Dieser Student ist nun auch ein Zwergplanet

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Datum: 14.07.2014
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Medientyp: Tages- und Wochenpresse
Auflage: 8'363
Erscheinungsweise: 6x wöchentlich
Themen-Nr.: 374.003
Abo-Nr.: 1044548
Seite: 13
Fläche: 64'718 mm²
Dieser Student ist nun
auch ein Zwergplanet
Birmensdorf Nach dem Forschungstalent Fabian David Tschopp
wurde ein Asteroid zwischen Jupiter und Venus benannt
VON ANINA GEPP
Sie heissen Rumpelstilz, Kleopatra oder nannt. «Dass ich erneut eine Auszeichnung baren Wort bestehen. Zudem
gar Jodie Foster. Die Rede ist von Asteroi- erhalten würde, hätte ich zu Beginn mei- ist es nicht erlaubt, einen Asteroiden nach Personen zu
den: Jenen Zwergplaneten, die wie die Er- ner Reise nicht gedacht», so Tschopp.
de um unsere Sonne kreisen. Einer von ih-
benennen, die ausschlaggebend an politischem oder miÜber ein Jahr liegt die Teilnahme am litärischem Geschehen beteiWettbewerb in Phoenix nun zurück - der ligt waren, solange dies nicht
Asteroid wurde jedoch erst jetzt nach dem mindestens 100 Jahre zurück-
nen trägt seit kurzem den Namen eines Motiviert für neue Forschung
Birmensdorfers.
Fabian David Tschopp öffnet stolz die
edle rote Ledermappe, die er von der Internationalen Astronomischen Union er- Birmensdorfer benannt. «Nur wenige Leuhalten hat. Es ist die Taufurkunde des As- ASTEROIDEN
teroiden «Fabian David Tschopp». «Auf
der Umlaufbahn der Planeten ist genau Wie kommt man zu
zwischen derjenigen von Mars und Jupiter
mein Asteroid eingezeichnet», sagt der 21-
liegt. (GEP)
einem Asteroiden?
Jährige und tippt mit dem Finger auf die Asteroiden sind Kleinplaneldeine Kugel, die den Zwergplaneten illus- ten, die in ihrer Laufbahn um
triert. Entdeckt wurde Tschopps «Minor die Sonne kreisen. Bislang
Planet» 1995, seither rotiert er brav in sei- sind 638 546 Asteroiden in
ner Bahn um die Sonne. Sein Durchmesser unserem Sonnensystem bekannt, Die tatsächliche Anzahl
beträgt vier bis acht Kilometer.
Dass der ehemalige Schüler der Kan- liegt bei mehreren Millionen.
tonsschule Limmattal einen eigenen Aste- Die Asteroiden sind von innen
roiden hat, verdankt er seiner wissen-
nach aussen nummeriert. Je
schaftlichen Arbeit. Bereits vor drei Jahren bedeutender eine Person ist,
hat Tschopp im Rahmen seiner Maturaar- nach der ein Zwergplanet be-
beit damit begonnen, einen eigenen 3-D- nannt wird, desto niedriger ist
Scanner zu entwerfen. Mit diesem Projekt die Zahl. Der Asteroid Einldassifizierte sich Tschopp für den Wettbe- stein>, beispielweise trägt die
werb «Schweizer Jugend forscht», wo er
wiederum die Bestklassifizierung erreichte
(die Limmattaler Zeitung berichtete). Ein
Teil seines Preises war eine Reise nach
Phoenix in den USA, wo er am «Intel ISEFWettbewerb» teilnehmen durfte, dem
grössten internationalen Forschungswettbewerb. Die amerikanische Jury war von
Tschopps 3-D-Scanner-Projekt erneut
überzeugt und wählte ihn unter die besten
7 Prozent aller Teilnehmenden. Als Preis
wurde nach ihm nun ein Zwergplanet be-
relativ niedrige Nummer 2001.
Fabian David Tschopps Exemplar ist die Nummer 29881.
Benannt werden dürfen Asteroiden nur von der Internationalen Astronomischen Union.
Es gibt allerdings die Möglichkeit, als Privatperson Namen vorzuschlagen. Der Name darf dabei nicht mehr als
16 Zeichen umfassen und
sollte aus einem aussprech-
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te sind überhaupt berechtigt, Vorschläge
für Namen einzureichen», sagt Tschopp.
Deshalb dauere das seine Zeit. Nur die International Astronomical Union dürfe Asteroiden taufen. Und im Normalfall seien
es ohnehin verstorbene Personen, nach
denen Himmelskörper benannt würden.
«Asteroiden werden nach Albert Einstein
oder Isaac Newton benannt. Mich dazu
zählen zu dürfen, ist ein tolles Gefühl», so
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er*
Tschopp.
Namensvetter eines Asteroiden zu sein,
motiviert Tschopp dazu, auch in Zukunft
in der Forschung tätig zu sein, wenn auch
in einem neuen Bereich. Denn während
seiner Arbeit am 3-D-Scanner habe er gemerkt, dass er sich in eine Sackgasse bewege. «Grosse Firmen wie Google und Micro-
soft forschen zurzeit an 3-D-Entwicklungen», sagt er. Da habe er als Einzelperson
wenig Chancen, etwas Neues herauszufinden. Nach seinem Bachelor-Studium in Informatik will sich Tschopp deshalb im Bereich Bioinformatik oder Neurocomputation spezialisieren. «Da erforscht man beispielsweise, wie man Krankheitsrisiken anhand von DNA-Codes voraussagen kann»,
erldärt er.
Den Asteroiden kann dem jungen For-
schungstalent aber niemand mehr nehmen. «Bleibt nur zu hoffen, dass er nicht
mit einem anderen Asteroiden kollidiert
und damit verschwindet», sagt Tschopp
1
mit einem Augenzwinkern.
(29881 I Tschopp
[schopp
(29881)
Der rote Punkt auf der Grafik zeigt, wo FaZVG
bian David Tschopps Asteroid liegt.
Dank eines internationalen Forschungsprojekts, bei dem der 21-jährige Birmensdorfer
einen 3-D-Scanner entworfen hatte, taufte die Internationale Astronomische Union ei(3EP
nen Asteroiden «Fabian David Tschopp,
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