BERAS Newsletter September 2012_dt_E

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NEWSLETTER Nr. 4
September 2012
BERAS Implementation ist ein
grenzübergreifendes Projekt,
finanziert von der Europäischen Union und Norwegen im
Rahmen des „Baltic Sea Region
Programme 2007-2013“.
Wir entwickeln echte ökologische Alternativen für eine intakte Ostsee und eine nachhaltige und florierende Entwicklung in den Anrainerregionen.
In dem Projekt arbeiten 25
Partner aus 9 Ostsee-Anrainerstaaten sowie 35 assoziierten
Organisationen zusammen.
Auch Partner aus Russland und
Norwegen sind mit im Boot.
Hauptziel ist der Aufbau eines
Netzwerkes Nachhaltiger Lebensmittelgemeinschaften, basierend auf einer ökologisch,
kreislauforientierten Landwirtschaft , einer speziellen Form
des ökologischen Landbaus
inkl. der Verarbeitung, Vermarktung und Änderung des
Konsumverhaltens.
Nachhaltigkeit hat viele Facetten
Mit dem Begriff Nachhaltigkeit verbindet
man viele verschiedene Aspekte - ökologisch und ökonomisch tragfähig und sozial verantwortungsvoll – dies zusammen
ist schwierig, in unser tägliches Leben
einzubinden.
Ökodörfer nutzen verschiedenste dieser
ökologischen Technologien im Wohnund Infrastrukturbereich, der Lebensmittelproduktion, der Generierung und Nutzung von Energie, im Abfallmanagement
und Recyclingprozess.
BERAS Implementation trägt zu einem
verbesserten ökologischen Zustand der
Ostsee bei, fördert das Bewusstsein für
eine gesunde Ernährung, unterstützt die
ökologische Landwirtschaft und stärkt die
Entwicklung der ländlichen Räume in der
Ostsee-Region. Ein anderes EU-Projekt –
Ökodörfer an der Ostsee – arbeitet ebenfalls für eine nachhaltige und erfolgreiche
Entwicklung ländlicher Räume, allerdings
mit einem etwas anderen Schwerpunkt.
Ich denke wir können sehr viel voneinander lernen. Lesen Sie mehr darüber in
dieser Ausgabe!
Das Konzept der Ökodörfer basiert auf
zwei wichtigen Aspekten: einer Gemeinschaft in gesunder sozialer Umgebung
und der Nutzung von Öko-Technologien
im täglichen Leben.
Kim Westerling
Kommunikationsmanager
[email protected]
LITAUEN: Internationales Seminar zu BERAS Bildungsmaterial
Die Universität Alexandras Stulginskis lädt
zu einem Seminar nach Kaunas, Litauen,
vom 17. - 19. Oktober 2012, ein. Der
Hauptschwerpunkt liegt auf dem Thema
„Bildungsmaterial für BERAS“.
Lehrmaterial für Studenten und Dozenten von
Universitäten, ebenso wie für Schulen und
Landwirte soll innerhalb des BERAS Projektes
entwickelt werden.
Dieses Seminar soll ein Forum sein, um ein
Update der einzelnen Länder und Arbeitsgruppen zum Thema zu erhalten. Darüber
hinaus können gemeinsame Diskussionen geführt und über den weiteren Verlauf des Projektes entschieden werden.
Während des Seminars wird auch beabsichtigt, das Litauische Zentrum für
Nachhaltige Lebensmittelgemeinschaften
auf dem Hof von Familie Vaiteliai und das
Agro-ökologische Zentrum der Universität zu besuchen.
Eine detaillierte Tagesordnung zum Seminar wird demnächst auf www.beras.eu
zur Verfügung stehen.
Für weitere Informationen über das Seminar kontaktieren Sie bitte:
Laima Cesoniene
[email protected]
Derzeit gibt es 18 Zentren
Nachhaltiger Lebensmittelgemeinschaften im Rahmen des
Projektes (im Bild rot markiert).
Welches ist am nächsten an
Ihrem Wohnort?
Konferenzgebäude in Kaunas, Litauen
Nachhaltige Lebensmittelgemeinschaften für eine saubere Ostsee
Alte Gewohnheiten lassen
sich nur schwer ablegen?
Kann schon sein. Aber nicht
verzweifeln! Sie können dies
ändern und anfangen, die
Produkte zu essen, die gut für
Ihren Magen und Ihren Geldbeutel sind:
Weniger Fleisch essen und
weniger Essen wegwerfen
spart viel Geld.
Das Rezept für eine
saubere Ostsee
Gutes, leckeres und
gesundes Essen
Biologische Lebensmittel
Unser Ziel sind 100 % BioLebensmittel in 10 Jahren.
Dadurch erreichen wir
einen höheren Nährwert
unserer Lebensmittel und
eine Reduzierung der
Umweltbelastung.
Infos aus dem Baltic Sea Region Programm: EU-Projekt ‚Ökodörfer an der Ostsee‘
Ebenfalls finanziert im Rahmen des Baltic
Sea Region Programms wird das Projekt
„Ökodorfer an der Ostsee“ (2010-2013).
Ein Schlüsselmerkmal dieser Ökodörfer ist
das Streben nach einem hohen Grad an
Selbstversorgung bezüglich der eigenen
Ressourcen. Das bedeutet, dass landwirtschaftliche Aktivitäten auch Teil des Alltags sind, ebenso wie eine Veränderung
der Lebensgewohnheiten im Allgemeinen.
Zum Beispiel sind Ökodörfer bekannt dafür, Naturmaterialien wie Stroh zum Bauen zu verwenden, was nicht nur eine ökologische Art des Wohnens darstellt, sondern auch nachwachsende Rohstoffe
nutzt. Natürliche Reinigungsmittel werden
ebenfalls verwendet, ebenso KompostToiletten.
Lilleoru – ein Trainingszentrum für Selbstbewusstsein
sowie Ökodorf in Estland
Regionale Lebensmittel –
Zur Verkürzung der Transportwege.
Saisonale Lebensmittel –
Sie sind billiger und bieten
eine große Vielfalt über
das Jahr. Das Kochen mit
saisonalen Lebensmitteln
orientiert sich an dem,
was je nach Jahreszeit
angeboten wird.
Ausgeglichene Ernährung
– Mehr Gemüse, mehr
Vollkornprodukte und
weniger Fleisch (80 %
Gemüse, 20 % Fleisch).
Weniger Essensabfälle –
Reduziert die Energieverluste, da weniger Essen im
Müll landet.
Einerseits könnten Ökodörfer in dieser Weise
eine andere Art Bildungszentrum für Nachhaltige Lebensmittelgemeinschaften darstellen und ein Leben in Synergie vorleben. Andererseits könnten auch die Dörfer von den
Infozentren der Nachhaltigen Lebensmittelgemeinschaften dazu animiert werden, offener gegenüber der Gesellschaft zu sein:
durch die Produktion von Lebensmitteln für
die lokalen Bedürfnisse der Region, könnten
sie Einkommen erwirtschaften, was auch zur
Selbstversorgung der Dörfer dient.
Effizientes Bauen: Zur Hälfte Gewächshaus, zur
Hälfte eine Dusche – im Ökodorf Syderbyn,
Gotland.
Die Idee der Selbstversorgung ist bei Betrieben mit ökologischer kreislauforientierter Landwirtschaft (ERA – Ecological
Recycling Agriculture) auf pflanzliche
Nährstoffe und Tierfutter bezogen, wohingegen sie in Ökodörfern auf alle Abläufe angewendet wird. Trotzdem bleibt das
Prinzip das gleiche: die Selbstversorgung
mit natürlich nachwachsenden Rohstoffen
schafft eine ökologische und ökonomische
Stabilität in der Gesellschaft.
Die Bewohner dieser Dörfer wissen meist
sehr viel über die Herstellung gesunder
landwirtschaftlicher Produkte. Allerdings
produzieren sie vorrangig Lebensmittel,
um ihren Eigenbedarf zu decken, nur
Überschüsse werden verkauft.
Die gerade vorgestellten Methoden sind nur
einige Beispiele, die zeigen, wie die Bewohner der Ökodörfer mit Themen wie Klimawandel, Umweltverschmutzung, Ressourcenknappheit und den sozialen Problemen, denen Menschen heute gegenüber stehen, umgehen. Es gibt noch viele andere interessante
Methoden, die unter anderem im Projekt
„Ökodörfer für eine nachhaltige ländliche
Entwicklung“ des „Baltic Sea Region Programm 2007-2013“ gesammelt und in praktische Anleitungen erläutert werden.
Für mehr Informationen besuchen Sie die
Webseite des Projektes:
www.balticecovillages.eu
Ganz einfach glücklich – nach erfolgreicher Ernte
im Ökodorf Kovcheg in Russland
Nachhaltige Lebensmittelgemeinschaften für eine saubere Ostsee
WEIßRUSSLAND: Nachhaltige Lebensmittelgemeinschaften in Minsk –
ein Vorzeigeprojekt für Biolandbau in Weißrussland
Ein Treffen mit den Zuständigen der Region Minsk, unter ihnen auch der Gouverneur Boris Batura, und dem weißrussischen BERAS-Projektpartner, IPAAB
„Ost-West“ fand im letzten Frühjahr
statt. Ganz oben auf der Agenda des
Treffens stand die Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft. „Die Nachfrage nach Bioprodukten steigt und wir
müssen den Trends folgen“ sagte Batura.
Seitdem hat die Öko-Bewegung mehr
Aufmerksamkeit bekommen – was auch
dem BERAS-Projekt zu verdanken ist.
Kurze Zeit nach dem Treffen der Verantwortlichen der Region und IPAAB
„Ost-West“, wurde in den nationalen TVSendern darüber berichtet. Das BERASProjekt wurde darüber hinaus in der Öffentlichkeit bekannt, als über die Besuche von Projektpartnern anderer Länder
auf der DAK-Farm und über die Perspektiven der ökologischen Landwirtschaft,
sowie der nachhaltigen Entwicklung der
ländlichen Siedlungen berichtet wurde.
Ein weiterer großer Schritt nach vorn
wurde im Juni erreicht, als die erste Zertifizierung der Produktion auf dem DAK-Hof
durchgeführt wurde. Nun, da es der offiziell erste weißrussische zertifizierte Tierzuchtbetrieb entsprechend der EUGesetzgebung ist und außerdem dem
BERAS-Netzwerk Nachhaltiger Lebensmittelgemeinschaften angehört, kann der
Hof mit gutem Beispiel vorangehen.
Pläne für die Zukunft beinhalten die
Einladung von Vertretern verschiedener
Organisationen, Verbänden, Ministerien
und Experten aus der Landwirtschaft, um
die erfolgreiche Weiterentwicklung des
Biolandbaus in Weißrussland zu unterstützen.
Was ist eine Nachhaltige
Lebensmittelgemeinschaft?
Nachhaltige Lebensmittelgemeinschaften (NLG) sind
Beispiele für lokale Lebensmittelketten mit ökonomisch und ökologisch tragfähigen und sozial verantwortlichen Konzepten.
Sie zeigen die Vorteile der
ökologischen, kreislauforientierten Landwirtschaft
(ERA-Prinzip) auf und involvieren alle Akteure der Lebensmittelkette – vom
Landwirt bis zum Konsumenten.
Nachhaltige Lebensmittelgemeinschaften haben die
Möglichkeiten:
•
Ab jetzt fressen wir nur noch Biofutter!
LITAUEN: Sommerfahrt des mobilen Infozentrums zur Landwirtschaftsausstellung
nach Finnland
Wie wir alle wissen, geht es bei BERAS
Implementation um Menschen und
Natur. Deshalb ist praktische Arbeit
immer willkommen – wie etwa eine
Reise durch die Landschaft anstatt im
Büro zu sitzen.
Vom 04.- 06. Juli wurde eine dreitägige
Studienreise nach Finnland unternommen. Grund war ein Treffen zum
Austausch zwischen den Projektpartnern. Landwirte und Berater aus
Finnland, Estland, Litauen und Polen
diskutierten über Herausforderungen
und Ideen zur Entwicklung von
Netzwerken Nachhaltiger Lebensmittelgemeinschaften in der Ostseeregion.
Der Einladung der finnischen Kollegen
folgend, machte sich das Mobile
Infozentrum auf den Weg in den Norden.
Die wichtigste Veranstaltung für das
Projekt und den Info-Bus während der
Reise war die OKRA, eine der größten
Landwirtschaftsmessen Finnlands.
Der Info-Bus war Teil der Ausstellung, die
den BERAS Implementation-Stand repräsentierte. Bewirtschaftungsprinzipien der
ökologischen, kreislauforientierten Landwirtschaft und gute Beispiele aus der Praxis rund um die Ostsee wurden vorgestellt. Auch in Finnland wächst das Interesse am ökologischen Landbau, weshalb
viele Besucher zum BERAS-Stand kamen.
•
•
•
Den Konsum von
Bioprodukten zu
erhöhen.
Die lokale Wirtschaft zu stärken.
Die ökologische
Landwirtschaft
weiter zu entwickeln.
Das Bewusstsein
für Landwirtschaft
und Umwelteinflüsse durch
Lebensmittel zu erhöhen.
Was ist ein Mobiles Informationszentrum?
Ein Info-Bus, ausgestattet
mit einer interaktiven Ausstellung, Postern, Lehrmaterialien und einem SoftwarePaket, fährt als mobiles Bildungszentrum durch die
Länder der Ostseeregion.
Kontakt: Jolanta Paulaitiene
[email protected]
Aufbau des BERAS Standes auf der OKRA Landwirtschaftsausstellung in Oripää, Finnland
Nachhaltige Lebensmittelgemeinschaften für eine saubere Ostsee
SCHWEDEN: Reflektionen der Sommerakademie aus studentischer Sicht
Arbeitsschwerpunkte
Das BERAS ImplementationProjekt besteht aus fünf Arbeitsschwerpunkten (WP)
WP1 Projektleitung & Verwaltung
Leitung:
Södertörn University, SE
Kontakt: Artur Granstedt
[email protected]/
[email protected]
WP2 Kommunikation & Information
Leitung:
University of Helsinki, Department of Agricultural Sciences,
FI
Kontakt: Juha Helenius
[email protected]
WP3 Umstellung der Betriebe
& Handlungsempfehlungen
Leitung:
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung, DE
Kontakt: Karin Stein-Bachinger
[email protected]
WP4 Ökologische, ökonomische und soziologische Folgenabschätzung & Szenarien
Leitung:
MTT Agrifood Research, FI
Kontakt: Pentti Seuri
[email protected]
WP5 BERAS-Bildungszentren
(BIC) und -Netzwerk
Leitung:
Polish Ecological Club, PL
Kontakt: Maria Staniszewska
[email protected]
BERAS Mobile Einheit
Leitung:
Ostsee-Stiftung HPI, LT
Kontakt: Jolanta Paulatiene,
[email protected]
Nach zwei Wochen intensiven Programms konnte man schon eine gewisse
Erschöpfung bei einigen der Studenten
erkennen.
Der BERAS Sommerkurs wurde in Järna,
Schweden, durchgeführt, um die ökologische, kreislauforientierte Landbewirtschaftung und lokale Lebensmittelketten
in der Praxis zu erleben. Einer der Studenten, Philip Burroughs, drückte es passend aus: „In einer Nachhaltigen Lebensmittelgemeinschaft haben die Menschen
eine intensive Verbindung untereinander
und zu ihrer Nahrung. Die Lebensmittel
sind so gewachsen und verarbeitet, dass
sie eine positive Auswirkung auf die Umwelt haben und lokal hergestellt sind“.
Gut, mal die Muskeln zu strecken während einer
Pause. Vorne: Nils-Erik Norrby, Artur Granstedt
und Leticia Valenzuela
Studenten unterschiedlicher Nationalitäten nahmen an der Sommerakademie
teil. Weijing Wu, Student im vierten Jahr
an der Agrarwissenschaftlichen Universität China hörte von dem Kurs, während er
in Finnland studierte. „Gelegentlich hörte
ich von der Eutrophierung der Ostsee,
aber realisierte vor diesem Kurs nicht, wie
ernst es wirklich ist“.
Das Feedback der Studenten war
dementsprechend gut. ”Ich kenne einige
Studenten, die nächstes Jahr auch
teilnehmen wollen” sagte Wu. Wenn gute
Nachrichten sich schnell verbreiten, dann
verbreiten sich sehr gute Nachrichten
hoffentlich sehr schnell.
Sie genießen das gute Wetter und eine Mahlzeit nach
dem Konzept einer „Gesunden Ernährung für eine
saubere Ostsee“
Rio Report
Im Juni reisten der Vorstandsvorsitzende
von Salta Kvarn (Demeter-Getreidemühle
und Bäckerei in Järna), Johann Ununger,
und Jostein Hertwig, Leiter des BERAS
Sekretariats nach Brasilien, um BERAS Implementation auf der UN-Konferenz
„Rio+20“ zu präsentieren.
„Das Hauptaugenmerk unserer Teilnahme
lag auf dem Austausch unserer Erfahrungen mit anderen Akteuren und auch, diese
eventuell mit unserer Arbeit zu nachhaltiger Entwicklung zu inspirieren. Eine Konferenz dieses Kalibers kann gute Referenzen für unsere Projektarbeit bringen“.
Wir bekamen wichtiges Feedback, vor allem zu unseren Ansichten einer umweltfreundlichen Landwirtschaft und der Notwendigkeit, Grenzen zu überschreiten,
wenn es um die Regeln der ÖkoZertifizierung geht. Das ist genau das
Grundprinzip der lokalen, kreislauforientierten Bewirtschaftung“.
„Auf der Konferenz in Rio hatte ich den
Eindruck, dass die meisten Projekte,
die präsentiert wurden, noch im Stadium der Ideenfindung stecken, jedoch
noch nicht soweit entwickelt sind, um
auch umgesetzt zu werden. Das hat
uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen
Weg sind“. - Jostein
Jostein Hertwig im Eingang der Ausstellungshalle
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BERAS Sekretariat
Telefonnr.
+46 8 551 577 99
Skyllebyholm 7
Email
Nachhaltige
Lebensmittelgemeinschaften
eine saubere
[email protected]
153 91 für
Järna, Schweden
Homepage
www.beras.eu
www.beras.eu
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