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Myrdalsjökull
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STERNE UND WELTRAUM
Juli 2005
Island
Der größte Vulkan
des Blauen Planeten
Diese Aufnahme der Vulkaninsel Island entstand mit
Hilfe der MODIS -Kamera an Bord des amerikanischen
Erdbeobachtungssatelliten TERRA am 9. September
2002. Ausnahmsweise herrschte fast überall in Island
wolkenloses Wetter, so lassen sich die vielen interessanten Landschaftsformen der 500  340 Kilometer großen Insel deutlich erkennen. Ganz Island ist vulkanischen Ursprungs, so dass man hier durchaus vom größten Vulkan der Erde sprechen kann.
Island verdankt seine Entstehung einem so genannten
»Mantle plume«, einer mächtigen Zone heißen, aufsteigenden Gesteins aus dem Unteren Erdmantel. Gelangt
dieses gegenüber dem umgebenden Mantelgestein deutlich heißere Material in etwa 150 Kilometer Tiefe unterhalb der Erdoberfläche, so beginnen die Gesteinsmassen
durch die Druckentlastung teilweise aufzuschmelzen, so
dass große Mengen an Magma entstehen. Dieses steigt
aufgrund seiner geringeren Dichte noch weiter auf und
durchbricht die Erdkruste, wo es schließlich in Vulkanausbrüchen als Lava in Erscheinung tritt.
Island ist allerdings ein weltweiter Sonderfall, denn
die Insel befindet sich exakt auf dem Mittelatlantischen
Rücken, an dem ständig neue Ozeankruste entsteht. Dadurch nimmt die Breite des Atlantiks um 2.5 Zentimeter pro Jahr zu. Normalerweise geschieht dieser Vorgang
in zwei bis drei Kilometern Wassertiefe, hier in Island ist
durch den zusätzlich aufsteigenden Plume der Meeresboden ans Tageslicht geholt worden. Die Spreizungszone
verläuft etwa diagonal durch die Insel.
Sehr schön sind auf diesem Bild die vier größten Gletscher Islands zu erkennen, welche sich alle auf den Gipfeln von Vulkanen befinden, von denen manche auch in
historischer Zeit aktiv wurden. Rechts von der Bildmitte
ist der bis zu 140 km breite Vatnajökull, der größte Gletscher Islands, zu sehen, unter seinen Eismassen befinden sich drei aktive Vulkane. Brechen diese aus, so werden riesige Mengen an Gletschereis durch die um 1100°C
heißen Lavamassen geschmolzen. Das freigesetzte Wasser ergießt sich dann wenige Tage nach Beginn des Ausbruchs in riesigen Fluten ins Meer, wie es zuletzt im September 1996 nach dem Ausbruch des Vulkans Grimsvötn geschah.
Die vulkanische Landschaft Islands ist durch Regen
und Wind über Millionen von Jahren verändert worden,
überall lassen sich Täler und Berge erkennen, welche
durch Abtragung (Erosion) gestaltet wurden. Diese Abtragungsprozesse sind immer aktiv, betrachtet man die
Südküste der Insel, so lassen sich helle Fahnen im Meerwasser ausmachen. Hier ist das aus dem Inselinneren abgetragene und von den Flüssen ins Meer gespülte Material zu sehen.
T. A.
STERNE UND WELTRAUM
Juli 2005
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