Protokoll 26.05.15_Formen des Rassismus

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Protokoll zur Sitzung: Formen des Rassismus
Seminar: Theorie und Praxis rassismuskritischer Bildungsarbeit
Datum: 26.05.2015
Protokollantin: Amelie Reisenauer
Block 3: Rassismus vs. Rassismen
I Methode: Gruppenarbeit + Vorstellung im Plenum
Ablauf: Aufteilung der Seminargruppe in 3 Kleingruppen. Zuordnung eines Textes zu je
einer Gruppe. Arbeitsauftrag -> Untersuchung der Texte in Hinblick auf „Historischen
Abriss“, „Zuschreibungen“ und „Funktion“ der spezifischen Form des Rassismus, s.
Antiziganismus, Antimuslimischer Rassismus und Antisemitismus
Dauer: Gruppenarbeit ca. 45min; Vorstellung im Plenum und Diskussion 30 Min.
① Antiziganismus:
Historischer Abriss:
- Flucht der Sinti und Roma von Indien nach Europa (1407)
- Keine soziale Integration (Wohnort, Arbeit)
- Ablehnung und Gewalt
- auch heute noch keine Gleichstellung
- systematische Vernichtung durch wissenschaftliche Studien
Zuschreibungen:
- fremd: antibürgerliches Subjekt, ungläubige Heiden, Verbündete des Teufels, Spione
der Türkei
- eigen: Das pure Gegenteil jener Zuschreibungen, die die deutsche Gesellschaft als Teile
ihrer Identität betrachtet, z.B. Sesshaftigkeit, Christentum, weiße Hautfarbe
Funktionen:
- Sinti und Roma als Sündenböcke
- Hierarchisierung
- Abgrenzung zwischen Stattsbürger und „wanderndem Volk“
- Uniformität
- Wissenschaft, Gesetzte, Alltagsverstehen
② Antimuslimischer Rassismus:
Historischer Abriss:
- Hochmittelalter: Übersetzung der Literatur exotisierend; Feindbild zur Legitimation
von Kreuzzügen
- Ende Mittelalter/Aufklärung: Entwicklung der Philosophien antiker Philosophien
(Aristoteles)
- Imperialismus/Kolonialismus: Mittelalterliches Feindbild wieder aufgegriffen
(wirtschaftliches Interesse)
- 1900: Aufkommen eines wissenschaftlich gestützten Rassismus (Islam  kulturell
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Seminar: Theorie und Praxis rassismuskritischer Bildungsarbeit
Datum: 26.05.2015
Protokollantin: Amelie Reisenauer
stagnierend)
- 1990: Aktualisierung und Ablösung des Antikommunismus
Zuschreibungen:
- fremd: Männer (= brutal, irrational, aggressiv und fanatisch), „Vermischung“ von
Orient, Islam, Individuen, Sexualisierung, Exotisierung; Frauen sind nicht emanzipiert
- eigen: positive Selbstbestätigung durch negative Fremdzuschreibung
- Legitimierung von Ignoranz eigener gesellschaftlicher Missstände (Z.B. Sexismus,
christlicher Fundamentalismus)
Funktionen:
- Legitimierung: Expansion, militärischer „Intervention“
- Projektion antifortschrittlicher Elemente der „westlichen Gesellschaft“  Bestätigung
der eigenen Fortschritte
③ Antisemitismus:
Historischer Abriss:
- biologisch begründet, „kulturalistischer“ Rassismus, christlicher Antijudaismus
- heute: Macht- und Verschwörungstheorien, normalisierter Antisemitismus, sekundärer
Antisemitismus nach Auschwitz
Stigmatisierung von Religion, Ethnie und Rasse!
Zuschreibungen:
- fremd: mächtig, reich, hinterhältig, minderwertig
- eigen: Erinnerungskultur: man wird „gezwungen“ sich daran (Stunde 0) zu erinnern
und schlüpft in eine Opferrolle
Funktionen:
- eigenes Machtpotential steigern
- nationalistische Herrschaftsbestrebung
- Schuldabwehrmechanismus
- Banalisierung, Opferneid, Holocaust Leugnung
 Identitätsvergewisserung
Diskussion im Plenum:
Othering verschmilzt (automatisch) Ethnie, Kultur und Religion  Essentialisierung/
Homogenisierung.
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Seminar: Theorie und Praxis rassismuskritischer Bildungsarbeit
Datum: 26.05.2015
Protokollantin: Amelie Reisenauer
II Tafelbild
DAS EIGENE
[Ethnie|Kultur|Religion]
DAS ANDERE
Macht
(als Maßstab)
 Es geht darum, Macht zu erhalten.
 Asymmetrisches Verhältnis führt zu einem Vorteil der Überlegenen.
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