
Es wird
gute St eichmusik möglich.
Contrabüsse mit einer Tastenmasehiner^
Versuch,
bemerkbare
r^r Au ellang wieder
ewies nur die vollLetzteres
Idndischer Träume gehört.
u eichen, in das Reich
das InSaitenschwingungen. Desgleichen ist auch
der
bezüglich
tändZte Lnkenntniss
auf abgestimmte
Hämmerchen
die
welcher
Mustel,
des nloniumfabrikanten
nimri
und den Ton durch Schallrohre verstarken
Stirmglbeln anstatt auf Saiten schlagen
STst
Erfindung.
keine der Kunst nutzenbringende
der
Firma Broada-ood je nach dem Verliältniss
.*) Die c^rossen Flü.el verkauft die
Pianinos dagegen mit 48 bis zu
die
Gninecn,
250
zu
äusseren Ausstattung mit 120 bis
lässt,
200
Dagegen hob
tergrande
als ein
sich
Deutschland von diesem steifen und eckigen Hin-
Vor
Bild der Intelligenz vortheilhaft ab.
allen glänzte
der symmetrische Flügel von Julius Slüthner aus Leipzig mit feiner Schnitzarbeit
von Schneider ebendaher.
Ausstellung das einzige in dieser
Das Instrument war auf der ganzen
Form und erwarb sich die hohe Aner-
kennung der Sachverständigen.
nehmen
Unter den europäischen Fabrikaten
Rang
diejenigen Blüthner's unbestreitbar einen sehr hohen
und wäre Norddeutschland durch einen Juror
würde ihm
denn dass dieselbe
goldene Medaille
die
sicherlich
Streicher in
Wien
scheint uns sehr natürlich zu sein, weil
worden
zuerkannt
Deutschland
für
ein,,
vertreten gewesen,
allein
so
sein;,
erhielt,
Oesterreich dui'ch den Juror
Herrn Professor Dr. Eduard Hanslick vertreten war, dessen im Jahre
1862 von ihm selbst niedergeschriebener Grundsatz
merkt
—
—
wie'bereits be-
dahin lautet: „Die Unbefangenheit der Richter setzen wir (bei
internationalen Ausstellungen) vollständig voraus, wenngleich
unbekannt
ist,
wie jeder Juror vor Allem
grösste mögliche Zahl
von Medaillen durchzusetzen
durch ein System gegenseitiger, mehr die Herkunft
den Concessionen
ins
Leben
natürlich auch in dieser
Wo
ruft".
also
Beziehung nichts
trachtet
als die
ein Juror
die
und
da-
Güte betonenfehlte,
erreicht werden,
wundern immerhin, dass Julius Blüthner
Niemandem
seiner eigenen Nation
konnte
und wir be-
die silberne Medaille erhielt,
welcher wir in diesem Falle getrost eine Stelle neben der goldenen ein-
räumen möchten.
Blüthner s Streben
folg gekröntes gewesen.
Zeitz, erlernte er
stets
ist
Geboren am
11.
ein eifriges
und mit Er-
März 1824 zu Falkenhein
nach beendeter Schulzeit das Tischlerhandwerk bei
in letztgenannter Stadt sehr
bei
dem
angesehenen Meister Denk und wurde von
diesem wie der eigene Sohn behandelt.
Die Vorliebe zum Pianoforte-
bau nahm schon in seinem 16ten Jahre so überhand, dass er emsig darnach trachtete, bei Hölling
in Zeitz
denn auch, 17 1/2 Jahre
beginnen konnte.
in
alt,
dieses
Fach zu
Nach
erlernen,
womit er
absolvirter Lehrzeit,,
welcher er sich die Liebe und Achtung seines Principals erworben
95 Guineen.
ebenso erregte
Oben
Kirkmann, Brinsmead
Womum
u.
A. vermochten
mit seinem Instrumente,
geschieht, nur ein Gefühl des Bedauerns.
an
kaum
Interesse
zu erwecken uncJ
welchem der Hammerschlag von
Denn
diese
Aufwarmung Pape'scher
und Streicher'scher Ideen, welche sogar auf Originalität Anspruch erhob, zeigte deutlich, wie wenig, man sich in England um die Geschichte und Fortschritte des Clavierbaues gekümmert hat.
201
hatte, besuchte er
zum Zwecke
weiterer Ausbildung verschiedene Fabri-
ken Deutschlands und gründete alsdann im Jahre 1853 seine eigene Fawelcher er Anfangs nur drei Arbeiter beschäftigte.
brik, in
sich ihr
Ton
zeichnete.
vortheilhaft vor
Nachdem
Bald erreg-
Aufmerksamkeit der Kennerund Pianisten, da
ten seine Instrumente die
dem
der Instrumente älterer Firmen aus-
Blüthner seine
treffliche
Repetitionsmechanik im
Jahre 1856 eingeführt und auf dieselbe ein Patent
genommen
hatte, be-
dienten sich auch die namhaftesten Pianisten seiner Instrumente
die neudeutsche Schule
und
als
im Jahre 1859 eine Tonkünstlerversammlung
in
Leipzig arrangirte, errangen zwei prächtige Flügel aus seiner Fabrik
unter den
Händen Alfred JaelVs und
nung zu geben
,
die
Mosclielei einen durchschlagenden
dem Resonanzboden
Tilüihners Versuche,
Erfolg.
eine erhöhte
Span-
Berippung nach den Principien der besten akusti-
schen Forschungen einzurichten, glückten überraschend, die durch jene
ihm
einfache,
die Künstler,
cjien,
patentirte Repetitionsmechanik erlangte Spielart veranlasste
immer mehr
seine Instrumente
Concerten zu gebrau-
in
und demzufolge wuchs das Interesse des Publicums für
die Blüth-
dem
ner'schen Fabrikate so, dass 1863 ein zweites Fabrikgebäude zu
bereits
vorhandenen aufgeführt werden musste, dessen Anlage äusserst
zweckmilssig
ist
und
vielleicht
schen Fabrik aushält.
notabilitäten zur
Am
Prüfung
den Vergleich mit jeder anderen deut-
März 1863 lud
15.
eines
auf beiden Seiten geschweiften
den vorfanden, so dass sich derselbe
stellen liess.
Das
Kunst-
neuen Instrumentes in seinen Salon
welche daselbst einen Flügel mit
merwand
er die Leipziger
also mit jeder Seite
übersaitige
System, die
ein,
Wän-
an eine Zim-
richtig
gewählte
Hammeranschlagsstelle, der elastische Resonanzboden, die Dauerhaftigkeit des
Mechanismus verschafften diesen Instrumenten bald einen be-
deutenden Ruf, welcher durch Erwerbung mehrerer erster Preise auf
einheimischen Ausstellungen noch erhöht wurde.
durch den Besuch
der
Pariser Weltausstellung
Blüthner wiederum eine Verbesserung
am Resonanzboden
zur Meininger
verwendeter
Flügel in
„neudeutschen"
symmetrischer
ist
Herrn
geglückt, de-
Ein nach diesem System
ren Veröffentlichung uns jedoch nicht zusteht.
erbauter,
In allerletzter Zeit,
angeregt,
Tonkünstler- Versammlung
Form
hat
allseitiges
Interesse
hervorgerufen und wir selbst glauben nach genauer Prüfung versichern
zu können, dass die Fabrikate anderer deutscjier oder französischer Fir-
202
men
schwerlich einen Vergleich aushalten würden,
gegen Piano aufstellen
wollte.
und
brik 112 Arbeiter; da aber das Etablissement fort
im Publicum
gewinnt, so dürfte sich bald die
worden
fort
mehr Boden
Erweiterung desselben
herausstellen, die auch für künftiges Jahr in's
Noth wendigkeit
fasst
wenn man Piano
Gegenwärtig beschäftigt Blüthners Fa-
Auge
als
ge-
ist.
Die Form seiner symmetrischen Concertflügel erkennen wir
Den erwähnten symmetrischen
stehender Figur.
in bei-
Flügel auf der Pariser
Weltausstellung zieren noch die Bildnisse mehrerer berühmter Meister,
und
in französischen
wie deutschen Fachjournalen sind demselben die
lobendsten Anerkennungen zu Theil geworden.
Gleichfalls
verdienen
die Instrumente des Berliner Fabrikanten Bechstein die vollste
gung, wenn
sie
auch
theil weise
Würdi-
noch ein schwerfälligeres System erken-
nen und daher auch die Weichheit und Modulationsfähigkeit des Tones
nicht im höchsten
der Stärke
Grade
in
den Vordergrund treten
und Eleo;anz sind
sie
sicher
geltend.
BezügUch der Klangfarbe machten
Bezüglich
über die Pariser Instrumente
Erard's zu stellen und in der Spielart dürften sie
halten.
lassen.
denselben die
sich jedoch einige
Wage
Bedenken
Namentlich besass die Mitte des grossen Ausstellungsflügels
203
ertönte.
etwas Knöchernes und Leeres, wogegen der Bass sonor und voll
Im Discant bemerkte man bei schärferm Angreifen das Chickering'sche
dem
metallische Zischen,
der nach seinen Arbeiten als sehr intelligent zu
bezeichnende Fabrikant gewiss bald abhelfen wird.
Durch BecJistein
ist
Berlin
1856 zu einem gewissen Rufe
seit
Pianofortebaukunst gelangt, hingegen es früher der österreichischen
stadt bei
Weitem
in der
Haupt-
Die Aufnahme nachfolgender Zeugnisse
nachstand.
möge diesem strebsamen Fabrikanten
Würdigung
die
thun, obgleich wir nicht in allen Punkten
mit
unsererseits dar-
dem gespendeten Lobe
übereinstimmen können.
„Die Bechstein'schen Instrumente zeichnen
sich
durch vorzügliche
Qualität in allen Zweigen des Ciavierbaues aus; Zuverlässigkeit
und So-
ebenso der
lidität der Mechanik, erdenklich möglichste Gleichmässigkeit
welche den
Spielart, wie der Klangregister, eine unerschöpfliche Tonfülle,
grössten Reichthum der mannigfaltigsten Abstufungen
forte in sich schliesst,
kurz
alle jene
vom
piano bis
zum
Eigenschaften, deren Erkenntniss
mir an den Bechstein'schen Instrumenten schon vor einer Reihe von Jahmitgetheilt hat,
ren die seitdem durch nichts entkräftete Ueberzeugung
welcher
dass Herr Beckstein der erste deutsche Pianoforte-Fabrikant ist ,
Produkte auf eine Höhe der Vollkommenheit gebracht hat, dass
seine
dieselben mit den trefflichsten
liche
und berühmtesten des Auslandes
eine glück-
Concurrenz bestehen können.
(o-ez.)
Hans von Bülow.
Freiherr
Hof-Pianist Sr. Majestät des Königs
„Auf meinen
letzten Reiseii in
v.
Preussen."
Deutschland benutzte ich zu meinen
Concerten die Instrumente von Herrn Carl Beckstein.
Dieselben zeich-
durch grossen, gesangreichen Ton, elastische Spielart nicht
auch eine Modulationsallein vor andern Instrumenten aus, sondern haben
Fähigkeit, unterstützt durch eine ausgezeichnete, leicht zu behandelnde
nen
sich
Mechanik, Avelche nur diesen Instrumenten eigen
Vergnügen, Jedem
ist.
Es macht mir
dieselben als vortrefflich in jeder Hinsicht
ein
empfehlen
zu können
(gez.)
A. Dreyschock
'Künigl. Kaiserl. Hof- Kapellmeister."
204
„Beim
Commission der Londoner Aus-
Preisgericht der Königlichen
gtelking für 1862 solke laut Instruction eine gleiche Auszeichnung (Medaille) für
Alle gegeben werden.
Die Jury war dadurch
sie
sehr schwierige
in eine
Lage
gebracht, da
doch Viele auszeichnen wollte, aber doch unmöglich das Hervorra-
gendste mit
dem etwas Geringeren
richteten deshalb 5 Jurors an
in eine Kategorie bringen konnte.
die fünf ausgezeichnetsten Fabrikanten
In Frankreich
und Bechstein's Firma
Es wurde
currenz" zu setzen.
kam
verworfen, jedoch
ciellen Berichte dieser
Es
den Präsidenten Sir George Clerk die Bitte:
von Pianos, zwei
in
in
England, zwei
Deutschland „ausser
dieser Vorschlag
zwar
als
Con-
als nicht praktisch
der Conseil of Chairmen überein, in
fünf Firmen
alle
dem
ofFi-
besonders auszuzeichnender Fa-
brikanten zu erwähnen."
(Aus dem
officiellen
Bericht der
Londoner
Industrie- Ausstellung pro
1862 entnommen.)
—
„Preussen
und
Sr. Königl.
Carl Sechstem, Hoflieferant Sr. Majestät des Königs
Hoheit des Prinzen Friedrich Carl von Preussen, dessen
Geschäft erst Im August 1856 gegründet wurde, aber in der kurzen Zeit
von sechs Jahren
zu einer solchen Höhe emporgeschwungen hat,
sich
dass er mit circa 130 Arbeitern gegen 400 Instrumente jährlich fabricirt.
worunter
allein
180 Flügel zu zählen sind, und nach Amerika, Asien,
England und Russland ausführt,
geschickt.
Die Instrumente
hatte zwei ganz ausgezeichnete Flügel
Bechsteiris zeichnen
sich
durch eminente
Frische und Freiheit des Tones, Annehmlichkeit der Spielart und Gleichheit der verschiedenen Register aus,
Behandlung Widerstand
Wir
In
Verbreitung In
der Saiten in
dem
der kräftigsten
diese Flügel eine grosse
London gefunden haben und
das schon vorhandene
selbst
leisten.
berichten mit Freuden, dass
von Freunden
sere
und dürften
Renommee noch
steigern
England finden werden.
einen Flügel
ist
Anzahl
sind überzeugt, dass sich
und dieselben noch grösDie Uebereinanderlegung
zwar nicht neu, aber mit grossem
Erfolg und sehr geschickt angewendet.
Das Fabrikat wird mit der
„Ersten grossen englischen Preismedaille" prämllrt."
(Unterschrift des Preisgerichtes.)
205
Gegenwärtig
Herr Beckstein
soll
in seiner
neuen Fabrik gegen 200
Arbeiter beschäftigen, [welche in zweckentsprechender Weise nach ihren
Kräften vertheilt
sind.
KnaJce in Münster und Schiedmayer in Stuttgart stehen nicht ganz
auf der Stufe Beckstein^ s;
Streicher in
ihm messen und wenn derselbe
Wien kann
sich aber
durchaus mit
seine den Steinway'schen Fabrikaten ab-
gelernte „amerikanische Construction", welche er nach eigener Aussage
fortan nur
anwenden
so dürfte er auch in Oester-
will, weiter ausbaut,
reich keine Concurrenz zu scheuen nöthig haben.
Flügel nur
zeichnen
als
ist,
eine
bei
Nachahmung
welchem
des
er noch
sein ausgestellter
amerikanischen Systems zu be-
den früher erwähnten elastischen
Hammerstuhl eigener Construction angebracht
Ehrbar, Nachfolger von
Da
hat,
so
gehen wir zu
über, dessen Instrumente zwar Ge-
Sexiffert,
sang, aber keinen freien Gesang besassen.
Der Flügel kam uns
vor,
wie das Organ eines Sängers mit heiserer und gepresster Stimme.
wohl der Flügel,
als
ausgestattete Pianino Ehrbm^'s vermochte uns über dieses
hinwegzuhelfen.
So-
auch das äusserlich mit prächtiger Schnitzarbeit
Auch konnten
wir
Bedenken
nicht
seiner Bindfaden- oder vielmehr
Seidenfadenmechanik keinen Geschmack abgewinnen.
Diese Mechanik
besitzt nämlich eine Feder zur Repetition, welche durch Faden von Seide
dem Hammerstiele verbunden ist. Die Spielart wird dadurch weder
schön, noch dauernd, und wir begreifen nicht, wie man von schätzens-
mit
werther Seite diesen Instrumenten eine so hohe Stufe einräumen konnte,
zumal noch obendrein
die
Resonanzbodenlegung an den Pianinos Ehrbar
s
deutlich zeigt, wie wenig dabei die Gesetze der Akustik berücksichtigt
wurden.
zes
Der Resonanzboden macht Transversalschwino-ungen
als
Gan-
und bewirkt deshalb einen heiseren Grundton und klimpernde Ober-
töne im Klange, was von der unpraktischen Freilegung desselben her-
Ausserdem
kommt.
eiserne Platte, welche
setzt
derselbe die den
Anhänorestock vertretende
zwar äusserlich vom Resonanzboden getrennt
ist,
mit in Schwingung, wodurch sich den schwirrenden Nebengeräuschen
auch noch das metallische Kritzeln
zugesellt.
uns die Ciavierfabrikation Bösendorfer'' s
viel bessere
claviere.
indem
er
in
Weit bedeutender erschien
Wien, obgleich wir von ihm
Instrumente kennen gelernt haben,
als
seine Ausstellungs-
Diesen Fehler mochte wohl Herr Bösendorfer selbst erkennen,
noch nachträglich zwei Instrumente nach Paris sandte, welche
206
mehr
freilich nicht
in's
Bereich der Beurtheilung von Seiten der Jury
Stimmen über
o^ezogen werden konnten.
Es haben
die VortreflEHchkeit dieser
Instrumente vernehmen lassen, so
sich aber gewichtige
dem
keinen Augenblick zweifeln, es werde
Herrn Bösendorfer jun., gelungen
theil
dass
wir
jetzigen intelligenten Besitzer,
sein, seine
Mechanik zum grossen Vor-
Leider können wir nicht aus
der Tonerzeugung zu verwenden.
eigener Erfahrung sprechen, weil wir Paris bereits verlassen hatten, be-
vor die Bösendorfer'schen neuen Instrumente ausgestellt wurdene. Zellnet'
Musik und bildende Kunst widmen ihnen aber
Blätter für Theater,
ihrer Nr. 52 einen längeren Artikel, in
welchem
Das
vollen Baustyl derselben hervorheben.
Ihrer Majestät der
Kaiserin
„Kaiserinciavier" getauft.
von
sie
was anzuzweifeln wir nicht
und namentlich
seit
in der
dem Jahre 1860,
fer'sche Etablissement in einer
tiver
erworben
Die angeführte Musikzeitung
des Tones über alles bisher in dieser Hinsicht
leistete,
namentlich den pracht-
wurde von
eine derselben
Oesterreich
Lage
in
und
stellt
deshalb
die Poesie
im Instrumentenbau GeIn neuester Zeit,
sind.
hat sich überhaupt das Bösendor-
Weise emporgearbeitet, dass
Hinsicht dasselbe jetzt wohl weitaus das grösste in
in quantita-
Wien
ist.
In
Schlesien galten in früherer Zeit die Bösendorfer'schen Flügel als Muster-
instrumente
Gegend
und übertrafen sogar
die vor ungefähr 20
Jahren
in jener
ausserordentlich verbreiteten Bessalie'schen Flügel bei Weitem.
Ihr Hauptvorzug
ist
der sehr lange nachsingende Ton, dessen Weichheit
auf uns immer sympathisch gewirkt hat, wobei
Fülle bis jetzt etwas vermisste.
man
freilich
Stärke und
Die Spielart und den Hammeranschlag
an die Saiten vervollkommnete aber der jetzige Besitzer, wie bereits erwähnt, durch Construction einer Mechanik, welche
liche
als
eine sehr glück-
Combination
der deutschen und
englischen
Stoss-
zungenmechanik zu
bezeichnen
soll
kung
in
Sie
ist.
ihrer
Wir-
die Kraft der
letzteren
mit
der
reizvollen Milde der
heit dieser
Wiener Klang-erzeusung
Mechanik aus neuester
Zeit
vereinigen.
ist, sofei'n
dieselbe
Die Einfach-
vom
Erfinder
207
im
Interesse
sehr zu empfehlen. Sie
stellt sich
freigegeben werden
ahmung
sollte,
des Pianofortebaues zur Nach-
unsern
Augen in vorstehender Fi-
gur dar, und Ihre Wirksamkeit hat sich nach der Preisverthcilung auf der
Pariser Ausstellung, wie die Berichte fachkundiger Blätter versichern, vollständig erprobt.
—
jungen Männern
dirigirt
Schceighofer und Promherger, deren Fabriken von
werden, hatten Claviere mit bekannter Wiener
Einrichtung ausgestellt, bei welcher die
Ueber
allo-emein anerkannt wurde.
da wir vom Pianofortebau
fassen,
saubere und gediegene Arbeit
können
das- Uebrige
alles
uns kurz
Avir
Bedeutendere erwähnt haben.
Dänemark
Belgien, Italien, Spanien, Schweden, Norwegen,
sind in die-
sem Fache ausserordentlich zurückgeblieben und besonders haben wir
uns über die schwachen Leistungen Belgiens gewundert,
respectable
Nähe Frankreichs Besseres erwarten
liess.
da doch die
Um
so
eigen-
thümlicher erschienen uns die Auszeichnungen durch silberne und bron-
zene Medaillen, welche diesem Staate zu Theil wurden, und wir glauben
zuversichtlich, dass der belgische Juror
Herr Felis hierbei doch allzusehr
die landsmännischen Interessen geltend
gemacht
steht fest, dass die mit gar keiner
mancher deutschen Firma,
z.
Denn
hat.
B. Breitkopf
^-
Härtel, Wanckel
dieses
mehr
erwartet; das geringe Ergebniss
Sf
der Leistungen
Landes scheint jedoch aus der äusserst massigen Betheihgung an
der Ausstellung hervoi-gegangen zu sein, da es bekannt
genug
Petersburg und Moskau sehr tüchtige Pianofortefabrikanten
Die
Classification der
Länder bezüglich der Leistungen
lässt sich übersichtlich in folgender
1.
Temmler,
Von Russland
Irmler in Leipzig, den belgischen weit überlegen sind.
hatten wir uns
thatsächlich
Auszeichnung bedachten Instrumente
Amerika, Steinicay
welches
Land
()•
Weise
Söhne in
in
ist,
dass
besitzen.
diesem Fache
fixiren:
New -York.
2.
Deutschland, für
wir Norddeutschland, Süddeutschland und den Oesterreichi-
schen Kaiserstaat zusammenfassen: Blüthner in Leipzig, Streicher in Wien,
Bechstein in Berlin, Bösendorfer in Wien, Schiedmayer in Stuttgart,
in
Münster, Ehrbar
regszaszy m. Pesth,
Pleyel
cj-
in
Wien, Promherger,
Kaim
8f
Günther in Kirchheim.
H. Gaveaux
c)'-
3.
in Paris.
Sohlt,
4-.
Frankreich: Erard,
und Sohn
Martin in Toulouse, Mangeot in Nancy
P^ngland Broadioood, Kirkman
Brinsmead
:
in
Knaahe
Wien, Be-
Wolf, Philippe Herz, Henri Herz, Kriegelstein Vater
in Paris, Allinger in Strassburg,
Alisott
Schiveighofer in
London.
5.
Sf
Sohn,
Russland: Malecki
cj-
Womumy
Schröder
208
In
Warschau.
ther,
9.
Schweiz: Huni
6.
L. Sternberg in Brüssel.
Schweden: Jilalmsioe
Copenhagen.
in
Uebrigen
lich
ist
11.
nichts
in
8.
Sc
Hubert
in Zürich. 7. Belgien:
Norwegen: Gebrüder //a/s
Gothenburg.
in Christiania.
Dänemark: Hornung ^ Möller
10.
Spanien: Bernareggi
Comp,
Sf
in Barcelona.
Erwähnenswerthes aufzuweisen, so dass
die auf der Pariser Ausstellung
H.Gün-
wahrzunehmende
Im
sich eigent-
Intelligenz
im
.Pianofortebau auf die vier Länder: Amerika, Deutschland, Frankreich
und England beschränkte, und von diesen wiederum Amerika und Deutschland bezüglich des Erfindungsgeistes im Construiren
Oberhand behaupteten, da
Erard, Pleyel, Pape
etc.
die genialen
mehr
nicht
gegenwärtig
Franzosen Sebastian Erard, Pierre
thätig sein
können und
die
Engländer
an ihrem alten System mit kaum begreiflicher Starrheit festhalten.
doch aber auch
in
Waren
Frankreich die genannten Erfinder mit Einschluss Pape^s
Deutsche, deren Wirksamkeit
Aufschwung, deren Tod aber
Amerika das deutsche
in
die
die Pianofortebaukunst
zum
höchsten
zum Sinken brachte, und ist doch
Element durch das Haus Steinway {Steinweg)
dieselbe
so siegreich vorgeschritten, dass das englisch -amerikanische vollständig
in
den Hintergrund treten musste, woraus im Hinblick auf die Intelligenz
in
Deutschland selbst logisch zu folgern
ist,
dass auch die Deutschen
gerade für den Pianofortebau die befähigtsten Elemente besitzen, gleichwie
sie in
der Tonkunst das Höchste erreicht haben*).
Sprechendes Zeugniss von den tonkünstlerischen Errungenschaften
Deutschlands legten die Beethovenausgabe von Breitkopf
Leipzig, die Bachausgabe von Peters in Leipzig
Editionen deutscher Meister
Winterthur ab, und was
ist
und
diesen
Firmen
für eine
geworden? Das deutsche Nationalgefühl muss
sich
Auch in den Materialien zum Ciavierbau leisteten
Das Uebcrziehen der Hammerküpfe mit Filz ist jetzt
*)
tes.
Härtel in
Berlin, die trefflichen
von Rieter Biedermann
-
Sf
in
Leipzig
und
Belohnung zu Theil
dagegen sträuben, wenn
die
bei
Deutschen AusgezeichneHerstellung
der Mecha-
auch der Fabrikation des Filzes auf der Ausstellung besondere Beachtung geschenkt wurde.
Namentlich zeichnete sich hierin Herr
Weickert aus Leipzig aus, mit dem die französische Firma Billion und Wandlefelt jetzt
Duval u. Sohn kaum concurriren konnten.
niken das herrschende
Zu Saitenbezügen
Verfahren, daher
sind
.die
Gussstahlsaiten des Herrn
sonders zu empfehlen, -welche nach der Prüfung mit
dem
Pöhlmann aus Nürnberg be Dynamometer die
WolflF'schen
Der in diesem Buche bereits erwähnte österreichische
stärkste Spannkraft aushalten.
Fabrikant Miller war nicht vertreten, wogegen der früher genannte Webster aus London
und'^Horsfall ebendaher ihr gewöhnliches, längst übertrofFenes Fabrikat ausgestellt hatten.
209
anan im Preisvertheilungskatalog Breitkopf
Unternehmen, mit
deutenden
ihrer
Sj-
Härtel mit ihrem nationalen
treffHchen Beethovenausgabe
und anderen be-
mit der silbernen Medaille erwähnt und mit den
Werken
unbedeutenderen französischen Firmen: HeugeJ, Brandus SfDufour, Lemoine,
Gerard
in
Comp., Escudier und mit der spanischen Firma Bonifacio Eslava
<$
Rang
gleichen
gestellt
findet.
Bieter
-
Biedermann,
dessen Verlag
Schumann'scher Compositionen unbedingt eine der ersten Stellen behauptet,
befindet sich sogar in der Abtheilung der bronzenen Medaillen neben
Baudon
in Paris gestellt
und endlich suchen wir Peters vergeblich unter
den ehrenvollen Erwähnungen. Freilich weiss
ffrosse
man
Verdienste sich die letzterwähnte Firma
düng; der ganzen Welt erworben hat;
man
in Paris nicht, welche
um
die musikalische Bil-
scheint dort nicht die weit-
tragende Bedeutung der billigen, handlichen Ausgaben Bach'scher, Händel'scher, Gluck'scher
Werke zu
kennen, und hier staunt
man
über den
geringen Einfluss deutscher Jurors, denen es nicht möglich war, für dies©
wahren Pflegestätten musikahscher Production den so eminenten Leistun-
Denn
gen entsprechende Preise zu erringen*).
wir können nicht glau-
ben, dass dieselben nicht an massgebender Stelle dafür gewirkt
gar die Bedeutung der genannten Firmen übersehen haben
war
es keine kleine
Aufgabe, aus der Menge des
sollten.
Stoffes das
oder
Zwar
Würdigste
vom Geringeren zu unterscheiden; den Jurors waren
Untersuchungen bei Weitem mehr erleichtert, als den Fremden,
herauszufinden und
aber die
w'elche zu den Ausstellern in gar keiner
Beziehung standen.
der Ausgaben und tlieoretischen Werke, unter denen wir
Hauptmann und Hehnholtz vorfanden, konnten
Geleistete
immerhin noch besser
musikalische Instrumente,
orientiren, als
wo man an
so
z.
Bezüglich
B. die
Namen
sich Letztere über das
in
der Abtheilung für
manchem Tage zufrieden
sein
musste, das verschlossene Gehäuse der Ciavierinstrumente mit Einschluss
der
Harmoniums und Orgeln,
ferner die hinter sicherem Verschluss in
einem Glaskasten geborgenen Saiten- und Blasinstrumente
seren
Form zu
in ihrer äus-
betrachten, ohne die ihnen eigenthümllche Fähigkeit zur
Erst nach
Tonerzeuguno; kennen zu lernen und beurtheilen zu können.
*) Lenioine's
schen Walzer
Diamantausgaben
der
Beethoven'schen
Brandus
Ciaviersonaten
,
der Chopin'-
Dufour erschienenen Partituren ^/e^/ecbeer's und dergleichen mehr konnten doch unmöglich mit den gewaltigen Verlagswerken
von Breükopi & Härtel etc. concurriren? Und dennoch ist dem französischen Nationalu.
s.
w.
,
ferner die bei
^'
gefühl Rechnung getragen worden!
14
210
manchen vergeblichen Versuchen, nach wiederhohen Bemühungen und
Complimenten gelang
es
denn, sich über die Klangwirkung dieser Ton-
werkzeuge zu unterrichten, von denen die kleine Orgel des Orgelbauers
Cavaille-Coll in Paris eine der ersten Stellen zu behaupten berechtigt
Ausser den Koppelungen konnte
und
1
man
14 klingende Register, 2
ist.
Manuale
Pedal erkennen, unter denen namentlich die Hohlflöten von ganz
Der berühmte Instrumentenbauer
vorzüglicher Klangfarbe waren.
hat
mit dieser Arbeit wiederum ein Meisterstück geliefert, welches zwar nicht
quantitativ,
wohl aber
Kirchen
Sulpice, Notre
Notre
St.
Dame
de Lorette,
Dame,
St.
kennen lernten
Madeleine,
St.
Denis
Seine Herstellung der Hohlflöten
dieser Hinsicht
seinen grossen Orgelwerken in den
qualitativ
etc.
St.
Vincent, St. Paul,
getrost an die Seite zu setzen
Alles,
übertriflft
was wir
Die Pariser Firma Stolz
*).
bis
^"
jetzt
ist.
in
Sohn ver-
mochte sich ebenfalls durch eine Orgel mit 26 Registern, 2 Manualen
und Pedal allgemeine Anerkennung zu erwerben, während
die sogenannte
anonyme Orgelbaugesellschaft von MerMin- Schütze zwei grosse Kirchenorgeln mitten unter den arbeitenden Maschinen aufgestellt hatte, deren
Güte uns aber im Verhältniss zu den deutschen Orgeln von Ladegast
entschieden
im Nachtheile zu
Leichte
sein schien.
ihnen nicht abgesprochen werden,
Handhabung konnte
aber das Rohrwerk vermochte uns
durchaus nicht sympathisch zu berühren, wobei allerdings die grosse
Unreinheit in der
Auf
Stimmung der Werke
in
Anschlag zu bringen war.
der einen in der belgischen Abtheilung hörten wir verschiedene Or-
ganisten
vom Fach, während
die Orgel in der französischen Abtheilunor
nur äusserst selten benutzt wurde
*)
tischen
**).
Ausser diesen Werken der anony-
Cavaille-Coll wandte auch zuerst den das Orgelspiel so erleichternden pneumaHeber Barker s an und verbesserte denselben in seinen sogenannten pneumati-
schen Motoren.
Anstatt
der
schweren Registerzüge
erblickt
man an
seinen
grossen
Orgeln die leicht zu handhabenden Registerknöpfe, an welchen sich schwache, mit Federn gespannte Holzstäbe befinden,
deren Arrangement wir in Deutschland noch nir-
gends beachtet gefunden haben.
**) Das Pariser und Brüsseler Haus von
la
MerMin
u.
Schütze (Societe anonjTne pour
fabrication des Grandes Orgues) gab, gleichwie Stoltz et ßls, gedruckte Prospecte der
eigenen Fabrikation aus.
Höhe emporgeschwungen
Dass sich diese Firma
hat, ist
seit
10 Jahren zu einer bedeutenden
ganz unleugbar, und wenn wir die Menge der von ihr
Orgeln in verschiedenen Ländern beti-achten, so müssen wir vor ihrem
und ihrer Arbeitskraft staunen. Von den beiden Orgeln hatte die grössere,,
welche für Nancy erbaut war, drei Claviere, ein Pedal, 42 Stimmen, 7 Koppelungen und
aufgestellten
Fleisse
drei
Pedale für das Combinationsspiel in folgender Anordnung:
211
men
Orgelbaugesellschaft zu Paris und Brüssel fanden wir noch eine
kleine Kirchenorgel mit 22 Registern von Chazelle ohne besondere
Wir-
kung, ferner eine Saalorgel von Gebrüder Damiens, eine derselben Art
Abtheilung aus der Werkstätte der Firma Bryceson
in der englischen
Sf
Comp, zu London, die kleine Zimmerorgel mit 6 Stimmen von Bevington in
London und
endlich die kleine
Orgel des Wiener Fabrikanten
Hesse, von denen aber nichts Wichtigeres berichtet werden kann.
Curiosum wollen wir
derum
eine sogenannte
Jahre
alt
hierbei nicht verschweigen;
neue Erfindung, welche wir aber bereits
Der Erbauer, dessen Name
kennen.
Ein
dasselbe betrifft wieals
Sache
nichts zur
60
thut,
glaubte nämlich mit der Herstellung einer Pfeife, in welcher sechs ver-
zusammen ertönen konnten,
schiedene Octaven einzeln und
Wunderwerk
errichtet
^
2.
„
3.
A
Bourdon
_
,
.
,-
1
4. Sahcional
c
TT- 1
1
r.
5. Viola da
,
n XX
Harmonische
6.
.
.
.
.
u
Gamba
.
^
Prestant
T^,.
8.
Glockenspiel
'
2tes
4.
Bourdon
8 Fuss
Harmonische Flöte 8 Fuss
7.
„
8.
^
9.
-rv
„..
....
Prestant
^
^
.
.
Fagot
8.
Oboe
^
"•
^
Trompete
8
£,
8
.
4
....
tt
Pedal.
,
1.
o
m- ^ ^i-.
2. Tiefe Flöte
^
Fuss
o 1,1,
Subbass
o
T^
o.
^
5 Fuss
4.
^
Octavbass
o
ö.
Violoncell
Fuss
.
T-.
3 Fuss
Corabinationsstimnien
_^
,
.
_,..
^„
13.
^
.
14.
„
,
Flöte
,
,
^
Trompete
.
.
ü
j
Bombarde
am,
7.
„
Bombarde
.
Combinationsstimmen
-7
^
12. Cornet
,:
«
Subbass
6.
11. Mixtur
Fagot
u.
Vox humana
.,
.
10. Quintflote
Flageolet
,a
Q „
Fuss
.
Octavflote
^,
7.
1^-
T^
8 Fuss
,
^
.
o
^
^
Uctavflote
Combinationsstimmen:
x^
,,
,
Bourdon
T-,
^
Gambe
,
-r,
_
16 Fuss
-.r.
16 Fuss
^
Dulciana
_..
Flöte
.
,
,
^
6.
Bourdon
„
,
Vox coelestis
^
Gambe
„
2 Fuss
„
„
.
T^
,^
3. Monti-e
6.
.^
*•
2.
5.
.,
^-
Ciavier.
,
Ciavier.
1.
ö.
Ton;
4 Fuss
...
,
.
tiefste
„
Harmonische
c ü
tuss
ö
,.
Flöte
_
1. Principal
^ „
war der
^
2.
4 Fuss
7.
^
Fiiss
b Fuss
_ ^
8 Fuss
o u
iuss
ö
Bourdon
c~
C
IGfüssige
3tes
16
_
Principal
^
^
.
Das
Ciavier.
Ites
1.
zu haben.
ein grosses
8.
„
9.
1
Trompete
^,
.
Clairon
15. Clairon
Die zweite kleinere Orgel hatte zwei Manuale, ein Pedal,
Combinationspedale und 25 Stimmen,
vier
Koppelungen, zwei
14*
212
in derselben Pfeife die
nach diesem sprachen
Octave
c
und so
fort &, d',
eines Registerzuges
zu
c'",
c"" an,
gleicher
höhere Oetave C, dessen
auch konnten dieselben vermittelst
zum Ertönen
^eit
gebracht werden.
Hätte uns der Instrumentenbauer die Verwendbarkeit dieses Experiments
dargethan, hätte er eine Orgel gebaut, in welcher
man
mit einer einzigen
Keihe von Pfeifen dieselbe Wirkung hervorzubi'ingen im Stande wäre,
wie mit 6 Reihen
einen hohen
in
anderen Orgeln, dann würden wir seinem
Rang einräumen müssen;
aber so finden wir nur das alte
Curiosum wieder, was bereits der Akustiker
zur allgemeinen Kenntniss
Den Orgeln im Klange
Herstellung das Pariser
Ausstellung
leistete,
Chladni im Jahre 1807
brachte. —
etwas verwandt sind die Harmoniums, in deren
Haus Alexandre
Sf-
Cow2p. das Vorzüglichste auf der
obwohl auch die Debain'schen Fabrikate, ferner
Sohn
Harmoniums von Bevington
Sf
York und Boston, Claude
SoJm
4'
in
in
London, Mason
London, Kelhj
in
in Stuttgart, Schiedmayer in Stuttgart etc. recht
Comp,
*) Alexandre' s Verdienste
alle Fortschritte
welcher er
Werke
S,-
Hamlin
London, Trayser
(^•
anzuerkennen sind*).
bestehen hauptsächlich in der sehn eilen Capacität,
Anderer
die
in New-
mit
und dann zweckmässig verwerthet. Er bediesem Fache der populärste Fabrikant der Welt.
erfasst
1000 Arbeiter und ist in
dem praktischen Sinne Aleist Debain der bekannteste, dessen Originalität
Derselbe schickt jedes Jahr 2000 Harmoniums in die
xandre's häufig zu Gute kam.
Welt, welche er theilweise mit herabzudrückenden Klappen unterhalb der Claviatur
schäftigt
Nach ihm
anstatt der
entweder
unbequemen Eegisterzüge
als
Walzen als Drehorgel gespielt werden
Handharmonika als auch als Harmonium
deren Bau ^\ir schon in Böhmen und
sind beide alte bekannte Dinge
Dagegen erreichte Mustel mit seinen
12 Jahren kennen lernten.
kann, imd seine Harmonika, die
zu behandeln
ist,
sowohl
als
,
Dresden vor circa
Aeolsharfenstimmen
schritt,
Sein Ausstellungs-Piano mecanique, das
versieht.
Clavier oder vennittelst eingelegter
und
doppelten
Zungenreihen
für
die
Vox
einen
coelestis
welcher der Harmoniumfabrication noch sehr nützlich werden dürfte.
rika baut
Mason, Herausgeber der grossen Musikzeitung
in
Boston,
die
In
Fort-
Ame-
besten Instru-
mente dieser Gattung; ja für uns sind dieselben überhaupt die sj-mpathischsten. Weniger Geschmack konnten wir natürlich dem Zwitterinstrument „Piano-Harmonium" des
Engländers Ramsden, noch weniger aber den zahlreichen Harmoniflütes und Concertinas,
sowie auch dem von Quentin de Giomard erbauten Cecilivun, einem Tasteninstrumente
Unter den
in Gestalt einer Theorbe mit Metallzungen und Blasebälgen, abgewinnen.
Weite, Heitzmann
..Orchestrions" von
das bedeutendste.
Es
tiiig
und Zöhringer erschien das des Erstgenannten
zwölf Musikstücke vor und besass
in seiner
als
Instrumentation
und brachte mit
zu Gehör, obgleich wir im akustischen
Posaunen, Fagotts, Clarinetten, Flöten, Octavflöten, Pauken, Triangel,
nur einem Laufwerk
alle
Nüancirungen recht
fein
Cabinet von Kaufmann in Dresden noch bessere Werke
Vollständige
kennen lernten.
Kaufmannes ausführten, haben wir auf keinem der
Die Schweizer Spieldosen und SpielAusstellungsorchestrions] vortragen gehört.
Symphonien, wie
drei
sie
die Instrumente
213
An
sich schon hat das
dasselbe
kommt uns
Harmonium
stets
keine grosse künstlerische Bedeutung;
wie eine nervöse Erkrankung des Orgel-
vor
Seinen Werth verliert es aber vollständig,
baues.
Spielerei benutzt wird,
Wir meinen
es
zu solcher
die auf der Weltausstellung förmlich
paradirte.
eines Pianino oder Flügels mit
dem Har-
Verbindung
die
monium, welche
wenn
sich nur als das Geschmackloseste bezeichnen lässt,
jemals in der Vereinigung verschiedener Klangfarben zu
wurde. Müssen wir schon die Transponirmechanik
tismus Vorschub
leistendes
was
Wege
gebracht
dem
Dilettan-
als ein
Uebel betrachten, auch wenn dieselbe an
einem Flüg-el so geschickt ano;ebracht
ist,
wie in der österreichischen
Abtheilung von Herrn Pidova, einem Gesanglehrer aus Wien: so können
wir die Verbindung des Pianoforte mit
mal irgend
dem Harmonium, wo
ein praktischer Vortheil erreicht wird, nur
als
eines krankhaften Strebens bezeichnen, dessen Resultate
ästhetischen Tongefühls erzielte.
alles
angebracht,
um
nicht ein-
den Ausfluss
man
auf Kosten
Dabei sind noch Registerzüge
das Tremuliren des Tones anwenden zu können, welches
bekanntlich als eine der grössten Unarten im Gesänge angesehen wird,
und
hier will
man
ser Registerzug
beim Harmonium noch so angebracht,
dem Geigentone
ähnliche
Vibrirens der
Wäre
dass man
damit einen sogenannten Effect erreichen.
Stimme
Bebung oder
die
Nachahmung
bei einem wohlgeschulten
die-
eine
des seelischen
Sänger erlangte, dann
wollten wir die Unvollkommenheit des der Menschenstimme ganz fern
liegenden Mechanismus wohl als erträglich bezeichnen; in der erwähnten
Weise
erregt derselbe aber nur das
Bedauern über
die verlorene Zeit,
welche die Instrumentenbauer zur Herstellung verwendeten.
Der Ge-
schmack des Publicums kann dadurch nur verdorben, aber niemals gehoben werden.
Dagegen
bau
hatte sich, trotz
in seiner Reinheit erhalten
mancher Curiosa, der Streichinstrumenten-
und besonders glänzte
J.
B. Vuillaume in
Paris mit seinen vortreff'lichen Geigen, deren ausgezeichnete Verwendnhren zogen manchen Liebhaber dieser kindlichen Spielereien, welche man auch häufig
der Musiker wird
in Restaurationen und Salons vorfindet, mit magischer Kraft an sich
dabei aber stets gleichgültig bleiben, weil durch diesen Handelsartikel der Kunst an sich
;
Ueberdies lieferte Challiot in Paris das beste Material für den
Orgelbau und Schiedmayer in Stuttgart die schönsten Zungenregister, welche schon durch
die akustischen Experimente des Herrn Professor Helmholtz eine Berühmtheit erlangt
kein Nutzen ersteht.
haben.
Vergl. Helmholtz, die Lehre von den Tonempfindungen, Seite 485.
214
barkeit im
Ensemble wir
selbst erfahren konnten.
in
den Concerten des Conservatoireorchesters
Form den
Obgleich in der äusseren
und
der alten italienischen Meister Stradiiarius
Fabrikaten
J. Guarneri nachgebildet,
besitzen Vuillaume^s Violinen einen helleren, beim starken Angreifen fast
zu grellen, schreienden Ton, der aber im Ensemble durch den Klangcharakter der anderen Instrumente etwas gemildert wird, namentlich
im Streichcorps des Orchesters
sich
einen weicheren
die
Ton
besitzen, gleichwie in
einem gemischten Chor durch
Verbindung von Knaben- und Frauenstimmen
farbe bewirkt
reich
Vuillaiime's
Avird.
wenn
einige Spieler befinden, deren Geigen
Verdienste
— stehen ausser allem Zweifel
eine treffliche
— namentlich
Klang-
für Frank-
und wir können der französischen
Nation zu einer solch' regen, das Orchesterwesen besonders fördernden
Ausserdem hatten
Fabrik nur gratuliren.
wäh-
die Jurors Gelegenheit,
rend des Spiels der Geiger Joachim, Alard und Vieuxtemps eine neue
Vorrichtung zu prüfen, welche die unpraktische Einrichtung der jetzt
gebräuchlichen Sordinen über Bord
wirft.
Vuillaume nennt seine neue
Erfindung „Sourdine pedale", deren Zweckmässigkeit
wird, dass
dem
sie
sie
dadurch erhöht
jeder Geiger an seinem Instrumente anbringen kann, in-
gewissermassen eine sinnreiche Nachahmung der alten Clavier-
saitendämpfung
und mit Berücksichtigung des eigenthümlichen Darm-
ist
saitenklanges aus einem Streifen von Stahl besteht, der, hart
am
Stege
unter den
Saiten liegend, vermittelst eines besonderen Kinndruckes in
Bewegung
gesetzt
gedrückt wird.
öffnen sich
gönnt
und an
ist, in
zum Zwecke
Orchestereffecte,
da
es
ihm dann
ver-
raschestem Wechsel das Spiel mit und ohne Sordinen vor-
Dem
Solospiel wird dieses neue
fabrikation weniger zu
vielleicht die
Moment
Gute kommen, weil der Virtuos
Sordinen zu gebrauchen; aber auch
ob nicht
der So'rdinendämpfung
Bei allgemeiner Einführung dieser wichtigen Erfindung
dem Componisten neue
zuschreiben.
ist,
die Saiten
in
in
der Geigen-
selten genöthigt
solchem Falle weissen wir nicht,
Composition der Zukunft auf diesen raschen Klang-
farbenwechsel besondere Rücksicht zu nehmen sich veranlasst
Recht sind auch
fühlt.
Mit
die Geigeninstrumente der österreichischen Fabrikanten
Lemhöch und Bittner gewürdigt worden, obgleich
sie
wohl kaum den
Vergleich mit den Instrumenten des Leipziger Geigen- und Cellobauers
Ludioig Bausch auszuhalten im Stande sein dürften, gleichwie dieser auch
eine Parallele mit Vuillaume keinesfalls zu scheuen nöthig haben
würde
215
ja wir glauben zuversichtlich, dass beim Vergleich Violine gegen Violine
bezüglich
Solospiels
des
von Bausch
Fabrikate
die
über diejenigen
Stärke
Schönheit der
Vidllaume's den Sieg davontragen würden, weil erstere in der
und
nicht nachstehen
<len letzteren
Klangfarbe
diesen
gewiss vorzuziehen
sind.
der
in
Unsere Sympathie für die
Instrumente dieses Leipziger Fabrikanten theilen auch Ferdinand David
und
Vienxtem'ps, deren überaus glänzende Zeugnisse
hat der verstorbene J.
II.
uns vorliegen. Ebenso
Lübeck in Holland und vor Allem der Vater
des modernen Geigenspiels D7\ Louis Spohr diesen Instrumenten das
grösste
Lob
zuerkannt.
Letzterer spricht sogar in seinem Zeugnisse:
„Diese Violinen (aus der Fabrik
^•on
Bausch) sind nicht nur den
schen Vorbildern in der Form, der Einlage, dem Lack und
Aussehen auf das täuschendste nachgeahmt, sondern
italieni-
dem
es besitzt
alten
auch eine
jede den Charakter des Tons ihres Vorbildes in höchst überraschender
Weise." Nach solchen Anerkennungen bedauerten wir
Firma auf der Pariser Weltausstellung
selbe in der
That verdient, auch
um
so mehr, diese
nicht vertreten zu finden, da die-
dem
in Frankreich,
bezüglich der Gei-
genfabrikation anerkannten Herrschersitze Vuillamne^s, allseitige
gung zu
erhalten.
Meister,
wenn
Im Bau
ist
Bausch ebenfalls
auch den früheren Gedanken
er
in etwas grösserer
gegriffen hat.
der Viola
Form und
Würdi-
ein tüchtiger
Vtiillaume's, die
Bratsche
mit vollerem Tone herzustellen, nicht auf-
Eine der schönsten Violen lernten wir früher durch das
Florentiner Streichquartett der Herren Jean Becker^ Masi, Chiostri und
Hilpert kennen, von denen der ausgezeichnete Bratschist Herr Chiostri
sein
im Solo- und Ensemblespiel ausnehmend glänzendes Instrument mit
grosser Meisterschaft handhabte.
wir
d"ns
Unter den Contrabässen bemerkten
schon angeführte Curiosum eines Claviaturmechanismus, mit
dessen Hülfe der Spieler
alle
diatonischen
und chromatischen Passagen
mit grösster Schnelligkeit auszuführen im Stande
gungen der Saiten werden durch
die über
ist.
Aber
die
Schwin-
den Saiten schwebende Me-
chanik so gestört, dass kein voller Basston, sondern nur ein näselnder,
unsympathischer Klang durch das Streichen entsteht, mithin die Erfin-
dung frommer Väter
eine Stelle unter
den kann.
erst in ein
anderes Stadium zu treten hat, bevor ihr
den künstlerischen Errungenschaften angewiesen wer-
VuiUaumes Octobass, von dem schon früher
Vielerlei in die
OeffentHchkeit gelanote und dessen Vorzug vor den gebräuchlichen In-
216
Strumenten dieser Gattung in
vergrösserten
soll,
Umfange und
war auf der Ausstellung
und Bratsche
dem um
eine Quarte
nach der Tiefe zn
mächtigerer Tonfülle bestanden haben
in
Das zwischen Cello
nicht zu bemerken.
die Mitte haltende Instrument des Pariser Streichin strumen-
ten-Fabrikanten Dubois, sowie
während
edlen Klangfarbe,
Paris, Ganers, Jacqiiofs
den schönen
Instrumenten Mirmonfs
und Grandjoiis mit Recht
Aus
der Jury zu Theil wurde.
waren ebenfalls
dessen Contrapedalbass entbehrten
die
der
in
Aufmerksamkeit
Mirecourt, einer Stadt in den Vogesen,.
die Fabrikanten mit ihren billigen
und verhältnissmässig
recht respectablen Instrumenten herbeigeeilt, gleichwie auch Belgien durch
den Brüsseler N. F. Vuillaume mit guten Geigen und Darche ebendaher
besonders durch sein aus den Ueberbleibseln eines alten Violoncells von
Amati, welches Carl IX. von Frankreich gehörte, hergestelltes Instru-
ment rühmenswerth vertreten war.
die
Güte
seiner
wenn auch
Savaresse in Paris übertraf durch
Darmsaiten seine französischen und italienischen ßivalen
letztere
,,
noch grössere Haltbarkeit nachwiesen.
Der vorerwähnte
Bittner
Zithern, hingegen das
und der Wiener Kindl
Monopol
Erard immer noch zuzugehören
in
lieferten die besten
der Harfenfabrikation
dem Hause
scheint, da bis jetzt keine so gewichtige
Verbesserung mit diesem Instrumente mehr vorgenommen wurde, als
wie
sie Seb.
Erard mit seinem „double mouvement" der Pariser Akademie
der Wissenschaften und schönen Künste im Jahre 1815 vorlegen konnte,
wogegen Spanien mit den schönsten Guitarren
glänzte.
Unter den
Blechinstrumenten waren die gut und tüchtig gearbeiteten Naturhörner
sehr schwach vertreten,
und doch
sollte
man
mit aller Kraft dahin stre-
ben, die Ventilhörner in denjenigen Orchestern, welche sich die Reproduction der Meisterwerke eines Haydn, Mozart, Beethoven zur Aufgabe
gemacht haben, nur dann anzuwenden, wenn ihnen
Musikstücke
die
obliegt.
Das
die
Ausführung neuerer
Pariser Conservatoireorchester gebraucht für
Symphonien der genannten Tonschöpfer nur Naturhörner und kommt
damit den Intentionen derselben in richtiger Weise nach, da unbestreitbar der Naturton ein schönerer und mächtigerer
Ventilhörnern erzeugte.
Dennoch scheinen
die
ist,
in
als
der auf den
den französischen
Militärmusikchören eingeführten Saxophone, Saxhörner, Saxtrompeten,
Saxtubas
etc.
den meisten Anklang gefunden zu haben, da Herr Sax mit
dem Grand Prix
gekrönt wurde.
Der
Inhalt
des meist verschlossenen
217
dem durch
Glaskastens, welcher
Berlioz
und Andere berühmt gemachten
französischen Blechinstrumentenbauer A.
Instrumente wahrnehmen, wie wir
solche
lernten
Sax gehörte, Hess zumeist nur
Militärorchestern kennen
sie in
die hauptsächlichsten in Berlioz' Instrumentations-
und von denen
lehre beschrieben sind.
Ueber
seine neuesten Erfindungen
ist
nur wenig
zu sagen; gleichwohl wollen wir erwähnen, dass Herr Sax für seine
Blechinstrumente und insbesondere für die Posaune eine Construction
von sechs Bohren angebracht
die
hat, mit
man auf
deren Hülfe
schnellsten Tonfiguren ausführen kann.
Dennoch
der
Posaune
besitzt
die alte
Zugposaune selbstverständlich einen weit schöneren Klang, und wer den
Böhm
Dresdner Virtuosen
auf derselben gehört hat, wird sicherlich der
Sax'schen Erfindung keinen grossen Geschmack abgewinnen.
und
erscheinen für Militärmusikchöre seine Tenorhörner
Oeffnungen am
die Pavillons
Schallrohr der Blechinstrumente, welche
tournants,
d. h.
man nach
jeder Seite hin behebig richten kann.
Bataillon Soldaten auf,
Marschirt
die
triffst
erleichtert.
zum Contra
bis
B
Berlioz zieht diesen Instrumenten gewiss mit vollem Eechte
Zugposaunen vor und wir können auch nicht glauben, dass der fran-
zösische Fabrikant Gautrot
—
Besitzer von zwei Fabriken, welche mit
zwei Dampfmaschinen über 47,000 Instrumente
—
B. ein
man, wie schon Berlioz erwähnt, Posaunen und
namentlich Tenorposaunen mit Cylindern an, welche
herabsteigen.
z.
so können die vorangehenden Musiker den Schall
nach hinten zu strömen lassen, was natürlich das Marschiren
In Deutschland
Praktisch
aller
Gattungen
liefern
mit seinen etwas verbesserten deutschen RotationscyUndern der reinen
Klangschönheit einen Vorschub geleistet habe.
Sein Sarrusophon, ein
Zwitterinstrument zwischen Clarinette und Fagott, und sein im Basse
noch
tiefer
werkzeuge
herabsteigendes Contrafagott, als es die gebräuchlichen
Gattung thun, dürften ebenfalls keine Bereicherung
dieser
der Klapgschönheit sein.
dem
32füssigen
B
Das
Contrafagott
und 16füssigen
natürhch bei
unterster
dem
Klang um
erschienen uns
die
ist in
seinen tiefsten Tönen,,
im Klange und
C, schon schnarrend
entbehrt des reinen, vollen Grundtones.
ler
Ton-
Noch
mehr
viel
ist
dieser
Feh-
Gautrot'schen Instrumente wahrzunehmen, dessen
eine kleine Septime tiefer steht.
Firmen Lahbaye-Raoux und
Hauptaugenmerk auf den Bau von
Am
bedeutendsten
Couturier,
Naturhörnern
da
sie
ihr
gerichtet hatten,
welche zu den Symphonien der classischen Meister in jedem gediegenen
218
— wie
Orchester angewendet werden müssten, gleichwie es
im
—
bemerkt
Pariser Conservatoireorchester geschieht.
Das Bemerkenswertheste
Wasserklappe des
in
New -Yorker
diesem Fache war
sodann
noch die
Fabrikanten Schreiher, welcher auch die
Instrumente für Milifärorchester in gewundener
nach hinten baut und äusserst solide Arbeit
Form
mit Schallbechern
Die Wasserklappe
liefert.
hat den Vortheil, dass der Bläser während des Vortrages mit einem leichten Fingerdruck das'lnstrument sofort
vom angesammelten Wasser
befreien
kann, ohne die Lippen vom Mundstück entfernen zu müssen.
der
Nähe von
erregte
wegen
die grösste
beit
Steinioay
und SMckering
der originellen
Form
die sächsischen
in
aufgestellte Glaskasten Schreiber^s
seiner darin befindlichen Instrumente
An Solidität der Ar-
Aufmerksamkeit der Ausstellungsbesucher.
wurden
Der
Firmen Gebrüder Sclmster und
J. A.
Klemm
aus Markneukirchen von keiner anderen übertrofFen, trotzdem ihre Er-
Mit Recht hat
zeugnisse von der Jury so gering beachtet worden sind.
man
aber den österreichischen Fabrikanten das vollste
und besonders
und
die
mächtigen Armee -Posaunen
die
Jagdhörner von
in
Lob zuerkannt
B- und jE^-Stimmung
J. F. Cerveny aus Königsgrätz in
zum
Böhmen
64füssigen
vorgehoben.
Sein Contrafagott, welches bis
steigt, scheint
das Gautrot'sche System noch zu überbieten;
B
Avir
her-
herab-
verspre-
chen uns aber von solcher Neuerung für das Orchester auch nicht den geringsten Vortheil. Als eine wichtige^ Neuerung erscheint uns die silberne
Flöte, welche das Conservatoireorchester durchweg anwendet.
Gordon und
Böhm
verbesserten die Flöte dadurch, dass sie die
Schon
Bohrung
der Löcher nicht mit Rücksicht auf die Bequemlichkeit des Spielers, son-
dern nach physikaHschen Gesetzen vornahmen und dadurch eine grössere
Reinheit in der Tonansprache,
verdichteter
sowie gleichmässigere Vertheilung von
und verdünnter Luft im Rohre
erzielten.
Um
nun
seren Einwirkungen der Temperatur abzuschwächen, übertrug
System auf
die
silbernen Flöten, welche
die äus-
man
bei grösserer Helligkeit
das
und
Stärke des Tones der Verstimmung nicht so sehr unterworfen sind. Die
köstliche
nur, dass
Wirkung
derselben
man auch
in
ist
vollständig anerkannt
und wir wünschten
Deutschland von diesem französischen Fortschritte
allgemein Notiz nähme.
Von den zum
eigentlichen Kunstorchester ge-
hörigen Instrumenten sahen wir Fagotte, Oboen und Posaunen in unveränderter Gestalt, wobei wir die in Kunstorchestern hier und da> ge-
219
dem wahren Posaunenklange
brauchte Ventilposaune noch einmal
als ein
nicht günstiges Instrument namhaft
machen müssen, während
sich
die
Erfindung des spanischen Fabrikanten Romero und des Belgiers Albert
auch nur für Militärorchester bewähren wird.
Dieselbe besteht in der Ver-
vollkommnung des BufFet'schen Systems, nach welchem man
A
des Schallstückes die
und
B
Stimmung nach Belieben
Romero und Albert fügten noch
ten konnte;
die
C Stimmung
durch also jedem Componisten die Möglichkeit geboten
Stimmung wechseln zu
Loch
besonderes
leichteste
klappe
ist
der
Rohre und ohne besonderen Aufsatz nur durch das
Clarinette in einem
Drehen
bei
Albert hat
lassen.
und
zugetheilt
dem
durch
erzielt
ist,
plötzlich die
B
ein
Collier mobile
die
eingestrichenen
ein
erhal-
hinzu, wo-
Ansprache des zweigestrichenen B. Vermittelst der Bewegungssofort
A-
oder i?- Stimmung zu erlangen; doch bleibt erst ab-
zuwarten, ob sich der Klangcharakter in selbem Grade den Stimmungen
entsprechend verändert, was wir
noch bezweifeln.
bis jetzt
Die Clari-
nettenschnäbel von Metall mit Schräubchen zur Befestisruns: und Resrulirung des Rohrblattes scheinen uns das lästige Bindfadenumwickeln des
Rohrblattes überflüssig zu machen, wofür der Beweis in der erfolgreichen
Einführung französischer Orchester zu finden*).
könnte
man
eigentlich die chromatische Clarinette nennen, da jeder
ton sein besonderes
Loch
rend die beiden sonst
hat
und
in temperirter
ziüglich
der Albert'schen
Im Uebrigen
Manches gemeinsam, doch
der Gleichmässigkeit
System dem des
Stimmung
Halb-
steht,
wäh-
aneinandergeschraubten Mittelstücke aus einem
einzigen gebohrten Holzstücke bestehen.
nette mit
Romero' s Clarinette
letztei-en
in
hat seine Claridürfte wohl
Hervorbringung der Tonfiguren
vorzuziehen
sein.
Aber auch
verschiedene Charakter der Klangfarben, wie er bei der
besein
hierbei ist der
Anwendung
der
gewöhnlichen Clarinette mit den unterschiedenen Stimmungen hervorgebracht werden kann, total verwischt
Orchestern wohl zu bedenken.
entscheidend
Klemm und
sein.
Von den
und
es bleibt die
deutschen Fabrikanten lieferten der Sachse
der Oesterreicher Ziegler die besten Flöten, wogegen
den übrigen Ländern nur Lott und Büffet
in
Auch Mundstücke von
Kristallglas
stellung, deren Güte aber erst zu erproben
—
Unter den Schlagin-
und von Kautschuck
ist.
von
Frankreich in der Holzblas-
instrumentenfabrikation Bedeutendes leisteten.
*)
Einführung in den
Praktische Versuche können hierbei nur
figurirten
auf der Aus-
220
Strumenten
ist
nur die Einrichtung von Bedeutung namhaft zu machen,
nach welcher das Fell der Pauken mittelst eines Schlüssels und einer
Wenn man
Stimmschraube zur gehörigen Stimmung angespannt wird.
von Schätzenswerther Seite glaubt, dass
man sich gewaltig, da
Pfundt
dieses
Auch
hat.
Stimmung
ist
Erfindung neu
sei, so irrt
der Leipziger berühmte Paukenschläger Cand. theoL
System schon
Annahme
die
diese
seit
vielen Jahren zur
irrig,
Anwendung
gebracht
dass sich durch diese Einrichtung die
nicht so rein herstellen lasse, als durch mehrere Stimmschrau-
Pfundt bewies auf niederrheinischen und engHschen Musikfesten,
ben.
sowie in den Leipziger Gewandhausconcerten schon
oft
von diesem unmotivirten Dafürhalten, und
werden wir keinen
Gegner finden, wenn wir behaupten, dass
sicherlich
das Gegentheil
dieser Leipziger Paukenschlä-
ger der grösste Meister auf seinem Instrumente
und japanesischen Glockenspiele und deren
ist.
Dass
verbesserte
die chinesischen
Nachahmung von
französischen Ausstellern (z.B. von Bolle), sowie die anderen ausser-
halb der musikalischen Cultur der Gegenwart stehenden
z.
Instrumente,
B. Vina, Serinda, Nagassaran, Karna, Tourti, Nefyr, arabischen
pelflöten
etc.,
freute, seine
nur
für
den Historiker Interesse hatten, welcher sich
Forschungen durch praktische Beispiele
schien von den Besuchern der Ausstellung
bestätigt
allgemein
werden; denn wir befanden uns bei Betrachtung jener
ältesten Zeit Indiens,
menden Formen
und
befreit
Dop-
zum
Theil aus
dem
zu finden,
angenommen zu
zum
Theil aus der
früheren Mittelalter herstam-
jener Instrumente aussereuropäischer Cultur stets allein
von dem Kreise Neugieriger,
kindischen Spielereien, welche
und Harmoniums
trieb, in
man
mit
Ayie
er
sich
immer um
die
der Verbindung der Pianinos
ziemlichem Umfange versammelte. Schon
in
unseren akustischen Bemerkungen theilten wir mit, dass Welcker mit vollständiger Unkenntniss der Sache den Seidenfabrikanten Scheibler aus
Crefeld lächerlich zu
machen
suchte.
Die Pariser Ausstellung würde
den Aberwitz dieses Pianofortebauers gründlich belehrt haben, .wenn er
•n die
des
durch Helmholtz in Deutschland berühmt gewordenen Apparate
Herrn R. König (Verfertiger akustischer Instrumente, Paris, Rue
Hautefeuille 30) Einsicht hätte
nehmen können.
Scheibler, welcher nachwies, dass nicht bloss die Intervalle
gesetzter Töne, sondern auch diejenigen einfacher
zusammen-
Töne Schwebungen
geben können und dass sich demgemäss ebenfalls für solche Töne Con-
221
sonanzen und Dissonanzen scheiden, obschon
für zusammengesetzte, weil diese
tionstönen höherer
Ordnung
wie wir früher andeuteten
Hülfe
man
eine
genaue
unvollkommener
viel
als
Schwebungen nur auf den Combina-
basiren: dieser geniale
— einen
teroperirte
Tonmesser
Stimmung
Mann
hat auch
—
construirt, mit dessen
erhalten
kann.
Er beo-
Einklänge eingestimmte Töne, wie
bachtete nämlich, dass zwei nahe dem
von 80 81, gewisse Pulse, Stösse
2.B. zwei Stimmgabeln im Verhältniss
entstehen, wenn die Vibra(Battemens) vernehmen lassen, welche dann
im verschiedenen Zahlverhältniss
tionen des einen mit denen des anderen
denen der erste 100,
zusammentreffen. Wenn z. B. bei zwei Tönen, von
Zeit macht, die lOlte des
der andere 101 Schwingungen in gleicher
zusammentrifft, so ist dieses Zuzweiten mit der hundertsten des ersten
das Verhältniss von
sammentreffen durch einen Puls vernehmbar. Wenn
:
Pulse ergeben und
104 besteht, so werden sich in -selber Zeit 4
wie 25 26,
Schwingungszahl
zwar verhalten sich dieselben nach der
25sten, 50sten, 75sten, lOOten
50 52, 75 78, 100 104. D. h. mit der
104ste des zweiten zuSchwingung des ersten trifft die 26ste,52ste, 78ste,
aber natürlich auch die gerinammen". Nach der Zahl solcher .Pulse ist
100
:
:
:
:
:
Verhältniss eines Tones zum
gere und grössere Schwingungszahl im
bestimmen.
andern, mithin der Grad der Höhe genau zu
wie bemerkt
Hauptgesetz dieser Methode besteht also
—
-
Das
hervorgebrachte und
dass zwei von gut gearbeiteten Stimmgabeln
Stösse in einer bestimmzugleich gehörte Töne dann eine gewisse Anzahl
darin,
ten Zeit mit einander
machen und
bezüglich der Klanghöhe
zwar'^ dass sie
um
wahrnehmen
deutlich
ein Geringes
wenn
lassen,
sie
von einander abweichen, so
dem Unisono nahe kommen. Diese
Stösse führten Sclieih-
seiner Octave, vom kleizu einem Tonmaass von einem Tone bis zu
einen Stimmgabelnen a bis zum eingestrichenen a, welches er durch
kleinen a, dessen geapparat darzustellen suchte. Er fing nämlich vom
und stimmte darVibrationszahl er damals noch nicht kannte, an
ler
naue
nach eine zweite' Gabel
nommenen Tone a
um
in der
so viel höher, dass
Secunde
vier Stösse machte;
ten Gabel stimmte er eine dritte ebenfalls
höher und fuhr auf diese Weise
diese mit
fort, bis
um
jenem ange-
nach dieser zwei-
vier Stösse in der
er zur reinen
Octave
Secunde
a'
kam.
Octave gefunEr hatte durch dieses Verfahren 220 Stösse innerhalb der
VibrationenDass diese Stössezahl 220 mit dem Unterschiede der
den.
222
dem
zahl, welcher sich durch den Vergleich des kleinen a mit
eingestri-
chenen a ergiebt, nicht identisch sein konnte, zeigte Scheihler in seinen
Eechnungen
und
wies
er
nach,
darin
dass
Differenz
eine
von
2
Vibrationen einen Stoss bedingen, mithin 220 Stösse eine Differenz von
440 Vibrationen anzeigen
Da
mtissten.
er
nun
für das eingestrichene a
440 Doppelschwingungen oder 880 einfache Schwingungen annahm und
diese
Annahme im Jahre 1834 von
der deutschen Naturforscherversamm-
lung gebilligt wurde, so folgt daraus, dass dem kleinen a 440 einfache
Schwingungen zukommen.
Dieses a
Höhe
hatte er also nach der
zum Ausgangspunkt genommen,
fortschreitend in jeder Gabel 8 Vibrationen
mehr, da jede zur nächst vorhergehenden 4 Pulse hören
Tonmaass besass
er
nun das
h von 493,88, ein
ein
Mittel,
& von
liess.
In diesem
nach solchen Stössen ein h von 466,16,
523,25 Vibrationen und so
alle
übrigen
Töne
der gleichschwebenden Scala mathematisch genau auf Stimmgabeln zu
übertragen und darnach jedes Instrument gleichschwebend zu stimmen.
Er
\.
2.
3.
4.
erhielt mithin folgende
= 440
=
=
466,16
ais
h
= 493,88
= 523,25
&
= = 554,36
a
]i
des'
5. eis'
6. d'
7. f?«'.s'= 65'
= 587,33
= 622,25
Tonreihe:
V^ibrationen,
^
= 659,26 Vibrationen.
= 698,46
8. e'
jj
9.
59
10.
f
.
/?5'=(/e5'= 739,99
=
783,99
(/?y=as'=
830,61
»
11. g'
»
12.
=
13. a'
?>
Zur praktischeren Verwerthung
seiner Theorien bediente sich Scheih-
ler eines richtig gearbeiteten Metronoms, auf
dem
Nummern, sondern auch Brucheintheilungen
nämlich die
gen
in der
stellt
Nummer
Minute
stattfinden,
i.
waren.
Da
mehr
diese
Nummer
ge-
nöthig, sich an das Secunden-
zum
Ziele
kommen, wenn
auf welcher Nummer des Metronoms eine gewisse Anzahl
von Stössen bei jeder
d.
verzeichnet
wenn der Schieber auf
wird, so hatte er jetzt nicht
Nr. 60,
nicht bloss alle ganzen
des Metronoms angiebt, wie viele Pendelschwingun-
zeitmaass zu binden, sondern er konnte leichter
er beobachtete,
880
Pendelschwingung
stattfindet,
das Secundenzeitmaass, reduciren
liess.
was
sich
Denn
dann auf
die Pendel-
nummern verhalten sich umgekehrt, wüe die Anzahl der Stösse, die auf
ihnen bei jeder Schwingung geschehen, so dass
z.
B. 2 Stösse bei einer
223
Schwingung auf Nr. 120 mit derselben Geschwindigkeit
Schwingung auf Nr.
bei einer
Nr. 60 geben, weil sich 120
auf Nr. 90, 3 Stösse auf
60, oder 2 Stösse
60
:
=2
:
und 90
1
stossend, 4 Stösse
:
60
=3
:
2 verhalten,
mithin die Stösse das umgekehrte Verhältniss haben müssen.
er
nun
B.
z.
maasses ganz
=b
ais
er dasselbe nach der
indem
leicht,
So
erhielt
von 466,16 Vibrationen vermittelst seines Ton-
Gabel von 464 Vibra-
so viel höher stimmte, dass beide auf Nr. 64,8 einen Stoss mit
tionen
einander vollführten; ebenso h von 493,88 Vibrationen, indem er es nach
der Gabel von 488 Vibrationen
u.
s.
Denn
w.
würden
1,08 Stoss
493,88 und
zwei Stösse auf Nr. 88,2 höher stimmte,
auf Nr. 60 geben,
d.
i.
1
Stoss auf Nr. 64,8;
Scheibler führte
d.
2 Stösse auf Nr. 88,2
i.
w.
s.
Der
Vortheil dieser
um
nur nöthig hatte, zu wissen,
liegt darin, dass er
Pendelgrade ein Ton höher
als
der andere
sogleich zu folgern, dass eben diese Differenz die
sei,
u.
welche letzteren nichts anderes bedeu-
ein,
die Vibrationen mit T^/j zu multipliciren.
viele solche
und
würden 2,94
dann zur Erleichterung der ganzen Methode seine
Pendelgrade in die Rechnung
Rechnungsart
ist,
ist,
488 Vibrationen, deren Differenz 5,88
Stösse auf Nr. 60 machen,
ten, als
um
466,16 und 464 Vibrationen, deren Differenz 2,16
ist,
Nummer
um
wie
hiernach
des Metronoras
auf welcher diese beiden Töne 4 Stösse bei jeder Schwingung mit
einander machen.
Wenn
z.
B. ein
Ton um 6 Vibrationen höher
ein anderer, so wird er 3 Stösse in jeder
nomschwingung auf Nr.
Secunde
(d. h.
60) mit diesem machen, oder,
4 Stösse auf Nr. 45; denn 60
:
45
=4
:
3,
und da
bei einer
ist,
als
Metro-
was dasselbe
sich die Stösse
ist,
um-
4, verhalten, so geschehen auf Nr. 45 4 Stösse.
gekehrt,
also wie
3
Nahm
nun
der 6 Vibrationen l^j^ mal soviel Pendelgrade an, so
er
statt
:
hatte er also in dieser Zahl 45 die
die beiden
Auf
Töne 4 Stösse machten.
Nummer
des Metronoms, auf welcher
—
die Combinationstöne Scheiblers, welche
auch Helmholtz in
sei-
ner Lehre von den Tonempfindungen eingehend verwerthet hat, können
wir hier nicht näher eingehen; es bleibt uns hier nur zu bemerken
dass
JR.
ergriff
König
in Paris das Scheibler'sche
übrig,^
System mit grosser InteUigenz
und noch weiter vervollkommnete. Während dem Seidenfabrikan-
ten Scheibler zur
genauen Stimmung 52 Gabeln genügten, nahm R. König
56 Stimmgabeln und
stellte
von dem Scheibler'schen &
vom
=
eingestrichenen
523,25
die
c,
dem
Zahl 512
er unterschieden
als
Norm
für die
224
Menge der diesem Tone zukommenden einfachen Schwingungen zutheilte,
bis zum zweigestrichenen c die chromatisch temperirte Scala her, so
um
zwar, dass jede Stimmgabel von ihrer nächst höheren oder tieferen
8 einfache
Schwingungen abstand, mit
dieser also 4 Stösse in
der Se-
Denn nach Scheibler gehören 2 einfache Schwingungen
zu einem Stosse, mithin kommen auf 8 solche Schwingungen 4 Stösse.
cunde machte.
Königes zw^eigestri ebenes c musste also doppelt so viel Schwingungen
eingestrichene c oder 2
>< 512 Schwingungen machen. Auf die Stimmgabeln
bezogen giebt dies 512 -|- 8 (65
—
Er
1024 Schwingungen.
1), d. h.
darauf seinen Tonmesser der Art, dass er für vier Octaven,
Aveiterte
eingestrichenen
zum
c bis
zwei eine Octave
das
als
er-
vom
32füssigen C, 8 Gabeln anfertigte, von denen je
Diese beiden Gabeln haben Schieber, welche
darstellten.
auf die gezogenen Striche der Gabel mit daneben bemerkten Schwingungs-
um
zahlen gerückt werden,
die
Tonhöhe auszudrücken.
verschiedene
Selbstverständlich vermindert sich von Octave zu Octave in doppeltem
vom
Verhältniss die Zahl der Stösse, indem
c bis
zum
C um
grossen
Vom
um
Töne
seiner nächst tieferen Octave die
bis
c
vom
je zwei Stösse,
einen Stoss in
je
eingestrichenen
zu
kleinen
der Secunde von einander
zum Contra C gehören 2 Secunden zu
einem Stosse und von diesem bis zum 32füssigen je 4 Secunden zu einem
Nach der Höhe zu verfertigte er für jeden Ton besondere GaStosse.
beln, da die Schieber wegen der Menge der Schwingungen nicht prakdifferiren.
tisch erschienen.
grossen
Vom
C
bis
zu
c"
f'"
=
1024
:
2048 braucht
von denen jede 12 einfache Schwingungen von ihrer nächst
höheren
lässt;
differirt,
von
c'"
86 Gabeln,
er
tieferen oder
mithin zu jeder 6 Stösse in der Secunde vernehmen
zu c"" 2048
:
4096 nahm er aber 172 Gabeln
in
demselben
Verhältniss, wonach für die nächst höheren Octaven Stahlstäbe folgten,
deren Longitudinalschwingungen den
duciren, als Stimmgabeln, zumal
Reibung longitudinal und von
transversal erregt werden.
achtgestrichenen
C
noch vernehmbar
ist.
ist ein
wenn
c'""
in solcher
Höhe
besser repro
die Stäbe bis zu c'""
bis
c"""
=
8192 durch
16384 durch Anschlag
König hat diesen Tonmesser sogar
wo
fortgesetzt,
der
Ton nur den
bis
schärfsten
zum
Ohren
Diese Fortsetzung des Scheibler'schen Tonmessers
Riesenwerk, wie es nur
herzustellen möglich
Ton
dem
sein kann.
geduldigsten Arbeiter und Forscher
Desgleichen zeichnete
sich
derselbe
durch die Ausstelluno; der aus den Helmholtz'schen Theorien bekannten
225
Apparate,
VibrationsB. des Vocal-Apparats und des Lissajous'schen
181 und Seite 138) besonders
{verg\ Helmlioltz Seite 163
z.
-
Mikroskops
nicht wiederholen wollen. Feraus, deren nähere Beschreibung wir hier
Brennern für Flammenzeiger, Instruner waren Pfeifen mit Kapseln und
nämlich durch 8 Resonatoren
mente zum Analysiren des Klanges, welches
die Flammenzeiger nebst dem Spiemit 8 Kapseln und den Brennern für
Darstellung Chladni'scher Klangfiguren,
gel ermöglicht wird, Platten zur
Helmholtz Seite 242), der Crova'sche
eine meh'rstimmige Sirene (vergl.
deren Einrichtung in
Wellenapparat und andere Instrumente vorhanden,
auch die von Helmholtz
praktischsten Weise hergestellt ist, sowie
der
Seite 33
stalt
und 34
erschienen*).
mit welchem
u.
s.
den
citirtcn
man
Stimmgabel- Chronographen
Das Universal -Vibroskop von
alle
in verbesserter
Vesselhoff
Ge-
aus Riga,
Schwingungen der Saiten, Membranen, Stäbe
That, welche neben
w. beobachten konnte, war wohl die einzige
konnte, obErrungenschaften König' s auf der Ausstellung bestehen
er natürlich
gleich
gegenüber der Vielseitigkeit Königes, welchem die
Medaille erhielt.
goldene Medaille zu Theil wurde, nur die silberne
aus den Herren:
Die Jury für die musikalische Abtheilung bestand
1.
de la garde naPräsident Mellinet, senateur, commandant superieur
membre de l'Inde la Seine; 2. Vicepräsident Ambroise Tliomas,
tionale
stitut,
3.
et dedeclamation;
professeur au Conservatoire imperiale de musique
Kastner,
membre de
l'Institut;
4.
membre de
Berichterstatter FHis,
beaux-arts, directeur
l'Academie royale des sciences, des lettres et des
membre des Jurys interdu conservatoire royal de musique de Bruxelles,
Dessen Stellvertreter war der Componist
nationaux de 1855 et 1862.
Instrumentenfabrikant aus Würtemberg;
b. Julius Sehiedmat/er,
—
Qß^,aert.
6.
—
Secretär E. Hanslick, Dr.
Universität zu
ter
Wien;
7.
und Professor
Musik an der
Lord Gerald Fitzgerald und dessen
Hon. Seijmour Egerton aus
Von
für Geschichte der
Stellvertre-
London. —
Herrn
diesen haben wir den österreichischen Berichterstatter
und dessen GrundProfessor Dr. Eduard Hanslick schon früher erwähnt
als möglich Meviel
so
Lande
satz angeführt, dass jeder Juror seinem
Da jedenfalls dieses Verfahren bei der
daillen durchzusetzen trachte.
*) Vergl.
par Rudolph König.
auch „Catalogue des appareils d'acoustiquc construits
Paris 1865."
15
226
Beurtheilung von Seiten der Jury
so
müssen wir
um
so
Juror beordert hatte,
mehr
um
Die Tüchtigkeit der Jurors
zu sehr die landsmännischen
dem
ist
ist,
er
z.
B. Städte
seine Unklarheit in der älteren Musikgeschichte,
membre de
lich seine
als
gelehrter,
sein
bereits
Ihn
einen Historiker,
als
und dem Publicum
Sein Fantasiren
gründlich zu forschen.
o-eographischen Dingen, indem
zu vertre-
Interessen geltend zu machen.
recht viel zu schreiben
als
ist,
keinen
bekannt, und nur Herr Fetts suchte
Menschen, wohl aber
als
mehr daran gelegen
Geschichtchen zu erzählen,
in
Bund
die einheimischen Fabrikate gehörig
o-ar
kennen wir nicht
massgebend betrachtet worden
bedauern, dass der norddeutsche
ten.
selbst
als
als
Personen
bezügUch welcher ihn
von uns hochgeschätzter Landsmann
Tlnstitut, gründlich widerlegt
ansieht,
und zurechtgewiesen
Vincent,
hat, end-
Art und Weise auf Bibliotheken zu arbeiten, lassen ihn nicht
den unangreifbaren Vertreter einer internationalen Jury erscheinen.
Ueber seinen Besuch
Er. Tlioinan:
der Bibliotheken
sagt
„Man kannte von dem Buche
„la
z.
Antoine de Cousu, welcher in der ersten Hälfte des
nur ein einziges Exemplar, welches
seit
B.
sein
Musique
17.
Landsmann
universelle" (des
Jahrhunderts
lebte)
langer Zeit der Kaiserlichen
Bibliothek gehörte; aber Herr Fäis spricht von zwei Exemplaren des
Buches von Cousu und belehrt uns, dass sich das eine von diesen in
seiner
Sammlung
befinde.
Von
seiner Seite
ohne zu sagen, in welcher BibHothek er
Exemplare der „Musique
gefunden hat, ein
es
Exemplar, welches (wie man es weiterhin
KaiserUchen Bibliothek sein kann.
erwähnt Herr Th. Nisard,
sehen wird)
drittes
nicht das der
Trotzdem kennt man nur noch zwei
universelle",
das eine entdeckt durch Herrn
Nisard und das andere, welches bei Herrn Fetis
ist
(et
l'autre qui
est
chez M. FHis); denn ach! (car, helas!) das Exemplar, welches sich auf
der Bibliothek in der
Rue
Eichelieu (Kaiserliche BibHothek) vorfand, war
dort verschwunden.
Wie
ist
Nach solchen
das zugegangen?
Beispielen von Subjectivität
dass auch ganz untergeordnete
Gnade
mit
fand,
und dass
gestellt
Höhe
wurden.
mit
Waare
es
wohl glaublich,
Augen
des Herrn Fetis
ist
vor den
die belgischen Pianos, die
verschlossenen Augen
auf gleiche
—
man ihrem Tone nach
für alte Schimmel'sche Claviere gehalten hätte,
Blüthners, Bösendorfer s
,
Becksteins Fabrikaten
—
Geben wir zum Schluss noch
alle
mit Preisen bedachte Firmen an:
227
Orden.
Sax, A.
in Paris,
J.,
legion (Blasinstrumente).
Merklin
in
der Ehren-
Offizier
Frankreich.
.
Ritter der Ehrenlegion
Paris,
(grosse Orgeln)
Frankreich.
Schäfer
Paris,
in
(Associc
Ritter
Chickering in Boston, Ritter
(Pianos).
Ehrenlegion
d.
Hauses Erard).
d.
Vcr. Staaten
.
Frankreich.
Ehrenlegion
d.
N.-Amcrika.
v.
Ausser C oncours.
Schiedmayer,
{J.
und
J.
Schiedmayer,
P.
Stuttgart
in
,
Mitglied
Pianos und Harmoniums.
Beisitzer d.
Würtemberg.
Herz, Henri,
Cavaill€- Coli in Paris (Beisitzer
Orgeln
d.
Jury).
Frankreich.
Debain,
A.
F.,
Paris
in
Harmoniums.
Jury).
.
.
Erard, Frau Wittvve,
Jury).
der
(Beisitzer
der
Frankreich.
.
in Paris
Jury).
Pianos.
in Paris
(Beisitzer d. Jury).
Pianos
Pleyel,
{Schäffer,
Frankreich.
Frankreich.
Wolff
Beisitzer d.
Vuillaume,
Paris
in
Jury). Pianos.
B.,
J.
d. Jury).
Co.
u.
Paris
in
(Wolff,
Frankreich
Bogeninstrumcnte.
(Beisitzer
Frankreich.
Grosser Preis.
Sax, A.
Blech-Blasinstrumente
J., in Paris.
Frankreich.
Goldene Medaillen.
Eroadwood
Sohii
u.
in
London.
Pianos.
Gross - Britannien.
Steinway
Sohn
u.
Chickering
New
in
Sohn
u.
in
-
ser
Gesellschaft
z.
u.
Sohn
(Gesellschaft der
vereinigten Magazine) in Paris.
Orgeln.
York.
Pianos.
Franki-eich.
Ver.
Staaten.
Trieben, F., in Paris. Holzblasinstrumente.
Boston.
Pianos.
Ver. Staaten.
Anonyme
Alexandre, Vater
Frankreich.
B.
Streicher, J.
Sohn, in Wien. Pianos.
u.
Fabrikation gros-
Orgeln {Merklin- Schütze
Co.)
n.
Oesterreich.
in
Orgeln.
Ixelles bei Brüssel.
Belgien und Frankreich.
Silberne Medaillen.
Schiedmayer
Sohn
u.
Pianos.
in Stuttgart.
Würtemberg.
Kirkmann
Sohn
ti.
in
London.
Pianos.
Berden
Huni
u.
Co. in Brüssel. Pianos. Belgien.
Hubert
u.
in Zürich. Pianos. Schweiz.
Bösendorfer,
L.,
Wien.
in
Gross-Britannien.
Vater
Kriegelstein,
und
Pianos
Sohn,
in
Paris.
Frankreich.
Gaveaux, J.,
Ehrbar, F.,
Knake, B.,
in
Wien. Pianos. Oesterreich.
in Münster.
C,
Berhstein,
in Berlin.
Pianos.
Preussen.
Pianos. Preussen.
J.,
in Leipzig.
Pianos.
Sachsen.
Günther, J.,
in Brüssel.
Pianos.
Belgien.
Blüthner,
Sternberg, L., in Brüssel. Pianos. Belgien.
Sprecher
Blanchet,
P.
A.
C.
G.
in
,
Paris.
L.,
in
Strassburg.
Pianos.
Bord, A.,
in
Paris.
Pianos.
Mulecki
u.
Frankreich.
Schweighoffer in Wien. Pianos. Oesterreich.
Berington
u.
Sohn
in
London.
Orgeln.
Gross -Britannien.
Mustel
in
Paris.
Trayser
u.
Mason
Ramlin
Co.
Harmoniums. Frankreich.
in
u.
Stuttgart.
Harmoniums.
in
Würtemberg.
New- York. Harmoniums.
in
Pans. Bogeninstrumente.
Frankreich.
Vogelsangs, H., in Brüssel. Pianos. Belgien.
Pianos.
Frankreich.
Co. in Zürich. Pianos. Schweiz.
u.
Allinger,
Biber, Aloys, in München. Pianos. Bayern.
Paris. Pianos. Frankreich.
in
Pianos.
Oesterreich.
Ver. Staaten.
Miremont, C. A.,
Schröder in Warschau. Pianos.
Frankreich.
Russland.
15*
228
Silberne Medai 11 en
Gand
Bernardel Gebrüder in Paris. Bo-
u.
Frankreich.
geninstrumente
Vuillaume,
F.,
R.
Bogeninstru-
Brüssel.
Belgien.
mente.
Lemböck,
Gabriel, in Wien. Bogeninstru-
mente
Madrid.
in
Holzblasin-
strumente
Si>anien.
Godefroy, Clair
,
in Paris.
Holzblasinstru-
mente
Frankreich.
V.,
Cocfie,
in Paris.
Holzblasinstrumente.
Wien.
Holzblasinstrumente.
Frankreich.
esterreich.
Henry,
Distin,
(Fortsetzung).
Romer oy, Andia,
London. Blechblasinstru-
in
mente
Ziegler, J., in
Gross -Britannien.
Cerveny,
Blechblas-
V. F., in Küniggrätz.
instrumente.
.
.
.
Madame,
Besson,
in
OesteiTcich.
.
.
Paris
.
Frankreich.
strumente
und
Vater
Mahillon,
Blechblasin-
Sohn,
Blechblasinstrumente.
in
.
.
Brüssel'.
Belgien.
Courtois, A., in Paris. Blechblasinstrumente.
Frankreich.
Gautrot, P. L., in Paris.
Frankreich.
C.
,
Blcchblasinstru-
Paris.
in
Weite
Sohn
u.
in
Vührenbach. Mechanische
Instrumente
Baden.
Kelsen, P. F., in Paris.
Mechanische In-
strumente
Frankreich.
Schwander
Co.
u.
Mechanische
in Paris.
Instrumente.
Rohden
Frankreich.
Ciaviermechanik.
Paris.
in
Blechblasinstru-
mente
Lablaye, J.
Oesterreich.
Mechanische Instrumente.
Bollet.
Frankreich.
raente
Bock, Frans, in Wien. Blechblasinstrumente.
Oesterreich.
Frankreich.
Pöhlmann
Nürnberg.
in
Ciaviersaiten von
Bayern.
Gussstahl
Breitkopf
Härtel in Leipzig. Musikalien-
u.
Editionen
Heugel
Sachsen.
Musikalien
Paris.
in
Roth, J. C, in Strassburg. BlechblasinstruFrankreich.
mente.
Millereau
Blechblasinstru-
Co. in Paris.
u.
mente
Frankreich.
Franki'eich.
Brandus u Ditfour
Musikalien-
Paris.
in
Editionen
Lemoine
Frankreich.
Musikalien
Paris.
in
Missenharter in Stuttgart. Blasinstrumente.
Würtemberg.
Martin, Jules, in Paris.
Blechblasinstru-
mente
Frankreich.
Albert, E., in Brüssel. Holzblasinstrumente
Belgien.
Büffet- Crampon
u.
Co. in Paris.
instrumente
Lot,
L.,
in
Holzblas-
Frankreich.
Frankreich.
Editionen.
-
Franki-cich.
Eslava, Bonifacio,
Madrid. Musikalien-
in
Spanien.
Editionen.
Gerard
u.
Co.
Musikalien
in Paris.
Martin
in
Thibout
-
Edi-
Frankreich.
tionen
Toulouse.
Pianos.
u. Co. in Paris.
Mangeot, Gebrüder
u.
Frankreich.
Pianos. Frankreich.
Co. in Nancy. Pianos.
Holzblasinstrumente.
Paris.
Editionen.
-
Frankreich.
Escudier,
tionen.
L
in
Musikalien
Paris.
-
Edi-
Frankreich.
.
Bronze-Medaillen.
Brinsmead,
John,
London.
in
Pianos.
Gross-Britannien.
Kaim
u.
Günther
Kirchheim.
in
Promberger,
J.
Pianos.
Sohn,
in
und
Sohn
in
Pianos.
Wien.
Pianos.
London.
Würtemberg.
Beregszazy, Louis, in Pcsth.
Pianos.
Dorner
Wm-tembcrg.
Oesterreich.
Hals,
in Stuttgart. Pianos.
Gebrüder,
in
Christiania.
Gross - Britannien.
Pianos.
Norwegen.
Pianos.
Aucher, Gebr., in Paris. Pianos. Frankreich.
Preussen.
Pianos.
in Stuttgart.
Frankreich.
Oesterreich.
Alison
Hardt, Carl,
Pianos.
Würtemberg.
Elcke, F., in Paris.
Schwechten in Berlin.
Mahnsjö. in Gothenburg.
Pianos.
Schweden.
229
Bronzc-Me
(1
a i 1 1 e n (Fortsetzung)
Gonzalez,
F.,
deren
Saiten
Hornung
u.
Dänemark
werden
Prestel in
Strassbnrg.
Worniim
London.
in
Frankreich.
Pianos.
Stoltz
und
in Paris.
-
Oesterreich.
Moucelot, L., in Paris.
Bogeninstrumente.
in
Paris.
Mass
J., in
New-
Wwe.,
ThibotiviUe
Musikalien-
Paris.
in
Frankreich.
d.
Aeltere, in Paris.
Bujj'et in
Bogeninstrumente.
Paris. Holzblasinstrumente.
Frankreich.
Italien.
Grimm
in
Berlin.
Biv
Bogeninstrumente.
in
Paris.
Holzblasinstrumente.
Frankreich.
Preusscn.
Bittner, Dar., in
Mechanische Instrumente.
Heintzmann.
Wien. Bogeninstrumente.
Baden
Werkzeuge und
Oesterreich.
Halsumnder, Joh.,
in
Chaillot, Emilie, in Paris.
München. Instrumente,
Fournituren
werderen Saiten mit Fingein geschnellt
deren
in
mit
Saiten
Wien.
Frankreich.
Fingern
Savaresse,
geschnellt
Darmsaiten.
L. H., in Paris.
Frankreich.
Oesterreich.
Amhergcr, B.,
werden.
Darmsaiten.
Paris.
Instrumente,
werden
deren
Frankreich.
Orgelbau.
in
•
•
Anton,
für
Thihouville-Lamy
ß'^y'^i-"-
den
Kindl,
Saiten
in
München.
mit
Holzblas-
Frankreich.
instrumente
Ver. Staaten.
Turin.
in
Musikalien -Editionen.
Frankreich.
Editionen
York. Bogcninstru-
mcnte
Guadagnini
Musikalien-
Paris.
Frankreich.
in Paris.
Panseron,
Frankreich.
Gemunder,
Notendruck.
Editionen
Bogeninstrumente.
Paris.
F.,
J.
Colomhier,
Frankreich.
in
Edi-
Frankreich.
Bogeninstrumente.
.Lirquot, Sohn, in Nancy.
Frankreich.
Grandjou
-
Frankreich.
tionen
Vnillaime, S., in Paris. Bogeninstrumente.
Frankreich.
in
Musikalien
Choudens, A., in Paris.
Hessen.
Memiegaud
Italien.
Blasinstr.
Mailand.
in
Martin, Gebrüder, in Paris. HolzblasinstruFrankreich.
mente
Bogcninstrumcnte.
Darmstadt.
Oesterreich.
W., in Linz. Bluchblasinstru-
./.
Breton, J. JK, in Paris. Hol/l)lasinstrumente.
Frankreich.
Jacquot, Vater, in Nancy. Bogcninstrumcnte.
Frankreich.
in
Blcchblasinstru-
Lecomte, A., in Paris. Blechblasinstrumente.
Frankreich.
Belgien.
Diehl
G., in Graslitz.
in
,
mente
Pelitti
Bogcninstrumcnte.
in Brüssel.
Blechblasinstru-
Lausmann,
Harmoniums.
Frankreich.
Darche
Lyon.
J.
mente
Harmoniums.
Paris.
in
Ver. Staaten.
Frankreich.
Bohhmd,
Frankreich.
Fourneaux
Blechblas-
...
mentc
Frankreich.
in Paris.
New -York.
in
L.,
Coutiirier,
Britannien.
Blechblas-
Niederlande.
instrumente
Harmoniums.
Etimne
Oesterreich.
Osch, E. F., in Mastrich.
Schreiber,
Orgeln.
Gross -Britannien.
u.
Spanien.
instrumente
Harmoniums.
Rodolplie in Paris.
Christophe
Blcchblas-
mit
instrumente
London.
in
Co.
London.
in
Tomschick, Martin, in Brunn.
Orgeln.
Gross
Ramsden
geschnellt
Van
Frankreich.
Bryceson
Fingern
Pianos.
Gross- Britannien.
und Sohn
Instrumente,
Madrid.
in
Wien. Pianos. Oesterrcich.
Möller in Copenhagen. Pianos.
Dleinel, Fr., in
Duvol und Sohn (The Wandlcfelt Co.)
Instrumente,
Fingern
geschnellt
Bayern.
Paris.
i
\
.
Clavicrfilz.
.
.
•
ir.
Frankreich.
230
Bronze-Medail len
Weickert, L. D.,
Würzen.
in
Ciavierfilz.
Sachsen.
Billion u.
Saint- Denis.
Co. in
(Fortsetzung).
Bremond, B. Ä., Spieldosen.
Frankreich.
Ducommim
Spieldosen.
Schweiz.
Greiner, Th., in Genf. Spieldosen. Schweiz.
Lecoutre
Sachsen.
dosen
B.,
Notenstich.
Paris.
in
Frankreich.
Bressler Sohn in Nantes.
Gebrüder.
Baudasse- Cazoüe
Frankreich.
Pianos.
Darm-
Montpellier.
in
Frankreich.
saiten
Klemm, G. A.,
in
-
Suhlet
in
Sainte-Croix.
und
Paillard- Vaucher
Sohn
in
Spieldosen
Croix.
Sainte-
Schweiz.
dosen
Sachsen.
Spiel-
Schweiz.
Drehorgeln.
Gavioli in Paris.
Frankreich.
Kelsen in Paris. Mechan. Orgeln. Frankreich.
Hesse, Ch., in Wien.
Kirchenorgeln.
Markneukirchen. Metall-
saiten
Spiel-
Schweiz.
Jaccard, L. P., in Sainte-Croix.
Pianos.
Frankreich.
Philippi,
Genf.
in
Frankreich.
Editionen
L.
Girod
Ciavierfilz.
Rieter- Biedermann in Leipzig. Musikalien-
Baudon,
-
esterreich.
Baudon, Zinnplatten und Notendruck.
Ehrenvolle E rwähnungen.
Franche
Montal
.
Frankreich.
Rinaldi-Usse
.
Frankreich.
Salaum,
Pianos.
in Paris.
Pianos.
in Paris.
L€veque, J. L.,
Pianos.
in Paris.
Frankreich.
Hoeberechts
Sohn
u.
Lüttich.
in
Gramer,
Co.
u.
Berlin.
in
Wien.
in
Gottfried,
Pianos.
in
Klemms,
L.,
J.
Pianos.
Düsseldorf.
in
E.,
-
Schreck
Oehler,
u.
Co.
Christian,
in
in
Paris.
Neuner
u.
Pianos.
Pianos.
u.
Co.
in
Weigel,
deren
Barcelona. Pianos.
Spanien.
Bertringer, P., in Paris. Pianos. Frankreich.
Burckardt und Co. in Paris.
Pianos.
Frankreich,
Bogeninstru-
München.
in
mit
Saiten
Instrumente,
Fingern
geschnellt
Bayern.
mit
Saiten
Instrumente,
Fingern
werden
Pianos.
Fr.,
in
Instrumente,
Salzburg.
mit
Saiten
Fingern
geschnellt
Oesterreich.
Blechblasinstru-
in Pardubitz.
J.,
Oesterreich.
Leroux, Fr., der ältere,
blasinstrumente.
mente.
geschnellt
Oesterreich.
werden
Kruspe,
Bo-
Bayern.
Baiern.
deren
mente
Bernareggi
Hornsteiner in Mittenwald.
Tumhardt, F., in Salzburg.
Farsky,
Pianos.
Frankreich.
werden
Frankreich.
Paris.
Bogeninstrumente.
F.,
deren
Simon, Jul., in Wien. Pianos. Oesterreich.
in
Bogeninstru-
Reiter, Joh., in Mittenwald.
Lechner,
Würtemberg.
Souffleto
Carlsruhe.
geninstrumente
Frankreich.
Stuttgart.
Britannien,
Baden.
Belgien.
Preussen.
Yot
-
Harmoniums.
Paris.
Bayern.
in
J.,
Dubois.
mente
Pianos.
Berlin.
in
in
instrumente
Padeivet,
Spanien.
Preussen.
Westennayer,
Richard
u.
mente
Pianos.
Brüssel. Pianos.
Dopere, E.,
Harmoniums.
Frankreich.
Schweden.
in Saragossa.
London.
in
Kirchweger, Ludtv., in Frankenthal. Bogen-
Würtemberg.
Soler, Miguel,
Frankreich.
Gross
Couty
Har-
Paris.
Pianos.
Pianos.
Stavenow, L., in Stockholm.
in
Preussen.
Oesterreich.
Hagele, Heinr., in Aaden.
Ch.,
Kelly,
Co.
u.
Pianos.
Belgien.
Westermann
in Paris. Pianos. Frankreich.
Schwab
moniums
Ch.,
.
in
.
Erfurt.
Paris.
in
.
.
Holz-
Frankreich.
Holzblasinstru-
Preussen.
231
Ehrenvolle Erwähn ungen
Frankreich.
F.,
Mollenhauer,
strumente.
.
Frankreich.
.
Pianos.
Stuttgart.
in
E.,
Steingräber,
Bayreuth.
in
Mola, Giuseppe,
in
Turin.
Harmoniums.
Rom.
Saiteninstru-
Italien.
Italien.
Petroni, Antonio,
Schlaginstru-
Keurop£-Kildji in Psamatia.
in
mente
Türkei.
mente
Bandet, C, in Paris.
Kirchenstaat.
De Gromard,
Mechanische Instru-
in Eu.
Que.ntin,
Lachenal
in
Faccini
Gross -Britannien.
Blasinstr.
Forli.
in
Mailand.
in
Pelitii
Ciaviermechaniken.
Gehrling in Paris.
Frankreich.
Menard. Orgeln
Mechanische Instru-
London.
mente
Ceciliums.
Frankreich.
Frankreich.
mente
Pianos.
Bayern.
Frankreich.
Schlaginstrumente.
Cremona.
in
Co.
u.
Würtemberg.
Preussen.
.
Gr^goire in Paris. Schlaginstr.
Galtotti
Pianos.
in Paris.
Pfeiffer
Holzblasin-
Fulda.
in
(Fortsetzung).
Hensel
Holzblasinstrumente.
Paris.
in
Genteilet
Blasinstr.
Italien.
Italien.
Frankreich.
Werkführer (oder Mitarbeiter).
Bronze- Medaillen.
Eland, bei Blanchet.
Thiemann, bei CavailU-
Linnemann, Pierre, bei Erard. Frankreich.
Neukomm, Basile, bei Erard. Frankreich.
Stockhausen,
bei
Wolff und
Plei/el,
.
Gandillon, bei Gautrot
Co.
Achille,
Pabis,
Debain.
Mary
Cabrol,hei Blanchet.
.
.
.
.
.
d. altern.
Frankreich.
Frankreich.
Frankreich.
,
Gautrot
bei
altern.
d.
Frankreich.
Carbonnier, Ck., bei Grandpn. Frankreich.
Frankreich.
Mahin,
Frankreich.
Brulart,
Grandjon.
F., bei
./.,
bei
.
.
P., bei Ad. Sax.
Feuillet,
Frankreich.
Mangeot Gebr. Frankreich.
Bartsch, bei Ad. Sax.
Knoust, bei Jacques Herz Neffe. Frankreich.
Frankreich.
Lappuchin, bei Rohden
.
.
Sarrazin, bei Gautrot d. altern. Frankreich.
Frankreich.
Neubärger, bei CavailU-Coll. Frankreich.
lieinburg, Gabr., bei CavailU- Coli.
bei
.
Coli.
.
Frankreich.
.
Frankreich.
Frankreich.
Ehrenvolle Erwähnungen.
Erard.
Frankreich.
Bellanger, bei Henri Herz.
Franki-eich.
Chalaison, Michel, bei Erard.
Frankreich.
Raimond,
Henri Herz.
Frankreich.
Michel,
Gann,
Georges,
bei
Wolff
bei Pleyel,
D'Haerie
,
bei Pleyel,
u.
Gontier, bei Henri Herz.
Co. Frankreich.
Voirin,
Debain
Frang.
Nicolas,
bei
Vuillaume.
Courois, L., bei Ad. Sax.
Frankreich.
Husson, H., bei Ad. Sax.
Farnouw, W., bei Ad. Sax.
Frankreich.
Otto, bei Henri Herz. Frankreich.
84)
Frankreich.
Frankreich.
Würtemberg.
In der Klasse
Frankreich.
Frankreich.
Frankreich.
Guellier, Hipp., bei
.
Bardony, bei Heiiri Herz.
Bouvet, J., bei Ad. Sax.
Barb^, Aimable, bei Vuillaume. Frankreich.
Deschner, Franz, bei Schiedmayer.
Raupp,
.
Michel, bei Henri Herz.
Wolff und Co.
Frankreich.
Millot, bei
bei
Henri Herz. Frankreich.
Frankreich.
Frankreich.
Roche, A., bei Ad. Sax.
Chapitel, E., bei Grandjon.
.
Frankreich.
Haene,
.
Frankreich.
bei Pleyel.
.
.
Frankreich.
|
erhielten bezüglich des Musikunterrichts Folgende Preise:
Goldene Medaille.
Soci^t^s orph^nir/ues de France in Paris.
Musikalische
Werke
Frankreich.
232
Silberne Medaillen.
Papifi in Paris. Musikmethode. Frankreich.
Delafontaine
Frankreich.
Batiste
Heugel
u.
London.
Hullah
in
Cheve,
Wwe.,
Musikalische Werke.
Musikmethode.
Paris.
in
Lehrbücher
in Paris.
Conservatoriums
Gross
in
Paris.
'
Britannien.
Gesangmethode.
Frankreich.
d.
Frankreich.
Bronze-Medaillen.
Gesangmethode.
Rossi.
Lahausse
-
dflssy
.
.
Leon,
Dessirier, Paris.
Pont
in
Leveque.
-
werke
Musik-
F.,
Clement,
Methode
Frankreich.
Uebungstabellen
Ferret,
Italien.
Musikalische
Paris.
in
.
Gesangmethode. Frankreich.
in
Paris.
KirchengesangFrankreich.
.
Vervoitte in Paris. Kirchenmusik-Sammlung.
Frankreich.
Frankreich.
Pauraux
Mechanische Tonleiter-
in Paris.
Tabelle
-
.
Delcasso
u.
Gross in Paris. Gesangmethode.
Frankreich.
Frankreich.
.
Ehrenvolle Erwähnungen.
Soriano
Mouzin
Rahn
Musikalien.
Fuertes.
Spanien.
Hanon
in
Boulogne-sur-Mer.
System zur
in Metz.
Gesangmethode. Frankreich.
Begleitung des Kirchengesanges, Musik-
in Baris.
Gesangmethode. Frankreich.
Frankreich.
methode
Danel in Lille. Gesangmethode. Frankreich
Lebeau
der
ältere
in Paris.
Musikverlag.
Frankreich.
Möchten
sich
sere 'Fortschritte
Im Jahre 1872 auf der Berliner Ausstellung noch grös-
und vor
allen
Dingen noch mehr Bethätigungen ver-
schiedener Firmen nachweisen lassen.
Man
wenn
sie
soll nicht
noch so
glauben, dass eine so grossartige Ausstellung, auch
viele Schattenseiten
zeigt,
auf die Fortentwickelung,
auf das ganze Denken und Empfinden der Industriellen keinen Einfluss
ausüben könne. Es verhält sich damit gerade
so,
wie mit allen bedeuten-
deren Unternehmungen, welche bei gehöriger Inangriffnahme auch
wichtige Folgen nach sich ziehen.
Möchte man doch immer das
Schiller'sche
Wort bedenken:
Nur der grosse Gegenstand vermag
Den tiefen Grund der Menschheit aufzuregen;
Im engen Kreis verengert sich der Sinn,
Es wächst der Mensch mit seinen grossem Zwecken.
stets
Nachträge.
Zu Seite
7:
Herr Ämbros, welcher
die Schrift
BoetJims für ein „schwer verständliches
die
Werk"
„de musica" von
hält, urtheilt
über
Glarean'sche Ausgabe beregten Werkes im zweiten Theile seiner
Geschichte der Musik, Seite 39, folgendermassen:
„Die von Glarcan zur Erläuterung des BoetJims entworfenen Figuren gleichen bald Maschinen und wunderlichen Apparaten aus irgend'
einem Laboratorium zu phantastischen Zwecken, bald märchenhaften
Kuppelbauten, bald verschlungenen Drachenleibern, bald Zaubercharak-
So begegnen
teren.
sie
volltönende griechische
dem Blicke
Namen und
fast
auf jedem Blatte und seltsam
mystische Zahlen, die zur Erläuterung
der den Beschauer geheimnissvoll ansprechenden Gebilde beigeschrieben
sind, konnten (im Mittelalter) den anregenden Reiz der
Die Universitätsbibliothek zu Prag;
mehren.
Sache nur ver-
besitzt einen
ganz
ausgezeichneten Boethius in einem grossen prächtigen Pergamentcodex
des lOten Jahrhunderts.
Auch
dieser
ist
mit seltsamen
(?)
Aufrissen
reichlich ausgestattet."
Wir haben
in
den auf verschiedenen Bibliotheken befindlichen zahl-
reichen Manuscripten der fünf Bücher de musica des Boethius, von denen
der von uns in Cöln entdeckte und zuerst angezeigte Codex das höchste
Alter hat, durchaus keine
Figuren meist
in
seltsamen
Bogenform gefunden,
und Klanggeschlechter dienen.
„mystisch", sondern
in ihrer
erkennen und zu verstehen.
Aufrisse, sondern nur einfache
die zur Erläuterung der Intervalle
Die Zahlen sind ebenfalls gar nicht
Bezeichnung der Tonverhältnisse klar zu
Boethius bediente sich zu seiner Zeit ganz
desselben Versinnlichungsmittels, wie in neuester Zeit Morits Ilmqjt-
mann
in seiner
„Natur der Harmonik und der Metrik", wo
mannigfachen harmonischen und metrischen Beziehuno;en
Bogen veranschaulicht
sind.
Und
gleichfalls die
häufisr
so sind auch in der Baseler
durch
Ausgabe
234
des Boetliius die wenigen von Glarean hinzugefügten Figuren zu
Zwecke den Manuscriptfigurcn
selben
nachgebildet.
dem-
Der Prager Codex,
den Herr Amhros nur erwähnt und nicht näher beschreibt, gehört nach
Joseph HanslicKs Geschichte und Beschreibung der Prager Universitäts-
Ute Jahrhundert. Näheres über den Werth
bibliothek wahrscheinlich ins
der Schrift jenes alten Musikphilosophen und über die besten Manuscripte
man
findet
unserer Dissertation: „Die absolute
in
Harmonik der Grie-
wo auch die Tonzeichen facsimilirt und
noch keine Uebersetzung und vollständige
chen", Leipzig bei Alfred DörfFel,
Bisher
erklärt sind
Erklärung
ist
der Schrift des
Boethms
in einer lebenden
Herr Arrey von Dommer, welchem
scheinen, in
Grounow
Sprache versucht
Werken schöpfende Compilator
worden, daher auch der aus neueren
die alten
Sprachen fern zu liegen
seinem „Handbuche der Geschichte der Musik", Leipzig
1868, das
Werk
bei
des Boethius, gleichwie sein gelehrterer Vor-
nan o-er Herr Äntbros, ein „allerdings schwer verständliches" nennt.
Die
Verlao-shandlung des Herrn A. H. Payne hat sich entschlossen, eine
Uebersetzung aus
unserer Feder
herauszugeben,
in
welcher wir den
für die Musikgeschichte so wichtigen Inhalt darzulegen hoffen.
Zu Seite
49:
Der Mönch Huchald
aus
St.
Amand
Flandern
in
t 930, nimmt in der Geschichte der Musik eine bedeutsame Stellung ein
derselbe seine Berühmtheit durch das sogenannte
und zwar hat
num" erlangt.
nungen
Betreffs des
„Organum"
über die mittelalterliche Geschichte der
Historikern allein zu beachten sind, weil
von
Dommer
in
z.
ihren Handbüchern nur
Ansicht aus, dass
man zu Huchald' s
„Orga-
führt Herr ^möros, dessen Mei-
Musik von den neuesten
B. die Herren Brendel
als
und Arrey
Ausschreiber erscheinen, die
Zeiten in parallelen, zugleich er-
klingenden Quinten und Quarten gesungen habe, welches Curiosum durch
Gerbert beigebracht und von späteren Geschichtsschreibern in den modernen
Sprachen nacherzählt wurde.
ter
In Deutschland hat namentlich Kiesewet-
durch zusammenhangslose Angabe
Huchald' s, wie
sie
schon ForTcel
citirt
einiger Stellen aus den
hatte, jene widersinnige Quinten-
und Quartentheorie zu allgemein angenommener
um
so
mehr zu bedauern
ist,
als
Werken
Giltigkeit erhoben,
was
dadurch dieser Abschnitt der Musik-
geschichte als etwas Besonderes, als in keinem organischen
Zusammen-
hange mit dem grossen Ganzen Stehendes angesehen werden musste.
Herr Amhros will zwar die vermeindichen Quinten- und Quarten-
235
parallelen HucbalcVs sowie Guides, des
im Mittelalter so berühmten Ton-
und Nachfolgers unseres Hncbalä,
lehrers
lichen Polyphonie betrachtet
wissen.
Durchgangspunete zur wirk-
als
Wie kann
aber eine Theorie als
Durchgangspunkt angesehen werden, welche zu einer späteren Zeit im
geraden Gegensatze steht, und wie
satz für eine
ist es
möglich, einen solchen Gegen-
Grundstufe weiterer Entwickelung zu halten?
Herr Amhros geht noch weiter
als Kiesewetter,
und Quartengänge
parallelen Quinten-
welcher Letztere die
als eine Speculationstheorie mittel-
alterlicher
Mönche
bezweifelt,
wogegen Ersterer jene vermeintliche Theorie
aber die praktische Ausführung derselben
hinstellt,
geübte Singweise jener Zeit
angenommen wissen
als eine täglich
Obgleich wir
will.
schon früher in den Wiener Recensionen, Jahr 1865, Nr. 25, in ähnlicher
Weise auf diesen Irrthum aufmerksam gemacht haben,
an diesem Orte doch wiederum für
Zunächst
Ansichten hinzuweisen.
Pflicht,
ist
so halten wir es
auf die Unhaltbarkeit jener
zu bemerken,
dass die
meisten
neueren Historiker nicht mehr, ja noch weniger von den Schriften Hucbatd's wissen, als
was
bereits
von ForJcel angegeben worden
ist.
Sie
haben auf Treu und Glauben angenommen, dass „concentus" mit „harmonischer Zusammenklang" zu übersetzen
sei,
anstatt mit
„melodische
Folge", weil dieser Ausdruck eben nicht unserm Begriff von Harmonie
entspricht, sondern
dem
griechischen von
hermosmenon und harmonia,
wie auch Wallis in seiner Ausgabe des Ptolemaeus richtig nachweist.
Ferner hat
man
setzt, anstatt
seil,
modum
„in
unum
canere): denn
singt, so heisst dies:
mixtio
canere" fälschlich mit „zugleich singen" über-
dass es heissen muss: „auf einerlei Art singen" (in
vocum"
wenn
eine
Stimme mit der andern
„vox simul cum voce
nicht eine
canit."
Auch
unum
zusfleich
bedeutet „com-
Mischung harmonischer Stimmen, sondern eine
Mischung melodischer Stimmen.
Indem Hucbald
die
drei verschiedenen
Quartengattungen
welche sich durch den Sitz des Halbtones unterscheiden,
c
d
e
d
f,
e
f g, und diesen auch
die
z.
B.
vier Quintengattungen
erklärt,
Hede,
nach den-
selben
Grundsätzen hinzugefügt, bemerkt er zugleich, dass vermittelst
dieser
Symphonien, nämlich der Quarten und Quinten, das Organum
bewerkstelligt werden könne.
Das Organum, meint
er, sei
eine Antwort,
welche der Principalstimme nachfolge, und zwar könne eine einzige
Stimme
einer vorhergehenden
Principalstimme
auf der
Quarte
oder
236
Quinte
als
doppelte
„Organum"
Stimmen
dürften die
Antwort bewirken,
ja, es
durch Octaven verbundene Stimmen berechtigt,
durch
Octaven
antworten, oder auch zwei durch
bedeutet eben weiter nichts
als
„Organum" zu zwei
ein
Octaven verknüpfte Principalstimmen
ver-
wären sogar zwei
Organum
herzustellen.
„Nachahmung", „Nachfolger", „Anwort"
auf der Quarte oder Quinte. Z. B.
Exempel
er ein
stellt
in
vier Zeilen
auf welches wir durch Buchstaben in unserer Tonbezeichnung aufschrei-
ben und jedem Tone die ihm zugehörige Silbe beisetzen:
Principalstimme
4.
d'
f
9'
9'
Tu pa tris sem
Organum
3.
a
c'
d'
d'
Tu
pa
tris
sem
(Ifg
Principalstimme
2.
Tu pa
A
Organum
1.
9'
nus es
/'
«'
d'
fl
li
us
e'
r'
h a
pi ter nus es
fi
li
d'
d'
d'
Knabenstimme.
Knabenstimme.
us
gggsrafed
tris
sem
pi ter
d
d
d d
c
«'
9' 9'
pi ter
Tu pa tris sem pi
nus es
d
e
nus es
ter
fi
Männerstimme.
us
li
c
HA
fi
li
Männerstimme.
us
Hierzu sagt Huchald Folgendes:
Sive
namque
simplici cantui du-
Möge man nun dem
Gesänge
plex
Organum adjungas, quod
stimme) ein doppeltes
primus versus ac
secundum versum
vicem
einfachen
einfachen Principal-
potest
tertius,
significare
(der
Organum hin-
zufügen, welches die erste und dritte
Zeile bezeichnen kann, die (beide
qui
ad
tenent
organi;
sive
ad duplicem
zusammen) zur zweiten
Zeile
Wechsel des Organums
festhalten
den
(den Wechselgesang bewirken) oder
;
Organum
cantum simplex
'^
^
referatur,
quod versus secundus designat
et
..
möge man
r
i
i
Organum
continentes, seu et
in
suo
r^
(jre-
sang (auf die verdoppelte Principalstimme) ein einfaches
quartus,
u
aul den doppelten
Organum
be-
medio
Organum gemi-
ziehen, welches Verfahren die zweite
und
vierte Zeile
kennzeichnet, die
in ihrer Mitte (d. h. zwischen sich)
nes
et
cantum,
sive etiam triplum
utrumque facias, descripta ad invi-
das Organum enthalten, oder möge
man sowohl das Organum, als auch
den Gesang
cem consonat
et
humanae
ratione.
Possunt enim
voces, et in aliquibus
(die
Principalstimme)
verdoppeln oder auch beide
ver-
dreifachen, so consonirt es wechsel-
237
instrumentis musicis non modobinae
et binae, secl
hac
sibi
etiam tcrnae ac ternae
dum
misceri,
collatione
seitijx
CT)
auf die beschriebene Weise
Denn
es
können sowolil Menschen-
stimmen,
auch
als
Instrumental-
stimmen nicht nur je zwei und zwei,
sondern auch je drei und drei in
uno impulsu, vel
utii^ue
unum
vocibus
tribus in
totidem vo-
actitatis,
UbI
ces respondent orfj;anum.
atten-
Verbindung
dieser
men
auf einerlei Weise thätig wa-
ren,
ebensoviel
Antrieb,
dendum, ut vox media
inter
d. h.
Stimmen auf einen
zugleich als
ad
se
utrasque
cum
mero
unitatis
medietas
verum
si
in octavo
nu-
non
sit;
tum
ad can-
inferlori latere
diatessaron spatio respondeatur,
Stimme
sich nicht in glei-
beiden verhält, weil nämlich in der
Zahl die Mitte der Einheit nicht
ist;
sondern wenn von der Tiefe aus
gerechnet
dem Gesänge
palstimme) im
a superiore vero spatio diapente. Et
ut
hoc clarius insinuetur ncscien-
zu beachten,
chem Zwischenraumsverhältniss zu
8.
ab
ist
dass die zwischen beiden liegende
mittlere
habeat, quippe
Organum
duas
antworten. Hierbei
non aequo spatio
mischen,
sich
indem dann, wenn sogar drei Stim-
hältniss
wird,
(der Princi-
Zwischenraumsver-
Quarte geantwortet
einer
dann von der Höhe aus ge-
rechnet im Zwischenraumsverhälttibus sine fastidio scientium,
si
voce
Und
niss einer Quinte.
damit dies
den Nichtwissenden ohije Ueberdruss
virili
organizetur simul
puerili,
cum voce
hae duae voces
sunt
sibi
der Wissenden deutlicher eingeprägt
werde; wenn
nämlich
durch eine
Männerstimme zugleich mit
per
diapason
ad
consonae;
autem vocem, quam
inter se
eam
mediam
Knabenstimme
sind
beiden
diese
selbst in der
contintnt, ad
quam
scilicet
utraeque
zu der
acutior,
quae
est puerilis, quinto extat loco supe-
ten, der
Stimine
,
aber,
als
nämlich
antworten
Stimmen
sich
Octave consonirende;
zwischen sich
Organum respondent,
einer
organizirt wird, so
zeigt
welche
sie
die mittlere hal-
l)eide als
sich
Organum
die höhere,
nämlich die Ivnabenstimme, auf der
rior,
ea quae
virilis,
quarto
loco
fünften Tonstufe als die höhere, die
238
Männnerstimme auf der vierten Ton-
enim cognato nexu
Sic
gravior.
Denn
stufe als die tiefere.
sese
mutuo symphoniae
^
•^
quicumque
sonus
hac
ex
ut
ligant:
°
.
.
•
i
i
Verbindung wechselseitig
^'^^^^
parte
quartana collatione sese habet ad
T
parte per diapason
-ii
anum, ex
,
illa
i
/•,
emigen sich durch verwandtschatt-
Symphonien,
i-„_
so ver-
i.
i
die
jedweder
dass
so
Klang, der auf der einen Seite in
Quartenbeziehung
° zu einem andern
^
auf der andern Seite in der
steht,
quinta regione ad eundem respiciat.
Octave auf der fünften Stufe zu
demselben zurückblickt
h.
(d.
das
Quintenverhältniss zeigt).
Huchald sagt
ben
sei,
wie wir
in Nr. 2
also, dass ein
dem
sie in
aufgestellten
Zu
ausdrücken konnten.
Organum
doppeltes
Wechselgesang
setzen,
Gesang, eine Principalstimme gege-
z.
B. Nr.
herstellen, d. h.
Exempel durch
1
und Nr.
3,
tiefere
welche zusammen den
um
sei,
als eine
um
Stimme des Organum
eine
Quarte
Principalstimme und von dieser die höchste Stimme des
eine Quinte entfernt war.
Aber auch
erscheint.
palstimme,
als
Endlich
sind, als
sei
wo dann
Organum,
man auch im
Nr. 3,
d. h. als
wo dann eben
so viel
Stimmen
konnte eingetheilt werden in Quinte und Quarte
Quarte und Quinte
A — d — «,
Harmonik der Griechen
Eintheilung A — d— a
Ton
als
Das
Organum
Verhältniss
Die Octave
A — e — a,
oder in
wie wir es schon in unserer absoluten
darlegten.
Dem
angeführten Beispiele
liegt die
zu Grunde, mithin der hypodorische Ton, dessen
die
Principalstimmen auf
dem
wenn eben
Nachfolger, als
des Gesanges beruht nämlich auf der Theilung der Octave.
hatten, so
man
Stande, sowohl die Princi-
antworten, wie viele als Principalstimmen thätig waren.
authentischer
Organums
auch das Organum, die Antwort, durch Octaven zu ver-
doppeln, ja zu verdreifachen,
A—a
tiefer lag,
die Principalstimme dürfe
verdoppeln, wie es Nr. 2 und 4 darstellen,
nur drei Stimmen vorhanden
Antwort
durch
Octave verdoppelte Nachahmung auf der Quinte, so dass
natürlich die tiefste
als die
könne man ein
nach dem Vortrage der Principalstimme
beginne der Wechselgesang, welcher nichts Anderes
die
Schrift
fettere
dieser Principalstimme
Octavengattung
dem
authentischen
d—a — d'
Tone
war.
Wenn
also die
die Melodie vorgetragen
begannen dann die Stimmen des Organums ihre Antwort auf
Piagaltone, und zwar wurden die beiden Principalstimmen ebenso
239
von einem Manne und einem Knaben
nen Klängen
bald findet
in der
ausgeführt, wie die beiden
es
in
äquiso
Huc-
wenn Knaben- und Männerstimmen
passend,
also
Octave, mithin
Stimmen des Organums.
Octaven den Gesang vortragen
wonach
,
in
wiederum durch Octaven verbunden, Knaben- und Männerstimmen
Organum
(voces aeqnisonae)
Stimme
Die Octave
antworten.
(simul
und Diapente,
wo
,
cum
hatte eben gleichklingende
in
Im
Diatessaron
und Quinte, konnte aber nur der
der Quarte
Wechselgesang, die Diaphonie,
als
Stimmen
Stimme zugleich mit der höheren
tiefere
voce) eine Melodie vortragen konnte.
h.
d.
die
in,
der Quarte oder Quinte-
stattfinden,
weil diese
Symphonien
bei
genauer Beobachtung der Klangstufen berechtigt waren, den Wechsel
des
Organums (vicem
organi teuere), den Wechselgesang zu behaupten
und aus dieser Verknüpfung,
d. h.
aus der Aufeinanderfolge des Ge-
sanges und der Antwort (organale responsum) entstand dann eine ange-
nehme Melodie
(suavis concentus).
Nachdem wir nun
Felis, Änibros
diese
von ForJccI, Kiesewetter
Coiissemaker,
,
beigebrachte Ansicht von den Quinten- und Quarten-
etc.
parallelen zurückgewiesen haben,
müssen wir noch kurz berühren, dass
auch das sogenannte „schweifende" Organum, aus dem Kicscivetter und
Amhros „Orgelpuncte" und
Stimmen nach
contrapunctisch „taumelnde"
Gerhert und Forkel ableiten, nur ein Phantom falscher Erklärer
Man
hat
welcher aber ebenfalls die Stimmen des Gesanges
(praecedentes voces)
tes voces),
ist.
dabei neben Huchald hauptsächlich auf Guido gestützt,
sich
und
die des
Organums
als
als
voranschreitende
nachfolgende (subsequen-
aber nicht beide als zugleich fortschreitende bezeichnet.
Auch
bezieht der berühmte mittelalterliche Schriftsteller diese ganze Singweise
auf die Antiphonien, von denen er
z.
B. Miserere mei
Dens anführt
in
folgendem Beispiel:
Diapason.
cf d' e' c'
d' e' d'
& d & h a g d
d'
&
d' d'
d
Diapente.
fffedcfgaggf
f g a f g a g
Diatessaron.
c
Wir haben
gegeben,
um
d
e
c
d
e
d
c
c c
IIA G
c
d
dieses Beispiel gleich in unserer
e
d d
c
Tonbezeichnung wieder-
unwesentliche Weitläufigkeiten und Missverständnisse zu
240
vermeiden.
und
Die
mittlere Reihe ist
anderen beiden durch Diapason verbundenen sind
(subsequentes voces), welche als
Organum
die
antworten, gleichwie wir es
tessaron, d. h. Quarte, weil sie die
Töne der Antwort
enthält,
steht
Dia-
welche
zum
Principalstimme, im Verhältniss der Quarte stehen.
Principal stimme
ist
mit Diapente,
Töne zur obersten Stimme das Quintverhältniss zeigen und
Diapason,
schrift
Reihe,
steht zur untersten
d. h. die
im Octavverhältniss, weshalb
Octave, zugetheilt
h.
d.
Nachdem
ist.
die oberste
Ueber-
ihr die
die
mittlere
Principalstimme, gesungen war, ertönte antiphonisch das
Organum, bestehend aus der untersten und obersten Stimme,
von Quinten- oder Quartenparallelen gar keine Rede
also
stellt
Die
Quinte, überschrieben, weil die
h.
d.
die
nachfolgenden
Ueber der untersten Reihe
Stimme
und
voces)
durch Huchald kennen lernten.
Gesänge, zur
Deus
die Antiphonie Miserere mei
Stimmen (praecedentes
enthält die voran schreitenden
ist.
so dass
Dann
Guido aber auch noch die besondere Regel auf, dass die Antwort
(Organum), welche einem auf den tonus
zum
ponirten Gesänge nachfolge, nicht tiefer als
sobald
man
ff
Antwort:
Von da
wo
ab,
zur
In
dem
c c
(j
cj
d d
ff
d
c c
c c c c c G
e
e
f
d
muss deshalb
Festhaltung
c herabsteigen dürfe,
z.
B.
c
des
Tonus
die
Antwort auf c stehen
tritus nicht tiefer
Plagalton des Tonus
tritus
==
c
— f—
c',
bleiben, weil
herabsteigen darf.
Grunde, nämlich der
Beispiel lag dieselbe Tonart zu
ersten
= f com-
wir den Strich gemacht haben, steigt also der Gesang
tiefer als /'herab, es
sie
Tonart festhalten wolle,
in ihr dieselbe
Gesang:
der Finaltöne
tritus
Antwort konnte dort aber
die
streng durchgeführt werden, weil derselben nicht die Beschränkung auferlegt war, dieselbe
Antwort
{d
e
Tonart festzuhalten.
nicht aus der Plagaltonart des
f g) herauszutreten, das System
c
Hier jedoch musste,
Tonus
tritus
— f—
&
daher die Antwort in ihrer letzten Hälfte auf
Systems stehen
Und
das
um
in der
unter den Finaltönen
streng bewahrt werden,
dem
tiefsten
Tone des
blieb.
ist
nun
so ein vermeintlicher Orgelpunct eines sogenannten
„schweifenden" Organums, welchen die Erklärer deswegen aufgebracht
haben, weil
sie
mit
dem Texte
nicht vertraut waren, der das
Organum
ausdrücklich als subsequutor (Nachfolger, Nachahmer) bezeichnet.
241
bei allen Beispielen
Der Nachweis kann
ähnlicher
HucbaMs und
so dass sich gewiss die
Weise .geführt werden,
Guidö's in
Ueberzcugung
Bahn brechen nuiss, wie die ganze Musikgeschichte durch eingehende
Quellenforschungen eine vollständig veränderte Gestalt gewinnt und wie
auszumit allen Compilationen trotz der geistreichsten Diction nichts
richten
ist.
Herr Amhros sagt nun, dass die Quarten- und Quintenparallelen
Das ist, wie wir sahen,
vielgepflegte Singweise gewesen seien.
eine
unrichtig; das Organiziren jedoch, wie wir es hier als
nachwiesen, war sehr verbreitet,
wofür man den Beweis
Wechselgesang
in
den Zuständen
und
der Sängerschule St. Gallens finden kann; ja schon die Hebräer
Griechen kannten ein ähnliches Verfahren
theilung der Psalmen
erkennen vermag.
wie
,
man
bei richtiger Ein-
und aus den griechischen Schriften über Musik zu
Dass auch
die
Franzosen an dem alten
G erh er fnoh&n
Märchen von den Quintenparallelen hängen, geht aus der ganz unrichtigen Uebersetzung Goussemalcer's von einigen herbeigezogenen Stellen
hervor;
z.
B. übersetzt dieser Historiker in seinem
l'harmonie au
„Organum
moyen äge"
est
vox
praecedentem sub
diapente et diatessaron
;
copula
aliqua
„Histoire de
Seite 230 folgendermassen:
sequens
„L'organura est une voix, qui
celeritate
accompagne rapidement,
quarum
quinte et ä la quarte, une autre voix
vi-
delicet praecedentis et subsequentis
fit
Werke
decenti
conso-
qui
la
que
l'assemblage de l'une et de l'autre
produise une
nantia."
de maniere
precede,
ä la
consonnance
conve-
nable."
Er
übersetzt also sequi mit accompagner
und sub
celeritate mit rapi-
dement; dann weiss er nicht, was er mit der vox praecedens anfangen
soll,
über die er sich in eine geradezu
Musste aber dem Franzosen für das Wort
zösische
komische Erklärung
einlässt.
sequi der entsprechende fran-
Ausdruck suivre nicht recht nahe liegen?
—
Die
citirte Stelle
heisst einfach so:
„Das Organum
folgt in
ist
eine Stimme, welche einer vorangehenden nach-
der Schnelligkeit
(d.
Schwingungsverhältniss)
h.
in
einer
der Vibrationsschnelligkeit in
dem
Quinte und Quarte, und die Ver16
242
knüpfung der vorangehenden und nachfolgenden Stimme geschieht durch
wenn
eine geziemende Consonanz", d. h. also,
die
vorangehende Stimme
gesungen hat, so folgt die andere in der Quarte und Quinte nach (man
vergleiche das vorstehende Beispiel Guido' s) und der Anschluss beider
Melodien, nämlich des Gesanges und der Antwort, bildet sich durch eine
passende, den Gegensatz kennzeichnende Consonanz.
Bekanntlich
ist
gerade in der Quinte, sowie in deren Umkehrung, der Quarte, das gegendas antiphonische Element
und wer
in
Haupt-
mannes Natur der Harmonik und der Metrik einen Blick gethan
hat, der
sätzliche,
enthalten
wird die Ansichten der mittelalterlichen Theoretiker nicht unnatürlich
finden.
Zu
in
Seite 187
New -York
Systems für
saitigen
:
Wir haben
die erste
gezeigt , dass der
Die äussere
die Saitenlegung gelang.
Systems
ist
Sf
Söhne
Form
des kreuz-
alt.
Denn schon im 16ten und
man auf dem Resonanzboden zwei Stege an,
bekanntlich sehr
17ten Jahrhundert brachte
von denen der eine
Firma Stdmoay
erfolgreiche Anwendung des kreuzsaitigen
die Normalsaiten,
Man
höher erklingenden Saiten trug.
unpraktisches; doch suchte
der andere die
um
Octave
eine
verwarf später das System
Pape im Anfang
als ein
der dreissiger Jahre unseres
Jahrhunderts dieses Princip auf andere Weise wieder zur Geltung zu
bringen, worauf wir schon im Texte hindeuten konnten.
Er
nämlich ein Instrument herzustellen, welches einen sehr kleinen
Anspruch nahm.
Die Höhe
desselben betrug nur
Der
umfasste jedoch 6 volle Octaven.
1
versuchte
Raum
in
Metre, die Claviatur
innere Strebekasten bestand aus
einem eisernen Gitter, ferner hatte der Instrumentenbauer zwei Reso-
nanzboden
angebracht,
um
Ton zu
einen volleren
erzielen
und
die
Discantsaiten liefen vertical über einen Resonanzboden bis zur kleinen
Bassoctave,
bis
wohin die Länge der Saiten nicht mit der Höhe des
Instruments in CoUision kam.
Hinter
dem
Eisengitter lag ein zweiter
Resonanzboden, mit welchem die schräglaufenden Basssaiten durch einen
besonderen Steg in Verbindung gesetzt waren.
Dieses System fand in Herrn Lichtenthai zu Petersburg einen Nach-
ahmer, welcher dasselbe bei der Construction von Flügeln anwandte und
1851
ein in dieser
Form
construirtes Instrument auf der
dustrieausstellung vorführte. Die beigedruckte Zeichnung
einigermassen veranschaulichen, a
a
ist
Londoner In-
soll dieses
System
die Scheide zwischen
243
den beiden Resonanzboden, von denen der eine für die Basssaiten bestimmte
um
3/j
Steg für die
Zoll höher lag, als der für die Discantsaiten.
tiefsten Saiten,
zusammengelegt waren,
y
ist
Der Ton
ist
der
der Steg für die geradliegenden, unbe-
sponnenen Stahlsaiten, die mit den Tasten und den
liefen.
x
welche der Construction gemäss sehr dicht
Hämmern
parallel-
des Flügels erwies sich auf der Ausstellung nicht zu
Gunsten der Construction, weshalb auch die Idee, vermittelst zweier
Resonanzboden einen volleren Ton zu
erzielen, verurtheilt wurde.
wir gesehen haben, brachte die Firma Steinway
neue Erfindungen
in der
^-
sei
eine
Söhne durch ganz
Construction das kreuzsaitige System erst zur
Anerkennung, und wenn gewisse Leute behaupten,
Construction
Wie
Nachahmung
zeigen dieselben nur, dass sie mit
früherer
dem Hergang
die
Steinway'' &Qhe
Errungenschaften,
so
der Sache nicht ver-
traut sind.
Zu
Seite 208:
in ihrer
Nr. 12
Ueber das Haus Breitkopf
vom Jahre 1867
&
Härtel haben die Signale
einen sehr eingehenden und vortrefflich
ausgeführten Artikel gebracht, welcher, so viel wir wissen, der Feder des
16*
244
Herrn Custos Alfred Dörffel,
Schriftsteller,
einep
Es wird
entstammt.
in
der gründlichsten
diesem Artikel gesagt, dass der
Musikalienhandel in unserem jetzigen Sinne von
mit
Leben gerufen
in's
Ferner erfahren
sei.
musikalischen
dem berühmten Hause
Avir,
dass von
Bernhard
Christoph JSreitkopf aus Clausthal im Jahre 1719 die Buchdruckerei errichtet
und von dessen
als
Typograph berühmt gewordenen Sohne Jo-
hann Gottloh Immanuel BreitJcopf im Jahre 1745 übernommen wurde,
welcher bis zu seinem Tode, den 28. Januar 1794, Seele und Leiter des
Der 1750 geborene Sohn
Geschäftes blieb.
des Letzteren,
Christoph
Gottloh Breitliopfi associirte sich 1795 mit Gottfried Christoph Härtel aus
Schneeberg (geb. den
Härtel''^ entstand,
27.
Januar 1763), wonach die Firma „BreitJcopf
&
welche bald das Geschäft durch eine Stein- und Zinn-
druckerei, sowie durch eine Fabrik musikalischer Instrumente erweiterte.
Im Jahre 1800
erlosch der
Stamm
Breitkopf, Härtel blieb der alleinige
Vorsteher und Eigenthümer der Handlung. Nach dessen Tode, im Jahre
1827, theilten sich, abgesehen von einem kurzen Provisorium, seine beiden
Söhne
in die Leitung. Dies sind die
Hermann
noch gegenwärtigen Führer: Dr.
jur.
Härtel, bekannt als kunstsinniger Erbauer des sogenannten
„Römischen Hauses" am Petersstein weg, und Baymund Härtel, derzeit
Stadtältester In Leipzig.
deren Neffe,
Wilhelm
Am
Beginn des Jahres 1867 endlich
Volhnann, die Procura."
Der
erhielt
Artikel begrenzt
sodann das Bestehen des Hauses in folgenden Perioden:
„1719
— 1745,
giesserel
1745
— 1794.
Bernhard Christoph Breitkopf. Buchdruckerei, Schrift-
und Buchhandel.
Johann Gottlob Immanuel Breitkopf Notendruck, Mu-
sikalienverlag
Mozart, Graun, Rolle, Doles, Hiller
1794—1827.
—
und Musikalienhandel.
Ph.
Em. Bach, Leop.
Stein-
und Zinndruckerei.
etc.
Gottfried Christoph Härtel.
— Haydn, Mozart, Giemen Dussek.
1827 — 1867. Hermann und Raymund Härtel. —
ti,
Mendelssohn, Schu-
mann; Gesammtausgabe von Beethoven, Ausgabe der Bach- und
der Händelgesellschaft.
Wir haben
hierbei durch
Zufügung der Coraponisten-Namen zugleich
angedeutet, welche Editionen musikalischer
charakterisiren."
Werke
diese Zeitabschnitte
245
Nachdem der Verfasser
die
gefeierte
um
sowie
Handlung um
die
die
„Aber noch
ist
er fort:
„Ihr
Nachwelt zu Danke verpflichtet bleiben, so lange jene
irgend noch ein Menschenherz beglücken werden!"
eine weitere That, nicht
minder gross und nicht weniger
die Culturinteressen der deutschen Nation fördernd,
das
welche sich
Herausgabe der grössten Meisterwerke,
den Musikalienhandel überhaupt erwarb, fährt
muss fürwahr
Werke
die Verdienste dargelef^t hat,
die
Gründung und Forterhaltung
ist
ihr zu
danken:
der „Allgemeinen Musikalischen
am 3. October 1798 die erste, am 27. December
Nummer ausgegeben wurde, ein Unternehmen demnach,
Zeitung", von welcher
1848 die
letzte
das reichlich ein halbes Jahrhundert hindurch seinen segensreichen Ein-
auf Kunst und Künstler ausübte, das lange Zeit
fluss
werk
für die
Muse
als einziges Boll-
der Tonkunst dastand, mitten unter den
und Verheerungen der Kriegsjahre
Trümmern
festen Fusses sich behauptend.
Denn
mit Schluss der „Berlinischen Musikalischen Zeitung", welche der Capellmeister Beichard von
Anfang 1805
bis
Mitte 1806 herausgab, verlor die
Allgemeine Musikalische Zeitung ihre jüngere Collegin
Jahre 1817 erwuchs ihr
in
der anfänglich von Mosel in
,
und
erst
im
Wien heraus-
gegebenen „Allgemeinen Musikalischen Zeitung mit besonderer Rücksicht
auf den österreichischen Kaiserstaat" eine neue,
nicht
unebenbürtige
Mitvertreterin der musikalischen Interessen, welcher dann Ä.
JB.
Marx
1823 mit der „Berliner Allgemeinen Musikalischen Zeitung" und Gottfried
bis
Weber 1824 mit der „Cäciha"
zum Jahreschluss 1816
also,
nachfolgten.
Von
Mitte 1806 an
gerade während der Zeit, dass der Genius
des herrlichen Beethoven in reichster Fülle waltete, war und blieb die
Allgemeine Musikalische Zeitung der
alleinige
Der Leser wird schon aus
Hort für die Tonkunst
und
ihre Jünger.
die
hohe Bedeutung und Wichtigkeit der Zeitung zu würdigen wissen.
dieser äussern Thatsache
Erinnern wir nun daran, dass ihr Gründer und Leiter 20 Jahre hindurch
ein
Mann
dere G.
wie Friedrich HocMitz war, dass später der ehren werthe, bie-
W. Fink (Michaelis 1827
— 1841)
mit ungemeinem Fleisse, mit
Treue und Beharrlichkeit sondergleichen die Redaction führte, so wird
wohl Niemand etwas dagegen einwenden, wenn wir dem längst geschehenen Ausspruche mit ganzer Ueberzeugung beistimmen: „Diese Zeitung
wird auf in)merwährende Zeiten ein Majjazin der Kunstgeschichte für
alle
kommende
Literatoren der
Musik
sein."
Die Verlasshandluna; hat
246
aber auch nichts unterlassen, dieses Magazin als ein streng in sich geschlossenes
^
doch mit Leichtigkeit zugängliches und zu übersehendes
Ganze zu Nutz und Frommen der Nachwelt
dadurch noch hoch verdient gemacht, dass
und drucken
register anfertigen
(^179^3
_ 1818,
1819
— 1828,
sie ein
Gesammt-
alphabetisches
1829
— 1848)
bildet.
zusammen einen Band von
Mit Hülfe dieses sehr sorg-,
verfassten Registers lassen sich bald alle Quellen auf-
und genau
denen der Forscher nachtrachtet, Quellen, die
finden,
hat sich
sie
Hess, welches in seinen drei Abtheilungen
der Stärke eines ganzen Jahrgangs
fältig
hinzustellen:
eben nur dieser Zeitung eigenthümlich
Beziehung
in vieler
Es würde zu weit führen
sind.
und ausserhalb des Rahmens, den wir vorgesteckt haben, zu stehen
kommen, wollten wir nur annähernd einen Auszug des Inhaltes jener
weiten Reihe von Bänden hier niederlegen.
Zur Charakteristik der
schiedenen Phasen, welche die Zeitung durchlebte, genügt
Bochlitz schreibt in
schiede" der beiden Hauptredactoren mitzutheilen.
seiner edlen, gemüthvollen
ver-
„Ab-
es, die
Weise zum Jahreschlusse 1818 wie
folgt:
„Hiermit scheide ich von Dir, geehrter Leser, nicht nur für dies
Jahr, sondern für immer, in wiefern ich nämlich Redacteur dieser
Blätter von ihrem Entstehen bis heute gewesen bin.
Du
bey ihnen, und
Deine Ausdauer
in so weit
ist
der
Habe Dank,
dass
auch bey mir, treulich ausgehalten hast.
Lohn
für
die meinige
in
guter
und böser
Zeit, und schmückt mir nun das Bewusstseyn, während dieser zwanzig
Jahre schwerlich zwanzig Tage verlebt zu haben,
nicht
gedacht, mich
Was
der
Mensch
um
wo
Dich gar nicht bemühet
ich
hätte.
frey anfängt, soll er auch frey enden:
Deiner gar
Jetzt
am
.
.
.
besten
endet er aber mit jedem Vorhaben (so wie das Schicksal mit ihm selbst),
bevor die Kraft sinkt, der Antheil ermattet.
das LebeAvohl.
Und
vergönnest
Du
Damm
mir noch, was mir Alle Schei-
denden sonst gern vergönnen — einen Wunsch zum
es der: Behalte in
Du
habe!
—
Mit Vergnügen
Fortgang des
alte
wohlwollendem Andenken
das nicht, doch das Beste von
sage ich Dir jetzt
dem was
— mich
selbst,
ich hier für
setze ich hinzu, dass
Instituts nicht stören wird.
Abschiede, so sey
Auch
oder willst
Dich
geleistet
mein Zurücktreten den
sehe ich voraus, meine
Anhänglichkeit an dasselbe wird mich von Zeit zu Zeit veranlassen,
als Mitarbeiter
rückzukehren."
(mit
meines Namens Unterschrift) zu den Lesern zu-
247
Die
am
Anhänglichkeit" hat MochlUz bis zu seinem
„alte
cember 1842 erfolgten Tode noch
oft bewährt.
Der am
27.
De-
16.
August 1846
verewigte Fink spricht sich in der Schlussnummer des Jahrganges 1841
so aus:
„So wie
1827 ohne mein Zuthun, und gern, die Redakzion
ich
Um
dieser Blätter 'übernahm, so lege ich sie jetzt auch wieder nieder.
um
meiner vielen Freunde und
Geschäft ketteten,
und
ist
Liebe willen, die mich an das
der
mir der Rücktritt allerdings nicht gleichgiltig,
vorübergehender
ich will es gar nicht verhehlen, dass sich ein
Schmerz
Dank
den
in
mischt, den ich meinen getreuen Mitarbeitern
und den geneigten Lesern
für ihr mir reichlich erwiesenes
Wohlwollen
und Gegner
abstatte.
Aber
und kann
nicht einmal sagen, dass ich es bereue, vielmehr halte ich es
ich habe mir auch Unzufriedene
für einen wesentlichen Theil der Menschenehre, auf die ich
mache, der Ehre rechtlicher, aufrichtiger und
hoffe daher,
verdient,
Anspruch
Gesinnung.
Ich
dass meinen Freunden mein Abschied nicht ganz
lieb,
fester
meinen Gegnern hingegen mindestens eine heimliche Freude sein
wenn auch
Denn
nicht auf lange.
Da
Harmonie.
tritt
kein
Mann
ist
jetzt
Es
ist
also
von der Verwaltung und Pflege
ich
Darum auf
mich genöthigt sehe.
dieser Blätter zurückzutreten
soll,
Krieg im Reiche der
zurück; ich gewiss nicht.
wenn
kein Scheiden von der Kunst,
es
baldiges
Wiedersehen."
Unverkennbar
liegt
diesen
Worten
eine
Missstimmung zu Grunde,
Wir haben
die Viele gegenwärtio- nicht zu deuten wissen werden.
den Schlüssel vollständig
in
Händen und können daher
hierzu
versichern, dass
am Orte sein würde.
uns vielmehr dem neuesten Zeitabschnitte
der Aufschluss hier nicht
Wenden
Breitliopf
sohn,
St.
&
wir
Härtel zu, den Jahren 1827
Schumann, Chopin, Gade, David,
bis
—
Liszt,
Mendels-
Thalberg, Henselt,
Heller, — Meyerbeer, Halevy, Lortzing, Wagner: dies sind berühmte
Namen genug, um
slkalienverlasf
der
darauf hinzudeuten, welche Bereicherungen der
Handlung
in
dieser
Zeit erfahren hat.
muss aber des Monumentes gedacht werden, dass
die
des Hauses
zur Gegenwart.
Gesammtausgabe der Beethoven'schen Werke
unglaubHch kurzen Zeit von
Ausgabe
sich das
gesetzt
vier, fünf Jahren, 1862
vollständig nach Partituren
und Stimmen,
Mu-
Vor Allem
Haus durch
hat.
— 1866,
In der
ist
einige kurze
diese
und
248
nebensächliche Compositlonen
worden, und zwar
in
sich
Herz und Sinn
sind in 24 Serien, fortlaufend von Nr.
Bänden
als in einzelnen
bekommen.
bewerkstelligt
einem gleichmassig schönen, gewissenhaft zuberei-
Gewände, an dem
teten
abgerechnet,
höchstens
Nummern,
Abgesehen von den
1
je
Die Werke
erfreuen.
— 263,
abgetheilt
und sowohl
in
nach Wunsch der Abnehmer, zu
waren für diese Ausgabe
Titeln, so
13,470 Platten erforderlich, eine Zahl, welche das
nunmehr
beendete Unternehmen in seiner Grossartigkeit sicher vor
—
selbst
glücklich
Augen
stellt.
Weiter gedenken wir des Verdienstes, welches sich die Handlung
durch ihre Betheiligung an der Herausgabe der Bach
worben hat und fortwährend noch
erwirbt.
gabe je den Bestand so gewonnen
hätte,
diese Stütze zu Theil
Es
wenn
-
Gesellschaft er-
fragt sich, ob diese
Aus-
von Anfang an
ihr nicht
geworden und getreulich zur Seite geblieben wäre.
Wer
von den Mitgliedern der Bach
über
die herrliche Austattung freute,
-
Gesellschaft wäre, der sich nicht
wer wäre, der am Schluss des eben
abo-elaufenen Jahres den vierzehnten Jahrgang, das Wohltemperirte Ciavier enthaltend, nicht mit grosser Befriedigung
entgegengenommen hätte?
—
Auch
in
den ersten Jahren die ausgezeichneten Kräfte und Hülfsmittel ihrer
der Herausgabe der Händel-Gesellschaft widmete die Handlung
Officinen vollständig,
o-ehen
Jcopf 8f Härtet
bestäti'gen
Bände den nämlichen Ursprung wie
Titelblätter der
Wir
und auch heute noch
die
prachtvollen
früher*).
nunmehr zu den einzelnen Zweigen des Hauses Breit-
über und suchen
sie
ihrem gegenwärtigen Umfange nach
zu veranschaulichen.
Der Bücherverlag
Wir erwähnen
u. a.
weist
Werke
aus
das Hauslexicon, das
allen
Wissenschaften auf.
Compendium
der christlichen
Dogmengeschichte von Baumgarten-Crusius, das Lehrbuch der Geschichte
des römischen Rechts von Danz, Goethe's Briefe an Leipziger Freunde
(herausgegeben von Otto Jahn), die Kirchengeschichte von Hase, die
Evangelische Dogmatik von Demselben, den Cursus der Institutionen
von Puchta, die Theologie von L.
von K.
W.
Stark, Yorick's
J. Rückert, die
Allgemeine Pathologie
sentimentale Reise durch Frankreich und
Die Lithographen kennen längst den Namen des trefflichen Mannes, der die
anfertigt, und \\issen sie als Fachleute leicht auch ohne Beisatz der
Firma unter Hunderten herauszufinden. Wir dürfen den Lesern diesen Namen nicht vorenthalten, selbst auf die Gefahr hin, dass es Herr C. H. Nicklas nicht gern sähe.
*)
Härtel'schen Titel
249
Civil- und Adminivon L. Sterne, das System des sächsischen
von Fr. A. Wolf, den
strativ-Processes von J. Volkmann, die Predigten
Italien
Literarischen Nachlass von Caroline v.
von
J.
Ferner
C. Gottsched.
ist
Wolzogen, verschiedene Werke
hier
die
Sammhmg
von Bildnissen
Sichling gestochen,
berühmter Deutschen, grüsstentheils von Meister
Aus der musikaUschen Literatur machen
rühmlichst hervorzuheben.
-
wir folgende wichtige
Werke
namhaft, und zwar catalogmässig:
Gelahrtheit.
./.: Anleitung zur musikalischen
im Druck erschienenen Werke.
Beethoven L. ra«: Thematisches Verzeichniss sämmtlicher
Akustik.
Die
Chladni, E. F. F.:
Chrysander, F.: G. F. Händel. 2V2 Bde.
Jahrbücher für musikalische Wissenschaft. 2 Bde.
Adlung,
Fortlage,
C: Das
Urgestalt.
musikalische System der Griechen in seiner
Gretry, A. E.: Versuche über die Musik.
Hauptmann, M.: Die Natur der Harmonik und der Metrik.
Jahn, 0.: W. A. Mozart. 4 Bde.
des G.
Kandier, F. S.: Ueber das Leben und die Werke
Pictluigi
Palestrma,
da
europäisch-abendländischen oder unsrer heutigen
Kiesewetter, R. G.: Geschichte der
Musik.
Schicksale und Beschaffenheit des weltlichen Gesanges,
Ueber die Musik der neueren Griechen.
Guido von Arezzo.
Die Musik der Araber.
Köchel,
L.
V.:
Chronologisch- thematisches
sämmtlicher
Verzeichniss
Tonwerke
Wolfgang Amade Mozart's.
Bde.
C: Lehrbuch der musikalischen Komposition. 3
Bde.
Marx, Ä. B.: Die Lehre von der musikalischen Komposition. 4
Lobe, J.
Allgemeine Musiklehre.
Richter, E. F.: Lehrbuch der Harmonie.
— — .Lehrbuch
der Fuge.
Schicht, J. G.: Grundregeln der Hannonie.
Komposition.
Sechter, S.: Die Grundsätze der musikalischen
Tucher, G.
v.:
Schatz des evangelischen Kirchengesangs.
Wagner, R.: Drei Operndichtungen.
Kirchengesang.
Winterfeld, C. v.: Der evangelische
Zur Geschichte
feld
3 Bde.
heiliger Tonkunst.
Ein Prachtwerk, welches im Jahre 1840
vierte Jubelfeier der
3 Bde.
2 Bde.
„als
Festschrift
Erfindung der Buchdruckerkunst" von C.
herausgegeben wurde, bilde den
v.
für
die
Winter-
Schluss dieser Abtheilung. Dasselbe
nebst den wähMartin Luther's deutsche Geistliche Lieder
einigen mehrund
Singweisen
rend seines Lebens dazu gebräuchlichen
des sechzehnten Jahrstimmigen Tonsätzen über dieselben von Meistern
Zeichnungen von
Mit eingedruckten Holzschnitten nach
enthält: „Dr.
hunderts.
A. Strähuber."
250
Der Musikalienverlag umfasst
enorme Masse der
eine solche
Nennens werthen und
verschiedenartigsten Compositionen fast aller des
Nennens unwerthen Tonsetzer, dass wir kaum wissen, wie wir
vieler des
beikommen
derselben
Denn wenn wir auch
sollen.
sagen, dass
B. die
z.
im Jahre 1860 erschienene grosse Partitur zu Wagner's „Tristan und
444 Platten erforderte, die Verlagsnummer 10,000 trägt
Isolde", welche
und
dass die eben gegenwärtig laufende
noch lange keinen Maassstab zur Beurtheilung
fixiren sei, so giebt dies
dessen,
was
in dieser Zeit
Nummern
laufenden
ist
Verlagsnummer auf 11,295 zu
und vorher
geworden
fertig
In diese fort-
ist.
weder die ganze Beethoven - Ausgabe, noch sind
Typendruckwerke mit eingerechnet worden; ausserdem
die zahlreichen
Nummer
laufen unter ein und derselben
Stücke, die, weil
oft
sie einzeln-
abgegeben werden, auch besonders für sich hätten numerirt werden
Will
können.
man nun
Beethoven - Ausgabe
die
Ganzes betrachten,
schlossenes
(Etüden, Variationen, Liedern
etc.)
man von
als
allen
absehen, will
ein für sich abge-
kürzeren Tonstücken
man
die
Art bei Seite lassen und sich vielmehr nur an
jeglicher
scher
will
Form und an
die
Arrangements
Werke
solche halten, die schon eine grössere
cykli-
Anzahl von
Platten zur Herstellung erheischten, also an Symphonien, Ouvertüren,
Quint- und Quartette, Sonaten
etc.,
an Oratorien und Concertvocal werke,
Opernclavierauszüge und sonst andere derartige Volumina: so überblicke
man
zur Orientirung folgenden Catalogauszug, mit
keit
angefertigt.
KammermusikPartitur
Es
zwar von Orchester- und
erschienen, und
sind
Mühe und Sorgsam-
sowie von Kirchen- und Concertmusikwerken zumeist in
und Auflegestimmen, folgende Werke von:
Abert, J.
Adam,
.7.
:
Oper (Astorga).
A.: 2 Opern (die Scliweizerhütte
,
der König von Yvetot).
Angely. 1 Singspiel (sieben Mädchen in Uniform).
D. F. E.: 6 Opern
Auber,
Portici, der
Bach,
C.
Barcarole,
(die
Fiorella,
die
Braut,
Stumme von
Feensee, die Sirene).
Ph.
Em.:
S.:
Matthäus-Passion.
1
und Himmelfahrt Jesu),
Oratorium (Auferstehung
1
Sym-
phonie.
Bach,
J.
6
Motetten, 6
Violinsonaten,
Violin-Chaconne,
Opter, viele Orgelcompositionen.
das wohltemperirte Ciavier, das musikalische
Baillot, P.: 5 Violinconcerte.
Bargiel,
W.: 1
Symphonie,
1
Ouvertüre,
1
Ciaviersuite
vierhändig,
1
desgl.
zweihändig.
Beethoven, L. v.:
weichungen der
Bellmi
,
V.: 1
Leonore
(Ciavierauszug
ersten).
Oper (Romeo und
Julie).
der zweiten
Bearbeitung mit
den Ab-
251
Benedict,
./,
1 Concertvocalwerk (Undine),
:
4
Bertini, H.'.
1
Clavierconcert.
Ciaviersextette.
Blumner, M.: 1 Oratorium (Abraham).
Boieldien, A. F.: 1 Oper (Rothkäppchen).
Oper (die Königin von Leon).
Brahms, J.: 1 Serenade für Orchester, 1 Chxviertrio, 2 Claviersonaten.
Bramhach, C. J.: 1 Ciaviersextett.
Boisselot, X.: 1
Brassin
L,
,
:
1 Clavierconcert.
Bruch, M.: 2 Streichquartette, 1 Ciaviertrio.
Campagnoli,
B.'. 1 Violinconcert.
Carafa, M.: 1 Oper (Masaniello).
Cherubini, L.: 2 Requiem, 6 Opern
Baba, der portugiesische Gasthof. Elise
(Ali
Faniska, Medea, der Wasserträger), 9 Ouvertüren.
Chopin, F.: 1 Clavierconcert, 1 Ciaviersonate mit Violoncello, 2 Claviersonaten.
Cimarosa, D.: 1 Oper (die Heirath durch
M.:
Clementi,
Violine
64
2 Sonaten
bez. Flöte,
List).
20
Parnassum,
ad
Gradus
Claviertiios,
Claviere,
für zwei
7
Claviersonaten
14
Claviersonaten
mit
vierhändig,
desgl. zweihändig.
Cramer,
B.: 6 Clavierconcerte
J.
,
Ciavierquartett, 8
1
bez. Flöte, 2 Claviersonaten vierhändig,
38
Claviersonaten mit Violine
desgl. zweihändig.
David, F.: 1 Streichsextett, 1 Streichquartett, 3 Violinconcerte
Dittersdorf, C. v.: 2
Opern (Hieronimus Knicker, der
,
1 Violinschule.
Schiffspatron).
G.: 2 Opern (Adelia, Lucrezia Borgia).
Donizetti,
Dotzauer, J. J. F.: 3 Streichquartette.
Dussek,
J. L.:
3
10 Clavierconcerte,
Streichquartette,
16 Ciaviertrios,
8 Claviersonaten vierhändig 32
vierquartett,
1
40 Claviersonaten
über
1 Cla-
Ciavierquintett,
Violine
mit
bez.
Flöte,
desgl. zweihändig.
Eilerton, J. L.: 1 Wald-Symphonie.
H. W.:
Ernst,
\ Violinconcert.
Fesca, F. E.: 1 Streichquartett.
Field,
./.
7 Clavierconcerte, 1 Ciavierquintett, 4 Claviersonaten
:
Gade, N. W.: 5 Concertvocalwerke (Comala, die Kreuzfahrer, Frühlingsphantasie,
Frühlingsbotschaft, die heilige Nacht), 4 SjTnphonien, 3 Ouvertüren, 1 Streichoctett,
1 Streichquintett, 1 Ciaviertrio
Gernsheim
,
Oper (Iphigenie
Gluck, J. C.
V.:
1
Goltermann
G
\ Symphonie.
Gouvy
,
2 Claviersonaten mit Violine, 1 desgl. ohne.
F.: 1 Ciavierquartett.
,
:
in Aulis,
nach Richard Wagnet's Bearbeitung).
Th.: 1 Symphonie, 1 Ciaviertrio, 1 Ciaviersonate.
,
Graun,
C.
H.: 1 Cantate (der Tod Jesu).
Gross, J. B.: 1 Streichquartett, 1 Ciaviersonate mit Violoncello.
Gyrowetz, A.: 1 Oper (der Augenarzt).
Halevy, F.: 4 Opern
(die
Dreizehn, Guido und Ginevra, Karl
VL. Pique-Dame).
Händel, G. F.: Messias, Athalia, Esther.
Haydn,
J.
:
3
Oratorien
1 Stabat mater, 1
(Schöpfung,
Te Deum,
3 Streichquartette, 31
1
Jahreszeiten,
Cla\nertrio.s
,
8
Claviersonaten
34 Claviersonaten.
Heller, St.: 1 Ciaviersonate.
Henselt
,
Sieben
Worte),
7
Messen,
Oper (Orpheus und Euridice), 12 Symphonien,
A.: \ Clavierconcert.
Herold, F.: 2 Opern (Marie, die Täuschung).
mit
Violine
bez.
Flöte.
252
Hesse, A.: 2 Symphonien.
A.: 6 Opern
Hiller, J.
auf
dem Lande,
F.:
Hitler,
Oper
1
(Lisuart
und Dariolette, Lottchen am Hofe,
Liebe
die
der Dorf barbier, die Jagd, der Krieg).
(ein
Traum
in
der
Christnacht),
Concertvocalwerk
1
(Ver
saerum), 1 Ouvertüre.
Himmel, F. H.: 1 Oper (Fanchon), 9 Ciaviertrios.
Hoven, J.: 1 Oper (ein Abenteuer Carl's ü).
Hummel, J. N.: 1 Clavierconcert, 1 Clavierquartett, 2 Ciaviersonaten mit Violine
oder Flöte.
Jadassohn,
S.: 1 Ciaviertrio.
Joachim, J.: 1 Ouvertüre, 2 Violinconcerte.
Kalkbrenner, F.: 1 Clavierconcert, 1 Clavierseptett,
1
Ciavierquintett,
2 Ciavier-
1 Ciaviersonate vierhändig, 3 desgl. zweihändig.
trios,
Kalliwoda, J. W.: 1 Symphonie, 1 Violinconcert.
Kittl, J. F.:
Oper (Bianca und Giuseppe), 1 Symphonie.
1
Klein, B.: 1 Oratorium (Hiob), 2 Ciaviersonaten.
Klengel, A. A.: Canons und Fugen in allen Tonarten.
2 Bde.
1 Ciaviersonate
Kreutzer, R.: 7 Violinconcerte, 11 Streichquartette, 6 Streichtrios,
mit Violine.
Kullak, Th.: 1 Clavierconcert.
Kunzen, F. L. E., 1 Oper (Oberon).
Lajont, C. P.: 2 Violinconcerte.
Leonhard, J. E.: 1 Oratorium (Johannes der Täufer), 1 Ciaviertrio.
Lindhlad, A. F.: 1 Symphonie.
Lindpaintner
,
P.: 1 Oper (der blinde Gärtner), 10 Ouvertüren,
Lipinshi. C.
:
1
Violinconcert, 1 Streichtrio.
Lizst, F.: 1 Messe,
12 sjTnphonische Dichtungen,
1
Dante-Symphonie, 1 Clavier-
sonate.
Lobe,
J.
C.
Oper (die Flibustier), 3 Ouvertüren, 2 Ciavierquartette.
Opern (Casanova, Czaar und Zimmermann, zum Grossadmiral,
1
:
A.
Lortzing,
:
7
Hans Sachs, Undine, der Waffenschmied, der Wildschütz).
Louis
3
Ferdinand,
Prinz:
Clavieroctett,
1
Ciavierquintett,
1
2 Ciavierquartette,
Ciaviertrios.
Luther,
M.
:
Deutsche geistliche Lieder
M.
Marliani,
(als Festschrift
herausgegeben).
A.: 1 Oper (die Xacarilla).
H: 1 Oper (des Falkners Braut), i Ciaviersonate.
Marx, A. B.: Oratorium (Mose-).
Mehul, F.: 4 Opern (die Schatzgräber, Helene, der Tollkopf, Joseph),
Marschner,
1
Sym-
phonie.
Mendelssohn,
F.:
Musik
Kolonos, zu Christus,
aus der Fremde), 1
1
Violinconcert,
1
zum Sommernachtstraum, zu
zum Loreley-Finale 2 Psalmen,
;
Symphonie-Cantate
Streichoctett,
1
,
2
zu
Athalia,
1
Oedipus
in
Liederspiel (Heimkehr
Symphonien, 4 Concertouverturen,
Streichquintett,
6
Streichquartette,
2 Cla-
vierconcerte, 2 Ciaviertrios, 6 Orgelsonaten.
Meyerbeer, G.: 2 Opern (die Hugenotten, der Prophet).
Molique, B.: 1 Oratorium (Abraham), 2 Violinconcerte.
Mozart, W. A.: Requiem,
Titus,
Figaro,
Cosi
fan
tutte,
Idomeneo,
Stimmen,
1
der
Davidde penitente,
il
Re
pastore,
Schauspieldirector)
Serenade für
2 Messen;
Entführung,
,
11
Blasinstrumente, 5
9
Opern
Zauberflöte,
Symphonien,
Streichquintette,
7
(Don Juan,
Hochzeit
Ouvertüren
des
in
12 Streichquar-
253
1 Flöten-, 1 Clarinettenconceit
tette
,
1 Hornquintett, iJO Olavierconcerte, 1 Cla-
mit Violine,
2 Ciavierquartette, 7 Clavicrtrios 18 Chwiersonaten
desgl. zweihändig.
vierhändig,
17
Claviersonatcn
1 Sonate für zwei Clavierc, 5
Müller, C. G.: 1 Symphonie, 3 Streichquartette.
,
vierquintett,
Naumann, E.: 1 Ciaviertrio, 1 Ciaviersonate mit Viola.
und Euridice).
Naumann, J. G.: 1 Vaterunser, 1 Psalm, 1 Oper (Orpheus
Requiem,
1 Cantate (der
Grahlegung),
1
Neukomm, S.: 1 Oratorium (Christi
Ouvertüren, 1 Ciaviersonate mit
3
Symphonien,
2
Deum,
Te
1
Ostermorgen),
Violine.
Nicolo, J.: 1 Oper (Aschenbrödel).
G:
Onslow
14
Opern
2
de
(l'Alcade
la
Vega,
Hausirer),
der
Ciaviersextett, 9
Streichquintette, 15 Streichquartette, 1
Symphome,
1
Ciaviertrio«, 9
Cla-
desgl. zweihändig.
vierduos, 2 Ciaviersonaten vierhändig, 1
11 Ouvertüren, 3 Claviertnos.
Paer, F.: 2 Opern (Sargino, die Wegelagerer),
ausserdem.
Messe
Messen,
1
Bände
3
da:
P.
J.
Palestrina,
K.: 2 Concertvocahverke (Dornröschen, Undine).
Perfall,
Pixis
Ciaviersonate.
1 Symphonie, 1 Ciavierquartett, 1
Symphonien, 14 Streichquartette, 1 Ciaviertrio, 3
J P-
2
Reicha, Ä.:
Ciaviersonaten
mit Violine.
Operette
1
C:
Reinecke,
(der
vierjährige
Posten),
1
Symphonie, 1
Ouvertüre,
mit Violoncello.
1 Clavierconcert, 1 Ciaviertrio, 1 Ciaviersonate
Symphonie.
(Jephtha),
1
Oratorium
1
C.
Reinthaler,
:
Richter,
mit Violine.
G.: 1 Ouvertüre, 1 Ciaviersonate
Ciaviersonate
1
Streichquartett,
1
Psalmen,
3
F.:
C.
Reissiger,
E.
mit
Violine,
1 Ciaviersonate.
Righini, F.: 5 Opern
Aeneas
Tigranes.
(Armida, der Zauberwald, das befreite Jerusalem,
Lazium).
in
Ciaviersonate.
Ries, F.: 2 Symphonien, 1 Streichquintett, 1
Ouvertüre.
1
Symphonie,
1
J.:
Rietz,
Rode, P.: 6 Violinconcerte, 4 Streichquartette.
Rolle, J. H.: 1 Singspiel (Melida).
Ciaviersonaten mit Violine.
Romberg, A.: 1 Violinconcert, 7 Streichquartette, 3
Streichtrio.
Streichquartette,
1
3
Ouvertüre,
1
Romberg, B.:
Opern, (Tancred, die Getäuschten,
Rossini, J: 1 Cantate (Trost und Erhebung), 13
von Sevilla, Othello, der Türke
Barbier
der
Elster,
diebische
Elisabeth, die
Moses in Egypten, Armida,
Itahen, das Fräulein vom See, Aschenbrödel,
in
die
Belagerung von Corinth, Graf Ory).
Rubinstein, A.: 6 Streichquartette,
4 Ciaviersonaten mit Violine
bez.
Viola
und
Violoncello, 2 Ciaviersonaten.
Salieri, A.: 1
Oper (Armida).
Sarti, J.: 1 Miserere.
Scarlatti,
D.: 3 Hefte Ciaviersonaten.
Choralsammlung.
G.: 11 Hefte Motetten, 1 grosse
Schicht, J.
Schmidt, G.: 2 Opern (Prinz Eugen, Weibertreue).
Schmitt,
A
:
3 Streichquartette.
Schneider, F.: 1 Oratorium (das
Weltgericht),
1
Clavierconcert,
vierhändig.
Scholz, B.: 1
Requiem, 1 Ciaviersonate mit Violoncello.
Schubert, F.: 1 Symphonie.
Schulz, J. A. G.: 1 Oper (Ahne).
1
Ciaviersonate,
254
und
^Paradies
Adventlied,
Mignon,
1
Das
R.:
^rJiu7naun,
die
Sympiionien.
2
Peri,
3
Musik
zu
Clavierconcert, 1 Ciavierquintett, 2 Ciaviertrios,
Requiem
Manfred,
Streichquartette,
1
für
Violoncelloconcert,
mit Violine,
1 Ciaviersonate
1 Ciaviersonate, 1 Clavierjjhantasie.
Seidelmann, F.:
1
Singspiel (Arsene).
Seyfried, J.: 4 Ouvertüren.
Spohr. L.: 1
Oratorium
Babylons), 1
(der Fall
mit Orchester
Quartett-Concert
2 Violinconcerte, 1 Streichquintett, 1 Streichquartett.
Steibeü, D.: 5 Clavierconcerte, 4 Ciaviertrios, 38 Ciaviersonaten mit, 25
desgl.
ohne Begleitung eines Instnimentes.
Stiehl, H., 1 Ciavierquartett, 3 Ciaviertrios.
Taubert,
W.: Musik zu Shakespearc's Sturm, 1 Streichquartett.
Thalberg, S.: 1 Ouvertüre, 1 Ciaviersonate.
Thomas, A.: 1 Oper (der Blumenkorb).
Veity W. H.: 1 Symphonie, 1 Streichquartett.
Verhdst, J. J. H.: 1 Ouvertüre.
Vierling, G.: 1 Ouvertüre.
Viotti, J.
Vogt, J.:
B.: 4 Violinconcerte, 6 Streichquartette, 12 Streichtrios.
X
Oratorium, die Auferweckung des Lazarus.
Volkmann, R.: 1 Streichquartett.
Wagner, R.: 1 biblische Scene (das Liebesmahl der Apostel), 2 Opern (Lohengrin, Tristan
und
Isolde), 1 Faust- Ouvertüre, 1 Ciaviersonate.
Weigl, J.: 2 Opern (das Waisenhaus, die Schweizerfamilie).
Winter,
R:
1
Requiem,
1
Cantate
(Timoteo),
3
Opern
(Calypso,
Ogus, das
unterbrochene Opferfest), 1 Schlacht-Symphonie, 8 Ouvertüren.
Wölfl, J.:
2
SjTnphonien, 9 Streichquartette, 4
9
Clavierconcerte,
Ciaviertrios
19 Ciaviersonaten mit Violine, 8 Ciaviersonaten.
Wuerst, R.: 1 Ciaviertrio.
Zumsieeg, J. R.:
17
Cantaten, 1
insel, das Pfauenfest,
Trauercantate,
1
Ode, 3 Opern
Geister-
(die
Elboudokani).
Bei Revue des Cataloges waren wir beflissen, zugleich zu erforschen,
welche
chen
Nur
Namen etwa nicht vertreten seien, haben demgemäss noch ManAuge gefasst, der in obigem Auszuge nicht mit enthalten ist.
in's
einen Einzigen
können wir
zahlreichen „Bildnissen":
als fehlend
dies ist
merkwürdig, thut aber keinen Eintrag.
ziehen, wie viele Platten
bezeichnen, selbst bei den
der von C.
M.
v.
Weber.
Man mag nun
und welches Quantum an Papier
Das
den Schluss
in
den Nieder-
lagen des Geschäftes sich befinden mögen, was für Gewicht und
diese Vorrathsmasse innehält.
Eingeweihten grosse
Mühe
Dies genau
ist
Raum
festzustellen, dürfte selbst
den
verursachen.
Die Buchdruckerei, welche selbstverständlich ihren
noch ebenso wie vor hundert Jahren behauptet,
arbeitet
Ruhm
heute
zur Zeit mit
6 Schnell- und 8 Handpressen und beschäftigt ein Personal von ungefähr
120 Personen.
Ihr Schriftvorrath, welcher auf fast
alle
Sprachen, be-
255
sonders auch auf Notensatz eingerichtet
ist,
beläuft sich auf mindestens
1600 Centner, wovon 558 Centner auf Fractur, 635 auf Antiqua, 52 auf
Griechisch, Arabisch
85 auf Noten, 140 auf Quadratendurchschuss,
etc.,
der übrige Theil auf Accidenzsachen zu
zu wissen nicht uninteressant sein
es
durchschnittlich 40,000 einzelne
letztere
würde
rechnen
,
dass
Die S chriftgiesserei
ist
arbeitet fast
nur für den eigenen Gebrauch
mit Stereotypie und Galvanoplastik verbunden.
Die Stein- und Kupferdruckerei beschäftigt
bei,
täglich geliefert
Titel",
ersieht hieraus, wie
werden können; für den Laien fügen wir
dass die Schnellpresse täglich 6000
rühmten „Härterschen
grössten
und 15 Kupferdruck-
Der Fachmann
Pressen sind hier in Thätigkeit.
zum
sich
und fremden Verlages;
lithographische Schnellpresse, 9 lithographische
Drucke
einem Centner
Gesammtzahl für
die
Theile mit Herstellung von Musikwerken eigenen
viele
Eine
Laien wird
ein einfaches Multipliciren bald ergeben.
des Hauses; sie
1
Dem
zu solch*
Typen gehören;
dürften.
sein
auch feiner Vignettendruck.
Specialität derselben ist
Drucke
Die be-
fertig bringt.
deren wir bereits gedacht haben, finden
hierselbst ihre Entstehung.
Die Notenstecherei
Ziffer
liefert jährlich
kann nur annähernd beurtheilen
jährlich wachse,
findliche Kräfte
indem
über 5000 Platten.
lassen, wie
in dringenden Fällen ausserhalb des
zugezogen werden. Dass der Stich
ihn bedingte Ausstattung der
Werke den zu
Auch
diese
bedeutend der Verlasr
selbst
Hauses be-
und
die durch
stellenden Anforderungen
guten Geschmackes entsprechen, dass diese Ausstattung letzterem lange
Zeit hindurch zur Richtschnur gedient habe, bedarf unseres
Bedünkens
keiner besonderen Beweisführung.
Die Piano fortefabrik endlich, welche ihren Vorzug
des Besten, nicht der
mente und
Menge
sucht, entsendet jährlich 80
beschäftigt, abgesehen
Hülfsarbeitern
,
30
— 35
allenthalben anerkannt,
es thut
Federn mit stereotypem Eifer und
— 100
Instru-
Die Güte
dieser Instrumente
ist
ihnen nimmer Eintrag, wenn manche
bei jeder Gelegenheit andere Leipziger
Fabrikate in den Vordergrund zu stellen bemüht sind.
sich kurz vor
Lieferung
von den ausserhalb des Hauses thätigen
Personen.
und
in
Wenigstens Hess
letztem Weihnachten an mancherlei Erdenbewohnern die
Erfahrung machen, dass
sie
nach geschehener Verloosun«- der „zum
Besten der Hinterlassenen gefallener Sachsen nnd Invaliden der Sächsi-
256
sehen Armee" veranstalteten Lotterie, deren Hauptgewinn ein Flügel
von Breitkopf
&
Härtel war,
eines unlöblichen Neides sich
Handlung
Uebrigens
erwehren konnten.
erhielt die
So wurde
schon längst die ersten Auszeichnungen.
die grosse goldene Medaille
kaum
glücklichen Gewinner gegenüber
dem
ihr
1840
der Sächsischen Ausstellung zu Dresden,
1844 die silberne Medaille der ersten Zollvereins -Ausstellung zu Berlin,
1850 die grosse goldene Medaille der Sächsischen Ausstellung zu Leip1851 und 1862 die Preis - Medaille der Ausstellungen in
zig,
verliehen, wobei nicht ausser Acht zu lassen, dass
stellungen nie beschickt hat.
Dies wäre in Kürze
Breithopf
S
(Mit
oder in
Härtel sagen
lässt.
Ausnahme
sie die
derjenigen von 1867.)
Länge Dasjenige, was sich vom Hause
Gern hätten wir in Bezug auf die so-
eben einzeln aufgeführten Geschäftszweige genauere Statistik
um dem
Culturhistoriker ein schätzbares Material zu beschaffen.
es Hess sich
London
Pariser Aus-
geliefert,
Allein
ohne Indiscretion nicht gut thun, die dafür nöthigen Unter-
Der
lagen zu gewinnen.
geneigte Leser wolle daher mit
dem Dargebo-
tenen fürlieb nehmen."
Diese Auszüge, welche wir
das berühmte
gleich die
Haus Breithopf
dem
&
Anerkennung beweisen,
für die musikalische Welt"
beregten Artikel der Signale über
Härtet entnommen haben, mögen zudie wir überhaupt
dem „Adressbuch
Nachdem
dieses „Adressbuch"
zollen.
den Signalen erschienen war, hat es Herr Senff in weiAusarbeitung als Buch herausgegeben, wodurch in der musikali-
theilweise in
terer
schen Welt eine fühlbare Lücke ausgefüllt worden
Zum
Schluss
Feters, 'Kistner
musikalischen
Welt
als
,
wollen wir noch bemerken,
dieselben findet
die
Häuser
Hofmeister, Senff, Bieter-Biedermann nicht wenig
Ruhme
Firmen
ist.
dass auch
ersten
man
zum
Leipzigs beigetragen haben und in der ganzen
Ranges geschätzt
ebenfalls in
dem
sind.
Nähere Nachrichten über
trefflich gearbeiteten
„Adressbuch
für die musikaUsche Welt", Leipzig, Verlag von Bartholf Senff 1868.
Druck von A. H. Payne in Reudnitz bei Leipzig.
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FROM
THIS
OF TORONTO
POCKET
LIBRARY
Paul, Oskar
652
P32
Music
Geschichte des Claviers vom
Ursprünge bis zu den modernsten
Formen dieses Instruments
nebst einer Uebersicht über
die musikalische Abtheilung der
Pariser Weltausstellung im
Jahre 1867
Druck von A. H. Payne
in Reudnitz bei Leipzig
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