WELTVERSTÄNDNIS UND NATURERKENNTNIS KENNZEICHEN DER LEBEWESEN Kennzeichen des Lebens: n Stoffwechsel n Wachstum n Fortpflanzung n Reizbarkeit n Bewegung Weiter gilt für alle lebenden Strukturen: n Fähigkeit zur Regulation n Fähigkeit zur Anpassung n Streben nach Kommunikation Die Natur umfasst zwei große Bereiche, das Unbelebte und das Lebendige. Mit dem Unbelebten, das sind die Stoffe und die Wechselwirkungen zwischen den Stoffen, beschäftigen sich Physik und Chemie. Die Biologie dagegen ist die Wissenschaft von den Lebewesen und den Lebenserscheinungen. Aber was ist lebendig? Es gibt keine einzelne Eigenschaft, die Lebendes von Unbelebtem unterscheidet. Wachsen können z. B. auch Kristalle, und Bewegung findet man auch bei fließendem Wasser. Was lebt, hat eine ganze Gruppe von Eigenschaften, die gemeinsam vorhanden sein müssen. Nur in ihrer Gesamtheit kennzeichnen sie ein Lebewesen. Dies lässt sich z. B. an dem in Tümpeln vorkommenden Einzeller Euglena, dem „Augentierchen“, zeigen (Abb. 7.1). Daraus wird deutlich, dass eine einzelne Zelle Träger aller Lebensvorgänge a) Systemebenen eines Lebewesens: n Moleküle n Organellen n Zellen n Organe n Organismus sein kann. Diese Erkenntnis ist von großer Bedeutung für das Verständnis der Lebenserscheinungen: Die kleinste selbstständige Lebenseinheit ist die Zelle. Im Lichtmikroskop (s. S. 15) erkennt man, dass Euglena aus farblosem, durchsichtigen Cytoplasma besteht. Darin eingebettet ist ein meist kugeliges Gebilde, der Zellkern (Abb. 7.1, s. S. 13 ff.). Der grüne Farbstoff der Zelle, das › Chlorophyll, ist in linsenförmigen Gebilden, den › Chloroplasten, enthalten (s. S. 16). Die einzelnen Zellteile haben wie die Organe mehrzelliger Lebewesen bestimmte Aufgaben. Man nennt sie daher Zellorganellen. Am Vorderende hat Euglena eine körperlange Geißel. Durch den Geißelschlag bewegt sie sich in Geißelrichtung fort und dreht sich dabei langsam um ihre Längsachse. b) Abb. 7.1: Euglena (Augentierchen; ca. 60 µm lang) mit einigen größeren, im Lichtmikroskop erkennbaren Zellbestandteilen. a) lichtmikroskopische Aufnahme; b) Schema GLOSSAR Chlorophyll: Grüner Farbstoff der Pflanzen und verschiedener Bakterien sowie Einzeller, der für die Lichtabsorption bei der Fotosynthese von besonderer Bedeutung sind. Chloroplast: Zellorganell autotropher Eukaryoten, das Chlorophyll enthält und in dem die Fotosynthese stattfindet.