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Inhaltsverzeichnis
1. Überblick: Venedig Geschichte Musikgeschichte
Überblick
Venedig allgemein
Geschichte Venedigs und des Veneto
Musikgeschichte
Venezianische Oper
Feste in Venedig
03
04
06
07
08
11
12
2. Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten allgemein
Sehenswürdigkeiten Musik
14
15
17
3. Komponisten
Tommaso Albinoni
Luciano Berio
Andrea Gabrieli
Giovanni Gabrieli
Claudio Monteverdi
Luigi Nono
Strawinsky
Giuseppe Verdi
Antonio Vivaldi
Richard Wagner
Andrea Willaert
Gioseffo Zarlino
Überblick Musiker
19
20
21
22
23
24
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36
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4. Anhang
Bibliographie
39
39
GESCHICHTE
MUSIKGESCHICHTE
Musikgeschichte Überblick
13. und.14.Jahrhundert
früheste Dokumente und Codices
möglicherweise Mehrstimmigkeit
Anfang 15. Jahrhundert
Musiker und
zahlreicher
Orgelbauer
werden
Erste Hälfte des 15
Jahrhunderts
weltliche venezian. Musik
Giustiniani: zwei- bis drei stimmige
polyphone Werke
15. und 16. Jahrhundert
Venedig = musikalisches Zentrum
Notendruck,
Musikverlagswesen
(Petrucci)
einstimmige Meßbücher (Scotto)
2. Hälfte des 16 Jahrhundert
Entwicklung Instrumentalmusik
1560 – 1797
Zuzug von Blechbläser (aus dem
Osten) und die Streicher, Violinisten,
Lautenisten und Organisten (aus
dem
Westen)
Versuch
einer
Sängerausbildung mißlang (1690);
im
16.
Jahrhundert
Zusammenschluß aller Musiker der
Stadt; Scuole grandi ( Sänger,
Orchester mit Posaunen, Pfeifen,
Flöten, Violen, Harfe und Lauten)
Violine = führendes Instrument (
während dem 17. Jhdt.); neun große
und
elf
kleine
Theater;
Mehrchörigkeit
17. Jahrhundert
für
musikalische
Ausbildungen
entsanden die Ospedali; Niedergang
der Kapellmusik
18. Jahrhundert
Reform Galuppis Musikausübung an
S.Marco
MißwirtschaftInstitute
wurden verstaatlicht; Niedergang des
Notendrucks; Werke werden im
Ausland gedruckt und vertrieben; 8
große und 15 kleine Theater
Opernaufführungen
19. Jahrhundert
Theater
wegen
finanzieller
Schwierigkeiten
geschlossen;
Melodrama
verdrängt
andere
musikalische
Gattungen,
Venezianisches
Theater
=
musikalische Mittelpunkt der Stadt
Versuch zur Wiederbelebung des
Oratoriums;
Gründung
von
philharmonischen und didaktischen
Institutionen; Musikschule, Musikgymnasium
20. Jahrhundert
internationaler
Treffpunkt
zeitgenössischer Komponisten viele
Aufführungen
zeitgössischer
Werken; Wiederentdeckung alter
Musik;
exklusive
venezianische
Schule, aber keine lokale stilistische
Schule
Venedig allgemein
Venedig, eine der wohl berühmtesten Städte und Seehäfen Norditaliens, befindet
sich in der Region Venetien und ist Hauptstadt der Provinz Venedig. Die Stadt liegt
auf einer Lagune am nördlichen Ende des Adriatischen Meeres. Sie erstreckt sich
auf etwa 150 Inseln, die von insgesamt 177 Kanälen durchzogen werden. Venedig
ist über eine Straßen- und eine Eisenbahnbrücke mit dem Festland verbunden, wo
die Vorstädte Marghera und Mestre liegen. Lange Nehrungen und Sandbänke
trennen die Stadt vom offenen Meer. Rund 400 Brücken verbinden die zahlreichen
Inseln der Stadt untereinander. Der etwa drei Kilometer lange Canal Grande trennt
Venedig in zwei fast gleich große Teile. Kraftfahrzeuge sind in den engen,
verschlungenen Gassen, die die alte Stadt durchziehen, nicht erlaubt, und auch die
Brücken dürfen von ihnen nicht benutzt werden. Wichtigstes Verkehrsmittel waren
jahrhundertelang die Gondeln, flache Boote, die mit einem Ruder angeschoben
werden. Heute wird fast der gesamte Fracht- und Personenverkehr Venedigs mit
Motorbooten abgewickelt. Die Gondeln erfreuen sich aber nach wie vor großer
Beliebtheit bei den Touristen.
Das moderne Venedig ist mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert. Neben der
Abwanderung der Bevölkerung in andere Gegenden Italiens aufgrund des nicht
ausreichenden Angebotes an Arbeitsplätzen sind dies vor allem physische Schäden
an der Bausubstanz durch Überschwemmung und Landabsenkung sowie Luft- und
Wasserverschmutzung. Nach den verheerenden Überschwemmungen von 1966
wurden zahlreiche Gebäude mit internationaler Hilfe unter der Leitung der UNESCO
(Sonderorganisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur)
restauriert. Die UNESCO hat Venedig als Weltkulturerbe der Menschheit
ausgewiesen. In der Geschichte der Stadt kam es immer wieder zu
Überschwemmungen. Sie wurden versuchsweise mit mechanischen Absperrungen
bekämpft. Dem Problem der Landabsenkung, das durch die Trockenlegung
unterirdischer Wasser führender Schichten verursacht wird, begegnet man durch
Beschränkungen der Grundwasserentnahme und durch den Bau von
Wasserleitungen aus dem Alpenraum.
Geschichte Venedigs
Der geflügelte Markuslöwe, den man auf den Hauptplätzen von Vicenza, Verona,
Chioggia und anderen Städten findet, ist ein Zeichen dafür, dass diese Städte einst
zur venezianischen Seemacht gehörten. Der Löwe wurde nie als Symbol der
Unterdrückung gesehen, was wiederum auf die milde Herrschaft Venedigs
zurückzuführen ist.
Die Gegend um Venedig wurde in der Antike von den Venetern bewohnt. Nach der
Überlieferung wurde die Stadt 452 n. Chr. Gegründet. Im 6. Jahrhundert bestand
Venedig aus einer Ansammlung kleiner Dörfer, während es bereits im 13.
Jahrhundert das Byzantinische Reich beherrschte. Im späten 15. Jahrhundert war
der Stadtstaat zu einer der führenden Seemächte der christianisierten Welt
aufgestiegen. Venedig beherrschte noch weitere 200 Jahre den östlichen
Mittelmeerraum. Danach schwand die Macht Venedigs, das den Attacken fremder
und anderer italienischer Staaten ausgesetzt war.
1797 wurde die Republik Venedig von Napoleon Bonaparte erobert. Dieser übergab
den Stadtstaat den Österreichern, die gezwungen wurden, Venedig an das
Königreich Italien abzutreten. Sie gewannen es jedoch 1814 zurück.
1815 wurden Venedig und die Lombardei im Lombardo-Venezianischen Königreich
zusammengefasst. Nachdem die Venezianer sich gegen die österreichische
Herrschaft erhoben hatten, errichteten sie eine neue Republik. Österreich gewann
die Kontrolle über Venedig ein Jahr später abermals zurück, es war jedoch nicht von
langer Dauer. Nach dem Siebenwöchigen Krieg wurde der Stadtstaat Teil des neu
geschaffenen Königreichs Italien.
Der Name Veneto leitet sich von den Venetern ab. Das Veneto wuchs unter
römischer Herrschaft, wurde aber wiederholt von zerstörerischen Barbaren
überfallen. Die römische Verwaltung begann sich aufzulösen.
Die Bewohner des Veneto flohen Schutz suchend zu den unbewohnten Inseln an der
Küste. Dort bauten sie Dörfer. So entstand 421 aus der Asche des Römischen
Reiches die Stadt Venedig. Man nutzte die leicht zu verteidigende Lage und knüpfte
wichtige Handelsbeziehungen mit Byzanz.
Im Jahre 1204 erfolgte die Eroberung von Byzanz. Venedig besaß in dieser Zeit eine
geordnete Regierung. Seine Machtbefugnisse waren in der venezianischen
Verfassung klar festgelegt. Die eigentliche Macht besaß jedoch der Rat der Zehn und
die etwa 2000 Mitglieder des Großen Rates, aus dessen Reihen der Doge gewählt
wurde.
Im 16. Jahrhundert besaß Venedig das Handelsmonopol im Mittelmeerraum.
Aufgrund der Größe des Reiches musste man sich jedoch ständig vor Kriegen in
Acht nehmen. Zur Zerstörung Venedigs wurde 1508 von Papst Pius II. und Kaiser
Maximilian die Liga von Cambrai geschlossen. Eine noch größere Gefahr waren
jedoch die Türken. Sie errichteten das Osmanische Reich und vertrieben die
Venezianer aus deren Gebieten.
Venedig, das lange unverändert war, entwickelte sich mit beachtlichem Tempo.
Neuen Wohlstand brachte die Öffnung des Suezkanals im Jahre 1869. Es wurden
Häfen für hochseetüchtige Schiffe gebaut.
Im November 1966 wurde die Stadt vom schlimmsten Hochwasser ihrer Geschichte
heimgesucht. Seitdem sind Maßnahmen zum Schutz Venedigs ergriffen worden. Es
gibt aber immer noch Gefahrenquellen, wie zum Beispiel die Belastung der Stadt
durch die Touristenmassen oder die Umweltverschmutzung des wirtschaftlich
aufstrebenden Festlandes.
Venedig - Musikgeschichte
Über die Ursprünge des liturgischen Gesangs gibt es nur wenige Zeugnisse, die
frühesten Dokumente stammen aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Eines der ersten
schriftlichen Zeugnisse ist die Vita Lodovici des Eginhard aus Fulda, die von einem
Orgelbauer aus aus Venedig und einer Wasserorgel erzählt. Als einer der ersten
Organisten wird Mistro Zucchetto vermutet (1326). Im 12. und 13. Jahrhundert sind
Dokumente über Venedigs Musikgeschichte seltener als in Padua oder Venedig.
Die Musik fand vor allem bei religiösen und weltlichen Ereignissen Verwendung. Seit
dem 14. Jahrhundert existieren schriftliche Aufzeichnungen über Namen über Dogen.
Am Beginn des 15. Jahrhunderts wurde das Festland erobert, daraus resultiert ein
Aufblühen der musikalischen Aktivitäten. An S.Marco wurde eine Schola eingerichtet,
wo als erster Kapellmeister Pietto de Fossis tätig war.
In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts war L.Gustiniani der bedeutendste
venezianischer Musiker. Er schrieb zwie bis dreistimmige polyphone Werke. Durch
mündliche Tradierung als giustiniane wurden sie verbreitet.
Ebenfalls erhalten sind ca. Laude spiritulai. Für die Verbreitung der Werke sorgten
einige Handschriften wie zum Beispiel zwei von Pettucci gedruckte Werke.
Im 15. und 16. Jahrhundert erlangte Venedig vor allem durch die Betätigung am
Gebiet des Notendrucks große Bedeutung. O. Petrucci erlangte 1498 ein Privileg für
den Druck und den Verkauf von Mensuralmusik und Lautentebulaturen. Auch andere
Musiker wie A.Gardano und O.Scotto sorgten dafür, dass Venedig zu einem
musikalischen Zentrum wurde. In dieser Zeit erfolgte auch der erste Schritt weg von
den vokalen Modellen hin zur Instrumentalmusik. Die Cori spezzati, eine
venezianische Eigentümlichkeit, wurde aber nicht von Willaert eingeführt.
Nach dem Tod Willaert rückt C.de Rote an seine Stelle. Zwei schwere Brände
zerstörten Orgeln und Teile des Musikarchivs. G.Zarlinos wurde an S.Marco aktiv
und das Personal erfuhr eine Erweiterung. 1588 wude dort ein dritte Organist
eingeführt. Die piffari del Doge spielte während Prozessionen und auf täglichen
Konzerten auf der Piazza. An S.Marco wurde durch die dort aktiven Komponisten
auch weltliche Stücke für bürgerliche Feste verfasst.
Aber auch an anderen Kirchen gab es Organisten und Chöre und zu besonderen
Anlässen arbeiteten sie mit Musikern an S.Marco zusammen. So wurde zum Beispiel
die Begräbnismusik für eine toskanischen Fürsten von Monteverdi komponiert. Einer
bedeutende musikalische Institutionen war die Scuole der Laienbruderschaften. Zu
dieser Zeit existierten in Venedig 6 Scuole Grande und zahlreiche Scuole Oiccole
oder Scolette. In der sehr wohlhabenden Bruderschaft, der Scuola grande di
S.Rocco wirkten unter anderen G.Gabrieli und Monteverdi. Am prachtvollsten soll die
Ausbildung an der Scuola grande di S.Marco gewesen sein. Dort gab es auch seit
1515 neben Sängern ein Orchester mit Posaunen, Pfeifen, Flöten, Violen, Harfen
und Lauten. Begünstigt wurde die Entwicklung an S.Marco durch die
architektonische Anlage der Basilika von S.Marco, die Voraussetzung für bestimmte
musikalische Effekte war.
Der musikliebende Doge Marino Grimani bot die Möglichkeit auf bürgerlichen Festen
Aufführungen zu veranstalten. 1603 wurde G.Croce Kapellmeister und unter ihm
erfuhr sie einen Aufschwung und es begann eine Zeit der aussergewöhnlichen Blüte.
Es folgten G.C.Mattinengo und C.Monteverdi. Unter ihnen erfolgte eine Erhöhung der
Anzahl und Qualität der Musikerschaft.
Ein Richtungswechsel erfolgte, als F.Bonfante als Kapellmeister nicht mehr wie seine
Vorgänger als Zinkist, sondern als Geiger auftrat. Es gab ein hohes Maß an
Perfektion und die musikalischen Aktivitäten in der gesamten Stadt stiegen
sprunghaft an.
1630 und 1631 erfolgte durch die Pest ein gravierender Einschnitt in die
Musikgeschichte Venedigs. 1637 wurde mit S.Cassiano das erste öffentliche
Opernhaus eröffnet, das großen Erfolg hatte.
Während dem 17. Jahrhundert waren 9 große Theater und 11 kleinere in Betrieb die
vorwiegend im Besitz von Patriziern waren. Durch Ökonomische Interessen der
Komponisten erfolgte in der 2. Hälfte des 17. Jahrhundert der religiösen Musik an
S.Marco, da es die Musiker an die Theater trieb. Auch der Mangel an fähigen
Musiker machte es fast unmöglich das Erbe Monteverdis anzutreten.
Ab dem 17 Jahrhundert, widmeten sich die vier großen Ospedali, Ospedale die
Mendicanti, di Detelitti, degl`Incurabili und della Pietà mehr und mehr der
musikalischen Ausbildung. Durch dieses Bemühen wurden sie auch Konservatorien
genannt.
Auch international waren Venedigs Musiker anerkannt und beliebt.
1676 wurde N.Monferrato Kapellmeister an S.Marco. Unter ihm fand die
Reorganisation des Chores statt. Der Chor hatte 36 Mitglieder und das Orchester 34.
Da aus Kostengründen kein namhafter ausländischer Kapellmeister engagiert
werden konnet, wurde G.B.Rovettino zum Kapellmeister.
A.Biffi, seit 1702 Kapellmeister führte ein Lizenzsystem ein. Nun war es für die
Mitarbeiter S.Marcos möglich, auch andere Posten inne zuhaben. Nach Biffis Tod
gab es mehrere Monate lang keinen Kapellmeister.
Der Chor wurde zu Gunsten einer Verstärkung der Orchesters auf 24 Mitglieder
reduziert.
Der Vizekapellmeister B.Galuppi war auch gleichzeitig als Kapellmeister der Zarin
Katharina der Großen in St.Petersburg tätig.
Trotz Refomen war S.Marco im 18.Jahrhundert von den Ospedali überschattet.
A.Vivaldi war am Ospedale della Pietà maestro di violino. Aber am Ende des
18.Jahrhunderts führte Misswirtschaft zum Niedergang der Ospedali, nur das
Ospedale di Pietà uberlebte. Die restlichen drei wurden verstaatlicht.
Durch die verstärkte Instrumentalausbildung im 18. Jahrhundert gab es umfangreiche
Orchester und Instrumentalmusik. Es gab Ausbildung in privaten und öffentliche
Akademien, an den Ospedali, in Kirchen und an den Palästen der Patrizier. Im 18.
Jahrhundert erfolgte der Niedergang des Notendrucks. Vivaldi ließ seine ersten
beiden Opera in Venedig erscheinen, dann übergab er allerdings den Auftrag einem
Amsterdamer Verleger.
Es gab vier jährliche Spielzeiten in Venedig, wobei Carnevale die wichtigste war. Die
anderen Zeiten waren Ascensione, Estate und Autunno.
Die wirtschaftliche Missstand hatte keine Auswirkungen auf die Theater, wohl aber
auf die Verwaltung. Im 18. Jahrhundert gab es in Venedig 8 große Theater und 15
kleinere. In den besser ausgestatteten wurden Opera seria, in den kleineren Opera
buffa aufgeführt. Ab dem Beginn des 18. Jahrhunderts gab es auch das komische
Musiktheater in Venedig, S.Moisè war das Zentrum des komischen Musiktheaters.
1755 eröffneten die Grimani das Opernhaus Teatro di S.Benedetto. In der
Nachbarschaft gab es auch das Theater La Fenice. Wegen der finanziell
aussichtslosen Lage beging der Impresario Michele Dall’Agata Selbstmord. Doch
seine Nachfolger stärkten die Finanzlage und machten das Theater zum größten und
bedeutendsten der Stadt.
Der Beginn des 19. Jahrhundert fiel mit dem Ende der mehr als tausendjährigen
Geschichte der Serenissima zusammen. Es folgte der Zusammenbruch der
Ospedali, der Institutionen und der Kapelle an S.Marco. Auch die Scuole, bis auf
S.Rocco wurden geschlossen. Die Theater steckten in finanziellen Schwierigkeiten
und sie hatten auch unter den immer wechselnden Regierungen zu leiden.
An S.Marco bestand das Musikleben weiter fort, der Einfluss der Kapellmeister ging
allerdings zurück. Die venezianschen Theater wurden zum Mittelpunkt der Stadt. La
Fenice war das wichtigste Theater und konnte mit vielen Premieren aufwarten. Von
1850 bis 1866 war das Theater geschlossen. die italienische Regierung öffnete das
Theater wieder, jedoch hatte es abermals mit finanziellen Schwierigkeiten zu
kämpfen.
Aber auch andere Theater trugen zum Musikleben Venedigs bei: S.Moisè, S.Luca,
S.Giovanni Grisostomo und das S.Benedetto.
Die Schließung der Ospedali hinter ließ eine Lücke in er Musikausbildung.
Venedig wurde zum internationalen Treffpunkt zeitgenössischer Komponisten.1925
war Venedig Austragungsort des dritten Festivals der Scietà Internazionale di Musica
Contemporanea. Dort wurden unter anderem Werke von Schönberg, Stravinskij,
Hindemtih und Ravel vorgetragen.
Das Fenice war als einziges Theater auch ein Opernhaus. dort gab es mehrere
Uraufführungen wegweisender Werke des 20. Jahrhunderts.
1995 gab es während des 66. Festivals in 22 Tagen 39 Aufführungen. Das Fenice
wurde danach wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen, während denen es 1996
abbrannte.
im 20. Jahrhundert gab es in Venedig mehrere moderne Wiederaufnahmen wie
Händels Akina (1962) und Vivaldis Giustino ( 1985).
Die Musikschule Licco Benedetto Marcello wurde unter der Leitung G.F.Malipiero
1940 verstaatlicht.
Venezeanische Oper
Man versteht unter der „venezianischen Oper“ das musikalische Intrigendrama in
italienischer Sprache. Der Held bzw. die Heldin gelangt mit Mühe zum Ziel ( Thron,
Ehe ).
Die Personen verfolgen blind, aber voll Leidenschaft ihr eigenes Ziel, sie
verwirklichen starr
ihre Anlagen oder Grundsätze, die Lösung der Konflikte erfolgt überraschend und
ohne innere Notwendigkeit.
Gran Teatro La Fenice
Das Fenice befindet sich mitten im San Marco Viertel, zwischen der Piazza und dem
Campo San Stefano. Bevor dieses Theater für alle Besucher geöffnet wurde, glich es
eher einem Spielkasino und einer „150-LogenLiebes-Laube“ in der hinter den
Vorhängen gegessen, getrunken, geliebt und gezockt wurde. Das Fenice ist etwa
200 Jahre alt (1792 errichtet) und täuscht nach außen hin Bescheidenheit vor, wobei
es innen mit Prunk protzt. Der Eingang ist schlicht, vier Säulen stützen einen Balkon,
darüber befinden sich zwei Figuren in Nischen. Über dem Entree hängt der güldene
Vogel: der Phönix, oder eben auf italienisch Fenice. In einem unterscheidet sich das
Fenice von allen anderen Theatern: Jedes Bühnenbild , das für eine Oper benötigt
wird, wird auf dem Wasserweg von den Werkstätten zum Theater transportiert.
Im Fenice sind 340 Menschen beschäftigt und es verschlingt im Jahr 50 Milliarden
Lire, wobei der Staat Dreiviertel der Kosten trägt. Es handelt sich um ein StagioneTheater, das heißt, eine Aufführung wird zum Beispiel zwei Wochen gespielt und
danach wiederholt sich die ganze Prozedur mit dem Abbau des Bühnenbildes, dem
Transport, ...
Komponisten wie Rossini, Strawinsky, Verdi und Nono komponierten für das Fenice,
Künstler wie Tito Gobbi, Mario del Monaco und Maria Callas erfüllten das Haus mit
ihrem Gesang. Luciano Pavarotti sang nicht nur in diesem Theater, er führte hier zum
ersten Mal Regie.
Feste in Venedig
Januar
Am 6.: Berola – das Fest für Kinder auf der Insel Sant Erasmi, in dessen Verlauf die
sagenhafte Hexengestalt Befana erscheint. Aus dem selben Anlass: eine kleine
regatta am Canale Grande und ein Volkslauf auf dem Lido.
Februar
Etwa 14 Tage vor Aschermittwoch: klassischer Karneval – mit Maskenspielen,
Theaterstücken und Artisten.
März
An einem der Sonnatge: Su e zu per i ponti – der lustige und populärste Volkslauf im
Jahr.
Apri
Am 25: Festa di San Marco – Fest des Stadtpartrons mit Regatta dei Traghetti auf
dem Canale Grande und Volksfest auf dem Marktplatz.
Mai
Am 1.: des Spargelfest von Cavallino mit Reggata, Volslauf und Feuerwerk. an enem
der Sonntage. Vogalonga – die große Lagunen Regatta für jedermann. Am Sonntag
nach Christi Himmelfahrt: Festa della Sensa – die Zeremonie der symbolischen
Vermählung des Dogen mit dem Meer.
Juni
In gerade Jahren von Juni bis Oktober; Biennale d’Arte – die weltberühmte
Ausstellung moderner Kunst in den öffentlichen Gärten im Stadtteil Castello. Am
ersten Sonntag: Kirmes auf Sant’Erasmos – ein Volksfest auf der Gemüseinsel, mit
Straßenfest, wettspielen und Regatta. Am Sonntag um dem 21.: das Fest der
Schutzheiligen von Burano – eine Prozession quer über die Insel. Am Sonntag um
den 29.: die Regatta zu Ehren von Giovanni & Paolo sowie von San Pietro in Volta.
Juli:
Am 1. Sonntag: Gondelregatta auf Murano. Am 2.Sonntag: das Fischerfest von
Malamocco. Am 3 Sonnatg: Festa del Epedemie. Am 4. Sonntag: Muschelfest von
Alberoni an der Südspitze des Lido. Am 29.: das Fest von Santa Maria, dem
Fischerviertel im Westteilvon Dorsoduro.
August
Am 1. Sonntag: die Regatta von Pellestrina und von Treporti. ende des Monats:
Mostra Internazionale d’Arte Cinematografica im Palazzo del Cinema am Lido.
September
Am 1. Sonnatg: die Regatta Storica. Am 2.Sonntag: Palio die Quartieri große Regatta
von Murano. Am 3. Sonnatg: Regatta der Rosenkranzmadonna auf Burano.
September und oktober: Festival fi Musica im TeatroLa Fenice
Oktober
Am 1. Sonntag: Weinfest von Sant’Erasmo. Über den Monat verstreut: Festival del
teatro mit interessanten Inszenierunen im La Fenice und im Teatro Malibran.
November:
Am 2. Sonnatg: Martinstag Am 21.: Festa della Madonna della Salute – Fest aus
Anlass eines Pestgelübdes.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Sehenswürdigkeiten allgemein
1. Ca‘ d’Oro
zählt zu den schönsten gotischen Palästen Venedigs. Der Name stammt von den goldenen
Verzierungen der Fassaden, die jedoch nicht mehr erhalten sind.
2. Ponte di Rialto (Rialtobrücke)
Sie wurde zwischen 1588 und 1592 an der Stelle einer alten Holzbrücke gebaut und
überspannt den Kanal Grande mit einem einzigen Bogen. Sie ist 48 Meter lang und 22 Meter
breit. Zu beiden Seiten des Übergangs befinden sich Andenken – und Kunstgewerbeläden.
3. Accademia di Belle Arti
Hier befindte sich die größte Gemäldesammlung Venedigs, die einen Überblick über die
venezianische Malerei des 14 – 19 Jahrhunderts bietet.
4. Santa Maria della Salute
Die kuppelgekrönte Barockkirche wurde aufgrund eines öffentlichen Gelübdes nach dem
Erlöschen der Pest in den Jahren 1631 bis 1687 erbaut. Hier findet man Gemälde von Luca,
Giordano, Tizian und Tintoretto.
5. Piazza San Marco (Markusplatz)
Er ist das Kernstück Venedigs und gilt zurecht als einer der schönsten Plätze der Welt. Er ist
mit Marmorplatten ausgelegt und wird von unzähligen Tauben bevölkert.
a) Markuskirche: Nach einem Brand wurde die erste Kirche aus dem neunten
Jahrhundert von 1063 – 1094 im byzantischen Stil erneuert und bis zum 16.
Jahrhundert verschönert. Sie besitzt fünf Kuppeln und eine farbprächtige
Vorderfront mit fünf Portalen. An der Südostecke des Markusplatzes erhebt sich
b) Der Campanile: Von der Plattform genießt man einen umfassenden Rundblick.
Der 99 Meter hohe Turm stürzte um und wurde 1912 in alter Form wieder
aufgebaut. An der Nordseite des Platzes steht
c) Der Uhrturm: Er stammt aus dem Jahre 1499. Über der astronomischen Uhr ist
ein Uhrwerk, wo zu bestimmten Feiertagen die Figuren eines Engels und der
heiligen drei Könige aus einer Öffnung heraustreten und sich vor einer
Madonnenstatue verneigen.
6. Ponte dei Sospiri (Seufzerbrücke)
Sie ist eine geschlossene Überführung, auf der Gefangene in den Kerker gebracht wurden.
7. Collezione Peggy Guggenheim
Das Museum am Canal Grande ist Venedigs erste Adresse für die Kunst des 20.
Jahrhunderts. Peggy Guggenheim sammelte hier zum Beispiel Werke von Klee, Picasso und
Dali.
8. Goldoni
Carlo Goldoni gilt als Vollender der in Italien entwickelten Theaterform „Commedia dell‘ Arte“.
Später entwickelte sich daraus die gehobene Kömodie bei Nestroy in Österreich. Das
Sprechtheater pflegt die Erinnerung an den großen Künstler.
9. Ghetto
1516 wurden alle Juden auf eine Insel nördlich des Canale di Cannaregio verbannt. Breite
Wasserstraßen trennten diesen Stadtteil von Venedig und an beiden Übergängen waren
christliche Wachen postiert. Benannt hat man das Judenviertel nach einer Gießerei –
venezianisch geto – die sich früher auf dieser Insel befunden hat. Später wurde die damals
noch wertfreie Bezeichnung Ghetto für jüdische Enklaven in aller Welt übernommen.
Sehenswürdigkeiten Musik
1. Palazzo Vendramin Calergi
Er gilt als schönster venezianischer Renaissancepalast. Hier starb Richard Wagner am 13.
Februar 1883.
2.
Scuola Grande di San Marco
3.
Isola S. Michele
Die Insel liegt ca. einen Kilometer nördlich vor Venedig. Zwei Hauptgründe gibt es, auf die
Zypressen bestandene Toteninsel überzusetzen: zum einen die melancholische
Atmosphäre, die wohl unter anderen auch Igor Strawinsky bewogen hat, sich hier begraben
zu lassen. Zum anderen die Renaissance-Kirche und die benachbarte Cappella Emiliana.
4. La Pietà
Die Kirche La Pietà wurde zwischen 1745 und 1760 von Giorgio Massari neu errichtet. Die
klassizistische Fassade wurde erst 1906 hinzugefügt. Die Kirche mit ovalem Grundriß ist im
Inneren von klarer, eleganter Schönheit. Deckenfresco Triumph des Glaubens von
Giambattista Tiepolo. Einst war die Pietà ein Findel- und Waisenhaus. 1703 bis 1740 war
dort Vivaldi Kapellmeister.
5. Santa Maria Gloriosa die Friari
Sie wurde 1338 bis 1443 gotisch erbaut und besitzt eine Campanile in venetischbyzantischem Stil. Hier befinden sich die Grabmähler bedeutender Persönlichkeiten.
6. Scuola Grande di San Rocco
Dort versammeln sich die Bruderschaft der Großkaufleute. Man kann dort 56 Meisterwerke
von Tintoretto sehen. Im oberen Treppenhaus hängt Tiziaus berühmtes Bild „Verkündigung“.
Hier wirkten G, Gabrieli und C. Monteverdi.
KOMPONISTEN
Tommaso Albinoni
Erst in neueren Studien konnten Albinonis Lebensdaten geklärt werden. Er wurde am 8. Juni
1671 als Sohn eines wohlhabenden Papierhändlers, Antonio Albinoni, in Venedig geboren.
Albinoni besuchte eine Schule in Legrenzi und studierte dann vermutlich in Giov.
Den größten Teil seines muiskalischen Wissens eignete er sich autodidaktisch an. Er zog es
vor, nicht im Dienste der Kirche oder eines Fürsten zu arbeiten und blieb Zeit seines Lebens
ein sogenannter „dilletante“, d.h. ein finanziell unabhängiger Künstler, der keinem Herrn
Rechenschaft ablegen mußte.
In den Jahren von 1694 bis 1740 schrieb er 55 Opern, zahlreiche Kantaten sowie
Instrumentalwerke, womit er sich zum bedeutendsten venezianischen Komponisten
entwickelte.
Als er gerade erst 20 Jahre alt war, wurden seine ersten Sonaten veröffentlicht und die erste
Oper „Zenobie“ in Venedig aufgeführt. 1703 wurde sein Werk „Griselda“ im Theatro del
cocomero aufgeführt. 1705 heiratete er Marghatita Rimondi, die 13 Jahre lang seine
Schülerin war und mit der er auch eine Gesangsschule führte. Rimondis Tod führte 1721 zur
Schließung der Gesangsschule, seine Karriere setzte Tommaso Albinoni aber fort.
Neben Giuseppe Torelli schuf Albinoni den Typus des Solo-Violinkonzerts. Die Werke
Albinonis waren zu ihrer Zeit sehr hoch geschätzt, unter anderem auch von Johann
Sebastian Bach. Er bearbeitete in zwei Fugen Motive aus Albinonis Triosonaten. Am
bekanntesten ist das berühmte Adagio in g-Moll für Streicher und Orgel. Die Musik Albinonis
wird heute weit unterschätzt, ihrer Kunstfertigkeit nach steht Albinoni gleich neben Antonio
Vivaldi und Benedetto Marcello. Die letzten jahre seines uns recht unbekannten Lebens
verbrachte er in völliger Zurückgezogenheit, die letzten zwei Jahre war er ans Bett gefesselt
ehe er sich 1741 gänzlich aus dem Musikerleben zurückzog. Im hohen Alter von 79 Jahren
starb Albinoni am 17. Jäönner 1750 in Venedig. Von Albinonis venezianischen Opern wissen
wir heute nicht mehr als die Titel- und Aufführungsdaten.
Zenobie (1694), Tigrane (1697), Zenone (1696), Primislau (1697), L’Ingratitudine castigata
(1698), Artamene (1740)
Adagio in g-Moll:
1945 stellte der Gelehrte Remo Giazotto ein Verzeichnis von Albinonis Werkan auf. Er erhielt
einige Manuskripte von Fragmenten die man in Dresden gefunden hatte. Unter diesen
Manuskripten fand sich eine Bassstimme mit zwei Zeilen für die Violinstimmen - vielleicht ein
Entwurf für einen Triosonatensatz. Für die Barockzeit typisch ist der romantische Anstirch
dieses Adagios. Giazotto machte aus der Bassstimme einen Orgelpart und schrieb zu
Albinonis Violinstimmen schrieb er prächtige Mittelstimmen. Giazotto gab dem Satz eine
dreiteilige Fprm. Zunächst entwickelte sich die Melodie über einen pulsierenden Bass und
einer Orgelbegleitung. Der Hauptabschnitt zeigte eine höchst ungewöhnliche und
wirkungsvolle Folge von Kadenzen für Soloinstrumente, die sich über Orgelakkorde
entfalten, ehe der regelmäßige Rhytmus wiederkehrt. Der Abschnittsanfang wird wiederholt
und entwickelt sich am Ende zu einem schönen, gefühlvollen Höhepunkt.
Luciano Berio
Geboren am 24. Oktober 1925 in Oneglia am Ligurischen Meer, wuchs in einer
musikalischen Familie auf. Großvater Adolfo und Vater Ernesto waren beide komponierende
Musiker; während die Walzer und Messen des Älteren, im Alltäglichen verwurzelt, eine
elementare, manchmal kitschige Musizierform verkörperten, waren die Liedkompositionen
des Vaters weit mehr einer akademisch-kulturbürgerlichen Haltung verpflichtet. Zu Hause
erhielt Berio seinen ersten Unterricht und entwickelte dabei eine Vorliebe für das Klavier. Als
man ihn 1944 zum Kriegsdienst einzog, setzte eine Verwundung an der Hand der
pianistischen Laufbahn ein vorzeitiges Ende. Bario entschied sich für die Komposition und
wurde 1945 ins Mailänder Konservatorium aufgenommen. Seine Lehrer waren Julio Cesare
Paribeni und Giorgio Ghedini. 1950 erhielt er sein Kompositionsdiplom; die Heirat mit der
Sängerin Cathy Berberian besiegelte eine künstlerische Symbiose, die für die Entfaltung
zeitgenössischer Vokalkunst äußerst fruchtbar war. - Nach dem Studium stand Berio unter
dem Einfluß Luigi Dallapiccolas und nahm 1952 an dessen Kompositionskurs in
Tanglewood/Massachusetts teil. Damals beeindruckte ihn die neue Tonband-Musik der USA;
er nahm mit dem italienischen Rundfunk Kontakt auf und gründete zusammen mit Bruno
Maderna 1955 das Mailänder Studio di fonologia musicale, Italiens erstes Studio für
elektroakustische Musik. Zwar waren sie verpflichtet, für Rundfunk- und Fernsehsendungen
zahlreich Klangelaborate herzustellen, erhielten dafür aber die Möglichkeit, eine neue
„musik-elektronische“ Ästhetik zu lancieren, die bisherige, einander widersprechende
Konzeptionen bündeln sollte. Vor allem in den 60ern verbrachte Bario einen Großteil seiner
Zeit damit, an verschiedenen Orten Komposition zu lehren. In seiner Zeit in New York
gründete er das „Juilliard Ensemble“ und stand fortan immer häufiger am Dirigentenpult.
1975 bezog er ein neues Heim nahe Siena, heiratete zwei Jahre später die Musikologin Talia
Pecker und beschränkte sich in seinen Dirigaten immer mehr auf die Darstellung eigener
Werke. Schließlich konnte Berio seine Beschäftigung mit elektronischer Musik am IRCAM in
Paris wiederaufnehmen, wo er 1974-80 die elektroakustische Sektion leitete. Zur
Fortentwicklung der Live-Elektronik wurde auf seine Initiative 1987 das Florentiner Institut
„Tempo Reale“ gegründet.
Werke:
„Sequenza VI in Chemins II, IIb, IIc und III (1967/71)“
„Sinfonia (1968/69)“
„Formazioni (1985/87)“
Andrea Gabrieli
Der venezianische Komponist Andrea Gabrieli wurde um 1510 in Venedig, im
Statdteil Canareggio, geboren (deshalb nannte man ihn auch Gabrieli da Canareio);
er starb Ende 1586 ebenfalls in Venedig. Eine frühe Annahme, nämlich, dass er ein
Schüler Willaerts gewesen sei, wurde nie bewiesen.
Nachdem Gabrieli kurze Zeit in diensten des EHWrzogs von Bayern Albert V. war, wurde er
1536 Kapellsänger an der Markuskirche. In den 1540er Jahren hielt er sich in Verona auf, in
den 1550ern wurde er Organist an San Geremia in Venedig. 1564 wurde er zweiter Organist
an San Marco, 1585 erster.
Andrea Gabrieli wird als einer der einflussreichsten und größten Musiker der Rennaissance
genannt. Er hat am meisten dem harmonisch flüssigeren und architektonisch flächigerem Stil
zum Sieg verholfen. Er verwendete häufig moderne Dur- und Mollharmoik. In seinem Werk
schuf er breiten Raum für Kirchenmusik und Mehrchörigkeit, aber er hatte auch Einfluss in
der gesellligen Musik. Seine Madrigale und heiteren Lieder erhielten starke Beachtung. Er
wirkte auch in der Instrumentalmusik; zunächst komponierte er Stücke für Orgeln und dann
für Instrumentenensembles.
Auch seine durch seine berühmten Schüler wirkte Andrea Gabrieli. Neben seinem Neffen
Giovanni Gabrieli unterrichtete er auch die deutschen Virtuosen H.L. Haßler und Aichinger.
Zu seinen Werken zählen unter anderem die fünf stimmigen „Sacrae cantiones“
(1565), die drei stimmigen „Greghesche et Iustiniane“ (1571). Bekannt sind auch die
von seinem Neffen nach seinem Tod veröffentlichten doppelchörigen Festgesänge
„Concerti di Andrea et di Giovanni Gabrieli (1587).
Giovanni Gabrieli
Giovanni Gabrieli ist der Neffe von Andrea Gabrieli; er wurde 1557 in Venedig
geboren und starb am 12.08.1618 in seiner Geburts- und Wirkungstadt. Nach einer
venezianischen Lokaldatierung starb der Künstler 1612, in Briefen wird er auch
Gabrielli genannt.
Seine künstlerische Laufbahn begann der Komponist am Hof von München, wo er
sich von 1575 bis 1579 aufhielt. 1584 wurde er erster Organist der San Marco in
Venedig. Wie auch sein Onkel gilt Giovanni Gabrieli als einer der bedeutendsten
Meister seiner Zeit. Er betätigte sich auch als Lehrer von Musikern aus dem Norden.
Gabrieli komponierte mit Vorliebe für Doppel- und Triplechöre und hier vor allem für
die getrennt aufgestellten Chöre, die „cori spezzati“. Die Idee die Chöre getrennt
aufzustellen entstand wahrscheinlich dadurch, da es in San Marco zwei
gegnüberliegende Orgeln gab; so wurde pro Orgel ein Chor aufgestellt. Auch sein
Onkel verwendete schon die Technik der cori spezzati. Gabrieli vertonte lateinische
Prosatexte für Staats- und Kirchenfeste. Gabrieli verwendete in der Mehrchörigkeit
bis zu vier Chöre; außerdem stellte er sogar fünf Instrumentalgruppen auf.
Giovanni Gabrieli verwendete, im Gegensatz zu Monteverdis prima und seconda
prattica, einen musikalischen Gesamtstil, der alle Sprachmittel der Musik umfasste.
Mit seinen Werken übte er sogar noch auf J.S. Bach Einfluss aus. Er verknüpfte
Instrumente in jeder Form mit Gesang und ist vor allem als Meister der
Sonatenkompostiion für ein Ensemble von Instrumenten („Canzon da sonar“) in die
Musikgeschichte eingegangen; diese Technik hatte er von seinem Onkel
übernommen und weiterentwickelt. Wegen seinen außergewöhnlichen Werken
wurde er auch noch fünfzig Jahre nach seinem Tod nachgeamt.
Einige seiner Werke: „Ecclesisticae cantiones“, Sacrae Symphoniae I“ (6-16 stimmig,
1597), „Symphonie Sacrae II“ (6-15 stimmig, 1615) und Ricercari per l’organo (15931595).
Claudio Monteverdi
1567
Am 15. Mai wird Claudio Zuan Antonio Monteverdi in der Kirche SS.Nazzaro e Celso
getauft.
1573
Geburt von Monteverdis Bruder Giulio Monteverdis Bruder Giulio Cesare. Auch er
wird Musiker am Mantuaner Hof und später Domkapellmeister in Salo.
1582
Mit 50 veröffentlicht Monteverdi seinen ersten Druck: die dreistimmigen Sacrae
Cantiunculae, in deren Titel er sich als Schüler Marcantonio Ingegneris bezeichnet.
1583
Monteverdi veröffentlicht einen Band vierstimmiger Madrigali spirituali.
1584
Monteverdi veröffentlicht einen Band Canzonette a tre Voci, Libro Primo. Das Vorhaben,
weitere Bände zu veröffentlichen, bleibt jedoch unausgeführt.
1587
Monteverdis erstes Buch fünfstimmiger Madrigale erscheint im Druck, in dessen Titel
er sich weiterhin als Schüler Ingegneris bezeichnet.
1590
Monteverdi veröffentlicht sein zweites Buch fünfstimmiger Madrigale. Noch im selben
Jahr erhält er eine Anstellung als Violaspieler am Hofe des Herzogs Vincenzo I. von
Mantua.
1592
Monteverdis drittes Buch fünfstimmiger Madrigale ist seinem neuen Herrn Vincenzo
gewidmet.
1599
Am 20. Mai heiratet Monteverdi die Hofsängerin Claudia Cattaneo, Tochter des
Violaspielers Giacomo Cattaneo, die ihm zwei Söhne Massimilliano und Francesco,
schenkte. Kurze Zeit später bricht er im Gefolge des Herzogs nach Flandern auf.
Wieder erhält er den Titel Maestro di Capella.
1601
Am 26.November stirbt Benedetto Pallavicino. Monteverdi bittet in einem Brief an Vincenzo
um den ersehnten Posten als Kapellmeisters. Diesmal entscheidet sich der Herzog für
Monteverdi.
1606
Monteverdi beginnt mit der Komposition der Favola d’Orfeo, deren Text von Alexandro
Striggio(=Madrigalkomponist) stammt.
1607
Am 24.Februar wird Favola d’Orfeo zum ersten Mal aufgeführt. Seine Frau stirbt am
10.September und wird in S. Nazzaro beerdigt. Beginn der Komposition der Oper L’Arianna.
Fünfte Madrigalbuch über die Prima und die Seconda Pratica.
1608
Am 28. Mai wird L’Arianna mit Erfolg aufgeführt. Neben dieser Oper hat Monteverdi
noch andere Kompositionen zu den Feierlichkeiten beizusteuern. Wie zum Beispiel
Ballo delle ingrate (aufgeführt am 4.Juni) und L’Idropica (am 2.Juni).
1609
Vorbereitung für die Ausgabe der Favola d’Orfeo, die im August im Druck erscheint.
1612
Trotz guter Beziehungen zum neuen Herzog, wird Monteverdi mit seinem Bruder
Giulio Cesare entlassen. Monteverdi kehrt zu seinem Vater zurück.
1613
Monteverdi wird zum Domkapellmeister von San Marco in Venedig ernannt.
1614
Monteverdi veröffentlicht sein sechstes Madrigalbuch, das die Madrigalversion des
Lamento d’Arianna enthält.
1616
Wegen seiner großen Verdienste um den Chor von San Marco wird sein
Jahresgehalt auf 400 Dukaten erhöht. Monteverdi bildet unzählige Sänger im
unbegleiteten Chorgesang aus.
1617
Im Dezember erscheint das siebente Madrigalbuch mit dem Titel Concerto im Druck.
1623
Am 1. Juli wird der Sohn Francesco Monteverdi als Tenor in den Chor von San
Marco aufgenommen.Das Lamento d’Arianna erscheint im Druck, 15 Jahre nach der
Uraufführung und neun Jahre nach der Veröffentlichung der fünfstimmigen Adaption.
1630
Nach dem Tod des Herzogs Vincenzo II. bricht der Streit um die Erbfolge und damit
um den Besitz des Herzogtums Mantua aus. Durch die Plünderung Mantuas von
österreichisschen Truppen werden Archive und die Bibliothek zerstört, darunter
befinden sich auch die Werke von Monteverdi.
1632
Die Ereignisse der letzten Jahre haben in Monteverdi den Entschluss reifen lassen, in den
geistlichen Stand zu treten. Im Druck der Scherzi musicali erscheint er erstmals als
reverendo Signor Monteverdi.
1643
Am 29. November stirbt Monteverdi als angesehener und weltberühmter Komponist
in Venedig.
Monteverdis Bezug zu Venedig:
Venedig unterhielt diplomatische Kontakte zu allen europäischen Staaten und war
bemüht, politisch so neutral wie möglich zu bleiben. Hier gab man das Geld aus, das
man selbst verdiente, und als guter Kaufmann kannte man den Zusammenhang
zwischen Preis und Qualität. Venedig war das Zentrum des Druckereigewerbes und
auch des Musikdrucks. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts genoss der Chor von San
Marco den Weltruf. Sie holten die besten Musiker Italiens nach Venedig. Monteverdi
war von 1603 bis zu seinem Tod Kapellmeister von San Marco. Viele Schüler aus
dem Norden kamen, die die Gelegenheit nutzten bei dem berühmten Meister
Stunden zu nehmen. Dieses Amt befreite ihn von seinen finanziellen Schwierigkeiten.
Dieses Amt brachte ihm auch Anerkennung, Respekt, Prestige und Autorität, dies ist
ihm in Mantua abgegangen.
Werke:
Lamento d’Arianna:
,,Lamento“ bedeutet“ ,,Klage, Klagesang“. Die Oper Lamento d’Arianna, von
Rinuccini geschrieben, hatte alle Zuschauer zu Tränen gerührt.
Die Idee für den Aufbau dieser Komposition- die allmähliche Steigerung der Emotion,
das Abbrechen in die Hoffnungslosigkeit, das Auffangen am Ende- entlieh
Monteverdi dem Werk, mit dem er den Archetyp der Gattung Lamento geschaffen
hatte: dem Lamento d’Arianna, jenem Stück Musik von fast legendären Ruf, das die
gesamte Oper überstrahlt und alles andere in den Schatten gestellt hatte. Ganz
Italien schien vom Lamento Fieber ergriffen.
Kaum jemals zuvor war eine Oper vor einem so großen Publikum aufgeführt worden.
Vor allem waren aber niemals zuvor Handlung, Szene und Musik zur Darstellung
eines Einzelschicksals zu einer solchen Einheit verschmolzen wie in diesem auch
ohne choreographische Anlage in sich verschlossene Bild.
L’Orfeo:
Claudio Monteverdi schuf mit Orfeo eine fehlerlose Partitur, die in der Geschichte der
Oper nur schwer wieder erreicht wurde. Seine Opernreformen waren das Ideal vieler
Komponisten bis hin zum Gluck und Wagner. L’Orfeo wird als erste wirkliche Oper
der Musikgeschichte bezeichnet. Das Werk wurde am 22. Februar 1607 im Palast zu
Mantua uraufgeführt. Zweieinhalb Jahre danach veröffentlichte Monteverdi seine
Oper mit neuem Schluss und vereinte somit den Mythos mit dem erwarteten HappyEnd. L’Orfeo wurde immer wieder neu bearbeitet, die Fehler der Versionen aus dem
Jahre 1607 wurden aber absichtlich beseitigt. Monteverdis musikalische Sprache ist
direkt und emotional. Die große Spannbreite in L’Orfeo verlangte allen Darstellern ihr
gesamtes Engagement ab
Luigi Nono
Luigi Nono wurde am 29. Jänner 1924 in Venedig geboren. Er entstammte einer
alteingesessenen venezianischen Familie. Im Elternhaus kam er früh mit den
zeitgenössischen Künsten in Berührung. 1942 – 46 absolvierte er ein Jurastudium in
Padua. Bereits 1941 lernte er Gian Francesco Malipiero kennen und wurde dessen
externer Schüler an der Accademia musicale „Benedetto Marcello“ in Venedig. 1946
setzte er auf Anraten Malipieros seine musikalischen Studien bei Bruno Maderna fort,
der ihn dazu anregte, kompositorisch – technisches und inhaltliches Engagement
miteinander zu verknüpfen. 1948 begegnete Nono dem Dirigenten Hermann
Scherchen , von dem er Analyse-, Kompositions- und Dirigierunterricht sowie weitere
politische Impulse erhielt. Scherchen setzte sich als Interpret und Verleger für Nono
ein; er leitete u. a. die Uhraufführung der Variazioni canoniche sulla dell` op. 41 di
Arnold Schönberg für Orchester, die Nonos Durchbruch als Komponist markierte.
Anläßlich der Uraufführung von Arnold Schönbergs Oper „Moses und Aron“ in
Hamburg lernte Nono 1954 dessen Tochter Nuria Schönberg kennen, die er 1955
heiratete; aus der Ehe gingen die Töchter Silvia und Serena Bastania hervor.
„Alle meine Werke gehen immer von einem menschlichen Anreiz aus: ein Ereignis,
ein Erlebnis, ein Text unseres Lebens rührt an meinen Instinkt und an mein
Gewissen und will von mir als Musiker wie als Mensch Zeugnis ablegen“ (nono
1960). Diese Bekenntnis trifft den Kern von Nonos Komponieren: Seine Musik ist
immer auch eine Stellungnahme zur politisch – gesellschaftlichen Realität ihrer
Entstehungszeit. In den Werken der 50er – Jahre thematisierte Nono politische
Bezüge vor allem mit Blick auf die jüngste Vergangenheit, auf Faschismus und
Resistenzia. Nachdrückliche Wirkung erreichte er mit Il canto sospeso
(Abschiedsbriefe zum Tode verurteilter Widerstandskämpfer, 1955/56).
In den 50er – Jahren war Nono regelmäßig bei den Darmstädter Ferienkursen zu
Gast und galt zusammen mit Boulez und Stockenhausen als Repräsentant des
neuen seriellen Komponierens. 1960 hielt er seinen Vortrag „Geschichte und
Gegenwart in der Musik von heute“. Für Nono – seit 1952 Mitglied der italienischen
KP und in den 70er – Jahren auch in deren Zentralkomitee – gewann das politische
Engagement in den 60er – Jahren immer größere Bedeutung. Die aktive Beteiligung
An Studentenprotesten sowie die intensiven Bemühungen um Kontakte zwischen
Arbeitern und moderner Musik zeugen davon ebenso wie seine Kompositionen.
Zum Beispiel 1961 die Uraufführung der „szenischen Aktion“ Intolleranza ( nach
Angelo Maria Ripellino). Dies führte 1966 zum Bruch mit dem Ars Viva Verlag und in
den 80er – Jahren zu immer seltener werdenden Aufführungen. Die Zusammenarbeit
mit dem Experimentalstudio der Heinrich Strobel – Stiftung des SWF führte ihn in den
80er – Jahren häufig nach Deutschland. 1986/87 lebte er als Stipendiat des DAAD
und 1987/88 als Mitglied des Wissenschaftskollegs in Berlin; im März erhielt er den
Berliner Kunstpreis. Luigi Nono starb am 8. Mai in Venedig an einer
Lebererkrankung.
Igor Strawinsky
Igor Strawinsky wurde am 17. Juni 1882 in Oranienbaum (heute: Lomonossov) bei
St. Petersburg geboren. Er war Sohn eines Bassisten an der kaiserlichen Oper
Fjodor Strawinsky. Strawinsky besuchte nie ein Konservatorium, erhielt jedoch
privaten Klavier und Kompositionsunterricht. Nebenbei studierte er Jura an der
Universität St. Petersburg. Dort schloss er sich dem Kreis um den Ballettimpresario
S. Diaghilew an, der auf Strawinskys Orchesterfantasie aufmerksam geworden war.
Strawinsky schrieb einige Ballette, dessen Uraufführung in Paris 1913 einen der
größten Theaterskandale verursachte. (reguläre, Taktrhythmik, durchbrechende
Musik ). 1917 kam es in Rom zur ersten Begegnung mit P. Picasso. Von 1920 an bis
zum Ausspruch des 2. Weltkrieges lebte er in Frankreich. 1925 kam er das erste mal
in die USA. Er ließ sich dann in Hollywood nieder (1945 erhielt er die amerik.
Staatsbürgerschaft). 1951 kam er wieder nach Europa, um in Venedig die
Uraufführung seiner Oper „The Rake´s Progress“ zu dirigieren. Der Wüstling, eine
Oper in drei Akten und einen Epilog, angeregt durch die gleichnamige
Kupferschichtfolge Hogarths. Die Handlung der drei Akte in je drei Bildern spielt über
aufeinanderfolgende Jahreszeiten, in und bei London um die Mitte des 18.
Jahrhunderts. Die Einstudierung dieses Stückes war von Ferdinand Leitner. Die
Uraufführung exsistierte in einem Mitschnitt bei RAI Rom. Strawinsky leitete zwei
Schallplatteneinspielungen. Herausragende außerdeutsche Aufführungen waren
Metropoliten Opera House, New York 1952 und Opera Comique Paris 1953. Ein
Tabellarium des szenischen Erstentwurfs für „The Rake´s Progress“ von Anden und
Strawinsky im Nov. 1947, vor Beginn der Komposition, gemeinsam erstellt, findet
sich Strawinskys erstes Gespräch mit Robert Craft, Zürich 1961. Ein Modellfall an
Zusammenarbeit von Dichter und Komponist.
The Rake’s Progress:
1 AKT:
2 AKT:
3 AKT:
1 Bild : Frühlingsnachmittag
2 Bild : Sommertag
3 Bild : Herbstnacht
1 Bild : Herbstmorgen
2 Bild : Herbsttag
3 Bild : Wintermorgen
1 Bild : Frühlingsnachmittag
2 Bild : Sternlose Frühlingsnacht
3 Bild : Jahreszeitenlos
HANDLUNG:
Am Anfang des ersten Aktes verlässt Tom, von Shadow verlockt, seine Verlobte Ann,
um in London sein Glück zu machen. In Mutter Gooses Freudenhaus denkt Tom,
trotz großem Wirbel, an seine Verlobte. Im Herbst folgt Ann Tom nach London nach.
Im zweiten Akt will Shadow Tom inzwischen zur Heirat mit der hässlichen Türkenbab
zwingen. Als Tom Ann trifft, ist er begeistert von ihrer Treue, verleugnet sie aber als
Türkenbab auftaucht. Im Winter will Shadow Tom durch eine Wundermaschine die
Steine in Brot verwandelt, neues Glück versprechen. Im dritten Akt kommt es zur
Versteigerung allen Besitzes des Verschwenders Tom, Türkenbab eingeschlossen.
Als Ann dazwischen kommt flüchtet Tom mit Shadow. Im Frühling spielen Tom und
Shadow auf einen Friedhof um Toms Seele Karten. Durchs Anns unsichtbare
Erscheinung wettet Tom auf Herz- Ass und Shadow fährt in die Grube. Nachdem er
Tom auf geistige Umnachtung gebannt hat. Später singt Ann (als Venus) Tom (als
Adonis) in einem Irrenhaus mit einem Liebeslied in den Tod.
Mit „The Rake´s Progress“ hat er sich verabschiedet von den Operngeistern des
Ottocento. Sein nächstes und letztes Bühnenwerk das Mirakelspiel, The Flood /Die
Sinnflut, war anderen Geistern und Gesetzen zugewandt.
INSPIRATION – ANREGUNG – VORLAGEN
Bei der Sprach zeigen sich bereits wesentliche Eigenschaften der kompositorischen
Haltungen. Wir stellen uns eigentlich die Frage wodurch Strawinsky sich aus der
Unverbindlichkeit der künstlerischen Möglichkeiten, diesen ``Abgrund der Freiheit´´,
erlöst habe. Es war vor allem die Idee der Begrenzung der Überschaubarkeit und
ständig eigenen System selbstgestellter Regeln agieren ließ. Strawinsky und sein
Klassizismus, wenn man es denn so nennen will, war etwas völlig anderes als
Stilkopie oder der Versuch, „in Geist von.....“ zu komponieren. Er komponierte im
Gegenteil, durchaus im eigenen Geiste.
„Musik über Musik“, Adornos berühmtes Schlagwort sollte lieber heißen „Musik mit
Musik“ - keine Wortklauberei, denn was Strawinsky macht ist nicht im Sinne der
Fantasie zu verstehen, sondern als ganz konkretes Spiel mit seinen Vorlagen.
Strawinsky starbt am 6. April 1971 in New York. Er wird am 15. April, seinem Wunsch
entsprechend in Venedig beigesetzt. Sein Grab befindet sich auf den russisch–
orthodoxen Friedhof auf San Michele.
Giuseppe VerdI
Giuseppe Fortunino Francesco Verdi wurde am 10. Oktober 1813 in einfachen
Verhältnissen in Roncole im französisch besetzten Herzogtum Parma geboren und
war zuerst Schüler des Organisten im nahe gelegenen Busseto. Nachdem er 1832
vom Mailänder Konservatorium abgewiesen worden war, wurde er durch die
Unterstützung des Kaufmanns Antonio Barezzi Privatschüler des Mailänder
Komponisten Vincenzo Lavigna. 1836 wurde er Musikdirektor in Busseto und
heiratete Barezzis Tochter Margherita.
Frühwerk
Mit 25 Jahren ging Verdi erneut nach Mailand. Dort wurde seine erste Oper Oberto
an der Scala im Jahr 1839 mit mäßigem Erfolg aufgeführt. Sein nächstes Werk, die
komische Oper Un giorno di regno (1840; König für einen Tag) erwies sich als
Fehlschlag, worauf Verdi, der zudem den Tod seiner Frau und zweier Kinder
betrauerte, sich entschloss, das Komponieren aufzugeben. Nach über einem Jahr
gelang es jedoch dem Direktor der Scala ihn zu überreden, ein weiteres Werk zu
verfassen: Nabucco (1842; Nebukadnezar). Die Oper erwies sich als
Sensationserfolg. Sie handelte von der babylonischen Gefangenschaft der Juden,
und die italienische Öffentlichkeit deutete sie als Metapher für den Freiheitskampf
gegen die österreichische Vorherrschaft in Norditalien. I Lombardi (1843; Die
Lombarden auf dem ersten Kreuzzug) und Ernani (1844), die sich als große Erfolge
herausstellten, folgten, aber von den nächsten elf Opern Verdis gelangten nur
Macbeth (1847) und Luisa Miller (1849; Luise Miller) in das Standardrepertoire der
Opernhäuser. Verdis drei folgende Werke Rigoletto (1851), Il Trovatore (1853; Der
Troubadour) und La Traviata (1853) gelangten zu internationalem Ruhm und
gehören noch immer zu den beliebtesten Opern überhaupt.
Mittlere Periode
Zu den in seiner Lebensmitte komponierten Opern zählen Un ballo in maschera
(1859; Ein Maskenball), La forza del destino (1862; Die Macht des Schicksals) und
Don Carlo (1867; Don Carlos). In diesen Opern zeigt sich eine größere Meisterschaft
in der musikalischen Ausformung der Charaktere und eine stärkere Betonung der
Rolle des Orchesters als in seinem Frühwerk. Aida (1871), die wohl berühmteste
Oper Verdis, die ebenfalls aus diesem Zeitraum stammt, wurde vom Khediven von
Ägypten zur Feier der Eröffnung des Suezkanals in Auftrag gegeben. Die
Uraufführung fand in Kairo statt. Zwei Jahre später komponierte Verdi sein
bedeutendstes Werk außerhalb des Opernschaffens, die Messa da Requiem, zum
Gedenken an den italienischen Schriftsteller und Freund Alessandro Manzoni (eine
Fassung des Libera me hatte Verdi bereits für Rossinis Begräbnis geschrieben, der
1868 gestorben war). Darüber hinaus schrieb Verdi einige weitere Kompositionen
außerhalb des Opernschaffens, wie die dramatische Kantate Inno delle nazioni
(1862; Hymnus der Nationen) sowie das Streichquartett e-Moll (1873).
Spätwerk
Im Alter von über 70 Jahren schrieb Verdi seine vielleicht kunstvollsten Opern. Otello
(1887; Othello) wurde nach einem Libretto von Arrigo Boito nach Shakespeares
Tragödie Othello geschrieben. Darauf folgte Verdis letzte Oper Falstaff (1893), deren
Libretto ebenfalls von Boito nach Shakespeares Vorlage geschrieben worden war,
und die als bedeutendste komische Oper überhaupt gilt. In den neunziger Jahren
komponierte er noch zwei geistliche Werke, das Te Deum (1895) und Stabat mater
(1897). Er starb am 27. Januar 1901 in Mailand.
Verdis Opernschaffen, das an seine Vorgänger Rossini, Mercadente, Donizetti und
Bellini anknüpfte, wird aufgrund der Gefühlsintensität und der dramaturgischen
Vollendung,
der
herrlichen
Melodien
und
der
psychologisierenden
Charakterisierungen geschätzt. Er verwandelte die italienische Oper, die bis dahin
auf traditionellen Stoffen und altmodischen Libretti beruhte, in ein einheitliches
musikalisches und theatralisches Gesamtkunstwerk. Seine Opern zählen heute zu
den weltweit meistaufgeführten Werken.
Antonio Vivaldi
Vivaldi, Antonio Lucio ( 1678 - 1741 ). Er war italienischer Komponist und
bedeutendster Violinist seiner Zeit. Vivaldi wurde am 4. März 1678 in Venedig
geboren und erhielt seine musikalische Ausbildung von seinem Vater, der einer der
besten venezianischen Violinenvirtuosen war, an der Markuskirche. 1703 wurde
Vivaldi zum Priester geweiht und begann im gleichen Jahr, als Dirigent, Violinist und
Hauskomponist am Ospedale della Pieta in Venedig zu lehren. Vivaldi wurde zum "
Maestro di Violino" des Ospedale della Pieta ernannt und ein Jahr später
angeborenen Bronchial- oder Herzleidens vom Lesen der Messe befreit und war von
da an weltlicher Priester. 1709 übernahm Vivaldi als Maestro di Concerto die Leitung
des Orchesters der Pieta. Er blieb bis 1740 an der Schule, wo er nicht nur
unterrichtete, sondern auch Konzerte und Oratorien komponierte. Diese wurden vor
allem durch ein hohes Spendenaufkommen finanziert, das aber - nicht zuletzt wegen
der Konkurrenz zwischen den vier venezianischen Ospedali - auch von ihrer
musikalischen Leistung abhing. Trotzdem fand Vivaldi in Venedig nicht Anerkennung,
die er sich erhoffte. Von den Reisen nach Amsterdam, Rom, Prag, und Dresden, die
er trotz seines Leidens unternahm, kehrte er jedoch immer wieder zurück an die
Pieta. Die Tatsache, dass ihn auf diesen Reisen eine ehemalige Schülerin begleitete,
brachte ihn in Schwierigkeiten mit seinen Vorgesetzten. Der Rechtfertigungsbrief,
den er in diesem Zusammenhang schrieb, ist das einzige autobiographische
Zeugnis, das wir von ihm haben. 1723 bis 1725 lebte er überwiegend in Rom. Um
1740 nahm er eine Stellung am Hofe Karls VI. in Wien wo er auch am 28 Juli 1741
starb.
effektgeladener Melodik und Rhythmik. Die Mittelsätze sind hingegen oft in
langsamen Tempi gehalten. Vivaldis Instrumentalwerke hatten großen Einfluss auf
seine italienischen Zeitgenossen. Einige der Violinkonzerte und Sonaten Vivaldis
existieren nur als Transkriptionen von Bach, meist für Cembalo.
Vivaldis Konzerte dienten den Komponisten diese Genres in ganz Europa als Modell
und beeinflussten selbst den Stil seiner älteren Zeitgenossen. Er selbst war als
Geigenvirtuose nicht nur dem italienischen sondern auch einem Großteil des
europäischen Publikum durch seine außerordentlichen technischen Fähigkeiten
bekannt. Seine meisterhafte Beherrschung des Instruments trug maßgeblich zur
Durchsetzung des Violinkonzerts im europäischen Konzertbetrieb bei.
Vivaldi war der erste Komponist der konsequent die Ritornell-Form anwandte. Diese
bürgerte sich als Standardform für die schnellen Sätze des Konzerts ein. Außerdem
begründete er - im Gegensatz zum Concerto-grosso-Modell Carellis und unter dem
Einfluss der Konzerte Torellis, Albinonis und vor allem der venezianischen Opernarie
- die dreisätzige Form des Konzerts und er gehörte zu den ersten Komponisten, die
Solokadenzen einführten.
Vivaldis Werk, das erst 1926 durch einen bedeutenden Handschriftenfund
erschlossen wurde, umfasst 344 Solokonzerte, 81 Konzerte mit zwei oder mehr
Soloinstrumenten, 93 Sonaten und Trios und 46 Opern, davon sind aber nur 21
erhalten, 61 Sinfonien und Ripienokonzerte sowie zahlreiche geistliche und weltliche
Vokalwerke, darunter das Oratorium Juditha triumphans (1716), Messen und
Motetten. Zu seinen bekanntesten Werken zählen u.a. die Opern Orlando furioso
(1727), Griselda (1735) und Catone in Utica (1737) sowie die zwölf Triosonaten op. 1
(1705), die zwölf Violinsonaten op.2 (1709), die zwölf Konzerte L'Èstro armonico
op.3 (1711), die zwölf Violinkonzerte La stravaganza op.4 (um 1714), die zwölf
Violinkonzerte II cimento dell'armonia e dell'inventione op.8 (1725; darunter die
berühmten Vier Jahreszeiten) und die zwölf Violinkonzerte La cetra op.9 (1727).
Charakteristisch für alle Kompositionen ist die Dreisätzigkeit, ferner eine farbenreiche
Instrumentation mit
Richard Wagner
Richard Wagner wurde am 22.5.1813 zu Leibzig geboren und starb am 13.2.1983 in
Venedig. Sein Vater, Polizeiaktuar, war Karl Friedrich Richard Wagner. Er starb als
Wagner, das jüngste von 8 Geschwistern kaum ein halbes Jahr alt war. Wagner
wuchs in Dresden auf, wo er von 1822 bis 1827 die Kreuzschule besuchte und
vielfache, befruchtende Anregung für sein Talent fand. Seine Beziehungen zur Musik
waren zunächst nur oberflächlicher Art, da seine Neigung sich zuerst der Dichtkunst
zuwandte. Erst nachdem seine Mutter 1827 wieder nach Leibzig übersiedelt war, wo
seine Schwester Rosalie am Stadttheater als Schauspielerin wirkte, fing die Musik
an, ihn stärker zu fesseln. Er absolvierte das Nikolai-Gymnasium und erhielt damals
Violinunterricht. Wagners früheste Kompositionen sind in keiner Beziehung
außerordentlich, doch fesselnd durch einzelne individuelle Züge in melodischer wie
harmonischer Beziehung sowie durch die ganze Art, die er schon hier mit den
elementaren Mitteln der Tonkunst anfing. Im Herbst 1837 übernahm Wagner die
Kapellmeisterstelle an dem neu eröffneten Theater in Riga aber im Januar 1839
wurde Wagner wieder stellungslos.
Dann ging Wagner nach Zürich zurück, wo er bis 1958 blieb. Hier erfolgte eine
künstlerische Selbstbesinnung, die von großer Tragweite für sein weiteres Schaffen
war.
1858 verließ er Zürich, wo er, verstrickt in sein Liebeserlebnis mit Mathilde
Wesendonk, der Frau seines Freundes, des Großkaufmanns Otto Wesendonk, nicht
mehr bleiben konnte.
Die Erfüllung seiner kühnsten Träume winkten ihm als 1864 König Ludwig II von
Bayern, der soeben den Thron bestiegen hatte, ihn nach München einludt und ihm
unbegrenzte Gastfreundschaft erwies.
Wagner ging nach München und schon dort bestanden intime Beziehungen
zwischen Wagner und Bülows Frau Cosima. Cosima folgte Wagner nach Tribschen,
wo am 6.6.1969 der Sohn Siegfried geboren wurde. Die Ehe Bülows wurde am
18.7.1870 getrennt und am 25.8.1870 heirateten Wagner und Cosima. Am 22.4.1872
übersiedelte Wagner erwartungsvoll nach Beyreuth, das er sich als Stätte des
nationalen Theaters ausersehen hatte.
Am 14.September 1881 reist Wagner mit seiner Familie nach Venedig ab und
bezieht den am Canal Grande gelegenen Palazzo Vendramin. Am 24.Dezember
dirigiert Wagner im Teatro la Fenice sein Jugendwerk, die Sinfonie in C-Dur. Es
scheint, trotz häufiger Herzkrämpfe, die Wagner zu dieser Zeit plagen, eine gute Zeit
gewesen zu sein. Über Venedig erscheint ein Komet. Die Herzattacken Wagners
setzten eine Weile aus und Anfang Februar besuchte er mit seinen Kinder noch den
Karneval. Am nächsten Tag äußert er: „Heute muss ich mich in acht nehmen!“. Er
führt die Arbeit an einem Aufsatz „über das Weibliche im Menschen“ fort und lässt
sich beim Mittagstisch entschuldigen, da ihm nicht wohl sei. Die Dienerin hörte ihn
am Arbeitsplatz stöhnen, sie rief Cosima und diese fand ihn schon über dem
Schreibtisch zusammengesunken. Die letzen Worte, die er hingeschrieben hatte,
lauteten: „Gleichwohl geht der Prozess der Emanzipation des Weibes nur unter
ekstatischen Zuckungen vor sich. Liebe – Tragik.“. Dann stirbt er in den Armen
Cosimas. Der herbeigerufene Arzt stellte 15:30 das Ableben fest. Und noch des
selben Tages empfing eine respektvoll erschütterte Welt die Nachricht von seinem
Tode.
Adrian Willaert
Wurde gegen 1490 wahrscheinlich in Brügge geboren. Er starb am 17. Dezember
1562 in Venedig. Sein Vater, Dionys Willaert, war vermutlich Musiker. Nach E. Van
der Straaten sind Familien dieses Namens in dem Gebiet zwischen dem Meer und
etwa der Linie Brügge - Kortrijk nachweisbar. Adrian Willaerts Familie hat dort
anscheinend über ansehnlichen Besitz verfügt. Über Willaerts Jugend und erste
musikalische Ausbildung, vielleicht als Chorknabe, fehlen alle Nachrichten. G.
Zarlino, Willaerts Schüler und leidenschaftlicher Anhänger seiner Kunst, berichtet in
den Dimostrazioni harmoniche (1571), dass sich Willaert um die Rechte zu studieren,
nach Paris begeben habe, dort aber zur Musik übergegangen sei. Die französische
Musik der Zeit hat nachhaltig auf Willaert eingewirkt. Nach Zarlino hat sich Willaert
wieder in seine flämische Heimat begeben, von da nach Italien. Ein Aufenthalt in
Rom bleibt, da Register der Vatikanischen Kapelle aus diesem Zeitraum fehlen,
Hypothese. Irrtümlich hat man gemeint, Willaert habe vorübergehend als Kantor im
Dienste des ungarischen Hofes gestanden, eine von J. Meyerus stammende
Legende, die vor allem W. C. Printz verbreitet hat. Vielleicht hat Willaert der Kapelle
Ferdinands I. angehört, als dieser von der Wahl zum König von Ungarn Statthalter in
den Niederlanden war. So gewinnt Willaerts italienische Lebensgeschichte erst mit
dem Jahr 1522 festere Umrisse. Vom Februar dieses Jahres an wirkte er bis zum
Jahresbeginn 1525 am kunstliebenden Hofe des Herzogs Alfonso I. d´Este in
Ferrara. Bis zum Ende seines Lebens hat Willaert Beziehungen zum estensischen
Hofe unterhalten. Am 12. Dezember wurde Willaert als berühmte und „weithin
sichtbare“ Persönlichkeit in der Nachfolge des gleichfalls flämischen Musikers Petrus
de Fossis zum „Magister capellae cantus ecclesiastice Sancti Marci“ in Venedig
gewählt. Dieses Amt hat er in dreieinhalb Jahrzehnten seines Wirkens zu einem
Mittelpunkt der oberitalienischen Musikkultur erhoben. Da zunehmende Altersgicht
Willaert behinderte, bewilligten ihm die Procuratoren nach 1556 eine Hilfskraft in der
Person seines Schülers Francesco Sugana aus Treviso. Willaert ist eine jener
großen Gestalten der Musikgeschichte, welche die Nachwelt niemals vergessen hat.
Werke:
„Liste Chronologique“
„Famosissimi Adriani Willaert“
„Willaert musicorum omnium“
Gioseffo Zarlino
Gioseffo Zarlino wurde am 22.März 1517 in Chioggia, Italien, geboren. Bekannt
wurde er als italienischer Musiktheoretiker und Komponist. Er trat 1537 in den
Franziskanerorden ein und erhielt 1539 die Weihen, von da an widmete er sich
theologischen Studien. 1541 verließ er Chioggia, kam nach Venedig und wurde
Schüler von A. Willaert. Er arbeitete als Kapellmeister an San Marco (1565) und
Kapellan an San Severo.
Von seinen Kompositionen ist wenig erhalten, obwohl er zahlreiche Kirchenwerke für
San Marco verfasste, und als Komponist hoch angesehen war. Von Kompositionen
sind folgende erhalten:
Quinque vocum Moduli (Venedig 1549)
Modulationes sex vocum (Vendig 1566)
Vierstimmige Messe (handschriftlich erhalten)
Lectiones pro mortuis (Venedig 1563)
sowie weitere Motetten und Madrigale in Sammelwerke und als Manuskript.
Überragende Bedeutung kommt Zarlino als Musiktheoretiker zu. In den
grundlegenden Istitutioni harmoniche (Venedig 1558, Neuauflagen 1562, 1573 und
1593) gibt er eine umfassende Darstellung der Msuiklehre seiner Zeit. Gioseffo
Zarlino starb am 14. Februar 1590 in Venedig.
Istitutioni Harmoniche
In den grundlegenden Istitutioni harmoniche gibt Zarlino eine umfassende
Darstellung der Musiklehre seiner Zeit. Die entscheidenden Grundbegriffe stammen
aus der aristotelischen Philosophie. Sie führten zur Einteilung der Msuik in „scienza“
und „Arte“. Die musica speculativa als scienza gibt die mathematische Gesetzlichkeit
und philosophische Bgründung der Lehre, die musica prattica als arte ist die Lehre
selbst, sie beruht auf der Kompositionstechnik seines Lehrers Willaert. Sie gipfelt in
einer harmonisch konzipierten Kontrapunktlehre, der die Tonartenlehre von en modi
zugrunde liegt. Diese modi haben eigene Kadenzpläne und bestehen bis zu einem
gewissen Grad unabhängig neben den Kirchentönen. Deshalb verwendet Zarlino
auch nicht die sonst für die Kirchentöne üblichen griechischen Namen, sondern
benutzt die Ordnungszahlen von eins bis zwölf. Ihre Einteilung in authentische und
plagale Tonarten impliziert weitgehend ihre (ideale) Anwendungsweise und den
ihnen eigenen Ausdruckswert. H. Riemann bezeichnet Zarlino als „Vater der
modernen Musiktheorie“. Die istitutuioni erhalten eine vollständige darstellung der
Kontrapunktlehre, darunter eine Erklärung des doppelten Kontrapunkts (contrapunto
doppio=, auch in der Gegenbewegung (a moti contrarii), sowie des Kanons und
Doppelkanons, mit vielen Beispielen, denen der selbe Cantus firmus (veni creator)
zugrunde liegt. Die Anordnung der Halbtonstufen im Tonartensystem der modi wird
auch in der Fugenlehre angewendet. Dort wird das zwangsläufige Beibehaltender
Halbtonschritte auf den Tonstufen I, III, IV, und VII mit dem Begriff „fuga“ bezeichnet,
während deren Wechsel auf den Stufen II, III, VI und VII „Imitatio“ genannt wird. Die
Anwendungsweise ist also in beiden Fällen gleich streng und konsequent. Zarlino
stellt der genauen Wi3ederholung bei Fuge, Imitation und Kanon die sinngemäße
Wiederholung der Durchimitierung gegenüber, bei der ein Melodieglied entweder die
Lage
und dem Wert der Noten nach verändert wiederholt wird oder die
kontrapunktierte Stimme sich ändert. Das Verhältnis Sprach- Musik wird nur im
Grundsätzlichen behandelt. Zarlino spricht in seiner Darstellung der
Kompositionstechnik ausschließlich über den Fundamentalsatz und sagt nichts über
die Renaissance gültige Lehre vom Ausdruck. Il Melopeo perfetto, ein großes,
offensichtlich darauf abzielendes Werk, blieb Manuskript und ging anscheinend
verloren. In Form von 5 Dialogen zwischen Zarlino und seinen Schülern und
Freunden sind die Dimostrationi harmoniche angelegt. Zarlinos Theorien wurden
scharf angegriffen von Galilei, in dessen „Dialogo“ und „Discorso intorno alle opere di
Messer G.Z.“. Als Antwort auf Galileis erstes Buch gab Zarlino seine Sopllimenti
musicali heraus. Die Gesamtausgabe seiner Werke besteht aus 4 Bänden, darin
auch theologischer Trattato della pazienza.
Musiker in Venedig
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Albinoni, Tomaso: 8.6.1671 - 17.1.1750, Italienischer Komponist
Algarotti, Graf Francesco: 11.12.1712 – 3.5.1764, Verfasser von Operntexten
Bontempi, Giovanni Andrea: 1625 – 1.7.1705, Kastrat, Sang unter Monteverdi
Bussotti, Sylvano: 1.10.1931, Oper „Lorenzaccio“ wurde 1972 aufgeführt
Cladara, Antonio: 1670 - 28.12.1736, Italienischer Komponist
Cavelli, Francesco: 14.2.1602 – 17.1.1676, Italienischer Komponist
Cesti, Pietro: Italienischer Komponist, erste Oper wurde in Venedig aufgeführt
Ciampi, Vincenzo: Italienischer Komponist, am 2.4. in Venedig geboren
Cimarosa, Domenico: Italienischer Komponist, 1801 in Venedig gestorben
Deroubaix, Jeanne: Sang 1958 die Uraufführung von „Thremi“ (Strawinsky)
Diaghilew, Sergej: Russischer Ballett-Impresatio, 19.3.1872 - 19.8.1929
Donati, Baldassare: Italienischer Komponist, um 1530 in Venedig gestorben
Donizett, Gaedano. 29.11.1797 – 8.4.1848, Schrieb Opern für Venedig
Draghi, Antonio: Italienischer Komponist und Sänger, Bassist
Dragonetti, Domenico: Italienischer Kontrabassist, 7.4.1763 – 16.4.1846
Drayschock, Alexander: Böhmischer Pianist, 15.10.1818 – 1.4.1869
Fischietti, Dimenico: Lebte in neapel und Venedig, wo er Opern schrieb
Gabrieli, Andrea: Italienischer Komponist, um 1510 in Vendig geboren
Gabrieli, Giovanni: Italienischer Komponist, um 1557 in Venedig geboren
Goldino, Carlo: Italienischer Dichter und Librettist, 25.2.1770 geboren
Grandis, Renato de: Deutscher Komponist, um 1557 in Venedig geboren
Hasse, Johann Adolf: Deutscher Komponist, am 16.12.1927 gestorben
Hassse-Bordoni, Faustina: Sopransängerin, um 1700 in Venedig geboren
Labroca, Mario: Italienischer Komponist, Leiter des „Teatro la Fenice“
Legrenzi, Giovanni: Konservatsdirektor und Kirchenkapellmeister in Venedig
Lotti, Antonio: Italienischer Komponist, Schükler von Legrenzi,
Maderna, Bruno: Italienischer Komponist, am 21.4.1920 in Venedig geboren
Malipiero, Gian Francesco: Italienischer Komponist, am 18.3.1882 geboren
Marcello, Benedetto: Advokat und Ratsherr in Venedig und Brescia
Marini, Biagio: Italienischer Komponist, 1665 in Venedig gestorben
Monte, Toti del: Berühmte Italienische Koleratursängerinnen, 1975 gestorben
Monteverdi, Claudio: Italienischer Komponist,.1643 in Venedig gestorben
Nono, Luigi: Italienischer Komponist, 29.11.1924 - 8.5.1990 (Venedig)
Paer, Ferdinando: Italienischer Komponist, Opern wurde in Venedig aufgeführt
Petrucci, Ottaviano: Italienischer Musikverleger, starb 1539 in Venedig
Salieri, Amtonio: Italienischer Komponist, wurde Alumne in Venedig
Sanzogno, Nino: Italienischer Dirigent, wurde 1911 in Venedig geboren
Scuiti, Graziela: Italienische Sopransängerin, lebte in Venedig
Serafino, Santo: Geigenbauer in Venedig
Sinopoli, Guiseppe. Italienischer Komponist und Dirigent,.1964 geboren
Traetta, Tomasso: Italienischer Komponist, starb 1779 in Venedig
Verdi, Guiseppe: Italienischer Komponist, schrieb Opern in Venedig
Vivaldi, Antonio: Italienischer Komponist und Violinist, schrieb 49 Opern
Wagner, Richard: Deutscher Komponist, starb am 12.2.1883 in Venedig
Willaert, Adrian: Flämischer Komponist, starb 1562 in Venedig
Wolf-Ferrari, Ermanno: Italienischer Komponist, 1876 in Venedig geboren
• Zacconi, Lodovico: Augustinermönch, starb 1590 in Venedig
• Zarlino, Giuseff: Komponist und Musiktheoretiker, starb 1590 in venedig
• Zeno, Apostolo: Gründung von „Giornale die Letterati d’Italia“ 1668 geboren
Bibliographie
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CD-ROM Encarta
CD-ROM Musiklexikon
Carl Dahlhaus, Neues Handbuch der Musikwissenschaft
dtv-Musiklexikon
Internet (diverse Adressen)
MGG (Musik in Geschichte und Gegenwart)
Riemann Musiklexikon, Personenteil
Riemann Musiklexikon, Sachteil
Venedig-Führer (diverse)
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Martin Gregor-Dellin, Das kleine Wagner Buch
Hans-Werner Heister & Walter-Wolfgang Sparrer, Komponisten der Gegenwart
Silke Leopold, Claudio Monteverdi und seine Zeit
Heinrich Lindlar, Strawinsky Lexikon
Volker Scherliess, Igor Strawinsky und seine Zeit
(Venedig aus dem Weltraum)
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