Prüfungsfragen (Pühretmayer) Mindestens drei gesellschaftstheoretische Ideologiebegriffe darstellen(Marx,Althusser,Eagleton,Gramsci). / Althusser: Er verbindet dabei erstmals gesellschaftstheoretische, staatstheoretische und epistemologische (wissenschaftstheoretische) Aspekte mit subjekttheoretischen Aspekten der Produktion und Funktionsweise von Ideologien. Er orientiert sich dabei grob an Gramsci. Althusser spricht nicht von unschuldigen Klassen oder Individuen die manipuliert werden. Er ist für eine offene Auseinandersetzung zwischen unterschiedlichen Gruppen und einer Emanzipierung dieser. Die SOWI sollen laut ihm nicht als gegeben hinnehmen sondern als historisch von der Gesellschaft produziert betrachten. Althusser: Für Althusser stellt Ideologie nicht bloß ein Bewusstsein über die Realität dar, sondern die imaginäre Beziehung der Individuen zu ihren realen Existenzbedingungen. Ideologien bezeichnen damit die Vorstellungen der Individuen über ihr Verhältnis zu ihren Lebensverhältnissen. Die wesentliche Neuerung ist, dass Ideologie dadurch als ein "gelebtes Verhältnis" verstanden wird. Eine von Althussers Grundthesen lautet, dass Ideologie nicht in erster Linie Bewusstsein, sondern materielle Praxis – situiert in "ideologischen Staatsapparaten" – bezeichnet. Eine Ideologie existiert immer in Praxisformen, in Ritualen sowie in einem Apparat und dessen Praxen. Dies nennt Althusser die materielle Existenz" der Ideologie. Marx: verweist auf den (wechselseitigen) Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Verhältnissen und dem Denken von Individuen und sozialen Gruppen bzw. Klassen. Gegenüber der Aufklärungsphilosophie bedeutet dies, dass ideologisches Denken nicht einfach durch Aufklärung des Bewusstseins veränderbar ist, sondern mit materiellen ökonomischen und politischen Verhältnissen verbunden ist. Er beizeichnet Ideologie als falsches Bewusstsein/Vorstellungen. Er entwickelt einen materialistisch-objektiven Ideologiebegriff, der Bewusstseinsveränderungen als in realen historischen Prozessen begründet versteht und sich damit gegen den idealistisch-objektivenIdeologiebegriff der idealistischen Philosophie richtet. Eagleton: Er sieht Ideologie nicht (bloß) als sprachliches Phänomen, sondern als 'Diskursphänomen "ohne Kenntnis desdiskursiven Kontextes kann man nicht feststellen, ob ein Satz ideologisch ist oder nicht" Frage: wer sagt aus welchem Grund was zu wem. Er spricht von 6 bzw 7 Arten Ideologie zu definieren: 1. I. als Set kultureller Prozesse, 2. I. als Weltanschauung (Ideen und Überzeugungen), 3. I. Legitimierung von Interessen soz. Gruppen, 4. I. Aktivitäten der Herrschaftsmacht, 5. I. als Verzerrung der Wirklichkeit, 6. I. falsches Bewusstsein, 7. Ideologie als Art, wie jemand lebt (auch Gramsci und Althusser) Gramsci: Er vertritt die selben Ansichten wie Althusser (dieser knüfte bei Gramsci an), zählt aber auch Bräuche, Rituale, Sitten, Symbole und Organisationsformen zu ideologische Formen. Er erweitert die Ideologie zu einer Hegemonietheorie (Interessen der untergeordneten Gruppen müssen beachtet werden - ein Gleichgewicht muss sich zwischen den Gruppen bilden) ODER: Marx definiert Ideologie als Herrschaftsförmige Organisiertheit einer Geselschaft. Seiner Meinung nach ist Ideologie der Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen 1 Verhältnissen und dem Denken von Individuen/Gruppen . Er erweitert das Konzept 'falsches Bewusstsein' - verkehrte Realität bewirkt verkehrtes Bewusstsein des Menschen . Für Gramsci zählen auch Symbole, Rituale, Bräuche auch zu den Formen von Ideologien. Er knüpft an die Theorie von Marx, entwickelt aber eine Hegeminietheorie. Eaglaton zeigt 2 Haupttraditionslinien von Ideologietheorie auf: Erkenntnistheoretisch und Soziologisch. Für ihn ist Definition von 'Ideologie als ''falsches Bewusstsein" wenig überzeugend. Ideologie ist Legitimierung der Interessen der Herrschende Gruppe durch Verzerrung der Wirklichkeit. Althuser definiert Ideologe als gelebtes Verhältnis der Gruppen/Individuen zu ihren Existenzbedingungen. Drei Aspekte von Ideologie (zB von Gramsci, Althusser, Bacon, Marx,...) und Bezug auf Eagleton nehmen Althusser: Ideologie ist ein konstitutiver Mechanismus jeder Subjektivierung von Individuen -> ‚Anrufung‘ der Individuen durch ideologische Apparate; Verkennung – dieser Mechanismus kann nicht für sich alleine und abstrakt existieren, sondern es gibt ihn nur in konkreten ideologischen Verhältnissen. Konstitution von Subjektivität der Individuen (z.B. politische/religiöse Subjekte). Gramsci: Er vertritt die selben Ansichten wie Althusser (dieser knüfte bei Gramsci an), zählt aber auch Bräuche, Rituale, Sitten, Symbole und Organisationsformen zu ideologische Formen. Er erweitert die Ideologie zu einer Hegemonietheorie (Interessen der untergeordneten Gruppen müssen beachtet werden - ein Gleichgewicht muss sich zwischen den Gruppen bilden) Marx: verweist auf den (wechselseitigen) Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Verhältnissen und dem Denken von Individuen und sozialen Gruppen bzw. Klassen. Gegenüber der Aufklärungsphilosophie bedeutet dies, dass ideologisches Denken nicht einfach durch Aufklärung des Bewusstseins veränderbar ist, sondern mit materiellen ökonomischen und politischen Verhältnissen verbunden ist. Er beizeichnet Ideologie als falsches Bewusstsein/Vorstellungen. Er entwickelt einen materialistisch-objektiven Ideologiebegriff, der Bewusstseinsveränderungen als in realen historischen Prozessen begründet versteht und sich damit gegen den idealistisch-objektivenIdeologiebegriff der idealistischen Philosophie richtet. Nur Eagleton und Althusser entwickeln eine eigene Theorie, die anderen Vertreter betreiben nur Ideologiekritik. Bacon und Marx sind Eagletons erkenntnistheoretischer Linie zuzuordnen. Während Althusser sich zwischen beiden Fronten bewegt und deswegen auch von Eagleton "gelobt" wird. Ideologiekritik bei Marx und der Unterschied zur Theorie von Gramsci Kulturbegriffe von Williams, unterscheiden (Vergleich) mit anderen K.begriffe +Lindner-Text 2 Williams beschreibt Kultur als Lebensweise und Prozess (culture as a whole way of life) und beschreibt gesellschaftliche Verhältnisse (bürgerliche und Arbeiterkultur). Bürgerliche Kultur: Individualismus mit egoistischen Interessen des Individuums; Arbeiterkultur: Solidarität (Genossenschaften). Er sieht Sprache als soziale Praxis und historische Institution. Er schreibt, Kultur ist nicht ideologisch-elitär vordefiniert (nicht angeboren). 1) Kulur als Zustand menschlicher Perfektion 2) aufgezeichnete Gedanken und Erfahrungen 3) gesellschaftliche Lebensweise und Verhalten Boas: Kultur als Gestalt (cultural anthropology) - Kulturen bilden ein komplexes Ganzes und viele Kulturen nebeneinander. Unterschiede in Verhaltensweisen oder Persönlichkeiten unterschiedlicher Ethnien sind menschengemacht - sie waren historisch entstanden. Balibar: Kultur als eisernen Käfig - einzelne Elemente einer Kultur sind einem einheitlichen Prinzip unterworfen und ich sich kohärent. Alle Angehörigen einer Kultur seien gleich und traditionell, konservativ und dauerhaft. Kulturen sind territorial definiert - immer mit einem Gebiet verknüpft (ideologisch, Rechte) / Erläutern Sie die Unterschiede zwischen den Kulturkonzeptionen von Williams und Lindner einerseits und Huntington andererseits. Skizzieren Sie dann kurz weitere Kulturbegriffe. Beziehen Sie sich dabei auch auf den Text von Lindner. Williams/Lindner beziehen sich auf einen antirassistischen Kulturbegriff. Huntington spricht von einem neuen Zeitalter der Konflikte zwischen denZivilisationen bzw. Kulturen sein werde. "Zivilisationen" sind nach Huntington die größten kulturellen Einheiten, die sich identifizieren lassen (z.B. islamisch, afrikanisch). Es geht ihm um eine kulturelle Abgrenzung nach außen durch Grenzen wie Religion, Abstammung, Sprache. Rolf Lindner: Kultur = Praxis, Wie Individuen umgehen mit den Existenzbedingungen. Althusser: WW zw. Kultur als Praxis und K. als Gesellschaftsform Samuel Huntington: the clash of civilization, kultureller Rassismus, k as iron cage zuordbar, k =rasse Im Kulturbegriff spiegelt sich der soziale, politische und ökonomische Wandel wieder Kultur bis in die 70er = enger K.begriff -verfeinerte Lebensart, entweder man hat sie oder nicht (Esskultur) Nach 70er: weiter K.begriff mit verstärkt ökonomischen Begriffen (Betriebskultur) Raymond Williams: Vordenker des weiten Kulturbegriffs Cultur is ordinary, culture as a whole way of life Kultur ist konstruiert. Kultur ist eine ganze Lebensweise und Kultur hat verschiedene Leitmotive Bsp. bürgerliche K. – Individualismus Bsp. working class K. – Gemeinschaftlichkeit Überwindung der Dichotomie Hochkultur vs. Niedrige Kultur Machtprozesse beeinflussen Kultur Nicht homogen, nicht national Kultur als symbolisches Ganzes: Paul Willis & Pierre Bordieu Alles im System ist homogen K bildet komplexes Ganzes Kultur als Gestalt: Veränderbarkeit Sinnvoll K= Orienterungsapparat Vielfalt der Kulturen Franz Boas: Wechsel von biologisch- evolutionistisches Paradigma zu kulturell- relativistisches Paradigma Kultur als ganze Lebensweise zu untersuchen und nicht nur Einzelerscheinungen weil alles nur Sinn im Kontext macht Kultur als Text: (Metapher) Clifford Geertz: Nur untersuchbar durch Text – Literaturwissenschaft wird zu r Kulturwissenschaft – Disziplinübergreifend – Text im Textuniversum – nicht isoliert – nichts ist eindeutig auslegbar – Pluralismus – Erweiterung der Kulturbegriffs – Intertextualität – Text 3 Vorwissen anderer Texte nicht verständlich Kultur als Produkt nicht als Produktion Kritik: alles ist nur noch Text, weg von Feldforschung, keine empirischen Daten mehr, alles Interpretation der Interpretation der Interpretation, zu sehr von außen betrachtet, Kultur als Produkt nich t als Produktion Cultur is an iron cage = Kritik am engen Kulturbegriff Holistisch = vereinheitlichend Kohärent = Elemente d. K = zusammenhängend Homogen = keine Rücksicht auf interkulturelle Unterschiede Traditionell-dauerhaft = k ist nicht veränderbar Territorial Geschlechterverhältnisse anhand von zwei Theoretiker_innen darstellen (kerner,connel,mohanty,spivak) Ungleichbehandlung in der Gesellschaft verankert, nicht im Geschlecht. Trennung von Sex und Gender (wie im Englischen). Die Rolle der Frau muss hinterfragt und vom Geschlecht losgelöst werden. 3 Wellen der Frauenbewegungen: 1) Kritik an Ausgrenzung/Hierarchie, rechtliche Gleichstellung; 2) Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen; 3) Betonung der Unterschiede zwischen Frauen (und zwischen Männern), Klassenverhältnisse analysieren, Queer Theory. Es muss eine Entbiologisierung von Geschlecht kommen Pluralisierung von Geschlecht, Entnaturalisierung von Geschlecht, Trennung Sex (biologisches Geschlecht)/Gender (gesellschaftliche Rolle) Theoretikerin de Beauvoir 3 Formen des Antirassismus / Antirassismen (mindestens 3) + eine schemenhafte Darstellung der darzugehörenden Rassismusdefinitionen Grobe Typisierung der Antirassismus-Konzeptionen: Reaktiver Antirassismus (nicht reaktionär! ) Antwort auf/Gegenmaßnahme zu rassistischen Praxen = moralistischer und humanistischer Antirassismus. Er begnügt sich Rassismus als „böse“ zu denunzieren, tiefe Verankerungen von Rassismus werden dabei ignoriert oder geleugnet, kaum politische Forderungen und Paternalistische Entmündigung der „Opfer“ Technisch-ökonomischer bzw. technisch-kulturalistischer bzw. technischlegalistischer Antirassismus Rein auf ökonomische, legalistische, kulturalistische Verhältnisse zurückzuführen. Veränderung sei nur durch diesen Bereich machbar z.B. Vollbeschäftigung, Antidiskriminierungsgesetze - Rassismus wird zur technischen Angelegenheit Emanzipatorischer Antirassismus Kombination von politischen Diskursen und Praktiken in einer alternativen, nichtrassistischen Gesellschaft (die auf soziale Gerechtigkeit, Solidarität, Demokratie beruhen sollte) -> Antirassismus als umfassendes Gesellschaftsprojekt Zwei Aspekte von Rassismus und einen von Antisemitismus reaktiver Antirassismus: Gegenmaßnahme zu rassistischen Äußerungen und Praxen (Gegenteil zu Rassismus als Phänomen für sich). Moralische/humanistische Antirassismus appelliert an die Humanität Rassismuskonzeption 1 – Ideologie der "Modernisierungsverlierer": Personen, die beim sog. Modernisierungsprozess nicht mithalten können, wird hier generell unterstellt, ihre 4 sozialen Abstiegsängste in Abneigung gegen oder Hass auf bestimmte Gruppen, die von diversen Medien und PolitikerInnen als Bedrohung aufgebaut worden sind, zu transformieren. Insbesondere Intellektuelle und Mitglieder gut situierter gesellschaftlicher Gruppen imaginieren sich als "kosmopolitisch und frei von Rassismus", indem sie eine besondere Anfälligkeit für Rassismus bei "unteren Schichten" konstruieren. Étienne Balibar (1993, 72) spricht von dieser Variante als einem Abkömmling der phantasmatischen Konstruktion von ArbeiterInnen als "gefährliche Klassen", wie sie vor allem zu Beginn der industriellen Revolution propagiert worden war. Rassismuskonzeption 2 – Ökonomistische Kapitalismuskritik: Einen weiteren Versuch einer ökonomistischen Erklärung von Rassismus findet man in der Behauptung, dass rassistische Diskriminierung ein notwendiger, quasi- logischer Ausdruck des kapitalistischen Verwertungsprozesses sei. Die historische undsozialräumliche Spezifität rassistischer Herrschaftsformen wird zu einer Marginalie einer "tiefer liegenden Logik". Diesem Modell entspricht der technisch-ökonomistische Antirassismus (vgl. Pühretmayer 2002, 296ff.), der Antirassismus als eine Angelegenheit ausschließlich ökonomischer Maßnahmen begreift: Die Veränderung der Organisation des Ökonomischen liefere das "fertige" Rezept für eine Beseitigung von Rassismus. Durch Maßnahmen wie eine wohlfahrtsstaatliche Zähmung des Neoliberalismus, eine Politik der Vollbeschäftigung alleine (sozialtechnische Variante 1) oder gleich eine Überwindung kapitalistischer Produktionsverhältnisse alleine (kapitalismuskritische Variante 2), würden sozusagen als Nebeneffekt rassistische Phänomene und Verhältnisse verschwinden. Antirassismus wird so zu einer technischen Angelegenheit. Drei Aspekte von Rassismus skizzieren(Definitionen von Robert Miles, Stuart Hall) (Sklaverei und Kolonialismus, Kulturrassismus. Stuart Hall: Rassismus als soziale Praxis - körperliche Merkmale in einem rassistischen Klassifikationssystem definiert führen zu Ausschließungspraxen. Er betrachtet Rassismus nicht nur als Ideologie, sondern schließt auch Ausschließungspraxen ein. Miles: beschäftigt sich mit Rassismus als ideologischen Diskurs. Laut ihm sind Ausschließungspraxen nicht zwingend rassistisch sind. Rassismus ist für ihn nur ein ideologischer Diskurs. Bevölkerungen werden in Gruppen (Rassen) eingeteilt und Merkmale zugeschrieben (Rassenkonstruktion). Jedes Individuum bleibt dauerhaft in dieser Gruppe Terkessidis: Rassismus als Macht-Wissen-Komplex, kritisiert Miles Rassenkonstruktion wegen körperlicher/biologischer Merkmale als Bedeutungsträger. Es können auch soziologische Kennzeichen (Sprache, Ernährung, Kleidung) als Kennzeichen zur Rasse dienen. Dieser Apparat ist auch auf Gewalt angewiesen. Kulturrassismus: Dieser Neo-Rassismus kann als ‚Rassismus ohne Rassen‘ bezeichnet werden. Sein beherrschendes Thema ist nicht mehr die biologische Vererbung, sondern eine angebliche Unaufhebbarkeit der kulturellen Differenzen: Er behauptet, jede Grenzverwischung zwischen den Kulturen sei schädlich, die verschiedenen Lebensweisen seien miteinander unvereinbar und seien hauptverantwortlich für gesellschaftliche Probleme und Unruhen 5 Sklaverei und Kolonialismus: Bei der Kolonisation wurden bereits existierende Hierarchien "angepasst" und in die eigene Gesellschaft integriert, die Arbeiterklasse wurde durch die alten gesellschaftlichen Verhältnisse ruhig gehalten. Gesellschaften ohne ausdifferenzierte Hierarchie wurden durch Massaker und Vertreibung beseitigt. Die "weiße Rasse" schuf sich als herrschende Klasse Sklaven und Leibeigene. Durch Verschleppung und Versklavung von Afrikanern schuf einen Verschleppungsapparat und kann grob als Vorwegnahme des deutschen Faschismus versanden werden. ODER: =sozial konstruiert, nicht natürl. körperliche und kulturelle Merkmale Rassismus ist nach Stuart Hall Praxisform Körperliche Merkmale zur Klassifikation +Kultureller Rassismus (aber nicht bei Hall) R ist nach Miles Robert Ideologie & Diskurs, Historisch spezifisch, Divergiert in gesellschaftl. Kontext, Dialektischer Prozess (weiß-schwarz), Ein- & Ausschließung Hat viele Begriffe weil sonst Bedeutungsverlust: Bedeutungskonstrukion von R = signification =1.Merkmalen werden Beudeutungen zugeschrieben =2.Wirklichkeit erschaffen =3.Rassenkonstruktion =racicalisation (praktisch u ideologisch) Kategorien werden erschaffen um körperl. o kulturelle Merkmale einzuteilen Rassistische Kategoriesierung = Unterscheidung von Personen mit rassistisch verorteten Merkmalen Formen von Rassismus -Logisch kohärenter Rassismus -Praktisch adäquater Rassismus -Institutioneller Rassismus: Institutionen handeln meist versteckt aus dem rassistischen Diskurs heraus (Bsp. hohe Kriminalitätsrate=> striktes Einwanderungsgesetz) -wirtschaftlicher Rassismus: kulturelles Vermögen u hist. Entw. von Rasse bestimmt ? Kapitalismus = Grund für Rassismus, Konzept d. absoluten Autonomie, Wirtschaft ist schuld -Konzept der relativen Autonomie: versch. Formen von Rassismus mit Verknüpfungen zu Sexismus + Nationalismus + Homophobie Antirassismus Je nach dem R definiert wird so muss er auch wiederlegt werden Moralisch-human: wir als Bevölkerung sollten Gegenmaßnahmen ergreifen Bevormundung der Betroffenen (=Objekte) Technisch-ökonomisch: ökonom. /kulturpolit./ juristische Sache Bsp: Vollbeschäftigung für alle Menschen damit es keine Argumente wie „Migrant_innen nehmen uns die Arbeit weg“ gibt Emanzipatorisch: betroffene (=Subjekte) kämpfen selbst dagegen Unterschiedliche Formen des Antisemitismus * Religiöser christlicher Judenhass Im europäischen Mittelalter konstituiert, vorurteilsbehaftete Darstellungen z.B. des ewigen Juden der rachsüchtig, geldgierig und heimatlos durch die Welt wandert * Moderner Antisemitismus Ab Mitte de 19 Jhdt. Juden als Ursache der abgelehnten Moderne * „Sekundärer“ Antisemitismus nach 1945 Abwehr von Schuld und Erinnerung (Adorno), aus Abwehr heraus – Aufleben der traditionellen 6 Bilder des Antisemitismus, Verleugnen oder Relativieren der NS-Verbrechen (Holocaustleugnung), durch abstrakte Feindbilder ausgeglichen (z.B. Israel) Bsp. Jörg Haiders Aschermittwochsrede 2001 gegen Ariel Muzicant, Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde * Antizionismus Ohne offen und bewusst antisemitisch zu sein in antisemitischen Diskursen verstrickt, z.B. gegen die Existenz oder die nationale Souveränität Israels oder Produzieren von Bildern des sekundären Antisemitismus * Neuer Antisemitismus Richtet sich v.a. gegen Israel -> islamitische Antisemitismus Diese Formen sind weder zeitlich, räumlich, oder ideologisch voneinander zu trennen. Übernehmen sowohl Elemente voneinander als auch aus rassistischen und sexistischen Diskursen. Erläutern Sie wesentliche Aspekte von Rassismus- und zwar mindestens drei dieser vier Aspekte: Sklaverei und Kolonialismus, Definitionen von Miles und Hall, zivilisatorische Mission, kulturalistischer Rassismus. Kulturrassismus: Dieser Neo-Rassismus kann als ‚Rassismus ohne Rassen‘ bezeichnet werden. Sein beherrschendes Thema ist nicht mehr die biologische Vererbung, sondern eine angebliche Unaufhebbarkeit der kulturellen Differenzen: Er behauptet, jede Grenzverwischung zwischen den Kulturen sei schädlich, die verschiedenen Lebensweisen seien miteinander unvereinbar und seien hauptverantwortlich für gesellschaftliche Probleme und Unruhen Sklaverei und Kolonialismus: Bei der Kolonisation wurden bereits existierende Hierarchien "angepasst" und in die eigene Gesellschaft integriert, die Arbeiterklasse wurde durch die alten gesellschaftlichen Verhältnisse ruhig gehalten. Gesellschaften ohne ausdifferenzierte Hierarchie wurden durch Massaker und Vertreibung beseitigt. Die "weiße Rasse" schuf sich als herrschende Klasse Sklaven und Leibeigene. Durch Verschleppung und Versklavung von Afrikanern schuf einen Verschleppungsapparat und kann grob als Vorwegnahme des deutschen Faschismus versanden werden. Stuart Hall: Rassismus als soziale Praxis - körperliche Merkmale in einem rassistischen Klassifikationssystem definiert führen zu Ausschließungspraxen. Er betrachtet Rassismus nicht nur als Ideologie, sondern schließt auch Ausschließungspraxen ein. Miles: beschäftigt sich mit Rassismus als ideologischen Diskurs. Laut ihm sind Ausschließungspraxen nicht zwingend rassistisch sind. Rassismus ist für ihn nur ein ideologischer Diskurs. Bevölkerungen werden in Gruppen (Rassen) eingeteilt und Merkmale zugeschrieben (Rassenkonstruktion). Jedes Individuum bleibt dauerhaft in dieser Gruppe Behaviourismus und Rational Choice, Vergleich Induktion - Deduktion und Kritik. Behaviorismus (Induktion): Wissenschaft, die zu Vorhersagen fähig ist. Sie schließt vom Einzelnen aufs Ganze - es werden Beobachtungen verallgemeinert und dadurch auf Regelmäßigkeiten geschlossen. Er ist ein Set von analytischen Techniken und Methoden. Er bevorzugt das Beobachtbare, was leicht quantifizierbar ist und sucht nach 7 Regelmäßigkeiten. Durch induktives Schließen sollen Hypothesen entwickelt werden. Kritikpunkte sind, dass nicht zwischen Korrelation und Ursache unterschieden werden kann; auf sichtbare Dinge beschränkt; enges Verständnis von Politik und Macht. Mängel: Können Forscher_innen tatsächlich objektiv sein? Regelmäßigkeiten werden zu Gesetzen erhoben. Ethik der Methodologie? Induktion: Ausgangspunkt ist das neutrale Beobachten und Sammeln empirischer Daten/Beweise. Durch empirische Beobachtung auf allgemeine Hypothesen schließen. RC: trifft hypothetische Ableitungen durch verschiedene Grundannahmen und soll in mathematischen Modellen bearbeitet werden. Arbeitet deduktiv - aus theoretischen Ausgangsannahmen oder Fakten werden Hypothesen abgeleitet und diese empirisch getestet. Kritikpunkte sind, dass Verhalten nicht immer vorhersehbar ist und s.g. free riding Deduktion: aus dieser vereinfachten Annahme über Menschen kann man Ableitungen zu Verhalten machen und vorhersehen (Prädiktion). Erklären sie den Behaviourismus und stellen sie Unterschied zu rational Choice fest. Nehmen sie auch Bezug auf Colin Hay. Erklären sie den Standpunkt der Hermeneutik dazu. Behaviorismus (Induktion): Wissenschaft, die zu Vorhersagen fähig ist. Sie schließt vom Einzelnen aufs Ganze - es werden Beobachtungen verallgemeinert und dadurch auf Regelmäßigkeiten geschlossen. Er ist ein Set von analytischen Techniken und Methoden. Er bevorzugt das Beobachtbare, was leicht quantifizierbar ist und sucht nach Regelmäßigkeiten. Durch induktives Schließen sollen Hypothesen entwickelt werden. Kritikpunkte sind, dass nicht zwischen Korrelation und Ursache unterschieden werden kann; auf sichtbare Dinge beschränkt; enges Verständnis von Politik und Macht Induktion: Ausgangspunkt ist das neutrale Beobachten und Sammeln empirischer Daten/Beweise. RC: trifft hypothetische Ableitungen durch verschiedene Grundannahmen und soll in mathematischen Modellen bearbeitet werden. Arbeitet deduktiv - aus theoretischen Ausgangsannahmen oder Fakten werden Hypothesen abgeleitet und diese empirisch getestet. Kritikpunkte sind, dass Verhalten nicht immer vorhersehbar ist und s.g. free riding. Einzelne Akteur_innen im Mittelpunkt. Sie sind laut Annahme immer rational, Kosten-NutzenAbwage zur Maximierung des momentanen Profits ohne auf die Konsequenzen (für irgendwen oder irgendwas) zu achten. Zusätzlich: klare Hierarchie der Bedürfnisse und Präferenzen. Daher ist das Verhalten der Menschen logisch-mathematisch vorhersehbar. Auch z.B. das Verhalten politischer Parteien, sie agieren am Markt des Wahlvolkes wie eine Firma am freien Markt. Free-Rider: Nutzen ohne Kosten zu haben, dies führt zu irrationalen kollektiven Ergebnissen bei rationalen Handeln der Individuen Critical Realism 8 Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Objektivistischer und Sozialkonstruktivistischen Erkenntnisstrategie "soziale Norm" mit Popitz erklären Universalismus/ Eurozentrismus/ Orientalismus Universalismus: prinzipielle Gleichheit aller Menschen Eva Kreisky: Konkrete Partikularismen - Eurozentrismus, Androzentrismus, Sexismus, Rassismus - Unter Partikularismus werden auch solche Denkrichtungen/ Verhaltensmuster gefasst, die das Eigene über "das" Andere stellen, also die eigene, meist eindimensional verstandene Identität (Geschlecht, Nation, ethnische Gruppe, "Rasse" usw.) über alles andere Stellen. Partikularismen müssen allerdings nicht manifest auftreten (wie im Rassismus, der offen andere als minderwertig sieht oder im Sexismus, wo Frauen offen Beleidigungen oder Diskriminierung ausgesetzt sind). Partikularismen können auch den Mantel des Universalismus tragen (z.B. Androzentrismus: darunter wird eine Perspektive verstanden, in der Frauen nicht aufscheinen, gleich ob dies bewusst oder unbewusst geschieht; selbiges gilt für den Eurozentrismus, der eine europäische Perspektive "selbstverständlich" als universell annimmt; in allgemeiner Form wird das Phänomen "Ethnozentrismus" genannt, der keineswegs auf europäische Gesellschaften beschränkt ist). Politische Theorie Theorie allgemein bezieht sich auf wissenschaftliche Erkenntnis und sind umfassende begriffliche Denkgebäude, Begriffe, Argumente und Thesen die Wirklichkeit analysieren. Es gibt drei Formen von Theorie: Gesellschaftstheorie, Wissenschaftstheorie, "Summe der Geschichte der politischen Ideen". Demirovic spricht von keinem dichotomen Verständnis von Theorie und Praxis - politische Theorie und politische Praxis hängen eng miteinander zusammen. Politische Theorie thematisiert die historischen Wissensbestände (Prozesse der Bildung, Grenzziehungen, Ausschließungen und Wirkungen politischen Wissens). Politische Theorie zeigt, was historisch gesehen weshalb zum Politischen gehörte oder nicht (besitzt eine Definitionsmacht). Außerdem klärt sie, wer soll in einem Staat als Staatsbürger betrachtet werden, welche Demokratiekonzeption ist damit verbunden etc. Politische Theorie analysiert die politischen Theorien der gesellschaftlichen Akteure und bestimmt ihre Perspektiven und deren gesellschaftliche Folgen. Politisch-theoretische Überlegungen im Alltag werden von Beteiligten an politischen Prozessen (in einem weiten Sinne) angestellt, weil sie helfen, das eigene Handeln zu optimieren und das anderer zu bewerten. Theorie belehrt uns darüber, in 9 welche taktischen und strategischen Konstellationen, in welche nicht-intendierten Folgen eine Zieldefinition, ein politisches Handeln auch gegen die besseren und besten Absichten der Akteure einmünden können. Politische Theorie im engeren Sinn analysiert die Begriffe, die politische Semantik, mit der wir uns die politischen Institutionen gedanklich aneignen; legt die innere Dynamik dieser Institutionen sowie deren Verhältnis zu anderen Realitätsebenen des Politischen frei. Politische Theorie gibt einen Begriff vom aktuellen Stand des Politischen. Olympe de Gouges (1748 – 1793) Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ 1791, Engagement für schwarze SklavInnen, Kritische Bezugnahme auf politische Theorien von Jean-Jacques Rousseau 10