Impfempfehlung_Elterninfo_KIGA

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Elterinformation für empfohlene Impfungen für Kindergartenkinder
Kinder sind besonders in den Herbst- und Wintermonaten häufig krank. In dieser Zeit löst
oft ein Infekt den anderen ab. Zum Glück verlaufen die meisten dieser Krankungen gutartig.
Einige übertragbare Infektionskrankheiten können allerdings schwer verlaufen und in
seltenen Fällen zum Tod führen. Gegen die wichtigsten, selten auch gefährlichen
Kinderkrankheiten gibt es Impfungen, welche die natürlichen Infektionen nachahmen. Der
Impfstoff enthält abgeschwächte oder getötete Erreger oder Bestandteile davon. Das
Immunsystem des Kindes reagiert auf den Impfstoff mit einer vergleichbaren
Abwehrreaktion wie beim Durchmachen der Krankheit. Es lernt am ungefährlichen
Impfstoff den Ernstfall. Beim Kontakt mit dem richtigen Erreger kann es diesen dank der
Impfung rasch unschädlich machen, bevor die Krankheit ausbricht. Impfungen verleihen
einen individuellen und einen kollektiven Schutz der Bevölkerung. Je mehr Kinder geimpft
sind desto seltener treten die entsprechenden Krankheiten auf, weil sich der Erreger in der
Bevölkerung nicht ausbreiten kann. Impfprophylaxe bei Kindern und Jugendlichen gehört zu
den grössten Erfolgen der Medizin.
Die folgenden Impfungen werden empfohlen:
Diphtherie ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die nur beim Menschen vorkommt. Die
Übertragung erfolgt meist durch Tröpfchen (Sprechen, Niesen, Husten), selten durch
Schmierinfektion. Die Krankheit beginnt mit einer einfachen Angina und kann rasch einen
lebensbedrohlichen Verlauf nehmen. Trotz Behandlung verlaufen 10% der Erkrankungen
tödlich. Dank der Impfung sind in der Schweiz seit 20 Jahren keine Diphtherie-Fälle mehr
aufgetreten. Diphtherie gibt es jedoch immer noch in Russland und Nordafrika u.a. Ländern.
Tetanus/Starrkrampf.
Tetanus/Starrkrampf Starrkrampfbakterien kommen überall vor, insbesondere in der Erde
oder im Strassenstaub. Bereits eine kleine unbemerkte Verletzung kann zu einer
Starrkrampferkrankung führen. Das Bakteriengift ist für die Erkrankung (Muskelkrämpfe)
verantwortlich. Bei der Erkrankung der Atemmuskulatur sterben rund 25% der Patienten
trotz bester Behandlung. In der Schweiz zählt man 0-2 Fälle jährlich, meistens bei älteren,
nicht geimpften Personen, aber auch bei nicht geimpften Kindern.
Pertussis/Keuchhusten
Pertuss is/Keuchhusten ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die mit Hustenanfällen,
ziehender Einatmung und Erbrechen von Schleim/Nahrung einhergeht. Meist sind es die
Eltern, die Ihre Kinder unwissentlich anstecken. Die Hustenanfälle können während Wochen
anhalten und die Kinder am Schlafen, Essen und Atmen hindern. Vor allem bei
Neugeborenen oder Säuglingen können bedrohliche Atempausen oder Atemstillstände
auftreten. Weitere Komplikationen sind Lungenentzündungen, Mittelohrenentzündungen,
Krampfanfälle (2-4%) und Hirnerkrankungen (0.5%) mit möglichen Dauerschäden. In 1 von
100 Erkrankungen endet die Krankheit tödlich. Eine Antibiotika - Behandlung schützt nicht
vor Komplikationen.
Poliomyelitis/Kinderlähmung wird durch ein Virus verursacht, das durch
Schmierinfektionen übertragen wird (mit Fäkalien verunreinigtes Wasser). Bei rund 1% der
Infizierten erfolgt eine schwere und oft bleibende Lähmung. Die Kinder wurden abends oft
gesund ins Bett gelegt und waren am nächsten Morgen gelähmt. Wird im Hirn das
Atemzentrum betroffen, kann die Kinderlähmung in 20-60% tödlich verlaufen. Dank der
Impfung ist in der Schweiz seit 1982 kein Fall von Kinderlähmung mehr aufgetreten. Das
Virus zirkuliert aber immer noch in verschiedenen Ländern der Erde.
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Masern ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung mit Schnupfen, gefolgt von Husten und
einer Augenentzündung. Nach einigen Tagen steigt das Fieber und rote Flecken erscheinen
im Gesicht und erstrecken sich nach und nach über den ganzen Körper. Meist hat das Kind
für mindestens eine Woche nicht die Kraft, das Bett zu verlassen. Komplikationen sind bei
Masern häufig (rund 1 von 6 Personen). Dies sind u.a. Lungenentzündung,
Gehirnentzündung, welche schwere Schäden des Nervensystems zur Folge haben kann. Man
schätzt, dass es ohne Impfung in der Schweiz jedes Jahr zu 40-70 Gehirnentzündungen und
zu 15-40 Todesfälle kommen würde.
Röteln
Röteln ist eine sehr ansteckende Virusinfektion und wird durch Niesen und Husten
übertragen. Es verursacht kleine rote Flecken der Haut, geschwollene Lymphknoten im
Nacken und manchmal eine Bindehautentzündung der Augen. Bei Erwachsenen können sie
auch eine Gelenksentzündung verursachen. Aber am häufigsten verlaufen die Röteln
unbemerkt und die erkrankte Person realisiert nicht, dass sie Personen in ihrer Umgebung
ansteckt. Für schwangere, nicht geimpfte Frauen ist die Erkrankung schlimm. Das Virus
infiziert das ungeborene Kind und verursacht eine Fehlgeburt oder schwere Missbildungen
(Herzmissbildung, Blindheit, Taubheit, geistige Behinderung).
Mumps ist eine sehr ansteckende Viruserkrankung, welche die Speicheldrüsen anschwellen
lässt, was den Anschein von Hamsterbacken gibt. Die Erkrankung verläuft meist gutartig
und die Symptome verschwinden innerhalb einer Woche wieder. Mögliche Komplikationen
sind eine Hirnhautentzündung, Taubheit (vorübergehend oder bleibend) und vor allem bei
Männer nach der Pubertät häufig eine sehr schmerzhafte Entzündung der Hoden.
Generell sind diese Kinderimpfungen als Kombinationsimpfung erhältlich, da sie
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gegenüber den Einzelimpfungen keine Nachteile, hingegen den Vorteil von weniger
notwendigen Impfungen haben. Impfkomplikationen sind gegenüber einer
Erkrankungskomplikation um einen Faktor 10001000- 10000
10000 selte
seltener. Die Impfungen
werden sehr gut vertragen. Häufig
Häufig bestehen für wenige Tage eine lokale Reizung und
Müdigkeit,
Müdigkeit, viel seltener kommt es zu einer Fieberepisode. Allergien oder andere
entzündliche Erkrankungen wie Asthma oder Multiple Sklerose konnten bis heute in
vielen grossen Studien nicht in Zusammenhang
Zusammenhang mit den Impfungen gebracht werden.
Dr. med. Marcel Eisenring und Dr. med. Walter Rüedi, Dezember 2006
Info gemäss Bundesamt für Gesundheit und eidgenössische Kommission für Impfungen
(EKIF:CVF);
Stand Juni 2006
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