Festgottesdienst - Zirndorf Marketing

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St. Rochus Zirndorf
Festgottesdienst
am 5. Juli 2015 um 9:30 Uhr
in der Stadtkirche St. Rochus Zirndorf
Verabschiedung der Kirchenmusikdirektorin
Lisbeth Walther in den Ruhestand
Johann Sebastian Bach:
aus Kantate BWV 172
Erschallet, ihr Lieder, erklinget, ihr Saiten
aus h-Moll-Messe BWV 232
Dona nobis pacem
Georg Friedrich Händel:
Aus der Feuerwerksmusik: La Réjouissance
John Rutter:
For the Beauty of the Earth
Kirchenmusik St. Rochus Zirndorf
Pfarrhof 3, 90513 Zirndorf
Internet: www.kirchenmusik-zirndorf.de
E-Mail: [email protected]
Ausführende:
Kantorei, Jugendkantorei
und Kinderkantorei St. Rochus
Ansbacher Hoftrompeter
Kammerorchester KlangLust
Wolfgang Schmidt (Orgel)
Michael Krämer (Pauke)
Jörg Drechsler (Klavier)
Posaunenchor St. Rochus (Leitung: A. Distler)
Gesamtleitung: KMD Lisbeth Walther
Kirchenmusik St. Rochus Zirndorf
Pfarrhof 3, 90513 Zirndorf
Internet: www.kirchenmusik-zirndorf.de
E-Mail: [email protected]
St. Rochus Zirndorf
Festgottesdienst in der Stadtkirche St. Rochus Zirndorf
Am 5. Juli 2015 findet um 9:30 Uhr in der Stadtkirche St. Rochus in Zirndorf ein
Festgottesdienst statt anlässlich der Verabschiedung von Kirchenmusikdirektorin
Lisbeth Walther in den Ruhestand. Zu hören ist der Einleitungschor aus der Kantate
BWV 172 von Johann Sebastian Bach Erschallet, ihr Lieder, erklinget, ihr Saiten.
Ebenfalls von Johann Sebastian Bach wird aus der h-Moll-Messe BWV 232 der
Schlusssatz Dona nobis pacem aufgeführt. Weitere Werke sind von Georg Friedrich
Händel der Satz La Réjouissance aus der Feuerwerksmusik sowie von dem englischen Komponisten John Rutter der Chorsatz For the Beauty of the Earth.
Die Ausführenden sind: Kantorei, Jugendkantorei und Kinderkantorei St. Rochus,
die Ansbacher Hoftrompeter, das Kammerorchester KlangLust, Wolfgang Schmidt
(Orgel), Michael Krämer (Pauke), Jörg Drechsler (Klavier), der Posaunenchor St.
Rochus unter der Leitung von Andreas Distler. Die Gesamtleitung hat letztmalig Kirchenmusikdirektorin Lisbeth Walther.
Im Anschluss an den Festgottesdienst findet ein Empfang zu Ehren von KMD Lisbeth Walther statt, die nach fast 44 Dienstjahren in der Kirchengemeinde St. Rochus
ihren Ruhestand antritt.
Und nun zur Musik: Die grandiose und effektvolle Feuerwerksmusik von Georg
Friedrich Händel hat auch heute – mehr als 250 Jahre nach ihrer Entstehung nichts
von ihrem Glanz und ihrer Feierlichkeit verloren. In Auftrag gegeben hatte sie der
englische König Georg II. anlässlich des Friedens von Aachen 1749. Die Aufführung
sollte zusammen mit einem bombastischen Feuerwerk zu einem riesigen Open-AirEvent werden, mit dem sich der König auch selbst inszenieren wollte. Zur Generalprobe sind laut Berichten von Zeitzeugen strömten mehr als 10.000 Zuhörer, die mit
ihren vielen Kutschen für das erste größere Verkehrschaos in London sorgten. Die
eigentliche Feier geriet dann aber eher zu einem Fiasko: es regnete den ganzen
Tag, so dass das Feuerwerk etwas weniger illuster ausfiel – trotz der eigens aus Italien angereisten Pyrotechniker. Vielleicht infolge eines verirrten Feuerwerkskörpers
gerieten auch noch die prächtigen hölzernen Kulissen in Brand. Einzig Händels
Feuerwerksmusik (oder besser: Feuermusik?) begeisterte die Zuhörer und Zuschauer des Spektakels und rettete somit die Feierlichkeit. Die Berichte über die Anzahl der eingesetzten Musiker gehen weit auseinander. In einigen Chroniken ist von
über 120 Bläsern und Paukisten zu lesen, andere Zeitgenossen haben nur halb so
viele Instrumentalisten gezählt. Aber auch mit dieser geringeren Zahl und trotz der
Widrigkeiten muss es damals ein äußerst beeindruckendes Hör- und Sehereignis
gewesen sein. Die zum Festgottesdienst geplante Aufführung fällt dagegen deutlich
bescheidener aus: kein Feuerwerk, kein Feuer (hoffentlich), kein Open-Air und deutlich weniger als 50 Musiker: alles das soll der Feierlichkeit dieses Anlasses aber
keinen Abbruch tun.
Kirchenmusik St. Rochus Zirndorf
Pfarrhof 3, 90513 Zirndorf
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Mit dem Eingangschor der Bach-Kantate Erschallet, ihr Lieder wird eine besonders
festliche und barocke Klangpracht dargeboten. Dafür sorgen drei Trompeten und
Pauken gemeinsam mit den Streichern, dem Basso continuo und dem vierstimmigen
Chor mit bewegten 16-tel Läufen. Der Schlusssatz Dona nobis pacem aus der hMoll-Messe beginnt dagegen mit einem ruhigeren ersten Fugenthema, dem unmittelbar das zweite fließendere Fugenthema folgt. Danach steigert sich die Musik: der
Chor wiederholt vierstimmig das erste Thema, das dann von den Trompeten ebenfalls aufgenommen wird. Gemeinsam mit Chor und Trompeten ertönt das Thema
somit siebenfach, hinzu kommen jetzt auch die Pauken. Von den tiefsten bis zu den
höchsten Tönen des Orchesters wird ein gewaltiges Intervall von vier Oktaven überspannt. Die Trompeten mit ihrem klaren und hellen Kolorit scheinen über diesem
Klangkörper zu schweben. Eindrücklicher hätte Bach seine große Messe mit der Bitte um Frieden nicht beenden können.
Zwischen der Komposition der Kantate Erschallet, ihr Lieder in Weimar und der Entstehung der h-Moll-Messe in Leipzig liegen immerhin etwa 35 Jahre. Dieser Zeitraum umfasst somit fast die gesamte kompositorische Entwicklung von Johann Sebastian Bach. Fast: denn Weimar war ja nicht seine erste berufliche Station. Aber
hier wusste er geschickt seinen Ruf als hervorragender Komponist, Virtuose auf Orgel, Cembalo, Violine und Viola sowie auch als Orgelsachverständiger zu mehren.
Man war inzwischen interessiert daran, ihn einzustellen, aber auch ebenso, einen
Wechsel zu einem anderen Dienstherren zu unterbinden. Bach wollte 1717 seinen
Dienst in Weimar quittieren und an den Hof von Köthen wechseln. Das aber verweigerte ihm der Herzog von Weimar. Als Bach auf seiner Freigabe bestand, wurde der
Renitente kurzerhand verhaftet und für fast vier Wochen in Arrest genommen, bevor
er entlassen wurde und seinen Dienst in Köthen antreten durfte. Dazu heißt es in einer Notiz des Sekretärs des Herzogs: "d. 6. Nov., ist der bisherige Concert-Meister
v. Hof-Organist, bach, wegen seiner Halßstarrigen Bezeügung v. zu erzwingenden
dimission, auf der LandRichter-Stube arrêtiret, v. endlich d. 2. Dec. darauf, mit angezeigter Ungnade, Ihme die dimission durch den HofSekr: angedeütet, v. zugleich
des arests befreyet worden." Während dieser Haftzeit soll Bach Teile des Wohltemperierten Klaviers (BWV 846-893) komponiert haben.
Ganz anders die Situation, als Bach etwa 1749 die Arbeiten an der h-Moll-Messe
beendete. Seit 26 Jahren war er Thomaskantor in Leipzig, aber von seinen Dienstherren wurde er immer deutlicher ignoriert. Seine Kompositionen entsprachen nicht
mehr dem Zeitgeist, der galante und effektsichere italienische Stil und diejenigen,
die ihn repräsentierten, waren jetzt angesagt, nicht nur in Italien, sondern immer
stärker auch in Deutschland. Dank der jüngeren Bachforschung wissen wir heute,
dass nicht die unvollendete Kunst der Fuge (BWV 1080) Bachs letztes Werk war,
sondern die h-Moll-Messe. Vermutlich hat er die Arbeit an der Kunst der Fuge unterbrochen, um die Messe, die zu Recht auch die Hohe Messe genannt wird, zu vollenden. Sie ist sein persönliches Glaubenbekenntnis, quasi die Summe seines
Schaffens zur höheren Ehre Gottes. Kann es eine bessere Symbolik geben, als
auch heute noch mit dem letzten Satz dieses Werkes ein Ausrufezeichen an das
Ende der eigenen beruflichen Laufbahn zu setzen?
Klaus Klingen
Kirchenmusik St. Rochus Zirndorf
Pfarrhof 3, 90513 Zirndorf
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