Programmbegleitung - Jutta Rieping Joseph Martin Kraus war ein deutsch- schwedischer Komponist der klassischen Periode. Er wurde in Miltenberg im Odenwald geboren, studierte zunächst auf Wunsch seines Vaters Rechtswissenschaft in Mainz und Göttingen und wanderte dann auf Anraten eines schwedischen Kommilitonen nach Schweden aus. Nachdem er zunächst in Armut lebte, wurde nach einer Opernaufführung der schwedische König Gustav III. auf ihn aufmerksam und stellte ihn als Kapellmeister ein. Er war ein in Europa sehr geschätzter Komponist und starb 1792 in Stockholm. Kraus hat neben zahlreichen Sonaten, Streichquartetten, geistlichen Werken und Liedern 13 Sinfonien geschrieben. Joseph Haydn äußerte über seine im Konzert erklingende Sinfonie c-moll: „Ich besitze von ihm eine seiner Sinfonien, die ich zur Erinnerung an eines der größten Genies, die ich gekannt habe, aufbewahre. Ich habe von ihm nur dies einzige Werk, weiß aber ,dass er noch anderes Vortreffliches geschrieben hat.“ Mozarts Klavierkonzert in A-dur KV 488 gehört zu seinen großen Spätwerken und steht nicht nur in der Tonart sondern auch thematisch dem Klarinettenkonzert sehr nah. Im Orchestersatz übernehmen hier als Farbe die Klarinetten eine wichtige Rolle. Pauken und Trompeten fehlen, ebenso die Oboen. Die lockere Heiterkeit der Ecksätze kontrastiert mit einem Andante in fis-moll, einer Art tragischem Siciliano im 6/8- Takt von verhaltener Expressivität. Von unwiderstehlichem Zauber ist der Umschwung des Ausdrucks, wenn die Klarinette das Rondothema des Schlusssatzes anstimmt und einen überquellenden Strom von melodischen und rhythmischen Einfällen entfesselt. Die 5. Sinfonie B-Dur von Franz Schubert entstand in wenigen Tagen im September 1816 aus der Feder eines Neunzehnjährigen. Klein in den Dimensionen (mit Ausnahme des langsamen Satzes), klein in der Orchesterbesetzung ist diese Sinfonie ein Kleinod der frühromantischen Literatur. Freundlich und voller Licht wird im ersten Satz alles auf knappste Formeln gebracht. Romantisch –spannungsvoll mit chromatischer Expressivität singt das Andante con moto. Als Allegro molto ist das Menuett viel zu schnell für einen ursprünglich gemächlichen Hoftanz und verlässt die Tradition. Klassisch- klar beendet der schnelle Schlusssatz die Sinfonie.