Impfen ist eine der besten Vorsorgemaßnahmen in der Medizin. Sie schützt nicht nur den Geimpften, sondern auch die Gesellschaft. Wer aufgrund eines Impfschutzes nicht erkrankt, kann auch keinen anderen anstecken. Je mehr Menschen weltweit geimpft sind, desto größer ist die Chance, eine Krankheit endgültig auszurotten. Ansprechpartner für jede Impfung ist der Kinder- oder Hausarzt. Unterschieden wird zwischen der Grundimmunisierung und der Auffrischimpfung (z.B. bei Tetanus und Diphterie). Daneben gibt es Indikationsimpfungen für bestimmte Risiken (z.B. Auslandsreise, medizinisches Personal). Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut (STIKO) aktualisiert die Impfempfehlungen laufend. In Deutschland hat sich aber in den letzten Jahren eine gewisse Impfskepsis eingestellt. Immer wieder zweifeln Menschen aus Unwissenheit oder Angst am Nutzen von Impfungen und lassen ihre Kinder nicht impfen. Vielen Eltern ist nicht bewusst, dass die Komplikationen einer scheinbar harmlosen Kinderkrankheit viel dramatischer sein können als die möglichen Risiken einer Impfung. Von den Impfgegnern wird häufig vor Impfungen gegen „Kinderkrankheiten“ gewarnt und auf Impfschäden hingewiesen. Dabei wird vergessen, dass z.B. Mumps bei 5% der Erkrankten einen dauerhaften einseitigen Hörverlust hinterlässt und bei 27% der Patienten nach der Pubertät zur Unfruchtbarkeit führt. Bei jedem tausendsten bis zweitausendsten an Masern erkrankten Patienten tritt als Komplikation eine Enzephalitis auf, die in 30% der Fälle zum Tode führt und in über 20% der Überlebenden neurologische Dauerschäden hinterlässt. Auch Windpocken sind nicht so harmlos wie vielfach angenommen wird. Die Übertragung der Windpocken-Viren erfolgt über Tröpfcheninfektion und kann sich in Schulen und Kindergärten explosionsartig ausbreiten. Die Bläschen, die sich auf der Haut bilden, können sich durch Kratzen entzünden und bleibende Narben hinterlassen, bis hin zu Pneumonie und Gehirnhautentzündung. Da die Impfstoffe in den letzten Jahren wesentlich verbessert werden konnten (Reinheit), sind Impfschäden tatsächlich so selten geworden, dass alle, die vor Impfungen warnen, sich die Frage stellen müssen, ob es ethisch vertretbar ist, Menschen einem hohen Risiko für Dauerschäden auszusetzen, das mit geringen vorübergehenden Impfreaktionen fast auszuschließen ist. Denken Sie also auch an eine Influenza-Impfung im Herbst. Für folgenden Personen wird die Grippe-Impfung empfohlen: Menschen über 60 Jahren, Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen und mit erhöhter Gefährdung, also medizinisches Personal und Personal in Kindergärten und Schulen.