Skinoren ® Creme/Gel

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Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz®
Skinoren® Creme/Gel
Bayer (Schweiz) AG
AMZV
Zusammensetzung
Wirkstoffe: Acidum azelaicum.
Hilfsstoffe
Creme: Conserv.: Acid. benzoic. (E 210), Propylenglycolum, Excipiens ad unguent.
Gel: Conserv.: Acid. benzoic. (E 210), Propylenglycolum, Excipiens ad gel.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Creme: Azelainsäure 200 mg pro 1 g (20%).
Gel: Azelainsäure 150 mg pro 1 g (15%).
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Creme: Topische Behandlung der Acne vulgaris.
Gel: Topische Behandlung der leichten bis mittelschweren Acne vulgaris.
Dosierung/Anwendung
Kutane Anwendung
Vor der Anwendung von Skinoren ist die Haut sorgfältig mit klarem Wasser, gegebenenfalls mit einem milden Reinigungsmittel, zu säubern und abzutrocknen.
Im Allgemeinen ist Skinoren 2-mal täglich (morgens und abends) auf die erkrankten Hautbezirke aufzutragen und gründlich in die Haut einzureiben. Ca. 0,5 g
= 2,5 cm reichen für die gesamte Gesichtsfläche aus.
Auf eine regelmässige Anwendung von Skinoren über den gesamten Behandlungszeitraum ist unbedingt zu achten. Für Skinoren Creme liegen klinische
Erfahrungen für eine kontinuierliche Anwendung bis zur Dauer von einem Jahr vor.
Bei länger anhaltenden, ausgeprägten irritativen Hautreaktionen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»), ist die anzuwendende Menge zu verringern oder die
Anwendungshäufigkeit bis zum Abklingen der Reizsymptome auf 1-mal täglich zu reduzieren. Wenn nötig, ist die Behandlung vorübergehend während einiger
Tage zu unterbrechen.
Die Anwendungsdauer von Skinoren kann individuell variieren und wird auch durch den Schweregrad der Akne bestimmt. Eine deutliche Besserung des
Krankheitsbildes ist im Allgemeinen nach etwa 4 Wochen zu verzeichnen. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, sollte Skinoren jedoch über mehrere Monate
regelmässig angewendet werden.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Für die Anwendung von Skinoren bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren ist keine Dosisanpassung erforderlich. Aufgrund des Fehlens von Daten zur
Unbedenklichkeit und Wirksamkeit wird die Anwendung von Skinoren bei Kindern unter 12 Jahren nicht empfohlen.
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe der Creme bzw. des Gels.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Skinoren darf nur äusserlich angewendet werden.
Skinoren darf nicht in Kontakt mit den Augen, dem Mund oder anderen Schleimhäuten gebracht werden. Patienten sollten dementsprechend instruiert werden
(siehe «Präklinische Daten»). Bei versehentlichem Kontakt sind Augen, Mund und/oder betroffene Schleimhäute sofort mit reichlich Wasser gründlich
auszuspülen. Falls eine Reizung der Augen anhält, sollte der Patient/die Patientin einen Arzt konsultieren. Nach jeder Anwendung von Skinoren sollen die
Hände gewaschen werden.
Benzoesäure kann leichte Reizungen an Augen, Mund und Schleimhäuten auslösen. Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen (siehe «Präklinische
Daten»).
Während der Marktüberwachung wurden Fälle von Verschlechterung von Asthma beobachtet.
Interaktionen
Es wurden keine Interaktionsstudien mit Skinoren und anderen Arzneimitteln durchgeführt.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaft
Es sind keine Daten aus adäquaten und gut kontrollierten Studien zur topischen Anwendung von Azelainsäure bei schwangeren Frauen verfügbar.
Tierstudien ergaben Hinweise auf potentielle Auswirkungen auf die Schwangerschaft, embryonale/fötale Entwicklung, Entbindung oder die postnatale
Entwicklung (siehe «Präklinische Daten»).
Bei der Anwendung während der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Azelainsäure über die Muttermilch ausgeschieden wird, jedoch zeigten in vitro Untersuchungen (Gleichgewichtsdialyse), dass ein
Übergang in die Muttermilch möglich ist. Azelainsäure wird nicht in der Milch angereichert; weniger als 4% der topisch applizierten Dosis werden systemisch
absorbiert. Daher ist nicht zu erwarten dass der Übergang von Azelainsäure in die Muttermilch zu einer signifikanten Veränderung des Basiswerts von
Azelainsäure in der Milch führt, so dass die endogene Exposition nicht über physiologische Werte hinaus erhöht wird.
Jedoch ist Vorsicht geboten bei der Anwendung von Skinoren bei stillenden Frauen.
Säuglinge sollten nicht mit der mit Skinoren behandelten Haut oder Brust in Kontakt kommen.
Fertilität
Es sind keine Daten über den Einfluss von Skinoren auf die Fertilität beim Menschen verfügbar. Tierstudien zeigten keinen Einfluss auf die Fertilität bei
männlichen und weiblichen Ratten (siehe «Präklinische Daten»).
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine diesbezüglichen Studien durchgeführt.
Unerwünschte Wirkungen
In klinischen Studien waren die am häufigsten aufgetretenen unerwünschten Wirkungen Brennen, Juckreiz, Schmerz und Erythem an der Applikationsstelle.
Die Häufigkeit der unerwünschten Wirkungen, die in klinischen Studien auftraten und im Folgenden beschrieben werden, ist entsprechend der MedDRAKonvention wie folgt definiert:
Sehr häufig ≥1/10.
Häufig ≥1/100 und <1/10.
Gelegentlich ≥1/1'000 und <1/100.
Selten ≥1/10'000 und <1/1'000.
Sehr selten <1/10'000 oder nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Skinoren Creme
Unerwünschte Wirkungen, die in klinischen Studien mit Skinoren Creme berichtet wurden und zusätzliche Berichte nach Markteinführung mit der Häufigkeit
unbekannt:
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen.
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Häufigkeit unbekannt: Angioödem, Kontaktdermatitis, geschwollene Augen, geschwollenes Gesicht, Urtikaria (im Rahmen von Überempfindlichkeit)
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Häufigkeit unbekannt: Verschlechterung von Asthma
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Seborrhoe, Akne, Hautdepigmentierung.
Selten: Cheilitis.
Häufigkeit unbekannt: Hautausschlag.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Brennen, Pruritus, Erythem.
Häufig: Exfoliation, Schmerzen, Trockenheit, Verfärbung, Reizung.
Gelegentlich: Parästhesie, Dermatitis, leichter Schmerz, Ödem.
Selten: Bläschen, Ekzem, Wärmegefühl, Ulkus.
Im Allgemeinen nehmen lokale Hautreizungen im Verlauf der Behandlung ab.
Skinoren Gel
Unerwünschte Wirkungen, die in klinischen Studien mit Skinoren Gel berichtet wurden und zusätzliche Berichte nach Markteinführung mit der Häufigkeit
unbekannt:
Erkrankungen des Immunsystems
Häufigkeit unbekannt: Überempfindlichkeit, die mit einer oder mehreren der folgenden unerwünschten Wirkungen einhergehen kann: Angioödem,
geschwollene Augen, geschwollenes Gesicht, Dyspnoe, Urtikaria.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Häufigkeit unbekannt: Verschlechterung von Asthma.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Kontaktdermatitis.
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Sehr häufig: Brennen, Pruritus, Schmerzen.
Häufig: Hautausschlag, Trockenheit, Parästhesie.
Gelegentlich: Erythem, Exfoliation, Wärmegefühl, Verfärbung.
Häufigkeit unbekannt: Hautirritationen.
In klinischen Studien wurde nur über behandlungsabhängige Nebenwirkungen der Haut berichtet. In der Mehrzahl der Fälle waren die Symptome leicht oder
mittelschwer; die Häufigkeit der Irritationen nahm im Verlauf der Behandlung schrittweise ab.
Kinder und Jugendliche
Skinoren Creme
In klinischen Studien, in die Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren eingeschlossen wurden (454/1336; 34%), war die lokale Verträglichkeit von Skinoren
Creme bei Jugendlichen ähnlich wie bei Erwachsenen.
Skinoren Gel
In 4 klinischen Studien der Phase II und II/III, in die Jugendliche im Alter von 12-17 Jahren eingeschlossen wurden (120/383; 31%), war die Häufigkeit
unerwünschter Wirkungen ähnlich für die Altersgruppe 12-17 (40%), die Altersgruppe ≥18 (37%) und die Gesamtpopulation (38%). Dies traf auch für die
Altersgruppe 12-20 zu (40%).
Überdosierung
Die Ergebnisse akuter Toxizitätsstudien deuten nicht darauf hin, dass bei einmaliger Anwendung einer Überdosis auf die Haut (grossflächige Anwendung unter
resorptionsbegünstigenden Bedingungen) oder versehentlichem Schlucken mit einem Risiko einer akuten Vergiftung zu rechnen ist.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: D10AX03
Als Grundlage der therapeutischen Wirksamkeit von Skinoren bei Akne sind die antimikrobielle Eigenschaft von Azelainsäure sowie eine direkte Beeinflussung
der follikulären Hyperkeratose anzunehmen.
Azelainsäure wirkt antibakteriell auf Propionibacterium acnes, dem in der Ätiopathogenese der Akne eine wesentliche Rolle zuzuordnen ist. Unter der
Behandlung mit Skinoren ist eine signifikante Verringerung der Besiedelungsdichte mit Propionibacterium acnes und eine signifikante Reduktion des Anteils der
freien Fettsäuren in den Hautoberflächenlipiden zu verzeichnen.
Azelainsäure hemmt die Proliferation kultivierter Keratinozyten (Hemmung der DNS-Synthese) und normalisiert den gestörten terminalen epidermalen
Differenzierungsprozess bei Akne.
Im Kaninchen-Ohr-Modell beschleunigt Azelainsäure die Komedolyse von Tetradecan-induzierten Komedonen.
Pharmakokinetik
Penetration/Resorption
Azelainsäure penetriert nach dermaler Applikation von Skinoren in alle Schichten der menschlichen Haut. Die Penetration in geschädigte Haut erfolgt rascher
als in intakte Haut. Nach einmaliger Applikation von 5 g Creme/Gel auf Gesicht, oberen Rücken und Brust - die typischen Regionen der Akne-Läsionen wurden insgesamt 3,6% der applizierten Dosis perkutan resorbiert. Klinische Untersuchungen an Aknepatienten ergaben vergleichbare Resorptionsraten für
Azelainsäure aus Skinoren Creme und Gel.
Distribution
Azelainsäure wird zu 43% an Plasmaproteine gebunden.
Elimination
Die über die Haut resorbierte Azelainsäure wird zum Teil in unveränderter Form mit dem Harn ausgeschieden. Der andere Teil wird über die β-Oxidation zu
kürzerkettigen Dicarbonsäuren (C7-, C5-Carbonsäuren) abgebaut, die ebenfalls im Harn nachgewiesen wurden.
Präklinische Daten
Reproduktionstoxizität
Studien zur embryofetalen Entwicklung, in denen Ratten, Kaninchen und Cynomolgus-Affen während der Organogenese Azelainsäure oral verabreicht wurde,
haben bei Dosen, die maternale Toxizität verursachten, eine Embryotoxizität gezeigt. Es wurde keine teratogene Wirkung beobachtet. Der embryofetale
NOAEL betrug bei Ratten das 32-fache, bei Kaninchen das 6,5-fache und bei Affen das 19-fache der MRHD auf Basis der Körperoberfläche.
In einer peri- und postnatalen Entwicklungsstudie an Ratten, in der Azelainsäure ab Tag 15 der Trächtigkeit bis einschliesslich Tag 21 post partum oral
verabreicht wurde, zeigten sich bei oralen Dosen, die maternale Toxizität verursachten, leichte Störungen in der postnatalen Entwicklung der F1-Jungtiere und
in der Fortpflanzungsfähigkeit der trächtigen F1-Weibchen. Der NOAEL betrug das 3-fache der MRHD auf Basis der Körperoberfläche. In dieser Studie war
jedoch der Fertilitätsindex in der F1-Generation im Vergleich zu unbehandelten Tieren unverändert (= 1.0 bei allen Dosen).
Tierexperimentelle Studien zur Fertilität ergaben keine Hinweise für entsprechende Risiken einer Behandlung mit Skinoren.
Genotoxizität und Karzinogenität
In vitro und in vivo Studien mit Azelainsäure zeigten keine mutagenen Effekte an Keim- und somatischen Zellen.
Es wurden keine konventionellen Langzeitstudien zur Kanzerogenität mit oral verabreichter Azelainsäure durchgeführt.
In einer 26-wöchigen Studie zur dermalen Kanzerogenität an männlichen und weiblichen transgenen (Tg.AC) Mäusen erhöhten Skinoren Gel und die
Trägersubstanz nach zweimal täglicher Anwendung bei männlichen Tieren die Anzahl der Papillome an der Applikationsstelle. Dieser Effekt wurde nach
einmaliger Verabreichung weder bei männlichen noch bei weiblichen Mäusen beobachtet und ist möglicherweise mit der Applikation der Trägersubstanz
assoziiert. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse für den Menschen ist unbekannt.
Lokale Verträglichkeit und kontakt-sensibilisierendes Potential
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Die Applikation von Azelainsäure am Auge von Kaninchen und Affen ergab mässige bis schwere Reizungen; ein Kontakt von Skinoren mit den Augen sollte
deshalb vermieden werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Skinoren Creme zeigt keine komedogenen Reaktionen auf dem Kaninchen-Ohr.
Tierexperimentelle Untersuchungen der lokalen Toleranz von Skinoren auf der Haut von Kaninchen ergaben leichte Unverträglichkeitsreaktionen.
Im Maximierungstest an Meerschweinchen zeigte Azelainsäure keine sensibilisierenden Eigenschaften.
Sonstige Hinweise
Nicht über 30 °C und ausserhalb der Reichweite von Kindern lagern.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Creme: Nach dem Öffnen ist die Creme 6 Monate lang haltbar.
Zulassungsnummer
50262, 55784 (Swissmedic).
Zulassungsinhaberin
Bayer (Schweiz) AG, Zürich.
Stand der Information
Juli 2016.
Packungen
Menge
CHF
Abgabekat. Rückerstattungskat.
SKINOREN Creme Tube 30 g 20.05
B
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SKINOREN Gel
B
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Tube 30 g 20.05
Publiziert am 23.11.2016
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