Telemann Weihnachtskantate an Heilig Abend Besinnlich festliche

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Telemann Weihnachtskantate an Heilig Abend
Besinnlich festliche Solokantate zur Christmette in der Sankt Dionysius Kirche Sittensen
Unfassbare 1750 Kirchenkantaten hat uns der Hamburger Komponist Georg Philipp Telemann (1681
– 1767) hinterlassen. Dazu Dutzende weitere geistliche Werke wie Messen, Oratorien und PsalmVertonungen. Die Kirchenmusik stand mit Sicherheit im Zentrum seines Schaffens.
Mit Veröffentlichung seines „Harmonischen Gottesdienst“ 1725/26 war Telemann bereits einer der
bedeutendsten Kantatenkomponisten seiner Zeit und auch diese Kantatensammlung wurde schnell
sehr populär. Dieser Erfolg veranlasste Telemann 6 Jahre später (1731/32) dem Zyklus eine
Fortsetzung des „Harmonischen Gottesdienstes“ mit weiteren 72 Kantaten folgen zu lassen.
Alle Kantaten dieser Sammlung, deren sämtliche Texte dem damaligen Pastor an der Hamburger
Michaeliskirche Tobias Heinrich Schubart (1699–1747) zuzuordnen sind, bestehen aus jeweils zwei
„da capo-Arien“. Zwischen ihnen angeordnet findet sich stets ein verbindendes Rezitativ. Für die
Aufführung sind jeweils Generalbass mit Singstimme und zwei obligate Melodieinstrumente
vorgesehen.
Mit der Weihnachtskantate „Göttlichs Kind, laß mit Entzücken“, TWV 1:1020a wird am 24.
Dezember 2014 um 23:00 Uhr in der Christmette der Sankt Dionysius Kirche eine Kantate dieses
Zyklus aufgeführt. Unter der Leitung von Olga Chumikova (Orgel) musizieren neben Wolf Goger
(Bariton), Evgeny Yatsuk (Trompete, Corno da Caccia) und Sevastyana Leonova (Violine).
Die erste Arie, deren Text Namensgeber der Kantate ist, weist zunächst einen bestaunenden,
liebevollen Charakter auf und gibt sich ganz dem Wunder der Geburt des Gottessohnes hin.
Maßgeblich entsteht dies durch eine besonders strahlende Einleitung – quasi einer Begrüßung des
Kindes – dominiert durch die Trompete, der sich die anderen Instrumente zunächst unterordnen. An
diese schließt sich, mit Einsatz des Baritons, eine in ihrem Gestus ruhigere Sequenz an, die ein
„Wiegenmotiv“ in verschiedenen Lagen durch die Besetzung kreisen lässt. Im Mittelteil wendet sich
der Sänger direkt an das Kind und projiziert seine Hoffnungen in den zukünftigen Messias. Das
folgende Rezitativ verbindet den besinnlichen Eingang und die abschließende Verkündigungsarie.
Vorwärts strebende Jubelmotive gepaart mit schnellen Koloraturen betonen den freudig erregten
Text zur Begrüßung des Heilands.
Eingeleitet wird der Gottesdienst mit der Arie „O Heilige Nacht“ aus einer weiteren
Weihnachtskantate von Telemann: „In Dulci Jubilo“, TWV 1:939. Sie erklingt in einer Bearbeitung für
Orgel, Violine, Corno da Caccia und Solo-Bass. Wie geschaffen für den Einzug bei Kerzenschein am
Heilig Abend ist die Bass Arie zunächst durch Orgel und Violine in mystisch-feierliches Dunkel gehüllt,
ehe sie sich mit den Worten „Du hast uns den Himmel auf Erden gebracht“ wie auf Engelsflügeln
gemeinsam mit dem Corno da Caccia zu einem Jubelsturm aufschwingt.
Zum Auszug wird abschließend die Arie „Quoniam tu solus sanctus“ aus der Messe in h-Moll, BWV
232 von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) in einer Bearbeitung für Corno da Caccia, Solo-Bass
und Basso continuo (Orgel) aufgeführt. Die Arie enthält nur den ersten Teil des lateinischen
Messeabschnittes „Quoniam tu solus“. Der zweite Teil wird in dem Gesamtwerk vom einsetzenden
Chor fortgesetzt. Für sich allein stehend umfasst Text der Arie daher lediglich die Worte „Denn du
allein bist der Heilige, du allein der Herr, du allein der Höchste: Jesus Christus“.
Die musikalischen Stücke, die Weihnachtsgeschichte des Evangelisten Lukas und natürlich die
gemeinsam gesungenen Lieder der Gemeinde wollen den Gottesdienstbesuchern das Wunder der
Heiligen Nacht näher bringen, in der die Christenheit die Menschwerdung Gottes feiert. Die Predigt
hält Pastor Sven Kahrs.
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