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SÜDKURIER NR. 89 | FN
M I T T W O C H , 1 6 . A P R I L 2 0 14
Bodenseekreis 25
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Zurück zum Sonntagsbraten
Gesund und fit: Eine Gesprächsrunde mit vier Ernährungs-Profis zeigt, dass
beim Essen weniger mehr ist
Gesund und fit
➤ Die Serie:
„Gesund und fit“
befasst sich bis
zum 24. Mai mit
diesem Thema in
und
vielen Facetten.
Jeden Mittwoch
und Samstag gibt
es SchwerpunktSeiten. Begleitet
wird die Serie von SÜDKURIER
vielen Aktionen:
Der SÜDKURIER vermittelt Mediziner
für Vorträge an Schulen, Vereine oder
Firmen, wir öffnen Türen von Orten, die
ansonsten für die Öffentlichkeit nicht
zugänglich sind, und laden ein zu
„SÜDKURIER gibt einen aus“.
Gesund
Was versteht man heutzutage überhaupt unter gesunder Ernährung?
Modica-Amore: Da scheiden sich die
Geister. Es gibt sicher Verhaltensweisen
und Lebensmittelkombinationen, die
gesundheitsfördernd sind, und solche,
die einer gesunden Ernährung nicht zuträglich sind. Dazwischen gibt es aber
einen großen Graubereich. Für mich ist
gesunde Ernährung regional, saisonal,
abwechslungsreich, Obst, Gemüse, Mineralstoffe – und die ausreichende
Menge an passender Flüssigkeit.
Riester: Das Thema gesunde Ernährung
ist für viele Verbraucher mit einem negativen Touch verbunden. Sie meinen,
das hieße nur Vollkorn essen, kein
Fleisch... Ich verwende gern den Begriff
bewusste Ernährung, was auch beinhaltet, dass ich mal etwas Süßes essen
darf oder ein Stück Fleisch. Es ist immer
eine Frage der Menge. Wer es schafft,
statt vier Rädle Wurst nur zwei aufs Brot
zu legen, hat meiner Meinung nach
schon viel erreicht.
Warum sollte man bei Fleisch oder
Wurst Maß halten? Es gibt nicht wenige,
die meinen, ein gutes Steak kann ja
wohl nicht ungesund sein?
Pilgram: Die Deutsche Gesellschaft für
Ernährung (DGE) empfiehlt 300 bis 600
Gramm Fleisch für eine erwachsene
Person pro Woche, da ist die Wurst als
Brotbelag schon dabei. Diese Menge
reicht sogar für Sportler.
Modica-Amore: Wer mehr rotes Fleisch
isst, wird jetzt nicht dick davon, steigert
aber sein Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen, für Darmkrebs. Das
Fettprofil im Fleisch liefert eben nicht
die wichtigen mehrfach ungesättigten
Fettsäuren. Übermäßiger Fleischkonsum und damit einhergehend oft hoher
Salzkonsum sind letztlich genau das,
was viele Krankheitsbilder fördert.
Diverse Ernährungswissenschaftler
sagen ja, Vegetarier leben gesünder
und länger. Stimmt das?
Pilgram: Nein, sie sehen nur älter aus (al-
fit
................................................
„Ich mache Nordic Walking und achte auf die
Ernährung, indem ich viel
Obst und Gemüse esse.
Außerdem versuche ich
zucker- und fettreduziert
zu kochen.“
Claudia Heinrich, Friedrichshafen
................................................
Kochkurse an, die zeigen, was man auch
ohne Fleisch Gutes zubereiten kann.
Riester: Wer es dann schafft, einen Tag
in der Woche kein Fleisch zu essen, hat
ja auch schon was für sich getan.
Worauf muss der Mensch achten, wenn
er unter dem Aspekt der gesunden
Ernährung alles richtig machen wollte –
oder geht das gar nicht mehr? Beispiel
Milch: Hier steht, sie ist Verursacher
von Bauchschmerzen und Allergien, und
dort lese ich, sie ist wichtiger Lieferant für Kalzium, Vitamine und
gesundem Milchfett…
Pilgram: Ich glaube, wir sind
deerscheinung ist. Wenn man das medizinisch betrachtet, gibt es diese Erkrankung angeboren beim Menschen
äußerst selten. Nicht jeder Durchfall
oder Blähbauch und nicht jedes Bauchzwicken ist immer gleich eine LaktoseIntoleranz!
Modica-Amore: Die Kernfrage ist doch:
Auf was muss Mensch achten? Er sollte
darauf achten, Ballaststoffreich zu essen, den Zucker in Maßen zu halten und
die guten Fette zu konsumieren. Wenn
er das schafft, hat er in der Regel schon
ganz viel richtig gemacht.
Pilgram: Viele Menschen sind aber nicht
mehr in der Lage zu erkennen, was ihr
Körper wirklich braucht und will, weil
Nahrung ständig zur Verfügung steht.
Wer auf seinen Bauch hört und ganz bewusst isst, isst auch normal und richtig.
Riester: Die ganzheitliche Sicht auf gesunde Ernährung ist wichtig, deshalb
müssen wir die Psyche mit ins Boot holen und schauen, wie sieht es mit der
Bewegung aus. Ganz oft spielt auch der
Stressfaktor eine große Rolle.
Modica-Amore: Zu einer guten Ernährung gehört auch eine gute Planung.
Die meisten Menschen, die ich kenne,
essen affektiert. Da verhalten sich der
Professor und der Bauarbeiter gleich,
wenn sie heißhungrig sind: Tür auf
beim Bäcker oder Fleischer. Wer sich
seinen Ess-Alltag nicht organisieren
kann, läuft ins offene Messer.
Pilgram: Ursache dafür ist, dass wir Essen als Nebensächlichkeit abtun. Jeder
sollte dem Essen genügend Zeit und
Raum geben – für die Mahlzeit an sich,
aber auch für die Planung und Vorratsküchenhaltung.
Erklären
Sie mal!
Dr. Julia Pilgram, Ernährungswissenschaftlerin, lehrt an der DHBW Ravensburg und
leitet das Optifast-Programm im Adipositaszentrum Bodensee-Oberschwaben am
Klinikum Friedrichshafen.
Pasquale Modica-Amore, selbstständiger
Diätassistent mit eigenem Ernährungszentrum in Uhldingen-Mühlhofen. AdipositasTrainer, der selbst mal 180 Kilo wog.
le lachen). Grundsätzlich ist die vegetarische eine Ernährungsform der Dauerkost, die völlig in Ordnung ist. Aber der
Mensch ist ein Allesesser, und das
schon seit Urzeiten – mit dem Vorzug
der pflanzlichen Kost. Wer sich vegetarisch ernährt und dann mal ein Stück
Fleisch isst, ist zwar kein Vegetarier
mehr. Aber dann sind wir bei der gesunderhaltenden Kost, die wir als Vollwerternährung bezeichnen. Die ist für
den Menschen am wertvollsten.
Modica-Amore: Der Ursprung von Gesundheit kommt aus der pflanzlichen Ernährung. Ich versuche
immer zu vermitteln: Zurück
zum Sonntagsbraten! Ein
Stück Fleisch die Woche,
einmal Fisch, einmal Eier
– und ich bin hervorragend versorgt.
Hasenbrink: Deshalb bieten wir
beispielsweise
Stefanie Röber-Hasenbrink, Diät- und Diabetesassistentin sowie (Diät-)Köchin mit
eigener Praxis sowie Lehrküche in Salem.
B I L D : D GE
Heike Riester, Diätassistentin, seit 22
Jahren bei der AOK Sigmaringen im
Ernährungsbereich. B ILD E R: D ECK
MARKDORF
|
MECKENBEUREN
● Die Ernährungstherapie nach
aktuellen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen empfiehlt,
sich hauptsächlich von Gemüse
satt zu essen: 3 bis 4 Portionen
am Tag, zur Hälfte als Frischkost, beispielsweise als Salat
und 2 bis 3 Stück Obst.
● Lebensmittel, die vom Tier
stammen, sollte man eher
weniger genießen: In der Woche
maximal 2 bis 3 x etwas Fleisch.
● Lieber fettarmen Schinken
als Wurst und 2 x Fisch. Rapsund Olivenöl bevorzugen. Wenig
Käse, dafür täglich 1 x Joghurt,
Quark oder Ähnliches und regelmäßig Kartoffeln, Nudeln & Co.
BALANCE. Fitness Clubs
|
All diesen Beschwerden gemein
ist, dass Veränderungen in
den Alltagsgewohnheiten
Gesundheit und Lebensqualität
verbessern.
● Eine Portion ist übrigens die
Menge, die in die eigene Hand
locker hineinpasst!
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TETTNANG
Erhöhte Cholesterinwerte über
200 mg/dl bis zur Verkalkung
der Arterien gehören zu den
bedeutendsten Ursachen für
Herz-Kreislauf-Schwächen!
Andere wiederum klagen über
Gicht, Übergewicht, mangelnde Beweglichkeit oder
es wird geraucht oder regelmäßig Alkohol getrunken.
Schritt für Schritt
zum Wohlgefühl
Das komplette Interview mit den
vier Ernährungsexperten zum
Thema gesundes Essen lesen Sie
online unter:
www.suedkurier.de/gesund-und-fit
uns alle einig, dass diese
Laktose-Intoleranz,
die Sie beim Thema Milch ansprechen, eine
gewisse
Mo-
Ein bisschen
mediterran darf
Ernährung sein
Bluthochdruck, Schlag­anfall,
Artheriosklerose, Herzinfarkt
werden als häufigste Krankheits- und Todesursache in
Deutschland genannt.
F R A GE N : K AT Y C U KO
Die Ernährungspyramide der
Deutschen Gesellschaft für
Ernährung zeigt, welche Nahrungsmittel wir viel oder weniger
essen sollten. Ganz
wichtig: Täglich
ausreichend trinken,
dann ist man im
„grünen Bereich“.
Monika
Halbhuber,
Ltde. Diä­t­
assistentin
EB/DGE,
Klinikum
Friedrichs­
hafen
|
RADOLFZELL
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BALANCE. Personaltrain
Individuell und für Menschen jeden Alters geeignet.
à Individuelles Trainingskonzept
à Wichtige Infos zum Thema Ernährung
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Neugierig? Fragen Sie nach in unseren BALANCE. Fitness Clubs
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FON. 07542. 953444
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BALANCE. UHLDINGEN
FON. 07556. 9328477
www.balance-fit.de
www.vitalize.de
● Am besten kaum Zucker
essen und Zucker in Getränken
meiden. „Light“- Getränke mit
geringem Zuckeranteil, auch
Saft-Schorle über den ganzen
Tag verteilt getrunken, blockieren durch eine regelmäßige
Insulin-Ausschüttung den
Fettabbau im Körper!
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