7.2.2 Umsetzung der Schwingung in elektrische Information K+ Endolymphe Perilymphe Ca2+ 1. 2. Auslenkung der Zilien K+-Einstrom 3. Ca2+-Einstrom Übrigens … Da sie selbst Geräusche erzeugen, können die Kontraktionen der äußeren Haarzellen mit Mikrofonen im Gehörgang als oto-akustische Emissionen gemessen werden. Auf diese Art kann die Funktion des Innenohrs z. B. bei Neugeborenen überprüft werden (nicht zu verwechseln mit der BERA, s. 3.2, S. 29 und 7.3, S. 73). www.medi-learn.de TransmitterFreisetzung bzw. Kontraktion medi-learn.de/6-physio3-33­ Abb. 33: Signaltransduktion in den Haarzellen der Basilarmembran verstärkt. Damit tragen die äußeren Haarzellen zur Ortsselektivität bei. An der Kontraktion ist das Protein Prestin (presto italienisch = sehr schnell) beteiligt. Es bildet Taschen innerhalb der äußeren Haarzellen. Diese befinden sich an der Seitenwand der Zellen und enthalten Chlorid. Kommt es zur Depolarisation der Membran, fließen die negativen Cl−-Ionen aus den Taschen ins Zytoplasma. Dadurch werden die Taschen kleiner und die Seitenwand der äußeren Haarzellen verkürzt sich. Kommt es zur Repolarisation (Potenzial wird negativer), fließen die Chloridionen zurück in die Prestintaschen, diese werden wieder größer und die Haarzellen richten sich auf. Aufgrund dieses Mechanismus sind die äußeren Haarzellen die Zellen des Körpers, die elektrische Information am schnellsten in mechanische Bewegung umsetzen können. 4. Die inneren Haarzellen sind Rezeptoren. Ihre Depolarisation (Rezeptorpotenzial) bewirkt einen Ca2+-Einstrom und damit die Transmitterausschüttung. Ihr Transmitter ist Glutamat. Da die inneren Haarzellen selbst kein Aktionspotenzial bilden, sind sie sekundäre Sinneszellen. Aktionspotenziale entstehen erst durch Glutamatbindung in den nachgeschalteten Neuronen. 7 Merke! Äußere Haarzellen = Verstärker durch Kontraktionen. Innere Haarzellen = Rezeptoren und sekundäre Sinneszellen, die Glutamat ausschütten. 7.3 Hörbahn und zentrale Verarbeitung Durch die inneren Haarzellen werden die Dendriten des 1. Neurons der Hörbahn erregt. Der Zellkörper liegt direkt im Knochen der Schnecke (Modiolus). Dieses Neuron ist eine Bipolarzelle. Als Summe bilden die Zellkörper das Ganglion spirale. Dessen Axone bilden den N. cochlearis (N. acusticus), der sich mit dem N. vestibularis zum VIII. Hirnnerven verbindet und durch den inneren Gehörgang zum Hirnstamm zieht. Der VIII. Hirnnerv enthält dabei nicht nur afferente Fasern von den 73