Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2004/05 kommentiert Philosophie unbezahlte anzeige unbezahlte anzeige www.malmoe.org Sensationsjournalismus für Fortgeschrittene Inhalt Inhalt Unireform continued... Das Philosophiestudium Faustregeln für den (neuen) Studienplan Neuer Studienplan Übergangsfristen alter und neuer Studienplan Alter Studienplan 4 6 7 8 10 10 Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag n.Ü. DiplomandInnen- und DissertantInnenseminare Lehrveranstaltungen für PP/P 12 26 48 63 81 92 96 100 Wissenschaftliche Schreibwerkstätten für Frauen Diplomarbeitscoaching-Gruppen für Studentinnen 104 105 Adressen Internetseiten 106 111 Sprechstunden 112 Index 114 Impressum: Medieninhaberin: HochschülerInnenschaft an der Universität Wien, StrV Philosophie Redaktion: Christoph Leitl, Odin Kröger, Lukas Mairhofer, Karin Kuchler, Roman Widholm Anzeigen: Michael Zakel-Reip Lay-out: Odin Kröger, Karin Stöger, Lukas Mairhofer, Karin Kuchler Herstellerin: Druckerei Fiona, Wien Titelbild: Karin Stöger 3 Editorial Unireform continued... Willkommen in der flachen Welt der neuen Universität. Unsere Uni arbeitet seit Beginn dieses Jahres nach dem geltenden Recht des UG 02, dessen Implementierung nach nunmehr neun Monaten an vielen Stellen immer noch nicht abgeschlossen wurde. Das erste halbe Jahr in der selbstverschuldeten – da weitgehend resignierend hingenommenen – Unmündigkeit war gekennzeichnet durch Improvisation unter teilweise prekären rechtlichen Voraussetzungen. Das Vorhaben seiner geltungsbedürftigen Magnifizenz Rektor Winckler, die größte Universität des Landes als Erste in die Strukturen des neuen Universitätsgesetzes abzuführen, bewirkte wie befürchtet, dass viele für den Lehrbetrieb notwendigen Entscheidungen nicht, verspätet oder im rechtsfreien Raum getroffen werden mussten, da die nach neuem Gesetz dazu zuständigen und berechtigen Instanzen noch nicht eingerichtet, geschweige denn besetzt waren. Welche Auswirkungen hat dies auf das Institut für Philosophie? Nun - ein „Institut für Philosophie“ im bewährten Rechtsstatus gibt es nicht mehr. Wirklich „flache Strukturen“ bedeuten schließlich, dass bei Dreien (Rektorat – Fakultät – Institut) einer zuviel ist. Also weg mit den Instituten, das Zepter in die Hand des Rektorats und ein paar Bissen vom Reichsapfel in den Schoß der Dekane. An dieser Stelle sollten wir vielleicht DekanInnen schreiben - bei einem Verhältnis von 17 Dekanen zu einer Dekanin ist gender mainstreaming jedoch einfach zu euphemistisch. Aber wir wären keine österreichische Universität, wenn die Dinge so lägen, wie sie sind. Denn auch wenn es zwischen Rektorat und Fakultät keine wirklich entscheidungsbefugten Instanzen mehr gibt, so wird die vertraute Umgebung zumindest virtuell weitergeführt und ein den Entscheidungen des Dekans unterstellter Institutsvorstand bestellt. Wer diese Funktion künftig ausüben wird, steht noch nicht fest, im Fall der Philosophie besteht jedoch Hoffnung auf die Bestellung einer Professorin. 4 Editorial Solltet Ihr euch weiterhin mit einer Körperschaft identifizieren wollen, kommt ihr um unsere neue „Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft“ nicht herum. Gemäß der Erbfolge stehen die ehemaligen Institutsvorstände Peter Kampits (Philosophie) und Ines Breinbauer (Pädagogik) als Dekan und Vize-Dekanin an der Spitze dieser Fakultät, welche neben Philosophie und Pädagogik auch die Wissenschaftstheorie und das Institut für Schulpraktische Ausbildung (ISA) umfasst. Für die Verwaltung, Planung und Organisation der Lehre funktioniert fortan ein Studienprogrammleiter (SPL), welcher neben seiner Verpflichtung auf „Qualitätsmanagement“ nicht zuletzt Ansprechperson für eure Fragen und Anliegen als Studierende sein sollte. Für die Studienrichtungen Philosophie und PP/P wurde Ende des Sommersemesters Konrad Liessmann als SPL eingesetzt. Diese Studienprogrammleitung entscheidet künftig über wichtige Bereiche eures Studiums (Anrechnungen, Bewilligungen, Vergabe der „externen“ Lehre, usw.), ist jedoch in diesen Entscheidungen letztendlich dem Studienpräses (z. Zt. Vizerektor Mettinger) unterstellt. Beratend unterstützt wird der SPL zumal von einer Studienkonferenz (Stuko), in welcher die Studienrichtungsvertretung die Hälfte der „beratenden“ Delegierten stellt. Dieses „goodwill“ kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass studentische Mitbestimmung mit dem UG weitgehend eliminiert und in den entscheidenden Gremien konsequent marginalisiert wurde. Die Arbeit in diesen flachen Hierachien ist für uns ebenso neu wie für jene EntscheidungsträgerInnen, welche künftig über eure Studienangelegenheiten richten werden. Als Studienrichtungsvertretung ist es nicht zuletzt unsere Aufgabe, euch bei studientechnischen Problemen zu helfen und gegebenenfalls entsprechend zu intervenieren. Deshalb möchten wir euch bitten, die Erfahrungen mit der neuen Organisationsstruktur nicht für euch zu behalten und uns auf strukturelle und personelle Probleme aufmerksam zu machen. Eure Institutsgruppe Philosophie 5 Zum Studium Das Philosophiestudium Studienkennzahl: A 296 Mindeststudiendauer: Durchschnittsdauer: 4 + 4 Semester 14 Semester Zusatzprüfungen: Latinum bis zum Ende des 1. Abschnitts. Institut: NIG; Universitätsstaße 7, 2. und 3. Stock Tel: 01 / 42 77 - 474 01 (Sekretariat) Homepage: http://timaois.philo.at Dekan: Peter Kampits Studienprogrammleiter: Konrad Paul Liessmann Zeugniskammerl: Computerraum: 3. Stock/Gang B Zi. 323 3. Stock/Gang A Zi. 321 Sekretariate: finden sich über beide Stöcke verteilt. Bibliothek: NIG, 3. Stock/Gang C; Tel: 4277/16822; Öffnungszeiten: Mo–Fr 10:00-18:00. Kommunikationsraum: 3. Stock, neben dem Philo-Kammerl jd. Mi 11:00 Frühstück jd. Do 18:00 Plenum StRV: Philosophie: Kammerl 3. Stock/Gang C Zi. 347 (bei Stiege III) Journaldienste: siehe Aushang und Homepage: Tel: 01 / 42 77 - 196 46 E-Mail: institutsgruppe.philosophie@reflex.at Homepage: http://ig.philo.at PP/P: Kammerl 3. Stock/Gang C, Zi. 303 (bei Stiege II). Tel: 01 / 42 77 - 196 45 Homepage: http://www.univie.ac.at/strv-hus-la 6 Zum Studium Faustregeln für den neuen Studienplan Das Diplomstudium Philosophie ist ein Einzelstudium, dauert 8 Semester und umfaßt 120 Semesterwochenstunden (SSt.), wobei davon 72 SSt. (Wahl-) Pflichtfächer und 48 SSt. sog. „freie Wahlfächer“ ausmachen. Der erste Studienabschnitt umfaßt 40 SSt., der zweite Studienabschnitt umfaßt 32 SSt. Voraussetzungen für das Studium der Philosophie ist Nachweis der Kenntnisse des Lateinischen und einer lebenden Fremdsprache. Diese Nachweise sind bis Ende des ersten Studienabschnitts zu erbringen. Im ersten Studienabschnitt lassen sich 8 SSt. des zweiten Studienabschnittes vorziehen. Im zweiten Studienabschnitt sind mindestens 8 SSt. als SE (im zweiten Studienabschnitt gibt es keine PS) zu absolvieren. Eine LV der Philosophie muß in einer lebenden Fremdsprache besucht werden, oder man/frau absolviert die LV „Griechische philosophische Terminologie“. Prüfungsmodalitäten werden spezifisch von den Lehrenden bestimmt, es muss aber jedenfalls vier Prüfungstermine geben. Die Abgabe schriftlicher Beiträge, also Seminararbeiten in prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen ist nur mehr bis zur Nachfrist des Folgesemesters möglich (WS: bis Ende November; SoSe: bis Ende April). Ein SE darf besuchen, wer bereits zwei PS erfolgreich hinter sich gebracht hat. Zur Diplomprüfung wird auch eine Leseliste geprüft, diese wird individuell mit der PrüferIn vereinbart muss aber mindestens 15 „Hauptwerke“ enthalten. Von diesen wiederum müssen zumindest je drei aus vier der sechs „Epochen“ des Studienplans sein. Hinweis: Im Vorlesungsverzeichnis ist die Anrechenbarkeit von Lehrveranstaltungen wie folgt angegeben: Fächer: (6) (4/2/2) (PP 57.3) (PPP 3/2/6) (6) (4/2/2) (PP 57.3) (PPP 3/2/6) Die Nummer 6 gibt die Anrechenbarkeit im alten Studienplan an. Neuer Studienplan Philosophie: Diese Lehrveranstaltung würde laut neuer Anrechnung in den 2. Abschnitt (4), in den Wahlfächern (2) zu Feministischer Philosophie (2) gehören. Studienplan Philosophie und Psychologie Die Nummer, die mit PPP beginnt bezeichnet die Zurechnung für LehramtsstudentInnen nach dem alten Studienplan PPP. 7 Zum Studium Neuer Studienplan § 3. Erster Studienabschnitt (40 SSt.; 4 Semester): (1) Studieneingangsphase (6 SSt.) 1. Einführung VO 2. Einführung UE 3. Wissenschaftliches Arbeiten UE (2) Pflichtfächer (34 SSt.) 1. Geschichte der Philosophie 3 VO zu 3 von 6 Perioden (Antike/Mittelalter/Frühe Neuzeit bis Kant/Deutscher Idealismus/Philosophie des 19.Jhd/Philosophie des 20.Jhd) 2. Metaphysik/Ontologie VO&PS 3. Ethik VO&PS 4. Erkenntnistheorie 5. Logik 6. Sprachphilosophie 7. Rechtsphilosophie & Philosophie des Politischen 8. Philosophische Anthropologie 9. Ästhetik 10. aus den Pflichtfächern 1-9 des 1. Abschnitts PS/SE/UE 11. aus den Pflichtfächern 1-7 und/oder den Wahlpflichtfächern 1-4 des 2. Abschnitts 2 SSt. 2 SSt. 2 SSt. 6 SSt. 4 SSt. 4 SSt. 2 SSt. 2 SSt. 2 SSt. 2 SSt. 2 SSt. 2 SSt. 4 SSt. 4 SSt. Hinweis: SSt. steht für „Semesterwochenstunde(n)“. Das ist jene Zeit, die eine Lehrveranstaltung in der Woche (des Semesters) angeboten wird und in der du anwesend sein musst/sollst/kannst. Wobei eine SSt. 45 Minuten und nicht einer ganzen Stunde entspricht. 8 Zum Studium § 4. Zweiter Studienabschnitt (32 SSt.; 4 Semester): (1) Pflichtfächer (18 SSt.) 1. Geschichte der Philosophie 3 VO zu den vom ersten Abschnitt fehlenden 3 Perioden 2. Metaphysik/Ontologie 3. Ethik 4. Erkenntnistheorie 5. Logik 6. Naturphilosophie 7. Außereuropäische Philosophie (2) Wahlpflichtfächer (14 SSt.) 1. Religionsphilosophie oder Geschichtsphilosophie 2. Sozialphilosophie oder Feministische Philosophie oder Geschlechterforschung 3. Wirtschaftsphilosophie oder Wissenschafts- und Technikphilosophie oder Philosophie der Medien 4. Hermeneutik oder Kulturphilosophie oder interkulturelle Philosophie 5. Vertiefung der (Wahl-)PflichtFächer des ersten/zweiten Studienabschnitts oder ein PjS über mindestens über zwei Semester 6 SSt. 2 SSt. 2 SSt. 2 SSt. 2 SSt. 2 SSt. 2 SSt. 2 SSt. 2 SSt. 2 SSt. 2 SSt. 6 SSt. § 5. Freie Wahlfächer (48 SSt.) Diese Stunden kannst du sowohl zur Vertiefung des Philostudiums, als auch zur Ergänzung mit anderen Fächern verwenden. Ihre Absolvierung ist Vorraussetzung für den Abschluss des 2. Abschnitts, du kannst sie aber auch schon im 1. Abschnitt belegen. An der Uni Wien musst du die freien Wahlfächer entweder als Module absolvieren oder deine individuelle Kombi von der StudienprogrammleiterIn (SPL) bewilligen lassen. Bei den Modulen hast du die Wahl 1 zu 48 SSt., 2 zu 24 SSt. oder 1 zu 32 SSt. mit 16 freien Stunden zu belegen. Was du machst, musst du innerhalb der ersten zwei Semester deines Studiums der SPL bekanntgeben. 9 Zum Studium Übergangsfristen alter und neuer Studienplan Wenn du gerade zu studieren beginnst, bist du automatisch im neuen Studienplan. Falls du schon länger studierst kannst du im alten Studienplan bleiben oder in den neuen zu wechseln. Falls du normal im alten Studienplan fertig studieren willst, hast du für den ersten Abschnitt bis längstens 30. April 2005 und den zweiten Studienabschnitt bis längstens 30. November 2008 Zeit. Das ist für die Universität Wien einheitlich geregelt worden. Danach – und wenn du dein Studium unterbrichst (außer Beurlaubung) – kippst du zwangsmäßig in den neuen Studienplan. Außerdem kannst du jederzeit (auch außerhalb der Inskriptionsfrist) in den neuen Studienplan wechseln. Dadurch verlierst du dein Nebenfach und studierst nur mehr Philosophie. Alter Studienplan Es gibt acht Prüfungsfächer, die der Einfachheit halber mit einer Codenummer versehen wurden: 1: 2: 3: 4: 5: 6: 7: 8: Einführung in die Philosophie (Einführungsphase) Geschichte der Philosophie Metaphysik, Ontologie Ethik Wissenschaftstheorie Erkenntnistheorie Logik Weiteres Fach (z. B. Sozialphilosophie, feministische Philosophie) Außerdem gibt es noch 9: Vorprüfungsfach, zum Thema Methodenproblematik oder Sozialgeschichte der Philosophie, das aber nur für HauptfachphilosophInnen zu absolvieren ist (im Ausmaß von zwei SSt.); im ersten oder im zweiten Studienabschnitt. Stehen bei einer Lehrveranstaltung (LV) mehrere Nummern, kann mensch sich aussuchen, für welches Fach diese LV angerechnet werden soll. 10 Zum Studium 1. Abschnitt (32 SSt.): Aus 1 VO UE 2 SSt. = Einführungsphase, verpflichtend 2 SSt. im ersten Studienjahr zu absolvieren Aus 2 VO od. UE 6 SSt. Aus 6 Aus 7 Aus 2,3,4,5 oder 8 VO od. UE min. 2 SSt. VO od. UE min. 2 SSt. VO od. UE min. 2 SSt. Aus 1,2,3,4,5,6,7 od. 8 VO od. UE 6 SSt. } insgesamt aber 16 SSt. Im 1. Abschnitt sind aus diesen 32 SSt. mindestens 12 SSt. zu absolvieren, die nicht Vorlesungen sind (d.h. Übungen, Konversatorien, Proseminare, ...). Der 1. Abschnitt ist geschafft, wenn frau/man alle Zeugnisse beisammen hat, dann benötigt frau/man einen Prüfungspaß, in den die LVs eingetragen werden. Dieser muss beim Prüfungsreferat in der Landesgerichtsstraße eingereicht werden, am Institut ist Fr. Fally zuständig. 2. Abschnitt (24 SSt.): Aus 2 Aus 3 Aus 4 Aus 5 Aus 6,7 od. 8 Aus 2,3,4,5,6,7, od. 8 4 SSt. 4 SSt. 4 SSt. 4 SSt. 2 SSt. 6 SSt. (Schwerpunkt) Für die Beendigung des 2. Abschnitts ist außerdem noch eine Diplomarbeit und eine mündliche Diplomprüfung erforderlich. 11 Montag Montag Seminar Logik und Metaphysik Hans-Dieter Klein SE 2 Std., 9:00-11:00, Beginn 4.10.04, HS 2G (601004) Fächer: (3) (3/2/2) (4/1/2) (PP 57.3.1) (PPP 5/2/a/4) Kommentar: Das Thema (siehe VO mit gleichem Titel) wird durch Referate und Seminararbeiten zur angegebenen Literatur gemeinsam erarbeitet. Zeugnis: Anwesenheitspflicht, Seminararbeit Literatur: Aristoteles, Metaphysik Kant, Prolegomena ... Klein (Hg.), Letztbegründung als System?, Bouvier, Bonn 1992 Selbstverständnis der Frauen im Islam bzw. im Sufismus im Kontext des interkulturellen Verständnisses Ashraf Sheikhalaslamzadeh VO 2 Std. Mi 9:30-11:00 Hs. 3B NIG (694017) Fächer: (8) (4/2/2, 4/2/4) (PP 57.3.4) (PPP 5/2/a/5) Nietzsche Kurt Rudolf Fischer KO 2 Std., Mo 10:00-12:00 Hs. 3B NIG Fächer: (8) (3/2/8) (PPP 5/2/a/6) (57.6) (695676) Kommentar: Bei dieser Übung wird der vorgeschlagene Text genau gelesen und anschließend folgende Themen diskutiert: Nietzsche und Existentialismus, Tiefenpsychologie, Wiener Kreis und Nationalsozialismus. Ein Zeugnis ist zu erwerben durch Mitarbeit und Teilnahme an der schriftlichen Prüfung am Ende des Semesters. 12 Montag Logik und Metaphysik Hans-Dieter Klein VO 2 Std., 11:00-13:00, Beginn: 4.10.04, HS 2G (696888) Fächer: (3) (3/2/2, 4/1/2) (57.6) (5/2/a/4) Kommentar: Die Metaphysik, d. h. die Wissenschaft vom Seienden im Allgemeinen und im Ganzen, ist in der Antike zugleich mit der Logik und in Verbindung mit dieser entstanden. Die Lehrveranstaltung zeichnet die Verbindung von Logik und Metaphysik in Tradition und Gegenwart nach und versucht, aktuelle Lösungsvorschläge für zentrale metaphysische Probleme anzubieten. Didaktik: jeweils 1 Stunde Vortrag, 1/2 Stunde Diskussion Zeugnis: mündliche Einzelprüfung Literatur: Platon: Theaitetos, Phaidon, Parmenides, Sophistes Aristoteles: Metaphysik, Organon Descartes: Meditationes de prima philosophia Leibniz: Monadologie Kant: Kritik der reinen Vernunft, Kritik der praktischen Vernunft, Kritik der Urteilskraft Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die wird als Wissenschaft auftreten können Hegel: Wissenschaft der Logik Klein: Metaphysik. Eine Einführung, Wien 1984 Aristoteles: Nikomachische Ethik Markus Riedenauer VO 1 Std., 12:00-14:00 Hs. 2i NIG (601693) 4.10., 8.11., 15.11. und 6.12.2004-31.1.2005 Fächer: (2) (3/2/1, 4/1/1) (PP 57.2.5) (5/2/a/2) Kommentar: Die Nikomachische Ethik des Aristoteles gilt als Begründung der philosophischen Ethik überhaupt und zählt zu den am meisten rezipierten Werken der europäischen Philosophiegeschichte. Auch die Aristoteles-Renaissance in der jüngeren Ethik legt es nahe, dieses Hauptwerk zu behandeln. Zentrale Theorien des aristotelischen Denkens werden darin angesprochen: der Zusammenhang mit anderen praktischen Wissenschaften wie Politik und Rhetorik, mit Naturphilosophie und 13 Montag Metaphysik, die Frage nach dem spezifisch Menschlichen (Seele und Werk), Finalität und Intentionalität, Möglichkeit und Wirklichkeit, Emotionen und Freiheit des Willens, Glück und Lust, Gerechtigkeit und Freundschaft, Erziehung und Gesellschaft, Vervollkommnung intellektuellen Könnens, Physis und Logos, Praxis und Theorie, Bezug zum Göttlichen und zur Zeit. Ziel der Veranstaltung ist, die Nikomachische Ethik zu verstehen, auch als Ausgangspunkt für den philosophischen Diskurs und Forschungsdebatten bis heute, und anhand des Textes Grundbegriffe und wesentliche Theorien des Aristoteles kennenzulernen. Nach einer Einführung in die Philosophie des Aristoteles und den geschichtlichen Kontext sollen im WS 2004 die Bücher I - V, im SS 2005 VI - X behandelt werden. Die eigene Lektüre des Textes wird angeregt und begleitet. Literatur: Aristoteles: Nikomachische Ethik: versch. Ausgaben, empfohlen: Hgg. von G. Bien, übersetzt von E. Rolfes, bei Meiner. Dies im Netz (aber ohne Zeilenzählung, mühsam zu laden): http://gutenberg.spiegel.de/aristote/nikomach/nikomach.htm Hardie W. F. R.: Aristotle’s Ethical Theory, Oxford (Clarendon) 1968/ 19802 Höffe Otfried (Hg.): Aristoteles, Die Nikomachische Ethik (Klassiker auslegen), Berlin 1995 Höffe Otfried: Praktische Philosophie. Das Modell des Aristoteles (Epimeleia 18), München 1971 / 21996 Kenny Anthony: Aristotle on the Perfect Life, Oxford (Clarendon Press) 1992 Ritter Joachim: Metaphysik und Politik. Studien zu Aristoteles und Hegel, Frankfurt (Suhrkamp) 1977 Rorty Amelie Oksenberg (Hg.): Essays on Aristotle’s Ethics, Berkeley etc. (Univ. of Calif. Pr.) 1980 Wolf Ursula: Aristoteles‘ Nik. Ethik, Darmstadt (WBG) 2002 Einführend: Buchheim Thomas: Aristoteles, Freiburg (Herder Meisterdenker) 1999 Höffe Otfried: Aristoteles, München 1996 14 Montag Neuere Sozialphilosophie und ihr Wandel:Von Marx bis Luhmann Manfred Füllsack VO 2 Std.Mo 14:00-16:00 Hs. 2i NIG (696876) Fächer: (8) (4/2/2) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/3) Anmerkung: Kommentar ausnahmsweise nur online unter: http://homepage.univie.ac.at/manfred.fuellsack/lehrveranstaltungen.html Die Einheit Europas und ihre Grenzen. Philosophische Perspektiven Oliver Marchart PS 2 Std., 14-tägig, ab 11.10.2004, Mo 14:00-18:00 Hs. 3A NIG (696928) Fächer: (8) (3/2/7) 15 Montag Problem der Anerkennung: Hegel, Marx, Sartre Susanne Moser PS, 2 Std., Mo 15:00-16:30, Beginn: 4.10.04, Hs. 3E NIG (695847) Fächer: (8) (3/2/7) Kommentar: Ziel der auf zwei Semester aufgeteilten Lehrveranstaltung ist es, in einem ersten Schritt die historische Entwicklung der Anerkennungsproblematik im Detail nachzuvollziehen und diese dann in einem zweiten Schritt mit zeitgenössischen Anerkennungstheorien in Verbindung zu bringen. “Anerkennung ist zu einem Schlüsselbegriff unserer Zeit geworden. Eine ehrwürdige Kategorie der Hegelschen Philosophie, wieder zum Leben erweckt durch die politische Theorie, scheint dieser Begriff heute von zentraler Bedeutung für die Analyse von Kämpfen um Identität und Differenz zu sein”, betonen Nancy Fraser und Axel Honneth am Anfang ihres 2003 erschienen Buches Umverteilung oder Anerkennung. Zu Beginn der Lehrveranstaltung gehen wir bis auf die Ursprünge der Anerkennungsproblematik bei Fichtes Grundlage des Naturrechts zurück, wo wir die Annahme finden, dass jedem Rechtsverhältnis bereits ein Anerkennungsverhältnis zugrunde liegen muss. Aufbauend auf Fichte und in Auseinandersetzung mit der bisherigen Naturrechtstradition entwickelt Hegel von seinen frühen Schriften in der Jenaer Realphilosophie über die Phänomenologie des Geistes bis hin zu den Grundlinien der Philosophie des Rechts eine Gesellschaftstheorie, die das Anerkennungsproblem als innere Struktur menschlicher Vergesellschaftung, sowohl den sittlichen Verhältnissen als auch den Institutionen, zugrunde legt. Diese stufenweise Entwicklung des Hegelschen Anerkennungskonzepts soll im Proseminar Schritt für Schritt anhand ausgewählter Sekundärliteratur von Ludwig Siep, Manfred Riedel und Joachim Ritter nachvollzogen werden, wobei sowohl auf das historische Umfeld Hegels als auch auf die enorme Wirkungsmächtigkeit seiner Schriften eingegangen wird. In einem weiteren Schritt wenden wir uns der Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie und den Ökonomischen-Philosophischen Manuskripten (1844) von Karl Marx zu. Um die Entwicklung von Hegel zu Marx besser nachvollziehen zu können, werden wir auf Karl Löwith zurückgreifen und auch Alexandre Kojève und Georg Lukács, deren Hegellektüre von der Absicht getragen ist, Marx durch Hegel besser zu verstehen, in die Betrachtung mit einbeziehen. 16 Montag Zum Abschluss der Lehrveranstaltung wird auf Jean-Paul Sartres Anerkennungstheorie, die zu Beginn des zweiten Teil des Lehrveranstaltung ausführlich behandelt werden soll, Bezug genommen und zwar in Form eines Exkurses, den Ludwig Sieps in Anerkennung als Prinzip der praktischen Philosophie vornimmt, mit dem Hinweis, dass bei Sartre im Gegensatz zu Hegel, die Bedeutung eines Dritten für die Bildung eines “Wir”-Bewußtseins in den Mittelpunkt rückt. Didaktik: Einführung und Referatsvergabe zu Beginn der Lehrveranstaltung. Vorkenntnisse sind zwar hilfreich, werden aber nicht vorausgesetzt. Vielmehr sollen die verschiedenen Themen und Begriffe sukzessive im Rahmen der Lehrveranstaltung gemeinsam erarbeitet und diskutiert werden. Wie zuletzt sollen auch diesmal wiederum die Primärtexte als gemeinsame Lektüre in Dialog gebracht werden zu den vorgetragenen Referatstexten. Die Prüfungen können sowohl mündlich als auch in Form von Referaten oder schriftlichen Arbeiten abgelegt werden. Literatur: Johann Gottlieb Fichte, Grundlage des Naturrechts, Hamburg: Felix Meiner 1979 G.W.F. Hegel, Jenaer Schriften 1801-1807, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1986 G.W.F. Hegel, Jenaer Realphilosophie, Hamburg: Felix Meiner 1969 G.W.F. Hegel, Phänomenologie des Geistes, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1993 G.W.F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1995 Karl Marx, Friedrich Engels, Studienausgabe Band I Philosophie,Frankfurt am Main: Fischer 1990 Karl Marx, Friedrich Engels, Studienausgabe Band II Politische Ökonomie, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1990 Marx, Engels, Ausgewählte Werke, Band I, Berlin: Dietz 1981 Jean-Paul Sartre, Das Sein und das Nichts, Versuch einer phänomenologischen Ontologie, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1995 Herbert Schnädelbach, Hegel zur Einführung, Hamburg: Junius 1999 Ludwig Siep, Anerkennung als Prinzip der praktischen Philosophie. Untersuchungen zu Hegels Jenaer Philosophie des Geistes, München: Karl Alber 1979 Karl Löwith, Von Hegel zu Nietzsche, Hamburg: Felix Meiner 1995 Alexandre Kojèves, Hegel. Kommentar zur Phänomenologie des Geistes, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1975 17 Montag Hans Friedrich Fulda und Dieter Henrich (Hg.), Materialien zu Hegels «Phänomenologie des Geistes, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1973 Joachim Ritter, Metaphysik und Politik. Studien zu Aristoteles und Hegel, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1969 Manfred Riedel, Zwischen Tradition und Revolution. Studien zu Hegels Rechtsphilosophie, Stuttgart: Klett-Cotta 1969 Real Freedom for All. Soziale Gerechtigkeit am Ende der Arbeitsgesellschaft Manfred Füllsack SE 2 Std. Mo 16:00-18:00 Hs. 2i NIG (696956) Fächer: (8) (4/2/2) (PP 57.6) (PPP 5/2/a/3) Anmerkung: Kommentar ausnahmsweise nur online unter: http://homepage.univie.ac.at/manfred.fuellsack/lehrveranstaltungen.html Der Marxismus I (System, Ideologie, Praxis) Hermann Böhm VO 2 Std. Mo 16:00-18:00 Hs. 2G NIG (695768) Fächer: (4/2/2) (PPP 5/2/a/1) (PP 57.3.1) Einführung in das chinesische Denken Werner Gabriel VO 2 Std. 16:30-18:00, Beginn: 4.10.04, Hs. 34 HG (693978) Fächer: (8, 4) (3/2/3, 4/1/7) (PPP 5/2/a/5) (PP 57.6) Kommentar: Vorlesung zur Chinesischen Philosophie als Alternative zur westlichen Tradition In einem ersten Abschnitt wird die Auseinandersetzung mit der klassischen chinesischen Philosophie (Menzius, Hsün tse) zu Ende geführt. Dann folgt eine Erörterung der Voraussetzungen, die den Konfuzianismus zum beherrschenden politischen und kulturelle System in China gemacht haben. 18 Montag Der nächste Abschnitt ist der ausführlichen Diskussion verschiedener Schulen des chinesischen Buddhismus gewidmet, vor allem jener, die bei uns unbekannt sind. Didaktik: Vorlesung mit Beteiligung von Hörerinnen und Hörern Zeugniserwerb durch mündliches Kolloquium Literatur: Bauer Wolfgang: Geschichte der chinesischen Philosophie. München 2002 Chan Wing-tsit: A Source Book in Chinese Philosophy. Princeton 1973 Iikeda Daisaku: Der chinesische Buddhismus. Berlin 1990 Izutsu Toshihiko: Philosophie des Zen-Buddhismus. Hamburg 1979 Hashi Hisaki: Vom Ursprung und Ziel des Zen. Die Philosophie des originalen Zen-Buddhismus. Wien 1997 Schmidt-Glintzer Helwig: Das alte China. Von den Anfängen bis zum 19. Jahrhundert. München 1995 Beck’sche Reihe Bd.2015 Die Spätphilosophie Schellings. Ein Beitrag zur Philosophie des 19. Jahrhunderts Heinz Kolar VO, 2 Std., 17:00–18:30, Beginn: 11.10.2004, Hs. 32 HG (601 708) Fächer: (2) (3/2/1, 3/1/1, 4/2/1) Kommentar: Die Spätphilosophie Schellings ist nach wie vor ein unbewältigtes Problem in den systematischen Bemühungen um ihre Grundlegung und ihre Methode: es gibt zwar viele Einzeluntersuchungen, aber wenig grundsätzlich Systematisches. Schelling nimmt Motive der Kantischen praktischen Philosophie auf und führt sie weiter zu einer positiven Bestimmung. (vgl. Philosophie der Offenbarung, 8.Vorlesung; Philosophie der Mythologie,12.Vorlesung) Die Differenz von Essenzbestimmungen (logischen Vernunftbestimmungen) und Existenzbestimmungen Substanz- oder Wirklichkeitsbestimmungen) soll zu einem Begriff einer Wirklichkeit führen, der über bloß als logisch notwendig gedachte Bestimmungen hinausgeht, denn „von einem Entschluss, einer Handlung oder gar einer Tat weiß das reine Denken nichts, in welchem alles mit Notwendigkeit sich entwickelt.“ Und es würde daher die Hegelsche Unterscheidung auch nicht zureichen, die im Begriff der Religion zwischen Vorstellung und Denken unterscheidet. „Negative“ und „positive Philosophie“ fordern und ergänzen einander, wobei die „positive Philo- 19 Montag sophie“ Voraussetzung und Telos der „negativen Philosophie“ ist. Die Totalität des Seins geht voraus und ist daher als vorausgesetzte, die allem Denken „zuvorkommt“ zu begreifen. Dies sei der „wirkliche Anfang“ der Philosophie als Wissenschaft des „freien Denkens“ , das nicht bloss in dialektischer Weise einen als notwendig so und nicht anders zu bestimmenden Inhalt aufnehmen und aneignen muss, sondern sich frei für oder gegen ihn entscheiden kann. Die „Idee“ ist als der höchste Begriff zu fassen, der „nur wirklich ist als das Gegenteil alles Allgemeinen, ein Einzelwesen - das allerdings durch die Idee bestimmt, aber nicht durch diese, sondern unabhängig von ihr wirklich D i n g ist, das was Kant nicht erreichen konnte.“ (Phil. d. Mythologie, 12.Vorlesung). Das Wesen der Idee ist ihr sich aus sich Heraussetzen in ihre als absolut zu begreifende Voraussetzung als erfahrene Wirklichkeit, wirkliches Handeln, geschichtliche und zeitliche Subjektivität. Der „philosophische Empirismus“ im Unterschied zu einem Empirismus der unmittelbaren Sinneswahrnehmung ist ein metaphysischer Empirismus (vgl. Einleitung in die Philosophie der Offenbarung, 6.und 7. Vorlesg.) Doch kann diese „Erfahrung, durch welche die höchste Erkenntnis vermittelt ist... selbst ... nur eine philosophische oder eine solche sein, die das Resultat philosophischer Bestrebungen ist...“ (Darstellung des philosophischen Empirismus, l836). Das, was als die höchste Bestimmung in der „negativen Philosophie“ als existierend gefunden wurde, ist das „reine Dass“, von dem zum „Was“ fortgegangen wird. Dieses „Prius“ ,das zum Anfang einer anderen Wissenschaft gemacht wird als die Vernunftwissenschaft oder die Wissenschaft der Idee es sein können, wird vom Begriff aus sich herausgesetzt als unbegrifflich, aber als solcher zu begreifender Anfang. (Philosophie der Mythologie, 24. Vorlesung) Das Prius ist seiner Wirklichkeit nach eine „res facti“ und kann daher auch nur faktisch bewiesen werden. Anders gewendet: um über das Denken als Prinzip hinauszugelangen bedarf es eines praktischen Antriebes, denn im Denken „ist nichts Praktisches, der Begriff ist nur contemplativ und hat es nur mit Notwendigem zu tun, während es sich hier um etwas ausser der Notwendigkeit Liegendes, um etwas Gewolltes, handelt.“ (Philosophie der Mythologie, 24. Vorlesg.) Und dieses Wollen ist der Anfang einer anderen Welt, die außer der Idee gesetzt ist, es ist die Ursache seiner selbst. Man kann von ihm nur sagen, dass es ist, n i c h t dass es notwendig ist. Es ist das „Urzufällige“, der „Urzufall“ selbst, wobei ein großer Unterschied besteht 20 Montag „zwischen dem Zufälligen, das durch ein anderes ist, und dem d u r c h s i c h s e l b s t Zufälligen, welches keine Ursache hat außer s i c h s e l b s t und von dem erst alles andere sich ableitet.“ (a.a.O., 20. Vorles., 464) Didaktik: Fortlaufende Textinterpretationen mit Diskussionsmöglichkeit. Kurzreferate zu wichtiger Sekundärliteratur. Fotokopien der Texte, die nicht in der stwAusgabe von Schellings Werken aufscheinen, werden zur Verfügung gestellt. Zeugniserwerb: durch Referat oder schriftliche Arbeit oder Kolloquium. Literatur: Text: F. W. J. Schelling, Auswahl aus den gesammelten Werken, stw 424 und 425 Sekundärliteratur: Le dernier Schelling. Raison et Positivité, hrsg. v. Courtine u. Marquet, Paris 1994 Borlinghaus, Ralf : Neue Wissenschaft : Schelling und das Projekt einer positiven Philosophie, Bern 1995 Franz, Albert: Philosophische Religion. Eine Auseinandersetzung mit den Grundproblemen der Spätphilosophie Schellings, Amsterdam / Würzburg 1992 Heckmann, Reinhard u. a.: Natur und Subjektivität. Auseinandersetzung mit Schellings Naturphilosophie, Stuttgart 1985 Holz, Harald: Spekulation und Faktizität. Zum Freiheitsbegriff des mittleren und späten Schelling, Bonn 1970 Hutter, Axel: Geschichtliche Vernunft. Die Weiterführung der Kantischen Vernunftkritik in der Spätphilosophie Schellings, Frankfurt a. M. 1996 Loer, Barbara: Das Absolute und die Wirklichkeit in Schellings Philosophie, Berlin 1974 Sollberger, Daniel: Metaphysik und Invention. Die Wirklichkeit in den Suchbewegungen negativen und positiven Denkens in Schellings Spätphilosophie, Würzburg 1996 Grundfragen der christlichen Sozialphilosophie Erwin Bader SE 1 Std., Beginn 11. Okt. 2004, 17:00-19:00 Hs. 3C NIG (696749) Fächer: (8) (4/2/2) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/5) gemeinsam mit HS-Prof. DDr. MMag. Herbert Pribyl 21 Montag Kommentar: Aus christlicher Sicht hat die Gottesbeziehung notwendigerweise eine soziale Relevanz. Dies drückt die christliche Sozialphilosophie aus und unternimmt eine sozialethische Analyse und Kritik der komplexen zwischenmenschlichen Beziehungen von der konkret-existenziellen Ebene bis hin zu den diversen Dimensionen einer globalisierten Welt. Die christliche Sozialphilosophie ist also ein besonderer Fall einer ganzheitlichen Betrachtung kultureller Phänomene und ihr Einfluß reicht in unterschiedliche wissenschaftliche Fachbereiche, wie Philosophie, Theologie und Ethik, Rechtswissenschaften, Staats- und Wirtschaftstheorie sowie Politologie. In diesem Seminar kommt es zu einem Meinungsaustausch zwischen zwei Fachkräften, dem seit langen mit diesem Thema befaßten Philosophen Erwin Bader und Herbert Pribyl, einem sowohl politikwissenschaftlich und theologisch als auch philosophisch ausgewiesenen Universitätslehrer für christliche Gesellschaftslehre an der Uni Wien und an einer theologischen Hochschule. Grundlegung der Erkenntnistheorie Gerhard Gotz VO 2Std., Mo 18:00-19:30, Beginn: 11.10.04, Hs. II NIG (696770) Fächer: (6, 3) (3/2/4, 4/1/4) (PP 57.2.4) (PPP 4/2/c/1) Kommentar: Wenn Wahrheit - nach einer klassischen Definition - die Übereinstimmung von Wissen und Gegenstand, Subjekt und Objekt sein soll, dann erhebt sich die Frage, wie wir diese beiden Seiten überhaupt vergleichen können. Empirische Erkenntnis versucht es mit der Korrektur des gegenständlich Gedachten oder Vorgestellten an den sinnlich beobachtbaren Fakten. Warum kommt sie damit nie an ein endgültiges Ziel? Unter anderem deshalb, weil auch die Sinnlichkeit zum Subjekt und nicht zum Objekt gehört. Das Objekt als solches kann nicht wahrgenommen, es muss zur Wahrnehmung immer hinzugedacht werden.Hier scheint die idealistische Konsequenz unausweichlich, dass es überhaupt keine Objekte, kein Sein außerhalb des Denkens geben kann: Differenz wie Identität im Wahrheitsbegriff sind eine reflexionsinterne Angelegenheit, und der wesentliche, letztlich absolute Grund des Subjekts wie auch aller seiner Objekte ist die Selbstbestimmung des Denkens oder des Geistes.Wenn sich zeigt, dass auch diese Lösung keine ist, weil das Denken sich nicht aus sich selbst differenzieren kann, dann stehen wir nicht 22 Montag nur neuerlich vor der Frage nach Form und Wahrheit unserer Erkenntnis, sondern vorerst noch fundamentaler vor dem Problem, wie unser reflexives menschliches Bewusstsein überhaupt Inhalt haben kann. Eine Antwort darauf wird wohl über allen Empirismus u n d Idealismus hinausgehen müssen. Literaturhinweise in der Vorlesung. Ansätze zur Dialektik I: Platon Friedrich Grimmlinger SE 2 Std., Mo 18:00-20:00, Hs. 2H NIG (601151) Fächer: (3) (4/1/2) (PP 57.6.1) (5/2/a/4) Kommentar: Platon und Hegel können als die bedeutendsten klassischen Denker zu Dialektik angesehen werden. Für Platon gründet „Dialektik“ zunächst im „dialégesthai“ als dem Sich-Unterreden bzw. der Kunst der Unterredung in bezug auf für das Leben in der Polis relevante Themen, wie die Tugend, ihre Lehrbarkeit, die Gerechtigkeit insbesondere. Darunter fällt sowohl die Tätigkeit der Sophisten wie auch diejenige des Sokrates, wobei sich – wie wir aus den frühen Dialogen Platos wissen – ein bedeutsamer Unterschied zeigt: geht es doch Sokrates in Abhebung von den Sophisten um den unvoreingenommenen Blick auf die jeweilige Sache selbst, unabhängig von persönlichen oder anderen spezifischen Interessen. So wird für den mittleren Plato, etwa im Phaidon und in der Politeia, Dialektik zur sachgemäßen Unterredung philosophischer Themen, dies zunächst eher programmatisch. Die Sache selbst gründet in der Idee, der Antwort Platos auf die Parmenideische Frage nach dem Sein, aus dem das Nichtsein ausgeschlossen sein soll. Die Ideen und deren höchste, die Idee des Guten, hält diesen ausschließlich positiven Sinn und somit das eleatische Erbe in sich. Platos weiterer Denkweg ist dem Kampf gegen den Eleatismus wie auch weiterhin gegen die Sophistik gewidmet. Im Dialog Sophistes schließlich wird dem Sein des Nichtseienden sein volles Recht eingeräumt, womit etwas erreicht ist, was auch für das z.B. von Hegel her übliche Verständnis von Dialektik charakteristisch ist: der Gedanke des Entgegengesetztseins an sich selbst. Im Dialog Parmenides schließlich bringt Platon diesen Gedanken in einer „dialektischen Übung“ an der Dialektik des Einen und Vielen zur reifsten Ausgestaltung, wie sie ihm als möglich erschien. 23 Montag In dem anspruchsvollen Vorhaben ist also der Weg des Philosophen Parmenides bis zu Platos Dialog Parmenides zu beschreiten. Die Dialektik Platos erscheint insgesamt gesehen offener als diejenige Hegels. Die Beschäftigung mit ihr scheint mir so einen positiven Beitrag zur Auseinandersetzung mit und der Erforschung der Dialektik Hegels zu geben. Im Sommersemester 2005 werde ich ein Seminar zur Dialektik Hegels anbieten. Didaktik: Zeugniserwerb durch Übernahme eines Referats (Vortrag nebst kompakter schriftlicher Darstellung). Weitere Informationen zur Didaktik und Organisation des Seminars sowie zur Literatur in der ersten Seminarsitzung am 4.10. Autonomie, Freiheit und Selbstbestimmung unter besonderer Berücksichtigung psychologischer Probleme bei onkologischen Erkrankungen Julia Umek VO 1 Std., Mo 18:00-19:00 Hs. 3E NIG (696955) Fächer: (8) (3/2/3) (PPP 5/2/a/2) (57.3.3) Kommentar: Ein besonderes Problem stellt die Frage der Autonomie und Selbstbestimmung bei krebskranken Menschen und im speziellen bei terminalen Krebskranken dar. Ein großes Problem sind die, selbst unter Spezialisten in der Onkologie, nicht einheitlichen Therapieempfehlungen. Auch das gefürchtete Urteil: austherapiert, verlangt nach einer Diskussion über Autonomie und Selbstbestimmung in der letzten Phase des Lebens eines onkologischen Patienten. Patientenwille und Fürsorgepflicht des Arztes stehen hier einander oft unvermittelt gegenüber; eine große Hilflosigkeit aller Beteiligten ist die Folge. Die Lehrveranstaltung will diesen Problemen anhand von klassischen und auch neueren philosophischen Texten, als interdisziplinär geführte Diskussion, nachgehen. Didaktik: VO diese LV ist auch für Studierende der Psychologie und Medizin gedacht, die sich für diese Problemstellung sensibilisieren wollen und für Philosophie-Studierende die ihr Wissen zu diesen Fragestellungen vertiefen wollen. 24 Montag Zeugniserwerb durch mündliche Prüfung oder Referat oder schriftliche Arbeit mit anschließender mündlicher Prüfung über die schriftliche Arbeit; die VO ist einstündig, es kann jedoch ein Zeugnis für 2 Stunden am Ende des Sommersemesters 2005 erlangt werden. Literatur: Arnd T. May Autonomie und Fremdbestimmung bei medizinischen Entscheidungen für Nichteinwilligungsfähige Peter Kampits: Der Mythos vom Menschen Einführung in die Erkenntnistheorie Kurt Walter Zeidler VO 2 Std., 18:30-20:00, Beginn: 11.10.04, Hs. 7 HG (601116) Fächer: (6,5) (3/2/4) (PPP 4/2/c/1) (PP 57.2.4) Kommentar: Nach einem historischen Überblick über die verschiedenen Phasen und Erscheinungsformen der neuzeitlichen Erkenntnislehre von Bacon und Descartes bis hin zum Neopositivismus (Erfindungskunst, Erkenntnispsychologie, Erkenntniskritik, Erkenntnistheorie und Wissenschaftstheorie), wird im Anschluß an Kant, in Auseinandersetzung mit der antiken und neueren Skepsis, sowie im Hinblick auf den Wahrheitsbegriff, die Erkenntnistheorie als eine Theorie erkenntnisbegründender (transzendentaler) Handlungen bzw. als transzendentale Logik bestimmt. Didaktik: Vortrag. Zeugniserwerb durch schriftliche Prüfung am Semesterende oder mündliche Einzelprüfung. 25 Dienstag Dienstag Heidegger liest Nietzsche. Der Nihilismus als End- und Höhepunkt der Metaphysik Matthias Flatscher PS 2 Std., 9:00-11:00 Hs. 2H NIG (696744) Fächer: (3) (3/2/2) (PPP 4/2/d/3) Kommentar: Ab Mitte der 30er Jahre widmete sich Heidegger in mehreren Vorlesungen und Einzeluntersuchungen dem Werk Nietzsches. In seiner Auslegung bildet der nietzscheanische Nihilismus den End- und Höhepunkt des neuzeitlichen Subjektivismus und der gesamten abendländischen Metaphysik. Gleichzeitig gilt Nietzsche auch als Wendepunkt für Heideggers eigenes Denken, da erst durch diese intensive Auseinandersetzung das Projekt einer „Verwindung“ der Metaphysik, die Konzeption einer Seinsgeschichte und der Ausblick für ein „anderes“ Denken scharfe Konturen erhielt. In der Lehrveranstaltung, die sich explizit an Studierende ohne einschlägige Heidegger-Kenntnisse wendet, soll anhand einer genauen Lektüre der Abhandlung „Nietzsches Wort »Gott ist tot«“ in das Spätwerk von Heidegger eingeführt werden. Didaktik: In den einzelnen Sitzungen soll der Basistext gemeinsam gelesen und Schritt für Schritt erläutert werden. Zeugniserwerb: Nachdem keine Referate vorgesehen sind, wird eine aktive Mitarbeit von allen Studierenden im close reading erwartet. Daneben ist das Verfassen einer schriftlichen Hausübung (3-5 Seiten) und das Absolvieren einer Abschlussprüfung für den Zeugniserwerb obligatorisch. Literatur: Primärtext: Heidegger, Martin: „Nietzsches Wort »Gott ist tot«“, in: Holzwege. Hg. v. Friedrich-Wilhelm v. Herrmann. 7. Aufl. Frankfurt am Main: Klostermann 1994, 209-269 [Gesamtausgabe Bd. 5]. Eine kommentierte Liste mit weiteren Literaturangaben wird in der LV ausgeteilt 26 Dienstag Philosophie lesen Richard Heinrich UE 2 Std., 9.00-11.00, Beginn: 5. 10.04, HS 3B (696774) Fächer: (1) (3/1/2) (PPP 4/2/d/3) Kommentar: Der Text: Descartes, Meditationen Ziele der Übung: Bekanntschaft mit - und Übung von – Verfahrensweisen der philosophischen Auseinandersetzung mit Text. Praktisches zu den Fragen von (Stichworte): Sprache, Terminologie, Übersetzung Sekundärliteratur Hilfsmittel Exzerpieren Diskussion und gemeinsames Lesen Was soll man lesen, und wie genau? Theoretisches zu den Fragen: Was ist das Verhältnis von Sprache, Schrift, Text, Argument, Theorie? Was ist das Verhältnis von Lesen, Verstehen, Interpretieren? Philosophie der Kunst Norbert Leser VO 2 Std., 9:00-11:00, Hs. 33 HG (601442) Fächer: (8) (3/2/9) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/2) Grundbegriffe der Kulturwissenschaften.: Denken Herta Nagl VO 2 Std., 9:00-11:00, Beginn: 5.10.2004, Hs. 42 HG (696889) Fächer: (6) (3/2/4, 4/1/4) (PP 57.2.4) (PPP 4/2/c/1) Kommentar: Die LV ist Teil einer einführenden Vorlesungsreihe, in der Begriffe, die im Vokabular der Kulturwissenschaften eine zentrale Stellung einnehmen, näher untersucht werden. In diesem Semester geht es um das ‚Denken’. Zu erörtern sind zunächst die unterschiedlichen Bedeutungen des Ausdrucks ‚Denken’ in der Alltagssprache – wir reden z.B. von ‚Nachdenken’, ‚Andenken’ und ‚Gedenken’ und 27 Dienstag gebrauchen Prädikate wie ‚bedenklich’ oder ‚gedankenvoll’. Lässt sich ungeachtet dieser Bedeutungsvielfalt eine gemeinsame Grundlage ausmachen? Die VO wird erkunden, welche spezifisch menschliche Kompetenz Denken darstellt, und dabei exemplarische Texte aus der Geschichte der Philosophie heranziehen. Wie ist etwa Kants These „Das Denken ist ein Sprechen und dieses ein Hören“ gemeint? Thematisiert wird u.a. das Verhältnis von Denken und sinnlicher Wahrnehmung, der diskursive Charakter des Denkens, die Synthesis-Leistung des Denkens, der Unterschied von Denken und Erkennen, der Bezug ‚meines’ Denkens zur Allgemeinheit der Sprache und das Verhältnis von Denken und Handeln. Im speziellen wird zu erörtern sein, wie weit sich Philosophie als eine ausgezeichnete Form des Denkens darstellt – etwa wenn Hegel die Philosophie als „Denken des Denkens“ bestimmt. Literatur: Claudio LaRocca, Was Aufklärung sein wird. Zur Diskussion um die Aktualität eines Kantischen Konzepts, in: Recht, Geschichte, Religion. Die Bedeutung Kants für die Gegenwart, hg.v. Herta Nagl-Docekal und Rudolf Langthaler, Berlin 2004. Immanuel Kant, Was heißt: sich im Denken orientieren? ( 1786). Johann Gottfried Herder, Abhandlung über den Ursprung der Sprache (1772). Martin Heidegger, Was heißt Denken? (1954). Theodor W.Adorno, Negative Dialektik (1966). Prüfungen: Für die schriftliche Prüfung zu dieser VO werden vier Termine (im Jänner, März, April und Juni) zur Verfügung stehen. Philosophie: Logik oder Literatur? Esther Ramharter SE 2 Std., 9:00-11:00, Hs. 3F NIG (696169) Fächer: (7,6) (4/1/5) (PP 57.3.4) (PPP 4/2c/2) Kommentar: Es wird ein axiomatischer Kalkül der Aussagenlogik und Prädikatenlogik vorgestellt, Verbindungen dieses Kalküls zu Problemen der alltagssprachlichen Kommunikation hergestellt sowie auf die Bedeutung der Logik an verschiedenen Stellen der Philosophie (z.B. in Wittgensteins Tractatus) hingewiesen. 28 Dienstag Die Vorlesung hat zum Ziel, erstens ein Verständnis dafür zu wecken, wie Formalwissenschaften arbeiten, und zweitens die Rolle von Logik in der Philosophie anzudeuten. Vortrag mit Möglichkeit zu Fragen und Diskussion Wiener Kreis: Geschichte und Soziologie der Wissenschaft: Frank, Neurath und Zilsel Elisabeth Nemeth VO 2 Std., 10.00-12.00, HS 2i NIG (696779) Fächer: (5) (4/2/3) (PP 57.2.4) (PPP 4/2/c/3) Kommentar: Unser Bild der Philosophie des Wiener Kreises hat sich stark verändert. Die Forschungen der letzten beiden Jahrzehnte haben unter anderem auch die (in der akademischen Welt bis heute weit verbreitete) Einschätzung korrigiert, im Logischen Empirismus habe die Reflexion auf den historischen und sozialen Kontext der Wissenschaft keine oder höchstens eine marginale Rolle gespielt. Heute wissen wir, dass einige der Proponenten des Wiener Kreises (vor allem Neurath, Carnap, Hahn und Frank) ein sehr klares Bewusstsein davon hatten, dass sich ihre Bemühungen, die Grundlagen wissenschaftlichen Wissens philosophisch neu zu verstehen, keineswegs „neutral“ zu den sozialen und politischen Kämpfen der Zeit verhielten – Carnaps Vorwort zum Logischen Aufbau der Welt von 1928 und das Manifest von 1929 sind nur die bekanntesten Beispiele für diese Sicht ihrer wissenschaftsphilosophischen Arbeit. Dennoch: explizite Aussagen darüber, welche Stellung der Geschichte und Soziologie der Wissenschaft im neuen Bild des Wissens zukommen sollte, sind nicht allzu häufig. Der am weitesten ausgearbeitete Beitrag zu diesem Thema stammt sicherlich von Edgar Zilsel, auch wenn er wegen seines frühen Todes Fragment bleiben musste. Zilsels wissenschaftshistorisch / soziologisches Projekt zählt zwar heute zu den Pionierarbeiten der Science Studies; die philosophische Relevanz seines originellen Denkens – zwischen Kantianismus, logischem Empirismus und Marxismus – ist aber bis heute weitgehend unterschätzt. Während Zilsels Ansatz freilich nicht als typisch für den Wiener Kreis gelten kann, gehören Otto Neurath und Philipp Frank zu den Mitgliedern des Kreises, die dessen Profil wesentlich mitbestimmt haben. In ihrem Werk haben wissenschaftshis- 29 Dienstag torische - und soziologische Themen von Anfang an eine wichtige Rolle gespielt. Die Vorlesung wird sich daher zuerst mit Neurath und Frank beschäftigen, und erst später (zum größeren Teil erst im Sommersemester) Zilsel zuwenden. Didaktik: Vorlesung mit Diskussion. Zeugniserwerb: schriftlich am Ende des Semesters. Weitere Prüfungstermine im folgenden Semester. Literatur: Cartwright, Nancy, Jordi Cat, Lola Fleck, Thomas E.Uebel, 1996: Otto Neurath: Philosophy between Science and Politics, Cambridge, Cambridge University Press Frank, Philipp, 1932: Das Kausalgesetz und seine Grenzen, Vienna: Springer Verlag, transl. by Robert S. Cohen and M. Neurath, as: The Law of Causality and its Limits. Dordrecht: Kluwer, 1998 Frank, Philipp,1949: modern science and its philosophy, Cambridge: Harvard University Press Frank, Philipp, 1952: Wahrheit – relativ oder absolut? Mit einem Vorwort von Albert Einstein, Zürich: Pan Friedman Michael, 1999: Reconsidering Logical Positivism, Cambridge: Cambridge University Press Haller, Rudolf, 1993: Neopositivismus. Eine historische Einführung in die Philosophie des Wiener Kreises, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft Neurath, Otto, 1981-1998: Gesammelte Schriften, Bd. 1 bis 5, hg. von Rudolf Haller et al., Wien: Hölder-Pichler-Tempsky Raven, Diederick und Krohn, Wolfgang, 2000: „Edgar Zilsel: His Life and Work“, in E. Zilsel, Edgar: The Social Origins of Modern Science, ed. by Diederick Raven, Wolfgang Krohn and Robert S. Cohen, Dordrecht: Kluwer, p.xix-lix Uebel, Thomas E., 2000b: Vernunftkritik und Wissenschaft: Otto Neurath und der erste Wiener Kreis, Wien – New York: Springer Zilsel, Edgar, (1918)1990: Die Geniereligion. Ein kritischer Versuch über das moderne Persönlichkeitsidealmit einer historischen Begründung. (1.Auflage Wien und Leipzig 1918), hg. von Johann Dvorak, Frankfurt: Suhrkamp Zilsel, Edgar, 1926: Die Entstehung des Geniebegriffs. Ein Beitrag zu Ideengeschichte der Antike und des Frühkapitalismus, Tübingen Zilsel, Edgar, 1976: Die sozialen Ursprünge der neuzeitlichen Wissenschaft, hg. von Wolfgang Krohn, Frankfurt / Main 30 Dienstag Zilsel, Edgar, 1992: Wissenschaft und Weltanschauung. Aufsätze 1929-1933, hg. von Karl Acham, Wien-Köln-Weimar Die Welt der vergleichenden Philosophie - Mit besonderer Berücksichtigung des Zen-Buddhismus und der Kyoto-Schule Hisaki Hashi VO 2 Std., 11:00-13:00, Beginn: 12. Oktober, Hs. 3B NIG (694016) Fächer: (8) (4/1/7) )(PP 57.6) (PPP 5/2/a/5) Kommentar: Im neuen Studiengesetz wird gefragt, ob und wie weit Hörer/innen aus verschiedenen Themengebieten der Philosophie Kennntisse sammeln und wie sie aus dieser Serie sinnvolle Erkenntnisse für ihr Leben erwerben können. M.E. nach ist die vergleichende und Kulturen verbindende Philosophie für dieses Ziel geeignet. Man geht von einem Denkhorizont einer bestimmten Philosophie-Schule zu einem anderen. Besonders wenn es um den Stoff von Denkern der unterschiedlichen Kulturen geht, ist die Spannung der beiden Themenfelder intensiver: Kein einziger Terminus ist in den beiden Kulturen gleich. Notwendig ist dazu, sich ständig die beiden unterschiedlichen Maßstäbe und Denkansätze zu vergegenwärtigen. Begleitet vom aktiven Denken wandelt man von einem Gebiet zum anderen. Dabei klärt sich der wichtige Grundzug der vergleichenden Philosophie: die Eröffnung einer neuen Dimension durch flexibles und dynamisches Denken. Die Klarstellung der theoretischen Unterschiede von einem Denker zum anderen bedeutet zugleich das Praktizieren der pluralistischen Denkweise. Die Ausübung hiervon führt zum Erkennen und Für-Wahrhalten, was die Kulturen verbindende Philosophie bedeutet. Nicht nur philosophein im Sinne der antiken Griechen, sondern auch darshana (das klare, in die unzerstörbare Wahrheit hineindringende Anschauen) aus dem Altertum Indiens, das einsichtige Erfassen des Gesetzes der unveränderlichen Wahrheit (zhé) und ihre Umsetzung auf Handlungspraxis (xín) in China: Die durch Jahrtausende entwickelten Denktraditionen strömen in unserer Zeit zu einer Mündung. Diese LV zielt einerseits auf das klar logische Begreifen der Philosophie unterschiedlicher Kulturen. Dies wirkt sich auf der anderen Seite als das Öffnen und Neukonstruieren unseres Denkens im Spannungsfeld der universellen Philosophie aus. 31 Dienstag Didaktik: Es wird in jeder Vorlesung ein bestimmter Textteil eines Autors mit einem weiteren der anderen Kultur verglichen. Eine Flexibilität, die Maßstäbe des Denkens der beiden Autoren zu akzeptieren, und die Aktivität, sich gleichmäßig in die beiden Dimensionen des unterschiedlichen Denkens hineinzudenken, gehören zu dieser LV. Die letzte Viertelstunde ist der Diskussion zur Verfügung gestellt. Es wird eine einmalige Einführungspraxis zazen auf freiwilliger Basis dargeboten, welches zum problemlosen Begreifen des Stoffes der LV hilfreich ist. Zeugniserwerb: Durch mündliche Einzelprüfung. Literatur: Am Anfang des Semesters bekannt gegeben. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten Matthias Flatscher, Peter Kampits UE 2 Std., 11.00-13.00, Beginn: 12. 10., HS 3D, NIG, 3. Stock (696885) Fächer: (1) (3/1/3) Kommentar: In dieser Lehrveranstaltung soll das nötige Grundgerüst zur Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten vermittelt werden, deren Erfolg bis zu einem gewissen Grad auch von der Einhaltung formaler Kriterien abhängt. Effiziente Recherchen und das Exzerpieren von Texten ersparen vor allem viel Zeit und ermöglichen dadurch eine intensivere Beschäftigung mit den Inhalten. Die gute Gliederung und Aufbereitung einer wissenschaftlichen Arbeit ist zum einen dem Verständnis der ZuhörerInnen bzw. LeserInnen förderlich und lässt sie den Inhalten leichter folgen, zwingt aber zum anderen auch die VerfasserInnen selbst, ihre Gedanken zu ordnen und Themenbereiche zu strukturieren. Themenschwerpunkte: I.) Recherchen in Bibliotheken II.) Formale Kriterien (Zitieren, Fußnoten, Bibliographieren etc.), Aufbau / Präsentation von Referaten sowie Gliederung von schriftlichen Texten III.) Bücherkunde (philosophische Nachschlagewerke, Philosophiegeschichten etc.) und praktischer Umgang mit elektronischen Datenträgern bzw. dem Internet IV.) Inhaltliche Einführungen in philosophische Strömungen des 20. Jahrhunderts Didaktik: Ziel dieser Veranstaltung ist die Vermittlung von formalem Basiswissen für StudienanfängerInnen, um diesen den Einstieg in das wissenschaftliche Arbeiten zu erleichtern. Große Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang den kon- 32 Dienstag kreten Anwendungen (z.T. in Form von Hausübungen) zu. Die formalen Anforderungen sollen anhand von inhaltlichen Themenkomplexen eingeübt werden, die zugleich einen ersten, überblicksartigen Einstieg in die Philosophie des 20. Jahrhunderts liefern. Zeugniserwerb: Regelmäßige Teilnahme, verpflichtende Abgabe von Hausübungen und schriftliche Abschlussprüfung. Literatur: Die Unterlagen werden über das Internet abrufbar sein: http://phaidon.philo.at/~ranke/ Nachdem die LV auf max. 70 TeilnehmerInnen beschränkt ist, ist eine Voranmeldung erforderlich! Eine Anmeldeliste hängt an der Zimmertür von M. Flatscher (NIG 3. Stock, Zi. D 305) aus. Sie können sich auch direkt per E-Mail an matthias.fl[email protected] wenden. Einführung in die Logik (Aussagen und Prädikatenlogik 1. Stufe) Esther Ramharter VO 2 Std., 11:00-13:00 Hs. III NIG (695860) Fächer: (7) (3/2/5) (PP 57.2.3) (PPP 4/2/c/2) Kommentar: Logik und Literatur kann man als zwei Extreme der Auffassungen ansehen, was unter Philosophie zu verstehen sei. Ist die Philosophie als „hard science“ zu etablieren, die ebenso rigide Ansprüche stellt wie die Formalwissenschaften, oder ist in der Philosophie alles erlaubt, was interessiert? Diskutiert werden entsprechend sehr unterschiedliche Texte, wie etwa Texte von R.Carnap und M.Nussbaum. Die Literatur wird zu Beginn des Semester bekannt gegeben, da die TeilnehmerInnen aus einer umfangreicheren Liste von Vorschlägen auswählen können. Die TeilnehmerInnen sollen einen Text referieren und den darin zum Ausdruck kommenden Standpunkt das ganze Semester über mit den anderen Standpunkten in Beziehung setzen. Vorausgesetzt werden Kenntnisse in der Logik im Ausmaß etwa der „Einführung in die Logik“ 33 Dienstag Klassiker der Naturphilosophie Maria Woschnak SE 2 Std., 11:00-13:00, Beginn: 12. Oktober 2004, Hs. 2H NIG (600088) Fächer: (8) (4/1/6) Kommentar: Der „Timaios“ erscheint als einer der „dunkelsten“ Dialoge im Opus Platons, sodaß er ohne vermittelnde Einführung auch dem im Studium Fortgeschrittenen nur schwer zugänglich ist. Grundlegend für eine zielführende Auseinandersetzung mit diesem Spätwerk Platons ist daher zunächst das eingehende Studium des Textes selbst, wobei „Schlüsselstellen“ einer ausführlichen Analyse unterzogen werden sollen. Dadurch soll Klarheit über den methodischen Status des Dialogs erreicht werden, aus dem sich in einem zweiten Schritt ein Verständnis für dieses Werk eröffnen läßt. Um die Gesamtkonzeption des Timaios aus mehreren Perspektiven zu betrachten, sollen darüber hinaus Interpretationen aus der Sekundärliteratur vorgestellt werden. Neben einführenden Vorträgen der LV-Leiterin wird im Seminar auch Gelegenheit geboten, die Überlegungen Platons durch Referate von seiten der Studierenden und in (an diese anschließende) Diskussionen zu erarbeiten. Ziel des Seminars ist es, den Studierenden auch zu schwierigen und wenig gelesenen Texten der Philosophietradition einen Zugang zu ermöglichen. Im Seminar, das nur im WS 2004/05 angeboten wird, soll Platons Timaios als der Klassiker der antiken Naturphilosophie im Zentrum einer kritischen Aneignung stehen. Es soll herausgearbeitet werden, wie im Rahmen der drei Teile des Timaios sich eine stufenweise Konkretisierung des sinnlich wahrnehmbaren Kosmos vollzieht: Im ersten Teil wird das durch die Vernunft Hervorgebrachte erörtert (Zeittheorie), im zweiten Teil wird das aus Notwendigkeit Vorhandene dargestellt (Raumtheorie), im dritten Teil wird das aus Vernunft und Notwendigkeit zusammen Erzeugte beschrieben (antike Medizin). Besondere Aufmerksamkeit wird darauf zu legen sein, daß Platon den „Bau“ des Weltganzen im Timaios in einer durchgängigen „Handwerksmetapher“ beschreibt, deren Anschaulichkeit seinem Gegenstand – dem sinnlich in Erscheinung tretenden wahrnehmbaren Kosmos – angepaßt wird. Die Aussagen des Timaios sind explizit „mythologisierend“ und als Konzession an den anschauenden Verstand aufzufassen. In das Grundkonzept seiner Kosmologie 34 Dienstag nimmt Platon Prinzipien und Motive seiner philosophischen Vorgänger, d.h. der ionischen Naturphilosophie (z.B. Anaximander, Pythagoreer, Empedokles) auf, die er - nicht ohne kritische Korrektur - in sein System integriert. Platons Timaios muß darüber hinaus aber auch als Einholung jener ethischen Einsichten, die durch Sokrates zu Bewußtsein gebracht wurden, begriffen werden. Seine Zielsetzung ist nicht nur eine spekulativ-naturphilosophische Erklärung des Weltganzen. Platons Überlegungen stehen zuletzt unter ethischen Gesichtspunkten (Idee des Guten) – die Betrachtung des Weltalls soll den Menschen zu einem guten Leben bewegen: D.h. am Vorbild der Wohlgeordnetheit und Schönheit des Kosmos (geschmückte Ordnung) kann der Mensch jene vernünftige Vollkommenheit betrachten, die er selbst in seinem Leben verwirklichen soll. Zeugnismodalitäten: Das Seminar „Klassiker der Naturphilosophie“ ist eine prüfungsimmanente LV. Voraussetzungen für einen Zeugniserwerb sind regelmäßige Teilnahme am Seminar, Mitarbeit in der Diskussion (Wiederholung, Protokoll etc.), Referat oder Seminararbeit, abschließendes Prüfungsgespräch Literatur: Platon: Timaios; weitere Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben Passive Synthesen: Die Gewohnheitsmaschine im Menschen. Kant-Husserl-Deleuze Arno Böhler VO 2 Std., 12.00-14.00, Beginn: 05.10.2004, HS 2G (694027) Fächer: (8) (3/2/8) (PP 57.6) (PPP 5/2/a/1) Kommentar: Im Wintersemester 2004/05 werden wir uns die Frage stellen, wie man aus der „Wieder-holung des Gewesenen eine Kategorie der Zukunft“ (Deleuze) machen kann. Zunächst werde ich jenes „Selbst“ in Analyse schicken, das präreflexiv in uns am Werk ist, sobald wir einen Gegenstand auf-lesen, ihn be-merken und ohne eigenes Zutun – aus reiner „Gewohnheit“ – als „Etwas“ identifizieren. In diesem Teil der Vorlesung schicken wir Kant und Husserl in Analyse. Ihre Texte zur dreifachen Synthesis der Apprehension, Reproduktion und Rekognition im Begriff (A-Auflage der Kritik der reinen Vernunft) sowie zur passiven Synthesis (Husserliana XI) werden schließlich mit jener „Philosophie der Wiederholung“ konfron- 35 Dienstag tiert, die uns Deleuze in „Differenz und Wiederholung“ vorgelegt hat; eine Auslegung von „Differenz und Wiederholung“, in der Nietzsches Lehre von der „Ewigen Wiederkehr des Gleichen/Selben“ als gordischer Knoten einer spinozistischen, alles umgreifenden und miteinander in Beziehung setzenden Natur (Physis) in Erscheinung tritt. Literatur: Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, Stuttgart 1985 Edmund Husserl, Analysen zur passiven Synthesis (1918-1926), Husserliana XI, Den Haag (Nijhoff ) 1966 Gilles Deleuze, Differenz und Wiederholung, München 19972 Sybille Krämer, Sprache, Sprechakt, Kommunikation,Frankfurt am Main 2001 Didaktik: Vorlesung des Vortragenden mit anschließender Diskussion. Die StudentInnen haben die Möglichkeit, ein Protokoll zur vorhergegangenen Stunde zu verfassen und vorzutragen, so dass die Inhalte der jeweils letzten Vorlesungseinheit für alle Anwesenden noch einmal vergegenwärtigt werden. Zeugnisse sind durch Protokolle, mündliche Prüfungen bzw. eine schriftliche Arbeit (ca. 10 Seiten) erhältlich. Homepage: http://phaidon.philo.at/~boehler/ Das Bewusstsein und das Unbewusste in den Theorien des Mentalen der analytischen Philosophie des Geistes, der Psychoanalyse und den kognitiven Neurowissenschaften. Patrizia Giampieri-Deutsch VO 2 Std., 13:00-15:00, Beginn: 12. Oktober 2004, Hs. 3D NIG (695787) Fächer: (6) (3/2/4, 4/1/4) (PP 57.2.4) (PPP 4/2/c/1) Kommentar: Eine gegenwärtigen Kernfrage in den Disziplinen des Mentalen (in der analytischen Philosophie des Geistes, in der Psychoanalyse, in den kognitiven Neurowissenschaften und benachbarten Disziplinen) betrifft die Beziehung zwischen bewussten und unbewussten mentalen Vorgängen. Eine umfassende Theorie des Bewusstseins kann nicht ohne entsprechender Berücksichtigung des Unbewussten und der Interaktion zwischen den bewussten und unbewussten Ebenen des Mentalen herausgearbeitet werden. Im Laufe des Wintersemesters werden die psychoanalytische klinische und empirische Forschung zu bewussten und unbewussten 36 Dienstag Vorgängen ausgehend von Freud vorgestellt. Auch die psychoanalytischen Aspekte, welche einen Beitrag zu offenen Fragen der analytischen Philosophie des Geistes leisten können bzw. eine Klärung durch die analytische Philosophie des Geistes erfahren können, werden präsentiert und diskutiert. Es wird auch die Herausarbeitung jener Schwerpunkte angestrebt, die für die interdisziplinäre begriffliche und empirische psychoanalytische Forschung von Belang sein können. Auch der Präsentation einer Auswahl von Untersuchungen der relevanten experimentellen Wissenschaften (insbesondere der kognitiven Psychologie, den Kognitionswissenschaften und der kognitiven Neurowissenschaften) wird im gesamten Vorlesungskurs genügend Platz eingeräumt, um die Bearbeitung von Aspekten, die ein neues Licht auf offene Fragen der analytischen Philosophie des Geistes und der psychoanalytischen Theorie werfen können, zu ermöglichen. Die Lehrveranstaltung wird als Vorlesung mit anschließender Diskussion angeboten. Der Vorlesungskurs entfaltet sich anhand einer multimedialen Präsentation der Materialien, um eine bessere Verarbeitung und ein vertieftes Verständnis der interdisziplinären Materialien zu ermöglichen. Zeugnisse können durch Kolloquien oder schriftliche Arbeiten erworben werden. Literatur: Baars, B. J. (1998). Das Schauspiel des Denkens. Neurowissenschaftliche Erkundungen. Stuttgart: Klett-Cotta. Freud, S. (1915 e). Das Unbewußte. Gesammelte Werke 10: 264-303. Fodor, J. (2000). The Mind Doesn´t Work That Way. The Scope and Limits of Computational Psychology. Cambridge, Mass.: MIT Press. Gazzaniga, Michael S., Hg. (2000). Kap. XI Consciousness. In The New Cognitive Neurosciences. Cambridge, Mass.: MIT Press, S. 1273-1363. Giampieri-Deutsch, P., Hg. (2002). Psychoanalyse im Dialog der Wissenschaften. Europäische Perspektiven. Bd. 1. Stuttgart: Kohlhammer. Giampieri-Deutsch, P., Hg. (2004). Psychoanalyse im Dialog der Wissenschaften. Anglo-amerikanische Perspektiven. Bd. 2. Stuttgart: Kohlhammer. Kihlstrom, J. F. (1995). The Rediscovery of the Unconscious. In The Mind, the Brain, and Complex Adaptive Systems, hg. H. Morowitz & J. Singer. Santa Fe Institue in the Sciences of Complexity, Vol.22. Reading, Ma.: Addison-Wesley, S. 123-143. 37 Dienstag Levin, F. M. (1998). A Brief History of Analysis and Cognitive Neuroscience. The American Psychoanalyst 32(2). Levin, F. M. (2003). Psyche and Brain. The Biology of Talking Cures. Madison, Connecticut: International Universities Press. Shevrin, H. (1998). Psychoanalytic and Neuroscience Research. The American Psychoanalyst 32(2). Genealogie als Kritik. Zur Foucault-Rezeption in der Philosophie der Differenz Hakan Gürses VO 2 Std.,13:00-15:00 Hs. 2H NIG (601248) Fächer: (8) (3/2/6) (PPP 5/2/a/1) (PP 57.6) Kommentar: Michel Foucault prägte mit seinen Texten, die zwischen Epistemologie, Geschichte und Gesellschaftstheorie angesiedelt sind, den philosophischen Diskurs der letzten drei Jahrzehnte. Eine vielseitige Rezeption erfuhr vor allem Foucaults Genealogie durch jene politisch-philosophische Theorien, die vor dem Hintergrund der Neuen Sozialen Bewegungen formuliert wurden und die – aufgrund ihrer zentralen Frage nach Differenz – als (politische) Philosophie der Differenz bezeichnet werden können. Diese Rezeption versteht die Genealogie als eine neue Form, als einen innovativen Modus der Kritik. Foucaults Texte werden im Rahmen der Differenzphilosophie aber auch einer zunehmend kritischen Lektüre unterzogen – sei es durch feministische Philosophinnen wie Seyla Benhabib und Nancy Fraser, die sich zur Fortsetzung des „Projekts Moderne“ verpflichtet fühlen; sei es durch den kommunitaristisch argumentierenden Autor Michael Walzer; oder sei es durch die „dekonstruktivistische“ Philosophin Judith Butler. In der Vorlesung soll(en) anhand dieser kritischen Foucault-Rezeption neueren Datums: a) ein aktueller Zugang zu den Texten Michel Foucaults ermöglicht; b) die Quellen, Spezifika und Relevanz der aktuellen differenzphilosophischen Debatten auf verschiedenen Gebieten der Philosophie (Sprachphilosophie, Hermeneutik und Politische Philosophie) veranschaulicht; 38 Dienstag c) die Genealogie als eine Form der Kritik einem Vergleich mit anderen kritischen Programmen unterzogen werden. Didaktik: Nach jeder Vorlesung wird den Diskussionen ausreichend Zeit gewidmet. Das durch die Lektüre der Auswahlliteratur anzueignendes Hintergrundwissen soll den Studierenden das Verständnis der Thematik und das Einbringen eigener Diskussionsbeiträge erleichtern. Kurzprotokolle der jeweils letzten Sitzung, die ebenfalls von Studierenden zu führen sind, werden zu Beginn jeder Einheit vorgetragen, um die thematische Kontinuität zu ermöglichen. Zeugniserwerb wird durch eine mündliche Prüfung erfolgen. Das Verfassen einer schriftlichen Arbeit (im Umfang von max. 5 Seiten) und das schriftliche Protokollieren von mindestens zwei LV-Einheiten werden (nur nach Absprache mit dem LV-Leiter!) als Prüfungsersatz angenommen. Literatur Agamben, Giorgio: Homo sacer. Die souveräne Macht und das nackte Leben. Frankfurt/M. 2002 Benhabib, Seyla: Kulturelle Vielfalt und demokratische Gleichheit. Politische Partizipation im Zeitalter der Globalisierung. Frankfurt/M. 1999 Benhabib, Seyla u. a.: Der Streit um Differenz. Feminismus und Postmoderne in der Gegenwart. Frankfurt/M. 1993 Bröckling, Ulrich u. a. (Hg.): Gouvernementalität der Gegenwart. Studien zur Ökonomisierung des Sozialen. Frankfurt/M. 2000 Butler, Judith: Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt/M. 1991 Butler, Judith: Psyche der Macht. Das Subjekt der Unterwerfung. Frankfurt/M. 2001 Eribon, Didier: Michel Foucault. Eine Biographie. Frankfurt/M. 1991 Fink-Eitel, Hinrich: Foucault zur Einführung. Hamburg 1989 Foucault, Michel: Archäologie des Wissens. Frankfurt/M. 1981 Foucault, Michel: Der Mensch ist ein Erfahrungstier. Frankfurt/M. 1996 Foucault, Michel: Die Ordnung des Diskurses. Frankfurt/M., Berlin, Wien 1977 Foucault, Michel: Dispositive der Macht. Berlin 1978 Foucault, Michel: In Verteidigung der Gesellschaft. Frankfurt/M. 1999 Foucault, Michel: Mikrophysik der Macht. Berlin 1976 39 Dienstag Foucault, Michel: Sexualität und Wahrheit 1: Der Wille zum Wissen. Frankfurt/ M. 1979 Foucault, Michel: Überwachen und Strafen. Frankfurt/M. 1976 Foucault, Michel: Was ist Kritik? Berlin 1992 Foucault, Michel: Die Anormalen. Frankfurt/M. 2003 Fraser, Nancy: Widerspenstige Praktiken. Macht, Diskurs, Geschlecht. Frankfurt/ M. 1994 Gürses, Hakan: Libri catenati. Eine historisch-philosophische Untersuchung der Sekundärdiskurse. Wien 1996 Habermas, Jürgen: Der philosophische Diskurs der Moderne. Frankfurt/M. 1985 Hall, Stuart: Rassismus und kulturelle Identität. Ausgewählte Schriften 2. Hamburg 1994 Laclau, Ernesto: Emanzipation und Differenz. Wien 2002 Mouffe, Chantal: The Democratic Paradox. London 2000 Veyne, Paul: Foucault: Die Revolutionierung der Geschichte. Frankfurt/M. 1992 Walzer, Michael: Zweifel und Einmischung. Frankfurt/M. 1997 (Eine umfassende Literaturliste wird ab Semesterbeginn auf der Homepage des LV-Leiters stehen: http://homepage.univie.ac.at/Hakan.Guerses.) Interkulturelle Philosophie: Einführung Franz Martin Wimmer VO 2 Std., 13:15-14:45, Beginn: 5.10.04, Hs., 34 HG (601141) Fächer: (8) (4/2/4) (PP 57.3.4) (PPP 5/2/a/5) Kommentar: Grundfragen der Philosophie sind: Was ist wirklich? Was können wir wissen? Was sollen wir tun? Derartige Fragen in bewusst reflektierter Weise zu stellen und argumentativ mit Hilfe theoretischer Begriffe zu klären, ist in vielen, kulturell differenten Gesellschaften und Traditionen unternommen worden. Solche Differenzen und die kulturelle Bedingtheiten des Eigenen sind bewusst zu machen, wenn Philosophie mit dem Anspruch auf Gültigkeit ihrer Einsichten betrieben werden soll. In diesem Semester werden allgemeine Fragen (Begriff von Philosophie, von Kultur etc.) nur kurz besprochen und im Wesentlichen drei Themenbereiche behandelt: 40 Dienstag - Die (philosophiehistorische) Problematik kultureller Differenzen hinsichtlich von Periodisierungen, Klassifikationen und Interpretationsbegriffen. - Die (wissenschaftssoziologische) Frage nach der Entwicklung, Verbreitung und Funktion von Philosophie in unterschiedlichen Regionen. - Die (wissenschaftstheoretische) Frage nach dem Verhältnis von Oralität und Literalität in verschiedenen philosophischen Traditionen. Philosophie und Dichtung: Hölderlin Richard Heinrich VO 2 Std., 14:00-16:00 Hs. 2i NIG (695791) Fächer: (8) (3/2/9, 4/2/4) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/2) Kommentar: Themen der Vorlesung sind: Allgemeine Fragen zum Verhältnis von Philosophie und Literatur Hölderlins Bedeutung in der Geschichte der Philosophie Hölderlins Dichtungstheorie und seine Stromgedichte. Interpretation der Rheinhymne Philosophische Zugänge zu Hölderlins Dichtung, bes. Heidegger Allgemeine Überlegungen zu den Begriffen Bild und Metapher Grundriß der Geschichte der Philosophie I: Antike Kurt Walter Zeidler VO 2 Std. 15:00-17:00, Beginn: 12.10.04, Hs. 50 HG (601016) Fächer: (2, 1) (3/2/1, 4/1/1) (PP 57.2.2) (PPP 4/2/d/2) Kommentar: Darstellung der Philosophiegeschichte von der Milesischen Naturphilosophie bis zum Neuplatonismus. Didaktik: Vortrag. Zeugniserwerb durch schriftliche Prüfung am Semesterende oder mündliche Einzelprüfung. Literatur: F. Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), Stuttgart 1988 (Urban-Tb. 350). K. Praechter, Die Philosophie des Altertums (F. Ueberwegs Grundriß der Geschichte der Philosophie, 1. Teil) Berlin 12. Aufl. 1926. 41 Dienstag Das Denken des Ökonomischen.Von Hobbes zu Marx. Wolfgang Pircher VO 2 Std., 15:15-16:45 Hs. 2G NIG (695774) Fächer: (8) (4/2/3) (PPP 5/2/a/3) (PP 57.6.1) Kommentar: Die Ausgangsfrage der Vorlesung: Wie taucht das Thema des Ökonomischen, das sich erst als solches zu definieren hat, in den neuzeitlichen politischen und ethischen Diskursen auf? Diese Diskurse versuchen sich von der aristotelischen Dominanz zu lösen und ordnen dafür das Denken des Politischen neu. In einer Parallelführung der englisch-schottischen Theorie der Politik und Moralphilosophie (Hobbes, Locke, Mandeville, Hume, Hutcheson, Ferguson, Smith) und den deutsch-österreichischen Kameralisten (Hörnigk, Schröder, Becher, Justi, Sonnenfels) werden zwei unterschiedliche Wege aufgezeigt, die zu unterschiedlichen Formen des ökonomischen Denkens geführt haben. Schließlich wird die Frage des Verhältnisses von Politik und Ökonomie in der Theorie von Marx zu stellen sein, die den Höhe- und Schlusspunkt der sog. „Politischen Ökonomie“ ausmacht. Literaturlisten der verwendeten Bücher werden ausgegeben. Zeugniserwerb durch schriftliche Arbeit zu einem Thema der LV (15 Manuskriptseiten). Anmerkung: Die LV ist auch für den transdisziplinären Studienschwerpunkt Kulturwissenschaft und Cultural Studies, CS III, anrechenbar. Texte zur Wissenschaftsphilosophie Elisabeth Nemeth KO 2 Std., 16:00-18:00 Hs. 2H NIG (601234) Fächer: (5) (4/2/3) (PPP 4/2/d/3) (PP 57.2.4) Kommentar: Die Veranstaltung ist als Konversatorium zur Vertiefung der Vorlesung gedacht, kann aber auch unabhängig von der Vorlesung besucht werden. Am Anfang des Semesters wird eine Auswahl von Schriften zum Thema „Wissenschaftsgeschichte und –Soziologie im Wiener Kreis“ sowie eine Übersicht über das Semester vorgestellt. Die vereinbarten Schriften stehen im Handapparat zur Verfügung. Die Lehrveranstaltung ist als Übung in der Lektüre philosophischer Texte konzipiert. Die vereinbarten Artikel und Textabschnitte sind die gemeinsame Arbeitsgrundlage für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die für die jeweilige Sitzung vereinbarten Textabschnitte müssen von allen gelesen werden, so dass eine gemein- 42 Dienstag same Arbeit am Text möglich wird. Am Anfang jeder Sitzung steht ein kurzes Impulsreferat eines oder einer Studierenden, das die Arbeit am Text anregen und strukturieren soll. Zeugnisse: regelmäßige Mitarbeit an der Übung und Übernahme eines Impulsreferats. Wer kein Impulsreferat macht, kann eine schriftliche Arbeit zu einem mit mir vereinbarten Thema verfassen. Literatur: Frank, Philipp, 1917: „Die Bedeutung der physikalischen Erkenntnistheorie Ernst Machs für das Geistesleben unserer Zeit“, in: Die Naturwissenschaften, Bd. 5, p.65-72. Frank, Philipp, 1932: Das Kausalgesetz und seine Grenzen, Vienna: Springer Verlag, transl. by Robert S. Cohen and M. Neurath, as: The Law of Causality and its Limits. Dordrecht: Kluwer, 1998 Frank, Philipp,1949: modern science and its philosophy, Cambridge: Harvard University Press Frank, Philipp, 1952: Wahrheit – relativ oder absolut? Mit einem Vorwort von Albert Einstein, Zürich: Pan Neurath, Otto, 1913a: „Die Verirrten des Cartesius und das Auxiliarmotiv (Zur Psychologie des Entschlusses)“, Jahrbuch der Philosophischen Gesellschaft an der Universität zu Wien, Neurath GS Bd.1, 1983, pp.1-12 Neurath, Otto, 1914: „Zur Klassifikation von Hypothesensystemen (Mit besonderer Berücksichtigung der Optik)“, in: Jahrbuch der Philosophischen Gesellschaft an der Universität zu Wien 1914 und 1915, S.39-63, reprint in: Neurath GS Bd. l.,1981, pp.85-101 Neurath, Otto, 1915: „Prinzipielles zur Geschichte der Optik“, in: Archiv für Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik, vol.5, pp.371-389, reprint in Neurath GS vol.1, 1981, pp.71-84 Neurath, Otto, 1931: Empirische Soziologie. Schriften zur wissenschaftlichen Weltauffassung Bd.5 Wien: Springer, in: Neurath GS, vol.1, 1981, pp.423-527 Neurath, Otto, 1981-1998: Gesammelte Schriften, Bd. 1-5, hg. von Rudolf Haller et al., Wien: Hölder-Pichler-Tempsky 43 Dienstag Einführung in die Ethik Herlinde Pauer-Studer VO 2 Std., 16:00-18:00 Hs. III NIG (601697) Fächer: (4) (3/2/3) (PPP 5/2/a/2) (PP 57.2.5) Kommentar: Die Vorlesung behandelt die grundlegenden Fragen der normativen Ethik und der Metaethik. Die verschiedenen ethischen Theorien - u.a. Utilitarismus, kantische Ethik, Tugendethik, ethische Vertragstheorien - werden vorgestellt und in ihren Stärken und Schwächen analysiert. Weiters werden metaethische Fragen diskutiert, z. B. die Frage nach der Begründung moralischer Prinzipien und Theorien, die Frage nach der Antwort auf die Motivationsfrage (warum sollen wir moralisch handeln?), die Frage nach der Bedeutung grundlegender moralischer Begriffe. Didaktik: Vorlesungsvortrag und gemeinsame Analyse ausgewählter Textpassagen. Literatur-Textgrundlage: Herlinde Pauer-Studer: Einführung in die Ethik, WUVUTB 2003. Eine Literaturliste wird zu Beginn der Vorlesung ausgeteilt. Zeugniserwerb: Schriftliche Prüfung. „Philosophieren lernen“ anhand klassischer Texte (Ethik) Gerhard Gotz PS 2 Std., 16:30-18:00, Beginn: 12.10.04, Hs. 7 HG (651431) Fächer: (1,4) (3/2/3) (PPP 4/2/d/1) (PP 57.2.1) Kommentar: Textgrundlage: Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum Zeugniserwerb: Mündliche Prüfung ab Ende des Semesters. Arbeitsgemeinschaft „Computer und Philosophie“ Herbert Hrachovec AR 14-tägig, 17.00-20.00, AG-Raum NIG 2. Stock, (601867) Fächer: (8) (4/2/3) Kommentar: Den Teilnehmerinnen (m/w) wird die Möglichkeit geboten, programmieren zu lernen oder bestehende Programmierkenntnisse zu erweitern. Verwendet wird eine objektorientierte Programiersprache (vermutlich Python), weiters eventuell UML. Bei Bedarf werden auch informatische Grundkenntnisse vermittelt 44 Dienstag und zwar für Teilnehmerinnen (m/w) ohne Vorkenntnisse, aber auch für etwas Fortgeschrittene. Im Ergebnis sollen die Studierenden in der Lage sein, Themen im Bereich zwischen Philosophie und Sofwareentwicklung zu diskutieren, beispielsweise, ob eine Programmiersprache eine Sprache sei, und worin das Verhältnis von Begriff und Gegenstand zu Klasse und Objekt besteht. Ein weiteres Thema ist die Verwendbarkeit digitaler Modellierungstechnologien zur Simulation oder Rekonstruktion philosophischer Probleme. Die fachliche Betreuung erfolgt durch Michael Luger. Weitere Informationen: http://timaios.philo.at/wiki/index.php/Philosophie 45 Dienstag Wissenschaftliches Arbeiten für PhilosophInnen Alexandra Matz UE 2 Std., 17:00-19:00, Beginn: 4.10.04, Hs. 2G NIG (696187) Fächer: (3/1/3) Kommentar: Ziel der LV ist es, die grundlegenden Formen des wiss. Arbeitens sowohl in formaler, als auch technischer, in theoretischer und praktischer Hinsicht darzustellen, zu vermitteln und zum selbständigen Arbeiten hinzuführen. Der Themenbereich erstreckt sich u.a. auf die Behandlung allgemeiner (Methoden und Kennzeichen von Wissenschaft, Philosophie und ihre Gebiete als Wissenschaft), psychologischer (Zeitmanagement, Motivation, Vortragstechnik, Diskussionskultur ) und formaler sowie inhaltlicher bzw. organisatorischer Anforderungen innerhalb des Studiums. Letztere betreffen vor allem den Umgang mit der Informationsbeschaffung zu philosophischen Themen wie Materialfindung, Literatursuche, Bibliotheksbenützung und das Arbeiten mit elektronischen Hilfsmitteln. Die Anleitung zum Verfassen und zur Ausgestaltung von schriftlichen Arbeiten (Zitieren, Literaturverzeichnisse, Thesenbildung und –formulierung) ergänzt das Programm der Lehrveranstaltung. Didaktik: Arbeiten mit Übungen in Form von Referaten bzw. schriftlichen Aufgaben. Übungen direkt am PC, Exkursion an Bibliotheken, Erarbeiten von Themenund Literaturrecherchen, Textanalyse. Individuelle Vorkenntnisse und Interessen sollen dabei berücksichtigt werden, um bei Bedarf eine direkte Umsetzung für den laufenden Studienbetrieb zu ermöglichen.Voraussetzung für den Erwerb des Zeugnisses ist die kontinuierliche Teilnahme, die Mitarbeit – (u.a. Abgabe von Übungen) - sowie eine kurze Abschlußprüfung. Literatur: Wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben. Anmerkung: Wegen beschränkter Anzahl von PC-Plätzen maximale Teilnehmerzahl: 40. Persönliche Anmeldung durch Eintrag in die Teilnehmerliste (diese wird im Gang der Fachbereichsbibliothek Philosophie :NIG, 3.Stock, Zimmer C 0331 ausgehängt), über e-mail ([email protected]) oder – nach Maßgabe freier Plätze – in der ersten Stunde. 46 Dienstag Eigentum.Texte zu einer grundlegenden sozialen Kategorie. Wolfgang Pircher SE 2 Std., 17:15-18:45 Hs. 2i NIG (695774) Fächer: (8) /4/2/3) (PPP 5/2/a/3) (PP 57.6.1) Kommentar: Eigentum, als rechtliche Kategorie, hat ohne Zweifel weitreichende Bestimmungskraft sowohl für die Form der Gesellschaft wie für die Rolle des Individuums in ihr. Für die moderne Gesellschaft ist dabei das individuelle Sondereigentum im besonderen Maße ausgezeichnet. Seine Reflexion im neuzeitlichen Naturrecht stabilisiert nicht nur die Idee des Individuums als Rechtsperson, es setzt diese zugleich in eine Spannung zum jeweiligen positiven Recht und damit zur Rolle des Staates. Somit lässt sich am Beispiel dieser Kategorie auch das Auseinanderfallen von Gesellschaft und Staat zeigen, wie es uns in wechselnden Formen seit Beginn des 19. Jahrhunderts heimsucht. Es wird eine Mappe mit ausgewählten Texten zu Anfang des Semesters vorliegen. Zeugniserwerb durch Referat und Mitarbeit. John McDowell‘s Ethik Herlinde Pauer-Studer SE 2 Std., 18:00-20:00, Beginn: 12.10.04, Hs. 3B NIG (695796) Fächer: (6) (4/1/3) (PP 57.3.3) (PPP 5/2/a/2) Kommentar: John McDowell zählt seit dem Erscheinen seines Buches „Geist und Welt“ zu den angesehensten und wirkmächtigsten Autoren innerhalb der angelsächsischen Philosophie. Während sein bisheriges Hauptwerk sich primär mit erkenntnistheoretischen Fragen beschäftigt, um den Versuch einer Rehabilitierung eines schwachen Empirismus zu leisten, hat er in einer Reihe von Abhandlungen auch einen bedeutenden Beitrag zur Moralphilosophie entwickelt, der im deutschen Sprachraum noch weitgehend unbekannt ist. Im Seminar werden die wichtigsten Aufsätze, die John McDowell in den letzten zwei Jahrzehnten zum Entwurf einer Moralphilosophie verfaßt hat, aufgearbeitet und diskutiert. Didaktik: Gemeinsame Erarbeitung der Texte. 2 kleinere schriftliche Arbeiten. Literatur und Textgrundlage zum Seminar: John McDowell: Wert und Wirklichkeit, Frankfurt a. Main: Suhrkamp 2004. Weitere Literaturliste zu Beginn des Seminars. 47 Mittwoch Mittwoch Einführung in die Philosophie Hans-Dieter Klein VO 2 Std., 8:30-10:00 Hs. 33 HG (601029) Fächer: (1) (3/1/1) (PPP 4/2/d/2) (PP 57.2.2) Kommentar: Ausgehend von Kants drei Grundfragen: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? wird eine Einführung in Grundprobleme der Philosophie gegeben. Es wird dabei ausgegangen von der philosophischen Tradition, jedoch werden auch aktuelle Lösungsansätze zur Diskussion gestellt. Didaktik: jeweils 1 Stunde Vortrag und 1/2 Stunde Diskussion Zeugnis. mündliche Einzelprüfung Literatur: Hans-Dieter Klein, Geschichtsphilosophie. Eine Einführung, Wien Literas 1984 Politische Philosophie heute. Die politischen Konsequenzen des Zusammenbruchs und des Übergangs Andre Marga VO 2 Std., 9:00-11:00, Beginn: 13.10.2004, Hs. 2i NIG (697064) Fächer: (8) (3/2/7) (PP 57.3.4) (PPP 5/2/a/3) Lektüreseminar: Platon, Politeia Herta Nagl SE 3 Std., 9.00-12.00, HS 2G, NIG, 2. Stock (696891) Fächer: (8, 2) (3/2/7) (PP 57.3.2) (PPP 5/2/a/1) Kommentar: Diese Lehrveranstaltung wird einer eingehenden Lektüre und Diskussion der Politeia gewidmet sein, wobei berücksichtigt werden soll, dass ein Forschungsseminar nicht nur für Studierende im Hauptfach Philosophie gedacht ist. Ein zentrales Thema bildet die von Platon vorgenommene Einbindung von Politik i.e.S. in einen umfassenden philosophischen Kontext, der u.a. Überlegungen 48 Mittwoch zu Wissen, Bildung, Moral, Religion und Erziehung inkludiert. Auch die Frage des Zusammenhangs von Gerechtigkeit und Glück sowie der (u.a. von Thomas Morus hervorgehobene) utopische Aspekt der Schrift Platons sollen erörtert werden. Parallel zur Textinterpretation werden Bezüge zur zeitgenössischen Theorie von Staat und Politik herzustellen sein - etwa zu den Debatten über die Legitimität von Macht, die Bürgerrechte und das Geschlechterverhältnis. In diesem Zusammenhang wird auch der Stellenwert, den Individualität und Pluralität für Politik haben können bzw. sollen, zu thematisieren sein. Didaktik: Die zur Verfügung stehende Zeit wird zwischen Referaten und Diskussionen aufgeteilt. Literatur zur Einführung: J.Annas, Platon, in: Pipers Handbuch der politischen Ideen, hg.v. I. Fetscher und H.Münkler, München-Zürich 1988, Bd.I. W.Kersting, Platons Staat, Darmstadt 1999 O.Höffe (Hg.), Platon, Politeia, (Reihe Klassiker Auslegen, Bd.7) Berlin 1997 K.Trampedach, Platon, die Akademie und die zeitgenössische Politik, Stuttgart 1994 Seminar zur Ethik des Konsums Alfred Pfabigan SE 2 Std., 9.30 - 11.00, HS 2H, NIG, 2. Stock (601938) Fächer: (4) (4/1/3) (PP 57.3.3) (PPP 5/2/a/2) Kommentar: Der Konsum, im weitesten Sinne das Verhältnis der Menschen der westlichen Gesellschaft zu den Waren, ist ein vielseitiges Phänomen, das eine historische, politologische, philosophische, kulturtheoretische, ökonomische, ästhetische, soziologische Komponente hat. Das Seminar versteht sich dementsprechend als interdisziplinär, der Schwerpunkt liegt aber auf den manigfaltigen ethischen Probleme, die im Augenblick rund um den Konsum diskutiert werden. Als Einführung empfehle ich die Lektüre meines Buches „Nimm drei, zahl zwei“, wenn möglich empfehle ich auch den Besuch meiner Vorlesung. 49 Mittwoch Selbstverständnis der Frauen im Islam bzw. im Sufismusim Kontext des interkulturellen Verständnisses Ashraf Sheikhalaslamzadeh VO 2 Std., 9:30-11:00, Beginn: 6.10.04, Hs. 3B NIG (694017) Fächer: (8) (4/2/2, 4/2/4) (PP 57.3.4) (PPP 5/2/a/5) Kommentar: Insbesondere geht es darum, Frauenbilder in islamischen Gesellschaften zu differenzieren und Ermächtigungsstrategien islamischer Frauen aufzuzeigen. Das aus dem Sufismus gewonnene Selbstverständnis von Frauen stellt patriarchalische Gesellschaftsformen in Frage und stellt zugleich die konstruktive und innovative Brisanz des Islam für die Gesellschaft dar. Die metaphysische Analyse der Selbsterfahrung der Mystikerinnen vertieft das interkulturelle Verständnis und bietet alternative Konzepte für eine neue Orientierung. Inhalte: Sufismus(tariqa), die mystische Dimension(batin) des Islam, ist keine marginale Erscheinung, sondern der Gegenpol zum Gesetz(shari’a). Das zentrale Thema der Lehre des Sufismus ist die Erfahrung der Einheit(tauhid). Dieser Lehre zufolge „war der ursprüngliche Mensch eine androgyne Gestalt“. Die innere Erfahrung der Ganzheit, Vollkommenheit und „die Wonne, die mit der sexuellen Vereinigung verbunden ist“ verweisen auf jenen androgynen Zustand vor der Trennung der Geschlechter. Nach dem Motto „Nichts besitzen und von Nichts besessen werden“ praktizieren die Sufi-Frauen den Islam in seiner schönsten und reinsten Form und leisten so Widerstand gegen jede „Autorität“, die ihre Selbständigkeit und Freiheit beeinträchtigen. Didaktik: Vorlesung, gebotene Diskussionsmöglichkeiten dienen der Intensivierung feministischer Bezüge über Kulturgrenzen hinweg. Die Vorlesung hat zugleich einführenden Charakter und kann auch ohne besondere Vorkenntnisse absolviert werden. Zeugnisse können mit einer mündlichen Prüfung erworben werden. Literatur: Eine Literaturliste und die zur Prüfung nötigen Unterlagen werden zu Beginn der LV. ausgeteilt. 50 Mittwoch Der Gottesbegriff aus der Sicht der Philosophie Hans-Dieter Klein VO 2 Std., 10:00-12:00, Beginn: 6.10.04, Hs. II NIG (695749) Fächer: (3) (3/2/2, 4/1/2) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/4) Kommentar: Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Entstehung und Differenzierung des Gottesbegriffs in der Geschichte der Philosophie, beginnend mit der griechischen Antike. Es wird auch eine Einführung in religionswissenschaftliche Erkenntnisse zur Genese und Entwicklung von Gottesvorstellungen gegeben. Auch das Verhältnis von Monotheismus und Atheismus wird behandelt. Literatur: Mircea Eliade, Geschichte der religiösen Ideen, Herder Bernhard Lang, Jahwe, C. H. Beck Hans-Dieter Klein, System der Philosophie, Bd. I und Bd. IV, Peter Lang Hans-Dieter Klein, Vernunft und Wirklichkeit, Bd. II, Oldenbourg, vergriffen, in der Institutsbibliothek bzw. Handapparat im Sekretariat (Frau Zuccato) Didaktik: 1 Stunde Vortrag, 1/2 Stunde Diskussion Proseminar für das Hauptfach Werner Gabriel UE 2 Std., 11:15-12:45, Beginn: 6.10.04, Hs. 3B NIG (601139) Fächer: (1, 2) (3/1/2) Kommentar: Einführende Übung zur Gewöhnung an selbständiges philosophisches Denken. Anhand wichtiger Texte der philosophischen Tradition Europas soll das philosophische Denken „von innen“ eingeübt werden. Die Gedanken dieser Texte sollen selbständig nachgedacht werden. Gleichzeitig sollen auf diese Weise die Entwicklungen und Brüche der europäischen Tradition deutlich gemacht und so die Voraussetzungen zum Verständnis des Philosophierens der Gegenwart geschaffen werden. Im WS 2004/2005 werden Texte der Vorsokratiker, von Platon, Aristoteles, Augustinus und Kant besprochen. 51 Mittwoch Didaktik: In der Lehrveranstaltung werden Texte zur Verfügung gestellt, die zunächst in Kurzreferaten und dann in dialogischer Reflexion verständlich gemacht werden. Besonderer Wert wird auf die selbständige Mitarbeit der Kolleginnen und Kollegen gelegt. Zeugniserwerb durch mündliche und schriftliche Kurzreferate. Auch die Beteiligung an der Diskussion wird in die Beurteilung einbezogen. Glanz und Elend des Konsumismus Alfred Pfabigan VO 2 Std., 11:15-12:45 Hs. 41 HG (694010) Fächer: (4) (4/1/3) (PPP 5/2/a/3) (PP 57.3.3) Kommentar: Das Wort Konsumismus – der italienische Filmregisseur Pier Paolo Pasolini scheint es als erster verwendet zu haben - war lange Zeit eine der zentralen Kategorien innerhalb der Kulturkritik der westlichen Gesellschaften. Ein sinnentleerter Konsum sei deren wesentliches Kennzeichen, ein neuer Faschismus des Konsums, Konsumterror, Manipulation und letztlich eine falsche Schwerpunktsetzung zwischen den Sphären von „Haben“ und „Sein“. Die Vorlesung gibt eine kurze Geschichte der „Konsumgesellschaft“ und diskutiert dann die Frage, wie weit diese Vorwürfe angesichts der Existenz einer neuen misstrauischen und von Existenzängsten geprägten Käufergruppe, der Billigkäufer, noch gerechtfertigt sind. Sie beschreibt eine geänderte Haltung zum Konsum, in der immer breitere gesellschaftliche Gruppen sich primär am Preis eines Produktes orientieren, zeigt das Sonderangebot als die Alltagszeit strukturierende Kraft und versucht, Konsumverhalten in einem breiten Kontext von der protestantischen Ethik bis zur Ästhetisierung des Alltags zu deuten. Als Einführung empfehle ich die Lektüre meines Buches „Nimm drei, zahl zwei“. Religion und Gesellschaft Erwin Bader SE 2 Std., 12:00-14:00, Beginn: 13. Okt. 2004, Hs. 2G NIG (695789) Fächer: (8) (4/2/1) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/5) Tutor: Durmus Demircan 52 Mittwoch Kommentar: Dieses Seminar untersucht vor allem die gesellschaftlichen Aspekte der Religion, aber auch die religionsspezifischen Bereiche der Gesellschaft. Religion kann gewissermaßen auch als gesellschaftliches Phänomen gesehen werden, Gesellschaft wieder hängt ihrerseits stark mit Religion zusammen. Spätestens seit der Gefahr des islamischen Terrorismus wird dies auch im Westen bewusst. Wenngleich Religionen im Allgemeinen, allerdings nicht uneingeschränkt, wenigstens im Kern friedensstiftend sind, sind sie noch faktisch ambivalent in Bezug auf Gewalt. Was kann die Ursache dafür sein? Was ist Glaube, Macht, Gewalt, Beziehung, Wille, Freiheit, Geist, Religion etc.? Diese und andere Fragen werden vom Standpunkt eines auf der europäischen Philosophie aufbauenden Religionsverständnisses unter Einbeziehung religionswissenschaftlicher Perspektiven gestellt. Ausgehend von der Frage nach dem Wesen der Religion wird deren Abhängigkeit von gesellschaftlichen Phänomenen sowie ihre Bedeutung für Äußerungsformen der Gesellschaft untersucht. Neben der christlichen Religion finden auch die anderen monotheistischen und alle großen Weltreligionen ihre kritische Anerkennung. Es werden philosophische und andere fachbezogene Werke referiert, interpretiert und diskutiert und die grundlegenden Probleme hervorgehoben und besprochen. Globalisierung und Philosophie Franz Martin Wimmer SE 2 Std., 12:15-13:45, Beginn: 6. Oktober Hs. 3C NIG (695802) Fächer: (8) (4/2/4) (PP 57.3.4) (PPP 5/2/a/5) Kommentar: Wir leben in der Anfangszeit der ersten globalen Kultur, die von jeder vorangegangenen verschieden sein wird, einschließlich der okzidentalen. In der Begegnung mit anderen Kulturen sind Stereotype entwickelt worden, die teilweise für eine gemeinsame Entwicklung hinderlich sind. Aufgabe der Philosophie in der Situation der Globalisierung vieler Lebensbereiche ist zweierlei: Sie soll sich in polylogischer Weise, auf dem Wege gegenseitiger Interpretation und Kritik unter Vermeidung kultureller Zentrismen neu konstituieren; und sie muss allen Traditionen gegenüber, einschließlich der okzidentalen, auf der Frage bestehen, welche tradierten Begriffe und Ideen für eine künftige globale Kultur fruchtbar gemacht werden können. 53 Mittwoch Das Seminar wird sich in diesem Semester mit Ideen zur Schaffung und Erhaltung von Frieden in der Geschichte und Gegenwart der Philosophie befassen. Ausgehend von zwei zu kommentierenden Texten sind in weiterer Folge Arbeiten zu verfassen, die nach Maßgabe der verfügbaren Zeit in Referaten vorgestellt und diskutiert werden. Die Studierenden sollen in einer interkulturellen Perspektive mit theoretischen Ansätzen vertraut werden, welche die Schaffung bzw. Erhaltung von Frieden betreffen. Lektüre mit Diskussion und Referat Zeugniserwerb durch regelmäßige Mitarbeit (Anwesenheitspflicht), Abfassung von zwei schriftlichen Übungen, einem schriftlichen Arbeitskonzept und einer schriftlichen Abschlussarbeit. Weitere Informationen auf der Homepage des Seminars: http://homepage.univie.ac.at/franz.martin.wimmer/se0405.html Metaphysik und Ontologie:Von der ersten Philosophie (Aristoteles) zur Seinsfrage (Heidegger) Helmuth Vetter VO 2 Std., 13:00-15:00, ab 13.Oktober, Hs. 32 HG (695799) Fächer: (3) (3/2/2, 4/1/2) (PP 57.3.1) (PPP 5/2/a/4) Kommentar: 1. Teil: Exposition des Themas der Vorlesung im Rückgang auf die einleitenden Abschnitte der aristotelischen Metaphysik. (a) Es liegt im Wesen aller Menschen, nach Wissen zu verlangen; dieses steigert sich stufenweise bis zur Weisheit im Erfassen der höchsten Ursache (Met I 1). (b) Die Erfahrung, welche dieser Wissenssteigerung zugrunde liegt und das Ziel stimmungsmäßig vorwegnimmt, ist das Pathos des Staunens (für Platon und Aristoteles der Anfang der Philosophie, Met I 2). 2. Teil: Erste Philosophie (später „Metaphysik“ genannt) ist als Frage nach dem Seienden als Seiendem „Ontologie“ und als Frage nach dem höchsten Seienden „Theologie“. (a) Einführung der Frage nach dem Seienden als Seiendem durch Interpretation von Met IV 1. (b) Entfaltung dieser Frage: Das Seiende wird vielfältig gesagt (Met IV 2, VII 1-2). (c) Erste Philosophie als Frage nach dem höchsten Seienden (Met I 2, VI 1, XI 7). 54 Mittwoch 3. Teil: Wiederaufnahme der Frage nach dem Seienden als Seiendem durch Heideggers Frage nach dem Sinn von Sein. (a) Prüfung der Voraussetzungen des Zuganges zu philosophischen Texten (PhIA, „Anzeige der hermeneutischen Situation“). (b) Bewährung der Hermeneutik der Faktizität im Rückgang auf Aristoteles (Interpretation von Met I 1-2 in PhIA und GA 19, §§ 10-17). (c) Die Aufgabe einer Wiederholung der Frage nach dem Sein gemäß den einleitenden Abschnitten von Sein und Zeit (GA 2, §§ 1-7). 4. Teil: Rückblick und Ausblick. (a) Heideggers Rückfrage nach der Herkunft der Metaphysik als „Ontologie“ und „Theologie“ (ID S. 35-73: „Die onto-theo-logische Verfassung der Metaphysik“). (b) Die Frage nach den Voraussetzungen von Heideggers Interpretation der Metaphysik und dem Seinsdenken. Didaktik: Interpretation einzelner Textabschnitte unter Einbeziehung von Fragen der Interpretation; Klärung von Grundbegriffen; historische Exkurse zur Herstellung größerer Zusammenhänge. Primärliteratur Met = Aristoteles: Metaphysik. Übersetzt von Hermann Bonitz (rowohlts enzyklopädie; 55544). (Falls Kenntnisse des Griechischen vorhanden, kann die von Werner Jaeger edierte Oxford-Ausgabe als Grundlage genommen werden; auf Kommentare wird in der Vorlesung hingewiesen.) PhIA = Martin Heidegger: Phänomenologische Interpretationen zu Aristoteles. Ausarbeitung für die Marburger und die Göttinger philosophische Fakultät (1922). Hg. v. Günther Neumann. Mit einem Essay von Hans-Georg Gadamer. Stuttgart 2002 (Reclams Universal-Bibliothek; 18250). GA 19 = Martin Heidegger: Platon: Sophistes. Gesamtausgabe, Band 19. Frankfurt a. M. 1992. GA 2 = Martin Heidegger: Sein und Zeit. Gesamtausgabe, Band 2. Frankfurt a. M. 1977. ID= Martin Heidegger: Identität und Differenz. Pfullingen 1957. Sekundärliteratur zur Einführung: Otfried Höffe: Aristoteles. München: Beck, 1996 (Beck’sche Reihe; Band 535: Denker). Rüdiger Safranski: Ein Meister aus Deutschland. Heidegger und seine Zeit. München, Wien: Hanser, 1994. 55 Mittwoch Zeugniserwerb: Zwei schriftliche Prüfungstermine (Mittwoch, 26. Januar 2005, und Mittwoch, 2. März 2005, jeweils 13:15 bis 14:00 Uhr, Hörsaal 32); mündliche Prüfungen in den Sprechstunden ohne vorherige Anmeldung (Mittwoch, 15-16 Uhr, Zimmer A 322 = Raum von Prof. Wimmer: bitte Änderung des Ortes beachten!). Kants Kritik der Urteilskraft Violetta Waibel PS 2 Std., 13:00-15:00, Beginn: 13.10.2004, Hs. 3F NIG (696745) Fächer: (6) (3/2/4) (PPP 4/2/d/3) Kommentar: Der dritten Kritik Kants ist in der heutigen Forschung das Los zuteil geworden, das am wenigsten beachtete kritische Werk zu sein, und wenn, dann wird vor allem der erste Teil über die ästhetische Urteilskraft rezipiert, während der der teleologischen Urteilskraft gewidmete zweite Teil unverdient wenig bekannt ist. Das verdankt sich der steilen Karriere der Kausalität (causa efficiens) in den modernen Naturwissenschaften, die die Finalursachen (causa finalis) aus dem Methodenbewußtsein der Moderne nahezu vollständig verdrängt hat. Kant selbst hat dazu mit seiner auf die Kausalität fokusierten Erkenntnistheorie in der Kritik der reinen Vernunft einen eminenten Beitrag geleistet, fand er doch selbst erst spät, 1787, zur Einsicht, daß die Naturzwecke auch ein, wenn auch sehr schwaches erkenntnistheoretisches Prinzip darstellen. Gleichwohl wurde die Kritik der Urteilskraft von Kants Zeitgenossen, die die nachkantische Philosophie des Deutschen Idealismus begründeten, in ihrem ästhetischen und teleologischen Teil aufmerksam studiert, um sich bald in kühnen Überbietungsversuchen in die im Entstehen begriffenen philosophischen Systeme integriert und eingeschrieben zu finden. Aus systematischem und historischem Interesse wird sich das Seminar, das in loser Verbindung zu meiner Vorlesung steht, mit der Kantischen Schrift in ihrer Gesamtkonzeption beschäftigen. Dabei wird auch der Frage nachzugehen sein, wie die beiden auf den ersten Blick so heterogenen Teile der Kritik der Urteilskraft systematisch aufeinander bezogen sind. 56 Mittwoch Didaktik: Die Lehrveranstaltung ist als Proseminar gedacht, in dem in gemeinsamer Lektüre und durch ein gemeinsames Gespräch an Fragen der Ästhetik und der Erkenntnistheorie herangeführt wird und das systematische Anliegen von Kants dritter Kritik erarbeitet und rekonstruiert werden sollen. Ein Seminarschein kann durch ein Kurzreferat und eine schriftliche Hausarbeit erworben werden. Literatur: Allison, Henry E. 2001: Kant´s Theory of Taste. A Reading of the Critique of Aethetic Judgment. Cambridge University Press. Bartuschat, Wolfgang 1972: Zum systematischen Ort von Kants Kritik der Urteilskraft. Frankfurt am Main. Düsing, Klaus 1968: Die Teleologie in Kants Weltbegriff. Bonn Frank, Manfred und Zanetti, Véronique (Hrsg.) 1996: Immanuel Kant. Schriften zur Ästhetik und Naturphilosophie. Deutscher Klassiker Verlag (135), Frankfurt am Main. Franke, Ursula 2000: Kants Schlüssel zur Kritik des Geschmacks. Ästhetische Erfahrungen heute — Studien zur Aktualität von Kants »Kritik der Urteilskraft«. (Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft, Sonderheft). Hamburg (Meiner). Kulenkampff, Jens (hrsg.) 1974: Materialien zu Kants »Kritik der Urteilskraft«. Frankfurt am Main. Loock, Reinhard 1998: Idee und Reflexion bei Kant. Hamburg (Meiner). Makkreel, Rudolf A. 1997: Einbildungskraft und Interpretation. Die hermeneutische Tragweite von Kants Kritik der Urteilskraft. Paderborn. Recki, Birgit 2001: Ästhetik der Sitten. Die Affinität von ästhetischem Gefühl und praktischer Vernunft bei Kant. Frankfurt am Main (Klostermann). Waibel, Violetta L. 2001: Natur als »Aggregat« und als »System«. Kants implizite Auseinandersetzung mit Wolff und Lambert in der ›Ersten Einleitung in die Kritik der Urteilskraft‹. In: Kant und die Berliner Aufklärung. Akten des IX. Internationalen Kant Kongresses, hrsg. von Volker Gerhardt, Rolf-Peter Horstmann, Ralph Schumacher. Berlin New York (de Gruyter), 667-675. Wieland, Wolfgang 2001: Urteil und Gefühl. Kants Theorie der Urteilskraft. Göttingen (Vandenhoek und Ruprecht). 57 Mittwoch Allgemeine Wissenschaft vom Menschen I : Das Freiheitsproblem und die anthropologische Verfassung der gesellschaftliche Individuen. Eine Einführung in die philosophische Anthropologie und Sozialphilosophie Josef Rhemann VO 2 Std., 13:15-14:45 Hs. 3D NIG (601782) Fächer: (8) (3/2/8; 4/2/2) (PPP 5/2/a/6) (PP 57.6.1) Spinoza: Ethik. Affektenlehre Klaus Dethloff VO 2 Std., 14:00-16:00 Hs. 3B NIG (693977) Fächer: (3,4) (3/2/3; 4/1/3) (PPP 5/2/a/5) (PP 57.2.5) Konzeptionen der Hysterie Alfred Pfabigan PS 2 Std., 15.30-17.00 HS 3D, NIG, 3. Stock (601570) Fächer: (8) (3/2/8) (4/2/d/3) (PP 57.6) Hermeneutik/Phänomenologie und Diskurstheorie/Sozialpraxeologie der Kultur: Ricoeur, Castoriadis versus Foucault, Bourdieu Gerhard Unterthurner SE 2 Std., 16:00-18:00, Beginn: 6.10. (13.10. entfällt), Hs. 3E NIG (696976) Fächer: (8) (4/2/4) (PP 57.6) (PPP 5/2/a/1) Kommentar: In der Lehrveranstaltung sollen zwei sich ergänzende, aber auch gegenseitig infrage stellende Theoriestränge in Bezug auf die Analyse und Kritik von Kultur diskutiert werden, und zwar phänomenologische/hermeneutische versus diskurstheoretische/sozialpraxeologische Konzeptionen. Dabei werden die Entwürfe von Cornelius Castoriadis und Paul Ricœur, die für eine „kulturphilosophische Wende“ (Arnason) der Hermeneutik und Phänomenologie stehen und Kultur als ein Gewebe von imaginären Bedeutungen (Castoriadis) und als Text (Ricœur) deuten, aber immer den Rückbezug auf die erfahrenden Subjekte wahren, den stärker objektivierenden Verfahren Michel Foucaults und Pierre Bourdieus gegenübergestellt werden. Foucault entwickelt zwar zuerst einen mehr textanalogen Kulturbe- 58 Mittwoch griff (Kultur als Archiv), aber später wird die Konzentration auf Wissens- und Redeordnungen mit der Erweiterung auf soziale Praktiken und Wissen-Macht-Komplexe überschritten, womit er sich mit Bourdieus Ansatz trifft. Foucault und Bourdieu sind dabei auch stärker als Phänomenologie und Hermeneutik, die vorwiegend an Sinnverhältnissen orientiert sind, an der Regelhaftigkeit der kulturellen Ordnung und der Verbindung mit Machtverhältnissen interessiert, die sich nicht in Sinnverhältnisse aufheben lassen. Dabei wird davon ausgegangen, dass es für eine Analyse von Kultur(en) sowohl phänomenologisch-hermeneutischer Verfahren als auch objektivierender Verfahren bedarf. Phänomenologische und hermeneutische Ansätze stehen nämlich in der Gefahr, gewisse Strukturen und Machtverhältnisse nicht zu Gesicht zu bringen, die nur mit objektivierenden Verfahren thematisiert werden können; stärker objektivierende Verfahren haben dagegen die Tendenz, einem „Reich der Regel“ (Waldenfels) zu verfallen und den Rückbezug auf Erfahrung und Subjektivität zu wenig zu berücksichtigen. Methode: Einführungen durch den Lehrveranstaltungsleiter, Lektüre und Diskussion von Texten, die in Referaten vorgestellt werden. Zeugniserwerb: a) durch Referat (auch schriftlich abzugeben), b) Seminararbeit, c) mündliche Prüfung. Literatur: Bourdieu, Pierre: Logik des Sinns. Kritik der theoretischen Vernunft, Frankfurt am Main, 1993. Castoriadis, Cornelius: Gesellschaft als imaginäre Institution. Entwurf einer politischen Philosophie, Frankfurt am Main, 1990. Castoriadis, Cornelius: Kultur und Demokratie, in: Lettre International, 15, 1994, S. 14–17. Foucault, Michel: Archäologie des Wissens, Frankfurt am Main 1973. Foucault, Michel: Ordnung des Diskurses, Frankfurt am Main, 1991. Foucault, Michel: Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit 1, Frankfurt am Main, 1977. Ricœur, Paul: Der Text als Modell: hermeneutisches Verstehen, in: Walter L. Bühl (Hg.), Verstehende Soziologie, München, 1972, S. 252–283. Ricœur, Paul: Hermeneutik und Strukturalismus. Der Konflikt der Interpretationen I, München 1973. 59 Mittwoch Kolloquium Ethik: Schlüsselbegriffe der Nikomachischen Ethik des Aristoteles: Buch III, Kap 1-8, sowie Buch VI: Freiwilligkeit (hekúsion), Entscheidung (prohaíresis),Verantwortlichkeit (eph’hemín) und sittliche Einsicht (phrónesis) Friedrich Brezina, Alfred Elsigan, Elisabeth Holzleithner, Franz Prammer, Markus Riedenauer, Wilhelm Schwabe KO 2 Std., 14-tägig, 16:15-19:00, Beginn: 13.10.2004, Hs. 3C NIG (697009) Fächer: (4) (3/2/3; 4/1/3) Für Fortgeschrittene! Persönliche Anmeldung bei einer der beteiligten Lehrpersonen (Lektor Dr. Brezina ist am 6.10.2004 von 16.00-18.00 im Lektorenzimmer des Inst. anzutreffen). Kommentar: Das dritte (Kap. 1-8) und das sechste Buch der NE enthalten grundlegende Begriffe, welche spätestens seit der Neuzeit zum festen Bestandteil des Vokabulars der Ethik zählen und in den aktuellen Ethikdiskurs einfließen. In diesen Abschnitten der NE werden die Begriffe Freiwilligkeit (Willensfreiheit), Entscheidung, Verantwortlichkeit (Zurechenbarkeit) und sittliche Einsicht (i.w.S. Klugheit) bestimmt. Im Kolloquium werden diese Begriffe und das entscheidungs- und handlungstheoretische Verständnis anhand des Textes erarbeitet und durch neuzeitliche Auslegungen ergänzt und interpretiert. Dadurch wird zugleich die Bedeutung für die Gegenwart erschlossen, sodaß die moderne Rezeption bei z.B. Philippa Foot, Christine Korsgaard, Hans Krämer, Ernst Tugendhat, u.a. fundiert beurteilt werden kann. Methode: Bei jeder Sitzung wird eine der Lehrpersonen den jeweiligen Textabschnitt in seinen Hauptargumenten vorstellen und die diskussionswürdigen Punkte hervorheben. Anschließend werden die sich stellenden Probleme gemeinsam erörtert, wobei die reichlich vorhandene Literatur nach Möglichkeit ausgewertet werden soll. Letztere wird in einem Apparat zusammengestellt sein. Zeugniserwerb: Fundierte Teilnahme an der Diskussion plus Schreiben des Protokolls einer Sitzung oder Kolloquium. Literatur: Wir halten uns – neben dem griechischen Original – an die Übersetzungen von Olof Gigon (dtv), Eugen Rolfes (Meiner) und Franz Dirlmeier (Reclam). Anschaffung ad lib. Für Buch VI ist außerdem folgende Ausgabe empfehlenswert: Aristoteles, Nikomachische Ethik VI, griech.-dt., hrsg. u. übers. v. H.-G. Gadamer, Klostermann, Frankfurt 1998. 60 Mittwoch Sekundärliteratur (u.a.): Otfried Höffe (Hg.): Aristoteles, Die Nikomachische Ethik, Berlin 1995 (Klassiker Auslegen 2); Anthony Kenny, Aristotle’s Theory of the Will, London 1979; Markus Riedenauer, Orexis und Eupraxia, Ethikbegründung im Streben bei Aristoteles, Würzburg 2000; Ursula Wolf, Aristoteles‘ “Nikomachische Ethik”, Wiss. Buchges., Darmstadt 2002. Einführung in die Geschichte der Erkenntnistheorie Kant ‚Kritik der Urteilskraft Kurt Walter Zeidler PS 2 Std., 17:00-19:00, Beginn: 6.10.04, Hs. 2G NIG (601414) Fächer: (6) (3/2/4) Kommentar: Da die dritte Kritik auf den Ergebnissen der beiden ersten Kritiken aufbaut, ist zunächst von diesen Voraussetzungen her zu erklären, warum es zu der eigentümlichen Verbindung einer Theorie des Geschmacksurteils und einer Kritik der teleologischen Naturbetrachtung kommt. Aus der ,Kritik der ästhetischen Urteilskraft‘ werden im Rahmen der Übung nur die im engeren Sinne erkenntnistheoretisch relevanten Abschnitte diskutiert. Nach der Definition des Geschmacksurteils in den einleitenden §§ 1-9, sind darum nur der Beginn der Deduktion (§§ 040) und die Dialektik der ästhetischen Urteilskraft (§§ 55-60) zu besprechen, wobei vor allem im Hinblick auf die §§ 35ff. die Frage aufzuwerfen ist, ob es sich bei der Kritik der ästhetischen Urteilskraft nicht im Grunde genommen um eine Kritik des Vermögens der Begriffe handelt, die Kant nur deshalb auf eine Theorie des Geschmacksurteils konzentriert, weil er es verabsäumt, aus der reflektierenden Urteilskraft mitbezug auf die transzendentale Dialektik einen Begriff von Transzendentalität zu gewinnen, dessen Fundierungsleistungen nicht auf die natura formaliter spectata beschränkt bleiben. Im Lichte dieser Frage werden sodann auch die Problemstellungen der ,Kritik der teleologischen Urteilskraft‘ als Aufgaben und weniger als Problemlösungen zu diskutieren sein. Didaktik: Die ausgewählten Texte sind in Referaten und gemeinsamer Diskussion zu erarbeiten. Ein mündliches oder schriftliches Referat ist daher Voraussetzung für den Erwerb eines Zeugnisses. Literatur: I. Kant, Kritik der Urteilskraft, Berlin u. Libau 1790 u.ö. 61 Mittwoch Lektüreproseminar: Descartes - Mediatationes Ludwig Nagl PS 2 Std., 18:00-20:00 Hs. 3D NIG (696778) Fächer: (3) (3/2/2) (4/2/d/3) Kommentar: Aufgabe des Proseminars ist die gemeinsame Lektüre des DescartesTextes, eines unbestrittenen Klassikers der neuzeitlichen Philosophie. Alles spätere Denken - auch in der Gegenwartsphilosophie - bezieht sich, direkt oder indirekt, auf den neuen Denkansatz von Descartes. Im „Cambridge Companion to Descartes“ (1992) heißt es zu diesem Buch: “Descartes is perhaps the most widely studied of all the great philosophers. Students in countless introductory courses find that their imagination is captured by the lonely quest for knowledge described in Descartes´ masterpiece, the ´Meditations´”. Didaktik: Teilnahmepflicht (höchstens 2 Absenzen); 3-seitige schriftliche Arbeit; schriftliche Schlußprüfung. Aus didaktischen Gründen ist die TeilnehmerInnenzahl auf 30 begrenzt. Anmeldung: ab 1. 10. 2004, 10 Uhr, im Sekratariat Zuccato. 62 Donnerstag Donnerstag Metaphysik (Ontologie) Günther Pöltner PS 2 Std., 8:00-10:00, Beginn 7.10., HS 3D NIG (696896) Fächer: (3) (3/2/2) ( PP 57.6) (PPP 4/2/d/3) Textgrundlage: Heidegger, Sein und Zeit, Einleitung (GA 2, S.1 - 53) Zeugniserwerb: schriftliche Proseminararbeit Literatur: Herrmann, Friedrich-Wilhelm von: Subjekt und Dasein: Grundbegriffe von „Sein und Zeit“ - 3., erw. Aufl.. - Frankfurt am Main: Klostermann, 2004. - VIII, 232 S.; (dt.) (Klostermann Seminar) Luckner, Andreas: Martin Heidegger: „Sein und Zeit“: ein einführender Kommentar, Paderborn : Schöningh, 1997. - 191 S.; Reihe: UTB für Wissenschaft: Uni-Taschenbücher ; 1975 Herrmann, Friedrich-Wilhelm von: Hermeneutische Phänomenologie des Daseins. Eine Erläuterung von „Sein und Zeit“. 1. Einleitung: Die Exposition der Frage nach dem Sinn von Sein.Frankfurt am Main : Klostermann 1987. Mulhall, Stephen : Routledge philosophy guidebook to Heidegger and Being and Time. London [u.a.]: Routledge , 1996 Rentsch, Thomas [Hrsg.] : Martin Heidegger, Sein und Zeit. Berlin: Akad.-Verl. , 2001 Intrasubjektivität, Fragen der Intrasubjektivität George Purdea SE 2 Std., 10:00-12:00, Beginn: 7. Oktober 2004, Hs. 3A NIG (600152) Fächer: (8) (3/2/8) (PP 57.6) ( PPP 5/2/a/5) Kommentar: „Und ich wandte mich auf mich und sprach zu mir: wer bist du?“. („Et direxi me ad me et dixi mihi: tu quis es?“ - Bekenntnisse, Zehntes Buch, 6,9.) 63 Donnerstag Nach der Auseinandersetzung in den vorigen Semestern mit Fragestellungen der dialogischen und a-dialogischen Intersubjektivität, gehen wir in den zwei folgenden Semestern den großen thematischen Schwerpunkt „Intrasubjektivität“ an. Im Zentrum der Lehrveranstaltung vom WS 2004 werden Strukturmomente der Begriffskonstellationen: „Selbstreflexion“, „Selbstgefühl“, „Selbstwahrnehmung“ „Selbstverbildlichung“, „Monolog“ stehen. Die Ausgangsfrage unserer Veranstaltung wird sein: in welcher Form werde ich mir selber gegenwärtig? Welche sind die Arten dieses Vorgegebenseins, welche die Grenzen und Fallen der Selbstreflexion und der Selbstwahrnehmung? Diese in der Phänomenologie und dann in der „Philosophy of Mind“ behandelte Frage wurde schon viel früher in impliziter oder fragmentarischer Form in Angriff genommen. Daher haben wir in Skriptum Grundfragmente aus dem Werk mehrerer klassischen Autoren zusammengetragen, die sowohl in deutscher Übersetzung als auch im fremdsprachlichen Originaltext wiedergegeben sind, um sich die ursprüngliche Konnotation der Schlüsselbegriffe ( „con-scium sui“, „inner sense“, „sentiment de soi“ etc.) ständig vor Augen zu halten. Die gemeinsame Lektüre in einer Atmosphäre der gegenseitigen Hilfe und fern von unrealistischen philologischen Ansprüchen soll uns dazu helfen, Gemeinsamkeiten und Differenzen, Parallelitäten, Überkreuzungen dieser Problematik bei den behandelten Autoren freizulegen. Didaktik: Arbeit an Texten, Referate, Diskussion. Zeugniserwerb durch regelmäßige Mitarbeit und abschließende mündliche Prüfung. Literatur: George Purdea, Fragen der Intrasubjektivität I, (Selbstreflexion und Selbstwahrnehmung in Textfragmenten der Klassiker), Skriptum, Facultas Verlag. Einführung in die Philosophie als allgemeine Wissenschaft vom Menschen I: Platon und das Problem der Menschenzucht Josef Rhemann UE 2 Std., 10:15-11:45, Hs. 3B NIG (693968) Fächer: (1) (3/1/2) 64 Donnerstag Einführung in die Wissenschaftstheorie Friedrich Wallner VO 2 Std., 12:00-14:00, ab 14.10.Hs. C1 Hs-Zentrum im alten AKH, (696903) Fächer: (5) (4/2/3) (PP 57.2.4) (PPP 4/2/c/3) Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten Anja Weiberg UE 2 Std., 13:00-15:00, Hs. 3D NIG (696991) Fächer: (3/1/3) Anmerkung: pers. Anmeldung: e-mail an: [email protected], beschränkte Teilnehmerzahl, max. 40 Kommentar: In dieser Lehrveranstaltung soll das nötige Grundgerüst zur Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten vermittelt werden, deren Erfolg oder Mißerfolg nicht nur von der Kreativität der VerfasserInnen abhängt, sondern bis zu einem gewissen Grad auch von der Einhaltung formaler Kriterien. Effiziente Recherchen und das Exzerpieren von Texten ersparen den Studierenden vor allem viel Zeit und ermöglichen ihnen dadurch eine intensivere Beschäftigung mit den Inhalten. Die gute Gliederung und Aufbereitung einer wissenschaftlichen Arbeit ist zum einen dem Verständnis der ZuhörerInnen beziehungsweise LeserInnen förderlich und läßt sie den Inhalten leichter folgen, zwingt aber zum anderen auch die VerfasserInnen selbst, ihre Gedanken zu ordnen und Themenbereiche zu strukturieren. Themenschwerpunkte der Lehrveranstaltungen sind: Formale Kriterien (Zitieren, Fußnoten, Bibliographieren usw.), Exzerpieren, Aufbau und Präsentation von Referaten sowie Aufbau und Gliederung von schriftlichen Texten, konkrete Recherchen in Bibliotheken und praktischer Umgang mit elektronischen Datenträgern bis hin zur Handhabe des immer stärker in den Vordergrund rückenden Internets. Didaktik: Ziel dieser Veranstaltung ist keine Verschulung, sondern die Vermittlung von Basiswissen für StudienanfängerInnen, um diesen den Einstieg in das Recherchieren, das wissenschaftliche Arbeiten und den Umgang mit den neuen Medien zu erleichtern. Entsprechend werden neben der Vermittlung einiger grundsätzlicher Regelungen keine starren Vorgaben gemacht, sondern Möglichkeiten aufgezeigt. 65 Donnerstag Große Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang den praktischen Anwendungen zu. Hierdurch wird nicht nur der teilweise eher trockene Stoff interessanter gestaltet, sondern überdies das vermittelte Wissen erinnert und vertieft. Literatur: Eco, Umberto (1998): Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt: Doktor-, Diplom- und Magisterarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften. 7. Auflage. Heidelberg: Müller. Krämer, Walter (1995): Wie schreibe ich eine Seminar-, Examens- und Diplomarbeit: Eine Einleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten für Studierende aller Fächer an Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien. 4. Auflage. Stuttgart u. a.: Fischer. Poenicke, Klaus (1998): Duden - Wie verfaßt man wissenschaftliche Arbeiten? Ein Leitfaden vom ersten Studiensemester bis zur Promotion. 2. Auflage. Mannheim u.a.: Dudenverlag. (Duden Taschenbücher Bd. 21.) Standop, Ewald u. Meyer, Matthias L. G. (1998): Die Form der wissenschaftlichen Arbeit. 15. Auflage. Wiesbaden: Quelle & Meyer. 66 Donnerstag Genetische Anthropologie I: Zur Kritik der Anthropotechniken im Anschluß an den Menschenbegriff bei Aristoteles, Kant, Marx und Piaget Josef Rhemann PS 2 Std., 13:15-15:00, Hs. 3F NIG (601199) Fächer: (8) (3/2/8) (57.6) (4/2/d/3) Ausgewählte Texte zur Philosophischen Anthropologie des 20. Jahrhunderts (Scheler, Plessner, Gehlen, E. Cassirer) Rudolf Langthaler SE 2 Std., 13:30-15:00 Inst. für christliche Philosophie, Freyung 6/2/4/8 (117530) Kommentar: Dieses Seminar versteht sich als eine begleitende und vertiefende Lehrveranstaltung zur Vorlesung „Philosophische Anthropologie“. Besonders wichtige Texte der philosophischen Anthropologie des 20. Jahrhunderts (Scheler, Plessner, Gehlen, Cassirer, Löwith) sollen behandelt und vor allem auch hinsichtlich ihrer theologischen Relevanz diskutiert werden. Der Relativismus und seine Konsequenzen Andre Marga SE 2 Std., 14:00-16:00, ab 14.10.2004, Hs. 2G NIG (697065) Fächer: (6) (3/2/4, 4/2/4) (PPP 5/2/a/1) (PP 57.6) Erfahrung und Evidenz: Wie argumentiert man in der Philosophie und in anderen Wissenschaften? Markus Arnold SE 2St., 14.00-18.00, 14-tägig,Vorbesprechung: 7.10.2004 (901697) Ort: SR 6, IFF, Schottenfeldgasse 29, 1070 Wien Fächer: (5,6) (3/2/4) (PPP 5/2/a/4) (PP 57.6) Kommentar: Jedes Wissen legitimiert sich aus Erfahrung und beruft sich auf Evidenzen. Das trifft sowohl auf Naturwissenschaften, Kulturwissenschaften wie auch auf die nicht-empirische Philosophie zu. Wie argumentieren Wissenschaften und die Philosophie? Welche Argumente gelten innerhalb der jeweiligen scientific community als überzeugend? Welche Arten der “Erfahrung” werden genutzt, welche 67 Donnerstag werden als täuschend zurückgewiesen? Und warum sind sich die Wissenschaften oft nicht einig, welche Erfahrung zur Grundlage einer Erkenntnis herangezogen werden kann? Ziel des Seminars ist es, durch einen Vergleich der unterschiedlichen Praktiken des Beweisens und des Überzeugens ein besseres Verständnis für die sozialen und erkenntnistheoretischen Normen sowohl des wissenschaftlichen wie auch des philosophischen Argumentierens zu entwickeln. Zeugniserwerb: Aktive Mitarbeit zusammen mit einer mündlichen Prüfung oder einer schriftlichen Seminararbeit Literatur: Literatur wird am Beginn der Lehrveranstaltung gegeben, aus der einzelne Artikel für die Diskussion ausgewählt werden können Info/Anmeldung: [email protected] Sprache und Rhetorik bei Nietzsche Gerald Posselt PS 2 Std., 15.00-17.00, Beginn: 14. Oktober 2004, HS 3B (696220) Fächer: (8) (3/2/6) Kommentar: Die Interpretation von Nietzsches Werk hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten wesentliche Impulse erfahren. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem Nietzsches mehr oder weniger explizite Reflexion auf die rhetorische Verfaßtheit der Sprache und den Zeichencharakter allen Seins und jeder Erkenntnis. Zentrale Gedanken Nietzsches, wie der „Wille zur Macht“, die „ewige Wiederkehr des Gleichen“ oder die Genealogie als ein kritisches Instrument erscheinen damit in einem neuen Licht. Die Initiative für eine solche Relektüre von Nietzsches Werk läßt sich in der Nietzsche-Rezeption im Frankreich der 1960er und 70er Jahre verorten, die bis heute in verschiedene Richtungen fortwirkt. Seit wenigen Jahren steht nun auch endlich eine verläßliche Textgrundlage in Form der Kritischen Gesamtausgabe zur Verfügung, die erstmals eine fundierte Auseinandersetzung und genaue Analyse von Nietzsches Schriften und Vorlesungen möglich macht. Das Proseminar verfolgt ein doppeltes Ziel: Einerseits soll Nietzsches Sprach- und Rhetoriktheorie - angefangen von seiner Zeit als Professor für Altphilologie in Basel bis hin zu seinem Spätwerk - anhand einiger zentraler Texte nachgezeichnet und in ihrer Entwicklung rekonstruiert werden. Hier werden vor allem Nietzsches frühe 68 Donnerstag Basler Rhetorik-Vorlesungen aus den 1870er Jahren, seine posthum veröffentlichte Schrift „Ueber Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne“ sowie die Schrift Zur Genealogie der Moral im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Andererseits soll versucht werden, die Bedeutung von Nietzsches rhetorischer und genealogischer Kritik der abendländischen Metaphysik und ihrer Begrifflichkeit für aktuelle philosophische Ansätze herauszuarbeiten und kritisch zu bewerten. Didaktik: Die Texte werde in Referaten und gemeinsamer Diskussion erarbeitet. Die eigenständige Lektüre der Texte wird vorausgesetzt. Zeugniserwerb durch Referat, aktive Beteiligung und kurze schriftliche Arbeit. Literatur: Nietzsche, Friedrich: Sämtliche Werke. Kritische Studienausgabe. 15 Bde. Hg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. 2. durchges. Aufl. München/Berlin/New York: dtv/de Gruyter, 1988. Hamacher, Werner (Hg.): Nietzsche aus Frankreich. Essays von M. Blanchot, J. Derrida, P. Klossowski, P- Lacoue-Labarthe, J.L. Nancy und B. Pautrat. Frankfurt a. M./Berlin: Ullstein, 1986. Kopperschmidt, Josef / Schanze, Helmut (Hg.): Nietzsche oder „Die Sprache ist Rhetorik“. München: Fink, 1994. Die Welt der vergleichenden Philosophie - mit besonderer Berücksichtigung der Kyoto-Schule Hisaki Hashi PS 2 Std., 15:00-17:00, Beginn: 7. Oktober 2004 Hs. 2H NIG (696879) Fächer: (8, 3) (4/2/4) (PP 57.6) (PPP 4/2/d/3) Kommentar: Dieses PS bietet sich als eine Parallel-LV zu meiner gleichnamigen VO. Eine parallele Teilnahme der beiden LV ist aber nicht verpflichtend. An vergleichender Philosophie Interessierte sind willkommen. Der Inhalt des PS bezieht sich auf die VO, wobei ich den Proseminarcharakter berücksichtige, so dass meine Erklärung auf die elementaren, methodologisch doch unentbehrlichen Aspekte für vergleichende Philosophie gerichtet werden sollte. Didaktik: Im Rahmen der 1. Semesterhälfte führe ich meine Lektüre über die ausgewählten Textausschnitte der Philosophie des Zen-Buddhismus, Mahayana-Buddhismus und der Philosophie der Kyoto-Schule u.a. durch. Die Texte in deutscher 69 Donnerstag bzw. englischer Sprache werden z.T. von mir übersetzt und in der LV verteilt. Die Diskussion nach Ende meiner Lektüre ist ein wichtiger Teil dieser LV. Es wird dementsprechend längere Zeit für die Diskussion zur Verfügung gestellt. Ab Ende der 1. Semesterhälfte sollten die Teilnehmer/innen eigenständige Referate halten. Das Referat schließt sich an eine Runde des gegenseitigen Meinungsaustausches an. Die Diskussionsrunde versteht sich als Ort zur Entwicklung der gemeinsamen Reflexion der vergleichenden Philosophie. Zeugniserwerb: 1. ein eigenständiges Referat zum Thema der vergleichenden Philosophie o d e r 2. eine schriftliche Proseminar-Arbeit, die mit den behandelten Literaturwerken im engen Zusammenhang steht. Literatur: Ausgewählte Ausschnitte der Texte folgender Autoren: D_gen, „sh_b_ genz_“ (Besinnen im rechten dharma Buddhas) u.a. N_g_rjuna, „M_lam_dhyamaka K_rik_“ u.a. Laozi, „dào-dé-j_ng“. Nishida, Gesamtausgabe Bd. 1, Bd. 11. Aristoteles, „Metaphysik“, „Physik“ u.a. Platon, „Sophistes“, „Phaidon“, „Phaidros“ u.a. Hegel, „Phänomenologie des Geistes“ u.a. Kant, „Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre“ u.a. (Die ausführliche Literaturliste wird am Anfang des Semesters bekanntgegeben.) Philosophie oder Poetologie? Einführung in die metaphysischen, erkenntnistheoretischen und ästhetischen Konzeptionen im Frühidealismus und in der Frühromantik Violetta Waibel VO 2 Std., 15:00-17:00, ab 14.10.2004, Hs. 3F NIG (696419) Fächer: (2, 8) (3/2/1, 3/2/9) (PP 57.3.1) (PPP 5/2/a/2) Kommentar: Das ausgehende 18. Jahrhundert ist mit dem Aufkommen der kritischen Philosophie Kants und der bald auf ihn folgenden nachkantischen Philosophie in Gestalt der Systeme des Deutschen Idealismus und der Philosophischen Frühromantik eine der dichtesten und vielfältigsten Epochen der Geschichte der Philosophie überhaupt. 70 Donnerstag Die auf zwei Semester angelegte Vorlesung will in dieses dichte Geflecht hineinführen und mit den philosophischen Konzeptionen der Hauptgestalten Kant, Reinhold, Fichte, Schelling, Hegel, Hölderlin, Hardenberg (Novalis), Schlegel in einem ersten Schritt bekannt machen und die wichtigsten systematischen Zusammenhänge verdeutlichen. Dies soll am Leitfaden dreier systematisch zentraler Fragen geschehen, die die Anlehnung der Nachfolger an Kant, die Abstoßung von ihm und die zahlreichen Ansätze, die kritische Philosophie zu überbieten, durchsichtiger werden lassen können. Je eine dieser Fragen wird Antwort auf das metaphysische, das erkenntnistheoretische und das ästhetische Geflecht von Konzeptionen zu geben suchen und schließlich auch die Alternative zwischen Philosophie und Poetologie ausloten, eine Alternative, die exemplarisch den Scheideweg zwischen Hegel und Hölderlin darstellt, aber symptomatisch für die philosophische Gedankenbewegung der Zeit ist. Die Alternative mündet nämlich in die noch heute virulente Alternative, ob Philosophie oder Kunst die drängenden Fragen des modernen Menschen adäquater zu beantworten und sein Selbstverständnis und sein Selbstbild zu artikulieren vermögen. Die erste der drei Leitfragen der Vorlesung betrifft die von Kant metaphysikkritisch gestellte Alternative, die er unter dem Titel der Antinomie von Freiheit und Notwendigkeit präsentiert, und die bis heute an Aktualität nicht verloren hat, wie zahlreiche Publikationen der Gegenwartsphilosophie zeigen. In dieser Antinomie ist zur Disposition gestellt, ob es Freiheit, durch die sich der Mensch als Vernunftwesen gegenüber der Natur ausgezeichnet sieht, in einer Welt geben kann, in der doch alles nach Gesetzen der Natur geregelt zu sein scheint. Freiheit und Vernünftigkeit könnte sich als eitler Wahn erweisen, während das gesamte, angeblich vernünftige Bewußtseinsleben als Mechanismus chemischer und neurophysiologischer Prozesse begriffen werden könnte. Kant, der die Entwicklung der modernen Naturwissenschaft freilich nicht voraussehen konnte, plädiert in seiner erkenntnistheoretisch fundierten Antwort für eine Koexistenz beider Prinzipien. Die theoretische Konstruktion dieser Antwort soll in der Vorlesung ebenso nachgezeichnet und kritisch geprüft werden, wie ich ferner die These ausarbeiten möchte, nach der diese Gedankenkonstruktion zunächst von Fichte und von Hölderlin, dann aber auch von anderen, allen voran Hegel, aufgenommen und in seinen metaphysischen Konsequenzen fortgedacht wurde. 71 Donnerstag Eng verknüpft mit dieser bald diesseits, bald jenseits der Metaphysik situierten Problemstellung ist die erkenntnistheoretische Verortung und Explikation der Kausalität, wie sie Kant in der Kategorienlehre der Kritik der reinen Vernunft gegeben hat und der Finalursachen im teleologischen Teil der Kritik der Urteilskraft. So hat Karl Leonhard Reinhold angesichts der Kantischen Erkenntnistheorie kapituliert und sie zu einer bloßen Theorie des Vorstellungsvermögens reduziert, nicht ohne Wirkung für die Nachkantianer, die Kant eben auch durch Reinhold zu verstehen suchten. Schelling und Hegel plädieren entschieden für eine Stärkung der Finalursachen und werten sie gegenüber dem scheinbar allmächtigen Kantischen Kausalmechanismus auf. Die Vorlesung will einige dieser Sachzusammenhänge herausstellen. Hölderlin, Hardenberg und Schlegel stehen nun für einen Weg, auf dem die begriffliche Selbstbestimmung des Menschen, die in Hegels reifem System ihren vorläufigen Höhepunkt finden sollte, als dem Menschen in seinem Eigentlichen inadäquat angesehen wird. Der Mensch ist ihnen nicht nur Ratio, sei es in der Kantischen Variante der objektiven Verstandeserkentnis, sei es in der Varainte der Hegelschen Dialektik der Vernunft. Vielmehr ist der Mensch ein Wesen, das nicht bloß nebenbei, sondern zentral von Emotionen gepägt ist. Kunst ist ihnen der eigentliche Ort der Selbstbestimmung des Menschen. In diesen Vertretern findet die heutige Diskussion um emotionale Intelligenz und Kompetenz einen ersten, in dieser Perspektive kaum beachteten Höhepunkt. Hardenbergs sogenannte Fichte-Studien werden in weiten Teilen von der Frage nach dem Wechselverhältnis von Gefühl und Denken, von Emotion und Kognition dominiert. Hölderlins Poetologie ist der viel zu wenig beachtete Versuch, die Fichtesche Bewußtseinstheorie der rationalen Vernunft zu einer Theorie der ineinander verschlungenen Kalküle der Rationalität, Emotionalität und Sinnlichkeit (Musikalität, Rhythmik) umzuschreiben. Am klarsten weist Hölderlin der Philosophie einen nachrangigen Platz hinter der Kunst als Dichtung an. Didaktik: Die Vorlesung ist auf zwei Semester angelegt und will anhand heute noch virulenter Fragen in die wichtigsten Konzeptionen der an Kant anschließenden Philosophie des Deutschen Idealismus und der Philosophischen Frühromantik einführen. Dies soll am Leitfaden metaphysischer, erkenntnistheoretischer und ästhetischer Überlegungen geschehen. Jeder dieser drei Sachzusammenhänge wäre 72 Donnerstag geeigent, eine eigene Vorlesung zu füllen. In dieser Veranstaltung soll die innere Verflechtung dieser Ansätze aufgezeigt werden. Lektüreempfehlungen der Basistexte werden von Woche zu Woche in den Vorlesungen gegeben werden. Für Studierende, die mit Kant noch wenig vertraut sind, empfiehlt sich der Besuch meines Proseminars zu Kants Kritik der Urteilskraft. „Anrufung“: Die Rolle der Sprache bei der Konstitution von Geschlecht, Subjekt und Gesellschaft Eva Waniek AG 2 Std., 16:00-18:00, ab 7.10.04, Hs. 2i NIG (601591) Fächer: (8) (3/2/6, 4/2/2) (PPP 5/2/a/6) (PP 57.3.4) Kommentar: Ziel der Lehrveranstaltung ist es, die Konstruktion des geschlechtlichen Subjekts durch ausgewählte Theorien der Sprachphilosophie darzulegen und vertiefend zu klären: Dabei sollen wichtige gendertheoretische und sprachphilosophische Argumentationen vermittelt werden, wobei im Zentrum der Auseinandersetzung der Begriff der Anrufung stehen wird: In einem ersten Schritt wird der sprachphilosophische Ansatz bei Judith Butler erarbeitet und im Hinblick auf ihre späteren Thesen zur Konstitution des Subjekt durch Sprache, Gesellschaft und Kultur untersucht. Den Ausgangspunkt bilden hierfür ihre Überlegungen, wonach die performative und ins soziale Leben rufende Wirkungsmacht der Sprache zur Konstitution bestimmter geschlechtlicher und gesellschaftlicher Subjekte führt. Denn nach Butler formieren die in der Sprache tradierten Zuschreibungen und Anrufungsformen jenes Feld des gesellschaftlichen Diskurses und der Macht, das das normativ „Menschliche“ (Zweigeschlechtlichkeit, Heterosexualität) und das „intelligible“ Subjekt im Sinne des Wertvollen qualifiziert. Am deutlichsten wird dies ihrer Meinung nach an dem damit verbundenen Ausschluß bzw. an den Beispielen der von der Norm verworfenen Wesen, die entweder geschlechtlich nicht richtig identifiziert zu sein scheinen oder sozial abgewertet sind. Mit diesen Thesen stellt sich Butler in eine ganz bestimmte sprachphilosophische Tradition, die Sprache als ein sozialisierendes, subjekt- und gegenstandskonstituierendes und wirklichkeitserschließendes Phänomen begreift. Butler selbst bezieht 73 Donnerstag sich in diesem Sinne explizit, und zwar insbesondere was ihren Begriff der „Anrufung“ anbelangt, auf Autoren wie Ferdinand de Saussure, Jacques Lacan, Louis Althusser, Pierre Bourdieu und John Austin. Aus diesem Grunde wird in der Lehrveranstaltung in einem zweiten Schritt die für sie diesbezüglich grundlegende Primärliteratur herangezogen. Mittels einer vertiefenden Lektüre der diesbezüglichen Texte von Saussure, Lacan, Althusser, Bourdieu und Austin sollen die sprachtheoretischen Voraussetzungen und philosophischen Entwürfe der Anrufungsthese in wichtigen und unterschiedlichen Aspekten sichtbar gemacht werden („Sprache als ein arbiträres und gegenstandskonstituierendes Zeichensystem“ (Saussure), „Verhältnis von Sprache, Gesellschaft/Ideologie“ (Althusser, Bourdieu), „Sprache und die Konstitution des sozialen Subjekts bzw. seiner/ihrer geschlechtlichen Identifizierung/Begehren“ (Lacan), „gesellschaftliche Praktiken und sprachliche Handlungsformen“ (Austin)). Folgende Fragestellungen werden im Zentrum der Auseinandersetzung stehen: Wie wird der Begriff der „Anrufung“ bei Judith Butler eingeführt und beschrieben? Welche Rolle spielt die Sprache bei der Konstitution geschlechtlicher und sozialer Subjekte? Auf welche sprachphilosophischen oder sprachtheoretischen Autoren bzw. Argumentationen bezieht sich dabei Butler? Wie läßt sich die von Butler beschriebene Wirkungsmächtigkeit der Sprache durch die Überlegungen Saussures, Austins, Althussers, Bourdieu und Lacans zu Sprache und gesellschaftlichem Subjekt argumentativ besser begreifen? Didaktik: Die Lehrveranstaltung wird mit einer Vorbesprechung beginnen, bei der in die Thematik eingeführt wird. Die relevante Literatur wird dann im Hinblick auf die zentralen Fragestellungen gelesen und in Form von Referaten aufgeteilt. (Die in der Lehrveranstaltung behandelten Texte stehen den Studierenden im Handapparat in Form von Kopien zu Verfügung.) Im Anschluss an die Referate werden die vorgestellten Thesen ausgiebig diskutiert werden. Die Prüfungen können in Form von Referaten (mit Handout), durch schriftliche Arbeiten oder in mündlicher Form abgehalten werden, wobei die regelmäßige Teilnahme an der Lehrveranstaltung Voraussetzung für den Erwerb eines Zeugnisses ist. Literatur: Althusser, Louis: Ideologie und ideologische Staatsapparate. Aufsätze zur marxistischen Theorie. Hamburg, Berlin 1977. 74 Donnerstag Austin, John L.: Zur Theorie der Sprechakte (How to do things with Words). Stuttgart 1972. Bourdieu, Pierre: Was heißt sprechen? Zur Ökonomie der sprachlichen Tausches. Wien 1990. Butler, Judith: Hass spricht. Zur Politik des Performativen. Berlin 1998. Butler, Judith: Psyche der Macht. Das Subjekt der Unterwerfung. Frankfurt am Main 2001. Kertscher, Jens / Mersch, Dieter (Hg.): Performativität und Praxis. München 2003. Lacan, Jacques: Die Ethik der Psychoanalyse. Das Seminar Buch VII. Weinheim, Berlin 1996. Lacan, Jacques: Schriften II. Weinheim, Berlin 1986. Saussure, Ferdinand de: Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft. Herausgegeben von Charles Bally und Albert Sechehaye. (2. Auflage). Berlin 1968 Sprachphilosophie: Ludwig Wittgenstein II. Philosophische Untersuchungen Gabriele Mras SE 2 Std., 16:30-19:30, 14-tägig, Beginn 7.10.2004, Hs. 3E NIG (695793) Fächer: (8,6) (3/2/6) (PP 57.3.2) PPP (5/2/a/6) Was ist Leben? Thomas Posch VO 2 Std., 17:00-19:00 Hs. 2H NIG (695715) Fächer: (8) (4/1/6) (PPP 5/2/a/4) (PP 57.6) Kommentar: Diese Vorlesung ist als eine Einführung in die Philosophie der Natur anhand der Betrachtung des Wesens des Organischem konzipiert. Als Leitfaden soll eine Rekonstruktion der Konzepte von Lebendigem und Nichtlebendigem, welche während der drei großen Epochen der Naturphilosophie (Antike, Renaissance und deutscher Idealismus) entwickelt wurden, dienen. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Frage gelten, wann der Gegensatz von Organischem und Anorganischem 75 Donnerstag erstmals definitiv hervortrat - sowie dem damit verbundenen Problem, wie Theorien über unbeseelte „Mechanismen“ zu Erklärungsparadigmen für Naturphänomene überhaupt werden konnten. Als Ausgangspunkt wird Aristoteles‘ Bestimmung des Lebens, näherhin sein Seelenbegriff, gewählt. Es ist zu zeigen, wie für den Stagiriten die Stufen der Beseeltheit (vegetative, animalische und Geistseele) in so hohem Maße ontologische Bedeutung besitzen, daß sie als Maßstab für einen großen Bereich des Stufenbaus des Naturseienden (der scala naturae) herangezogen werden können. Inwieweit Aristoteles‘ Seelen- und Entelechiebegriff heute noch von Bedeutung ist, kann nicht durch unmittelbare Gegenüberstellung jener Konzepte mit dem Begriffssystem der modernen Biologie geklärt werden, sondern nur im Durchgang durch den Streit um die causa finalis in der neuzeitlichen Wissenschaft und in der Diskussion des Vitalismus-Streits. 76 Donnerstag Weitere entscheidende Beiträge zur Theorie des Lebens, die betrachtet werden sollen, haben Plotin, Descartes, Leibniz, Kant, Schelling, Hegel, Driesch und Plessner geliefert. Sie haben die Frage, ob das Organische als ein autonomer - zumindest ein nicht auf das Mechanisch-Chemische reduzierbarer - Seinsbereich sei, je unterschiedlich beantwortet. Ihre Antworten erscheinen aus heutiger Sicht zweifellos nicht alle überzeugend, bilden aber einen implizit stets präsenten Hintergrund des gegenwärtigen Diskussionsstandes. Über den philosophiehistorischen Zugang zur Frage „Was ist Leben?“ hinausgehend soll der bedeutsame Sachverhalt analysiert werden, daß der Lebensbegriff zwei Gegensätze hat, nämlich den Begriff des Nichtlebendigen und den Begriff des Todes. Beide Begriffe werfen ein bestimmtes Licht auf das Wesen des Lebens, sofern sie als dessen Selbstbegrenzung gefaßt werden können. Im Begriff des Nichtlebendigen begrenzt sich das Leben in Richtung auf bloße Materie hin, im Begriff des Todes dagegen in Richtung auf den Geist. Den Abschluß der Vorlesung bildet ein Versuch, Bezüge zu aktuellen bioethischen Diskussionen herzustellen. In diesem Rahmen soll insbesondere erörtert werden, welche Kriterien für „Lebensanfang“, „Lebensende“, „Wert des Lebens“ gebraucht werden und worauf sich diese stützen können. Naturwissenschaftliche, aber auch naturphilosophische und anthropologische Argumente können auf diesem Felde allerdings keine alleinige Entscheidungsgrundlage bereitstellen, wie insbesondere gegen Versuche einer naturalistischen Ethik-Fundierung zu zeigen ist. Didaktik: Lehrziel ist die Vermittlung der Fähigkeit, naturphilosophische von einzelwissenschaftlich beantwortbaren Fragen zu unterscheiden und diesem Unterschied entsprechende Weisen der Thematisierung zu wählen. Gegen die landläufige Vorstellung, nur einzelwissenschaftliche Fragen seien „exakt“ zu beantworten, ist in Erinnerung zu bringen, daß es gerade die Philosophie ist, welcher es obliegt, sprachlich und kategorial präzise Zugangsweisen zu Fragen wie derjenigen nach dem Wesen des Lebens zu erarbeiten. Schlüsseltexte werden in der Vorlesung gemeinsam gelesen und diskutiert sowie auf der Internetseite www.astro.univie.ac.at/~agb/agbtp.html verfügbar gemacht. Literatur: Ilse Jahn (Hrsg.): Geschichte der Biologie. Heidelberg und Berlin 2000 Regine Kather: Was ist Leben? Philosophische Positionen und Perspektiven. Darmstadt 2003 77 Donnerstag Platon: Nomoi, Timaios, Phaidros Aristoteles: De anima Leibniz: Monadologie Immanuel Kant: Kritik der Urteilskraft F.W.J. Schelling: System der gesamten Philosophie und der Naturphilosophie insbesondere G.W.F. Hegel: Vorlesungen über Naturphilosophie 1821/22, 1823/24, 1825/26 Hans Driesch: Philosophie des Organischen Ernst Cassirer: Das Erkenntnisproblem in der Philosophie und Wissenschaft der neueren Zeit, Bd. 4 Helmuth Plessner: Die Stufen des Organischen und der Mensch Erwin Schrödinger: Was ist Leben? Lernobjekte zu Hegel Herbert Hrachovec PR 4 Std., Do 17:00-18:30 und Fr 12:00-14:00, ab 14.10.2004, Hs. 3D NIG (695794) Fächer: (3) (4/2/5) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/4) Kommentar: Lernobjekte sind kompakte pädagogische Einheiten, die in der Regel digital erstellt und mit Hilfe eines ausgefeilten Systems von Metadaten charakterisiert werden. Im Rahmen des gegenwärtigen Booms von elektronisch unterstützter Lehre handelt es sich um flexible und rekombinierbare Wissensmodule im Rahmen eines expandierenden Erziehungsmarktes. Dieses Konzept verträgt sich schlecht mit den Ansprüchen philosophischer Erkenntnis. Insbesondere das Hegelsche Programm der vernünftig-systematischen Selbstwerdung der Person scheint der Idee von Lernobjekten diametral entgegenszustehen. Das Projekt baut auf bereits erarbeiteten Materialien zu Hegel auf und stellt sich der beschriebenen Herausforderung. Was bisher geschah ist unter http://ilias.philo.at (Selbstanmeldung) und http://timaios.philo.at:8080/ph_wiki/Hegellabor (Anmeldung bei H. Hrachovec) einzusehen. Näheres zur Veranstaltung: http://timaios.philo.at/wiki/index.php/Hegel_Projekt 78 Donnerstag Vom Pragmatismus zum Neopragmatismus. Die Philosophie des 20. Jhdts. im Überblick Thomas Auinger VO 2 Std., 18:30-20:00,Hs. 2G NIG (696188) Fächer: (2) (3/2/1) (PP 57.3.4) (PPP 5/2/a/1) Kommentar: Wie der Titel bereits erkennen lässt, soll diese Vorlesung eine thematische Ausrichtung besitzen, die jedoch so weit gefasst ist, dass sie es erlaubt, möglichst viele Strömungen und Gegenströmungen in den philosophischen Diskursen des vergangenen Jahrhunderts zu thematisieren. Dabei soll ein weiterer Gesichtspunkt leitend sein: Ein Blick auf die philosophische Landschaft der letzten Jahre zeigt sehr deutlich, dass sich der Graben zwischen der analytischen Philosophie einerseits und der kontinentalen traditionell-klassischen Philosophie andererseits an vielen Stellen verengt hat und bereits einige Brücken geschlagen wurden, die aufgrund ihrer Breite diese Trennung als durchaus obsolet erscheinen lassen. Aufgrund dieser Tatsache soll auch das retrospektive Vorhaben, die wichtigsten Entwicklungslinien im 20.Jahrhundert nachzuzeichnen, von diesem Fluchtpunkt aus unternommen werden. Da es jedoch nicht opportun sein kann, in den geschichtlichen Verlauf dieser Epoche ein einheitliches Fortschreiten hineinlesen zu wollen, so kann jeglicher Leitfaden nicht mehr sein als eine gewisse methodische Handhabe, um die Vielfalt der philosophischen Positionen nicht in einem chaotischen Nach- und Nebeneinander untergehen zu lassen. In der geplanten Vorlesung soll nun anhand des Schlagwortes „Pragmatismus“ ein virtuelles Zentrum errichtet werden, um welches herum die einflussreichsten philosophischen Konzeptionen und deren jeweilige Proponenten in einem geringeren oder auch größeren Abstand gruppiert werden können. Es ist demgemäß naheliegend, die Vorlesung mit einer Darstellung des amerikanischen Pragmatismus zu beginnen, der sich gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts etabliert hat. In einem kurzen Abriss werden dabei die sogenannten klassischen Four Pragmatists (vgl. I. Scheffler) Charles Sanders Peirce, William James, George Herbert Mead und John Dewey behandelt. Demgegenüber und daran anschließend wird dargestellt, welche Strömungen innerhalb der kontinentalen Philosophie im ungefähren Vergleichszeitraum besonders einflussreich waren. Es gilt auf den Neukantianismus, die Phänomenologie und die sogenannte Lebensphilosophie in knappen Zügen Bezug zu nehmen. Was die analytische Philosophie betrifft, so wird zunächst 79 Donnerstag auf Moore, Frege und Russel verwiesen, um dann im Weiteren bei Wittgenstein einen ersten Schwerpunkt zu setzen. Der junge Wittgenstein wird nur streiflichtartig behandelt, weil es aufgrund der Leitlinie am „Pragmatismus“ besonders interessant ist, den späten Wittgenstein, d.h. hauptsächlich die „Philosophischen Untersuchungen“, zu beleuchten. Daran anknüpfend soll die Sprechakttheorie (Austin, Searle) und andere auf Wittgenstein aufbauende philosophische Konzeptionen thematisiert werden. Hierauf wird die Perspektive etwas verlagert, so dass die sogenannte Existenzphilosophie mehr in den Mittelpunkt rückt. In erster Linie wird hier ausführlicher auf Heidegger eingegangen, weil sich bei ihm in mehreren Hinsichten essentiell pragmatische Motive ausfindig machen lassen. Nur kursorisch wird die französische Existenzphilosophie präsentiert. Nachdem noch einiges zur Hermeneutik (Gadamer) zu sagen ist, befasst sich der nächste Schwerpunkt mit jenen Philosophen, die man direkt oder indirekt mit der Frankfurter Schule in Verbindung gebracht hat. Besonderes Augenmerk verdienen hier klarerweise die pragmatischen Implikationen der Theorien von Habermas (Universalpragmatik bzw. Formalpragmatik) und Apel (Transzendentalpragmatik). In einem nächsten Schritt werden die in sich differenzierten Positionen des Strukturalismus und Poststrukturalismus betrachtet, um dann zu dem abschließenden Schwerpunkt überzugehen, der unter einem sehr weit gefassten Begriff von „Neopragmatismus“ so unterschiedliche Philosophen wie W.V.O. Quine, Donald Davidson, Hilary Putnam, Richard Rorty und Robert B. Brandom behandeln soll. 80 Freitag Freitag Metaphysik (Ontologie) Günther Pöltner VO 2 Std., 8:00-10:00, Beginn: 8.10.2004, Hs. 41 (696898) Fächer: (3) (3/2/2, 4/1/2) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/4) Kommentar: Exposition der metaphysischen Fragestellung, Metaphysik als OntoTheologie (Aristoteles), Wandel der metaphysischen Fragestellung in der Neuzeit (Kant), die Struktur der metaphysischen Grundfrage (Heidegger), Einwände gegen die Rede vom Sein des Seienden, Notwendigkeit einer Destruktion des technomorphen Seinsverständnisses Zeugniserwerb: mündliche Prüfung Literaturhinweise: M. Heidegger, Einführung in die Metaphysik (Gesamtausgabe Bd. 40); J.B.Lotz, Transzendentale Erfahrung, Freiburg 1978; E. Coreth, Metaphysik, 3. Aufl. Innsbruck 1980; B. Weissmahr, Ontologie (Urban TB 347); E. Runggaldier/C. Kanzian, Grundprobleme der Analytischen Ontologie (UTB 2059); Honnefelder, L./Krieger, G. (Hg.) Philosophische Propädeutik Bd. 3: Metaphysik und Ontologie, Paderborn u.a. 2001 (UTB 2081) Anmerkung: KO zur Vorlesung am Donnerstag, Termin und Ort werden noch bekannt gegeben. Wahrheit Herbert Hrachovec VO 2 Std, 10:00-12:00, ab 8.10.2004, Hs. 3D NIG (695795) Fächer: (6) (4/1/4) (PP 57.2.4) (PPP 4/2/c/1) Kommentar: Die Lehrveranstaltung beginnt mit der sprachanalytischen Zugangsweise zum Thema (Frege, Wittgenstein, Tarski). Formale Wahrheitstheorien werden dann, angeleitet von Ernst Tugendhats Vorgehen, mit traditionellen Positionen verglichen (Aristoteles, Husserl, Heidegger). Die mit Hegel beginnende Historisierung und später Relativierung der Wahrheit ist zu erörtern (Nietzsche, Foucault, 81 Freitag Baudrillard). Abschließend ist eine Exposition des gegenwärtigen Diskussionsstandes in der (post)analytischen Philosophie vorgesehen: Hilary Putnam, Donald Davidson, Richard Rorty, Robert Brandom. Die Vorlesung wird live im Internet gestreamt und digital aufgezeichnet. Elektronische Materialien stehen zur Verfügung. Weitere Informationen: http://timaios.philo.at/wiki/index.php/Lehrveranstaltungen Ästhetik Günther Pöltner SE 2 Std., 11:00-13:00, Beginn: 8.10., HS 3B (696899) Fächer: (8) (3/2/9) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/2) Kommentar: Im Seminar soll Kants Kritik der ästhetischen Urteilskraft in intensiver Lektüre eingehend interpretiert und dabei auftretende Probleme diskutiert werden. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht einerseits das Phänomen des Schönen, das Kant am Leitfaden der Struktur des Urteils über das Schöne freizulegen sucht, andererseits das Phänomen des Erhabenen. Als Erweiterung des Interpretationshorizonts werden zusätzlich aktuelle Texte zur Thematik des Erhabenen, sowie des Zusammenhangs von ästhetischer und ethischer Erfahrung herangezogen. Zeugniserwerb: schriftliche Seminararbeit Textgrundlagen: Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft. Stuttgart 1963. (Reclam-Ausgabe) Jean-Francois Lyotard, Das Interesse am Erhabenen. In: Christine Pries (Hg.), Das Erhabene. Zwischen Grenzerfahrung und Größenwahn. Weinheim 1989, S. 91-118. Martin Seel: Ästhetische Natur als ethische Erfahrung. In: Martin Seel, Ästhetik der Natur. Frankfurt/M. 1996, S. 330-346. Empfohlene Zusatzlektüre: Christine Pries, Einleitung. In: Christine Pries (Hg.), Das Erhabene. Zwischen Grenzerfahrung und Größenwahn. Weinheim 1989, S. 1-30. Martin Seel, Einleitung. In: Martin Seel, Ästhetik der Natur. Frankfurt/M. 1996, S. 11-37. 82 Freitag Sekundärliteratur: Walter Biemel, Die Bedeutung von Kants Begründung der Ästhetik für die Philosophie der Kunst. Köln 1959. Dieter Teichert, Immanuel Kant: Kritik der Urteilskraft. Ein einführender Kommentar. Paderborn 1992 (UTB 1716). Das Problem von Theorie und Praxis in der abendländischen Philosophie Hermann Böhm SE 2 Std., 12:00-14:00, ab 8.10.2004, Hs. 3C NIG Fächer: (8) (3/2/7) (PPP 5/2/a/6) (PP 57.3.4) Platon. Parmenides: Metaphysische Prinzipienlehre oder formale Übung? Wilhelm Schwabe SE 2 Std.,12:00-14:00, ab 8.10.2004, Hs. 3E NIG (695778) Fächer: (3) (4/1/2) (PP 57.3.2) (PPP 5/2/a/4) Kommentar: Der der Gruppe „Theaitetos“, „Sophistes“ und „Politikos“ nahe stehende „Parmenides“ ist ein besonders schwieriger Dialog: Der Vorsokratiker Parmenides - dem Platon wesentliche ontologische Konzepte verdankt - äußert im einleitenden Teil (bei einem angeblichen Treffen mit dem jungen Sokrates) schwere Einwände gegen die Ideenlehre der mittleren Dialoge, darunter das berühmte Argument vom „dritten Menschen“, ohne dass die Aporien aufgelöst würden. Und im Hauptteil führt derselbe Parmenides eine lange dialektische „Übung“ mit seiner eigenen Hypothese „Wenn Eins ist, ...“ durch, deren paradoxe, anscheinend widersprüchliche Ergebnisse überhaupt nicht näher erläutert werden. Was wie eine Selbstwiderlegung des Vorsokratikers aussieht, scheint gleichzeitig auf Platons metaphysische Prinzipien „Einheit“ und „unbegrenzte Zweiheit“ anzuspielen, deren thematische Behandlung Platon freilich dem mündlichen Unterricht vorbehalten wollte. Dieser rätselvolle Inhalt des „Parmenides“ fordert bis heute zu immer neuen, höchst verschiedenen Interpretationen heraus. 83 Freitag Unbestritten ist dabei, dass dieser Dialog in Gestalt und Gehalt zu Platons originellsten und wichtigsten Werken gehört. Das Seminar soll deshalb die Teilnehmer möglichst konkret mit diesem Text bekannt machen, so dass sich jede / jeder selber eine Meinung darüber bilden kann. Methode: Nach einer Orientierung über die Stellung des Dialogs und seine Deutungsgeschichte kann jedenfalls der dialogische Teil des „Parmenides“ (127 d - 137 c) mit Referaten der Teilnehmer stückweise besprochen werden. Für den dialektischen Teil (137 c - 166 c) muß gemeinsam eine Strategie überlegt werden: Ebenso wichtig wie jede einzelne Deduktion ist hier die Struktur des Ganzen und der Bezug auf die Aporien des dialogischen Teils. Wegen der Kürze des Semesters werden wir wohl nur exemplarisch besonders wichtige Stellen vornehmen können und kursorisch das Ganze zu überschauen versuchen. Wünschenswert ist, dass einzelne Teilnehmer sich auf bestimmte Werke der Sekundärliteratur spezialisieren und ihre Kenntnis einbringen. Zeugniserwerb: durch mündliche Mitarbeit und Referat oder schriftliche Arbeit oder Kolloquium. Literatur: Als Arbeitstext bietet sich die zweisprachige und kurz kommentierte Ausgabe von Ekkehard Martens bei Reclam an (Stuttgart 1987 u. 2001, UB 8386). Ebenso nützlich ist daneben Band 3 der Platon-Ausgabe des Rowohlt-Verlages mit der revidierten Übersetzung von Schleiermacher (und mit dem Text der oben genannten nahe stehenden Dialoge). Die Übersetzung von Apelt (bei Meiner) kann ebenfalls verwendet werden. Sekundärliteratur (s. Apparat): Cornford, Francis M.: Plato and Parmenides. Parmenides‘ Way of Truth and Plato‘s Parmenides translated with an introduction and a running commentary, London 1939 Gundert, Hermann: Dialog und Dialektik. Zur Struktur des platonischen Dialogs, Amsterdam 1971, S. 93 - 109 Hägler, Rudolf-Peter: Platons ‚Parmenides‘. Probleme der Interpretation, Berlin, New York 1983 Halfwassen, Jens: Der Aufstieg zum Einen. Untersuchungen zu Platon und Plotin, Stuttgart 1992, bes. 265 - 405 84 Freitag Fine, Gail: On Ideas. Aristotle‘s Criticism of Plato‘s Theory of Forms, Oxford 1993, bes. S.203 - 241 Graeser, Andreas: Platons Parmenides, Stuttgart 2003 Lernobjekte zu Hegel Herbert Hrachovec PR 4 Std., Do 17:00-18:30 und Fr 12:00-14:00, ab 14.10.2004, Hs. 3D NIG (695794) Fächer: (3) (4/2/5) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/4) Kommentar: siehe Donnerstag Geschichte der Philosophie III, Die frühe Neuzeit bis Kant in der Optik der Gegenwartsphilosophie Ludwig Nagl VO 2 Std., 14:00-16:00, ab 8.10.2004, Hs. 42 HG (601176) Fächer: (2) (3/2/1, 4/1/1) (PPP 4/2/d/2, 5/2/a/1) (PP 57.2.2, 57.3.1) Kommentar: Die Vorlesung ist der (in sich abgeschlossene) dritte Teil eines sechsteiligen Lehrprojekts, das alle Hauptphasen der Geschichte der Philosophie zum Gegenstand hat. Dieses Projekt ist nicht primär philosophiehistorisch motiviert: geschichtliche Konfigurationen des philosophischen Diskurses werden vielmehr aus der Optik der Gegenwartsphilosophie (d.h. als durch diese relozierbar, kritisierbar, aber auch: als deren potentielles Korrektiv) gelesen. Teil III stellt die Konstitutionsgeschichte der neuzeitlichen Philosophie in Auswahl vor. Das Spätmittelalter endete im doppelgesichtigen Diskurs der Renaissance, der - unter der Maske neoantiker Komplettierung - die Demontage der mittelalterlichen Synthese von Philosophie und Theologie vorbereitete. Im Empirismus Bacons (und in dessen Radikalisierung bei Hobbes, Locke,Berkeley und Hume) einerseits, in der Entfaltung rationalistischer Systeme (bei Descartes, Spinoza und Leibniz) andererseits, formiert sich der klassische Antagonismus des neuzeitlichen Denkens, an dessen Auflösung und Überwindung sich Kant versuchen wird. Die Vorlesung skizziert im Umriß die Denkgebäude der frühneuzeitlichen Philosophie. Dabei wird nicht nur gezeigt, welche Brisanz der Empirismus für die Gegenwartsphilosophie behält (sowohl der 85 Freitag Amerikanische Pragmatismus als auch die Analytische Philosophie sind ihm tief verbunden), sondern auch, wie wichtig der rationalistische Ansatz bleibt (dessen Thesen - in der weitverzweigten Cartesianismuskritik von Peirce über Wittgenstein bis Derrida - zumindest als negative Referenzfolie - präsent sind). Spinozas Attraktivität für Nietzsche wird ebenso untersucht wie die Einflussgeschichte Humes, dessen radikaler Skeptizismus zunächst die Kantische Kritik provozierte, dann aber auch den neuen, spätanalytischen „skepticism“ Kripkes (an dessen Überwindung postanalytische Wittgensteinians wie Stanley Cavell, Hilary Putnam und Robert Brandom arbeiten). Didaktik: Keine Vorkenntnisse erforderlich. Arbeit an Texten. Zeugniserwerb durch schriftliche Prüfung. Literatur (keine Pflichtlektüre! Die Texte werden z.T. im Handapparat der Lehrveranstaltung aufgelegt): I: Ausgewählte Textpassagen aus Bacon, Hobbes, Locke, Hume, Descartes, Spinoza und Leibniz. II: G.W.F. Hegel, Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie, WA, Bd.20, Abschnitt Neuere Philosophie (von Bacon bis Leibniz). Martin Heidegger: Descartes-Interpretation in: Sein und Zeit. Der Empirisimus in der Programmschrift des Wiener Kreises und W.V.O. Quines Two Dogmas of Empiricism. Derridas Descartes-Kritik. Adornos Einspruch gegen (Leibniz´) Theodizee. Nietzsche über Spinoza (und Deleuzes Abhandlung Spinoza. Praktische Philosophie). Kripkes Anknüpfung an Hume: The „skeptical problem“ (Wittgenstein on Rules and Private Language); Skeptizimus bei Cavell, bei Putnam und Brandom. John Rawls: Die Hume und Leibniz-Kapitel aus: Lectures on the History of Moral Philosophy, Harvard University Press 2000. Stanley Cavell: Das Locke-Kapitel aus: Cities of Words, Harvard University Press 2004. 86 Freitag Judith Butler: Das Unbehagen der Geschlechter UE 2 Std., 14:00-16:00, Beginn: 8. Oktober 2004, HS 3F (601 577) Silvia Stoller Fächer: (8) (4/2/2) (PP 57.3.4) (PPP 5/2/a/1) Kommentar: Judith Butlers Studie „Das Unbehagen der Geschlechter“ (Frankfurt/ Main: Suhrkamp 1991) gilt als Schlüsseltext des konstruktivistischen Feminismus und als Klassiker der feministischen Philosophie und Geschlechterforschung. Butlers Kritik an der Kategorie „Frau“, die Theorie, derzufolge das Geschlecht ein „Effekt“ spezifischer Machtformationen ist, die Hinterfragung der Sex-Gender-Differenz, ihre Essentialismuskritik sowie das politische Konzept der Parodie stellen ebenso innovative wie nach wie vor kontroversiell diskutierte Überlegungen dar. Die Lehrveranstaltung ist der textnahen Lektüre dieses Klassikers gewidmet. Ziel ist die Vermittlung der wichtigsten Thesen sowie die Aufbereitung der theoretischen Hintergründe dieses anspruchsvollen und komplexen Werks. Zusätzlich sollen ausgewählte Sekundärtexte zur Diskussionsgrundlage erarbeitet werden. Die einzelnen Textabschnitte sollen von Seiten der Studierenden in Form von 20- bis 25-minütigen Referaten (inkl. Handout) vorgestellt und anschließend gemeinsam diskutiert werden, wobei die Diskussion unter den SeminarteilnehmerInnen sowie die Fähigkeit zur eigenständigen Bildung von Argumenten besonders gefördert werden sollen. Ein Handapparat mit Primär- und Sekundärliteratur steht zur Verfügung. Zeugniserwerb: durch a) Referat inklusive Handout oder b) schriftliche Seminararbeit im Umfang von 10 bis 15 Seiten (1,5-zeilig, 12 pt.), c) mündliche Prüfung nach Absprache. Voraussetzung ist regelmäßige Teilnahme. Die LV ist anrechenbar für den Studienschwerpunkt Gender Studies (Grundlagenmodule). Info: Projektzentrum Gender Forschung Universität Wien (www.univie.ac.at/gender). Weitere Informationen unter: http://mailbox.univie.ac.at/Silvia.Stoller/ Kontakt: [email protected]. 87 Freitag Naturkonzeptionen in feministischer Kritik Waltraud Ernst SE 2 Std., 14-tägig, 14:00-18:00, Hs. 2G NIG (696961) Termine:15.10., 29.10., 12.11., 26.11., 10.12.2004, 14.1. und 28.1.2005 Fächer: (8) (4/1/6) (PP 57.3.4) ) (PPP 5/2/a/5) Kommentar: Konzeptionen von Natur in der Philosophie und den modernen Naturwissenschaften wurden in den letzten 30 Jahren einer vielfältigen feministischen Kritik unterzogen. Dabei stand zunächst die Feminisierung von „Natur“ im Zuge der Entstehung moderner Naturwissenschaften im Mittelpunkt der Kritik. Andere Theoretikerinnen analysierten ein maskulinistisches Verhältnis zur „Natur“, das einigen Konzeptionen moderner Naturwissenschaft bzw. Philosophie zugrunde liege. Weitere Ansätze legten eine Dekonstruktion der Symbolisierung von Natur als weiblich in verschiedenen Theorien dar. In den 1990er Jahren kann von einer konstruktivistischen Wende in der feministischen Naturwissenschaftskritik gesprochen werden. Es wurden Arbeiten veröffentlicht, die eine Konstruktion des Geschlechterverhältnisses und der Bedeutung der Kategorie „Geschlecht“ durch naturwissenschaftliche und philosophische Konzeptionen von „Natur“ aufzeigten. Diese kritisieren eine Legitimierung und Stabilisierung der Herrschaftsverhältnisse zwischen den Geschlechtern durch naturwissenschaftliche und philosophische Theorien und zeigen Möglichkeiten auf, diese Entwicklung aufzubrechen. In der Lehrveranstaltung werden zentrale Ansatzpunkte der Kritik vorgestellt, die unterschiedlichen Argumentationsweisen erörtert und die methodische Entwicklung der feministischen Kritik an den Naturkonzeptionen in moderner Naturwissenschaft und Philosophie erläutert. Voraussetzung und Prüfungsmodalitäten: Das Seminar ist als Einführung in den Themenkomplex gedacht und setzt keine spezifischen Kenntnisse voraus, allerdings die Bereitschaft, eine Auswahl an Texten zu lesen und selbständig zu erarbeiten. Zeugniserwerb: durch regelmäßige Anwesenheit und Mitarbeit, mündliches Kurzreferat eines Textes und schriftliche Ausformulierung. Es wird ein Leitfaden zur Erstellung einer Textanalyse zur Verfügung gestellt. Literatur: 88 Freitag Daston, Lorraine, VIDAL, Fernando (Hg.): The Moral Authority of Nature. Chicago: University of Chicago Press 2004. Fausto-Sterlin, Anne: Sexing the Body. Gender Politics and the Construction of Sexuality. New York: Basic Books 2000. Haraway, Donna: Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen. Frankfurt/M.: Campus 1995. Harding, Sandra: Das Geschlecht des Wissens. Frauen denken die Wissenschaft neu. Frankfurt/M.: Campus 1994. Jordanova, Ludmilla: Sexual Visions. Images of Gender in Science and Medicine between the Eighteenth and Twenteenth Centuries. New York: Harvester 1989. Keller, Evelyn Fox: Reflections on Gender and Science. New Haven: Yale university Press 1985. Merchant, Carolyn: The Death of Nature: Women, Ecology and Scientific Revolution. New York: Harper Row 1980 Orland, Barbara/Scheich, Elvira (Hg.): Geschlecht und Natur. Feministische Beiträge zur Geschichte und Theorie der Naturwissenschaften. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1995. Schiebinger, Londa: Nature‘s Body. Gender in the Making of Modern Science. Boston: Beacon Press 1993. Genießen von Lippen und Worten Ulrike Kadi SE 2 Std., 16:00-18:00 Hs. 3D NIG (601707) Fächer: (8) (3/2/6, 4/2/2) (PP 57.3.4) (PPP 5/2/a/5) Kommentar: Strukturalistische und poststrukturalistische Denkansätze, die in manchen feministischen Debatten als konstruktivistisch abgetan wurden, kommen seit einigen Jahren in einem neuen Gestus auf den Körper zu sprechen. Statt dessen Abhängigkeit und Unterworfenheit von Sprache zu betonen, wird der Körper als ein anderes, ein sprachlich nicht gänzlich Einholbares, ein Jenseits der Sprache konzipiert. So fordert z.B. Sergio Benvenuto (2003) einen Rekurs auf den Körpers unter Berücksichtigung von dessen Verschlossenheit. Joan Copjec (2002) schlägt vor, 89 Freitag den Körper als nichtsprachliches Medium der Interaktion zu begreifen. Und JeanLuc Nancy (2003) meint, den Körper durch ein sogenanntes „Entschreiben“ aus den Fängen der Sprache befreien zu können. Eine Relektüre (post)strukturalistischer Texten aus den 1960er und 1970er Jahren, zeigt, dass der Körper bereits damals in seiner realen, das heißt in seiner, sich einer Symbolisierung durch Sprache widersetzenden Potenz gesehen wurde. Die Kritik von Luce Irigaray an Jacques Lacan wird gemeinhin als eine feministische Kritik an einer phallozentrischen Theorie aufgefasst. Eine weibliche (körperbezogene) Position steht einer männlichen (sprachlichen, das Weibliche und Körperliche exkludierenden) Ordnung gegenüber. Zumal dabei Unvergleichbares aufeinanderbezogen wird, müssen die Ergebnisse notwendig pauschal bleiben. In diesem Seminar dient der Körper als gemeinsamer Referenzpunkt. Es wird jene Auffassung des Körpers, die Lacan ab Mitte der Sechziger Jahre (implizit) vertrat, mit Irigarays Körperkonzeption aus den frühen Siebziger Jahren verglichen. Indem Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen beiden Ansätzen herausgearbeitet werden, lassen sich einerseits bisher wenig bekannte Bruchlinien zwischen den beiden AutorInnen (vor allem im Rahmen psychoanalytischer Theorie) erkennen. Andererseits wird es möglich, Momente, die oberflächlich als Kritik Irigarays an Lacan gelesen wurden, teilweise als Ergebnis einer Rezeption von Lacans Körperverständnis zu begreifen. Historische Rück- und zeitgenössische Seitenblicke auf Körperbetrachtungen bei Friedrich Nietzsche und Gilles Deleuze gehören darüber hinaus zum Programm. Methode: Einführungen durch die Lehrveranstaltungsleiterin, Lektüre und Diskussion von Referenztexten, welche in Referaten vorgestellt werden. Diskussion schriftlicher Beiträge der TeilnehmerInnen auf einer elektronischen Lernplattform. Zeugniserwerb: durch regelmäßige Teilnahme an der Lehrveranstaltung, durch die Beteiligung an der laufenden Diskussion in der Lehrveranstaltung oder auf der elektronischen Lernplattform und durch die kritische Darstellung eines Text(abschnitt)s in einem Referat sowie die Abgabe einer schriftlichen Version des Referats, beschränkte TeilnehmerInnenzahl Literatur: Benvenuto, Sergio (2003), Der andere spricht nicht, in: Lettre Nr. 61, II/2003, 38-43. Copjec, Joan (2002), Imagine there‘s no woman.Cambridge, Massachusetts: MIT Press. 90 Freitag Irigaray, Luce (1974), Speculum de l‘autre femme. Paris: Les Editions de Minuit. Dies. (1977), Ce sexe qui n‘en est pas un. Paris: Les Editions de Minuit. Dies. (1980), Amante Marine de Friedrich Nietzsche. Paris: Les Editions de Minuit. Lacan, Jacques (1987), Das Seminar. Buch XI (1964). Die vier Grundbegriffe der Psychoanalyse, 3. Aufl., Weinheim, Berlin: Quadriga. Ders. (1986), Das Seminar. Buch XX (1972-1973). Encore, Weinheim, Berlin: Quadriga. Ders. (o.J.), Seminar XXIII. Le Sintôme 1975-1976. Arbeitsmaterialien 3. Lacanarchiv Bregenz. Nancy, Jean-Luc (2003), Corpus. Berlin: diaphanes. Tamsin, Lorraine (1999), Irigaray and Deleuze: Experiments in Visceral Philosophy. Ithaca, London: Cornell University Press. Zupancic, Alenka (2003), The Shortest Shadow. Nietzsches Philosophy of the Two. Cambridge, Massachusetts: MIT Press. Griechische Terminologie (Grundkurs Griechisch I) für Studierende der Philosophie und Geisteswissenschaften Günter Lachawitz VO 2 Std., 17:00-18:30 Hs. 7 HG Fächer: (9) (2/5; 3/2/11) (PPP 7) (PP 57.2.6) Forschungsseminar: Die Zeit der anthropologischen Verfassung Josef Rhemann SE 2 Std., 18:00-20:00, ab 8.10.2004, Hs. 3F NIG (682417) Fächer: (8) (4/2/4) (PPP 5/2/a/6) (PP 57.6.1) Anmerkung: pers. Anmeldung 91 n.Ü. n.Ü. Naturkonzeptionen in feministischer Kritik Waltraud Ernst SE 2 Std., Fr 15.10., 29.10., 12.11., 26.11., 10.12.2004, 14.1. und 28.1.2005 14:0018:00 Hs. 2G NIG (696961) Fächer: (8) (4/1/6) (PP 57.3.4) ) (PPP 5/2/a/5) Vom Sinn und Unsinn der Geschichte - Walter Benjamin und die Kritik des Historismus Eveline Goodman-Thau VO 2 Std., Blockveranstaltung (694128) Fächer: (2) (3/2/1) (PP 57.2.2) ( PPP 5/2/a/1) Termine entnehmen Sie bitte dem Aushang Zur Trope der Leerstelle als Engführung in der Dichtung von Paul Celan Eveline Goodman-Thau SE 2 Std., Blocktermine - siehe Aushang (694127) Fächer: (8) (3/2/6) (PP 57.6) (PPP 5/2/a/6) Emmanuel Lévinas - Differenz im Antlitz des Anderen Eveline Goodman-Thau VO 2 Std.,Vorbesprechung: 2003 11 03, 10.00-11.30, HS 2H d. Inst. f. Phil. (694129) Fächer: (8) (3/2/8) (PP 57.6) (PPP 5/2/a/6) Blocktermine im November und Dezember 92 n.Ü. AG Transzendentalphilosphie, Erbe und Gegenwart Friedrich Grimmlinger AG 1 Std, HS 2H, Di 18.00 bis 20.00, 14-tägig, (601213) Fächer: (6) (4/1/2) (PPP 4/2/d/3) Termine werden bekanntgegeben Geeintes Europa: Utopie oder politische Chance Heimo Hofmeister SE 2 Std., Blocklehrveranstaltung (601710) Fächer: (8) (4/2/2) (PP 57.3.4) (PPP 5/2/a/3) Termine werden bekannt gegeben 93 n.Ü. Geschichte - Identität - Sprache. Eine Einführung in das Denken von Octavio Paz (in spanischer Sprache) Manuel Velasques-Mejia VO 2 Std., Blockveranstaltung im Jänner 2005 (697033) Fächer: (8) (3/2/6, 2/5) Rezeption und Transformation von anderen Erfahrungen des Denkens (untersucht anhand von Begriffen wie Identität, Sinn, Horizont, Geschichte, Kultur, Abhängigkeit, Autonomie, Authentizität) Manuel Velasques-Mejia SE 2 Std., Blocktermine im Jänner 2004 (697035) Fächer: (8) (4/2/4, 3/2/8) Hermeneutische Interpretation lateinamerikanischer Texte Manuel Velasques-Mejia SE 2 Std., Blocktermine im Jänner (697034) Fächer: (8) (4/1/7) Konstruktion und Wirklichkeit. Die Kulturabhängigkeit der Wissenschaft: Kampf der Kulturen? Friedrich Wallner SE 4 Std., Prominentenzimmer (696904) Vorbespr.: 13. Oktober, 18 Uhr im Prominentenzimmer Zeit: Do 14-18 Uhr, außer am 18.11. von 9-16 Uhr Termine: 21.10., 28.10, 4.11., 18.11, 25.11., 2.12., 9.12., 16.12., 13.1., 20.1., 27.1. Fächer: (5) (4/2/3) (PP 57.2.4) (PPP 4/2/c/3) Kommentar: Durch den Terroranschlag vom 11.9.2001 wurde Samuel P. Huntingtons Buch „Kampf der Kulturen“, das bereits 1996 erschienen ist, wieder aktuell. Um die politische bzw. geschichtsphilosophische Aussagekraft seiner zentralen Thesen beurteilen zu können, soll in diesem Seminar vor allem der Kulturbegriff, 94 n.Ü. auf den sich Huntington stützt, einer eingehenden Prüfung unterzogen werden. Die Diskussion verschiedener heute gehandelter Kulturtheorien sowie der wissenschaftstheoretische Hintergrund bei den Fragen des Verstehens, der Kulturbeschreibungen etc. steht im Mittelpunkt des ersten Seminarteils. In einem zweiten Schritt sollen dann die Konsequenzen, welche sich aus den konkurrierenden Konzepten ergeben, verglichen und schließlich alternative konstruktivistische Ansätze erörtert werden. Literatur: Huntington, Samuel P.: Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert . Hamburg 1996. ders.: Streit um Werte: wie Kulturen den Fortschritt prägen. Hamburg 2002. Tibi, Bassam: Krieg der Zivilisationen. München 1998. Achcar, G.: Der Schock der Barbarei. Der 11. Sept und die „neue Weltordnung“. Karlsr. 2002. Çaglar, G.: Der Mythos vom Krieg der Zivilisationen. Der Westen gegen den Rest der Welt; eine Replik auf Huntington. Münster 2002 . Metzinger, U. M.: Die Huntington-Debatte ... in der Publizistik. Köln 2000. Meyer, Th.: Identitätspolitik: vom Missbrauch kultureller Unterschiede. Ffm 02 (es 2272) Mohrs, T.: Interkulturalität als Anpassung: eine evolutionstheor. Kritik an Hunt. Ffm 00. Müller, H.: Das Zusammenleben der Kulturen: ein Gegenentwurf zu Huntington. Ffm: 2001 (Fischer-Tb 13915). Müller, H.: Amerika schlägt zurück: die Weltordnung nach dem 11. Sept. Ffm 2003. Cassirer, E.: Versuch über den Menschen. Einführung in die Philos. der Kultur. Hamburg 96 Köhler, W.R.: Intentionalität und Personenverstehen, Ffm. 1990, stw 856 Kambartel, F.: Versuch über das Verstehen. Ffm 1991, stw 866 Stegmaier, W.: Diplomatie der Zeichen. Orientierung im Dialog eigener und fremder Vernunft. Ffm 1998, stw 1367 Wallner, Fritz: Culture and Science. Wien 2002 Anmerkung: gem. Dr. Felix Annerl und Dr. Miguel Gamboa 95 Dipl./Diss. DiplomandInnen- und DissertantInnenseminare Erwin Bader: Privatissimum für DiplomandInnen und DissertantInnen Di 14:00-17:00, 14-tägig Beginn: 12.10.2004, Hs. 3E NIG (601871) pers. Anmeldung Patrizia Giampieri-Deutsch: Seminar für DiplomandInnen und DissertantInnen Di 15:00-17:00, Beginn: 12. Oktober 2004, Hs. 3D NIG (695965) pers. Anm. Kommentar: Diese Lehrveranstaltung dient vor allem der Besprechung laufender Diplomarbeiten und Dissertationen. Im Seminar werden erste Entwürfe sowie fortgeschrittene Teile der Arbeitsprojekte der DiplomandInnen und DissertantInnen vorgestellt und unter gezielter Heranziehung der aktuellen interdisziplinären Fachliteratur gemeinsam besprochen. Das Seminar steht auch StudentInnen offen, die im Themenbereich erste Schritte zu einer Diplomarbeit ins Auge fassen. Des weiteren wird angrenzenden Fragestellungen und Schwerpunkten Platz eingeräumt und relevante Neuerscheinungen aus der internationalen Forschung in den jeweiligen Bereichen werden ausführlich diskutiert. Da der Ansatz des Seminar vorwiegend interdisziplinär ist, werden auch Fragen, Probleme und Schwierigkeiten der interdisziplinären wissenschaftlichen Forschung im Allgemeinen erörtert. Die bisher laufenden sowie die geplanten Diplomarbeiten und Dissertationen lassen sich besonders folgenden Themenbereichen, die einerseits spezifische Fragen und Probleme der Philosophie der Psychoanalyse und andererseits allgemeinere Fragestellungen der Erkenntnistheorie und der Wissenschaftstheorie umfassen, zuordnen: Hinweis: Alle Lehrveranstaltungen für DiplomandInnen und DissertantInnen dauern 2 Std. falls nicht anders angegeben. 96 Dipl./Diss. 1. Theorie des Mentalen in der Psychoanalyse, in der analytischen Philosophie des Geistes und in den experimentellen Wissenschaften im Vergleich 2. verschiedene Teilaspekte der psychoanalytischen Theorie des Mentalen (die Denkprozesse beim Träumen, das psychotische Denken u. a.); 3. divergierende Forschungansätze und Methodologien in der psychoanalytischen klinischen, begrifflichen und empirischen Forschung; 4. Methodologien der wissenschaftlichen (auch experimentellen) Forschung im Bereich der mentalen Prozesse im Vergleich. Der kollegiale Austausch und die wissenschaftliche Kommunikation zwischen DiplomandInnen und DissertantInnen wird besonders befürwortet und unterstützt. DiplomandInnen und DissertantInnen werden ermutigt und gefördert, eigene multimediale Präsentationen vorzubereiten. Teilnahmevorausssetzung ist die persönliche Anmeldung bei der Lehrveranstaltungsleiterin. Der Zeugniserwerb erfolgt durch Referate zum Diplomarbeits- oder Dissertationsprojekt und durch aktive Teilnahme an der Diskussion und an der Besprechung der weiterführenden Literatur. Literatur: Giampieri-Deutsch, P., Hg. (2002). Psychoanalyse im Dialog der Wissenschaften. Europäische Perspektiven. Bd. 1. Stuttgart: Kohlhammer. Giampieri-Deutsch, P., Hg. (2004). Psychoanalyse im Dialog der Wissenschaften. Anglo-amerikanische Perspektiven. Bd. 2. Stuttgart: Kohlhammer. Shapiro, T. & Emde, N., Hg. (1995). Research in Psychoanalys: Process, Development, Outcome. Madison, Connecticut: International Universities Press. Shevrin, H. (1998). Psychoanalytic and Neuroscience Research. The American Psychoanalyst 32(2). Gerhard Gotz: DissertantInnenseminar Zi C 0335, NIG, 3. Stock (696892) 97 Dipl./Diss. Friedrich Grimmlinger: Privatissimum Zimmer Prof. Grimmlinger n.Ü. (696111) Kommentar: Es kommen Themen laufender Dissertationen sowie Themen im Zusammenhang verschiedener Projektgruppen (Naturphilosophie, Hegels Wissenschaft der Logik, Philosophische Theologie) zur Sprache. Genaueres dazu, Zeit und Beginn, werden Anfang Oktober per Anschlag bekannt gegeben. Stephan Haltmayer:Seminar für DiplomandInnen und DissertantInnen SE 1 Std., Do 18-19.30 Uhr, HS 3A NIG, 14-tägig (696878) Richard Heinrich, Herbert Hrachovec: Seminar für DissertantInnen Di 17:00-19:00 Hs. 3A NIG (601242) pers. Anmeldung Peter Kampits: Seminar für DissertantInnen Dienstzimmer Prof. Kampits - Termine werden noch bekanntgegeben (601044) pers. Anmeldung Herta Nagl: Seminar für DiplomandInnen SE 1 st., Mi 14-16 (14-tägig), Zi C 0229, Beginn: 6.10. (696907) Das Seminar dient der Diskussion laufender Arbeitsprojekte bzw. der Lektüre einschlägiger Fachliteratur. Herta Nagl: Seminar für DissertantInnen SE, 1 st., Mi 14-16 (14-tägig), Zi C 0229, Beginn: 13.10. (696908) 98 Dipl./Diss. Günther Pöltner: DissertantInnenseminar Freitag - Termine n.Ü. Dienstzimmer Prof. Pöltner (696893) Vorbesprechung: 8.10. 13 Uhr Franz Martin: Wimmer Seminar für DissertantInnen Di 16:00-18:00 Hs. 3C NIG, Beginn: 5.10.04, (601147) Das Seminar dient der Besprechung von in Arbeit befindlichen Dissertationen. Persönliche Anmeldung in der Sprechstunde, vgl.: http://homepage.univie.ac.at/Franz.Martin.Wimmer/pruefungstermine.html Kurt Walter Zeidler: Seminar für DiplomandInnen und DissertantInnen Do 11:30-13:00, Beginn: 7.10.04, Hs. 2H (NIG) 2.Stock (601119) Literatur: K.W. Zeidler, Grundriß der transzendentalen Logik, Cuxhaven-Dartford, 2. Aufl. 1997. 99 PP/P Lehrveranstaltungen für PP/P Einführung in die Philosophie für LehramtskandidatInnen Herlinde Pauer-Studer PS 2 Std., Di 14:30-16:00 Hs. 3B NIG (601596) Fächer: (PPP 4/2/d/1) (PP 57,2,1) Kommentar: Das Proseminar führt in die Grundprobleme der Philosophie ein Fragen der Erkenntnistheorie, der Ethik, der Metaphysik, der methodischen Analyse. Didaktik: Allgemeine Einführungen in die Problemstellungen durch die LV- Leiterin. Alle Teilnehmer/innen müssen für jede Sitzung den entsprechenden (kurzen) Text gelesen und vorbereitet haben. Gemeinsame Besprechung des Textes unter Hinweis auf den entsprechenden philosophischen Kontext. Zeugniserwerb: Voraussetzung für den positiven Abschluss des Proseminars ist die regelmäßige Vorbereitung einer kleinen Zusammenfassung der jeweils besprochenen Texte (ca. 1, 5 Seiten) und eine vertiefende schriftliche Prüfung. Achtung: Begrenzte TeilnehmerInnenzahl: 20. Anmeldung bei Fr. Zuccato ab 15.9.2004. Einführung in die griechische Terminologie für LA-KandidatInnen Michaela Masek PS 2 Std., Mo 18:00-20:00 Hs. 3B NIG (694042) pers. Anmeldung: mailbox.univie.ac.at/michaela.masek Fächer: (PPP 7) (PP 57.2.6) Interdisziplinäres Fachdidaktikseminar Ernst Bauer SE 1 Std., Di 16:30-18:15 Hs. 3F NIG (601058) Fächer: (PPP 5/2/d) (PP 57.4) Anmerkung: Nur gemeinsam mit Nr. 601059 und 601152 zu besuchen 100 PP/P Inderdisziplinäres Fachdidaktikseminar Josef Neuwirth SE 1 Std., Di 16.30-18.00, Beginn: 5. 10., Hs 3F (601059) Fächer: (PPP 5/2/d) (PP 57.4) Anmerkung: nur gemeinsam mit gleichnmiger LV Bauer und Novotny-Török zu besuchen. Interdisziplinäres Fachdidaktikseminar Katalin Novotny-Török SE 1 Std., Di 16.30-18.00, Beginn: 5. 10.04, Hs 3F (601152) Anmerkung: nur gemeinsam mit der gleichlautenden Lehrveranstaltung von Neuwirth und Bauer zu besuchen) Fächer: (PPP 5/2/d) (PP 57.4.) Interdisziplinäre Fachdidaktik Psychologie und Philosophie, Didaktik des Ethikunterrichts Ursula Baatz SE 2 Std, 14-tägig, Mi 9:00-12:00, Hs. 3A NIG (601367) pers. Anmeldung Fächer: (PP 57.4) (PPP 5/2/d) Interdisziplinäre Fachdidaktik PP Friedrich Mühlöcker SE 1 Std., Mi 15:00-18:00, Beginn: 6. 10.04, Hs 3F (601514) Fächer: (PPP 5/2/d) (PP 57.4) Anmerkung: nur gemeinsam mit der gleichnamigen Lehrveranstaltung von Hölzl und Urach zu besuchen, pers. Anmeldung: in der ersten Stunde 101 PP/P Interdisziplinäre Fachdidaktik PP Hans Urach SE 1 Std., Mi 15.00-18.00, Beginn: 6.10., Hs 3F Fächer: (PPP 57.4) (PPP 5/2/d) Anmerkung: nur gemeinsam mit der gleichlautenden Lehrveranstaltung von Hölzl und Mühlöcker zu besuchen Interdisziplinäre Fachdidaktik PP Bernhard Hölzl SE 1 Std., Mi 15:00-18:00 Hs 3F (601672) pers. Anmeldung: in der ersten Stunde Fächer: (PP 57.4) (PPP 5/2/d) Anmerkung: nur gemeinsam mit der gleichnamigen Lehrveranstaltung von Mühlöcker und Urach zu besuchen Fachdidaktik Philosophie Gottfried Wiater SE 2 Std., Di 14:15-15:45 Hs. 3A (651992) Fächer: (PP 57.4) (PPP 5/2/d) Interdisziplinäre Fachdidaktik Psychologie und Philosophie Elisabeth Dutzler SE 1 Std., verpflicht.Vorbespr.: Fr, 8.10. 04, HS 3F (694043) 1. Block : Sa, 9.10. 04, 9.00 - 14.00 Uhr, HS 3F; max. 20 Teiln.; Anmeld.: [email protected] Anmerkung: nur gemeinsam mit der gleichlautenden LV von Gindl zu besuchen. Fächer: (PP 57.4.3) (PPP 5/2/d) 102 PP/P Interdisziplinäre Fachdidaktik Psychologie und Philosophie Paul Gindl SE 1 Std., verpflicht.Vorbespr.: Fr, 8.10. 04, HS 3F (694044) 1. Block : Sa, 9.10. 04, 9.00 - 14.00 Uhr, HS 3F max. 20 Teiln.; Anmeld.: [email protected] Anmerkung: nur gemeinsam mit der gleichnamigen Lehrveranstaltung von Dutzler zu besuchen) Fächer: (PPP 5/2/d) (PP 57.4) unbezahlte anzeige 103 Frauenförderung Wissenschaftliche Schreibwerkstätten für Frauen In allen wissenschaftlichen Schreibwerkstätten wird zunächst eine Einführung in wissenschaftliches Konzipieren (Teilphasen, Strukturierung, Zeitplanung, Zielsetzung ...) und Schreiben (Methoden, Zitation, Intertextualität, Stilistisches, wissenschaftliche Argumentation und Kohärenz ...) gegeben. Danach sind die einzelnen Angebote in Schwerpunkten eingeteilt, die anhand konkreter Übungen an eigenen Themen durchgeführt und mit speziellen Methoden des Wissenschaftscoachings besprochen werden. In allen Schreibwerkstätten wird ferner explizit auf die Anliegen der Teilnehmenden eingegangen Wissenschaftliche Schreibwerkstatt I: Themenfindung, -auswahl und -konkretisierung, Verfassen des Konzeptes/Exposés, Erstellung eines (vorläufigen) Inhaltsverzeichnis, Wissenschaftliche Texterstellung Wissenschaftliche Schreibwerkstatt II: Auswahl und Beurteilung von Texten, Exzerpieren mit Methode, Umgang mit Zitaten: Reformulierung, Wissenschaftliche Texterstellung Wissenschaftliche Schreibwerkstatt III: Exzerpieren mit Methode, Strukturierte Textanalyse, Wissenschaftliche Texterstellungen (verschiedene Textsorten) Teilnehmerinnenanzahl: max. 10 Teilnehmerinnen pro Gruppe Kosten: 15 Euro Selbstbehalt Ort: UFO Berggasse 5, 1090 Wien Kontakt und Anmeldung: Verena Turba, FV H.u.S Tel.: 01 / 42 77 - 196 51 E-Mail: hus@reflex.at 104 Frauenförderung Diplomarbeitscoaching-Gruppen für Studentinnen Die Motivation, das Studium abzuschließen, ist vielen Frauen unklar und verschwommen. Eigene Interessen sind von gesellschaftlichen und universitären Erwartungen überdeckt. Die Aufgabe, eine wissenschaftliche Arbeit im Ausmaß einer Diplomarbeit zu schreiben, ist in vielen Studienrichtungen eine der größten Herausforderungen zu Selbstorganisation, langfristiger Planung und eigenständiger Überprüfung der eigenen Arbeitsprozesse. Diese Herausforderungen treffen auf die hohen Leistungsansprüche, die Frauen an sich stellen, wie zum Beispiel die Beschäftigung mit anspruchsvollen inhaltlichen Fragestellungen. Ausgehend von diesen - auch eigenen - Erfahrungen - wurde das Konzept des Diplomarbeits-Coachings entwickelt. Wie in den letzten Semestern, so werden auch in diesem zwei Gruppen angeboten: 1. „Anfang“: Von den ersten Gedanken an die Diplomarbeit bis zu den Kriterien, die für „Mitte“ formuliert sind. 2. „Mitte“: Ab dem Zeitpunkt, wo das Thema feststeht, die Betreuer/in bereits angesprochen wurde, und die Literaturrecherche begonnen wurde. Kosten: 20 Euro Ort: BeraterInnengruppe Naschmarkt, Baumannstr. 7/9, 1030 Wien Kontakt und Anmeldung: Verena Turba, FV H.u.S Tel.: 01 / 42 77 - 196 51 E-Mail: hus@reflex.at 105 Adressen Adressen Österreichische HochschülerInnenschaft H.u.S. - Fakultätsvertretung Rathausstraße 21 1010 Wien Tel.: 4277/19652 Fax.: 4277/19651 Email: hus@reflex.at Universitätsvertretung der ÖH an der Uni Wien (rollstuhlgerecht) Altes AKH, Hof 1 9., Spitalgasse 2-4 Tel: 4277/19501 od. 19502 Sozialzentrum der ÖH Uni Wien (rollstuhlgerecht) Altes AKH, Hof 1 9., Spitalgasse 2-4 Tel: 4277/19553 Gewi-Fakultätsvertretung (rollstuhlgerecht) Altes AKH, Hof 2 9.,Spitalgasse 2-4 Tel: 4277/19670, Fax: 4277/ 19679 Bundesvertretung der ÖH (nicht rollstuhlgerecht) 9., Liechtensteinstraße 13 Tel: 310 88 80 106 Studientechnisches Studien- und Prüfungsabteilung Uni-Hauptgebäude 1., Dr. Karl Lueger-Ring 1, AudiMax-Gang Tel: 4277-DW Durchwahl Infobox: 8121 DW InländerInnenreferat: 12131 DW AusländerInnenreferat: 12121 DW Studienberechtigung: 12141 Datenkorrektur DW: 12161 Öffnungszeiten: Mo-Mi 9-12, Do 14-18, Fr 9-12 Uhr Dekanat der H.u.S. - Fakultät Uni-Hauptgebäude 1., Dr. Karl Lueger-Ring 1, Stiege IV, 2. Stock Tel: 4277 DW: 47010 od. 47001 Öffnungszeiten: Di, Do, Fr 9-12, Do 14-15.30 Uhr Prüfungsreferat der H.u.S. - Fakultät (nicht rollstuhltauglich) 1., Landesgerichtsstraße 18 Tel: 4277-47050 Öffnungszeiten: Di, Do, Fr 9-12, Do 14-15.30 Uhr Psychologische StudentInnenberatung 8., Lederergasse 35/ 4. Stock Tel: 402 30 91-0 Adressen Zivildienstberatung Arge für Wehrdienstverweigerung 1., Schotteng. 3a/1/59 Tel: 535 91 09 Stipendien Studienbeihilfebehörde (eingeschränkt rollstuhltauglich) 10., Gudrunstraße 179a Tel: 60171-0 www.stipendium.at Mo-Do 8.30-16 Uhr, Fr 9-14 Uhr Tel: 310 88 80/35, Fax: 318 88 80/12 Notruf und Beratung für vergewaltigte Frauen und Mädchen 523 22 22 Frauenhaus-Notruf: 545 48 00, 408 38 80, 202 55 00 Tag und Nacht erreichbar!!! Beratungsstelle: 2., Leopoldsg. 24 Tel: 214 03 73 od. 214 03 74 Frauenadressen Büchereien Projektzentrum für Frauen- und Geschlechtsforschung (ehem. Interuniversitäre Koorinationsstelle für Frauenforschung) 9., Spitalgasse 2, AAKH, Hof 7 Tel: 4277/26101, Fax: 4277/9261 Di-Do 10-12 Uhr, und nach Vereinbarung E-Mail: [email protected] Frauenhetz. Verein für feministische Beratung, Bildung und Kultur (nicht rollstuhltauglich) 3., Hetzgasse 42/1 Tel: 715 98 88, Fax: 715 98 88 20 UFO. UniFrauenOrt (nicht rollstuhltauglich) 9., Berggasse 5/24 Kontaktfrau: Karin Pichlkastner: Bücherbörse Universitätstr. 7 Neues Institutsgebäude im Erdgeschoß Tel.: 4277/19506 www.univie.ac.at/buecherboerse Mo-Mi 11-17, Do 14-19, Fr 10-15 Österreichische Nationalbibliothek (NB) 1., Josefsplatz 1 Tel: 534 10-0 http://www.onb.ac.at DW Ortleihe: 253, DW Fernleihe: 275 Orts- u. Fernleihe: Mo-Fr 9-15 Uhr Eingang Heldenplatz, Mitteltor Ariadne (frauenspezifisch): DW: 487 Mo-Fr 9-15 Uhr Eingang Heldenplatz, Mitteltor 107 Adressen Universitätsbibliothek der Uni Wien (UB) (eingeschränkt rollstuhltauglich) 1., Kr. Karl-Lueger-Ring 1 Tel: 4277/15102 oder 15001 Öffnungszeiten während des Semesters: Entlehnstelle: Mo u. Mi 9-16 Uhr, Di u. Do 9-19 Uhr, Fr 9-14 Uhr Großer Lesesaal: Mo-Fr 9-21.45 Uhr, Sa 9-12.45 Uhr Lehrbuchsammlung: Mo-Fr 9-13 Uhr, Di u. Do 16-19 Uhr Zeitschriftensaal: Mo-Fr 9-16 Uhr, Di u. Do 16-19 Uhr (Achtung! In den Ferien verkürzte Öffnungszeiten) ArbeiterInnenkammer-Bibliothek Prinz Eugenstr. 20-22, 1040 Wien Tel: 501 65/2352 od. 2452 Öffnungszeiten: Mo-Fr 13-19.30 Uhr, Sa 9-12 Uhr Sozialwissenschaftliche Dokumentation: Prinz Eugenstr. 20-22, 1040 Wien Öffnungszeiten: Mo-Fr 8-16 Uhr Städtische Bücherei 8., Skodagasse 20 Tel: 400/13 Öffnungszeiten: Mo, Do: 10-1930 Uhr, Di, Fr: 14-1930 Uhr 108 Dokumentationsarchiv des österr. Widerstandes (nicht rollstuhltauglich) 1., Wipplingerstr. 8 Tel: 534 36 779/01779 Öffnungszeiten: Mo-Do 9-17 Uhr Stichwort. Archiv der Frauen- und Lesbenforschung Bibliothek, Dokumentation, Multimedia (rollstuhltauglich) 15., Diefenbachg. 38 Tel: 812 98 86 Öffnungszeiten: Mo, Di 9-14 Uhr, Do 15-20 Uhr E-Mail: [email protected], [email protected] Frauensolidarität (rollstuhltauglich) 9., Berggasse 7/3. Stock Tel: 317 40 20-0, Fax: 317 40 20-355 Öffnungszeiten d Bibliothek: Mo-Mi 10-17 Uhr, Do 10-19 Uhr, Fr 9-12 Uhr E-Mail: [email protected] http://sus1.xphys.tuwien.ac.at/frida/ frauensoli/fsol.htm Literaturhaus 7., Seidengasse 13 Tel: 526 20 44/0 Adressen Volxbibliothek EKH Wielandg. 2-4 Öffnungszeiten: Mi 17-20 Uhr Schikaneder (rollstuhlgerecht) 4., Margaretenstr. 24 Tel: 585 28 67 Videothek Alphaville (Alle Filme in Originalfassung) 4., Schleifmühlg. 5 Tel: 585 19 66 Kinos HTU-Kino (nicht rollstuhltauglich) Kinovorführungen im Audimax der TU-Wien 6., Getreidemarkt Stadtkino (rollstuhlgerecht) 3., Schwarzenbergpl. 7 Tel: 712 62 76-0 Stöbergasse (Volkshochschule) 5., Stöbergasse 11-15 Tel: 546 66 30 Votivkino (nicht rollstuhltauglich) 9., Währingerstr. 12 Tel: 317 35 71 Mensen Filmcasino (rollstuhltauglich) 5., Margaretenstr. 78 Tel: 587 90 62 Filmmuseum (rollstuhlgerecht) 1., Augustinerstr. 1 Tel: 533 70 54-0 NIG, 7. Stock (rollstuhltauglich, Schlüssel für den Aufzug gibt’s beim Portier oder im Sozialzentrum) 1., Universitätsstraße 7 AAI (AfroAsiatisches Institut) 9., Türkengasse 3 Tel: 310 51 45 109 Adressen Katholische Mensa (nicht rollstuhlgerecht) 1., Ebendorferstr. 8 Tel: 408 35 870 Blue Box 7., Richterg. 8 523 26 82 Lokale/Cafes/Beisln Cafe Berg 9., Bergg. 8 319 57 20 Kulturzentrum und Cafe 7Stern 7., Siebensterngasse 31 523 61 57 www.7stern.net Cafe Eiles 8., Josefstädter Str. 2 405 34 10 Aera 1., Gonzagag. 11 533 53 14 Chelsea 8., Lerchenfeldergürtel U-Bahnbögen 29-31 407 93 09 Amerling Beisl 7., Stiftg. 8 523 64 75 EKH (Ernst Kirchweger Haus) 10., Wielandg. 2-4 (U1 Keplerplatz) www.med-user.net/ekh/ B72 8., Hernalser Gürtel, Stadtbahnbögen 72/73 409 21 28 Cafe Merkur 8., Lammg. 1 405 04 87 B.A.C.H. 16., Bachgasse 21 480 19 70 Rhiz 8., Lerchenfeldergürtel Stadtbahnbögen 37/38 409 25 05 Bendl 1., Landesgerichtsstr. 6 408 30 87 Saci 4., Mühlg. 20 587 70 36 110 Adressen Sagya 9., Liechtensteinerstr. 130a Frauenweb: www.frauenweb.at Cafe Stadtbahn 18., Gersthofer Str. 47 479 13 53 Plattform gegen Rassismus www.no-racism.net Szene Wien 11., Hauffg. 26 749 33 41 Tüwi 19., Peter Jordan Str. 76 368 60 26 Tunnel 8., Fuhrmannsg. 18a Cafe Votivpark 9., Koling. 5 317 12 46 WUK Werkstätten- und Kulturhaus 9., Währingerstr. 59 40121-0 Internetseiten FV Human- und Sozialwissenschaften www.fvhus.at ÖH Uni Wien www.oeh.univie.ac.at ZARA - Verein für Zivilcourage und Antirassismusarbeit www.zara.or.at Monochrom www.monochrom.at Malmoe www.malmoe.com Jungle World www.jungle-world.com Junge Welt www.jungewelt.de Radio Uton uton.univie.ac.at Radio Orange www.orange.or.at Philosophie-Lehre innovation.philo.at Philosophie-Lexika www.phillex.de www.philosophielexikon.de 111 112 A0318 D0308 A0316 C0319 C0305 Zeugnis-Verwaltung D0306 Herta-Firnberg-Stelle C0345 D0305 Brandschutzbeauftragter B0312 C0335 Studienberechtigungsprüfung BÖHM Hermann DETHLOFF Klaus EBERHARDT Angela ERNST Waltraud FISCHER Kurt FLATSCHER Matthias GABRIELWerner GOTZ Gerhard 47432 47481 47407 47422 47483 47489 47412 47482 10.30 - 11.30 14.30 - 15.30 u. n. Ü. Di 09.00 - 10.00 Di 09.30 - 10.30 Mo - Fr 11.00 - 13.00 Di 10.30 - 11.30 Mo 12.00 - 13.00 Di 14.00 - 15.00 Di 14.00 - 16.00 Mo 11.00 - 12.00 Do (SBP) 17.00 - 18.30 47431 Do 47484 Mi Raum Zuständigkeiten Tel. Sprechstunden C0215 Fam. Beihilfe., Einreich. Abschnitte Dipl.-Prüf. Term 47405 Mo, Di, Mi 09.00 - 11,30 Mo, Di 14.00 - 15.00 C0212 Mo - Fr 10.00 - 12.00 C0229 Frauenbeauftragte, Austauschprogramme 47421 Di 11.30 - 12.30 C0235 Ausl. Fragen, Diplom.- u. Dissert.-Beratung 47423 Mi 15.00 - 16.00 C0219 47488 Di 12.00 - 13.00 u. n. Ü. C0227 DiplomandInnen- und DissertantInnen-Beratung 47424 Do 15.00 - 16.00 C0221 Anfragen ausländ. Studierender, Erasmus 47420 Mo 15.00 - 16.00 C0208 Stipendien 47426 Di 17.00 - 18.00 C0212 47465 n. Ü. C0225 Verwaltung, Prof. Klein, Prof. H. Nagl 47402 Mo - Fr 09.00 - 12.00 Mo - Do 14.00 - 15.00 BADER Erwin BENEDIKT Michael 3. Stock GRIMMLINGER Friedrich KLEIN Hans-Dieter SCHWABE Wilhelm WALLNER Friedrich ZUCCATO Eva HILCZER-PLASCHKA Andrea NAGL Herta NAGL Ludwig GIAMPIERI-DEUTSCH Patrizia Name FALLY Elisabeth 2. Stock Sprechstunden Sprechstunden Raum Zuständigkeiten B0310 A0330 DiplomandInnen- und DissertantInnen Beratung A0312 B0311 Dekan, Anrechnungen Ethik, Austauschprogr. A0314 A0320 Studienprogrammleiter B0307 C0317 Auslandskontakte, Erasmus B0309 Prof. Kampits, Inst. Angel.; Fax 4277 47494 A0340 A0338 Externe Dozentin C0315 Medien und Öffentlichkeitsarbeit B0308 AV-Ausstattung A0334 DiplomandInnen- und DissertantInnen-Beratung B0305 Evaluierung der Lehre A0338 Herta-Firnberg-Stelle A0324 A0336 Prof. Pöltner, Tutoren, Inst. Angel; Fax 4277 47496 B0315 Auskünfte Ergänzungsstudium Ethik A0322 Doktoratsstudien C0333 Externer Dozent B0319 Allgem. Inst.angelegenheiten C0331 Leiterin der Fachbibliothek Fachbibliothek B0302 Wiener Dokumentationsstelle für Ethik C0303 Philosophie C0347 PP/P Name HALTMAYER Stephan HEINRICH Richard KAGERER Carina KAMPITS Peter LESER Norbert LIESSMANN Konrad MADER Johann NEMETH Dr. Elisabeth MARKUM Barbara PAUER-STUDER Herlinde PECHRIGGL Alice PFABIGAN Alfred PIRCHER Wolfgang PÖLTNER Günther RHEMANN Josef SCHÖNBAUMSFELD Genia VETTER Helmuth WACHTER Gertrud WEIBERG Dr. Anja WIMMER Franz Martin ZEIDLER Kurt Walter ZEINAR Hannelore MATZ Alexandra SCHÖNWETTER Wolfgang LENGAUER Erwin Studienrichtungsvertretung 47475 47464 47479 47476 47460 47474 47464 47470 47406 47477 47411 47487 47401 16820 16822 47471 19646 19645 47430 47413 47410 47480 47404 47440 Tel. 47478 47473 47403 Mi 15.00 - 16.00 Mo - Fr 09.30 - 12.00 Mo 15.00 - 17.00 Di 18.00 - 19.30 Mi 16.00 - 17.00 Mi 15.00 - 17.00 Mo, Di, Mi 09.00 - 17.00 Do und Fr 09.00 - 19.00 Mi u. n.V. 10.00 - 12.00 siehe Aushang siehe Aushang Sprechstunden Mi 16.00 - 17.00 Di 11.00 - 12.00 Mo - Do 13.00 - 16.00 Fr 10.00 - 12.00 Mi 10.00 - 11.00 (Allg.) 14.00 - 15.00 (Inst.) Do 09.30 - 10.30 Mi 13.00 - 15.00. n. Ü. Mi 16.00 - 18.00 Mo, Fr 09.30 - 11.30 Mi 14.00 - 16.00 Di 13.00 - 14.00 Di 15.00 - 16.00 Mi 08.30 - 09.15 Di 14.00 - 15.00 Do 10.00 - 11.00 Mi 10.00 - 12.00 Sprechstunden 113 Index Index Arnold, Markus 67 Auinger, Thomas 79 Baatz, Ursula 101 Bader, Erwin 21, 52, 96 Bauer, Ernst 100 Böhler, Arno 35 Böhm, Hermann 18, 83 Brezina, Friedrich 60 Dethloff, Klaus 58 Dutzler, Elisabeth 102 Elsigan, Alfred 60 Ernst, Waltraud 88, 92 Fischer, Kurt Rudolf 12 Flatscher, Matthias 26, 32 Füllsack, Manfred 15, 18 Gabriel, Werner 18, 51 Giampieri-Deutsch, Patrizia 36, 96 Gindl, Paul 103 Goodman-Thau, Eveline 92 Gotz, Gerhard 22, 44, 97 Grimmlinger, Friedrich 23, 93, 98 Gürses, Hakan 38 Haltmayer, Stephan 98 Hashi, Hisaki 31, 69 Heinrich, Richard 27, 41, 98 Heinz, Kolar 19 Hofmeister, Heimo 93 Hölzl, Bernhard 102 Holzleithner, Elisabeth 60 Hrachovec, Herbert 44, 78, 81, 85, 98 Kadi, Ulrike 89 114 Kampits, Peter 5, 6, 25, 32, 98 Klein, Hans-Dieter 12, 13, 48, 51 Lachawitz, Günter 91 Langthaler, Rudolf 67 Leser, Norbert 27 Marchart, Oliver 15 Marga, Andre 48, 67 Masek, Michaela 100 Matz, Alexandra 46 Moser, Susanne 16 Mras, Gabriele 75 Mühlöcker, Friedrich 101 Nagl, Herta 27, 48, 98 Nagl, Ludwig 62, 85 Nemeth, Elisabeth 29, 42 Neuwirth, Josef 101 Novotny-Török, Katalin 101 Pauer-Studer, Herlinde 44, 47, 100 Pfabigan, Alfred 49, 52, 58 Pircher, Wolfgang 42, 47 Pöltner, Günther 63, 81, 82, 99 Posch, Thomas 75 Posselt, Gerald 68 Prammer, Franz 60 Purdea, George 63 Ramharter, Esther 28, 33 Rhemann, Josef 58, 64, 67, 91 Riedenauer, Markus 13, 60 Schwabe, Wilhelm 60, 83 Sheikhalaslamzadeh, Ashraf 12, 50 Stoller, Silvia 87 Umek, Julia 24 Unterthurner, Gerhard 58 Urach, Hans 102 Velasques-Mejia, Manuel 94 Vetter, Helmuth 54 Waibel, Violetta 56, 70 Wallner, Friedrich 65, 94 Waniek, Eva 73 Weiberg, Anja 65 Wiater, Gottfried 102 Wimmer, Franz Martin 40, 53, 99 Woschnak, Maria 34 Zeidler, Kurt Walter 25, 41, 61, 99 unbezahlte anzeige Das Areal hinter dem Narrenturm im alten AKH wurde von der Uni bereits nach 2 Tagen geräumt um wieder einen Müllplatz daraus zu machen! wollen ihn wieder!!! Wir hatten Raum und wir www.freiraum.at.tt Theodor W. Adorno Gerhard Schweppenhäuser Hans Albert Eric Hilgendorf Karl-Otto Apel Walter Reese-Schäfer Hannah Arendt Karl-Heinz Breier Aristoteles Christof Rapp Roland Barthes Gabriele Röttger-Denker Georges Bataille Peter Wiechens Jean Baudrillard Falko Blask Walter Benjamin Sven Kramer Henri Bergson Gilles Deleuze Hans Blumenberg Franz Josef Wetz Jorge Luis Borges Adelheid HankeSchaefer Pierre Bourdieu Markus Schwingel Martin Buber Siegbert Wolf Edmund Burke Robert Zimmer Judith Butler Hannelore Bublitz Albert Camus Asa A. Schillinger-Kind Ernst Cassirer Heinz Paetzold E.M. Cioran Richard Reschika Auguste Comte Gerhard Wagner Jacques Derrida Heinz Kimmerle René Descartes Peter Prechtl John Dewey Martin Suhr Wilhelm Dilthey Matthias Jung Johannes Duns Scotus Mechthild Dreyer und Mary Beth Ingham Meister Eckhart Norbert Winkler Mircea Eliade Richard Reschika Norbert Elias Ralf Baumgart und Volker Eichener Epikur Carl-Friedrich Geyer Amitai Etzioni Walter Reese-Schäfer Ludwig Feuerbach Christine Weckwerth Paul K. Feyerabend Eberhard Döring Johann Gottlieb Fichte Helmut Seidel Michel Foucault Hinrich Fink-Eitel Gottlob Frege Markus Stepanians Sigmund Freud Hans-Martin Lohmann Hans-Georg Gadamer Udo Tietz Gandhi Andreas Becke Arnold Gehlen Christian Thies JohannWolfgang Goethe Peter Matussek Jürgen Habermas Detlef Horster Nicolai Hartmann Martin Morgenstern G.W.F. Hegel Herbert Schnädelbach Martin Heidegger Günter Figal Johann Friedrich Herbart Matthias Heesch Johann Gottfried Herder Jens Heise Thomas Hobbes Wolfgang Kersting Max Horkheimer Rolf Wiggershaus Edmund Husserl Peter Prechtl Karl Jaspers Werner Schüßler William James Diaz-Bone/Schubert C.G. Jung Micha Brumlik Immanuel Kant Jean Grondin Sören Kierkegaard Konrad Paul Liessmann Lawrence Kohlberg Detlef Garz Heinz Kohut Ralph J. Butzer Konfuzius Xuewu Gu N N Helmuth Plessner Kai Haucke Willard Orman Quine Geert Keil John Rawls Wolfgang Kersting Paul Ricœur Jens Mattern Jean-Jacques Rousseau Günther Mensching Jean-Paul Sartre Martin Suhr Max Scheler Angelika Sander Friedrich W.J. Schelling Franz Josef Wetz Friedrich Schlegel Berbeli Wanning Carl Schmitt Reinhard Mehring Arthur Schopenhauer Volker Spierling Georg Simmel Werner Jung Sokrates Christoph Kniest Baruch de Spinoza Helmut Seidel Rudolf Steiner Gerhard Wehr Botho Strauß Stefan Willer Leo Strauss Clemens Kauffmann Charles Taylor Ingeborg Breuer Thomas von Aquin Rolf Schönberger Christian Thomasius Peter Schröder Frankfurter Allgemeine Zeitung Jacques Lacan Gerda Pagel Gotthold Ephraim Lessing Werner Jung Emmanuel Lévinas Bernhard H.F. Taureck Claude Lévi-Strauss Edmund Leach John Locke Walter Euchner Niklas Luhmann Walter Reese-Schäfer Jean François Lyotard Walter Reese-Schäfer Niccolò Machiavelli Quentin Skinner Klaus Mann Peter Schröder Karl Mannheim Wilhelm Hofmann Karl Marx O.K. Flechtheim und H.-M. Lohmann Maurice Merleau-Ponty Christian Bermes Michel de Montaigne Peter Burke Thomas Morus Dietmar Herz Friedrich Nietzsche Wiebrecht Ries Nikolaus von Kues Norbert Winkler Charles Sanders Peirce Helmut Pape Jean Piaget Ingrid Scharlau Platon Barbara Zehnpfennig »Von den diversen Einführungsreihen ist die aus dem Hause Junius besonders zu loben.« Reihe zur Einführung Angewandte Ethik Urs Thurnherr Antike politische Philosophie Walter Reese-Schäfer Argumentationstheorie Josef Kopperschmidt Buddhismus Jens Schlieter Computerphilosophie Klaus Mainzer Erkenntnistheorie Herbert Schnädelbach Die europäischen Moralisten Robert Zimmer Feministische Ethik Saskia Wendel T H E M AT I S C H E EINFÜHRUNGEN Paul Tillich Gerhard Wehr Alexis de Tocqueville Michael Hereth Paul Valéry Ralph-Rainer Wuthenow Eric Voegelin Michael Henkel Michael Walzer Skadi Krause und Karsten Malowitz Max Weber Volker Heins Alfred North Whitehead Michael Hauskeller Ludwig Wittgenstein Chris Bezzel Feministische Theorien Regina Becker-Schmidt und Gudrun-Axeli-Knapp Geschichtsphilosophie Johannes Rohbeck Grundbegriffe der Ethik Gerhard Schweppenhäuser Hermeneutik Matthias Jung Hinduismus Andreas Becke Historische Anthropologie Jakob Tanner Interkulturelle Philosophie Heinz Kimmerle Islam Peter Heine Kulturphilosophie Ralf Konersmann Moralbegründungen Konrad Ott Rechtsphilosophie Detlef Horster Semiotik Gerhard Schönrich Taoismus Florian C. Reiter = Neuerscheinung Neufassung Nachauflage Paul Feyerabend von Rüdiger Safranski Michel Foucault Koch/Kähler Hans-Georg Gadamer Safranski/Brill Jürgen Habermas Ulrich Boehm Martin Heidegger Rüdiger Safranski Niklas Luhmann Thomas Strauch Peter Sloterdijk Safranski/Boehm Ludwig Wittgenstein Rainer Otte Philosophie heute in den USA Gero von Boehm VIDEOFILME Z U R P H I LO S O P H I E www.junius-verlag.de