Informationsmaterial zu Gruppenbesuchen 1. 2. 3. 4. 5. 5.1 5.2 5.3 1. Einleitung Vorstellung der Örtlichkeit Geeignete didaktische methodische Herangehensweisen nach Altersgruppen Besuch des Walderlebnispfades mit Kindergartengruppen Besuch des Walderlebnispfades mit Schulklassen Allgemeines zum Besuch mit Schulklassen Dritte Klasse Grundschule Vierte Klasse Grundschule Einleitung Der Weilbacher Walderlebnispfad ist in seiner Art des Aufbaus mit Stationen auf die Hauptzielgruppe „Junge Familien“ ausgerichtet. Dennoch ist er auch für Gruppenbesuche unterschiedlicher Gruppen mit unterschiedlichen Motivationen geeignet. Ähnlich vielfältig wie der Wald und die Forstwirtschaft sind thematische und methodische Möglichkeiten für Gruppenveranstaltungen. Um den jeweiligen Gruppenbesuche für Teilnehmer und Verantwortliche zu einer erfolgreichen Gruppenveranstaltung werden zu lassen, bedarf es einer besonderen Motivation und Vorbereitung der Verantwortlichen. Hierzu sind im folgenden dieser Ausarbeitung Tipps und Vorschläge enthalten. Achtung: Diese Ausarbeitung entbindet den jeweiligen Verantwortlichen nicht vor der Aufgabe der Vorbereitung und der Orientierung an der jeweiligen Gruppe! Ein vorbereitender Begang des Walderlebnispfades sei hiermit empfohlen! 2. Vorstellung der Örtlichkeit Der Weilbacher Walderlebnispfad ist am Gotthardberg gelegen. Es sind fünf offizielle mögliche Einstiegspunkte vorhanden. Für den Einstieg von der Weilbacher Seite wird besonders Einstiegspunkt 2 empfohlen. Der Wegeverlauf im gesamten ähnelt einer acht. Die Teilstrecken lassen sich grob in thematische Felder einteilen: Teilstrecke 1: Tiere des Waldes Teilstrecke 2: Der Mensch und seine Umwelt Grundsätzlich besteht keine Einschränkung der Gruppengröße. Der Erlebniseffekt und so in der Regel auch der Lerneffekt wird bei erhöhter Personenanzahl jedoch im negativen Sinne beeinträchtigt werden. Diesem Problem kann durch besondere individuelle Vorbereitung und gegebenenfalls Gruppenaufteilung begegnet werden. 3. Geeignete didaktische und methodische Herangehensweisen nach Altersgruppen (Quelle: E. BOLAY/B.REICHLE 2007; Waldpädagogik 1, S. 118 ff.) Kleinkinder: Sinnliche Wahrnehmung steht im Vordergrund. Der Nahsinn ist dem Fernsinn zu bevorzugen. Einfache Bewegungsspiele zur Förderung des Koordinations- und Gleichgewichtssinns sind besonders geeignet. Kindergartenkinder: Kreativität und Fantasie sollten zugelassen und unterstützt werden, eventuell auch durch passende Geschichten. Wahrnehmungs- und Erlebnisübungen sind nicht nur für diese Altersgruppe erfreulich und sinnvoll. Grundschulkinder, Klassen 1-2: Spiel, Wahrnehmung, Erlebnis und Sinneserfahrung sollten eine große Rolle spielen. Die Lebewesen des Waldes finden besonderes Interesse. Grundschulkinder, Klassen 3-4:Wahrnehmung und Erlebnis, sowie spielerisches Lernen und Forschen sind hier von besonderer Bedeutung. Die Vermittlung von Sachinhalten, unter anderem auch lehrplanmäßigen Themen sollte vermehrt Eingang finden. Klassen 5-6: Spätestens ab dieser Altersstufe sollten themen- und problembezogene Projekte bearbeitet werden, eine anspruchsvollere Wissensvermittlung ist angebracht. Hierzu eignen sich vor allem problem- und handlungsorientierte Arbeitsweisen, wie Aufgabenstellungen zu selbstständigem Experimentieren, Forschen und Informationsbeschaffen. Klassen 7-8: Eine wichtige Rolle spielt hier die persönliche Entwicklung und das Klassengefüge. Auf eine sorgfältige Auswahl von Sinnes- und Erfahrungsübungen - besonders bei Vertrauensspielen ist zu achten. Die Reflektion der Erlebnisübungen ist von besonderer Bedeutung. Klassen 9-11: Hier verhält es sich ähnlich wie bei den Klassen 7-8. Fächerübergreifende Projekte gewinnen an Bedeutung. Klassen 12-13: Hier verhält es sich ähnlich wie bei den Klassen 7-11; ein vermehrter Einbezug von Fachleuten ist sinnvoll. Erwachsene: Sinneserfahrungs- und Wahrnehmungsübungen sind meist weniger geeignet. Dennoch werden Spiele oftmals gerne angenommen. Vorträge, sowie die Beantwortung von Fragen kommen meist gut an, ein gerne gewähltes Thema sind Waldschäden. 4. Besuch des Walderlebnispfades mit Kindergartengruppen (Beispiel für Weilbach) Für den Kindergarten eignet sich die Teilstrecke 1 besonders. 4.1 Besonders geeignete konzeptionelle Vermittlungsinhalte: Unmittelbare Beziehung zu Pflanzen und Tieren Förderung des Naturverständnisses Richtiges Verhalten in öffentlichen Einrichtungen Hinführung zur Kunst Ernährung 4.2 Direkte Vorbereitung der Gruppe Hier kann die gesunde Ernährung eine Rolle spielen, indem gemeinsam die Wegverpflegung vorbereitet wird. 4.3 Vorschlag zur Durchführung der Gruppenveranstaltung: Aktion 1 Laufen zu Eingangspunkt 2 2 kurze Trinkpause 3 Verhaltensregeln (zu: Verhalten in öffentlichen Einrichtungen) Bei extremer Witterung nicht in den Wald gehen! Keine Sachen in Mund stecken und/oder verzehren! Sorgsamer Umgang mit der Umwelt und dieser öffentlichen Einrichtung. Müll ist generell zu vermeiden und ggf.ordnungsgemäß zuhause zu entsorgen. Bei Dämmerung Wald und Waldnähe meiden (Störung des Zeitbedarf* 30 min 5 min 10 min Jagdbetriebs) 4 Pirschpfad (zu: unmittelbare Beziehung zu Pflanzen und Tieren) Entdeckung, Betrachtung und evtl. knappe Besprechung der Tiere 5 Laufen 6 Barfußpfad (zu: unmittelbare Beziehung zu Pflanzen und Tieren) Schuhe ausziehen, Augen verbinden, Kinder führen, Schuhe anziehen 7 Laufen 8 Pause (zu: Gesunde Ernährung) 9 Laufen 10 Spuren im Wald (zu: unmittelbare Beziehung zu Tieren und Pflanzen) 11 Laufen 12 Laubtunnel (zu Förderung des Naturverständnisses) Ganz viele kleine Tiere leben in und von Laub Wie ist das Leben unter Laub? Bewusstes Wahrnehmen außerhalb und im Tunnel -> Vergleichen 13 Laufen 14 Eichhörnchentelefon (zu: Förderung des Naturverständnisses) Gruppen einteilen, kratzen und hören Holz kann Geräusche Weiterleiten Warnfunktion für Tiere im Baum 15 Laufen 16 Stimmen im Wald (zu: unmittelbare Beziehung zu Pflanzen und Tieren 17 Laufen zu Eingangspunkt 2 18 Wiederholung - Was haben wir gemacht? 19 Trinkpause 20 Rückmarsch Anmerkung: 15 min 5 min 15min 10 min 30 min 5 min 10 min 5 min 10 min 5 min 10 min 5 min 15 min 5 min 10 min 5 min 30 min 03:55 Entlang der gesamten Strecke kann der Sammeltrieb der Kinder genutzt werden. Die gesammelten Materialien können hinterher im Kindergarten zum basteln benutzt werden (zu: Hinführung zur Kunst). Entlang der gesamten Strecke kann auch auf die Pflanzenwelt eingegangen werden. Eventuell Einbringung einer passenden Geschichte. *Zeitbedarf basiert auf Schätzwerten. Diese können gruppenabhängig schwanken. Die Aktion „Laufen“ kann wesentlich kürzer ausfallen. 4.4 Benötigtes Material: Augenbinde Pflanzen - und Tierführer Erste - Hilfe - Material Mobiltelefon gegebenenfalls Geschichtsbuch 5. Der Besuch des Walderlebnispfades mit Schulklassen 5.1 Allgemeines zum Besuch mit Schulklassen Wie in Punkt 1 erwähnt, sind inhaltliche und methodische Möglichkeiten äußerst vielfältig. Nahezu ein jedes Fach und jeder Lernstoff können im Wald thematisiert werden. Der Walderlebnispfad kann hier eine strukturierende Rolle einnehmen. Für den aktiven Begang des gesamten Weilbacher Walderlebnispfades in Kleingruppen kann ein Zeitbedarf von 2-3 h angesetzt werden. Mit einer größeren Gruppe unter Einbezug von gruppenspezifisch erweiterten Inhalten können beim Begang von nur der halben Strecke des Walderlebnispfades sehr schnell auch 4 Stunden vergehen. Deshalb sind exakte gruppenspezifische Zielsetzungen zu treffen, deren zeitliche und inhaltliche Erreichung nur durch eine gute Vorbereitung möglich ist. 5.2 3. Klasse Grundschule (Beispiel für Weilbach) Für die dritte Klasse eignet sich die Teilstrecke 1 besonders. 5.2.1 Besonders geeignete lehrplanmäßige Vermittlungsinhalte Der Walderlebnispfad kann insbesondere für die Vermittlung folgender lernplanmäßiger Inhalte des Faches Heimat- und Sachunterricht eine unterstützende Rolle spielen: Bedeutung des Gehörs Ausbreitung von Schallwellen Zusammenleben in der Schule Tiere des Waldes Pflanzen des Waldes Bedeutung des Waldes Orientierung in Zeit und Raum gesunde Ernährung (Lehrplan zweite Klasse) 5.2.2 Direkte Vorbereitung der Gruppe Im Unterricht kann zur Vorbereitung der Pause an der Gotthards-Ruine nochmals Bezug auf die zweite Klasse - gesunde Ernährung - genommen werden. Zur Vermittlung von Wissen zu Baum- und Tierarten können Kurzreferate in Einzel - oder Gruppenarbeit erarbeitet werden. Eine Zusammenstellung dieser Referate zu einem eigenen Naturführer kann zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und als kleines Nachschlagewerk sinnvoll sein. Hier können auch Berichte über den Rückgang des Walderlebnispfades zu weiteren Vertiefung mit einfließen. 5.2.3 Vorschlag zur Durchführung der Gruppenveranstaltung Aktion 1 Laufen zu Eingangspunkt 2 2 kurze Trinkpause 3 Verhaltensregeln Bei extremer Witterung nicht in den Wald gehen! Keine Sachen in Mund stecken und/oder verzehren! Zeitbedarf* 30 min 5 min 10 min Sorgsamer Umgang mit der Umwelt und dieser öffentlichen Einrichtung. Müll ist generell zu vermeiden und ggf.ordnungsgemäß zuhause zu entsorgen. Bei Dämmerung Wald und Waldnähe meiden (Störung des Jagdbetriebs) Evtl. Erarbeitung mit Gruppe 4 Pirschpfad (zu: Tiere des Waldes) 15 min Kinder ohne Anleitung laufen lassen; Tierschilder werden eventuell übersehen; Tiere bewusst mit Schülern suchen und besprechen(Referate). Ziel dieser Vorgehensweise: Anleitung zur bewussten Wahrnehmung der Umwelt. 5 Laufen 6 Barfußpfad (zu: Zusammenleben in der Schule) 5 min 15min 7 8 9 10 11 12 Schuhe ausziehen, Partnersuche; Augen verbinden (nur ein Partner);führen, bzw. führen lassen, Materialien erfühlen; Rollentausch; Besprechung der Wahrnehmung; Schuhe anziehen Laufen Pause (zu: Gesunde Ernährung), Turm der Gotthardsruine Laufen Spuren im Wald (zu: Tiere des Waldes) Spuren erraten; besprechen(Referate) Laufen Laubtunnel (zu: Tiere des Waldes, Bedeutung der Wälder) Ganz viele kleine Tiere leben in und von Laub. - Anleitung zu bewusster Wahrnehmung: außerhalb und in Laubtunnel, Schreitest 13 Laufen 14 Spechtbaum (zu: Tiere des Waldes); besprechen (Referate) 15 Laufen 16 Eichhörnchentelefon (zu: Tiere des Waldes, Ausbreitung der Schallwellen) Gruppen einteilen, kratzen und hören; besprechen 17 Laufen 18 Stimmen im Wald (zu: Tiere des Waldes) 10 min 30 min 5 min 10 min 5 min 10 min 5 min 10 min 5 min 10 min 5 min 20 min 17 18 19 20 Laufen zu Eingangspunkt 2 Wiederholung - Was haben wir gemacht? Trinkpause Rückmarsch 5 min 10 min 5 min 30 min 04:15 Anmerkungen: Besprechung der Baumarten an geeigneten Stellen. Evtl. Anreicherung mit weiteren Inhalten oder Spielen möglich. Sammeltrieb für eventuelle Bastelarbeiten nutzbar. *Zeitbedarf basiert auf Schätzwerten. Diese können gruppenabhängig schwanken. Die Aktion „Laufen“ kann wesentlich kürzer ausfallen. 5.2.4 Benötigtes Material Augenbinden Pflanzen- und Tierführer Erste-Hilfe-Ausrüstung Mobiltelefon 5.3 4. Klasse Grundschule Für die vierte Klasse eignet sich die Teilstrecke 2. 5.3.1 Besonders geeignete lehrplanmäßige Vermittlungsinhalte Der Walderlebnispfad kann insbesondere für die Vermittlung folgender Lehrplanmäßiger Inhalte des Faches Heimat- und Sachunterricht eine unterstützende Rolle spielen: Orientierung mit der Karte Ausgangsstoffe und Materialien Abfallentsorgung der natürliche Kreislauf des Wassers Gründe finden die Heimat zu verlassen - Bedeutung von Heimat gesunde Ernährung (siehe Lehrplan zweite Klasse) 5.3.2 Direkte Vorbereitung der Gruppe Im Unterricht kann zur Vorbereitung der Pause auf gesunde Ernährung und die Abfallproblematik eingegangen werden. Die Orientierung mit der Karte kann vorab behandelt und beim Begang des Walderlebnispfades vertieft werden. 5.3.3 Vorschlag zur Durchführung der Gruppenveranstaltung Aktion 1 Laufen zu Eingangspunkt 2 kurze Trinkpause; Hinweis auf Schönheit der Umgebung (zu: 2 Bedeutung von Heimat) 3 Verhaltensregeln Bei extremer Witterung nicht in den Wald gehen! Keine Sachen in Mund stecken und/oder verzehren! Zeitbedarf* 30 min 5 min 10 min Sorgsamer Umgang mit der Umwelt und dieser öffentlichen Einrichtung. Müll ist generell zu vermeiden und ggf.ordnungsgemäß zuhause zu entsorgen. Bei Dämmerung Wald und Waldnähe meiden (Störung des Jagdbetriebs) Evtl. Erarbeitung mit Gruppe 4 Laufen 5 Baumschuhe (zu:Ausgangsstoffe und Materialien) 5 min 20 min Anprobieren der verschiedenen Schuhgrößen; Eingehen auf Einfluss des Menschen auf Wald; Wichtigkeit und Verwendung des Rohstoffes Holz 6 Laufen 5 min Pause an Rastplatz, evtl. Wettbewerb an aufgebauter Station 7 (Weitsprung, Balancieren, Zapfenzielwurf) 8 Laufen 40min 5min Wald und Wasser (zu: der natürliche Kreislauf des Wassers); Eingehen auf die Wichtigkeit des Waldes in Bezug auf 9 Wasser; Empfehlung: weitere Experimente vorbereiten! 10 Laufen 11 Erfühlung (zu: Bedeutung von Heimat) 14 15 Kiefer, Fichte, Buche, Lärche: häufige Baumarten im Gemeindewald; Roteiche, Esskastanie: seltenere Baumarten im Gemeindewald Laufen KunstNatur (zu: Bedeutung von Heimat) selbst Kunst gestalten mit natürlichen Materialien Laufen Die Tanne (Zu: Bedeutung von Heimat) 16 17 18 19 Geschichte vorlesen;bewusste Wahrnehmung der Umwelt, v.a. Geräusche; Eingehen auf soziale Aspekte; Einfluss des Menschen auf die Umwelt Laufen zu Eingangspunkt 2 kurze Trinkpause kurze Zusammenfassung Rückmarsch 12 13 15 min +x 5 min 10 min 5 min 15 min 5 min 20 min 10 min 5 min 5 min 30 min 04:05 Anmerkung: Der Begang könnte mit zusätzlichen Spielen und Experimenten angereichert werden. *Zeitbedarf basiert auf Schätzwerten. Diese können gruppenabhängig schwanken. Die Aktion „Laufen“ kann wesentlich kürzer ausfallen. 5.3.4 Benötigtes Material Pflanzen- und Tierführer Erste-Hilfe-Ausrüstung Mobiltelefon Material für zusätzliche Spiele oder Experimente