Datum: 14.07.2014 Limmattaler Zeitung 8953 Dietikon 058/ 200 57 57 www.limmattalerzeitung.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 8'363 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Themen-Nr.: 374.003 Abo-Nr.: 1044548 Seite: 13 Fläche: 64'718 mm² Dieser Student ist nun auch ein Zwergplanet Birmensdorf Nach dem Forschungstalent Fabian David Tschopp wurde ein Asteroid zwischen Jupiter und Venus benannt VON ANINA GEPP Sie heissen Rumpelstilz, Kleopatra oder nannt. «Dass ich erneut eine Auszeichnung baren Wort bestehen. Zudem gar Jodie Foster. Die Rede ist von Asteroi- erhalten würde, hätte ich zu Beginn mei- ist es nicht erlaubt, einen Asteroiden nach Personen zu den: Jenen Zwergplaneten, die wie die Er- ner Reise nicht gedacht», so Tschopp. de um unsere Sonne kreisen. Einer von ih- benennen, die ausschlaggebend an politischem oder miÜber ein Jahr liegt die Teilnahme am litärischem Geschehen beteiWettbewerb in Phoenix nun zurück - der ligt waren, solange dies nicht Asteroid wurde jedoch erst jetzt nach dem mindestens 100 Jahre zurück- nen trägt seit kurzem den Namen eines Motiviert für neue Forschung Birmensdorfers. Fabian David Tschopp öffnet stolz die edle rote Ledermappe, die er von der Internationalen Astronomischen Union er- Birmensdorfer benannt. «Nur wenige Leuhalten hat. Es ist die Taufurkunde des As- ASTEROIDEN teroiden «Fabian David Tschopp». «Auf der Umlaufbahn der Planeten ist genau Wie kommt man zu zwischen derjenigen von Mars und Jupiter mein Asteroid eingezeichnet», sagt der 21- liegt. (GEP) einem Asteroiden? Jährige und tippt mit dem Finger auf die Asteroiden sind Kleinplaneldeine Kugel, die den Zwergplaneten illus- ten, die in ihrer Laufbahn um triert. Entdeckt wurde Tschopps «Minor die Sonne kreisen. Bislang Planet» 1995, seither rotiert er brav in sei- sind 638 546 Asteroiden in ner Bahn um die Sonne. Sein Durchmesser unserem Sonnensystem bekannt, Die tatsächliche Anzahl beträgt vier bis acht Kilometer. Dass der ehemalige Schüler der Kan- liegt bei mehreren Millionen. tonsschule Limmattal einen eigenen Aste- Die Asteroiden sind von innen roiden hat, verdankt er seiner wissen- nach aussen nummeriert. Je schaftlichen Arbeit. Bereits vor drei Jahren bedeutender eine Person ist, hat Tschopp im Rahmen seiner Maturaar- nach der ein Zwergplanet be- beit damit begonnen, einen eigenen 3-D- nannt wird, desto niedriger ist Scanner zu entwerfen. Mit diesem Projekt die Zahl. Der Asteroid Einldassifizierte sich Tschopp für den Wettbe- stein>, beispielweise trägt die werb «Schweizer Jugend forscht», wo er wiederum die Bestklassifizierung erreichte (die Limmattaler Zeitung berichtete). Ein Teil seines Preises war eine Reise nach Phoenix in den USA, wo er am «Intel ISEFWettbewerb» teilnehmen durfte, dem grössten internationalen Forschungswettbewerb. Die amerikanische Jury war von Tschopps 3-D-Scanner-Projekt erneut überzeugt und wählte ihn unter die besten 7 Prozent aller Teilnehmenden. Als Preis wurde nach ihm nun ein Zwergplanet be- relativ niedrige Nummer 2001. Fabian David Tschopps Exemplar ist die Nummer 29881. Benannt werden dürfen Asteroiden nur von der Internationalen Astronomischen Union. Es gibt allerdings die Möglichkeit, als Privatperson Namen vorzuschlagen. Der Name darf dabei nicht mehr als 16 Zeichen umfassen und sollte aus einem aussprech- Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 54543477 Ausschnitt Seite: 1/2 Datum: 14.07.2014 Limmattaler Zeitung 8953 Dietikon 058/ 200 57 57 www.limmattalerzeitung.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 8'363 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich te sind überhaupt berechtigt, Vorschläge für Namen einzureichen», sagt Tschopp. Deshalb dauere das seine Zeit. Nur die International Astronomical Union dürfe Asteroiden taufen. Und im Normalfall seien es ohnehin verstorbene Personen, nach denen Himmelskörper benannt würden. «Asteroiden werden nach Albert Einstein oder Isaac Newton benannt. Mich dazu zählen zu dürfen, ist ein tolles Gefühl», so Themen-Nr.: 374.003 Abo-Nr.: 1044548 Seite: 13 Fläche: 64'718 mm² nove-,e4 er* Tschopp. Namensvetter eines Asteroiden zu sein, motiviert Tschopp dazu, auch in Zukunft in der Forschung tätig zu sein, wenn auch in einem neuen Bereich. Denn während seiner Arbeit am 3-D-Scanner habe er gemerkt, dass er sich in eine Sackgasse bewege. «Grosse Firmen wie Google und Micro- soft forschen zurzeit an 3-D-Entwicklungen», sagt er. Da habe er als Einzelperson wenig Chancen, etwas Neues herauszufinden. Nach seinem Bachelor-Studium in Informatik will sich Tschopp deshalb im Bereich Bioinformatik oder Neurocomputation spezialisieren. «Da erforscht man beispielsweise, wie man Krankheitsrisiken anhand von DNA-Codes voraussagen kann», erldärt er. Den Asteroiden kann dem jungen For- schungstalent aber niemand mehr nehmen. «Bleibt nur zu hoffen, dass er nicht mit einem anderen Asteroiden kollidiert und damit verschwindet», sagt Tschopp 1 mit einem Augenzwinkern. (29881 I Tschopp [schopp (29881) Der rote Punkt auf der Grafik zeigt, wo FaZVG bian David Tschopps Asteroid liegt. Dank eines internationalen Forschungsprojekts, bei dem der 21-jährige Birmensdorfer einen 3-D-Scanner entworfen hatte, taufte die Internationale Astronomische Union ei(3EP nen Asteroiden «Fabian David Tschopp, Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 54543477 Ausschnitt Seite: 2/2