Inhaltsverzeichnis 1. Überblick: Venedig Geschichte Musikgeschichte Überblick Venedig allgemein Geschichte Venedigs und des Veneto Musikgeschichte Venezianische Oper Feste in Venedig 03 04 06 07 08 11 12 2. Sehenswürdigkeiten Sehenswürdigkeiten allgemein Sehenswürdigkeiten Musik 14 15 17 3. Komponisten Tommaso Albinoni Luciano Berio Andrea Gabrieli Giovanni Gabrieli Claudio Monteverdi Luigi Nono Strawinsky Giuseppe Verdi Antonio Vivaldi Richard Wagner Andrea Willaert Gioseffo Zarlino Überblick Musiker 19 20 21 22 23 24 27 28 30 32 34 35 36 38 4. Anhang Bibliographie 39 39 GESCHICHTE MUSIKGESCHICHTE Musikgeschichte Überblick 13. und.14.Jahrhundert früheste Dokumente und Codices möglicherweise Mehrstimmigkeit Anfang 15. Jahrhundert Musiker und zahlreicher Orgelbauer werden Erste Hälfte des 15 Jahrhunderts weltliche venezian. Musik Giustiniani: zwei- bis drei stimmige polyphone Werke 15. und 16. Jahrhundert Venedig = musikalisches Zentrum Notendruck, Musikverlagswesen (Petrucci) einstimmige Meßbücher (Scotto) 2. Hälfte des 16 Jahrhundert Entwicklung Instrumentalmusik 1560 – 1797 Zuzug von Blechbläser (aus dem Osten) und die Streicher, Violinisten, Lautenisten und Organisten (aus dem Westen) Versuch einer Sängerausbildung mißlang (1690); im 16. Jahrhundert Zusammenschluß aller Musiker der Stadt; Scuole grandi ( Sänger, Orchester mit Posaunen, Pfeifen, Flöten, Violen, Harfe und Lauten) Violine = führendes Instrument ( während dem 17. Jhdt.); neun große und elf kleine Theater; Mehrchörigkeit 17. Jahrhundert für musikalische Ausbildungen entsanden die Ospedali; Niedergang der Kapellmusik 18. Jahrhundert Reform Galuppis Musikausübung an S.Marco MißwirtschaftInstitute wurden verstaatlicht; Niedergang des Notendrucks; Werke werden im Ausland gedruckt und vertrieben; 8 große und 15 kleine Theater Opernaufführungen 19. Jahrhundert Theater wegen finanzieller Schwierigkeiten geschlossen; Melodrama verdrängt andere musikalische Gattungen, Venezianisches Theater = musikalische Mittelpunkt der Stadt Versuch zur Wiederbelebung des Oratoriums; Gründung von philharmonischen und didaktischen Institutionen; Musikschule, Musikgymnasium 20. Jahrhundert internationaler Treffpunkt zeitgenössischer Komponisten viele Aufführungen zeitgössischer Werken; Wiederentdeckung alter Musik; exklusive venezianische Schule, aber keine lokale stilistische Schule Venedig allgemein Venedig, eine der wohl berühmtesten Städte und Seehäfen Norditaliens, befindet sich in der Region Venetien und ist Hauptstadt der Provinz Venedig. Die Stadt liegt auf einer Lagune am nördlichen Ende des Adriatischen Meeres. Sie erstreckt sich auf etwa 150 Inseln, die von insgesamt 177 Kanälen durchzogen werden. Venedig ist über eine Straßen- und eine Eisenbahnbrücke mit dem Festland verbunden, wo die Vorstädte Marghera und Mestre liegen. Lange Nehrungen und Sandbänke trennen die Stadt vom offenen Meer. Rund 400 Brücken verbinden die zahlreichen Inseln der Stadt untereinander. Der etwa drei Kilometer lange Canal Grande trennt Venedig in zwei fast gleich große Teile. Kraftfahrzeuge sind in den engen, verschlungenen Gassen, die die alte Stadt durchziehen, nicht erlaubt, und auch die Brücken dürfen von ihnen nicht benutzt werden. Wichtigstes Verkehrsmittel waren jahrhundertelang die Gondeln, flache Boote, die mit einem Ruder angeschoben werden. Heute wird fast der gesamte Fracht- und Personenverkehr Venedigs mit Motorbooten abgewickelt. Die Gondeln erfreuen sich aber nach wie vor großer Beliebtheit bei den Touristen. Das moderne Venedig ist mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert. Neben der Abwanderung der Bevölkerung in andere Gegenden Italiens aufgrund des nicht ausreichenden Angebotes an Arbeitsplätzen sind dies vor allem physische Schäden an der Bausubstanz durch Überschwemmung und Landabsenkung sowie Luft- und Wasserverschmutzung. Nach den verheerenden Überschwemmungen von 1966 wurden zahlreiche Gebäude mit internationaler Hilfe unter der Leitung der UNESCO (Sonderorganisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) restauriert. Die UNESCO hat Venedig als Weltkulturerbe der Menschheit ausgewiesen. In der Geschichte der Stadt kam es immer wieder zu Überschwemmungen. Sie wurden versuchsweise mit mechanischen Absperrungen bekämpft. Dem Problem der Landabsenkung, das durch die Trockenlegung unterirdischer Wasser führender Schichten verursacht wird, begegnet man durch Beschränkungen der Grundwasserentnahme und durch den Bau von Wasserleitungen aus dem Alpenraum. Geschichte Venedigs Der geflügelte Markuslöwe, den man auf den Hauptplätzen von Vicenza, Verona, Chioggia und anderen Städten findet, ist ein Zeichen dafür, dass diese Städte einst zur venezianischen Seemacht gehörten. Der Löwe wurde nie als Symbol der Unterdrückung gesehen, was wiederum auf die milde Herrschaft Venedigs zurückzuführen ist. Die Gegend um Venedig wurde in der Antike von den Venetern bewohnt. Nach der Überlieferung wurde die Stadt 452 n. Chr. Gegründet. Im 6. Jahrhundert bestand Venedig aus einer Ansammlung kleiner Dörfer, während es bereits im 13. Jahrhundert das Byzantinische Reich beherrschte. Im späten 15. Jahrhundert war der Stadtstaat zu einer der führenden Seemächte der christianisierten Welt aufgestiegen. Venedig beherrschte noch weitere 200 Jahre den östlichen Mittelmeerraum. Danach schwand die Macht Venedigs, das den Attacken fremder und anderer italienischer Staaten ausgesetzt war. 1797 wurde die Republik Venedig von Napoleon Bonaparte erobert. Dieser übergab den Stadtstaat den Österreichern, die gezwungen wurden, Venedig an das Königreich Italien abzutreten. Sie gewannen es jedoch 1814 zurück. 1815 wurden Venedig und die Lombardei im Lombardo-Venezianischen Königreich zusammengefasst. Nachdem die Venezianer sich gegen die österreichische Herrschaft erhoben hatten, errichteten sie eine neue Republik. Österreich gewann die Kontrolle über Venedig ein Jahr später abermals zurück, es war jedoch nicht von langer Dauer. Nach dem Siebenwöchigen Krieg wurde der Stadtstaat Teil des neu geschaffenen Königreichs Italien. Der Name Veneto leitet sich von den Venetern ab. Das Veneto wuchs unter römischer Herrschaft, wurde aber wiederholt von zerstörerischen Barbaren überfallen. Die römische Verwaltung begann sich aufzulösen. Die Bewohner des Veneto flohen Schutz suchend zu den unbewohnten Inseln an der Küste. Dort bauten sie Dörfer. So entstand 421 aus der Asche des Römischen Reiches die Stadt Venedig. Man nutzte die leicht zu verteidigende Lage und knüpfte wichtige Handelsbeziehungen mit Byzanz. Im Jahre 1204 erfolgte die Eroberung von Byzanz. Venedig besaß in dieser Zeit eine geordnete Regierung. Seine Machtbefugnisse waren in der venezianischen Verfassung klar festgelegt. Die eigentliche Macht besaß jedoch der Rat der Zehn und die etwa 2000 Mitglieder des Großen Rates, aus dessen Reihen der Doge gewählt wurde. Im 16. Jahrhundert besaß Venedig das Handelsmonopol im Mittelmeerraum. Aufgrund der Größe des Reiches musste man sich jedoch ständig vor Kriegen in Acht nehmen. Zur Zerstörung Venedigs wurde 1508 von Papst Pius II. und Kaiser Maximilian die Liga von Cambrai geschlossen. Eine noch größere Gefahr waren jedoch die Türken. Sie errichteten das Osmanische Reich und vertrieben die Venezianer aus deren Gebieten. Venedig, das lange unverändert war, entwickelte sich mit beachtlichem Tempo. Neuen Wohlstand brachte die Öffnung des Suezkanals im Jahre 1869. Es wurden Häfen für hochseetüchtige Schiffe gebaut. Im November 1966 wurde die Stadt vom schlimmsten Hochwasser ihrer Geschichte heimgesucht. Seitdem sind Maßnahmen zum Schutz Venedigs ergriffen worden. Es gibt aber immer noch Gefahrenquellen, wie zum Beispiel die Belastung der Stadt durch die Touristenmassen oder die Umweltverschmutzung des wirtschaftlich aufstrebenden Festlandes. Venedig - Musikgeschichte Über die Ursprünge des liturgischen Gesangs gibt es nur wenige Zeugnisse, die frühesten Dokumente stammen aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Eines der ersten schriftlichen Zeugnisse ist die Vita Lodovici des Eginhard aus Fulda, die von einem Orgelbauer aus aus Venedig und einer Wasserorgel erzählt. Als einer der ersten Organisten wird Mistro Zucchetto vermutet (1326). Im 12. und 13. Jahrhundert sind Dokumente über Venedigs Musikgeschichte seltener als in Padua oder Venedig. Die Musik fand vor allem bei religiösen und weltlichen Ereignissen Verwendung. Seit dem 14. Jahrhundert existieren schriftliche Aufzeichnungen über Namen über Dogen. Am Beginn des 15. Jahrhunderts wurde das Festland erobert, daraus resultiert ein Aufblühen der musikalischen Aktivitäten. An S.Marco wurde eine Schola eingerichtet, wo als erster Kapellmeister Pietto de Fossis tätig war. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts war L.Gustiniani der bedeutendste venezianischer Musiker. Er schrieb zwie bis dreistimmige polyphone Werke. Durch mündliche Tradierung als giustiniane wurden sie verbreitet. Ebenfalls erhalten sind ca. Laude spiritulai. Für die Verbreitung der Werke sorgten einige Handschriften wie zum Beispiel zwei von Pettucci gedruckte Werke. Im 15. und 16. Jahrhundert erlangte Venedig vor allem durch die Betätigung am Gebiet des Notendrucks große Bedeutung. O. Petrucci erlangte 1498 ein Privileg für den Druck und den Verkauf von Mensuralmusik und Lautentebulaturen. Auch andere Musiker wie A.Gardano und O.Scotto sorgten dafür, dass Venedig zu einem musikalischen Zentrum wurde. In dieser Zeit erfolgte auch der erste Schritt weg von den vokalen Modellen hin zur Instrumentalmusik. Die Cori spezzati, eine venezianische Eigentümlichkeit, wurde aber nicht von Willaert eingeführt. Nach dem Tod Willaert rückt C.de Rote an seine Stelle. Zwei schwere Brände zerstörten Orgeln und Teile des Musikarchivs. G.Zarlinos wurde an S.Marco aktiv und das Personal erfuhr eine Erweiterung. 1588 wude dort ein dritte Organist eingeführt. Die piffari del Doge spielte während Prozessionen und auf täglichen Konzerten auf der Piazza. An S.Marco wurde durch die dort aktiven Komponisten auch weltliche Stücke für bürgerliche Feste verfasst. Aber auch an anderen Kirchen gab es Organisten und Chöre und zu besonderen Anlässen arbeiteten sie mit Musikern an S.Marco zusammen. So wurde zum Beispiel die Begräbnismusik für eine toskanischen Fürsten von Monteverdi komponiert. Einer bedeutende musikalische Institutionen war die Scuole der Laienbruderschaften. Zu dieser Zeit existierten in Venedig 6 Scuole Grande und zahlreiche Scuole Oiccole oder Scolette. In der sehr wohlhabenden Bruderschaft, der Scuola grande di S.Rocco wirkten unter anderen G.Gabrieli und Monteverdi. Am prachtvollsten soll die Ausbildung an der Scuola grande di S.Marco gewesen sein. Dort gab es auch seit 1515 neben Sängern ein Orchester mit Posaunen, Pfeifen, Flöten, Violen, Harfen und Lauten. Begünstigt wurde die Entwicklung an S.Marco durch die architektonische Anlage der Basilika von S.Marco, die Voraussetzung für bestimmte musikalische Effekte war. Der musikliebende Doge Marino Grimani bot die Möglichkeit auf bürgerlichen Festen Aufführungen zu veranstalten. 1603 wurde G.Croce Kapellmeister und unter ihm erfuhr sie einen Aufschwung und es begann eine Zeit der aussergewöhnlichen Blüte. Es folgten G.C.Mattinengo und C.Monteverdi. Unter ihnen erfolgte eine Erhöhung der Anzahl und Qualität der Musikerschaft. Ein Richtungswechsel erfolgte, als F.Bonfante als Kapellmeister nicht mehr wie seine Vorgänger als Zinkist, sondern als Geiger auftrat. Es gab ein hohes Maß an Perfektion und die musikalischen Aktivitäten in der gesamten Stadt stiegen sprunghaft an. 1630 und 1631 erfolgte durch die Pest ein gravierender Einschnitt in die Musikgeschichte Venedigs. 1637 wurde mit S.Cassiano das erste öffentliche Opernhaus eröffnet, das großen Erfolg hatte. Während dem 17. Jahrhundert waren 9 große Theater und 11 kleinere in Betrieb die vorwiegend im Besitz von Patriziern waren. Durch Ökonomische Interessen der Komponisten erfolgte in der 2. Hälfte des 17. Jahrhundert der religiösen Musik an S.Marco, da es die Musiker an die Theater trieb. Auch der Mangel an fähigen Musiker machte es fast unmöglich das Erbe Monteverdis anzutreten. Ab dem 17 Jahrhundert, widmeten sich die vier großen Ospedali, Ospedale die Mendicanti, di Detelitti, degl`Incurabili und della Pietà mehr und mehr der musikalischen Ausbildung. Durch dieses Bemühen wurden sie auch Konservatorien genannt. Auch international waren Venedigs Musiker anerkannt und beliebt. 1676 wurde N.Monferrato Kapellmeister an S.Marco. Unter ihm fand die Reorganisation des Chores statt. Der Chor hatte 36 Mitglieder und das Orchester 34. Da aus Kostengründen kein namhafter ausländischer Kapellmeister engagiert werden konnet, wurde G.B.Rovettino zum Kapellmeister. A.Biffi, seit 1702 Kapellmeister führte ein Lizenzsystem ein. Nun war es für die Mitarbeiter S.Marcos möglich, auch andere Posten inne zuhaben. Nach Biffis Tod gab es mehrere Monate lang keinen Kapellmeister. Der Chor wurde zu Gunsten einer Verstärkung der Orchesters auf 24 Mitglieder reduziert. Der Vizekapellmeister B.Galuppi war auch gleichzeitig als Kapellmeister der Zarin Katharina der Großen in St.Petersburg tätig. Trotz Refomen war S.Marco im 18.Jahrhundert von den Ospedali überschattet. A.Vivaldi war am Ospedale della Pietà maestro di violino. Aber am Ende des 18.Jahrhunderts führte Misswirtschaft zum Niedergang der Ospedali, nur das Ospedale di Pietà uberlebte. Die restlichen drei wurden verstaatlicht. Durch die verstärkte Instrumentalausbildung im 18. Jahrhundert gab es umfangreiche Orchester und Instrumentalmusik. Es gab Ausbildung in privaten und öffentliche Akademien, an den Ospedali, in Kirchen und an den Palästen der Patrizier. Im 18. Jahrhundert erfolgte der Niedergang des Notendrucks. Vivaldi ließ seine ersten beiden Opera in Venedig erscheinen, dann übergab er allerdings den Auftrag einem Amsterdamer Verleger. Es gab vier jährliche Spielzeiten in Venedig, wobei Carnevale die wichtigste war. Die anderen Zeiten waren Ascensione, Estate und Autunno. Die wirtschaftliche Missstand hatte keine Auswirkungen auf die Theater, wohl aber auf die Verwaltung. Im 18. Jahrhundert gab es in Venedig 8 große Theater und 15 kleinere. In den besser ausgestatteten wurden Opera seria, in den kleineren Opera buffa aufgeführt. Ab dem Beginn des 18. Jahrhunderts gab es auch das komische Musiktheater in Venedig, S.Moisè war das Zentrum des komischen Musiktheaters. 1755 eröffneten die Grimani das Opernhaus Teatro di S.Benedetto. In der Nachbarschaft gab es auch das Theater La Fenice. Wegen der finanziell aussichtslosen Lage beging der Impresario Michele Dall’Agata Selbstmord. Doch seine Nachfolger stärkten die Finanzlage und machten das Theater zum größten und bedeutendsten der Stadt. Der Beginn des 19. Jahrhundert fiel mit dem Ende der mehr als tausendjährigen Geschichte der Serenissima zusammen. Es folgte der Zusammenbruch der Ospedali, der Institutionen und der Kapelle an S.Marco. Auch die Scuole, bis auf S.Rocco wurden geschlossen. Die Theater steckten in finanziellen Schwierigkeiten und sie hatten auch unter den immer wechselnden Regierungen zu leiden. An S.Marco bestand das Musikleben weiter fort, der Einfluss der Kapellmeister ging allerdings zurück. Die venezianschen Theater wurden zum Mittelpunkt der Stadt. La Fenice war das wichtigste Theater und konnte mit vielen Premieren aufwarten. Von 1850 bis 1866 war das Theater geschlossen. die italienische Regierung öffnete das Theater wieder, jedoch hatte es abermals mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Aber auch andere Theater trugen zum Musikleben Venedigs bei: S.Moisè, S.Luca, S.Giovanni Grisostomo und das S.Benedetto. Die Schließung der Ospedali hinter ließ eine Lücke in er Musikausbildung. Venedig wurde zum internationalen Treffpunkt zeitgenössischer Komponisten.1925 war Venedig Austragungsort des dritten Festivals der Scietà Internazionale di Musica Contemporanea. Dort wurden unter anderem Werke von Schönberg, Stravinskij, Hindemtih und Ravel vorgetragen. Das Fenice war als einziges Theater auch ein Opernhaus. dort gab es mehrere Uraufführungen wegweisender Werke des 20. Jahrhunderts. 1995 gab es während des 66. Festivals in 22 Tagen 39 Aufführungen. Das Fenice wurde danach wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen, während denen es 1996 abbrannte. im 20. Jahrhundert gab es in Venedig mehrere moderne Wiederaufnahmen wie Händels Akina (1962) und Vivaldis Giustino ( 1985). Die Musikschule Licco Benedetto Marcello wurde unter der Leitung G.F.Malipiero 1940 verstaatlicht. Venezeanische Oper Man versteht unter der „venezianischen Oper“ das musikalische Intrigendrama in italienischer Sprache. Der Held bzw. die Heldin gelangt mit Mühe zum Ziel ( Thron, Ehe ). Die Personen verfolgen blind, aber voll Leidenschaft ihr eigenes Ziel, sie verwirklichen starr ihre Anlagen oder Grundsätze, die Lösung der Konflikte erfolgt überraschend und ohne innere Notwendigkeit. Gran Teatro La Fenice Das Fenice befindet sich mitten im San Marco Viertel, zwischen der Piazza und dem Campo San Stefano. Bevor dieses Theater für alle Besucher geöffnet wurde, glich es eher einem Spielkasino und einer „150-LogenLiebes-Laube“ in der hinter den Vorhängen gegessen, getrunken, geliebt und gezockt wurde. Das Fenice ist etwa 200 Jahre alt (1792 errichtet) und täuscht nach außen hin Bescheidenheit vor, wobei es innen mit Prunk protzt. Der Eingang ist schlicht, vier Säulen stützen einen Balkon, darüber befinden sich zwei Figuren in Nischen. Über dem Entree hängt der güldene Vogel: der Phönix, oder eben auf italienisch Fenice. In einem unterscheidet sich das Fenice von allen anderen Theatern: Jedes Bühnenbild , das für eine Oper benötigt wird, wird auf dem Wasserweg von den Werkstätten zum Theater transportiert. Im Fenice sind 340 Menschen beschäftigt und es verschlingt im Jahr 50 Milliarden Lire, wobei der Staat Dreiviertel der Kosten trägt. Es handelt sich um ein StagioneTheater, das heißt, eine Aufführung wird zum Beispiel zwei Wochen gespielt und danach wiederholt sich die ganze Prozedur mit dem Abbau des Bühnenbildes, dem Transport, ... Komponisten wie Rossini, Strawinsky, Verdi und Nono komponierten für das Fenice, Künstler wie Tito Gobbi, Mario del Monaco und Maria Callas erfüllten das Haus mit ihrem Gesang. Luciano Pavarotti sang nicht nur in diesem Theater, er führte hier zum ersten Mal Regie. Feste in Venedig Januar Am 6.: Berola – das Fest für Kinder auf der Insel Sant Erasmi, in dessen Verlauf die sagenhafte Hexengestalt Befana erscheint. Aus dem selben Anlass: eine kleine regatta am Canale Grande und ein Volkslauf auf dem Lido. Februar Etwa 14 Tage vor Aschermittwoch: klassischer Karneval – mit Maskenspielen, Theaterstücken und Artisten. März An einem der Sonnatge: Su e zu per i ponti – der lustige und populärste Volkslauf im Jahr. Apri Am 25: Festa di San Marco – Fest des Stadtpartrons mit Regatta dei Traghetti auf dem Canale Grande und Volksfest auf dem Marktplatz. Mai Am 1.: des Spargelfest von Cavallino mit Reggata, Volslauf und Feuerwerk. an enem der Sonntage. Vogalonga – die große Lagunen Regatta für jedermann. Am Sonntag nach Christi Himmelfahrt: Festa della Sensa – die Zeremonie der symbolischen Vermählung des Dogen mit dem Meer. Juni In gerade Jahren von Juni bis Oktober; Biennale d’Arte – die weltberühmte Ausstellung moderner Kunst in den öffentlichen Gärten im Stadtteil Castello. Am ersten Sonntag: Kirmes auf Sant’Erasmos – ein Volksfest auf der Gemüseinsel, mit Straßenfest, wettspielen und Regatta. Am Sonntag um dem 21.: das Fest der Schutzheiligen von Burano – eine Prozession quer über die Insel. Am Sonntag um den 29.: die Regatta zu Ehren von Giovanni & Paolo sowie von San Pietro in Volta. Juli: Am 1. Sonntag: Gondelregatta auf Murano. Am 2.Sonntag: das Fischerfest von Malamocco. Am 3 Sonnatg: Festa del Epedemie. Am 4. Sonntag: Muschelfest von Alberoni an der Südspitze des Lido. Am 29.: das Fest von Santa Maria, dem Fischerviertel im Westteilvon Dorsoduro. August Am 1. Sonntag: die Regatta von Pellestrina und von Treporti. ende des Monats: Mostra Internazionale d’Arte Cinematografica im Palazzo del Cinema am Lido. September Am 1. Sonnatg: die Regatta Storica. Am 2.Sonntag: Palio die Quartieri große Regatta von Murano. Am 3. Sonnatg: Regatta der Rosenkranzmadonna auf Burano. September und oktober: Festival fi Musica im TeatroLa Fenice Oktober Am 1. Sonntag: Weinfest von Sant’Erasmo. Über den Monat verstreut: Festival del teatro mit interessanten Inszenierunen im La Fenice und im Teatro Malibran. November: Am 2. Sonnatg: Martinstag Am 21.: Festa della Madonna della Salute – Fest aus Anlass eines Pestgelübdes. SEHENSWÜRDIGKEITEN Sehenswürdigkeiten allgemein 1. Ca‘ d’Oro zählt zu den schönsten gotischen Palästen Venedigs. Der Name stammt von den goldenen Verzierungen der Fassaden, die jedoch nicht mehr erhalten sind. 2. Ponte di Rialto (Rialtobrücke) Sie wurde zwischen 1588 und 1592 an der Stelle einer alten Holzbrücke gebaut und überspannt den Kanal Grande mit einem einzigen Bogen. Sie ist 48 Meter lang und 22 Meter breit. Zu beiden Seiten des Übergangs befinden sich Andenken – und Kunstgewerbeläden. 3. Accademia di Belle Arti Hier befindte sich die größte Gemäldesammlung Venedigs, die einen Überblick über die venezianische Malerei des 14 – 19 Jahrhunderts bietet. 4. Santa Maria della Salute Die kuppelgekrönte Barockkirche wurde aufgrund eines öffentlichen Gelübdes nach dem Erlöschen der Pest in den Jahren 1631 bis 1687 erbaut. Hier findet man Gemälde von Luca, Giordano, Tizian und Tintoretto. 5. Piazza San Marco (Markusplatz) Er ist das Kernstück Venedigs und gilt zurecht als einer der schönsten Plätze der Welt. Er ist mit Marmorplatten ausgelegt und wird von unzähligen Tauben bevölkert. a) Markuskirche: Nach einem Brand wurde die erste Kirche aus dem neunten Jahrhundert von 1063 – 1094 im byzantischen Stil erneuert und bis zum 16. Jahrhundert verschönert. Sie besitzt fünf Kuppeln und eine farbprächtige Vorderfront mit fünf Portalen. An der Südostecke des Markusplatzes erhebt sich b) Der Campanile: Von der Plattform genießt man einen umfassenden Rundblick. Der 99 Meter hohe Turm stürzte um und wurde 1912 in alter Form wieder aufgebaut. An der Nordseite des Platzes steht c) Der Uhrturm: Er stammt aus dem Jahre 1499. Über der astronomischen Uhr ist ein Uhrwerk, wo zu bestimmten Feiertagen die Figuren eines Engels und der heiligen drei Könige aus einer Öffnung heraustreten und sich vor einer Madonnenstatue verneigen. 6. Ponte dei Sospiri (Seufzerbrücke) Sie ist eine geschlossene Überführung, auf der Gefangene in den Kerker gebracht wurden. 7. Collezione Peggy Guggenheim Das Museum am Canal Grande ist Venedigs erste Adresse für die Kunst des 20. Jahrhunderts. Peggy Guggenheim sammelte hier zum Beispiel Werke von Klee, Picasso und Dali. 8. Goldoni Carlo Goldoni gilt als Vollender der in Italien entwickelten Theaterform „Commedia dell‘ Arte“. Später entwickelte sich daraus die gehobene Kömodie bei Nestroy in Österreich. Das Sprechtheater pflegt die Erinnerung an den großen Künstler. 9. Ghetto 1516 wurden alle Juden auf eine Insel nördlich des Canale di Cannaregio verbannt. Breite Wasserstraßen trennten diesen Stadtteil von Venedig und an beiden Übergängen waren christliche Wachen postiert. Benannt hat man das Judenviertel nach einer Gießerei – venezianisch geto – die sich früher auf dieser Insel befunden hat. Später wurde die damals noch wertfreie Bezeichnung Ghetto für jüdische Enklaven in aller Welt übernommen. Sehenswürdigkeiten Musik 1. Palazzo Vendramin Calergi Er gilt als schönster venezianischer Renaissancepalast. Hier starb Richard Wagner am 13. Februar 1883. 2. Scuola Grande di San Marco 3. Isola S. Michele Die Insel liegt ca. einen Kilometer nördlich vor Venedig. Zwei Hauptgründe gibt es, auf die Zypressen bestandene Toteninsel überzusetzen: zum einen die melancholische Atmosphäre, die wohl unter anderen auch Igor Strawinsky bewogen hat, sich hier begraben zu lassen. Zum anderen die Renaissance-Kirche und die benachbarte Cappella Emiliana. 4. La Pietà Die Kirche La Pietà wurde zwischen 1745 und 1760 von Giorgio Massari neu errichtet. Die klassizistische Fassade wurde erst 1906 hinzugefügt. Die Kirche mit ovalem Grundriß ist im Inneren von klarer, eleganter Schönheit. Deckenfresco Triumph des Glaubens von Giambattista Tiepolo. Einst war die Pietà ein Findel- und Waisenhaus. 1703 bis 1740 war dort Vivaldi Kapellmeister. 5. Santa Maria Gloriosa die Friari Sie wurde 1338 bis 1443 gotisch erbaut und besitzt eine Campanile in venetischbyzantischem Stil. Hier befinden sich die Grabmähler bedeutender Persönlichkeiten. 6. Scuola Grande di San Rocco Dort versammeln sich die Bruderschaft der Großkaufleute. Man kann dort 56 Meisterwerke von Tintoretto sehen. Im oberen Treppenhaus hängt Tiziaus berühmtes Bild „Verkündigung“. Hier wirkten G, Gabrieli und C. Monteverdi. KOMPONISTEN Tommaso Albinoni Erst in neueren Studien konnten Albinonis Lebensdaten geklärt werden. Er wurde am 8. Juni 1671 als Sohn eines wohlhabenden Papierhändlers, Antonio Albinoni, in Venedig geboren. Albinoni besuchte eine Schule in Legrenzi und studierte dann vermutlich in Giov. Den größten Teil seines muiskalischen Wissens eignete er sich autodidaktisch an. Er zog es vor, nicht im Dienste der Kirche oder eines Fürsten zu arbeiten und blieb Zeit seines Lebens ein sogenannter „dilletante“, d.h. ein finanziell unabhängiger Künstler, der keinem Herrn Rechenschaft ablegen mußte. In den Jahren von 1694 bis 1740 schrieb er 55 Opern, zahlreiche Kantaten sowie Instrumentalwerke, womit er sich zum bedeutendsten venezianischen Komponisten entwickelte. Als er gerade erst 20 Jahre alt war, wurden seine ersten Sonaten veröffentlicht und die erste Oper „Zenobie“ in Venedig aufgeführt. 1703 wurde sein Werk „Griselda“ im Theatro del cocomero aufgeführt. 1705 heiratete er Marghatita Rimondi, die 13 Jahre lang seine Schülerin war und mit der er auch eine Gesangsschule führte. Rimondis Tod führte 1721 zur Schließung der Gesangsschule, seine Karriere setzte Tommaso Albinoni aber fort. Neben Giuseppe Torelli schuf Albinoni den Typus des Solo-Violinkonzerts. Die Werke Albinonis waren zu ihrer Zeit sehr hoch geschätzt, unter anderem auch von Johann Sebastian Bach. Er bearbeitete in zwei Fugen Motive aus Albinonis Triosonaten. Am bekanntesten ist das berühmte Adagio in g-Moll für Streicher und Orgel. Die Musik Albinonis wird heute weit unterschätzt, ihrer Kunstfertigkeit nach steht Albinoni gleich neben Antonio Vivaldi und Benedetto Marcello. Die letzten jahre seines uns recht unbekannten Lebens verbrachte er in völliger Zurückgezogenheit, die letzten zwei Jahre war er ans Bett gefesselt ehe er sich 1741 gänzlich aus dem Musikerleben zurückzog. Im hohen Alter von 79 Jahren starb Albinoni am 17. Jäönner 1750 in Venedig. Von Albinonis venezianischen Opern wissen wir heute nicht mehr als die Titel- und Aufführungsdaten. Zenobie (1694), Tigrane (1697), Zenone (1696), Primislau (1697), L’Ingratitudine castigata (1698), Artamene (1740) Adagio in g-Moll: 1945 stellte der Gelehrte Remo Giazotto ein Verzeichnis von Albinonis Werkan auf. Er erhielt einige Manuskripte von Fragmenten die man in Dresden gefunden hatte. Unter diesen Manuskripten fand sich eine Bassstimme mit zwei Zeilen für die Violinstimmen - vielleicht ein Entwurf für einen Triosonatensatz. Für die Barockzeit typisch ist der romantische Anstirch dieses Adagios. Giazotto machte aus der Bassstimme einen Orgelpart und schrieb zu Albinonis Violinstimmen schrieb er prächtige Mittelstimmen. Giazotto gab dem Satz eine dreiteilige Fprm. Zunächst entwickelte sich die Melodie über einen pulsierenden Bass und einer Orgelbegleitung. Der Hauptabschnitt zeigte eine höchst ungewöhnliche und wirkungsvolle Folge von Kadenzen für Soloinstrumente, die sich über Orgelakkorde entfalten, ehe der regelmäßige Rhytmus wiederkehrt. Der Abschnittsanfang wird wiederholt und entwickelt sich am Ende zu einem schönen, gefühlvollen Höhepunkt. Luciano Berio Geboren am 24. Oktober 1925 in Oneglia am Ligurischen Meer, wuchs in einer musikalischen Familie auf. Großvater Adolfo und Vater Ernesto waren beide komponierende Musiker; während die Walzer und Messen des Älteren, im Alltäglichen verwurzelt, eine elementare, manchmal kitschige Musizierform verkörperten, waren die Liedkompositionen des Vaters weit mehr einer akademisch-kulturbürgerlichen Haltung verpflichtet. Zu Hause erhielt Berio seinen ersten Unterricht und entwickelte dabei eine Vorliebe für das Klavier. Als man ihn 1944 zum Kriegsdienst einzog, setzte eine Verwundung an der Hand der pianistischen Laufbahn ein vorzeitiges Ende. Bario entschied sich für die Komposition und wurde 1945 ins Mailänder Konservatorium aufgenommen. Seine Lehrer waren Julio Cesare Paribeni und Giorgio Ghedini. 1950 erhielt er sein Kompositionsdiplom; die Heirat mit der Sängerin Cathy Berberian besiegelte eine künstlerische Symbiose, die für die Entfaltung zeitgenössischer Vokalkunst äußerst fruchtbar war. - Nach dem Studium stand Berio unter dem Einfluß Luigi Dallapiccolas und nahm 1952 an dessen Kompositionskurs in Tanglewood/Massachusetts teil. Damals beeindruckte ihn die neue Tonband-Musik der USA; er nahm mit dem italienischen Rundfunk Kontakt auf und gründete zusammen mit Bruno Maderna 1955 das Mailänder Studio di fonologia musicale, Italiens erstes Studio für elektroakustische Musik. Zwar waren sie verpflichtet, für Rundfunk- und Fernsehsendungen zahlreich Klangelaborate herzustellen, erhielten dafür aber die Möglichkeit, eine neue „musik-elektronische“ Ästhetik zu lancieren, die bisherige, einander widersprechende Konzeptionen bündeln sollte. Vor allem in den 60ern verbrachte Bario einen Großteil seiner Zeit damit, an verschiedenen Orten Komposition zu lehren. In seiner Zeit in New York gründete er das „Juilliard Ensemble“ und stand fortan immer häufiger am Dirigentenpult. 1975 bezog er ein neues Heim nahe Siena, heiratete zwei Jahre später die Musikologin Talia Pecker und beschränkte sich in seinen Dirigaten immer mehr auf die Darstellung eigener Werke. Schließlich konnte Berio seine Beschäftigung mit elektronischer Musik am IRCAM in Paris wiederaufnehmen, wo er 1974-80 die elektroakustische Sektion leitete. Zur Fortentwicklung der Live-Elektronik wurde auf seine Initiative 1987 das Florentiner Institut „Tempo Reale“ gegründet. Werke: „Sequenza VI in Chemins II, IIb, IIc und III (1967/71)“ „Sinfonia (1968/69)“ „Formazioni (1985/87)“ Andrea Gabrieli Der venezianische Komponist Andrea Gabrieli wurde um 1510 in Venedig, im Statdteil Canareggio, geboren (deshalb nannte man ihn auch Gabrieli da Canareio); er starb Ende 1586 ebenfalls in Venedig. Eine frühe Annahme, nämlich, dass er ein Schüler Willaerts gewesen sei, wurde nie bewiesen. Nachdem Gabrieli kurze Zeit in diensten des EHWrzogs von Bayern Albert V. war, wurde er 1536 Kapellsänger an der Markuskirche. In den 1540er Jahren hielt er sich in Verona auf, in den 1550ern wurde er Organist an San Geremia in Venedig. 1564 wurde er zweiter Organist an San Marco, 1585 erster. Andrea Gabrieli wird als einer der einflussreichsten und größten Musiker der Rennaissance genannt. Er hat am meisten dem harmonisch flüssigeren und architektonisch flächigerem Stil zum Sieg verholfen. Er verwendete häufig moderne Dur- und Mollharmoik. In seinem Werk schuf er breiten Raum für Kirchenmusik und Mehrchörigkeit, aber er hatte auch Einfluss in der gesellligen Musik. Seine Madrigale und heiteren Lieder erhielten starke Beachtung. Er wirkte auch in der Instrumentalmusik; zunächst komponierte er Stücke für Orgeln und dann für Instrumentenensembles. Auch seine durch seine berühmten Schüler wirkte Andrea Gabrieli. Neben seinem Neffen Giovanni Gabrieli unterrichtete er auch die deutschen Virtuosen H.L. Haßler und Aichinger. Zu seinen Werken zählen unter anderem die fünf stimmigen „Sacrae cantiones“ (1565), die drei stimmigen „Greghesche et Iustiniane“ (1571). Bekannt sind auch die von seinem Neffen nach seinem Tod veröffentlichten doppelchörigen Festgesänge „Concerti di Andrea et di Giovanni Gabrieli (1587). Giovanni Gabrieli Giovanni Gabrieli ist der Neffe von Andrea Gabrieli; er wurde 1557 in Venedig geboren und starb am 12.08.1618 in seiner Geburts- und Wirkungstadt. Nach einer venezianischen Lokaldatierung starb der Künstler 1612, in Briefen wird er auch Gabrielli genannt. Seine künstlerische Laufbahn begann der Komponist am Hof von München, wo er sich von 1575 bis 1579 aufhielt. 1584 wurde er erster Organist der San Marco in Venedig. Wie auch sein Onkel gilt Giovanni Gabrieli als einer der bedeutendsten Meister seiner Zeit. Er betätigte sich auch als Lehrer von Musikern aus dem Norden. Gabrieli komponierte mit Vorliebe für Doppel- und Triplechöre und hier vor allem für die getrennt aufgestellten Chöre, die „cori spezzati“. Die Idee die Chöre getrennt aufzustellen entstand wahrscheinlich dadurch, da es in San Marco zwei gegnüberliegende Orgeln gab; so wurde pro Orgel ein Chor aufgestellt. Auch sein Onkel verwendete schon die Technik der cori spezzati. Gabrieli vertonte lateinische Prosatexte für Staats- und Kirchenfeste. Gabrieli verwendete in der Mehrchörigkeit bis zu vier Chöre; außerdem stellte er sogar fünf Instrumentalgruppen auf. Giovanni Gabrieli verwendete, im Gegensatz zu Monteverdis prima und seconda prattica, einen musikalischen Gesamtstil, der alle Sprachmittel der Musik umfasste. Mit seinen Werken übte er sogar noch auf J.S. Bach Einfluss aus. Er verknüpfte Instrumente in jeder Form mit Gesang und ist vor allem als Meister der Sonatenkompostiion für ein Ensemble von Instrumenten („Canzon da sonar“) in die Musikgeschichte eingegangen; diese Technik hatte er von seinem Onkel übernommen und weiterentwickelt. Wegen seinen außergewöhnlichen Werken wurde er auch noch fünfzig Jahre nach seinem Tod nachgeamt. Einige seiner Werke: „Ecclesisticae cantiones“, Sacrae Symphoniae I“ (6-16 stimmig, 1597), „Symphonie Sacrae II“ (6-15 stimmig, 1615) und Ricercari per l’organo (15931595). Claudio Monteverdi 1567 Am 15. Mai wird Claudio Zuan Antonio Monteverdi in der Kirche SS.Nazzaro e Celso getauft. 1573 Geburt von Monteverdis Bruder Giulio Monteverdis Bruder Giulio Cesare. Auch er wird Musiker am Mantuaner Hof und später Domkapellmeister in Salo. 1582 Mit 50 veröffentlicht Monteverdi seinen ersten Druck: die dreistimmigen Sacrae Cantiunculae, in deren Titel er sich als Schüler Marcantonio Ingegneris bezeichnet. 1583 Monteverdi veröffentlicht einen Band vierstimmiger Madrigali spirituali. 1584 Monteverdi veröffentlicht einen Band Canzonette a tre Voci, Libro Primo. Das Vorhaben, weitere Bände zu veröffentlichen, bleibt jedoch unausgeführt. 1587 Monteverdis erstes Buch fünfstimmiger Madrigale erscheint im Druck, in dessen Titel er sich weiterhin als Schüler Ingegneris bezeichnet. 1590 Monteverdi veröffentlicht sein zweites Buch fünfstimmiger Madrigale. Noch im selben Jahr erhält er eine Anstellung als Violaspieler am Hofe des Herzogs Vincenzo I. von Mantua. 1592 Monteverdis drittes Buch fünfstimmiger Madrigale ist seinem neuen Herrn Vincenzo gewidmet. 1599 Am 20. Mai heiratet Monteverdi die Hofsängerin Claudia Cattaneo, Tochter des Violaspielers Giacomo Cattaneo, die ihm zwei Söhne Massimilliano und Francesco, schenkte. Kurze Zeit später bricht er im Gefolge des Herzogs nach Flandern auf. Wieder erhält er den Titel Maestro di Capella. 1601 Am 26.November stirbt Benedetto Pallavicino. Monteverdi bittet in einem Brief an Vincenzo um den ersehnten Posten als Kapellmeisters. Diesmal entscheidet sich der Herzog für Monteverdi. 1606 Monteverdi beginnt mit der Komposition der Favola d’Orfeo, deren Text von Alexandro Striggio(=Madrigalkomponist) stammt. 1607 Am 24.Februar wird Favola d’Orfeo zum ersten Mal aufgeführt. Seine Frau stirbt am 10.September und wird in S. Nazzaro beerdigt. Beginn der Komposition der Oper L’Arianna. Fünfte Madrigalbuch über die Prima und die Seconda Pratica. 1608 Am 28. Mai wird L’Arianna mit Erfolg aufgeführt. Neben dieser Oper hat Monteverdi noch andere Kompositionen zu den Feierlichkeiten beizusteuern. Wie zum Beispiel Ballo delle ingrate (aufgeführt am 4.Juni) und L’Idropica (am 2.Juni). 1609 Vorbereitung für die Ausgabe der Favola d’Orfeo, die im August im Druck erscheint. 1612 Trotz guter Beziehungen zum neuen Herzog, wird Monteverdi mit seinem Bruder Giulio Cesare entlassen. Monteverdi kehrt zu seinem Vater zurück. 1613 Monteverdi wird zum Domkapellmeister von San Marco in Venedig ernannt. 1614 Monteverdi veröffentlicht sein sechstes Madrigalbuch, das die Madrigalversion des Lamento d’Arianna enthält. 1616 Wegen seiner großen Verdienste um den Chor von San Marco wird sein Jahresgehalt auf 400 Dukaten erhöht. Monteverdi bildet unzählige Sänger im unbegleiteten Chorgesang aus. 1617 Im Dezember erscheint das siebente Madrigalbuch mit dem Titel Concerto im Druck. 1623 Am 1. Juli wird der Sohn Francesco Monteverdi als Tenor in den Chor von San Marco aufgenommen.Das Lamento d’Arianna erscheint im Druck, 15 Jahre nach der Uraufführung und neun Jahre nach der Veröffentlichung der fünfstimmigen Adaption. 1630 Nach dem Tod des Herzogs Vincenzo II. bricht der Streit um die Erbfolge und damit um den Besitz des Herzogtums Mantua aus. Durch die Plünderung Mantuas von österreichisschen Truppen werden Archive und die Bibliothek zerstört, darunter befinden sich auch die Werke von Monteverdi. 1632 Die Ereignisse der letzten Jahre haben in Monteverdi den Entschluss reifen lassen, in den geistlichen Stand zu treten. Im Druck der Scherzi musicali erscheint er erstmals als reverendo Signor Monteverdi. 1643 Am 29. November stirbt Monteverdi als angesehener und weltberühmter Komponist in Venedig. Monteverdis Bezug zu Venedig: Venedig unterhielt diplomatische Kontakte zu allen europäischen Staaten und war bemüht, politisch so neutral wie möglich zu bleiben. Hier gab man das Geld aus, das man selbst verdiente, und als guter Kaufmann kannte man den Zusammenhang zwischen Preis und Qualität. Venedig war das Zentrum des Druckereigewerbes und auch des Musikdrucks. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts genoss der Chor von San Marco den Weltruf. Sie holten die besten Musiker Italiens nach Venedig. Monteverdi war von 1603 bis zu seinem Tod Kapellmeister von San Marco. Viele Schüler aus dem Norden kamen, die die Gelegenheit nutzten bei dem berühmten Meister Stunden zu nehmen. Dieses Amt befreite ihn von seinen finanziellen Schwierigkeiten. Dieses Amt brachte ihm auch Anerkennung, Respekt, Prestige und Autorität, dies ist ihm in Mantua abgegangen. Werke: Lamento d’Arianna: ,,Lamento“ bedeutet“ ,,Klage, Klagesang“. Die Oper Lamento d’Arianna, von Rinuccini geschrieben, hatte alle Zuschauer zu Tränen gerührt. Die Idee für den Aufbau dieser Komposition- die allmähliche Steigerung der Emotion, das Abbrechen in die Hoffnungslosigkeit, das Auffangen am Ende- entlieh Monteverdi dem Werk, mit dem er den Archetyp der Gattung Lamento geschaffen hatte: dem Lamento d’Arianna, jenem Stück Musik von fast legendären Ruf, das die gesamte Oper überstrahlt und alles andere in den Schatten gestellt hatte. Ganz Italien schien vom Lamento Fieber ergriffen. Kaum jemals zuvor war eine Oper vor einem so großen Publikum aufgeführt worden. Vor allem waren aber niemals zuvor Handlung, Szene und Musik zur Darstellung eines Einzelschicksals zu einer solchen Einheit verschmolzen wie in diesem auch ohne choreographische Anlage in sich verschlossene Bild. L’Orfeo: Claudio Monteverdi schuf mit Orfeo eine fehlerlose Partitur, die in der Geschichte der Oper nur schwer wieder erreicht wurde. Seine Opernreformen waren das Ideal vieler Komponisten bis hin zum Gluck und Wagner. L’Orfeo wird als erste wirkliche Oper der Musikgeschichte bezeichnet. Das Werk wurde am 22. Februar 1607 im Palast zu Mantua uraufgeführt. Zweieinhalb Jahre danach veröffentlichte Monteverdi seine Oper mit neuem Schluss und vereinte somit den Mythos mit dem erwarteten HappyEnd. L’Orfeo wurde immer wieder neu bearbeitet, die Fehler der Versionen aus dem Jahre 1607 wurden aber absichtlich beseitigt. Monteverdis musikalische Sprache ist direkt und emotional. Die große Spannbreite in L’Orfeo verlangte allen Darstellern ihr gesamtes Engagement ab Luigi Nono Luigi Nono wurde am 29. Jänner 1924 in Venedig geboren. Er entstammte einer alteingesessenen venezianischen Familie. Im Elternhaus kam er früh mit den zeitgenössischen Künsten in Berührung. 1942 – 46 absolvierte er ein Jurastudium in Padua. Bereits 1941 lernte er Gian Francesco Malipiero kennen und wurde dessen externer Schüler an der Accademia musicale „Benedetto Marcello“ in Venedig. 1946 setzte er auf Anraten Malipieros seine musikalischen Studien bei Bruno Maderna fort, der ihn dazu anregte, kompositorisch – technisches und inhaltliches Engagement miteinander zu verknüpfen. 1948 begegnete Nono dem Dirigenten Hermann Scherchen , von dem er Analyse-, Kompositions- und Dirigierunterricht sowie weitere politische Impulse erhielt. Scherchen setzte sich als Interpret und Verleger für Nono ein; er leitete u. a. die Uhraufführung der Variazioni canoniche sulla dell` op. 41 di Arnold Schönberg für Orchester, die Nonos Durchbruch als Komponist markierte. Anläßlich der Uraufführung von Arnold Schönbergs Oper „Moses und Aron“ in Hamburg lernte Nono 1954 dessen Tochter Nuria Schönberg kennen, die er 1955 heiratete; aus der Ehe gingen die Töchter Silvia und Serena Bastania hervor. „Alle meine Werke gehen immer von einem menschlichen Anreiz aus: ein Ereignis, ein Erlebnis, ein Text unseres Lebens rührt an meinen Instinkt und an mein Gewissen und will von mir als Musiker wie als Mensch Zeugnis ablegen“ (nono 1960). Diese Bekenntnis trifft den Kern von Nonos Komponieren: Seine Musik ist immer auch eine Stellungnahme zur politisch – gesellschaftlichen Realität ihrer Entstehungszeit. In den Werken der 50er – Jahre thematisierte Nono politische Bezüge vor allem mit Blick auf die jüngste Vergangenheit, auf Faschismus und Resistenzia. Nachdrückliche Wirkung erreichte er mit Il canto sospeso (Abschiedsbriefe zum Tode verurteilter Widerstandskämpfer, 1955/56). In den 50er – Jahren war Nono regelmäßig bei den Darmstädter Ferienkursen zu Gast und galt zusammen mit Boulez und Stockenhausen als Repräsentant des neuen seriellen Komponierens. 1960 hielt er seinen Vortrag „Geschichte und Gegenwart in der Musik von heute“. Für Nono – seit 1952 Mitglied der italienischen KP und in den 70er – Jahren auch in deren Zentralkomitee – gewann das politische Engagement in den 60er – Jahren immer größere Bedeutung. Die aktive Beteiligung An Studentenprotesten sowie die intensiven Bemühungen um Kontakte zwischen Arbeitern und moderner Musik zeugen davon ebenso wie seine Kompositionen. Zum Beispiel 1961 die Uraufführung der „szenischen Aktion“ Intolleranza ( nach Angelo Maria Ripellino). Dies führte 1966 zum Bruch mit dem Ars Viva Verlag und in den 80er – Jahren zu immer seltener werdenden Aufführungen. Die Zusammenarbeit mit dem Experimentalstudio der Heinrich Strobel – Stiftung des SWF führte ihn in den 80er – Jahren häufig nach Deutschland. 1986/87 lebte er als Stipendiat des DAAD und 1987/88 als Mitglied des Wissenschaftskollegs in Berlin; im März erhielt er den Berliner Kunstpreis. Luigi Nono starb am 8. Mai in Venedig an einer Lebererkrankung. Igor Strawinsky Igor Strawinsky wurde am 17. Juni 1882 in Oranienbaum (heute: Lomonossov) bei St. Petersburg geboren. Er war Sohn eines Bassisten an der kaiserlichen Oper Fjodor Strawinsky. Strawinsky besuchte nie ein Konservatorium, erhielt jedoch privaten Klavier und Kompositionsunterricht. Nebenbei studierte er Jura an der Universität St. Petersburg. Dort schloss er sich dem Kreis um den Ballettimpresario S. Diaghilew an, der auf Strawinskys Orchesterfantasie aufmerksam geworden war. Strawinsky schrieb einige Ballette, dessen Uraufführung in Paris 1913 einen der größten Theaterskandale verursachte. (reguläre, Taktrhythmik, durchbrechende Musik ). 1917 kam es in Rom zur ersten Begegnung mit P. Picasso. Von 1920 an bis zum Ausspruch des 2. Weltkrieges lebte er in Frankreich. 1925 kam er das erste mal in die USA. Er ließ sich dann in Hollywood nieder (1945 erhielt er die amerik. Staatsbürgerschaft). 1951 kam er wieder nach Europa, um in Venedig die Uraufführung seiner Oper „The Rake´s Progress“ zu dirigieren. Der Wüstling, eine Oper in drei Akten und einen Epilog, angeregt durch die gleichnamige Kupferschichtfolge Hogarths. Die Handlung der drei Akte in je drei Bildern spielt über aufeinanderfolgende Jahreszeiten, in und bei London um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Einstudierung dieses Stückes war von Ferdinand Leitner. Die Uraufführung exsistierte in einem Mitschnitt bei RAI Rom. Strawinsky leitete zwei Schallplatteneinspielungen. Herausragende außerdeutsche Aufführungen waren Metropoliten Opera House, New York 1952 und Opera Comique Paris 1953. Ein Tabellarium des szenischen Erstentwurfs für „The Rake´s Progress“ von Anden und Strawinsky im Nov. 1947, vor Beginn der Komposition, gemeinsam erstellt, findet sich Strawinskys erstes Gespräch mit Robert Craft, Zürich 1961. Ein Modellfall an Zusammenarbeit von Dichter und Komponist. The Rake’s Progress: 1 AKT: 2 AKT: 3 AKT: 1 Bild : Frühlingsnachmittag 2 Bild : Sommertag 3 Bild : Herbstnacht 1 Bild : Herbstmorgen 2 Bild : Herbsttag 3 Bild : Wintermorgen 1 Bild : Frühlingsnachmittag 2 Bild : Sternlose Frühlingsnacht 3 Bild : Jahreszeitenlos HANDLUNG: Am Anfang des ersten Aktes verlässt Tom, von Shadow verlockt, seine Verlobte Ann, um in London sein Glück zu machen. In Mutter Gooses Freudenhaus denkt Tom, trotz großem Wirbel, an seine Verlobte. Im Herbst folgt Ann Tom nach London nach. Im zweiten Akt will Shadow Tom inzwischen zur Heirat mit der hässlichen Türkenbab zwingen. Als Tom Ann trifft, ist er begeistert von ihrer Treue, verleugnet sie aber als Türkenbab auftaucht. Im Winter will Shadow Tom durch eine Wundermaschine die Steine in Brot verwandelt, neues Glück versprechen. Im dritten Akt kommt es zur Versteigerung allen Besitzes des Verschwenders Tom, Türkenbab eingeschlossen. Als Ann dazwischen kommt flüchtet Tom mit Shadow. Im Frühling spielen Tom und Shadow auf einen Friedhof um Toms Seele Karten. Durchs Anns unsichtbare Erscheinung wettet Tom auf Herz- Ass und Shadow fährt in die Grube. Nachdem er Tom auf geistige Umnachtung gebannt hat. Später singt Ann (als Venus) Tom (als Adonis) in einem Irrenhaus mit einem Liebeslied in den Tod. Mit „The Rake´s Progress“ hat er sich verabschiedet von den Operngeistern des Ottocento. Sein nächstes und letztes Bühnenwerk das Mirakelspiel, The Flood /Die Sinnflut, war anderen Geistern und Gesetzen zugewandt. INSPIRATION – ANREGUNG – VORLAGEN Bei der Sprach zeigen sich bereits wesentliche Eigenschaften der kompositorischen Haltungen. Wir stellen uns eigentlich die Frage wodurch Strawinsky sich aus der Unverbindlichkeit der künstlerischen Möglichkeiten, diesen ``Abgrund der Freiheit´´, erlöst habe. Es war vor allem die Idee der Begrenzung der Überschaubarkeit und ständig eigenen System selbstgestellter Regeln agieren ließ. Strawinsky und sein Klassizismus, wenn man es denn so nennen will, war etwas völlig anderes als Stilkopie oder der Versuch, „in Geist von.....“ zu komponieren. Er komponierte im Gegenteil, durchaus im eigenen Geiste. „Musik über Musik“, Adornos berühmtes Schlagwort sollte lieber heißen „Musik mit Musik“ - keine Wortklauberei, denn was Strawinsky macht ist nicht im Sinne der Fantasie zu verstehen, sondern als ganz konkretes Spiel mit seinen Vorlagen. Strawinsky starbt am 6. April 1971 in New York. Er wird am 15. April, seinem Wunsch entsprechend in Venedig beigesetzt. Sein Grab befindet sich auf den russisch– orthodoxen Friedhof auf San Michele. Giuseppe VerdI Giuseppe Fortunino Francesco Verdi wurde am 10. Oktober 1813 in einfachen Verhältnissen in Roncole im französisch besetzten Herzogtum Parma geboren und war zuerst Schüler des Organisten im nahe gelegenen Busseto. Nachdem er 1832 vom Mailänder Konservatorium abgewiesen worden war, wurde er durch die Unterstützung des Kaufmanns Antonio Barezzi Privatschüler des Mailänder Komponisten Vincenzo Lavigna. 1836 wurde er Musikdirektor in Busseto und heiratete Barezzis Tochter Margherita. Frühwerk Mit 25 Jahren ging Verdi erneut nach Mailand. Dort wurde seine erste Oper Oberto an der Scala im Jahr 1839 mit mäßigem Erfolg aufgeführt. Sein nächstes Werk, die komische Oper Un giorno di regno (1840; König für einen Tag) erwies sich als Fehlschlag, worauf Verdi, der zudem den Tod seiner Frau und zweier Kinder betrauerte, sich entschloss, das Komponieren aufzugeben. Nach über einem Jahr gelang es jedoch dem Direktor der Scala ihn zu überreden, ein weiteres Werk zu verfassen: Nabucco (1842; Nebukadnezar). Die Oper erwies sich als Sensationserfolg. Sie handelte von der babylonischen Gefangenschaft der Juden, und die italienische Öffentlichkeit deutete sie als Metapher für den Freiheitskampf gegen die österreichische Vorherrschaft in Norditalien. I Lombardi (1843; Die Lombarden auf dem ersten Kreuzzug) und Ernani (1844), die sich als große Erfolge herausstellten, folgten, aber von den nächsten elf Opern Verdis gelangten nur Macbeth (1847) und Luisa Miller (1849; Luise Miller) in das Standardrepertoire der Opernhäuser. Verdis drei folgende Werke Rigoletto (1851), Il Trovatore (1853; Der Troubadour) und La Traviata (1853) gelangten zu internationalem Ruhm und gehören noch immer zu den beliebtesten Opern überhaupt. Mittlere Periode Zu den in seiner Lebensmitte komponierten Opern zählen Un ballo in maschera (1859; Ein Maskenball), La forza del destino (1862; Die Macht des Schicksals) und Don Carlo (1867; Don Carlos). In diesen Opern zeigt sich eine größere Meisterschaft in der musikalischen Ausformung der Charaktere und eine stärkere Betonung der Rolle des Orchesters als in seinem Frühwerk. Aida (1871), die wohl berühmteste Oper Verdis, die ebenfalls aus diesem Zeitraum stammt, wurde vom Khediven von Ägypten zur Feier der Eröffnung des Suezkanals in Auftrag gegeben. Die Uraufführung fand in Kairo statt. Zwei Jahre später komponierte Verdi sein bedeutendstes Werk außerhalb des Opernschaffens, die Messa da Requiem, zum Gedenken an den italienischen Schriftsteller und Freund Alessandro Manzoni (eine Fassung des Libera me hatte Verdi bereits für Rossinis Begräbnis geschrieben, der 1868 gestorben war). Darüber hinaus schrieb Verdi einige weitere Kompositionen außerhalb des Opernschaffens, wie die dramatische Kantate Inno delle nazioni (1862; Hymnus der Nationen) sowie das Streichquartett e-Moll (1873). Spätwerk Im Alter von über 70 Jahren schrieb Verdi seine vielleicht kunstvollsten Opern. Otello (1887; Othello) wurde nach einem Libretto von Arrigo Boito nach Shakespeares Tragödie Othello geschrieben. Darauf folgte Verdis letzte Oper Falstaff (1893), deren Libretto ebenfalls von Boito nach Shakespeares Vorlage geschrieben worden war, und die als bedeutendste komische Oper überhaupt gilt. In den neunziger Jahren komponierte er noch zwei geistliche Werke, das Te Deum (1895) und Stabat mater (1897). Er starb am 27. Januar 1901 in Mailand. Verdis Opernschaffen, das an seine Vorgänger Rossini, Mercadente, Donizetti und Bellini anknüpfte, wird aufgrund der Gefühlsintensität und der dramaturgischen Vollendung, der herrlichen Melodien und der psychologisierenden Charakterisierungen geschätzt. Er verwandelte die italienische Oper, die bis dahin auf traditionellen Stoffen und altmodischen Libretti beruhte, in ein einheitliches musikalisches und theatralisches Gesamtkunstwerk. Seine Opern zählen heute zu den weltweit meistaufgeführten Werken. Antonio Vivaldi Vivaldi, Antonio Lucio ( 1678 - 1741 ). Er war italienischer Komponist und bedeutendster Violinist seiner Zeit. Vivaldi wurde am 4. März 1678 in Venedig geboren und erhielt seine musikalische Ausbildung von seinem Vater, der einer der besten venezianischen Violinenvirtuosen war, an der Markuskirche. 1703 wurde Vivaldi zum Priester geweiht und begann im gleichen Jahr, als Dirigent, Violinist und Hauskomponist am Ospedale della Pieta in Venedig zu lehren. Vivaldi wurde zum " Maestro di Violino" des Ospedale della Pieta ernannt und ein Jahr später angeborenen Bronchial- oder Herzleidens vom Lesen der Messe befreit und war von da an weltlicher Priester. 1709 übernahm Vivaldi als Maestro di Concerto die Leitung des Orchesters der Pieta. Er blieb bis 1740 an der Schule, wo er nicht nur unterrichtete, sondern auch Konzerte und Oratorien komponierte. Diese wurden vor allem durch ein hohes Spendenaufkommen finanziert, das aber - nicht zuletzt wegen der Konkurrenz zwischen den vier venezianischen Ospedali - auch von ihrer musikalischen Leistung abhing. Trotzdem fand Vivaldi in Venedig nicht Anerkennung, die er sich erhoffte. Von den Reisen nach Amsterdam, Rom, Prag, und Dresden, die er trotz seines Leidens unternahm, kehrte er jedoch immer wieder zurück an die Pieta. Die Tatsache, dass ihn auf diesen Reisen eine ehemalige Schülerin begleitete, brachte ihn in Schwierigkeiten mit seinen Vorgesetzten. Der Rechtfertigungsbrief, den er in diesem Zusammenhang schrieb, ist das einzige autobiographische Zeugnis, das wir von ihm haben. 1723 bis 1725 lebte er überwiegend in Rom. Um 1740 nahm er eine Stellung am Hofe Karls VI. in Wien wo er auch am 28 Juli 1741 starb. effektgeladener Melodik und Rhythmik. Die Mittelsätze sind hingegen oft in langsamen Tempi gehalten. Vivaldis Instrumentalwerke hatten großen Einfluss auf seine italienischen Zeitgenossen. Einige der Violinkonzerte und Sonaten Vivaldis existieren nur als Transkriptionen von Bach, meist für Cembalo. Vivaldis Konzerte dienten den Komponisten diese Genres in ganz Europa als Modell und beeinflussten selbst den Stil seiner älteren Zeitgenossen. Er selbst war als Geigenvirtuose nicht nur dem italienischen sondern auch einem Großteil des europäischen Publikum durch seine außerordentlichen technischen Fähigkeiten bekannt. Seine meisterhafte Beherrschung des Instruments trug maßgeblich zur Durchsetzung des Violinkonzerts im europäischen Konzertbetrieb bei. Vivaldi war der erste Komponist der konsequent die Ritornell-Form anwandte. Diese bürgerte sich als Standardform für die schnellen Sätze des Konzerts ein. Außerdem begründete er - im Gegensatz zum Concerto-grosso-Modell Carellis und unter dem Einfluss der Konzerte Torellis, Albinonis und vor allem der venezianischen Opernarie - die dreisätzige Form des Konzerts und er gehörte zu den ersten Komponisten, die Solokadenzen einführten. Vivaldis Werk, das erst 1926 durch einen bedeutenden Handschriftenfund erschlossen wurde, umfasst 344 Solokonzerte, 81 Konzerte mit zwei oder mehr Soloinstrumenten, 93 Sonaten und Trios und 46 Opern, davon sind aber nur 21 erhalten, 61 Sinfonien und Ripienokonzerte sowie zahlreiche geistliche und weltliche Vokalwerke, darunter das Oratorium Juditha triumphans (1716), Messen und Motetten. Zu seinen bekanntesten Werken zählen u.a. die Opern Orlando furioso (1727), Griselda (1735) und Catone in Utica (1737) sowie die zwölf Triosonaten op. 1 (1705), die zwölf Violinsonaten op.2 (1709), die zwölf Konzerte L'Èstro armonico op.3 (1711), die zwölf Violinkonzerte La stravaganza op.4 (um 1714), die zwölf Violinkonzerte II cimento dell'armonia e dell'inventione op.8 (1725; darunter die berühmten Vier Jahreszeiten) und die zwölf Violinkonzerte La cetra op.9 (1727). Charakteristisch für alle Kompositionen ist die Dreisätzigkeit, ferner eine farbenreiche Instrumentation mit Richard Wagner Richard Wagner wurde am 22.5.1813 zu Leibzig geboren und starb am 13.2.1983 in Venedig. Sein Vater, Polizeiaktuar, war Karl Friedrich Richard Wagner. Er starb als Wagner, das jüngste von 8 Geschwistern kaum ein halbes Jahr alt war. Wagner wuchs in Dresden auf, wo er von 1822 bis 1827 die Kreuzschule besuchte und vielfache, befruchtende Anregung für sein Talent fand. Seine Beziehungen zur Musik waren zunächst nur oberflächlicher Art, da seine Neigung sich zuerst der Dichtkunst zuwandte. Erst nachdem seine Mutter 1827 wieder nach Leibzig übersiedelt war, wo seine Schwester Rosalie am Stadttheater als Schauspielerin wirkte, fing die Musik an, ihn stärker zu fesseln. Er absolvierte das Nikolai-Gymnasium und erhielt damals Violinunterricht. Wagners früheste Kompositionen sind in keiner Beziehung außerordentlich, doch fesselnd durch einzelne individuelle Züge in melodischer wie harmonischer Beziehung sowie durch die ganze Art, die er schon hier mit den elementaren Mitteln der Tonkunst anfing. Im Herbst 1837 übernahm Wagner die Kapellmeisterstelle an dem neu eröffneten Theater in Riga aber im Januar 1839 wurde Wagner wieder stellungslos. Dann ging Wagner nach Zürich zurück, wo er bis 1958 blieb. Hier erfolgte eine künstlerische Selbstbesinnung, die von großer Tragweite für sein weiteres Schaffen war. 1858 verließ er Zürich, wo er, verstrickt in sein Liebeserlebnis mit Mathilde Wesendonk, der Frau seines Freundes, des Großkaufmanns Otto Wesendonk, nicht mehr bleiben konnte. Die Erfüllung seiner kühnsten Träume winkten ihm als 1864 König Ludwig II von Bayern, der soeben den Thron bestiegen hatte, ihn nach München einludt und ihm unbegrenzte Gastfreundschaft erwies. Wagner ging nach München und schon dort bestanden intime Beziehungen zwischen Wagner und Bülows Frau Cosima. Cosima folgte Wagner nach Tribschen, wo am 6.6.1969 der Sohn Siegfried geboren wurde. Die Ehe Bülows wurde am 18.7.1870 getrennt und am 25.8.1870 heirateten Wagner und Cosima. Am 22.4.1872 übersiedelte Wagner erwartungsvoll nach Beyreuth, das er sich als Stätte des nationalen Theaters ausersehen hatte. Am 14.September 1881 reist Wagner mit seiner Familie nach Venedig ab und bezieht den am Canal Grande gelegenen Palazzo Vendramin. Am 24.Dezember dirigiert Wagner im Teatro la Fenice sein Jugendwerk, die Sinfonie in C-Dur. Es scheint, trotz häufiger Herzkrämpfe, die Wagner zu dieser Zeit plagen, eine gute Zeit gewesen zu sein. Über Venedig erscheint ein Komet. Die Herzattacken Wagners setzten eine Weile aus und Anfang Februar besuchte er mit seinen Kinder noch den Karneval. Am nächsten Tag äußert er: „Heute muss ich mich in acht nehmen!“. Er führt die Arbeit an einem Aufsatz „über das Weibliche im Menschen“ fort und lässt sich beim Mittagstisch entschuldigen, da ihm nicht wohl sei. Die Dienerin hörte ihn am Arbeitsplatz stöhnen, sie rief Cosima und diese fand ihn schon über dem Schreibtisch zusammengesunken. Die letzen Worte, die er hingeschrieben hatte, lauteten: „Gleichwohl geht der Prozess der Emanzipation des Weibes nur unter ekstatischen Zuckungen vor sich. Liebe – Tragik.“. Dann stirbt er in den Armen Cosimas. Der herbeigerufene Arzt stellte 15:30 das Ableben fest. Und noch des selben Tages empfing eine respektvoll erschütterte Welt die Nachricht von seinem Tode. Adrian Willaert Wurde gegen 1490 wahrscheinlich in Brügge geboren. Er starb am 17. Dezember 1562 in Venedig. Sein Vater, Dionys Willaert, war vermutlich Musiker. Nach E. Van der Straaten sind Familien dieses Namens in dem Gebiet zwischen dem Meer und etwa der Linie Brügge - Kortrijk nachweisbar. Adrian Willaerts Familie hat dort anscheinend über ansehnlichen Besitz verfügt. Über Willaerts Jugend und erste musikalische Ausbildung, vielleicht als Chorknabe, fehlen alle Nachrichten. G. Zarlino, Willaerts Schüler und leidenschaftlicher Anhänger seiner Kunst, berichtet in den Dimostrazioni harmoniche (1571), dass sich Willaert um die Rechte zu studieren, nach Paris begeben habe, dort aber zur Musik übergegangen sei. Die französische Musik der Zeit hat nachhaltig auf Willaert eingewirkt. Nach Zarlino hat sich Willaert wieder in seine flämische Heimat begeben, von da nach Italien. Ein Aufenthalt in Rom bleibt, da Register der Vatikanischen Kapelle aus diesem Zeitraum fehlen, Hypothese. Irrtümlich hat man gemeint, Willaert habe vorübergehend als Kantor im Dienste des ungarischen Hofes gestanden, eine von J. Meyerus stammende Legende, die vor allem W. C. Printz verbreitet hat. Vielleicht hat Willaert der Kapelle Ferdinands I. angehört, als dieser von der Wahl zum König von Ungarn Statthalter in den Niederlanden war. So gewinnt Willaerts italienische Lebensgeschichte erst mit dem Jahr 1522 festere Umrisse. Vom Februar dieses Jahres an wirkte er bis zum Jahresbeginn 1525 am kunstliebenden Hofe des Herzogs Alfonso I. d´Este in Ferrara. Bis zum Ende seines Lebens hat Willaert Beziehungen zum estensischen Hofe unterhalten. Am 12. Dezember wurde Willaert als berühmte und „weithin sichtbare“ Persönlichkeit in der Nachfolge des gleichfalls flämischen Musikers Petrus de Fossis zum „Magister capellae cantus ecclesiastice Sancti Marci“ in Venedig gewählt. Dieses Amt hat er in dreieinhalb Jahrzehnten seines Wirkens zu einem Mittelpunkt der oberitalienischen Musikkultur erhoben. Da zunehmende Altersgicht Willaert behinderte, bewilligten ihm die Procuratoren nach 1556 eine Hilfskraft in der Person seines Schülers Francesco Sugana aus Treviso. Willaert ist eine jener großen Gestalten der Musikgeschichte, welche die Nachwelt niemals vergessen hat. Werke: „Liste Chronologique“ „Famosissimi Adriani Willaert“ „Willaert musicorum omnium“ Gioseffo Zarlino Gioseffo Zarlino wurde am 22.März 1517 in Chioggia, Italien, geboren. Bekannt wurde er als italienischer Musiktheoretiker und Komponist. Er trat 1537 in den Franziskanerorden ein und erhielt 1539 die Weihen, von da an widmete er sich theologischen Studien. 1541 verließ er Chioggia, kam nach Venedig und wurde Schüler von A. Willaert. Er arbeitete als Kapellmeister an San Marco (1565) und Kapellan an San Severo. Von seinen Kompositionen ist wenig erhalten, obwohl er zahlreiche Kirchenwerke für San Marco verfasste, und als Komponist hoch angesehen war. Von Kompositionen sind folgende erhalten: Quinque vocum Moduli (Venedig 1549) Modulationes sex vocum (Vendig 1566) Vierstimmige Messe (handschriftlich erhalten) Lectiones pro mortuis (Venedig 1563) sowie weitere Motetten und Madrigale in Sammelwerke und als Manuskript. Überragende Bedeutung kommt Zarlino als Musiktheoretiker zu. In den grundlegenden Istitutioni harmoniche (Venedig 1558, Neuauflagen 1562, 1573 und 1593) gibt er eine umfassende Darstellung der Msuiklehre seiner Zeit. Gioseffo Zarlino starb am 14. Februar 1590 in Venedig. Istitutioni Harmoniche In den grundlegenden Istitutioni harmoniche gibt Zarlino eine umfassende Darstellung der Musiklehre seiner Zeit. Die entscheidenden Grundbegriffe stammen aus der aristotelischen Philosophie. Sie führten zur Einteilung der Msuik in „scienza“ und „Arte“. Die musica speculativa als scienza gibt die mathematische Gesetzlichkeit und philosophische Bgründung der Lehre, die musica prattica als arte ist die Lehre selbst, sie beruht auf der Kompositionstechnik seines Lehrers Willaert. Sie gipfelt in einer harmonisch konzipierten Kontrapunktlehre, der die Tonartenlehre von en modi zugrunde liegt. Diese modi haben eigene Kadenzpläne und bestehen bis zu einem gewissen Grad unabhängig neben den Kirchentönen. Deshalb verwendet Zarlino auch nicht die sonst für die Kirchentöne üblichen griechischen Namen, sondern benutzt die Ordnungszahlen von eins bis zwölf. Ihre Einteilung in authentische und plagale Tonarten impliziert weitgehend ihre (ideale) Anwendungsweise und den ihnen eigenen Ausdruckswert. H. Riemann bezeichnet Zarlino als „Vater der modernen Musiktheorie“. Die istitutuioni erhalten eine vollständige darstellung der Kontrapunktlehre, darunter eine Erklärung des doppelten Kontrapunkts (contrapunto doppio=, auch in der Gegenbewegung (a moti contrarii), sowie des Kanons und Doppelkanons, mit vielen Beispielen, denen der selbe Cantus firmus (veni creator) zugrunde liegt. Die Anordnung der Halbtonstufen im Tonartensystem der modi wird auch in der Fugenlehre angewendet. Dort wird das zwangsläufige Beibehaltender Halbtonschritte auf den Tonstufen I, III, IV, und VII mit dem Begriff „fuga“ bezeichnet, während deren Wechsel auf den Stufen II, III, VI und VII „Imitatio“ genannt wird. Die Anwendungsweise ist also in beiden Fällen gleich streng und konsequent. Zarlino stellt der genauen Wi3ederholung bei Fuge, Imitation und Kanon die sinngemäße Wiederholung der Durchimitierung gegenüber, bei der ein Melodieglied entweder die Lage und dem Wert der Noten nach verändert wiederholt wird oder die kontrapunktierte Stimme sich ändert. Das Verhältnis Sprach- Musik wird nur im Grundsätzlichen behandelt. Zarlino spricht in seiner Darstellung der Kompositionstechnik ausschließlich über den Fundamentalsatz und sagt nichts über die Renaissance gültige Lehre vom Ausdruck. Il Melopeo perfetto, ein großes, offensichtlich darauf abzielendes Werk, blieb Manuskript und ging anscheinend verloren. In Form von 5 Dialogen zwischen Zarlino und seinen Schülern und Freunden sind die Dimostrationi harmoniche angelegt. Zarlinos Theorien wurden scharf angegriffen von Galilei, in dessen „Dialogo“ und „Discorso intorno alle opere di Messer G.Z.“. Als Antwort auf Galileis erstes Buch gab Zarlino seine Sopllimenti musicali heraus. Die Gesamtausgabe seiner Werke besteht aus 4 Bänden, darin auch theologischer Trattato della pazienza. Musiker in Venedig • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Albinoni, Tomaso: 8.6.1671 - 17.1.1750, Italienischer Komponist Algarotti, Graf Francesco: 11.12.1712 – 3.5.1764, Verfasser von Operntexten Bontempi, Giovanni Andrea: 1625 – 1.7.1705, Kastrat, Sang unter Monteverdi Bussotti, Sylvano: 1.10.1931, Oper „Lorenzaccio“ wurde 1972 aufgeführt Cladara, Antonio: 1670 - 28.12.1736, Italienischer Komponist Cavelli, Francesco: 14.2.1602 – 17.1.1676, Italienischer Komponist Cesti, Pietro: Italienischer Komponist, erste Oper wurde in Venedig aufgeführt Ciampi, Vincenzo: Italienischer Komponist, am 2.4. in Venedig geboren Cimarosa, Domenico: Italienischer Komponist, 1801 in Venedig gestorben Deroubaix, Jeanne: Sang 1958 die Uraufführung von „Thremi“ (Strawinsky) Diaghilew, Sergej: Russischer Ballett-Impresatio, 19.3.1872 - 19.8.1929 Donati, Baldassare: Italienischer Komponist, um 1530 in Venedig gestorben Donizett, Gaedano. 29.11.1797 – 8.4.1848, Schrieb Opern für Venedig Draghi, Antonio: Italienischer Komponist und Sänger, Bassist Dragonetti, Domenico: Italienischer Kontrabassist, 7.4.1763 – 16.4.1846 Drayschock, Alexander: Böhmischer Pianist, 15.10.1818 – 1.4.1869 Fischietti, Dimenico: Lebte in neapel und Venedig, wo er Opern schrieb Gabrieli, Andrea: Italienischer Komponist, um 1510 in Vendig geboren Gabrieli, Giovanni: Italienischer Komponist, um 1557 in Venedig geboren Goldino, Carlo: Italienischer Dichter und Librettist, 25.2.1770 geboren Grandis, Renato de: Deutscher Komponist, um 1557 in Venedig geboren Hasse, Johann Adolf: Deutscher Komponist, am 16.12.1927 gestorben Hassse-Bordoni, Faustina: Sopransängerin, um 1700 in Venedig geboren Labroca, Mario: Italienischer Komponist, Leiter des „Teatro la Fenice“ Legrenzi, Giovanni: Konservatsdirektor und Kirchenkapellmeister in Venedig Lotti, Antonio: Italienischer Komponist, Schükler von Legrenzi, Maderna, Bruno: Italienischer Komponist, am 21.4.1920 in Venedig geboren Malipiero, Gian Francesco: Italienischer Komponist, am 18.3.1882 geboren Marcello, Benedetto: Advokat und Ratsherr in Venedig und Brescia Marini, Biagio: Italienischer Komponist, 1665 in Venedig gestorben Monte, Toti del: Berühmte Italienische Koleratursängerinnen, 1975 gestorben Monteverdi, Claudio: Italienischer Komponist,.1643 in Venedig gestorben Nono, Luigi: Italienischer Komponist, 29.11.1924 - 8.5.1990 (Venedig) Paer, Ferdinando: Italienischer Komponist, Opern wurde in Venedig aufgeführt Petrucci, Ottaviano: Italienischer Musikverleger, starb 1539 in Venedig Salieri, Amtonio: Italienischer Komponist, wurde Alumne in Venedig Sanzogno, Nino: Italienischer Dirigent, wurde 1911 in Venedig geboren Scuiti, Graziela: Italienische Sopransängerin, lebte in Venedig Serafino, Santo: Geigenbauer in Venedig Sinopoli, Guiseppe. Italienischer Komponist und Dirigent,.1964 geboren Traetta, Tomasso: Italienischer Komponist, starb 1779 in Venedig Verdi, Guiseppe: Italienischer Komponist, schrieb Opern in Venedig Vivaldi, Antonio: Italienischer Komponist und Violinist, schrieb 49 Opern Wagner, Richard: Deutscher Komponist, starb am 12.2.1883 in Venedig Willaert, Adrian: Flämischer Komponist, starb 1562 in Venedig Wolf-Ferrari, Ermanno: Italienischer Komponist, 1876 in Venedig geboren • Zacconi, Lodovico: Augustinermönch, starb 1590 in Venedig • Zarlino, Giuseff: Komponist und Musiktheoretiker, starb 1590 in venedig • Zeno, Apostolo: Gründung von „Giornale die Letterati d’Italia“ 1668 geboren Bibliographie • • • • • • • • • CD-ROM Encarta CD-ROM Musiklexikon Carl Dahlhaus, Neues Handbuch der Musikwissenschaft dtv-Musiklexikon Internet (diverse Adressen) MGG (Musik in Geschichte und Gegenwart) Riemann Musiklexikon, Personenteil Riemann Musiklexikon, Sachteil Venedig-Führer (diverse) • • • • • Martin Gregor-Dellin, Das kleine Wagner Buch Hans-Werner Heister & Walter-Wolfgang Sparrer, Komponisten der Gegenwart Silke Leopold, Claudio Monteverdi und seine Zeit Heinrich Lindlar, Strawinsky Lexikon Volker Scherliess, Igor Strawinsky und seine Zeit (Venedig aus dem Weltraum)