STUDIUM DER TIERMEDIZIN PUERTO MONTT BESTIMMUNG

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STUDIUM DER TIERMEDIZIN
PUERTO MONTT
BESTIMMUNG VON NEOSPORA CANINUM MITTELS
IMMUNCHROMATOGRAPHIE IN HUNDEN AUS ZWEI
MILCHVIEHBETRIEBEN DER PROVINZ LLANQUIHUE, CHILE.
Studienbericht als Teil der Anforderungen, um den Grad eines
TIERARZTES
zu erlangen
RAÚL ANDRÉS LATORRE TAMPIER
Puerto Montt, Juli 2013
BETREUENDER PROFESSOR:
FRANK VERA OTAROLA
TIERARZT
AKADEMIKER IN DER TIERMEDIZIN
1. EINLEITUNG
1.1 BEDEUTUNG
Seit Anfang 1944 wurde Neospora caninum weltweit als Verursacher von
Aborten in Milchkühen nachgewiesen (Márquez, 2003).
In Hunden wurde N. caninum als Auslöser parasitärer Erkrankungen
nachgewiesen, so auch in abortierten, mumifizierten Rinderföten und Kälbern
mit neonataler Paralyse. Seither wurde die Krankheit in Rindern weltweit an
verschiedenen Orten nachgewiesen, und es ist jetzt bewiesen, dass sich Hunde
und Rinder mit dem gleichen Mikroorganismus infizieren. Aborte im ersten
Trächtigkeitsdrittel sind die bei Rindern mehrheitlich beobachteten klinischen
Anzeichen, wobei sie sich zwischen dem vierten und sechsten Monat häufen.
Außerdem verursacht N. caninum den Tod neugeborener Kälber und die
Geburt kranker Tiere mit nervöser Symptomatik, jedoch sind auch Geburten
ohne erkennbare Infektion möglich. Diese subklinischen Kälber sind mögliche
Multiplikatoren der Erkrankung innerhalb der Herde oder persistent infiziert
(Silva, 2002).
Das Protozoon kann über Bullensperma ausgeschieden werden, und
seine Desoxyribonukleinsäure (DNS) konnte auch schon in gefrorenem Sperma
nachgewiesen werden (Moore et al., 2005).
1.2 TAXONOMIE
N. caninum ist ein Protozoon der Klasse Coccidia, der Familie
Sarcocystidae, zusammen mit Toxoplasma, Sarcocystis, Hammondia, Besnoitia
und Frenkelia (Patitucci, 2001).
1.3 EPIDEMIOLOGIE
Studien in Brasilien zeigten eine Seroprävalenz von 21,6% in Hunden,
welche in der Umgebung von Milchkuh-Weiden lebten, während in Argentinien
nachgewiesen wurde, dass 73,3% der Hunde in Kontakt mit
milchwirtschaftlichen Betrieben den Parasit beherbergten. Aus Chile ist eine
wesentliche Anzahl innerhalb der Milchherde bekannt, die Anzahl an Aborten
wurde in letzter Zeit jedoch nicht quantifiziert. Allerdings ist bekannt, dass
daraus relevante Wirtschaftsverluste entstehen. Zum Beispiel hat Chile ein
nationales Kontrolllabor für Brucella sp. sowie andere infektiöse Erreger wie
Leptospirose und Bovine Virrusdiarrhoe eingerichtet. Diese haben jedoch nicht
dieselbe Relevanz wie Neospora caninum (Patitucci, 1999).
In England wird berücksichtigt, dass jährlich 6000 Aborte durch N.
caninum auftreten, denen für jede Abtreibung Verluste von 800 USD
zugewiesen werden (Moore et al., 2005).
1.4 BIOLOGISCHER ZYKLUS
Der Hund ist sowohl Zwischen- als auch Endwirt und scheidet die
Oozysten mit dem Kot in die Umwelt aus. Er belastet so Wiesen und
Trinkwasser der Produktionstiere, die Zwischenwirte, die letztendlich Symptome
der Neosporose wie Aborte aufweisen (Del Campo, 2003).
Andererseits kann ein Hund, der als Zwischenwirt wirkt, seropositiv sein
und die Infektion vertikal auf seine Welpen übertragen, wobei diese bis zu 24
Stunden nach der Geburt infektiös sind (Moore et al., 2005).
1.5 PATHOGENESE
Der protozoische Erreger Neospora caninum wird über infiziertes
Gewebe (horizontale Übertragung) oder durch die Plazenta aufgenommen. Die
Zystenwand wird durch den Magensaft abgebaut und die parasitären Formen,
mit dem enteroepithelialen Stadium beginnend, freigegeben. Nachdem eine
sexuelle und asexuelle Vermehrung im Darm stattgefunden hat, werden die
Oozysten von den Endwirten ausgeschieden (Moore et al., 2005).
Oozysten werden maximal 3 Wochen lang mit dem Kot ausgeschieden.
Erst nachdem die Sporenbildung in der Umwelt stattgefunden hat, werden sie
für die Rinder infektiös (Silva, 2002).
Die spezifischen Symptome sind bei älteren Hunden nicht sichtbar. In
Welpen oder jungen Hunden (jünger als 1 Jahr) können klinische Symptome
wie Paralyse, Myokarditiden, Dermatitiden, Pneumonien oder Enzephalitis
beobachtet werden. Bei einer Neospora caninum-Infektion in Welpen mit
Schwäche der Gliedmaßen konnte der Parasit nach post mortem-Entnahme in
Hirn- und Muskelgewebe nachgewiesen werden (Płoneczka und Mazurkiewicz,
2008).
1.6 GEOGRAFISCHE ANALYSE
Im Jahr 1998 wurde N. caninum im Zusammenhang mit einem Ausbruch
von Aborten im Rind in der Region Araukanien, Chile, diagnostiziert. In
nachfolgenden Untersuchungen der Kühe mit Abortgeschichte wurde der
Parasit serologisch nachgewiesen. Eine Studie der Seroprävalenz dieses
Protozoons in einer Gruppe Milchkühe von vier Feldern der Region von Los
Lagos erwies Prävalenzen von 20,5% und 50% und bestätigte damit das
Vorhandensein von Antikörpern gegen Neospora caninum in der chilenischen
Region (Patitucci et al., 1999).
1.7 AKTUELLE SITUATION
Die nach Beschwerden an das Landwirtschaft- und Viehzucht-Service
diagnostizierten Neosporosefälle 2011 haben gezeigt, dass die Zahl der
Infektionen mit Neospora caninum angestiegen ist. Dagegen sind andere
Krankheiten wie die Rinderbrucellose und die Leptospirose tendenziell
rückläufig (SAG, 2012).
Unter den Krankheiten, die bei Rindern beobachtet wurden, besteht
weiterhin ein Trend des Abortgeschehens ohne Beteiligung von IBR, BVD und
Neospora, was sich – vor dem Hintergrund, was in den vergangenen Jahren
schon geschah – besorgniserregend auf die Produktionsstärke dieser Betriebe
auswirken könnte (Del Campo, 2003).
Die Hauptdiagnosen bei Rindern unter den im Jahr 2011 eingegangenen
Beschwerden waren unter anderem Neosporose mit 117 Betroffenen aus einer
Gesamtzahl von 6.968 und einer Benachrichtigung von 55 Betroffenen (SAG,
2012).
Andererseits zeigen die Ergebnisse der serologischen Tests für
Neospora in Abortfällen zwischen 2006 und 2011, dass im Durchschnitt 37,4%
der Fälle gegen Neospora und andere Erreger, wie IBR und BVD-Virus oder
Leptospira reagieren (Tabelle 1, Anhang; SAG, 2012).
Der Anteil an Abortbeschwerden zwischen den Jahren 2006 und 2011
erhöhte sich im Laufe der Jahre, beginnend bei 4% nur Neospora positiv bis zu
24,54% im 2011. Die Anzahl der Beschwerden erhöhte sich ebenfalls, mit 100
Beschwerden im Jahr 2006 bis hin zu 216 Beschwerden im Jahr 2011 (Tabelle
2, Anhang) (SAG, 2012).
1.8 DIAGNOSE
Von Hunden gibt es keine relevanten Studien über die Prävalenz in den
Regionen Los Lagos und Los Ríos in Chile. Die Diagnose wird in diesem Fall
durch die Verwendung immunhistochemischer Techniken und immundiagnostischer Tests gestellt, wie direkter Agglutination, ELISA, indirekter
Immunfluoreszenz, Koproskopie, Agglutinationstests und Immunchromatographie, die eine sichere, effektive und schnelle Technik ist (Silva et al., 2010).
Die Immunchromatographie wird für eine schnelle Diagnose in Blut-,
Urin-, Speichelproben etc. verwendet. Für viele noch unbekannt, besteht dieser
Test aus einem Kunststoffträger, auf dem eine Nitrozellulosemembran
aufgebracht ist. Nach Zugabe der Probe wandert diese durch die
Nitrozellulosemembran und reagiert zunächst mit dem konjugierten Antikörper
(Álvaro G, 2010).
Falls das Antigen vorhanden ist, bindet dieses mit dem Konjugat. Später
wandert das Antigen weiter und zieht das Konjugat bis hin zu einer Stelle, an
der ein Fänger-Antikörper gebunden ist (Álvaro G, 2010).
In Bezug auf den Immunchromatographie-Test mit der Handelsbezeichnung
FASTest® NEOSPORA caninum ist bemerkenswert, dass er ein spezifisches
rekombinantes Chimärprotein mit hoher Affinität beinhaltet, bei dem die
Wahrscheinlichkeit, dass ein negatives Ergebnis vorkommt, wenn der Bluttest
keine Antikörper gegen Neospora caninum enthält, 98,8% beträgt, und die
Wahrscheinlichkeit, dass ein positives Ergebnis vorkommt, wenn der Bluttest
Antikörper gegen Neospora caninum enthält, 96,4% beträgt (A. Kern, 2011).
1.9 BEHANDLUNG
Clindamycin und Toltrazuril sind die wirksamsten Medikamente, welche
Hirnläsionen bei experimentell infizierten Kälbern vermindern. Eine geeignete
Technik, um eine vertikale Übertragung der Krankheit zu verhindern, ist der
Embryotransfer (ET). Um die postnatale Infektion von Rindern zu verhindern,
wird empfohlen, Hunden den Zugang zu Wasserquellen, Weiden und Speicher
mit Rinderfutter zu erschweren (Moore et al., 2005).
1.10 ZIELE
1.10.1.1 Gesamtziel
- Nachweis von Neospora caninum durch Immunchromatographie in
Hunden aus zwei Milchviehbetrieben in der Provinz Llanquihue,
Chile.
1.10.1.2 Spezifische Ziele
-
Prozentuale Quantifizierung der Hunde mit und ohne Parasiten.
Vergleich des Vorhandenseins von N. caninum zwischen den beiden
Milchviehbetrieben.
1.11 HYPOTHESE
In beiden Milchviehbetrieben im Bereich des Llanquihue, Chile, kommen
Hunde vor, in denen Neospora caninum mittels Immunchromatographie-Test
nachgewiesen werden kann.
2. MATERIAL UND METHODEN
Die Studie wurde zwischen April und Mai 2013 an 30 Hunden aus zwei
Milchviehbetrieben durchgeführt. Der Milchviehbetrieb A ist 8,5 Kilometer von
Casma, camino cancha rallada, entfernt, mit einer Fläche von 400 Hektar und
insgesamt 800 Rindern. Betrieb B, camino viejo, hat eine Fläche von 350
Hektar und insgesamt 670 Rinder. Beide gehören zur Gemeinde Frutillar,
Provinz Llanquihue, zehnte Region, Chile.
2.1 MATERIAL
Biologisch:
- 30 Hunde: 11 Hunde aus Milchviehbetrieb A, 19 Hunde aus Betrieb B.
Zusätzliche Materialien:
- 30 Probenröhrchen für Serum ohne Gerinnungshemmer
- 3 Kits FASTest® NEOSPORA caninum
- Latexhandschuhe
- Maulkorb
- 3 Fläschchen mit 3 ml Pufferlösung (in den Kits enthalten)
- 30 Einmal-Kunststoffpipetten
- 5 ml-Spritze
- Watte
- Alkohol
- 22G und 23G Nadeln
- Wasserstoffperoxid
2.2 METHODEN
Es wurden Hunde gesucht, die in Häusern auf dem Betriebsgelände
lebten, mit dem Ziel, Neospora caninum nachzuweisen. Mit Zustimmung der
Besitzer wurden Blutproben entnommen. Maulkörbe gewährleisteten die
Sicherheit. Der Stress der Tiere während der Blutentnahme wurde durch
Mithilfe der Besitzer vermieden.
Ca. 2 ml Blut wurde mit einer sterilen Einweg-Spritze und Nadel 22G und
23G, in Abhängigkeit von der Größe des Tieres, aus der V. cephalica in ein
Röhrchen mit EDTA gezogen, wobei bei jeder Blutentnahme die Keimfreiheit
mittels Verwendung von OP-Handschuhen und Alkoholtupfern sichergestellt
wurde.
Der Nachweis von Neospora caninum-Antikörpern in den Hunden wurde
mittels FASTest® NEOSPORA caninum, einem immunchromatographischen
Schnelltest zum Nachweis von Antikörpern gegen Neospora caninum erbracht.
Sobald die Blutproben gezogen waren, wurden sie auf einem zuvor mit
Chlor desinfizierten Tisch abgelegt und die Testkit-Materialien vorbereitet.
Mit einer Mikropipette wurde aus den Probenröhrchen ein Tropfen Probe
und anschließend zwei Tropfen Pufferlösung aus dem Testkit ins Fenster „S“
der Testkassetten gegeben.
Diese waren vorher mit der Patientennummer beschriftet worden und
wurden, der Gebrauchsanweisung folgend, auf einer glatten Oberfläche
abgelegt. Nach 15 Minuten wurde das Ergebnis jeder Kassette abgelesen.
Negatives Ergebnis: Die Testkassette weist nach 15 Minuten eine
vertikale rote Kontrolllinie unter „C“ auf, jedoch keine rote Testlinie „T“. Dieses
Ergebnis weist auf ein Neosporose-negatives Tier.
Positives Ergebnis: Als positiv wurden die Testkassetten bewertet,
welche nach 15 Minuten zwei vertikale Linien aufwiesen: eine rote Kontrolllinie
„C“ und eine rote Testlinie „T“, wo die Neospora-Antikörper gebunden worden
waren. Beide Linien waren scharf abgegrenzt (Abbildung 2, Anhang).
Ungültiges Ergebnis: Im Fall, dass nur eine rote Testlinie oder keine Linie
nach 15 Minuten erschien, wurde die Probe wurde als ungültig betrachtet. Der
Test musste erneut durchführt werden.
Für die ordnungsgemäße Verwendung der Kits sollten diese vor der
Verwendung nicht geöffnet werden, nicht in Berührung mit der Haut kommen,
das verwendete Material kann potentiell infektiös sein und sollte daher
vorzugsweise verbrannt werden.
Die Daten wurden zur weiteren Analyse in eine Tabelle (Tabelle 3, s.
Anhang) eingetragen.
3. STATISTISCHE ANALYSE
-
Um die Anwesenheit von Antikörpern gegen Neospora caninum zu
beurteilen, wurde eine deskriptive Statistik erstellt.
Die in dieser Studie erhaltenen Ergebnisse wurden in Prozentzahlen (%)
angegeben.
4. ERGEBNISSE
Nach der Datensammlung wurden alle Ergebnisse der Hunde zweier
Milchviehbetriebe in der Stadt Casma in einer Excel-Tabelle eingetragen, um
die Werte interpretieren zu können.
Die Grafik 1 (Abb. 1) zeigt, dass 5 von 30 Hunden der Gemeinde
Frutillar; Provinz Llanquihue, zehnte Region, Chile (17%) im Schnelltest
Neospora caninum-Antikörper aufwiesen, während 25 von 30 Hunden (83%)
negativ waren.
Gesamtübersicht Neospora caninum
in den getesteten Hunden
17%
Positiv
Negativ
83%
Abbildung 1. Prozentuale Verteilung von Neospora caninum aus allen getesteten Hunden in
beiden Milchviehbetrieben.
Die Grafik 2 (Abb. 2), zeigt, dass 3 von 19 Hunden (16%) aus
Milchviehbetrieb A Neospora caninum positiv sind, während 16 (84%) negativ
sind.
Betrieb A
16%
Positiv
Negativ
84%
Abbildung 2: Prozentuale Verteilung der Neospora caninum-positiven und -negativen Hunde
aus Milchviehbetrieb A.
Die Grafik 3 (Abb. 3) zeigt, dass 2 von 11 Hunden (18%) aus
Milchviehbetrieb B Neospora caninum-positiv sind, während 9 (82%) negativ
sind.
Betrieb B
18%
Positiv
Negativ
82%
Abbildung 3: Prozentsatz von Neospora caninum-positiv und -negativ getesteten Hunden aus
Milchviehbetrieb B.
5. DISKUSSION
Laut Cornejo et al. (2004) beträgt die Antikörperprävalenz gegen N.
caninum in Chile zwischen 19 und 22%. Ähnliche Studien mit Hunden anderer
geografischer Zonen zeigten, dass Neospora caninum in der Umgebung von
Lima und in der Provinz Chachapoyas jeweils 33 und 29% betragen (Del
Campo et al., 2003; Horna et al., 2003).
In anderen Ländern sind die in solchen Studien erhaltenen Prävalenzen
unterschiedlich; so hat man in Hunden von Viehzüchtern aus Uruguay
Prävalenzen 20% erhalten (Barber et al., 1998), die dieser Studie vergleichbar
sind, während in anderen Breiten die Ergebnisse höher waren: jeweils 31, 36
und 73% in Hunde aus Molkereien in Japan (Sawada et al., 1998), Brasilien
(Belo et al., 1999) und Argentinien (Basso et al., 1999); wobei es jedoch wichtig
ist zu beachten, dass die Ergebnisse der Hunde in diesen Studien nicht mit
Prävalenzen bei Rindern korreliert wurden.
In der vorliegenden Studie zeigen die Ergebnisse eine Prävalenz von
17%, der Wert ist vergleichbar mit der Prävalenz in anderen Ländern südlicher
Breite. Diese Daten weisen auf horizontale Übertragung zwischen Rind und
Hund hin. Diese beruht auf den Merkmalen der Milchviehhaltung in der
Gegend: halb extensive Einrichtungen, Ernährung basierend auf Weidenfutter,
Konzentrat und Gärfutter, für Hunde leicht zugängliche Felder.
Unter den getesteten Hunden zeigte sich, dass es auf den
Milchviehbetrieben mehr Männchen als Weibchen gibt. Weibchen sind
schwieriger zu halten. Sie müssen sterilisiert werden müssen, da die Besitzer
der Betriebe Wert darauf legen, keine Welpen zu haben, so dass deren
Überwachung von großer Bedeutung für die Milchviehbetriebe ist (Patitucci,
2000).
Offenbar gibt es eine Korrelation zwischen der Seroprävalenz von N.
caninum und der Infektion von Rindern durch Hunde. Dies wird durch die
Ergebnisse von Silva et al. (2002) bestätigt.
Ebenso bestätigt die Literatur, dass es keinen Einfluss des Alters der
Hunde auf die Infektion durch N. caninum gibt (Pereira-Bueno et al., 1999; Del
Campo et al., 2003; Horna et al., 2003).
In Chile wurden bereits einige Untersuchungen auf den Molkereien in der
Metropolregion und der Region Araukanien durchgeführt, mit alarmierenden
Neosporose-positiven Ergebnissen der Versuchstiere. In den meisten
serologischen Hundestudien (Björkman und Uggla, 1999) wurde ein IFA-Test
für den Nachweis von Antikörpern gegen N. caninum verwendet. Eine Studie
mittels eines immunchromatographischen Tests gibt es in Chile nicht. Dieser
kann nur aus Österreich eingekauft werden, so dass es zwar teurer, jedoch viel
schneller und einfacher ist, die Protozoen zu nachzuweisen.
Diese Studie basiert auf der Sammlung von Proben auf
Milchviehbetrieben in der Nähe des Dorfes Casma. Die Ergebnisse bestätigen
jene aus Japan, Chile und Peru (Sawada et al., 1998; Patitucci et al., 2001;
Horna et al., 2003); möglicherweise, weil die Hunde in den Ställen in ständigem
Kontakt mit dem Vieh sind und ein größeres Risiko besteht, die Rinder zu
infizieren im Vergleich zu Hunden der Umgebung.
Darüber hinaus werden diese Hunde als Hirten und Viehhüter in der
Nacht eingesetzt. Es wurde jedoch kein Zusammenhang zwischen diesen
Eigenschaften und der Infektionsrate festgestellt, sodass die Unterschiede in
der N. caninum-Infektion nur auf der engeren Wechselwirkung der Hunde mit
den Rindern beruht.
Kein getestetes Tier hatte klinische Anzeichen von Neosporose. Das
Ergebnis im Testkit beweist nur Infektion, aber nicht Krankheit (Dubey, 2003).
Die durch Dubey und Lappin (2000) durchgeführten Studien zur Seroprävalenz
in Hunden zeigten, dass es eine größere Anzahl subklinisch infizierter Tiere als
erkrankter Tiere gibt. Trotzdem muss Neosporose als Differentialdiagnose bei
Hunden mit nervösen Symptomen berücksichtigt werden.
Ebenfalls sollte man berücksichtigen, dass laut Lértora (2004)
immunhistochemische und immunchromatographische Techniken die
koprologischen und histopathologischen Analysen bestätigen, da in 90% der als
positiv diagnostizierten
nachgewiesen wurden.
Fälle
diese
durch
immunologische
Methoden
6. SCHLUSSFOLGERUNGEN
Es zeigte sich, dass 17% der Hunde Neospora caninum-positiv waren.
Dies bedeutet, dass 4 von 30 Hunden zur Zeit die Krankheit haben oder hatten,
weil die Antikörper den Zeitpunkt der Neospora-Infektion nicht angeben können.
Diese Werte zeigen, dass ein Teil der Aborte in Rindern in der Provinz
Llanquihue durch in Hunden präsentes Neospora verursacht sein könnte.
Obwohl es bisher keine Berichte über klinische Fälle gibt, sollte die Krankheit
bei der Differentialdiagnose bei Hunden mit neuromuskulären Symptomen
berücksichtigt werden. Unter Berücksichtigung der begrenzten Studie wird in
dieser Arbeit auch dargestellt, dass diejenigen Tiere, welche in ländlicher
Umgebung oder in der Nähe von Ställen leben und/oder sich von
Plazentaresten oder rohem Fleisch ernähren, ein größeres Infektionsrisiko
besitzen.
Der Unterschied der beiden Betriebe war nicht von prozentualer
Bedeutung, da im Betrieb A ein Wert von 16% und im Betrieb B ein Wert von
18% gefunden wurde, was zu der Schlussfolgerung führt, dass die Prävalenz in
den ländlichen Gebieten der Provinz Llanquihue ähnlich ist.
Wichtig sind Präventions- und Kontrollmaßnahmen: Die serologische
Untersuchung jeden Tieres, das in den Betrieb eingebracht wird, die Separation
der Kühe während der Geburt, um die Hunde daran zu hindern, Plazenta und
Wochenfluss zu fressen, und die Testung neuer Hunde, die in die
Rindergebiete eingeführt werden.
Bisher gibt es kein zugelassenes Produkt für die Behandlung von
Neosporose. Die Impfung ist damit die einzige Möglichkeit für Landwirte, um
den Rückgang der durch Neospora caninum verursachten Aborte zu erreichen.
Diese wird in Chile vertrieben, der Impfstoff ist der einzige in den USA
zugelassene Impfstoff zur Bekämpfung dieser parasitären Erkrankung.
7. BIBLIOGRAPHIE
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8. ANHANG
Tabelle 1: Hauptdiagnosen bei Vieh laut Beschwerden im 2011
Diagnose
Nicht infektiöse Aborte
Rinderbrucellose
Brucellose, Neosporose
Leptospirose, Neosporose
*Neosporose
Benachrichtigung
25
2
1
3
55
Summe
1961
30
187
182
6968
Betroffene
56
2
3
8
117
SAG. 2012. Agrarstatistik. Verfügbar unter http://www.sag.gob.cl, abgerufen am 28 November
2012.
Tabelle 2: Aborte - Beschwerdenanzahl und keine Reaktion auf Neospora
zwischen den Jahren 2006 und 2011.
Jahr
Anzahl der
Beschwerden
Anzahl an
Labor
gesendet
Nr (+)
Neospora
Nr (+) nur
Neospora
% (+)
/Analyse
Neospora
% nur N.c.
positiv
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Total
100
115
106
90
157
216
784
88
81
88
63
134
145
599
28
26
23
10
69
68
224
4
6
17
9
56
53
145
31,82
32,1
26,14
15,87
51,49
46,9
37,4
4
5,22
16,04
10
20,67
24,54
18,5
SAG. 2012. Agrarstatistik. Verfügbar unter http://www.sag.gob.cl, abgerufen am 28. November
2012.
Abbildung 3: Formular, mit dem die Studie durchgeführt wurde und
nachfolgende Ergebnisse analysiert wurden.
Name
des
Betriebs
Alter
Hundes
Name
des
Besitzers
Geschlecht
des Hundes
Name
Hundes
Rasse
Hundes
des
positiv
Formular (Persönliche Mitteilung).
negativ
des
des
Abbildung 4: Schnelltest für Neospora caninum
Abbildung 5: Positive und negative Testergebnisse
Negativ
Positiv
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