Teilseite _LI_03

Werbung
Region Liestal
ObZ 9. Februar 2017
8
Barocke Sternstunde
Liestal La Folia Barockorchester – ausverkauftes 4. Baselbieter Konzert in der Stadtkirche
THOMAS BRUNNSCHWEILER
Es ist kaum verwunderlich, dass am 31.
Januar das Konzert des renommierten
La Folia Barockorchesters und der bekannten Sopranistin Regula Mühlemann ausverkauft war. Der Abend
stand unter dem Thema «Cleopatra».
Die ägyptische Prinzessin entzündete
stets die Fantasie der Komponisten und
Librettisten. So vielfältig die Sichtweisen auf Cleopatra sind, so facettenreich
war auch das Konzert. Schon in der Sinfonia zu «Cleopatra e Cesare» von Carl
Heinrich Graun glänzte das Ensemble
auf seinen Barockinstrumenten mit eleganter und dynamisch ausgewogener
Agogik, strahlendem Klang, absoluter
Präzision und Durchhörbarkeit. Danach
sang die als Cleopatra geschminkte Sopranistin Grauns dramatische Arie «Tra
le porcelle assorto» und meisterte mit
ihrer klaren, gerade geführten Stimme
auch die virtuosesten Koloraturen mühelos. Auch in Giovanni Legrenzis Arie
«Se tu sarai felice», einem lieblichen,
mit Cello begleiteten Stück, beseelte
Regula Mühlemann den Text durch ihren Gesang. Vivaldis Violinkonzert «Il
grosso mogul» wurde von zwei Gesangsstücken von Alessandro Scarlatti
unterbrochen, bei denen wiederum Cel-
list Philipp Comploi brillierte. Im Allegro, bei dem der famose Ensembleleiter
Robin Peter Müller den virtuosen Solopart innehatte, wurde das Orchester
seinem Namen gerecht: Folia meint
Kühnheit, Wildheit, Ausgelassenheit
und Freiheitswillen. Im Recitativo waren in Harmonik und in den verschliffenen Tönen ungarische Klänge zu vernehmen. Nach dem dritten Satz von Vivaldis Konzert sang Mühlemann Vival-
dis Arie «Squarciami pure il seno», in
der sie nahtlos von dramatischem zu lyrischem Ausdruck wechselte.
Volkstümlich bis opernhaft
Nach der Pause spielte La Folia eine
Sinfonia von Johann Adolf Hasse, bei
der nach tanzartigem Eingangsspiel die
polyphone Durchführung folgt. In der
herrlichen Arie «Quel candido armellino» bewies die Sopranistin eine stupen-
Ensembleleiter und 1. Geiger Robin Peter Müller und Regula Mühlemann bei einer
FOTOS: T. BRUNNSCHWEILER
der Zugaben.
de Atemtechnik. Man fragte sich, woher
sie nach langen Phrasen noch die Kraft
hernahm, eine dynamische Steigerung
zu erzielen. Sehr gut kam Francesco Geminianis «La Follia» ein Concerto grosso nach Corellis Violin-Sonaten an, in
dem sich leise, langsame und unbändig
vorwärtsdrängende Stücke abwechseln.
Einen Höhepunkt stellten ein Rezitativ
und eine Arie aus Händels «Giulio Cesare in Egitto» dar, von Regula Mühle-
mann mit Gefühlstiefe, filigraner
Stimmführung und makelloser Artikulation vorgetragen – zum Weinen ergreifend. Mit Hasses opernhafter, synkopenreicher Arie «Morte col fiero
aspetto orror» endete das Programm.
Den Standing Ovations folgten drei Zugaben, bei denen die Harfenistin Katerina Ghannudi im Duett mit Regula Mühlemann sang. Man hätte noch lange lauschen können.
Cembalo, Theorbe und Harfe prägten den Barockabend optisch.
Spiel, Sport und kultureller Austausch am 5. Funhallenturnier
RACHEL JOY MONTALB0
1 Tag, 3 Sportarten, 30 Mannschaften
und rund 230 Sportbegeisterte, für welche das Motto «Spiel und Spass» im
Zentrum stand. So lässt sich das abermals durchgeführte Funhallen-Turnier,
welches vom ASK Basel und Liestal organisiert wurde, zusammenfassen.
Das Funhallen-Turnier fand vergangenen Sonntag in der Frenkenbündten
Sporthalle Liestal statt. Insgesamt traten
30 Teams in den Sportarten Fussball (12
Teams), Volleyball (10 Teams) und Basketball (8 Teams) an, um ihr sportliches
Geschick unter Beweis zu stellen. Gemäss
Pierre Fitzé, Teil des Leitungsteams, war
dies ein neuer Rekord – und dies bei der
fünften Durchführung des Funhallen-Turniers, was Fitzé besonders freute. Die
Teams bestanden aus Personen jeglichen
Alters und Nationalitäten. Gespielt wurde
in geschlechter-gemischten Gruppen und
auch die Turnierveranstalter liessen es
sich nicht nehmen, in unterschiedlichen
Anzeige
Formationen um den Sieg zu spielen.
Auch wenn der Spass den Sporttreibenden ins Gesicht geschrieben stand, geschenkt wurde den anderen Teilnehmern
nichts, wodurch die anwesenden Zuschauerinnen und Zuschauer Zeugen von
spannenden Duellen wurden. Damit ein
solch grosses Turnier überhaupt auf die
Beine gestellt werden konnte, war der
Verein auf zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer angewiesen, welche für
einen reibungslosen Ablauf und die Verpflegung der Sportlerinnen und Sportler
sorgten. Natürlich stand auch am Funhal-
Organisator Sabri Dogan (r.) erholt sich in der Spielpause mit dem «FC Medien»Team.
len-Turnier der Name auf dem Programm. ASK steht für «Austausch in
Sport und Kultur». Ziel des Vereins ist es,
einen respektvollen Austausch zwischen
den Bevölkerungsgruppen in der Region
zu fördern und bietet dazu eine bunte Mischung an kulturellen und sportlichen
Volle Konzentration zum Angriff.
Aktivitäten an. Inzwischen ist das jährliche Funhallen-Turnier eines der grösseren Events, den der ASK organisiert.Der
2011 gegründete, ehrenamtlich arbeitende Verein konnte letztes Jahr bereits sein
5-jähriges Bestehen feiern und zählt inzwischen über 260 Vereinsmitglieder.
FOTOS: R. MONTALBO
Herunterladen