Deutschlands erster Handy-Kunde Günter Brandt besorgte sich Mobiltelefon im Ausland und SIM-Karte bei D2 Günter Brandt hat Mobilfunkgeschichte geschrieben. Der Personalberater war der erste Kunde im D2-Netz in Deutschland. Denn der Bochumer hat vor 20 Jahren als erster einen D2-Mobilfunkvertrag unterzeichnet. Auf der Hightech-Messe CeBIT erhielt er im März 1992 seine SIM-Karte. Und das, obwohl das D2 Netz noch nicht offiziell eröffnet war und es eigentlich gar keine Mobiltelefone in Deutschland gab. Günter Brand hatte aber bereits ein Handy - genauer ein Telefon mit D-Netz-Technik. Er hatte das Gerät im Ausland direkt bei Nokia eingekauft, da für Handys in der Bundesrepublik seinerzeit noch die Zulassung fehlte. 2.800 DM hatte Brandt für seinen mobilen Begleiter bezahlt. Ein sensationell niedriger Preis, kosteten doch die sperrigen Autotelefone für das Vorläufernetz, das damalige analoge C-Funknetz der Bundespost, noch rund 10.000 DM. Dennoch: Für das neuartige Mobiltelefon musste man im Vergleich eines jetzt aktuellen Smartphones eine stolze Kaufsumme hinblättern. Für Günter Brandt hatte Erreichbarkeit oberste Priorität. Als Headhunter musste der heute 64-Jährige auf seinen Reisen durch die ganze Republik mobil ansprechbar sein. Doch was tun, wenn zwar das Gerät für den neuartigen Mobilfunk vorhanden ist, aber eine Netzkarte fehlt? Günter Brandt wusste einen Ausweg. Über seine Kontakte zu Mannesmann sprach er auf der Messe CeBIT den damaligen Vertriebschef und späteren Unternehmenslenker Jürgen von Kuczkowski an. „Ich sagte ihm, dass mich mein großer C-Netz-Telefonapparat im Kofferraum stört. Daraufhin bot er mir spontan einen Vertrag für eine damals ganz neue Technik an”, erinnert sich Brandt. Doch zurück zu den Anfängen: Die ersten D2-Telefone kosteten vor 20 Jahren noch zwischen 2.500 DM und 3.000 DM. Eine stolze Summe für damalige und heutige Verhältnisse, seinerzeit allerdings im Marktvergleich ein sensationell niedriger Preis. Denn aus dem C-Netz war man Kosten von rund 10.000 DM für Autotelefone gewohnt. Mobiles Telefonieren war im Juni 1992 identisch mit Autotelefon und angesichts der Einstiegspreise und der hohen monatlichen „Grundgebühren” im C-Netz nur für gut betuchte Kreise finanzierbar. Dann kam mit GSM das D2-Netz. Die große Vision zum Netzstart: Mobiles Telefonieren für die breite Bevölkerung erschwinglich machen! 20 Jahre später ist diese ehrgeizige Mission längst erfüllt. Vor 20 Jahren kostete eine Mobilfunkminute während des Tages 1,44 DM bei einer Monatspauschale von 77,52 DM.