Pressemitteilung Ihr Ansprechpartner Frédérique Santerre +41 79 6139348 19. April 2017 Merck schließt sich der Drugs for Neglected Diseases Initiative (DNDi) an • Merck öffnet seine Wirkstoff-Bibliothek für DNDi, um Heilmittel für Leishmaniose und Chagas-Krankheit zu finden • Merck verstärkt seine Bemühungen zur Bewältigung vernachlässigter Tropenkrankheiten (NTDs) als Teil seiner Kampagne, Zugang zu Gesundheit bereitzustellen • Merck bekräftigt seine Verpflichtung gegenüber der London Declaration und dem Ziel, bis 2020 die zehn vernachlässigten Tropenkrankheiten einzudämmen oder zu eliminieren, die für über 90 % der weltweiten Krankheitslast durch diese Krankheiten verantwortlich sind Genf, 18. April 2017 – Merck, ein führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen, hat heute eine Kooperation mit der Drugs for Neglected Diseases initiative (DNDi) bekannt gegeben. Ziele dieser Kooperation sind die Beschleunigung Entwicklung des neuer Forschungsprozesses Therapien für die und die Kostensenkung vernachlässigten bei der Tropenkrankheiten Leishmaniose und Chagas-Krankheit. Dem Risiko einer Infektion mit diesen Krankheiten sind 450 Millionen Menschen ausgesetzt. DNDi ist eine kollaborierende, gemeinnützige Organisation, die in der Arzneimittelforschung und -entwicklung (F&E) tätig ist und vom Bedarf von Patienten angetrieben wird. Im Rahmen der Kooperation mit DNDi arbeitet Merck mit einem Netzwerk an führenden, international anerkannten Experten auf diesem Gebiet zusammen. Darüber hinaus unterstützt Merck die Stärkung von lokalen Kapazitäten für F&E über das DNDi-Netzwerk von Kompetenzzentren im Bereich F&E für NTDs auf der Nordund Südhalbkugel. Seite 1 von 4 Frankfurter Straße 250 64293 Darmstadt Hotline +49 6151 72-5000 www.merckgroup.com Frédérique Santerre +41796139348 [email protected] „Es ist von entscheidender ganzheitlichen Ansatz Bedeutung, verfolgen, um dass wir alle vernachlässigte gemeinsam einen Tropenkrankheiten zu bekämpfen, von denen mehr als eine Milliarde Menschen weltweit betroffen sind. Wir benötigen bessere, neuere Instrumente und Lösungen für viele dieser Krankheiten. Durch unsere Partnerschaft mit DNDi wollen wir dazu beitragen, dass eine Pipeline mit Arzneimitteln zur Bekämpfung dieser Krankheiten schneller zur Verfügung steht“, sagte Belén Garijo, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und CEO Healthcare. Im Rahmen einer Kooperation mit fünf weiteren pharmazeutischen Unternehmen (Eisai, Shionogi, Takeda, AstraZeneca und Celgene) experimentiert der DNDi NTD Booster mit einem neuen Ansatz der offenen Innovation zur Wirkstoffsuche durch einen multilateralen, parallel laufenden und die Mitgliedsfirmen übergreifenden Suchprozess. Mithilfe eines sich wiederholenden Suchprozesses untersuchen Unternehmen ihre Bibliotheken kontinuierlich auf besser passende Kandidaten, während die Suche neu definiert wird. Dabei wird die Zeit komprimiert, die für das Auffinden von Leitkandidaten benötigt wird. „Die Wirkstoffsuche in der frühen Phase ist teuer und zeitaufwendig. Der Booster bewältigt diese Schwierigkeiten, indem er es DNDi erlaubt, multilaterale, parallel laufende Suchprozesse über Millionen von Wirkstoffen, die sich im Eigentum der teilnehmenden Unternehmen befinden, durchzuführen“, so Dr. Bernard Pécoul, DNDi Executive Director. „Die Ergänzung des Booster-Projekts um die Wirkstoffsammlung von Merck erhöht die Chance auf Entdeckung von verzweifelt benötigten neuen Therapien für Leishmaniose und die Chagas-Krankheit.“ Durch den Anschluss an DNDi bekräftigt Merck seine Verpflichtung gegenüber der London Declaration. Diese einzigartige Partnerschaft aus mehreren öffentlichen und privaten Interessensgruppen Weltgesundheitsorganisation will (WHO) dem zur Erreichen der Eindämmung, NTD-Ziele der Eliminierung oder Ausrottung von 10 NTDs, darunter auch Leishmaniose und Chagas-Krankheit, Schwung verleihen. Beim Start der Partnerschaft 2012 verpflichtete sich Merck zu einer Verzehnfachung seiner Praziquantel-Spende, um die Wurmkrankheit Bilharziose bis zur Eliminierung zu bekämpfen. Im Zeitraum 2012 bis 2016 steigerte Merck die Anzahl der jährlich gespendeten Tabletten von 25 auf 200 Millionen. Seite 2 von 4 Mindestens 218 Millionen Menschen waren 2015 behandlungsbedürftig, 90 % von ihnen in Afrika. i Die Kooperation Merck-DNDi NTD Booster Consortium ist ein strategischer Bestandteil der Initiative „Zugang zu Gesundheit“ („Access to Health“, A2H) des Unternehmens. Es soll unterversorgten Bevölkerungsgruppen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen den nachhaltigen Zugang zu Gesundheitsleistungen hoher Qualität über seine vier Schwerpunktbereiche, die sogenannten „4As of Access“ ermöglichen: „Availability“ (Verfügbarkeit), „Affordability“ (Bezahlbarkeit), „Awareness“ (Bewusstsein) und „Accessibility“ (Erreichbarkeit). Das Teilen von geschütztem Know-how mit führenden NTDPartnern dort, wo Merck über keine besondere Kompetenz, aber über relevante Wirkstoffe verfügen, trägt dazu bei, dass wissenschaftlicher Fortschritt sichergestellt und neue Generationen von Gesundheitslösungen, die den Bedarf der Ärmsten ins Visier nehmen, entdeckt werden. Über Leishmaniose Leishmaniose ist eine Krankheit, die von Parasiten der Spezies Leishmania hervorgerufen wird. Sie wird über den Biss bestimmter Arten von Sandmücken übertragen. Derzeit sind etwa 4 bis 12 Millionen Menschen in ca. 100 Ländern infiziert. Jedes Jahr kommt es zu schätzungsweise 700 000 bis 1 Millionen Neuerkrankungen und zu 20 000 bis 30 000 Todesfällen. Über die Chagas-Krankheit (amerikanische Tryposomiasis) Die Chagas-Krankheit (amerikanische Tryposomiasis) ist eine parasitäre Tropenkrankheit, die meist von Insekten übertragen wird, die als Triatominae oder Raubwanzen bekannt sind. Etwa 6 bis 7 Millionen Menschen weltweit sind Schätzungen zufolge mit Trypansosoma cruzi, dem Erreger der ChagasKrankheit, infiziert. 2015 führte die Chagas-Krankheit bei geschätzt 8 000 Menschen zum Tode. Die meisten Erkrankten sind arm und wissen nicht, dass sie infiziert sind. Über die Drugs for Neglected Diseases Initiative (DNDi) Die DNDi wurde 2003 gegründet, um den Bedarf von Patienten mit den am meisten vernachlässigten Krankheiten ins Visier zu nehmen. Die kollaborierende, gemeinnützige Organisation ist in der Arzneimittelforschung und -entwicklung tätig und wird vom Bedarf der Patienten angetrieben. Ihre Vision besteht darin, die Lebensqualität und Gesundheit von Menschen, die unter vernachlässigten Krankheiten leiden, zu verbessern, indem ein alternatives Modell zur Entwicklung von Arzneimitteln für diese Krankheiten angewendet und fairer Zugang zu neuen und relevanten Instrumenten der Gesundheitsversorgung sichergestellt wird. Bei diesem gemeinnützigen, vom öffentlichen Sektor gesteuerten Modell arbeitet eine Vielzahl von Akteuren zusammen. Ziel ist es, das Bewusstsein für den Bedarf an der Erforschung und Entwicklung von Arzneimitteln für jene vernachlässigten Krankheiten schärfen, die nicht in den Rahmen der marktorientierten Forschung und Entwicklung (F&E) fallen. Sie schaffen zudem öffentliche Verantwortung und Führung, indem sie den Bedarf dieser Patienten in Angriff nehmen. Seite 3 von 4 Sämtliche Pressemeldungen von Merck werden zeitgleich mit der Publikation im Internet auch per E-Mail versendet. Nutzen Sie die Web-Adresse www.merckgroup.com/newsabo, um sich online zu registrieren, die getroffene Auswahl zu ändern oder den Service wieder zu kündigen. Über Merck Merck ist ein führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen in den Bereichen Healthcare, Life Science und Performance Materials. Rund 50.000 Mitarbeiter arbeiten daran, Technologien weiterzuentwickeln, die das Leben bereichern – von biopharmazeutischen Therapien zur Behandlung von Krebs oder Multipler Sklerose über wegweisende Systeme für die wissenschaftliche Forschung und Produktion bis hin zu Flüssigkristallen für Smartphones oder LCD-Fernseher. 2016 erwirtschaftete Merck in 66 Ländern einen Umsatz von 15,0 Milliarden Euro. Gegründet 1668 ist Merck das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt. Die Gründerfamilie ist bis heute Mehrheitseigentümerin des börsennotierten Konzerns. Merck mit Sitz in Darmstadt besitzt die globalen Rechte am Namen und der Marke Merck. Einzige Ausnahmen sind die USA und Kanada, wo das Unternehmen als EMD Serono, MilliporeSigma und EMD Performance Materials auftritt. WHO, Schistosomiasis Fact Sheet, January 2017 http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs115/en/ i Seite 4 von 4