Sparta und die griechische Kolonisation, Geschichte

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Geschichte
Falk Hesse
Sparta und die griechische Kolonisation
Studienarbeit
Philosophische Fakultät
Institut für Altertumswissenschaften
Hausarbeit
„Sparta und die griechische Kolonisation“
Seminar
„HPS 2 Sparta“
Modul: AG 811 (Vertiefung Griechische Geschichte)
(Wintersemester 2012/13)
vorgelegt von:
Falk Hesse (7. Fachsemester)
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung ................................................................................................................................ 3
II. Die Große Griechische Kolonisation ..................................................................................... 4
II.1 Begriffsklärung und Überlieferungssituation................................................................... 4
II.2 Anlässe zur Gründung einer griechischen Kolonie.......................................................... 6
II.3 Gründungsakt einer griechischen Kolonie ..................................................................... 10
II.4 Das Orakel von Delphi................................................................................................... 14
II.5 Die Rolle der Frauen ...................................................................................................... 17
II.6 Beziehung zwischen griechischen Kolonisten und indigener Bevölkerung .................. 20
II.7 Beziehung zwischen Metropolis und Apoikie ............................................................... 23
III. Kolonien Spartas ................................................................................................................ 26
III.1 Taras ............................................................................................................................. 26
III.2 Die Kolonisationszüge des Dorieus .............................................................................. 29
III.3 Herakleia Trachis .......................................................................................................... 34
IV. Fazit .................................................................................................................................... 37
V. Literaturverzeichnis ............................................................................................................. 41
2/43 I. Einleitung
In der griechischen Geschichte gab es drei prägende Expansionsbewegungen.1 Die erste war
die Zeit der Wanderungen, in der sowohl die dorische Bewegung als auch die der Äoler und
Ionier zu verorten sind (11. bis 9. Jahrhundert v. Chr.). Das Zeitalter der Großen Griechischen
Kolonisation war die zweite Expansionswelle, die Mitte des 8. Jahrhunderts begann und in
dessen Folge sich die Griechen an fast allen Küsten des Mittelmeers und des Schwarzen
Meers niederließen und sie laut Platon letztendlich um das Mittelmeer saßen „wie Ameisen
und Frösche um einen Sumpf“.2 Die dritte Expansionsbewegung war die hellenische
Kolonisation. Diese wurde mit den Eroberungen Alexander des Großen begonnen und von
seinen Nachfolgern fortgeführt.
Diese Arbeit soll sich mit der zweiten Expansionsbewegung beschäftigen, die die Archaische
Zeit entschieden prägte. Im Allgemeinen gilt die Schlacht bei Alalia um 540 v. Chr. als das
Ende der Großen Griechischen Kolonisation, in deren Folge Karthager und Etrusker die
Siedler aus Phokaia von Korsika vertrieben.3 Die Hauptwelle der griechischen Kolonisation
war damit zwar beendet, doch wurden auch noch in der Folgezeit Kolonien von Griechen
gegründet, allerdings in leicht modifizierter Form. Mit der Ausbreitung der Griechen über die
Küsten des Mittelmeers und des Schwarzen Meeres verbreitete sich auch die griechische
Kultur (urbanes Leben, politische Institutionen, Ackerbau, Weinanbau etc.) in diesen
Gebieten. Zuerst machten die Griechen sich Sizilien und Unteritalien zur Besiedelung
zugänglich; hier siedelten sich Eretrier aus Chalkis und Korinther als erste an.4 Neben diesen
beiden Städten waren auch Megara, Milet und Eretria auf Euboia führende Mutterstädte.5
Nach einiger Zeit hatten die ursprünglichen Kolonien bald so an Größe zugenommen, dass sie
wiederum selbst Kolonisten entsenden konnten, um an anderer Stelle eigene Tochterstädte
anzulegen.
Die berühmtesten Poleis des antiken Griechenlands, Athen und Sparta, hatten im Vergleich zu
Städten wie Korinth kaum Anteil an der Großen Griechischen Kolonisation. Dennoch sind
einige Gründungsgeschichten von ihren wenigen Kolonien überliefert, die durch
1
Vgl. im Folgenden Miller, Theresa: Die griechische Kolonisation im Spiegel literarischer Zeugnisse, Tübingen:
1997, S. 3f.
2
Vgl. Platon Phaidon 109b.
3
Vgl. Lotze, Detlef: Griechische Geschichte. Von den Anfängen bis zum Hellenismus, 3., bearbeitete und
erweiterte Auflage. München: 1999, S. 30 und Bayer, Erich: Griechische Geschichte, 3., verbesserte Auflage,
Stuttgart: 1987, S. 46.
4
Vgl. Murray, Oswyn: Das frühe Griechenland, 5. Auflage, München: 1995, S. 133.
5
Vgl. Welwei, Karl-Wilhelm: Die Griechische Frühzeit. 2000 bis 500 v. Chr. München: 2002, S. 47f.
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