IP/05/510 Brüssel, 29. April 2005 Gipfeltreffen EU-JAPAN - 2. Mai 2005 Die Staats- und Regierungschefs der EU werden am 2. Mai in Luxemburg den japanischen Ministerpräsidenten Junichiro Koizumi zum 14. Gipfeltreffen zwischen der EU und Japan begrüßen. Neben Kommissionspräsident Barroso und der für Außenbeziehungen und Europäische Nachbarschaftspolitik zuständigen Kommissarin Ferrero-Waldner wird die EU durch den luxemburgischen Ministerpräsidenten Juncker, den luxemburgischen Außenminister Asselborn und den Hohen Repräsentanten für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, Solana, vertreten. Gegenstand der Gespräche werden die politischen und wirtschaftlichen Aspekte der Beziehungen zwischen der EU und Japan, globale Themen einschließlich des Umweltschutzes, der Katastrophenvorsorge und des demnächst in Hongkong stattfindenden WTO-Ministertreffens, sowie eine Reihe wesentlicher internationaler Themen wie die Beziehungen zu China, zur koreanischen Halbinsel, zu Russland, zum Iran und zum Irak sein. Präsident Barroso kommentierte dies wie folgt: “Ich freue mich auf mein erstes Gipfeltreffen mit Ministerpräsident Koizumi. Die Beziehungen zwischen der EU und Japan sind heute besser als je zuvor. Ich möchte nun unsere politischen Beziehungen so vertiefen, dass sie dasselbe Niveau erreichen wie die starken wirtschaftlichen Bindungen, die wir bereits genießen.” Die EU und Japan intensivieren ihre Beziehungen auf der Grundlage eines Gemeinsamen Aktionsplans mit vier Zielen: Förderung von Frieden und Sicherheit, Ausdehnung des Handels, Zusammenarbeit bei der Bewältigung globaler Herausforderungen und Zusammenbringen von Völkern und Kulturen. Zu den jüngsten Fortschritten bei der Verwirklichung der Ziele des Aktionsplans zählen die Annahme des Investitionsrahmens für die Förderung der Direktinvestitionen in beide Richtungen und die Umsetzung der Erklärung über Abrüstung und Nichtweiterverbreitung, die auf dem Gipfeltreffen 2004 angenommen wurde. Das EU-Japan-Jahr der Begegnung 2005 (People to People Exchanges) ist mit rund 1.000 Veranstaltungen in der EU und in Japan in vollem Gange. Die Europäische Kommission wünscht sich eine weitere getreue Umsetzung des Aktionsplans, auch in den Bereichen Zollkooperation, wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit und friedliche Nutzung von Kernenergie, wo derzeit über bilaterale Abkommen verhandelt wird. Die EU und Japan arbeiten auf einen Konsens hinsichtlich des Projekts ITER hin und haben ein Verfahren vereinbart, das es ermöglichen soll, bis Juli eine Entscheidung zu treffen. Der Bau und Betrieb der ITER-Anlage sollen demonstrieren, dass die Kernfusion als Energiequelle großen Maßstabs realisierbar und wünschenswert ist. Die EU schätzt die bestehende Zusammenarbeit mit Japan in einer Reihe internationaler Fragen, u.a. in Bezug auf die westlichen Balkanländer, Afghanistan, den Irak und Sri Lanka, und hofft, die politische Zusammenarbeit weiter vertiefen zu können. Als Demokratien, die auf Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung bauen, haben die EU und Japan viele gemeinsame Werte und Interessen, die sie in stärkerem Maß auf die internationale Bühne projizieren könnten. Auf Japan und die EU gemeinsam entfallen 40% des globalen BIP, und beide sind wichtige weltweit aktive Geber. Wo sie zusammenarbeiten, finden sie entsprechendes Gehör. Eine engere Kooperation könnte einen erheblichen Beitrag zum Erfolg der Entwicklungsagenda von Doha leisten sowie die Vorbereitungen auf die multilaterale Regelung zur Bekämpfung der globalen Erwärmung erleichtern, die im Jahr 2012 auf das Kyoto-Protokoll folgen wird. Weitere Informationen zu den Beziehungen zwischen der EU und Japan: http://europa.eu.int/comm/external_relations/japan/intro/index.htm 2