Impfen im Alter Impfungen n n n Noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts waren Infektionskrankheiten eine große Bedrohung für die Menschen Viele Menschen starben an Krankheiten wie Masern, Keuchhusten, Diphtherie oder Mumps. Heute kennt man viele Krankheiten nicht mehr aus eigenem Erleben. Ziele von Impfungen n Schutz des Einzelnen n Schutz der Allgemeinheit n Ausrottung der Erkrankung Was wurde bereits erreicht ? n Europa ist seit 2002 frei von Kinderlähmung 1961 letzte schwere Epidemie in Deutschland Mit 4600 Erkrankten Zahl der Ansteckungen weitaus höher 95 % der Infizierten weisen keine Krankheitserscheinungen auf n In Afrika und Asien ist Kinderlähmung heute noch weit verbreitet n n n n Infektionskrankheiten früher und heute Krankheit Jahr Fälle 1997 ( Daten aus USA) (vor der Impfung ) Diphtherie 1921 206. 939 5 Masern 1941 894.134 135 Mumps 1968 152. 209 612 Tetanus 1948 1560 43 Polio 1952 21. 269 0 ( Zahl der Fälle ) Impfungen n n n n Es gibt heute keine Impfpflicht in Deutschland Durchführung von Impfungen gesetzlich geregelt ( § 20 Infektionsschutzgesetz – IfSG ) Es gibt öffentlich empfohlene Impfungen z.B. gegen Tetanus das bedeutet, daß der Staat seinen Bürgern rät, sich vor bestimmten Infektionskrankheiten zu schützen z.B. Tetanus ( Wundstarrkrampf ) Impfungen n n n n Wer „ empfiehlt „ diese Impfungen ? STIKO ( Ständige Impfkommission unabhängiges Expertengremium von Ärzten, Mikrobiologen,Vertretern der Bundesländer, Vertreter der Krankenkassen ) Hat ihren Sitz in Berlin - am Robert –Koch - Institut Mitglieder berufen vom Bundesgesundheitsministerium und den obersten Landesgesundheitsbehörden Impfungen n n n Impfempfehlungen = medizinischer Standard sind Grundlage der öffentlichen Impfempfehlungen der Länder Begutachtung und Anerkennung von Impfschäden gilt nur für öffentlich empfohlene Impfungen ( § 60 IfSG ) Impfungen n Impfkalender n zeigt, welche Impfungen in welchem Alter n zeigt, welche Abstände zwischen den einzelnen Impfungen notwendig sind Impfungen Wer impft : - - - - 85 – 90 % aller Impfungen von niedergelassenen Ärzten durchgeführt - 15 % vom öffentlichen Gesundheitsdienst ( Gesundheitsämter, Betriebsärzte usw. - „ Impfärzte“ haben eine Aufklärungspflicht - Dokumentationspflicht im Impfausweis oder Ausstellen einer Impfbescheinigung Impfungen n n n Damit Kinder und Erwachsene weiterhin vor gefährlichen Infektionskrankheiten geschützt sind, sollte sich jeder dagegen impfen lassen. Je weniger Menschen geimpft sind, desto wahrscheinlicher ist der Ausbruch von Erkrankungen. Ein gutes Beispiel ist die Masernepidemie in NRW im Sommer 2006. Wie wirkt eine Impfung ? n n n Bei einer Impfung werden die gleichen Vorgänge nachgeahmt, mit denen sich der Körper gegen Krankheitserreger wehrt. Bei diesem „ Training „ kann der Körper jedoch nicht ernsthaft erkranken. Es werden nur abgetötete oder stark abgeschwächte Erreger oder einzelne Bestandteile geimpft, die keine schwerwiegende Erkrankung auslösen können. Wie wirkt eine Impfung ? n n n n n Dem Körper wird eine Infektion „ vorgetäuscht „ Es werden „ Gedächtniszellen „ und „ Abwehrzellen “ ( Antikörper ) gebildet. Bei einem späteren Kontakt mit „ echten“ Krankheitserregern „ erinnert „ sich der Körper an den Erreger. Antikörper werden jetzt schnell in ausreichender Menge gebildet. Die Erkrankung kann nicht ausbrechen ! Impfungen n n n n n n n n n n n n n n n n Gegen welche Erkrankungen kann geimpft werden ? Diphtherie Wundstarrkrampf ( Tetanus ) Keuchhusten ( Pertussis ) Kinderlähmung ( Poliomyelitis ) Hirnhaut- und Kehlkopfentzündungen ( Hib ) Hepatitis B/ A Pneumokokken Masern Mumps Röteln Windpocken ( Varizellen ) Meningokokken Gebärmutterhalskrebs ( HPV ) Tollwut Typhus usw.......... Impfungen n Standardimpfungen für Erwachsene ( gem. Impfkalender 2010 ) ab 18 Jahre - > 60 Jahre n Diphtherie n Wundstarrkrampf ( Tetanus ) n Keuchhusten ( Pertussis ) n Pneumokokken ( Lungenentzündung ) n Masern n Grippe ( Influenza ) Wundstarrkrampf ( Tetanus ) Erreger : Bakterium Vorkommen : Erdreich, Staub Übertragung : durch Verletzungen Krankheitssymptome : schwerste Muskelkrämpfe bis zum Ersticken Impfungen n Wundstarrkrampf ( Tetanus ) Sterblichkeit : fast 60 % ! Besonders gefährdet : Ältere Menschen, da ein Impfschutz bei ca. 2/3 fehlt !!! Erwachsene erhalten alle 10 Jahre eine „ Auffrischung „ Impfungen n Diphtherie - „ Würgeengel der Kinder „ Erreger : Bakterium Übertragung : Tröpfcheninfektion Symptome : Fieber, Schwellung der Schleimhäute in Rachen und Kehlkopf bis hin zum Ersticken ! Besonders gefährdet sind Menschen im Erwachsenenalter, da Auffrischimpfungen oft fehlen ! Impfungen n n n Keuchhusten ( Pertussis ) Bei Neugeborenen und Säuglingen häufig Atemstillstand Hinterläßt keine lebenslange Immunität Impfungen n Keuchhusten ( Pertussis ) Erreger : Bakterium Übertragung : Tröpfcheninfektion Symptome : über Wochen heftige Hustenanfälle , evtl. mit Atemnot und Erbrechen Durchgemachte Erkrankung hinterläßt keine lebenslange Immunität ! - Deshalb nächste fällige Tetanus/ DiphtherieImpfung in Kombination mit Pertussis impfen Impfungen n n n n n Wer sollte geimpft werden ? - alle Erwachsenen - Frauen im gebärfähigen Alter - enge Haushaltskontaktpersonen ( Eltern, Geschwister, Großeltern, Tagesmütter ) Personal im Gesundheitsdienst Impfungen n n n Masernimpfung - nach 1970 Geborene bzw. in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen > 18 Jahre oder nach 1970 geborene Personen mit unklarem Impfstatus Pers. mit Kontakt zu Masernkranken und unklarem Impfstatus Impfungen n n n n Pneumokokken Auslöser schwerer Infektionen bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren abwehrgeschwächten Menschen Verursacher von Lungenentzündungen, Mittelohrvereiterungen, Hirnhautentzündungen In Deutschland fallen jedes Jahr rund 75 000 Menschen einer Lungenentzündung zum Opfer Impfungen n n n n Wer sollte gegen geimpft werden ? Alle Personen über 60 Jahre Alle Kinder ab vollendetem 2. Monat der, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Grundkrankheit wie : Impfungen n n n n n n n n n Chron. Erkrankungen der Lunge und des Herz – Kreislaufsystems Chron. Leber – und Nierenerkrankungen Diabetes mellitus und andere Stoffwechselerkrankungen Krankheiten der blutbildenden Organe Bei HIV – Infektionen Bei Krebserkrankungen Nach Knochenmarktransplantation Patienten mit fehlender oder funktionsuntüchtiger Milz Vor einer Organtransplantation Impfungen n Kinderlähmung ( Poliomyelitis ) Erreger : Virus Übertragung : Tröpfchen – und Schmierinfektion Symptome : schlaffe Lähmung der Muskulatur Einziger wirksamer Schutz vor der Erkrankung ist die Impfung Impfungen n Kinderlähmung ( Poliomyelitis ) n n n Impfung seit 1962 in Deutschland Bis 1962 jährlich 10.000 Fälle jährlich Seit 1984 hier keine einheimische Kinderlähmung mehr Impfungen Polyomyelitis- Impfung - - - - Alle Personen mit fehlender oder unvollständiger Grundimmunisierung Alle Personen ohne einmalige Auffrischimpfung Weiterhin : Reisende in Regionen mit Infekt. Risiko( WHO- Meldungen beachten ) Weitere siehe STIKO Impfungen n Wundstarrkrampf ( Tetanus ), Diphtherie, Kinderlähmung ( Poliomyelitis ) und Keuchhusten ( Pertussis ) n Können in jedem Alter auftreten Können trotz moderner Medizin lebensbedrohlich verlaufen n Nur die rechtzeitige Impfung schützt ! n Impfungen n n n n n n n Influenza ( Virusgrippe )- Impfung Für wen ? - alle Personen über 60 Jahre - alle Schwangeren - Personen mit erhöhter gesundheitl. Gefährdung - Bewohner von Alters – und Pflegeheimen - Personen mit berufl. Gefährdung Impfen n n n Schützt die saisonale Influenzaimpfung auch gegen die „ Schweinegrippe „ ? - der saisonale Impfstoff enthält auch eine Komponente des H1N1 – Virus ( „Schweinegrippevirus „) Aktueller Impfstoff richtet sich gegen 3 verschiedene Viren Impfungen n Warum jedes Jahr wieder Impfen ? n Weil sich das Virus laufend verändert Impfungen n n n n n n n Hepatitis B Ca. 1 % der Erkrankten stirbt Chronischer Verlauf : zu 90 % bei Säuglingen ! zu 10 % bei Erwachsenen Folgen : Leberzirrhose , Leberzellkarzinom Eine spezifische Behandlung der akuten Hepatitis B existiert nicht ! Einziger wirksamer Schutz ist die Impfung ! Impfungen n n n n Kontraindikationen für Impfungen - akute behandlungsbedürftige Erkrankungen ( 2 Wochen abwarten ) - Allergien gegen Bestandteile des Impfstoffes ( zB. Hühnereiweiß ) - Schwangerschaft ( Lebendimpfstoffe ) Impfungen Falsche Kotraindikationen - banale Infekte - Behandlung mit Antibiotika oder niedrigen Dosen Kortikosteroiden - Ekzem / Dermatose - Fieberkrämpfe in der Anamnese - Krampfanfälle in der Familie - Chronische Krankheiten sowie nicht fortschreitende Erkrankungen des ZNS - Usw. Impfungen n Wer bezahlt die Impfungen ????? n Standardimpfungen zahlt die Krankenkasse n n n Impfungen bei beruflicher Gefährdung ( Krankenschwestern, Kanalarbeiter ….) zahlt der Arbeitgeber Reise – Impfungen, zB. Gegen Gelbfieber, müssen privat bezahlt werden; seit 2007 auch von einigen Krankenkassen Die im Jahr 2004 eingeführte Praxisgebühr wird im Rahmen von Vorsorgeleistungen, zu welchen auch Impfungen zählen, nicht erhoben. Welche Impfung kommt für mich in Frage ? n Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt ! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit