Kein Folientitel - Delta

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Vorlesung Physik III WS 2012/2013
G. Hiller/T. Weis
Optik
Licht als elektromagnetische Welle
 kx   kx 
   
k   ky    0 
k   0 
 z  
 kx 
r
 
k   ky   k
r
k 
 z
r
Die Welle ist monochromatisch.
Die Wellenfronten (Punkte gleicher
Wellenphase) stehen senkrecht auf dem
Wellenvektor k
y
x
Ebene Welle

E ( r , t )  E0 cos k  r  t
Kugelwelle

A0
E (r , t ) 
cos  k r   t 
r
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G. Hiller/T. Weis
Was ist Licht? Eine historische Rückschau
„Licht besteht aus vielen Lichtteilchen!“
1704: Opticks „Opticks or a Treatise of the Reflections,
Refractions, and Colours of Light.“
Newton
„Licht ist eine Wellenerscheinung.“
1690: Theorie zur Wellennatur des Lichts.
Sie konnte ebenfalls Reflexion, Brechung und die
Spektralfarben des weißen Lichts erklären.
Huygens
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G. Hiller/T. Weis
1801: „Licht ist eine Wellenerscheinung. Es
zeigt das Phänomen der Interferenz.“
Young
„Licht ist eine elektromagnetische Welle!“
Maxwell
1864: Aus den Maxwell-Gleichungen folgt
sofort die Existenz von elektromagnetischen
Wellen, die sich mit Lichtgeschwindigkeit
ausbreiten.
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„Licht besteht aus Lichtteilchen, den
Photonen!“
1905: Nur so kann der Photoeffekt quantitativ
erklärt werden. Licht verhält sich im „atomaren Bereich“ wie ein Teilchen.
Einstein
Heutige Sicht:
Licht (und allgemeine alle elektromagnetischen Wellen) sind beides. Sie können sowohl als
Wellenerscheinung (elektromagnetische Wellen), also auch als Korpuskularstrahlung
(Lichtteilchen) aufgefasst werden.
Dualismus des Lichts
Entscheidend wird sein, welche Experimente ich mit Licht durchführe bzw. welche
Eigenschaft des Lichts ich mir gerade anschaue (später mehr).
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Die Lichtgeschwindigkeit in Materie
Die Herleitung der Wellengleichung für das elektrische und magnetische Feld
verläuft analog im mit Materie gefüllten Raum. Wir benutzen allerdings die
Maxwellgleichungen in Materie und gehen von einem homogen und isotrop mit
Materie gefüllten Raum aus. Wir starten mit der 3. Maxwellgleichung und bilden
noch einmal die Rotation:
B
B
 E  
   E  
t
t


Die 4. Maxwellgleichung leiten wir einmal nach der Zeit ab und erhalten, da wir in der
Materie keine wahren Ströme haben
wegen
D
H  2 D
 H 
 
 2
t
t
t
B  0 r H und D   0 r E fassen wir wie folgt zusammen
2 D
    D   0 r  0 r 2
t


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Die Differentialgleichung in der
dielektrischen Verschiebung D
2 D
    D   0 r  0 r 2
t


können wir weiter vereinfachen und
erhalten wegen des Nichtvorhandenseins
von wahren Ladungsdichten r
und
 D  r  0




    D     D  D
2 D
 D   0 r  0 r 2
t
Wir erhalten also eine Wellengleichung in D
und durch Umstellen
G. Hiller/T. Weis
2 D
D  0 r  0 r 2  0
t
und damit
1 2 D
D  2
0
2
cn t
mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit =
Lichtgeschwindigkeit in Materie
cn 
1
0 0 r  r

c
r  r
Vollständig analog erhalten wir eine
Wellengleichung in H bzw. durch Einsetzen
der Materialkonstanten die
Wellengleichungen in E und B.
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Wir führen noch den Brechungsindex n ein
mit
In Materie ist daher bei gleicher Frequenz die
Wellenlänge kleiner als im Vakuum.
c
n
cn
Der Brechungsindex ist in der Regel von der
Wellenlänge  des Lichtes abhängig. Für
gängige Materialien wie Glas oder Diamant
gilt qualitativ:
n  r  r
und erhalten
Für die meisten Materialien gilt nun
r  1
und es folgt daher
n  r
Die Lichtgeschwindigkeit in Materie ist
also immer kleiner als die Vakuumlichtgeschwindigkeit. Insbesondere gilt:
n ( )
1.55
Glas
1.45
cn  n  f
400nm
700nm

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weiteres Beispiel:
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Der Brechungsindex n wird für Licht
größerer Wellenlänge kleiner. Dies ist
die so genannte „normale Dispersion“.
Hinweis: Dispersion bezeichnet allgemein die
Abhängigkeit der Ausbreitungsgeschwindigkeit von Größen wie Frequenz,
Wellenlänge oder Wellenzahl
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Lichtquellen
Quellen mit einem diskreten Spektrum:
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Monochromatische Lichtquellen mit
besonderen Eigenschaften: LASER
Beispiel: Bariumspektrum
f
Bei atomaren Prozessen wird häufig Licht mit
einem diskreten Spektrum emittiert.
Quellen mit einem kontinuierlichen
Spektrum:
 thermische Quellen
auch die Sonne ist im wesentlichen ein
thermischer Strahler mit einer
Oberflächentemperatur von etwa 6000°C
Laserlicht enthält im wesentlichen nur
eine Frequenz bzw. Wellenlänge, die aus
einem atomaren Prozess gewonnen wird.
Lichtemission eines
angeregten Atomzustandes
Geschieht diese Lichtemission vieler
Atome gleichzeitig (stimulierte Emission),
so wird quasi ein einziger (kohärenter
Wellenzug) ausgestrahlt.
Ein Laserstrahl hat daher nur minimale
Divergenz.
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Geometrische Optik
In der Strahlen- oder geometrischen
Optik wird die Lichtausbreitung in
guter Näherung durch Lichtstrahlen
beschrieben.

Lichtbündel
Figur
Lichtstrahl
Lichtstrahl =
lim Lichtbündel
ΔΩ 0
Lichtquelle
Wand mit
Schatten
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Beispiel: Schatten erzeugt durch zwei
getrennte, punktförmige
Lichtquellen
grüne
Lampe
Figur
rote Lampe
Wand mit
Schatten
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Entstehung eines Spiegelbildes
Lichtstrahlen können an glatt
polierten, glänzenden Oberflächen
reflektiert werden.
Dabei sind Einfalls- und Ausfallswinkel gleich.
Gegenstand
Gegenstand
Spiegel
Spiegel



optische Achse
Das Licht scheint aus dem Spiegel zu
kommen, der Beobachter sieht das Objekt
hinter dem Spiegel.
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Konstruktion des virtuellen
Spiegelbildes
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Spiegel
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Halter für
optische Elemente
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Experiment:
Demonstration des
Strahlengangs am ebenen Spiegel
ebener Spiegel
Lichtquelle
Linse
Spaltblende
Die Linse erzeugt mit der Lichtquelle paralleles Licht. Durch die
Spaltblende werden einzelne,
getrennte Strahlen erzeugt. Die
Reflexion ist deutlich zu erkennen.
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Reflexion und Brechung
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Wird ein gerader Stab unter einem
Winkel schräg ins Wasser gehalten,
dann erscheint der Stab im Bereich
der Wasseroberfläche abgeknickt.
Diese „optische Täuschung“
kommt daher, dass Lichtstrahlen
beim Übergang von einem
Medium in ein anderes (hier von
Luft in Wasser) ihre Richtung
ändern (man beachte den Unterschied zur Beugung!).
Das Phänomen wird als „Brechung
des Lichtes“ bezeichnet.
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Verhalten von Lichtstrahlen an einer
ebenen Grenzfläche:
einfallender
Strahl
Einfallsebene
I1
Medium 1
n1
I3
1 3
Grenzfläche
2
Medium 2
n2
reflektierter
Strahl
gebrochener
Strahl
I2
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Reflexionsgesetz
Einfallswinkel = Ausfallswinkel
1   3
Der reflektierte Strahl liegt in der
Einfallsebene.
Snellius-Brechungsgesetz
sin 1 n2

sin  2 n1
Ist Medium 1 das Vakuum mit n1 = 1,
dann folgt:
sin 1 n2

 n2
sin  2
1
n sind die Brechungsindizes der
Materialien
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Eine Konsequenz des Brechungsgesetzes ist die Totalreflexion
beim Übergang vom optisch dichteren ins optisch dünnere Medium,
d.h. für n2 > n1 .
Dabei wird der Strahl so gebrochen,
dass er das Medium nicht mehr verlassen kann. Im Grenzfall ist:
n2 sin T  n1 sin  90   n1
n1
 sin T 
n2
n2  n1
Beispiel: Übergang Glas/Luft
nLuft
1
2
sin T 


nGlas 1.5 3
 T  41.8
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Medium 1
n1
2
T
1
n2 > n1
Für Winkel größer als dieser
Grenzwinkel der Totalreflexion kann das Licht nicht in
das Medium 1 eindringen.
Medium 2
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Experiment: Reflexion & Brechung an einer Wasser-Luft Grenzfläche
Luft
Präparation eines Lichtstrahls
unter Wasser
Wasser
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Luft
2
1 3
Wasser
Brechungsindizes:
nVakuum  1
nLuft  1.000232
nWasser  1.3330
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Totalreflexion an der Wasseroberfläche
Luft
Wasser
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...und alles zusammen
Luft
Wasser
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Beispiel: Das Prinzip der Totalreflexion bei Glasfaserkabeln.
n2 > 1
Glasfaser
n1 = 1
Luft oder
Vakuum
Lichtstrahl
Unter dem flachen Winkel kann der Lichtstrahl das optisch dichtere Medium
(n > 1) nicht verlassen und wird fast verlustfrei reflektiert.
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....ein weiteres Beispiel
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Experiment: Lichtleiter
Laser
Laser
Plexiglasstab
Glasfaser
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Experiment: Strahlengang in einem Medium mit einem
kontinuierlich veränderlichen Brechungsindex
vertikal unterschiedliche Salzkonzentration in Wasser
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Das Huygensche Prinzip
Von jedem Punkt einer Wellenfront wird
zur Zeit t eine Kugelwelle ausgesendet.
Die Überlagerung aller Wellenfronten
zur Zeit t+t ergibt die neue Wellenfront.
t t+t
neue
Wellenfront
t+t
ebene Welle
x
x
neue
Wellenfront
t
Kugelwelle
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In verschiedenen optischen Medien
haben Lichtwellen unterschiedliche
Geschwindigkeiten. Man betrachtet nun
zum Zeitpunkt t = 0 zwei Punkte einer
einfallenden Wellenfront. Zur Zeit t ergeben sich dann die Punkte der neuen
Wellenfront durch die zurückgelegte
Strecke.
Brechung als Folge des
Huygenschen Prinzips
n1
A
1
c1t
B
c2 t
n2
2
1
2
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c1t  AB sin 1
c2t  AB sin  2

c1 sin 1 n2


c2 sin  2 n1
Ursache des Brechungsgesetzes sind also die
unterschiedlichen Ausbreitungsgeschwindigkeiten in den Medien.
siehe auch: Fermat´sches Prinzip
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Zerlegung des „weißen“ Lichts in seine spektralen Bestandteile (Farben)
Mit zunehmender Wellenlänge der Strahlung nimmt n ab, d.h. der gesamte Ablenkwinkel
des Lichtstrahls  nimmt ebenfalls ab. Rotes Licht wird also weniger stark abgelenkt als
blaues. Das Prisma wirkt als Spektrometer.
sin 1 n2

sin  2 n1
 n1 sin 1  n2 ( ) sin  2
  2   2 ( )
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Funktionsweise eines Prismen-Spektrographen:
Die Linsen dienen der optischen Abbildung (siehe unten).
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Zerlegung des weißen
Lichtes durch ein Prisma
in seine Spektralfarben.
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Experiment: Farbscheibe
Die Spektralfarben werden auf eine drehbare Scheibe gemalt. In Ruhe sind die
verschiedenen Farben gut erkennbar. Setzt man die Scheibe in schnelle Umdrehungen, so erscheint sie weiß, da das Auge wegen seiner Trägheit über allen
Farben mittelt.
Farbscheibe in Ruhe
Farbscheibe in schneller
Rotation
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Ein Beispiel für Brechung und Reflexion: Der Regenbogen
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Beobachtung des Regenbogens mit der Sonne im Rücken
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