Das soziale Herz Ottensens und unser Platz an

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Das soziale Herz Ottensens und unser Platz an der Sonne!!
Bericht der Initiative „Spritzenplatz bleibt – unser Platz an der Sonne!“
Frühjahr 2017
Das soziale Herz Ottensens und unser Platz an der Sonne!!
Inhalt
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Vorwort
das erfolgreiche Bürgerbegehren
Die Planwerkstatt
Nutznießer eines Neubaus
Auszüge aus den Metaplan-Zetteln der Planwerkstatt
Lageplan Spritzenplatz-Arreal
Bürgerbegehren in Gefahr?
Öffentlicher Raum: Ottensener Kreuz
Öffentlicher Raum: Marktplatz
Architektur und Städtebau
Ausblick, Pressekontakt, Links zur Bürgerinitiative
Vorwort
Spritzenplatz bleibt!
Simulation einer viergeschossigen
Bebauung am Ottenser Kreuz
Wer sich auf dem Spritzenplatz umsieht, blickt auf Häuser unterschiedlicher
Höhe. Typisch für Ottensen. Dadurch erhält der Platz Lebendigkeit, Licht und
Sonne und ist zum festen Treffpunkt im Stadtteil geworden. Initiativen und
Parteien bauen dort ihre Infotische auf und es wird diskutiert, Anwohner/
innen halten einen Klönschnack, Punks treffen sich, und das Eis kann in der
Sonne genossen werden. Jetzt soll nach einem Abriss eine durchgehend vier- bis sechsgeschossige Bebauung entstehen. Diese wollen wir verhindern.
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Ein weiterer gesichtsloser
Investoren-Neubau?
Oder ein bleibender
Platz an der Sonne
für uns alle ?
Das erfolgreiche Bürgerbegehren!
NachdemwirdenEntwurfeinerNeubebauungausderPresseerfahrenhatten,hatsichdieInitiative
„Spritzenplatz bleibt – unser Platz an der Sonne!“gegründet.DieFragestellungdesgleichnamigen
Bürgerbegehrenlautete:
»SindSiedafür,dassderBereichOttenserHauptstraße(Hausnr.23/25/27)/Spritzenplatz
(Hausnr.18undBahrenfelderStr.102)inseinerjetzigenGestalthinsichtlichderHöhenentwicklungundBaukörpermasse
wegenseinerOrtskernprägendenBebauungsstrukturentwederdurcheineTextplanänderung(Ergänzung)desgeltenden
BebauungsplanesOttensen35oderdurcheinenneuenBebauungsplanlangfristiggesichertwird,auchwennderzeitige
Bestandsgebäudeabgerissenwerdensollten?«
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Das erfolgreiche Bürgerbegehren!
DasimNovember2015erfolgreicheBürgerbegehrenwurdevonmehrals7.000BürgerInnenunterzeichnet.
Am28.1.2016tratdieBezirksversammlungAltonamitüberwältigenderMehrheitdemBürgerbegehrenbei.
DieUnterzeichnerInnenerwartetenjetztvonderVerwaltungdieUmsetzungdespolitischenBeschlussesder
BezirksversammlungunddieErarbeitungeinesneuenBebauungsplanesimSinnedeserfolgreichenBürgerbegehrens.
NormalerweisestelltderBebauungsplandiegesetzlicheGrundlagefüreinenArchitekturwettbewerbdar,stattdessen
wurdenundasVerfahrenumgekehrt:DasBezirksamtveranstalteteEndeJanuar2017eineöffentlichePlanwerkstatt
unterderModerationderFirmakonsaltGmbH.Diesehatausdenunspezifischen„Stichwortvorgaben“
(vonZettelchenanMetaplanwänden)einProtokollverfasst.DaraussolleineVorgabefüreinenvomInvestor
verantwortetenArchitekturwettbewerberstelltwerden.
Eswirdsogetan,alswärenichtmehrderWilledurchdie7.000UnterzeichnerInnendesBürgerbegehrensmaßgeblich,
sondernderWille,derca.100TeilnehmendenderPlanwerkstatt,dienichtmal–sowiebeimBürgerbegehrenzwingend–
ausAltonakommenmussten.DieseanderPlanwerkstattTeilnehmendenwarenAnwohnerInnen,BehördenmitarbeiterInnen,
PolitikerInnen,EigentümerInnenundInvestoren.
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Das erfolgreiche Bürgerbegehren!
Die Planwerkstatt
Die Planwerkstatt verlief, wie von uns befürchtet:
Die Teilnehmenden wurden auf verschiedene Gruppen aufgeteilt und
auf Nebenschauplätze orientiert (Parkplätze, Bäume usw.), die mit
dem Bebauungsplan-Verfahren im eigentlichen Sinne gar nichts zu
tun haben. Wenn man von allen Vorschlägen, die die Teilnehmenden
vorgebracht haben, diejenigen wegstreicht, die mit einem Bebauungsplan nichts zu tun haben, bleibt wenig übrig.
Gegen Ende der Planwerkstatt wurden dann die Interessen der EigentümerInnen und Investoren offensiv eingebracht.
Soll am Ende dabei herauskommen, dass der Bürgerwille verbogen wird? Und damit es auch profitabel wird: soll höher und massiver gebaut werden dürfen?
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Die Planungswerkstatt verlief, wie von uns befürchtet
Zum Schluss der Planwerkstatt wurden BürgervertreterInnen in die Jury
gelost. Die Jury soll u.a. aus BürgerInnen, dem Eigentümer, Architekten
der Kammer, Leuten aus der Fachbehörde BSW, und PolitikerInnen bestehen. Sie soll Vorgaben für den geplanten Architekturwettbewerb erstellen
und den Siegerentwurf küren.
Jegliche Anwesenden der Planwerkstatt konnten einen Zettel mit ihrem Namen in einen Karton werfen, um gelost zu werden. Nur der Erstgezogene ist stimmberechtigt. Ausgerechnet dieser Bürger sitzt für die SPD in einem Ausschuss der Bezirksversammlung und hat keine Verbindung zur Bürgerinitiative. Es hätte auch ein Investorenvertreter gezogen
werden können. In unseren Augen macht dies die Zweifelhaftigkeit des Verfahrens deutlich.
Als nicht stimmberechtigte Gäste sind auch Mitglieder der Initiative „Spritzenplatz bleibt“ gezogen worden.
Es bleibt im Dunklen, was aus dem Bezirksversammlungsbeschluss „…hinsichtlich der Höhenentwicklung und Baukörpermasse …“ wird. (siehe Bürgerbegehren S. 4)
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Die Planungswerkstatt verlief, wie von uns befürchtet
Einziger Nutznießer eines Neubaus am Spritzenplatz
wäre der Investor BÖAG
» Die BÖAG, ein bundesweit agierender Finanzinvestor, will die Gebäude aus Gründen der Gewinnmaximierung abreißen. Mehr Quadratmeter bringen mehr Rendite.
» Bei den Altonaern und Altonaerinnen ist höhere und massivere Bebauung
nicht erwünscht. Die Bestandsgebäude lassen sich sanieren.
» Eine weitere denkbare Lösung:
Die Stadt Hamburg kann die Gebäude kaufen, restaurieren und für die Öffentlichkeit nutzbar machen.
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Einziger Nutznießer eines Neubaus
Auszüge aus den Metaplan-Zetteln der Planwerkstatt
Unantastbare Qualitäten
Was Teilnehmende nicht wollen
Ottenser Kreuz
»„Wohnzimmer“Ottensens,sozialesundkommunikatives
ZentrumOttensens
»PlatzanderSonne–füralle!„Licht,LuftundSonnesind
inihrerjetzigenWirkungamStandortzuerhalten.“
»PolitischesHerzdesStadtteilsund„SpeakersCorner“
»„Der“OttenserTreffpunktfürInitiativen,Parteien,InfoständeundKundgebungen
»IdentitätsstiftenderOrtfüralleBewohnerundMittelpunkt
vonVeranstaltungen
»OrtskernprägendebaulicheEigenschaftenerhalten
»EinfreierBlickindenHimmeldurchniedrigeBebauung
unddieSonneneinstrahlungsinddiezentraleEnergiefür
diesozialeFunktiondesPlatzes
»DieHöheundKubatur(Bauform)vonNeubautensollen
sichamjetzigenZustandorientieren(s.Bürgerbegehren)
»DasGesamtensembleisteintypischesstadtstrukturelles
undstadtfunktionalesBeispielOttensernPrägung
Ottenser Kreuz
»KeinedauerhafteundkommerzielleNutzungdesbisher
freigehaltenenöffentlichenRaumesvordemGrundstück
»KeineweitereAußengastronomie
»KeineSteigerungvonEinkaufs-undVeranstaltungs-Tourismus.DasOttenserKreuzgehörtdenBewohnerInnen.
»KeineÜberschreitungderHöhederbisherigenBebauung
undBeeinträchtigungderNutzungdesöffentlichen(Frei-)
RaumesamOttenserKreuzdurchNutzungundBauhöhe
möglicherneuerGebäude
»TeilnehmerwollenkeinenAbrissdesGebäudesdes
Friseurs(stattdessenunterDenkmalschutzstellen!)
»KeinehochgeschossigeSchluchtbebauung
»KeineHöhenangleichungandasHausnebenderEisdiele
»WennNeubebauung,dannkeinegroßkalibrigeArchitektur
»KeinefuturistischenBauten
»KeingroßflächigerEinzelhandel,keineKetten
»„Telekom-Ecke“(platzartigenRücksprung)nichtbebauen
»EinemöglicheBebauungdarfdieöffentlicheNutzungdes
Raumesnichtbeeinträchtigen
Marktplatz
»VeranstaltungsortundvitalerLebensmittelpunkt
4xwöchentlichisthierWochenmarkt
»KleineinhabergeführteGeschäfterundumdenPlatz
»BäumeundBänke,PlatzfürspielendeKinder
»VorrangvonFußläufigkeitvorAutoverkehr
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Marktplatz
»DerMarktplatzdarfnichtzumParkplatzwerden
»KeineTiefgarageunterhalbdesGrundstückes
Was Teilnehmende sich wünschen
Ottenser Kreuz
»MehrSicherheitamÜbergangEckeBahrenfelderStraße,
mehrVerkehrssicherheitinsgesamt
»KleineLadenflächenfürkleineGeschäfte,Kleingewerbe
»KleinteiligeArchitektur
»SozialesMiteinanderdesOttenserKreuzeserhaltenund
möglichstnochweiterentwickeln
»ÖffentlicheNutzungimErdgeschoss:z.B.Postfilialeoder
Bücherei,odersozialenTreffpunktimErdgeschoss,z.B.
Stadtteilcafé
»GünstigeWohnungenimGebäudeerhaltenbzw.wiederherstellen(SozialenWohnungsbauimBebauungsplan
festschreiben)
»Grüne„Oase“imInnenhofdesEiscafésfürdieÖffentlichkeit
erhalten
»DiebestehendeGeschossigkeitsollerhaltenbleiben–ein
möglicherNeubaudarfnichtzumImpulsfürdieAufstockungvonNachbargebäudenwerden.IdeeimSinneder
OttenserHöhenvielfalt“:Fassadeinfünf„Häuser“aufteilen,
keinedurchgehendeGeschossigkeit
Marktplatz
»DieAufenthaltsqualitätsollerhaltenbzw.nochverbessert
werden(keinereinkommerzielleNutzung)
»ÖffentlicheToiletteneinrichten,fürFrauenundMänner
kostenfreinutzbar
»EineStudiezurSonneneinstrahlung/Schattensituationsoll
TeildesBebauungsplan-Verfahrenssein
Spritzenplatz / Ottenser Kreuz,
Blickrichtung Bahrenfelderstraße
/ Große Rainstraße
Ottenser Kreuz
Ottenser Kreuz: Das Wohnzimmer Ottensens,
sozialer Platz an der Sonne und politisches
Herz des Stadtteils
Lageplan
DasumstritteneGrundstückunddievoneiner
möglichenBebauungbetroffenenAreale
Marktplatz
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Kartenbasis: konsalt
Marktplatz: Treffpunkt
Wochenmarkt, Plaza mit
Außengastronomie
Lageplan
Die Vertrauensleute des Bürgerbegehrens bei der Abgabe der
Unterschriften des erfolgreichen
Bürgerbegehrens: Gisela Alberti,
Beate Reiß und Hauke Sann
(von links)
*Der Aufstellungsbeschluss für einen neuen
Bebauungsplan vom 8. März 2016 bedeutet zunächst
einmal einen Stopp jeglicher Bauplanung auf diesem
Gelände. Der Erlass einer Veränderungssperre gem.
§ 14 ff BauGB verhindert eine zwischenzeitliche
Neubebauung. Der Eigentümer hat zu diesem
Zeitpunkt keine Ansprüche
Bürgerbegehren in Gefahr?
Erfolgreich durchgesetzt und politisch von der Bezirksversammlung Altona beschlossen
Mehr als 7.000 Altonaerinnen und Altonaer hatten das Bürgerbegehren unterzeichnet, und die Bezirksversammlung
hatte es im Januar 2016 mit einem mehrheitlich gefasstem
Beschluss übernommen. Damit ist es ein Beschluss der
Bezirksversammlung.
Um die Ziele des Bürgerbegehrens abzusichern, wurde ein neues Bebauungsplanverfahren eingeleitet (Aufstellungsbeschluss*).
11 Dass das erfolgreiche Bürgerbegehren dennoch ausgehebelt
werden sollte, wird spätestens im Dezember 2016 ganz deutlich von der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW)
formuliert:
„… Es wird [...] angemerkt, dass es aus städtebaulichen Gründen nicht wünschenswert ist, die vorhandene Gebäudestruktur in seiner I-III Geschossigkeit bei einer Neubebauung wieder herzustellen.“
Bürgerbegehren in Gefahr?
Die bunte Vielfalt an Menschen
macht das Ottenser Kreuz aus:
Hier ist Platz für alle, auch für
Straßenkünstler, Initiativen,
Punks, Musiker – und für
Menschen, die nicht
konsumieren wollen
Der Spritzenplatz heute
Ottenser Kreuz
Die wesentlichen Qualitäten:
» Das Wohnzimmer Ottensens und sozialer Platz an der Sonne – für alle!
» Auch Kinder lieben den Spritzenplatz und nutzen ihn intensiv als Spielfläche
» „Das soziale Zentrum Ottensens“
» Politisches Herz des Stadtteils
» Identitätsstiftender Ort und Treffpunkt für verschiedenste Menschen
» „Der“ Ottenser Treffpunkt für Initiativen, Parteien, Infostände und Kundgebungen
» Diese bunte Vielfalt macht das Ottenser Kreuz aus:
Hier ist Platz für alle, auch für StraßenkünstlerInnen, MusikerInnen,
Punks – und für alle Menschen, die nicht konsumieren wollen.
12 » „Speakers Corner“ des Stadtteils
Der Spritzenplatz heute
Der Marktplatz: Veranstaltungsort
und vitaler Lebensmittelpunkt
Ottensens
Der Spritzenplatz heute
Der Marktplatz
Die wesentlichen Qualitäten:
» 4x wöchentlich ist hier Wochenmarkt.
» Drumherum liegen kleine inhabergeführte Geschäfte
» Gut besuchte Außengastronomie internationaler Restaurants
Simulation einer viergeschossigen Bebauung. Vergleich zur ‘ist-Situation’.
13 Der Spritzenplatz heute
Die Höhe und Kubatur (Bauform)
von Neubauten sollen sich am jetzigen
Zustand orientieren. Das fordert auch das
Bürgerbegehren „Spritzenplatz bleibt!“.
Links das Eiscafé Venezia im Jahr 1950
Der Spritzenplatz heute
Architektur und Städtebau
Die wesentlichen Qualitäten:
» Ein freier Blick in den Himmel durch niedrige Bebauung
und die Sonneneinstrahlung sind die zentrale Energie für
die soziale Funktion des Platzes.
» Das Gesamtensemble ist ein typisches ortskernprägendes
Beispiel für Ottensen
14 Der Spritzenplatz heute
Spritzenplatz
bleibt .
Kontakt
Unser Platz
an der Sonne!
!
Bürgerinitiative Spritzenplatz bleibt!
Pressekontakt: Johannes Kohl
[email protected]
Ausblick
Vertrauen zurückgewinnen?
Wir sind bereit.
Politik und Behörden auch?
» Nicht nur am Spritzenplatz werden wir sehen, ob Politik
und Verwaltung das Vertrauen der BürgerInnen wirklich
zurückgewinnen wollen, oder ob sich diese Worte von
Baudezernent Johannes Gerdelmann bei der Planwerkstatt als leere Worthülsen erweisen.
» Die Menschen werden nach den Täuschungsmanövern und der Ignoranz von Politik und Behörden bei Zeise-2 sehr
genau hinsehen, ob hier ein Umdenken stattgefunden hat.
» Initiative Spritzenplatz bleibt: „Wir werden sehr genau
darauf achten, ob der Wille der Altonaerinnen und Altonaer,
der im Bürgerbegehren deutlich formuliert wurde, in der
Praxis auch wirklich umgesetzt wird.
Mehr Infos finden Sie hier:
Initiative „Spritzenplatz bleibt!“ auf der Website des Altonaer Manifests:
http://www.altonaer-manifest.de/spritzenplatz.php
„Spritzenplatz bleibt!“ auf Facebook:
https://de-de.facebook.com/spritzenplatz/
15 Ausblick
Heute.
Morgen.
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