Hier ist der automatische Auskunftgeber der Staatlichen

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Infoservice Pflanzenbau und Pflanzenschutz
Weinbau Tuniberg – Bodensee
Weinbauinfo Nr.1 vom 29.03.2011
Allgemeiner Entwicklungsstand
Lies der Dezember noch einen Winter mit langem und vielem Schnee erwarten, so haben die ersten Monate des
Jahres diese Erewartungen nicht erfüllt. Wie schon 2010 waren die Winterniederschläge ausser Dezember
unterdurchschnittlich. Die Natur entwickelt in den letzten Wochen erstaunlich schnell und die ersten
Massnahmen stehen rasch an der Tür. Ob in den tieferen Lagen Frostschäden zu verzeichnen sind, wird sich
beim Austrieb besonders in den Junganlagen rasch zeigen. Die Holzreife war nicht überall gleichmässig, auch
hier waren Lagen – und Bewirtschaftungsunterschiede festzustellen. Für diese Woche wird insgesamt
freundliches Wetter angesagt, auf das Wochenende bis über 20˚ C.
Zu den tierischen Schädlingen
Eine der wichtigsten frühen Massnahmen ist die Ausbringung der Pheromondispenser. Die Temperatursummen
gehen bei den derzeitigen Temperaturen rasch nach oben. In allen frühen und mittleren Lagen sollte daher der
Zeitraum bis spätestens zum 09. April für die Ausbringung eingeplant werden. Lieber ein paar Tage früher wie
zu spät! Der Bodenseeraum steht einige Tage zurück und kann die Ausbringung entsprechend verzögern,
ausser wir hätten eine sehr starke Erwärmung zu verzeichnen. Die Aufhängdichte von 504 Ampullen / ha netto
darf nicht unterschritten werden. In Gebieten mit Bekreuztem Traubenwickler und in Versuchsflächen mit
ShinEtsu – Dispensern sind die Angaben aus den Untersuchungen der vergangenen Jahre des Staatlichen
Weinbauinstitutes Freiburg massgebend. Die sehr, sehr guten Erfolge der letzten Jahre belegen die Richtigkeit
der Anleitungen.
Bei den Kräuselmilben ist zu beachten, dass die Behandlung noch im Stadium Knospenschwellen erfolgt, also
sehr früh. Schon das Wollestadium der Reben ist zu spät. Die momentane Wetterlage und die
Temperatursumme lässt für die kommende Woche die Auswanderung und damit eine ideale Bekämpfung
erwarten. Die Bekämpfung ist besonders in den zwei bis dreijährigen Anlagen erforderlich. Die Behandlung
sollte bei Tagestemperaturen bei über 10º
C vorgenommen werden, optimal sind ab ˚15C
. Eier von
Spinnmilben, Pocken- und Blattgallmilben werden miterfasst. Zum Einsatz kommt die bewährte Kombination von
3 – 3,6 kg / ha Netzschwefel und einem Ölmittel wie z.B. Micula oder Parasommer. Der Wasseraufwand beträgt
400 - 600 l / ha im Spritzverfahren. Der Kopfbereich und die Fruchtrute sollten tropfnass sein. Eine Zumischung
weiterer Fungizide bringt keine Wirkungssteigerung noch einen sonstigen Bekämpfungserfolg.
Weinbauliche Hinweise
Die gute Abtrocknung der Bodenoberfläche bietet ideale Bedingungen für die Einsaat der sehr bewährten Wolf –
Mischung. Eine gute Saatbeetbereitung ist erforderlich. Die frühe Aussaat sichert ein gutes Auflaufen dieser
vielfältigen Mischung. Diese Mischung wird auch in Neupflanzungen als Ablenkungseinsaat gegen
Engerlingsfrass empfohlen. Die Ausbringung der Grundnährstoffe Phosphor, Kalium und Magnesium sollte nur
auf der Basis einer Bodenuntersuchung erfolgen, für Stickstoff ist es noch zu früh. Vergessen Sie nicht den
Termin zur Spritzgerätekontrolle. Die Termine der regionalen Prüfbetriebe sind der Fachpresse zu entnehmen.
Sonstige Hinweise
Nachdem in den vergangenen Jahren zunehmend Meldungen über Thripsprobleme, besonders in Junganlagen,
auftraten, möchte das Staatliche Weinbauinstitut dies wissenschaftlich angehen. Wir bitten daher alle Winzer
darum, Junganlagen in den ersten drei Jahren, in denen Schadbilder, die auf Thripsprobleme hinweisen,
auftreten, zu melden und diese allen dienende Arbeit zu unterstützen.
Zur Lage bei den Pflanzenschutz - Zulassungen:.
Neu sind Profliler, Wirkstoffe Fluopicolide und Fosetyl – Al, Sanvino, Wirkstoffe Amisulbrom und Folpet, das
Kupfermittel Kocide Opti als Kupferhydroxidformulierung. Das Mittel Prosper hat keine Zulassung mehr, aber
eine zweijährige Aufbrauchsfrist. Bei den Pheromonen ist Mittel RAK 1+2 SD durch RAK 1+2 M ersetzt worden.
Hier ist in den zwei Kammern nun eine Mischung aus den Pheromonen gegen beide Traubenwicklerarten.
Gesonderte Regelungen gelten für alle Tafeltrauben und Keltertrauben, die als solche verkauft werden, egal auf
welche Art und Weise. Bitte beachten Sie die Hinweise, die im Infodienst als Pdf – Datei hinterlegt sind oder
beim Staatlichen Weinbauinstitut
Freiburg auf deren Internetseite: www.wbi-bwl.de unter Infocenter. Die
Trauben sind mit Rückständen nicht verkehrsfähig und die Strafen teuer!!
Sofern nicht anderst erforderlich, erfolgt das nächste Weinbauinfo Ende April 2011.
Die gemachten Angaben gelten für den Vegetationsstand des Oberrheintales. Für den
Bodensee sind die gemachten Angaben an den örtlichen Vegetationsstand anzupassen.
gez.: Zuberer
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