Salzburger Festspiele „Die ganze Stadt ist Bühne“

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Fest-gespielt wird in Salzburg das ganze Jahr über, aber zu keiner
anderen Zeit tummeln sich so viele prominente nationale und internationale Künstler und Gäste
zur gleichen Zeit in der Stadt wie im Sommer.
B
egonnen hat es mit dem internationalen Juli-Festival
SOMMERSZENE vom 5. bis 22. Juli, dem avantgardistischen Gegenpol zu den traditionellen Salzburger Festspielen, welches sich zeitgenössischen Bewegungsformen widmet.
Die Palette reicht dabei vom klassischen Tanz, Ballett, Breakdance
bis hin zu Hip Hop.
Das FEST ZUR FESTSPIELERÖFFNUNG am ersten Wochenende der SALZBURGER SOMMER FESTSPIELE machte – treu nach
dem Zitat Max Reinhardts – die ganze Stadt zur Bühne. An vielen idyllischen Orten in der Altstadt wurde musiziert und gespielt und die Aufführungsstätten der Festspiele waren für Besucher
zur Besichtigung geöffnet. Über 100 Konzerte, Veranstaltungen
und Ausstellungen konnten bei freiem Eintritt besucht werden.
Seit der Gründung im Jahr 1920 durch den begnadeten Theatermann Max Reinhardt zusammen mit dem Dichter Hugo von
122 | Die Salzburgerin
Hofmannsthal, dem Komponisten Richard Strauß, dem Dirigenten und Wiener Hofoperndirektor Franz Schalk sowie dem
Bühnenbildner Alfred Roller, haben sich die Salzburger Festspiele
zu dem weltweit bedeutendsten und hochkarätigsten Festival entwickelt und werden dieses Jahr mit besonderer Spannung erwartet. XXLarge lautet die Devise des neuen Intendanten Alexander Pereira. Er plant in der Zeit vom 20. Juli bis 3. September 232
Vorstellungen in 45 Tagen an 15 verschiedenen Spielorten. Eine
Ouverture spirituelle, mit geistlicher Musik teilweise in Salzburgs
prachtvollen Kirchen aufgeführt, bildete den Anfang. Angedacht
ist der Dialog der Weltreligionen, Schwerpunkt 2012 ist die Musik des Judentums.
Ausschließlich Neuinszenierungen von Opern sollen zukünftig
bei den Salzburger Festspiele zu sehen sein. Nur einige der diesjährigen Highlights: „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus
Mozart, dirigiert von Nikolaus Harnoncourt wird erstmals auf
historischen Instrumenten zur Aufführung gelangen, gefolgt von
„Das Labyrinth“, Schikaneders Fortsetzung von Mozarts Zauberflöte. Die Herzen der Opernfans lassen Anna Netrebko und Piotr Beczala in „La Bohème“ höher schlagen und Hoffmannsthals
Urfassung der „Ariadne auf Naxos“ in einer Salzburger Fassung
von Sven-Eric Bechtolf macht neugierig.
Auch das Konzertprogramm verspricht unvergessliche Stunden.
Valery Gergiev, Mariss Jansons, Riccardo Muti, Heinz Holliger
und Bernard Haitink werden die Wiener Philharmoniker dirigieren. Slawische Musik präsentiert der Zyklus Über die Grenze und
mit der Reihe Salzburg contemporary wird der zeitgenössischen
Musik Tribut gezollt.
Wie immer wird das, vor der eindrucksvollen Kulisse des Domes
aufgeführte Schauspiel „Jedermann“ von Hugo von Hoffmannsthal, der größte Publikumsmagnet sein. Weitere Klassiker
sind mit Heinrich von Kleist, Henrik Ibsen und William Shakespeare vertreten. Kräftige Lebenszeichen kommen vom avantgardistischen Theater und für die ganz Kleinen gibt es ab 2012
jährlich ein Kinderstück und ein Figuren- oder Puppentheater.
Auch für jene, die nicht zu den Glücklichen zählen, die Eintrittskarten erhalten, ist Salzburg besonders zur Festspielzeit eine Reise
wert. Gibt es doch ein reiches Begleitprogramm. Jedes Jahr sind in
den Salzburger Museen bemerkenswerte nationale und internationale Sonderausstellungen zu sehen. So widmet sich dieses Jahr das
Museum der Moderne dem Künstler John Cage, aus Anlass seines 100. Geburtstages. Fort-und Weiterbildung auf hohem Niveau
bietet die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst.
Wer es von den alten Meistern und der Moderne schon geschafft
hat, dessen Werke kann man auf der Art Salzburg vom 12.8. bis
19.8.2012 erwerben und die mehr als 30 Galerien schmücken sich
mit ihren besten Exponaten.
Ein unvergessliches – und kostenloses – Erlebnis sind die Siemens-Festspiel-Nächte. Drei Wochen lang werden täglich Fest-
Foto: Dario Acosta/Salzburger Festspiele
spielhighlights auf eine Großbild-Leinwand übertragen. Bis zu
2000 Besucher täglich genießen open-air und inmitten der prachtvolle Kulisse der barocken Stadt die Opern-Highlights der vergangenen Jahre, aber auch aktuelle Produktionen.
Mit einem fulminanten Ball werden 2012 erstmals die Sommerfestspiele enden. Intendant Alexander Pereira folgt damit der Tradition Max Reinhardts, dessen Festspielbälle in Schloss Leopoldskron legendär sind. Pereira holt den Ball und 140 Debütanten in
Salzburger Tracht vor die prachtvolle Kulisse der Felsenreitschule. Mozart und Strauß, Landler und Walzer, Nobel-Dirndl und
„Jäger-Smoking“ neben Abendkleid und „black tie“ werden eine
sehr österreichische Mischung ergeben. An die 1500 Besucher
können diesen gesellschaftlichen Höhepunkt der Festspiele miterleben, der sich zum Pendant des Wiener Opernballs entwickeln
soll. Und damit dies auch gelingt, hat sich Pereira Elisabeth Gürtler, langjährige Wiener Opernballorganisatorin und Chefin des
Hotel Sacher Salzburg, ins Team geholt.
Das Resümee des neuen Intendanten: „Wer zukünftig den Salzburger Festspielsommer versäumt, versäumt tatsächlich etwas.“
Wir sind dabei!
Eva von Schilgen
Weitere Salzburger Highlights im herbstlichen Festspielkarrusell:
Jazzherbst 23.10.–4.11.2012 | Adventsingen 30.11.–16.12.2012
Foto: Andreas Kolarik/Salzburger Festspiele
Max Reinhardt
Foto: Kirchner/Sommerszene, Ultima Vez
Foto: Siemens Festspielnächte/Andreas Kolarik
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„Die ganze Stadt ist Bühne“
Foto: Salzburger Festspiele/Archiv
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Foto: Hermann und Clärchen Baus/Salzburger Festspiele
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