Impfempfehlung_Elterninfo_5_8_Kl

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Elterinformation für empfohlene Impfungen für 4./5.
4./5. und 8. Klässler
Kinder sind besonders in den Herbst- und Wintermonaten häufig krank. In dieser Zeit löst oft ein
Infekt den anderen ab. Zum Glück verlaufen die meisten dieser Krankungen gutartig. Einige
übertragbare Infektionskrankheiten können allerdings schwer verlaufen und in seltenen Fällen zum
Tod führen. Gegen die wichtigsten, selten auch gefährlichen Kinderkrankheiten gibt es Impfungen,
welche die natürlichen Infektionen nachahmen. Der Impfstoff enthält abgeschwächte oder getötete
Erreger oder Bestandteile davon. Das Immunsystem des Kindes reagiert auf den Impfstoff mit einer
vergleichbaren Abwehrreaktion wie beim Durchmachen der Krankheit. Es lernt am ungefährlichen
Impfstoff den Ernstfall. Beim Kontakt mit dem richtigen Erreger kann es diesen dank der Impfung
rasch unschädlich machen, bevor die Krankheit ausbricht. Impfungen verleihen einen individuellen
und einen kollektiven Schutz der Bevölkerung. Je mehr Kinder geimpft sind desto seltener treten die
entsprechende Krankheiten auf, weil sich der Erreger in der Bevölkerung nicht ausbreiten kann.
Impfprophylaxe bei Kinder und Jugendlichen gehört zu den grössten erfolg der Medizin.
Die folgenden Impfungen werden empfohlen:
Diphtherie ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die nur beim Menschen vorkommt. Die
Übertragung erfolgt meist durch Tröpfchen (Sprechen, Niesen, Husten), selten durch
Schmierinfektion. Die Krankheit beginnt mit einer einfachen Angina und kann rasch einen
lebensbedrohlichen Verlauf nehmen. Trotz Behandlung verlaufen 10% der Erkrankungen tödlich.
Dank der Impfung sind in der Schweiz seit 20 Jahren keine Diphtherie-Fälle mehr aufgetreten.
Diphtherie gibt es jedoch immer noch in Russland und Nordafrika u.a. Ländern.
Tetanus/Starrkrampf
Tetanus/Starrkrampf.
krampf Starrkrampfbakterien kommen überall vor, insbesondere in der Erde oder im
Strassenstaub. Bereits eine kleine unbemerkte Verletzung kann zu einer Starrkrampferkrankung
führen. Das Bakteriengift ist für die Erkrankung (Muskelkrämpfe) verantwortlich. Bei der Erkrankung
der Atemmuskulatur sterben rund 25% der Patienten trotz bester Behandlung. In der Schweiz zählt
man 0-2 Fälle jährlich, meistens bei älteren, nicht geimpften Personen, aber auch bei nicht
geimpften Kindern.
Poliomyelitis/Kinderlähmung wird durch ein Virus verursacht, das durch Schmierinfektionen
übertragen wird (mit Fäkalien verunreinigtes Wasser). Bei rund 1% der Infizierten erfolgt eine
schwere und oft bleibende Lähmung. Die Kinder wurden abends oft gesund ins Bett gelegt und
waren am nächsten Morgen gelähmt. Wird im Hirn das Atemzentrum betroffen, kann die
Kinderlähmung in 20-60% tödlich verlaufen. Dank der Impfung ist in der Schweiz seit 1982 kein Fall
von Kinderlähmung mehr aufgetreten. Das Virus zirkuliert aber immer noch in verschiedenen
Ländern der Erde.
Masern ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung mit Schnupfen, gefolgt von Husten und einer
Augenentzündung. Nach einigen Tagen steigt das Fieber und rote Flecken erscheinen im Gesicht
und erstrecken sich nach und nach über den ganzen Körper. Meist hat das Kind für mindestens eine
Woche nicht die Kraft, das Bett zu verlassen. Komplikationen sind bei Masern häufig (rund 1 von 6
Personen). Dies sind u.a. Lungenentzündung, Gehirnentzündung, welche schwere Schäden des
Nervensystems zur Folge haben kann. Man schätzt, dass es ohne Impfung in der Schweiz jedes Jahr
zu 40-70 Gehirnentzündungen und 15-40 Todesfälle kommen würde.
Röteln
Röteln ist eine sehr ansteckende Virusinfektion und wird durch Niesen und Husten übertragen. Es
verursacht kleine rote Flecken der Haut, geschwollene Lymphknoten im Nacken und manchmal eine
Bindehautentzündung der Augen. Bei Erwachsenen können sie auch eine Gelenksentzündung
verursachen. Aber am häufigsten verlaufen die Röteln unbemerkt und die erkrankte Person realisiert
nicht, dass sie Personen in ihrer Umgebung ansteckt. Für schwangere, nicht geimpfte Frauen ist die
Erkrankung schlimm. Das Virus infiziert das ungeborene Kind und verursacht eine Fehlgeburt oder
schwere Missbildungen (Herzmissbildung, Blindheit, Taubheit, geistige Behinderung).
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Mumps ist eine sehr ansteckende Viruserkrankung, welche die Speicheldrüsen anschwellen lässt,
was den Anschein von Hamsterbacken gibt. Die Erkrankung verläuft meist gutartig und die
Symptome verschwinden innerhalb einer Woche wieder. Mögliche Komplikationen sind eine
Hirnhautentzündung, Taubheit (vorübergehend oder bleibend) und vor allem bei Männer nach der
Pubertät häufig eine sehr schmerzhafte Entzündung der Hoden.
Hepatitis B ist eine Viruskrankheit. Sie wird bei Blutkontakt oder ungeschütztem Geschlechtverkehr
mit einer Person übertragen, die das Hepatitis B-Virus trägt. Die akute Krankheit verläuft häufig mit
Gelbsucht, Müdigkeit und Erbrechen. Sie kann aber auch unbemerkt verlaufen. Es besteht die Gefahr
eines chronischen Verlaufes mit Leberschrumpfung und sogar Leberkrebs. Bei den infizierten
Erwachsenen ist das Risiko, an einer chronischen Hepatitis B mit Komplikationen zu erkranken,
ungefähr 1 zu 10. Ausserdem bleiben diese Personen ihr ganzes Leben lang ansteckend.
Windpocken/Varizelle ist eine hoch ansteckende Virusinfektion. Praktisch alle Menschen
erkranken daran. Wenn dies im Kindesalter erfolgt, verläuft die Krankheit meist gutartig und
hinterlässt einen lebenslangen Schutz. Wenn die Windpocken aber im Jugend- und
Erwachsenenalter auftreten, ist das Komplikationsrisiko erhöht und häufig eine Spitaleinweisung
notwendig. Komplikationen sind bakterielle Hautentzündungen, Lungenentzündungen, Hirn- und
Hirnhautentzündungen, die schwer verlaufen können. Wenn die Viren im Körper verbleiben, kann
nach Jahren die häufig sehr schmerzhafte Gürtelrose auftreten. Ein erhöhtes Komplikationsrisiko
besteht auch für schwangere Frauen (schwer verlaufende Lungenentzündung und Missbildungen
beim Kind), für Neugeborene und für Personen mit einem geschwächten Immunsystem. Daher ist es
wichtig, alle Jugendlichen, die die Windpocken nicht durchgemacht haben, mit der Impfung zu
schützen.
Die HPV Impfung bietet einen wirksamen und sicheren Schutz gegen die Mehrzahl der Viren, die
Gebärmutterhalskrebs verursachen. Gebärmutterhalskrebs ist eine Krankheit, die sich langsam
entwickelt und lange Zeit ohne Symptome verläuft. Dank regelmässiger Kontrolluntersuchungen bei
der Frauenärztin oder beim Frauenarzt kann der Krebs bereits in einem Frühstadium entdeckt und
behandelt werden. Die Behandlung ist jedoch nicht immer ohne Risiko. Die Impfung wird allen
Mädchen zwischen 11 und 14 Jahren empfohlen. Sie ist auch für die meisten 15- bis 19-jährigen
Frauen von Nutzen.
Generell sind diese Kinderimpfungen
Kinderim pfungen als Kombinationsimpfung erhältlich, da sie gegenüber
den Einzelimpfungen keine Nachteile, hingegen den Vorteil von weniger notwendigen
Impfungen haben. Impfkomplikationen sind gegenüber einer Erkrankungskomplikation um
einen Faktor 10001000-10000
10000 selte
seltener. Die Impfungen werden sehr gut vertragen. Häufig bestehen
für wenige Tage eine lokale Reizung und Mündigkeit, viel seltener kommt es zu einer
Fieberepisode. Allergien oder andere
entzündliche Erkrankungen wie Asthma oder Multiple Sklerose konnten bis heute in vielen
grossen Studien nicht in Zusammenhang mit den Impfungen gebracht werden.
Dr. med. Marcel Eisenring und Dr. med. Walter Rüedi, Dezember 2006
Info gemäss Bundesamt für Gesundheit und eidgenössische Kommission für Impfungen (EKIF:CVF);
Stand Juni 2006 / ergänzt Sommer 2008
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