Programmheft - Konzerthaus Berlin

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Abonnement F, 4. Konzert
Sonnabend 27.05.2017 · 20.00 Uhr
Sonntag 28.05.2017 · 16.00 Uhr
Großer Saal
KONZERTHAUSORCHESTER BERLIN
JEAN-CHRISTOPHE SPINOSI Dirigent
VESSELINA KASAROVÁ Mezzosopran
EDGAR KRAPP Orgel
„Sein lange verkannter
Name wird inzwischen
von allen respektiert, und
zwar ebenso auf Grund der
Würde seines Wesens wie
auf Grund der Vollkommenheit seiner Kunst.“
ROMAIN ROLLAND ÜBER CAMILLE SAINT-SAËNS, 1930
PROGRAMM
Joseph Haydn (1732 – 1809)
„Ariadne auf Naxos“ – Kantate für Mezzosopran und Klavier
Hob XXVIb:2 (in einer zeitgenössischen Bearbeitung
für Mezzosopran und Streicher)
Sinfonie Nr. 82 C-Dur („L‘Ours“)
VIVACE ASSAI
ALLEGRETTO
MENUETTO
FINALE. VIVACE
PAUSE
Camille Saint-Saëns (1835 – 1921)
„Mon coeur s‘ouvre à ta voix“ – Arie der Dalila aus der Oper
„Samson et Dalila“ op. 47
Sinfonie Nr. 3 c-Moll op. 78 („Orgelsinfonie“)
ADAGIO – ALLEGRO MODERATO
POCO ADAGIO
ALLEGRO MODERATO – PRESTO
MAESTOSO – ALLEGRO
PREMIUMPARTNER
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Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und / oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar.
Zum Programm
Joseph Haydn: „Ariadne auf Naxos“ – Kantate für Mezzosopran und Klavier Hob XXVIb:2
ENTSTEHUNG 1789 · URAUFFÜHRUNG lässt sich nicht mehr ermitteln · BESETZUNG Streicher –
Mezzosopran-Solo · DAUER ca. 20 Minuten
ARIADNE. GEMÄLDE VON J. W. WATERHOUSE, 1898
Der Ariadne-Mythos aus dem Sagenkreis um den athenischen König Theseus gehörte durch die Jahrhunderte zu den
beliebtesten antiken Stoffen und fand sowohl in der Antike
als auch in der Neuzeit reichliche künstlerische Rezeption.
Ariadne war die Tochter des kretischen Königs Minos, der in
einem Labyrinth seinen missgeborenen Sohn Minotaurus
(halb Mensch, halb Rind) gefangen hielt. Um dem menschen-
JOSEPH HAYDN
KURZ NOTIERT
fressenden Bedürfnis dieses Ungeheuers nachzukommen,
hatten die Kreta tributpflichtigen Länder in regelmäßigen
Abständen Jünglinge zu opfern. Als Thronfolger der Kreta
ebenfalls unterworfenen Stadt Athen führte Theseus eine
solche Gruppe zu opfernder Jünglinge an und konnte im Labyrinth den Minotaurus töten. Die Königstochter Ariadne
hatte Theseus ein Garnknäuel zugesteckt, mit dessen Hilfe
die Athener das Labyrinth verlassen und mit ihrem Schiff
entkommen konnten. Von Theseus zu seiner Gemahlin bestimmt, floh Ariadne mit den Athenern. Doch musste Theseus Ariadne auf Naxos allein zurücklassen, damit der Gott
Dionysos sie als seine Gattin heimführen und sie in den Rang
einer Unsterblichen erheben konnte.
Zahlreiche Librettisten und Komponisten bearbeiteten den Stoff
mit musikdramatischen Mitteln. Gerade die Szene auf der einsamen Insel Naxos bot reichlich Gelegenheit, durch die Darstellung
feiner Seelenregungen den Zuhörer zu ergreifen und zu rühren.
Bedeutende Ariadne-Opern komponierten Johann Sigismund
Kusser (Braunschweig 1692), Georg Friedrich Händel (London
1734), in neuerer Zeit Jules Massenet (1906), Paul Dukas (1907)
oder Bohuslav Martinů (Uraufführung 1961). Hugo von Hofmannsthal bearbeitete 1911 den Stoff für Richard Strauss zu
einer Mischung von Seelendrama und Harlekinade.
Joseph Haydn widmete sich um 1789 diesem Sujet und komponierte auf das Libretto eines unbekannten Dichters die
dramatische Kantate „Arianna a Naxos“ für Singstimme und
Klavier, die im heutigen Konzert in einer zeitgenössischen
Bearbeitung für Singstimme und Streicher erklingt. Die dramatische Situation ist die gleiche wie etwa in Monteverdis
bekannter Lamento-Szene: Ariadne findet sich verlassen (sie
sieht das griechische Schiff mit Theseus an Bord sogar noch
ablegen) und ist verzweifelt, denn um Theseus willen hatte
sie ihr ganzes bisheriges Leben abgebrochen, die Heimat ver-
JOSEPH HAYDN
lassen, ihr Elternhaus aufgegeben! Die Musik lässt den Hörer
teilnehmen am inneren Leid Ariadnes, an ihrem Hin- und
Hergerissensein zwischen Hoffnung, Erwartung, Verzweiflung und Zorn. In seiner Kantate wählte Haydn für die musikalische Umsetzung dieser widerstreitenden Gefühle die
Form einer mehrteiligen Szene, in der Rezitative und ariose
bzw. Accompagnato-Teile mit Arienabschnitten (Largo und
Presto) wechseln.
Schon zu Lebzeiten des Komponisten und in den Jahrzehnten danach wurden von dieser Kantate verschiedene Arrangements erstellt, um das Werk gleichsam in eine Opernszene
zu verwandeln. Die im heutigen Konzert erklingende Bearbeitung für Singstimme und Streichorchester ist anonym
überliefert – das Material findet sich in der Library of Congress in Washington innerhalb einer geschlossenen Sammlung (Martorell Collection), wodurch man die Überlieferung
bis zu den direkten Haydn-Quellen nachvollziehen kann.
CD-TIPP Cecilia Bartoli, Mezzosopran / András Schiff, Klavier /
Aufnahme 1992 (Label: Decca)
JOSEPH HAYDN
Joseph Haydn: Sinfonie Nr. 82 C-Dur („L‘Ours“)
ENTSTEHUNG 1786 · URAUFFÜHRUNG 1786 Paris · BESETZUNG Flöte, 2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Hörner
(oder Trompeten), Pauken, Streicher · DAUER ca. 20 Minuten
AUFGEHORCHT
Zahlreiche Sinfonien Joseph Haydns tragen Namen, die die
Popularität der Werke noch verstärkten. Manche dieser Namen hafteten den Werken seit ihrer Uraufführung an, spätere Zeiten ergänzten den Namenskatalog, das Interesse von
Musikern, Managern und Publikum nach solcher Form der
Etikettierung ist also offensichtlich.
Mit Namen wie „Le poule“ („Die Henne“) oder „L’ours“ („Der
Bär”) ist die aufregende Neuheit der sechs Sinfonien, die
Haydn 1785 im Auftrag der Pariser Loge Olympique schrieb,
in keiner Weise wiedergegeben! Erstmals fasste Haydn in seinen Sinfonien eine Werkgruppe zu einem geschlossenen Zyklus zusammen, in dem die Tonartenfolge, aber auch musikalische Gestaltungselemente in bewusster, sinnvoll
erdachter Anordnung gruppiert sind.
In den „Pariser Sinfonien“ ist das Orchester in völlig neuer Weise
behandelt, der Holzbläsersatz nun auf Flöte, zwei Oboen und
zwei Fagotte (zu denen dann noch zwei Hörner treten) festgelegt, die nicht allein das Tutti verstärken und einzelne Soli übernehmen, sondern in vielfältiger Weise und Kombination in den
Gesamtsatz integriert erscheinen. Darüber hinaus praktiziert
Haydn in diesen Sinfonien die motivisch-thematische Arbeit in
einer Intensität und Feingliedrigkeit, wie er sie zuvor nur in seinen Streichquartetten gewagt hatte.
Sicherlich ist das Dudelsack-Finale der Sinfonie Nr. 82, die
den sechsteiligen Zyklus der „Pariser Sinfonien“ abschließt
(die aus der ersten Gesamtausgabe übernommene Nummerierung der sechs „Pariser Sinfonien“ als Nr. 82 bis 87 gibt
weder die Entstehungsreihenfolge noch die zyklischen Inten-
JOSEPH HAYDN
tionen Haydns wieder!), mit dem eingängigen Thema und
seiner genialen, kontrapunktisch gewürzten Verarbeitung
der absolute „Hit“ dieser Sinfonie, doch würde es eine große
Verarmung bedeuten, wenn sich die Wahrnehmung dieser
Sinfonie auf diesen Satz, der im Hörer die Assoziation eines
dressierten Tanzbären wachruft, beschränken würde. Die
Faszination des Hörers sollte schon im 1. Satz mit seiner
eigentümlichen Mischung von Vitalität und (gelegentlicher)
Bedächtigkeit beginnen, fortgesetzt in dem als Folge von
Doppelvariationen im Gegensatz von Dur und Moll gestalteten Andante und einem gravitätisch einherschreitenden Menuetto mit seinem entzückenden Ländler-Trio. In den letzten
beiden „Pariser Sinfonien“ ergänzte Haydn das Orchester zusätzlich zu den Holzbläsern und Hörnern noch durch Trompeten und Pauken und gab dem Zyklus somit einen noch
festlicheren Abschluss.
CD-TIPPS Kammerorchester „Carl Philipp Emanuel Bach“ /
Hartmut Haenchen, Dirigent / Aufnahme 1989 (Label: Berlin
Classics); Orchestra of the Age of Enlightenment (auf historischen Instrumenten) / Sigiswald Kuijken, Dirigent / Aufnahme
1989 (Label: Virgin Classics); Berliner Philharmoniker / Kurt
Sanderling, Dirigent / Konzertmitschnitt 1997 (Berliner Philharmoniker, „Im Takt der Zeit“, CD 11)
Camille Saint-Saëns: „Mon coeur s‘ouvre à ta voix“ –
Arie der Dalila aus der Oper „Samson et Dalila“ op. 47
ENTSTEHUNG 1868-77 · URAUFFÜHRUNG 2.12.1877 Weimar, Großherzogliches Hoftheater (Musikalische Leitung: Eduard Lassen) · BESETZUNG 2 Flöten, 2 Oboen, Englischhorn, 2 Klari-
netten, Bassklarinette, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Harfe, Streicher –
Mezzosopran · DAUER ca. 7 Minuten
SAMSON UND DALILA. GEMÄLDE VON GUSTAVE MOREAU, 1882
Camille Saint-Saëns hatte seine musikalische Ausbildung
am Conservatoire seiner Heimatstadt Paris (sein Orgellehrer
dort war François Benoist) erhalten. 1853-57 war er Organist
an der Pariser Kirche St-Merry, 1858 übernahm er das Orga-
CAMILLE SAINT-SAËNS
nistenamt an der Madeleine. 1877 gab er seine kirchenmusikalischen Ämter auf, um fortan als freischaffender Komponist, Dirigent und Virtuose nur vom Ertrag seiner Werke und
Konzerte zu leben. Als Gründungsmitglied und erster Vorsitzender der Societé Nationale de Musique setzte er sich für
die Förderung und Propagierung einer eigenständigen, von
deutschen Vorbildern weitgehend unabhängigen französischen Instrumentalmusik ein. 1921 verstarb er in Algier.
KURZ NOTIERT
Insgesamt 13 Opern hat Camille Saint-Saëns komponiert,
zumeist auf historische oder mythologische Stoffe – zum
Beispiel „La princesse jeune“ (1872), „Le timbre d‘argent“
(1877), „Etienne Marcel“ (1879), „Henry VIII.“ (1883), „Prosperine“ (1887), „Phryné“ (1893), „Les barbares“ (1902), „Hélène“
(1904) oder „L‘ancêtre“ (1906). Doch von diesen Bühnenwerken hat sich einzig das Bibeldrama „Samson et Dalila“ nach
der umjubelten Weimarer Premiere im Repertoire halten
können. Franz Liszt, immer noch so etwas wie die „graue
Eminenz“ des Weimarer Musiklebens, hatte sich offensichtlich für seinen Pariser Freund und Kollegen noch einmal
stark machen können. (Der Erfolg der Premiere von „Samson
et Dalila“ gab Saint-Saëns den Mut, endlich die Organistenstelle an der Pariser Madeleine zu kündigen und fortan nur
noch freischaffend zu arbeiten.)
Kurioserweise hatte Saint-Saëns den Stoff zunächst nur als
Oratorium bearbeiten wollen, wurde dann aber durch seinen Li-
brettisten gedrängt, „Samson et Dalila“ für die Opernbühne umzudenken. So fehlt diesem Werk der Opportunismus anderer
Bühnenwerke von Saint-Saëns, nämlich seine Bereitschaft, um
der Möglichkeit einer Inszenierung willen Konzessionen an den
Publikumsgeschmack in Kauf zu nehmen. Allerdings wollte sich
in Frankreich der Erfolg der neuen Oper nicht so schnell einstellen – erst 1892 sollten die ersten französischen Aufführungen in
Rouen und Paris stattfinden.
CAMILLE SAINT-SAËNS
Den Stoff für die dreiaktige Handlung fanden Saint-Saëns
und sein Librettist Ferdinand Lemaire im 16. Kapitel des biblischen Buches der Richter. Der Israelit Samson vermag mit
seiner gewaltigen Körperkraft die das Gottesvolk bedrängenden Scharen der Philister in Schach zu halten und zu besiegen. Um das Geheimnis seiner Kraft zu enträtseln, setzen
die Philister die schöne Dalila an, die den Helden umgarnen
soll. Und die weiblichen Reize verfangen bei dem Recken,
und er verrät ihr, dass das Geheimnis seiner Stärke in seiner
Lockenpracht begründet liegt. Am Ende des 2. Aktes wird
der Held, durch einen starken Schlaftrunk berauscht und inzwischen seiner Haarpracht beraubt, von den hereinstürmenden Philistern überwältigt, geblendet und in Ketten gelegt. Doch er (und mit ihm sein Gott Jahwe) wird im 3. Akt
an den Philistern grausame Rache nehmen: Der geblendete,
aber bereits wieder zu Haar und Kraft gekommene Samson
soll seine Peiniger mit Proben seiner Stärke gleichsam als
Kunststückchen erheitern – in einem letzten Aufbäumen
bringt er jedoch den Dagon-Tempel zum Einsturz, der die
Philister unter den zusammensinkenden Ruinen begräbt.
„Mon coeur s‘ouvre à ta voix“ ist die zentrale Arie der Dalila
aus dem 2. Akt der Oper, mit der die Verführerin die entscheidenden Argumente vorbringt, um Samson zum Verrat
seines Geheimnisses zu bewegen. Auf dem Konzertpodium
empfindet der Hörer Text und Musik als innig und zu Herzen
gehend – auf der Opernbühne spürt der Kenner der Geschichte dagegen die Falschheit, mit der die Verführerin den Helden ins Verderben stürzt …
CD-TIPP Elīna Garanča, Mezzosopran / Filarmonica del Teatro
Comunale di Bologna unter Leitung von Yves Abel / Aufnahme
2012 (Label: Deutsche Grammophon)
CAMILLE SAINT-SAËNS
Camille Saint-Saëns: Sinfonie Nr. 3 c-Moll op. 78
(„Orgelsinfonie“)
ENTSTEHUNG 1885/86 · URAUFFÜHRUNG 19.5.1886 London (unter Leitung des Komponisten)
BESETZUNG 3 Flöten (3. auch Piccolo), 2 Oboen, Englischhorn, 2 Klarinetten, Bassklarinet-
te, 2 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagzeug (Große Trommel, Triangel, Becken), Klavier (auch vierhändig bzw. 2 Klaviere), Orgel, Streicher · DAUER ca. 38 Minuten
KURZ NOTIERT
Camille Saint-Saëns‘ umfangreiches Orgelschaffen weist
neben Präludien und Fugen mehrere Rhapsodien und Fantasien auf, in denen auch seine vielgerühmte Improvisationskunst ihren Niederschlag gefunden hat. Sein bekanntestes
Orgelwerk (im weitesten Sinne) ist jedoch die Sinfonie Nr. 3
c-Moll aus den Jahren 1885/86, mit deren Komposition er
einen Auftrag der Londoner Philharmonic Society erfüllte.
Widmungsträger des Werkes war kein Geringerer als Franz
Liszt, dessen große Orgelwerke dem Jüngeren häufig als Vorbild eigener Kompositionen dienten.
Als einer der führenden Pariser Organisten war Camille SaintSaëns 1878 zur Mitwirkung im Eröffnungszyklus an der neuen
Orgel im Trocadéro-Saal auf dem Gelände der Pariser Weltausstellung eingeladen worden. Er spielte in diesem Konzert am
28.9.1878 auch mehrere Werke von Franz Liszt (so die halbstündige Fantasie über Meyerbeers Wiedertäufer-Choral „Ad nos, ad
salutarem undam“), und der Maestro aus Weimar reiste extra an,
um diesem Konzert beizuwohnen und zuvor mit dem Solisten die
Registrierungen an der von Kennern und Liebhabern als wunderbar beschriebenen Orgel zu erarbeiten. Die Aufzeichnungen der
Registrierungen haben sich übrigens erhalten …
Neben dem solistischen Orgelpart weist die mit dreifachem
Holz und vollem Blech und Schlagzeug besetzte Partitur
noch weitere Besonderheiten auf: Der Einsatz des Klaviers
(bzw. der beiden Klaviere) ist in einer Sinfonie ebenso unge-
CAMILLE SAINT-SAËNS
wöhnlich wie eben ein herausgehobener Orgelpart.
Mit diesem Werk gelang Saint-Saëns erstmals eine sinfonische Großform, die trotz ihrer Mannigfaltigkeit aus einer
motivisch-thematischen Gestalt entwickelt wurde – César
Franck konnte in seiner kurze Zeit später entstandenen Sinfonie d-Moll unmittelbar daran anknüpfen. Doch trotz der
Attacca-Brücken zwischen 1. und 2. Satz sowie zwischen
Scherzo und Finale ist die traditionelle Viersätzigkeit in
Saint-Saëns‘ Orgel-Sinfonie immer noch klar erkennbar.
Nicht zuletzt unterstreichen die Einsätze der Orgel die formale Großgliederung und geben dem 2. und dem 4. Satz die
charakteristische „Einfärbung“: Im 1. Satz mit langsamer
Einleitung und Allegro-Hauptsatz schweigt nämlich die Orgel und überlässt das musikalische Geschehen den intensiv
konzertierenden Streichern und Bläsern. Das Adagio aber
bekommt durch den Orgeleinsatz im Pianissimo geradezu
eine Aura verliehen – in der Folge geben die Orgel-Akkorde
wunderschönen Melodien der Streicher eine satte Grundierung. Das anschließende Scherzo muss wieder ohne Orgelklang auskommen, der virtuos geführte Klavierpart ersetzt
stattdessen die Orgel. Das Maestoso mit vollem Werk der Orgel einsetzende Finale ist eine einzige großangelegte Apotheose, in deren Schluss neben Orgel und Klavieren das volle,
von lautem Beckenschall umglänzte Orchester einstimmt.
CD-TIPPS Joachim Dalitz, Orgel / Berliner Sinfonie-Orchester
unter Leitung von Claus Peter Flor / Aufnahme 1986 (Label:
Berlin Classics); Jean Guillou, Orgel / Dallas Symphony Orchestra unter Leitung von Eduardo Mata / Aufnahme 1994 (Label:
Dorian Recordings); Gaston Litaize an der Orgel der Kathedrale
Notre-Dame zu Chartres (synchr.) / Chicago Symphony Orchestra unter Leitung von Daniel Barenboim / Aufnahme 1975
(Label: Deutsche Grammophon); Christian Schmitt, Orgel /
Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken unter Leitung von
Johannes Wildner / Aufnahme 2003 (Label: Audite)
Übersetzung der Gesangstexte
Joseph Haydn: „Ariadne auf Naxos“
Theseus, mein Leben,
du nicht hier?
Wo flohst du hin?
Du ruhtest so süß an meiner Seite –
nein, mit falschem Schmeicheln
hat nur ein Traumbild mich getäuscht.
Dort im Rosenlichte naht Aurora –
das Meer verkündigt, hoch erglühend,
die Ankunft des lichtbekränzten Gottes.
Theseus, Theseus, mein Gatte – ach,
du erscheinst noch nicht?
Hat das Gebrüll der Löwen dieser Wälder
dich zum Kampfe entflammt?
Ach kehre, ach kehre zurück!
Nimmer vergilt die reichste Beute
dies mein Zagen.
Am Busen deiner Gattin,
an dem Herzen der Teuren kühle,
kühle dein wildes, wildes Heldenfeuer.
Hier vergiss, dass die Erde noch Ungeheuer trägt.
Nicht länger tragen kann dies mein zaghaft Herz, die öde Stille.
Schrecklicher Ahnung Flüstern hör ich aus den Klüften tönen:
Deine Gattin lebt!
Teurer, komm sieh ihre Tränen.
Arie
Teurer Gatte, ach erscheine!
Bringe Ruhe in dies Herz!
Sieh, wie einsam ich hier weine:
Komm und lindre meinen Schmerz!
GESANGSTEXTE
Seht herab, ihr guten Götter,
Blickt mit Mitleid auf mich nieder:
Ihr, ihr gabt mir dies schwache Herz!
Theseus, noch verweilst du?
Teurer Gatte, ach erscheine!
Bringe Ruhe in dies Herz!
Sieh, wie einsam ich hier weine:
Komm und lindre meinen Schmerz!
Rezitativ
Doch zu wem red‘ ich?
Meine Klagen gibt das Echo nur zurück.
Er bleibt entfernt,
Theseus gibt mir keine Antwort,
kein Lüftchen trägt zu ihm mein Seufzen, mein Rufen!
Andante
Dort hebt am Seegestade sich die Klippe zum Himmel,
auf ihrer Spitze entdeck ich ihn,
wenn ihn die Täler bergen!
Wohl! ich erklimme sie!
Entsetzlich! ihr Götter,
was muss ich sehn?
Das ist das Schiff der Griechen –
ja! wie sie eilen!
Theseus! Er unter ihnen!
nein! Er vermag das nicht
und doch ja, er ist es, er flieht
er kann mich hier verschmachten lassen!
Allegro
Keine Hoffnung für mich,
ich bin verloren!
Theseus! Theseus! ach höre, höre mich!
Alles ist vergebens
die Fluten, die Winde entreißen ihn
auf ewig meinen Blicken,
GESANGSTEXTE
dass mit gerechter Rache
dir alle Götter folgten!
oh Undank, oh Undank!
Mein Leben wagt‘ ich,
dich zu retten.
Und du kannst nun mich verlassen
und dein Versprechen
und deine früheren Schwüre –
wo sind sie? Verräter!
Kannst du sie vergessen?
Adagio
Wohin mich wenden?
Wo Mitleid finden,
da ich’s bei dir nicht fand?
mein Blut erstarrt.
Mein Fuß, er wanket.
Nacht erfüllt mein brechend‘ Auge,
dunkler wird nun die Nacht,
ich bin am Ziel.
Larghetto
Nichts kann das Schicksal bringen,
nehmt hin mein junges Leben,
lehrt, Götter, mich vergeben
dem, der dies Herz zerbricht.
Nichts kann das Schicksal bringen
nehmt hin mein junges Leben,
lehrt, Götter, mich vergeben
dem, der dies Herz zerbricht.
Presto
Öffne die trüben Gründe
verbirg in deine Schlünde,
da nirgends Trost ich finde,
mich, heilges, ewges Meer!
verbirg mich heilges,
verbirg mich arges,
verbirg mich heilges, ewges Meer.
GESANGSTEXTE
Camille Saint-Saëns: „Mon coeur s‘ouvre à ta voix“ –
Arie der Dalila aus der Oper „Samson et Dalila“ op. 47
Mein Herz geht auf, wenn deine Stimme klingt,
so wie beim Morgenrot die Blumen.
Doch um die Tränen mir nun ganz zu trocknen,
sprich, Liebster, fort und fort.
Dass du für immer nun zu bleiben denkst,
sag mir, und dass die Treue, einst gelobt,
du hier und jetzt aufs Neue schwörst.
Erwid‘re meine Zärtlichkeit!
Verzücke mich!
So wie das Ährenmeer sich wellt und wiegt
in weicher, warmer Sommerluft,
so bebt mein Herz dem Trost entgegen,
geliebte Stimme, den du gibst.
Noch niemals ist ein Pfeil so schnell geflogen
wie ich in deine Arme komm‘.
Erwid’re meine Zärtlichkeit!
Samson, ich liebe dich!
(Deutsche Fassung: Andreas Hitscher)
Im Porträt
KONZERTHAUSORCHESTER BERLIN
1952 als Berliner Sinfonie-Orchester (BSO) gegründet, erfuhr
es unter Chefdirigent Kurt Sanderling (1960-1977) seine entscheidende Profilierung und internationale Anerkennung.
1977 wurde Günter Herbig zum Chefdirigenten berufen, 1984
gefolgt von Claus Peter Flor. In diesem Jahr bekam das Orchester als eigene Spielstätte das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt. Unter Michael Schønwandt (1992–1998) wurde das BSO offiziell zum Hausorchester des Konzerthauses
Berlin. Nach vier Spielzeiten unter Eliahu Inbal (2001-2005)
begann 2006 die Amtszeit von Lothar Zagrosek. Im selben
Jahr wurde aus dem Berliner Sinfonie-Orchester das Konzerthausorchester Berlin. Seit der Saison 2012/13 ist Iván Fischer Chefdirigent des Konzerthausorchesters. Ihm zur Seite
steht Dmitrij Kitajenko als Erster Gastdirigent.
Das Konzerthausorchester Berlin gehört mit seinen über
12.000 Abonnenten zu den Klangkörpern mit der größten
Stammhörerschaft in Europa. Es ist nicht nur in über 100
Konzerten pro Saison im Konzerthaus Berlin zu erleben,
sondern war auf Konzertreisen in die USA, nach Japan,
Großbritannien, Österreich, Dänemark, Griechenland, Holland, Belgien, Italien, Türkei, China und Spanien eingeladen.
Regelmäßig gastiert es bei nationalen und internationalen
Musikfestivals. Ein besonderes Anliegen ist die Nachwuchsförderung. So wurde 2010 die Orchesterakademie am Konzerthaus Berlin gegründet, in der junge Musiker über den
Zeitraum von mindestens einem Jahr eine praxisorientierte
Förderung durch die Orchestermusiker erhalten.
IM PORTRÄT
JEAN-CHRISTOPHE SPINOSI
Der korsische Dirigent pflegt von
Anfang an ein sehr breites Repertoire, das sich von der Barockmusik bis zum zeitgenössischen Werk
auf modernen und traditionellen
Instrumenten erstreckt.
1991 gründete er das Ensemble
Matheus in Brest, ein Orchester,
das ihn auf der ganzen Welt begleitet. Seit 2007 führt Spinosi jede
Saison eine neue Opernproduktion
mit dem Ensemble Matheus am
Théâtre du Châtelet auf und spielt
regelmäßig im Théâtre des
Champs-Elysées, dem Theater an
der Wien oder der Wiener Staatsoper. Seit einigen Jahren arbeitet er mit Bühnenregisseuren
wie Pierrick Sorin (Rossinis „La Pietra del Paragone“ 2007
und 2014), Oleg Kulik (Monteverdis „Marienvesper“ 2009),
Claus Guth (Händels „Messias“ am Theater an der Wien,
2009), Patrice Caurier und Moshe Leiser („Otello“ im Théâtre
des Champs-Elysées und Salzburger Festspiele 2014).
Jean-Christophe Spinosi arbeitet regelmäßig mit Orchestern
wie dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Orchestre de Paris, der Wiener Staatsoper, dem Monte-CarloPhilharmonischen Orchester, dem hr-Sinfonieorchester
Frankfurt, dem Orchestre National du Capitole de Toulouse,
dem schottischen Chamber Orchestra, der New Japan Philharmonic, dem Royal Stockholm Philharmonic, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, den Wiener Symphonikern,
dem Radio-Symphonieorchester Wien, dem Orquesta de Castilla y Leon, dem Symphonic Orchestra Birmingham, der
IM PORTRÄT
NDR Radiophilharmonie Hannover, dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem Orchestre du Festival de Verbier, der Händel- und Haydn-Gesellschaft Boston, dem Moskauer Kammerorchester und dem Osaka Philharmonischen Orchester.
Spinosi arbeitet mit Künstlern wie Cecilia Bartoli, Marie-Nicole Lemieux und Philippe Jaroussky, mit denen er das Album „Heroes“ für EMI-Virgin Classics einspielte. Nach ihrem
Triumph am Theater an der Wien im Februar 2013 in „Le
Comte Ory“ setzten Jean-Christophe Spinosi und Cecilia Bartoli ihre enge Zusammenarbeit mit zwei weiteren RossiniOpern, „Otello“ am Théâtre des Champs-Elysées und bei den
Salzburger Festspielen und „La Cenerentola“ bei den Salzburger Festspielen fort.
Diese Spielzeit startete Spinosi mit der Saisoneröffnung der
Hamburger Staatsoper mit einer neuen Produktion von Mozarts „Zauberflöte“. 2017/18 wird er an der Wiener Staatsoper
gleich drei Produktionen leiten („Carmen“, „Cenerentola“,
„Barbiere di Siviglia“) sowie ein Konzert im Palast Monaco
mit der Monte Carlo Philharmonie.
VESSELINA KASAROVÁ
wurde in Stara Zagora (Bulgarien)
geboren und begann im Alter von
vier Jahren mit dem Klavierspiel.
Nach dem Konzertdiplom studierte
sie Gesang bei Ressa Koleva an der
Musikakademie von Sofia und trat
schon als Studentin an der dortigen Nationaloper in größeren Rollen auf. Ein zweijähriger Festvertrag führte sie nach Beendigung
ihres Studiums 1989 ans Opern-
IM PORTRÄT
haus Zürich, im selben Jahr gewann sie auch den Ersten
Preis beim deutschen Gesangswettbewerb „Neue Stimmen“
in Gütersloh.
Im Mozartjahr 1991 debütierte sie bei den Salzburger Festspielen mit zwei Matineen im Mozarteum sowie als Annio in
der von Sir Colin Davis geleiteten Wiederaufnahme von „La
clemenza di Tito“. Weitere Rollen bei den Salzburger Festspielen waren Tancredi, Ombra felice, Zerlina, Farnace, Sesto
und Marguerite („La damnation de Faust“). Im Herbst des
gleichen Jahres gab Vesselina Kasarova als Rosina („Il barbiere di Siviglia“) unter Donald Runnicles ihr vielbeachtetes
Debüt an der Wiener Staatsoper.
Mit Partien von Mozart (Cherubino, Idamante, Sesto, Dorabella) und Rossini (Rosina, Tancredi, Isabella, Angelina) sowie als Romeo („I Capuleti e i Montecchi“), Giovanna Seymour („Anna Bolena“), Charlotte („Werther“) gastierte sie
auch am Grand Théâtre de Genève, Royal Opera House Covent Garden, Teatre del Liceu in Barcelona, Opernhaus Zürich, an der Deutschen Oper Berlin, Bayerischen Staatsoper
München, Opéra National de Paris (Bastille, Garnier), Lyric
Opera of Chicago, San Francisco Opera, Wiener Staatsoper,
in Amsterdam sowie beim Maggio Musicale Fiorentino und
Rossini Opera Festival in Pesaro und arbeitete mit Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Sir Colin Davis, Pinchas
Steinberg, Donald Runnicles, Seji Ozawa, Semyon Bychkov,
Daniel Barenboim, Riccardo Muti, Marcello Viotti, Alberto
Zedda, Franz Welser-Möst, Sir Roger Norrington, Eve Queler,
Wolfgang Sawallisch, Ivor Bolton und Friedrich Haider.
Liederabende und Konzerte führten Vesselina Kasarova
nach München, Berlin, Rom, Paris, Wien, Dresden, an die
Mailänder Scala, Wigmore Hall London, Carnegie Hall New
York, zur Schubertiade Feldkirch und zum Festival de la Musique Montreux-Vevey.
IM PORTRÄT
Für RCA Red Seal hat Vesselina Kasarova zahlreiche CDs
eingespielt, die mehrfach ausgezeichnet wurden. Aktuelle
CDs: Berlioz’ „Mort de Cleopatre“ („Of Madness & Love“) und
„Russian Arias“.
EDGAR KRAPP
1947 in Bamberg geboren, erhielt
Edgar Krapp seine Ausbildung an
der Münchner Musikhochschule
bei Franz Lehrndorfer, ergänzt
durch Studien bei Marie-Claire
Alain in Paris. 1971 wurde er beim
Münchner ARD-Wettbewerb mit
dem 1. Preis ausgezeichnet, was
ihm in der Folge eine internationale Konzerttätigkeit eröffnete – auf
Konzertreisen in Europa, Amerika
und Japan. Zahlreiche Schallplatten-, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen, die vornehmlich an
bedeutenden historischen Instrumenten entstanden, dokumentieren sein breitgefächertes umfassendes Repertoire. Den
Schwerpunkt bilden die Orgelwerke von Johann Sebastian
Bach, die er in Frankfurt, Nürnberg, beim Rheingau-MusikFestival und in München (dort mit Rundfunk-Live-Übertragung) zyklisch aufgeführt hat. Dirigenten wie Rafael Kubelik,
Colin Davis, Lorin Maazel, Christoph Eschenbach, Vladimir
Fedoseyev oder Horst Stein verpflichteten Edgar Krapp zu
Aufführungen mit ihren Orchestern.
Von 1974 bis 1993 leitete Edgar Krapp als Nachfolger von Helmut Walcha eine Orgelklasse an der Frankfurter Musikhochschule; von 1982 bis 1991 war er Gastprofessor am Salzburger
IM PORTRÄT
Mozarteum. 1993 übernahm er (in Nachfolge seines Lehrers
Franz Lehrndorfer) eine Professur an der Münchner Musikhochschule bis zu seiner Emeritierung 2012.
Als Jury-Mitglied wirkte er bei internationalen Wettbewerben mit (ARD-Wettbewerb München, ION Nürnberg, Bruckner-Wettbewerb Linz, Grand Prix de Chartres, Musashino
Wettbewerb Tokio). Er ist Träger des Frankfurter Musikpreises und des E.T.A.-Hoff mann-Preises der Stadt Bamberg sowie Mitglied des Direktoriums der Neuen Bachgesellschaft
Leipzig und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
DOPPELT FREUDE
SCHENKEN
IM PORTRÄT
Machen Sie sich oder Ihren Liebsten
mit einer Patenschaft für einen Stuhl
im Großen Saal des Konzerthauses
eine besondere Freude!
Mit Ihrer Stuhlpatenschaft unterstützen Sie die
Nachwuchsförderung des Konzerthauses Berlin.
Infos unter Tel. 030 · 20 30 9 2344 oder
konzerthaus.de/zukunft-konzerthaus-ev
Vorankündigung
Donnerstag 01.06.2017
Freitag 02.06.2017
Sonnabend 03.06.2017
20.00 Uhr · Großer Saal
KONZERTHAUSORCHESTER BERLIN
PABLO GONZÁLEZ Dirigent
ÉRIC LE SAGE Klavier
Robert Schumann Konzert für Klavier und Orchester
a-Moll op. 54
Richard Strauss „Ein Heldenleben“ – Tondichtung für
großes Orchester op. 40
Konzerteinführung jeweils 19.00 Uhr
DIE BLUMEN WURDEN ÜBERREICHT VON ZUKUNFT KONZERTHAUS E. V.
IMPRESSUM
HERAUSGEBER Konzerthaus Berlin, Intendant Prof. Dr. Sebastian Nordmann · TEXT Dr. Dietmar Hiller · REDAKTION
Tanja-Maria Martens · KONZEPTION / GESTALTUNG Meta Design AG · ABBILDUNGEN Isabelle Levy (J.-C. Spinosi),
Marco Borggreve (V. Kasarová), privat (E. Krapp), Archiv Konzerthaus Berlin · SATZ UND REINZEICHNUNG www.graphiccenter.de · HERSTELLUNG Reiher Grafikdesign & Druck · Gedruckt auf Recyclingpapier · PREIS 2,50 ¤
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