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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis
Wintersemester 2004/05
kommentiert
Philosophie
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www.malmoe.org
Sensationsjournalismus
für Fortgeschrittene
Inhalt
Inhalt
Unireform continued...
Das Philosophiestudium
Faustregeln für den (neuen) Studienplan
Neuer Studienplan
Übergangsfristen alter und neuer Studienplan
Alter Studienplan
4
6
7
8
10
10
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
n.Ü.
DiplomandInnen- und DissertantInnenseminare
Lehrveranstaltungen für PP/P
12
26
48
63
81
92
96
100
Wissenschaftliche Schreibwerkstätten für Frauen
Diplomarbeitscoaching-Gruppen für Studentinnen
104
105
Adressen
Internetseiten
106
111
Sprechstunden
112
Index
114
Impressum:
Medieninhaberin: HochschülerInnenschaft an der Universität Wien, StrV Philosophie
Redaktion: Christoph Leitl, Odin Kröger, Lukas Mairhofer, Karin Kuchler, Roman Widholm
Anzeigen: Michael Zakel-Reip
Lay-out: Odin Kröger, Karin Stöger, Lukas Mairhofer, Karin Kuchler
Herstellerin: Druckerei Fiona, Wien
Titelbild: Karin Stöger
3
Editorial
Unireform continued...
Willkommen in der flachen Welt der neuen Universität. Unsere Uni arbeitet seit
Beginn dieses Jahres nach dem geltenden Recht des UG 02, dessen Implementierung nach nunmehr neun Monaten an vielen Stellen immer noch nicht abgeschlossen wurde. Das erste halbe Jahr in der selbstverschuldeten – da weitgehend
resignierend hingenommenen – Unmündigkeit war gekennzeichnet durch Improvisation unter teilweise prekären rechtlichen Voraussetzungen. Das Vorhaben seiner geltungsbedürftigen Magnifizenz Rektor Winckler, die größte Universität des
Landes als Erste in die Strukturen des neuen Universitätsgesetzes abzuführen, bewirkte wie befürchtet, dass viele für den Lehrbetrieb notwendigen Entscheidungen
nicht, verspätet oder im rechtsfreien Raum getroffen werden mussten, da die nach
neuem Gesetz dazu zuständigen und berechtigen Instanzen noch nicht eingerichtet, geschweige denn besetzt waren.
Welche Auswirkungen hat dies auf das Institut für Philosophie? Nun - ein „Institut für Philosophie“ im bewährten Rechtsstatus gibt es nicht mehr. Wirklich „flache Strukturen“ bedeuten schließlich, dass bei Dreien (Rektorat – Fakultät – Institut) einer zuviel ist. Also weg mit den Instituten, das Zepter in die Hand des Rektorats und ein paar Bissen vom Reichsapfel in den Schoß der Dekane. An dieser
Stelle sollten wir vielleicht DekanInnen schreiben - bei einem Verhältnis von 17
Dekanen zu einer Dekanin ist gender mainstreaming jedoch einfach zu euphemistisch.
Aber wir wären keine österreichische Universität, wenn die Dinge so lägen, wie sie
sind. Denn auch wenn es zwischen Rektorat und Fakultät keine wirklich entscheidungsbefugten Instanzen mehr gibt, so wird die vertraute Umgebung zumindest
virtuell weitergeführt und ein den Entscheidungen des Dekans unterstellter Institutsvorstand bestellt. Wer diese Funktion künftig ausüben wird, steht noch nicht
fest, im Fall der Philosophie besteht jedoch Hoffnung auf die Bestellung einer Professorin.
4
Editorial
Solltet Ihr euch weiterhin mit einer Körperschaft identifizieren wollen, kommt ihr
um unsere neue „Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft“ nicht herum.
Gemäß der Erbfolge stehen die ehemaligen Institutsvorstände Peter Kampits (Philosophie) und Ines Breinbauer (Pädagogik) als Dekan und Vize-Dekanin an der
Spitze dieser Fakultät, welche neben Philosophie und Pädagogik auch die Wissenschaftstheorie und das Institut für Schulpraktische Ausbildung (ISA) umfasst. Für
die Verwaltung, Planung und Organisation der Lehre funktioniert fortan ein Studienprogrammleiter (SPL), welcher neben seiner Verpflichtung auf „Qualitätsmanagement“ nicht zuletzt Ansprechperson für eure Fragen und Anliegen als Studierende sein sollte. Für die Studienrichtungen Philosophie und PP/P wurde Ende des
Sommersemesters Konrad Liessmann als SPL eingesetzt.
Diese Studienprogrammleitung entscheidet künftig über wichtige Bereiche eures
Studiums (Anrechnungen, Bewilligungen, Vergabe der „externen“ Lehre, usw.), ist
jedoch in diesen Entscheidungen letztendlich dem Studienpräses (z. Zt. Vizerektor
Mettinger) unterstellt. Beratend unterstützt wird der SPL zumal von einer Studienkonferenz (Stuko), in welcher die Studienrichtungsvertretung die Hälfte der „beratenden“ Delegierten stellt. Dieses „goodwill“ kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass studentische Mitbestimmung mit dem UG weitgehend eliminiert
und in den entscheidenden Gremien konsequent marginalisiert wurde.
Die Arbeit in diesen flachen Hierachien ist für uns ebenso neu wie für jene EntscheidungsträgerInnen, welche künftig über eure Studienangelegenheiten richten
werden. Als Studienrichtungsvertretung ist es nicht zuletzt unsere Aufgabe, euch
bei studientechnischen Problemen zu helfen und gegebenenfalls entsprechend zu
intervenieren. Deshalb möchten wir euch bitten, die Erfahrungen mit der neuen Organisationsstruktur nicht für euch zu behalten und uns auf strukturelle und
personelle Probleme aufmerksam zu machen.
Eure Institutsgruppe Philosophie
5
Zum Studium
Das Philosophiestudium
Studienkennzahl:
A 296
Mindeststudiendauer:
Durchschnittsdauer:
4 + 4 Semester
14 Semester
Zusatzprüfungen:
Latinum bis zum Ende des 1. Abschnitts.
Institut:
NIG; Universitätsstaße 7, 2. und 3. Stock
Tel: 01 / 42 77 - 474 01 (Sekretariat)
Homepage: http://timaois.philo.at
Dekan:
Peter Kampits
Studienprogrammleiter: Konrad Paul Liessmann
Zeugniskammerl:
Computerraum:
3. Stock/Gang B Zi. 323
3. Stock/Gang A Zi. 321
Sekretariate:
finden sich über beide Stöcke verteilt.
Bibliothek:
NIG, 3. Stock/Gang C; Tel: 4277/16822;
Öffnungszeiten: Mo–Fr 10:00-18:00.
Kommunikationsraum:
3. Stock, neben dem Philo-Kammerl
jd. Mi 11:00 Frühstück
jd. Do 18:00 Plenum
StRV:
Philosophie:
Kammerl 3. Stock/Gang C Zi. 347 (bei Stiege III)
Journaldienste: siehe Aushang und Homepage:
Tel: 01 / 42 77 - 196 46
E-Mail: institutsgruppe.philosophie@reflex.at
Homepage: http://ig.philo.at
PP/P:
Kammerl 3. Stock/Gang C, Zi. 303 (bei Stiege II).
Tel: 01 / 42 77 - 196 45
Homepage: http://www.univie.ac.at/strv-hus-la
6
Zum Studium
Faustregeln für den neuen Studienplan
Das Diplomstudium Philosophie ist ein Einzelstudium, dauert 8 Semester und
umfaßt 120 Semesterwochenstunden (SSt.), wobei davon 72 SSt. (Wahl-) Pflichtfächer und 48 SSt. sog. „freie Wahlfächer“ ausmachen. Der erste Studienabschnitt
umfaßt 40 SSt., der zweite Studienabschnitt umfaßt 32 SSt. Voraussetzungen für
das Studium der Philosophie ist Nachweis der Kenntnisse des Lateinischen und einer lebenden Fremdsprache. Diese Nachweise sind bis Ende des ersten Studienabschnitts zu erbringen.
Im ersten Studienabschnitt lassen sich 8 SSt. des zweiten Studienabschnittes vorziehen. Im zweiten Studienabschnitt sind mindestens 8 SSt. als SE (im zweiten
Studienabschnitt gibt es keine PS) zu absolvieren. Eine LV der Philosophie muß
in einer lebenden Fremdsprache besucht werden, oder man/frau absolviert die LV
„Griechische philosophische Terminologie“.
Prüfungsmodalitäten werden spezifisch von den Lehrenden bestimmt, es muss
aber jedenfalls vier Prüfungstermine geben. Die Abgabe schriftlicher Beiträge, also
Seminararbeiten in prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen ist nur mehr bis zur
Nachfrist des Folgesemesters möglich (WS: bis Ende November; SoSe: bis Ende
April). Ein SE darf besuchen, wer bereits zwei PS erfolgreich hinter sich gebracht
hat.
Zur Diplomprüfung wird auch eine Leseliste geprüft, diese wird individuell mit
der PrüferIn vereinbart muss aber mindestens 15 „Hauptwerke“ enthalten. Von
diesen wiederum müssen zumindest je drei aus vier der sechs „Epochen“ des Studienplans sein.
Hinweis: Im Vorlesungsverzeichnis ist die Anrechenbarkeit von Lehrveranstaltungen wie folgt angegeben:
Fächer: (6) (4/2/2) (PP 57.3) (PPP 3/2/6)
(6)
(4/2/2)
(PP 57.3)
(PPP 3/2/6)
Die Nummer 6 gibt die Anrechenbarkeit im alten Studienplan an.
Neuer Studienplan Philosophie: Diese Lehrveranstaltung würde laut neuer Anrechnung in
den 2. Abschnitt (4), in den Wahlfächern (2) zu Feministischer Philosophie (2) gehören.
Studienplan Philosophie und Psychologie
Die Nummer, die mit PPP beginnt bezeichnet die Zurechnung für LehramtsstudentInnen
nach dem alten Studienplan PPP.
7
Zum Studium
Neuer Studienplan
§ 3. Erster Studienabschnitt (40 SSt.; 4 Semester):
(1) Studieneingangsphase (6 SSt.)
1. Einführung VO
2. Einführung UE
3. Wissenschaftliches Arbeiten UE
(2) Pflichtfächer (34 SSt.)
1. Geschichte der Philosophie
3 VO zu 3 von 6 Perioden (Antike/Mittelalter/Frühe Neuzeit bis
Kant/Deutscher Idealismus/Philosophie des 19.Jhd/Philosophie des
20.Jhd)
2. Metaphysik/Ontologie VO&PS
3. Ethik VO&PS
4. Erkenntnistheorie
5. Logik
6. Sprachphilosophie
7. Rechtsphilosophie & Philosophie des Politischen
8. Philosophische Anthropologie
9. Ästhetik
10. aus den Pflichtfächern 1-9 des 1. Abschnitts PS/SE/UE
11. aus den Pflichtfächern 1-7 und/oder
den Wahlpflichtfächern 1-4 des 2. Abschnitts
2 SSt.
2 SSt.
2 SSt.
6 SSt.
4 SSt.
4 SSt.
2 SSt.
2 SSt.
2 SSt.
2 SSt.
2 SSt.
2 SSt.
4 SSt.
4 SSt.
Hinweis: SSt. steht für „Semesterwochenstunde(n)“. Das ist jene Zeit, die eine Lehrveranstaltung in der
Woche (des Semesters) angeboten wird und in der du anwesend sein musst/sollst/kannst. Wobei eine SSt.
45 Minuten und nicht einer ganzen Stunde entspricht.
8
Zum Studium
§ 4. Zweiter Studienabschnitt (32 SSt.; 4 Semester):
(1) Pflichtfächer (18 SSt.)
1. Geschichte der Philosophie
3 VO zu den vom ersten Abschnitt fehlenden 3 Perioden
2. Metaphysik/Ontologie
3. Ethik
4. Erkenntnistheorie
5. Logik
6. Naturphilosophie
7. Außereuropäische Philosophie
(2) Wahlpflichtfächer (14 SSt.)
1. Religionsphilosophie oder Geschichtsphilosophie
2. Sozialphilosophie oder Feministische Philosophie oder
Geschlechterforschung
3. Wirtschaftsphilosophie oder Wissenschafts- und
Technikphilosophie oder Philosophie der Medien
4. Hermeneutik oder Kulturphilosophie oder
interkulturelle Philosophie
5. Vertiefung der (Wahl-)PflichtFächer des ersten/zweiten
Studienabschnitts oder ein PjS über mindestens über
zwei Semester
6 SSt.
2 SSt.
2 SSt.
2 SSt.
2 SSt.
2 SSt.
2 SSt.
2 SSt.
2 SSt.
2 SSt.
2 SSt.
6 SSt.
§ 5. Freie Wahlfächer (48 SSt.)
Diese Stunden kannst du sowohl zur Vertiefung des Philostudiums, als auch zur
Ergänzung mit anderen Fächern verwenden. Ihre Absolvierung ist Vorraussetzung
für den Abschluss des 2. Abschnitts, du kannst sie aber auch schon im 1. Abschnitt
belegen. An der Uni Wien musst du die freien Wahlfächer entweder als Module
absolvieren oder deine individuelle Kombi von der StudienprogrammleiterIn
(SPL) bewilligen lassen. Bei den Modulen hast du die Wahl 1 zu 48 SSt., 2 zu 24
SSt. oder 1 zu 32 SSt. mit 16 freien Stunden zu belegen. Was du machst, musst du
innerhalb der ersten zwei Semester deines Studiums der SPL bekanntgeben.
9
Zum Studium
Übergangsfristen alter und neuer Studienplan
Wenn du gerade zu studieren beginnst, bist du automatisch im neuen Studienplan. Falls du schon länger studierst kannst du im alten Studienplan bleiben oder
in den neuen zu wechseln. Falls du normal im alten Studienplan fertig studieren
willst, hast du für den ersten Abschnitt bis längstens 30. April 2005 und den zweiten Studienabschnitt bis längstens 30. November 2008 Zeit. Das ist für die Universität Wien einheitlich geregelt worden. Danach – und wenn du dein Studium
unterbrichst (außer Beurlaubung) – kippst du zwangsmäßig in den neuen Studienplan. Außerdem kannst du jederzeit (auch außerhalb der Inskriptionsfrist) in den
neuen Studienplan wechseln. Dadurch verlierst du dein Nebenfach und studierst
nur mehr Philosophie.
Alter Studienplan
Es gibt acht Prüfungsfächer, die der Einfachheit halber mit einer Codenummer versehen wurden:
1:
2:
3:
4:
5:
6:
7:
8:
Einführung in die Philosophie (Einführungsphase)
Geschichte der Philosophie
Metaphysik, Ontologie
Ethik
Wissenschaftstheorie
Erkenntnistheorie
Logik
Weiteres Fach (z. B. Sozialphilosophie, feministische Philosophie)
Außerdem gibt es noch 9: Vorprüfungsfach, zum Thema Methodenproblematik
oder Sozialgeschichte der Philosophie, das aber nur für HauptfachphilosophInnen
zu absolvieren ist (im Ausmaß von zwei SSt.); im ersten oder im zweiten Studienabschnitt.
Stehen bei einer Lehrveranstaltung (LV) mehrere Nummern, kann mensch sich
aussuchen, für welches Fach diese LV angerechnet werden soll.
10
Zum Studium
1. Abschnitt (32 SSt.):
Aus 1
VO
UE
2 SSt. = Einführungsphase, verpflichtend
2 SSt.
im ersten Studienjahr zu
absolvieren
Aus 2
VO od. UE 6 SSt.
Aus 6
Aus 7
Aus 2,3,4,5 oder 8
VO od. UE min. 2 SSt.
VO od. UE min. 2 SSt.
VO od. UE min. 2 SSt.
Aus 1,2,3,4,5,6,7 od. 8
VO od. UE 6 SSt.
}
insgesamt aber 16 SSt.
Im 1. Abschnitt sind aus diesen 32 SSt. mindestens 12 SSt. zu absolvieren, die
nicht Vorlesungen sind (d.h. Übungen, Konversatorien, Proseminare, ...). Der
1. Abschnitt ist geschafft, wenn frau/man alle Zeugnisse beisammen hat, dann
benötigt frau/man einen Prüfungspaß, in den die LVs eingetragen werden. Dieser
muss beim Prüfungsreferat in der Landesgerichtsstraße eingereicht werden, am
Institut ist Fr. Fally zuständig.
2. Abschnitt (24 SSt.):
Aus 2
Aus 3
Aus 4
Aus 5
Aus 6,7 od. 8
Aus 2,3,4,5,6,7, od. 8
4 SSt.
4 SSt.
4 SSt.
4 SSt.
2 SSt.
6 SSt. (Schwerpunkt)
Für die Beendigung des 2. Abschnitts ist außerdem noch eine Diplomarbeit und
eine mündliche Diplomprüfung erforderlich.
11
Montag
Montag
Seminar Logik und Metaphysik
Hans-Dieter Klein
SE 2 Std., 9:00-11:00, Beginn 4.10.04, HS 2G (601004)
Fächer: (3) (3/2/2) (4/1/2) (PP 57.3.1) (PPP 5/2/a/4)
Kommentar: Das Thema (siehe VO mit gleichem Titel) wird durch Referate und
Seminararbeiten zur angegebenen Literatur gemeinsam erarbeitet.
Zeugnis: Anwesenheitspflicht, Seminararbeit
Literatur:
Aristoteles, Metaphysik Kant, Prolegomena ...
Klein (Hg.), Letztbegründung als System?, Bouvier, Bonn 1992
Selbstverständnis der Frauen im Islam bzw. im Sufismus im
Kontext des interkulturellen Verständnisses
Ashraf Sheikhalaslamzadeh
VO 2 Std. Mi 9:30-11:00 Hs. 3B NIG (694017)
Fächer: (8) (4/2/2, 4/2/4) (PP 57.3.4) (PPP 5/2/a/5)
Nietzsche
Kurt Rudolf Fischer
KO 2 Std., Mo 10:00-12:00 Hs. 3B NIG
Fächer: (8) (3/2/8) (PPP 5/2/a/6) (57.6) (695676)
Kommentar: Bei dieser Übung wird der vorgeschlagene Text genau gelesen und
anschließend folgende Themen diskutiert: Nietzsche und Existentialismus,
Tiefenpsychologie, Wiener Kreis und Nationalsozialismus.
Ein Zeugnis ist zu erwerben durch Mitarbeit und Teilnahme an der
schriftlichen Prüfung am Ende des Semesters.
12
Montag
Logik und Metaphysik
Hans-Dieter Klein
VO 2 Std., 11:00-13:00, Beginn: 4.10.04, HS 2G (696888)
Fächer: (3) (3/2/2, 4/1/2) (57.6) (5/2/a/4)
Kommentar: Die Metaphysik, d. h. die Wissenschaft vom Seienden im Allgemeinen und im Ganzen, ist in der Antike zugleich mit der Logik und in Verbindung
mit dieser entstanden. Die Lehrveranstaltung zeichnet die Verbindung von Logik
und Metaphysik in Tradition und Gegenwart nach und versucht, aktuelle Lösungsvorschläge für zentrale metaphysische Probleme anzubieten.
Didaktik: jeweils 1 Stunde Vortrag, 1/2 Stunde Diskussion
Zeugnis: mündliche Einzelprüfung
Literatur:
Platon: Theaitetos, Phaidon, Parmenides, Sophistes
Aristoteles: Metaphysik, Organon
Descartes: Meditationes de prima philosophia
Leibniz: Monadologie
Kant: Kritik der reinen Vernunft, Kritik der praktischen Vernunft, Kritik der
Urteilskraft Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die wird als
Wissenschaft auftreten können
Hegel: Wissenschaft der Logik
Klein: Metaphysik. Eine Einführung, Wien 1984
Aristoteles: Nikomachische Ethik
Markus Riedenauer
VO 1 Std., 12:00-14:00 Hs. 2i NIG (601693)
4.10., 8.11., 15.11. und 6.12.2004-31.1.2005
Fächer: (2) (3/2/1, 4/1/1) (PP 57.2.5) (5/2/a/2)
Kommentar: Die Nikomachische Ethik des Aristoteles gilt als Begründung der philosophischen Ethik überhaupt und zählt zu den am meisten rezipierten Werken der
europäischen Philosophiegeschichte. Auch die Aristoteles-Renaissance in der jüngeren Ethik legt es nahe, dieses Hauptwerk zu behandeln. Zentrale Theorien des aristotelischen Denkens werden darin angesprochen: der Zusammenhang mit anderen
praktischen Wissenschaften wie Politik und Rhetorik, mit Naturphilosophie und
13
Montag
Metaphysik, die Frage nach dem spezifisch Menschlichen (Seele und Werk), Finalität und Intentionalität, Möglichkeit und Wirklichkeit, Emotionen und Freiheit des
Willens, Glück und Lust, Gerechtigkeit und Freundschaft, Erziehung und Gesellschaft, Vervollkommnung intellektuellen Könnens, Physis und Logos, Praxis und
Theorie, Bezug zum Göttlichen und zur Zeit.
Ziel der Veranstaltung ist, die Nikomachische Ethik zu verstehen, auch als Ausgangspunkt für den philosophischen Diskurs und Forschungsdebatten bis heute,
und anhand des Textes Grundbegriffe und wesentliche Theorien des Aristoteles
kennenzulernen. Nach einer Einführung in die Philosophie des Aristoteles und den
geschichtlichen Kontext sollen im WS 2004 die Bücher I - V, im SS 2005 VI - X
behandelt werden. Die eigene Lektüre des Textes wird angeregt und begleitet.
Literatur:
Aristoteles: Nikomachische Ethik: versch. Ausgaben, empfohlen: Hgg. von G.
Bien, übersetzt von E. Rolfes, bei Meiner. Dies im Netz (aber ohne Zeilenzählung,
mühsam zu laden): http://gutenberg.spiegel.de/aristote/nikomach/nikomach.htm
Hardie W. F. R.: Aristotle’s Ethical Theory, Oxford (Clarendon) 1968/ 19802
Höffe Otfried (Hg.): Aristoteles, Die Nikomachische Ethik (Klassiker auslegen),
Berlin 1995
Höffe Otfried: Praktische Philosophie. Das Modell des Aristoteles (Epimeleia 18),
München 1971 / 21996
Kenny Anthony: Aristotle on the Perfect Life, Oxford (Clarendon Press) 1992
Ritter Joachim: Metaphysik und Politik. Studien zu Aristoteles und Hegel,
Frankfurt (Suhrkamp) 1977
Rorty Amelie Oksenberg (Hg.): Essays on Aristotle’s Ethics, Berkeley etc. (Univ. of
Calif. Pr.) 1980
Wolf Ursula: Aristoteles‘ Nik. Ethik, Darmstadt (WBG) 2002
Einführend:
Buchheim Thomas: Aristoteles, Freiburg (Herder Meisterdenker) 1999
Höffe Otfried: Aristoteles, München 1996
14
Montag
Neuere Sozialphilosophie und ihr Wandel:Von Marx bis Luhmann
Manfred Füllsack
VO 2 Std.Mo 14:00-16:00 Hs. 2i NIG (696876)
Fächer: (8) (4/2/2) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/3)
Anmerkung: Kommentar ausnahmsweise nur online unter:
http://homepage.univie.ac.at/manfred.fuellsack/lehrveranstaltungen.html
Die Einheit Europas und ihre Grenzen. Philosophische Perspektiven
Oliver Marchart
PS 2 Std., 14-tägig, ab 11.10.2004, Mo 14:00-18:00 Hs. 3A NIG (696928)
Fächer: (8) (3/2/7)
15
Montag
Problem der Anerkennung: Hegel, Marx, Sartre
Susanne Moser
PS, 2 Std., Mo 15:00-16:30, Beginn: 4.10.04, Hs. 3E NIG (695847)
Fächer: (8) (3/2/7)
Kommentar: Ziel der auf zwei Semester aufgeteilten Lehrveranstaltung ist es, in einem ersten Schritt die historische Entwicklung der Anerkennungsproblematik im
Detail nachzuvollziehen und diese dann in einem zweiten Schritt mit zeitgenössischen Anerkennungstheorien in Verbindung zu bringen. “Anerkennung ist zu einem Schlüsselbegriff unserer Zeit geworden. Eine ehrwürdige Kategorie der Hegelschen Philosophie, wieder zum Leben erweckt durch die politische Theorie, scheint
dieser Begriff heute von zentraler Bedeutung für die Analyse von Kämpfen um
Identität und Differenz zu sein”, betonen Nancy Fraser und Axel Honneth am Anfang ihres 2003 erschienen Buches Umverteilung oder Anerkennung.
Zu Beginn der Lehrveranstaltung gehen wir bis auf die Ursprünge der Anerkennungsproblematik bei Fichtes Grundlage des Naturrechts zurück, wo wir die Annahme finden, dass jedem Rechtsverhältnis bereits ein Anerkennungsverhältnis
zugrunde liegen muss. Aufbauend auf Fichte und in Auseinandersetzung mit der
bisherigen Naturrechtstradition entwickelt Hegel von seinen frühen Schriften in
der Jenaer Realphilosophie über die Phänomenologie des Geistes bis hin zu den
Grundlinien der Philosophie des Rechts eine Gesellschaftstheorie, die das Anerkennungsproblem als innere Struktur menschlicher Vergesellschaftung, sowohl den
sittlichen Verhältnissen als auch den Institutionen, zugrunde legt. Diese stufenweise Entwicklung des Hegelschen Anerkennungskonzepts soll im Proseminar Schritt
für Schritt anhand ausgewählter Sekundärliteratur von Ludwig Siep, Manfred Riedel und Joachim Ritter nachvollzogen werden, wobei sowohl auf das historische
Umfeld Hegels als auch auf die enorme Wirkungsmächtigkeit seiner Schriften eingegangen wird.
In einem weiteren Schritt wenden wir uns der Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie und den Ökonomischen-Philosophischen Manuskripten (1844) von Karl
Marx zu. Um die Entwicklung von Hegel zu Marx besser nachvollziehen zu können, werden wir auf Karl Löwith zurückgreifen und auch Alexandre Kojève und
Georg Lukács, deren Hegellektüre von der Absicht getragen ist, Marx durch Hegel
besser zu verstehen, in die Betrachtung mit einbeziehen.
16
Montag
Zum Abschluss der Lehrveranstaltung wird auf Jean-Paul Sartres Anerkennungstheorie, die zu Beginn des zweiten Teil des Lehrveranstaltung ausführlich behandelt werden soll, Bezug genommen und zwar in Form eines Exkurses, den Ludwig
Sieps in Anerkennung als Prinzip der praktischen Philosophie vornimmt, mit dem
Hinweis, dass bei Sartre im Gegensatz zu Hegel, die Bedeutung eines Dritten für
die Bildung eines “Wir”-Bewußtseins in den Mittelpunkt rückt.
Didaktik: Einführung und Referatsvergabe zu Beginn der Lehrveranstaltung. Vorkenntnisse sind zwar hilfreich, werden aber nicht vorausgesetzt. Vielmehr sollen die
verschiedenen Themen und Begriffe sukzessive im Rahmen der Lehrveranstaltung
gemeinsam erarbeitet und diskutiert werden. Wie zuletzt sollen auch diesmal wiederum die Primärtexte als gemeinsame Lektüre in Dialog gebracht werden zu den
vorgetragenen Referatstexten. Die Prüfungen können sowohl mündlich als auch in
Form von Referaten oder schriftlichen Arbeiten abgelegt werden.
Literatur:
Johann Gottlieb Fichte, Grundlage des Naturrechts, Hamburg: Felix Meiner 1979
G.W.F. Hegel, Jenaer Schriften 1801-1807, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1986
G.W.F. Hegel, Jenaer Realphilosophie, Hamburg: Felix Meiner 1969
G.W.F. Hegel, Phänomenologie des Geistes, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1993
G.W.F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Frankfurt am Main:
Suhrkamp 1995
Karl Marx, Friedrich Engels, Studienausgabe Band I Philosophie,Frankfurt am
Main: Fischer 1990
Karl Marx, Friedrich Engels, Studienausgabe Band II Politische Ökonomie,
Frankfurt am Main: Suhrkamp 1990
Marx, Engels, Ausgewählte Werke, Band I, Berlin: Dietz 1981
Jean-Paul Sartre, Das Sein und das Nichts, Versuch einer phänomenologischen
Ontologie, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1995
Herbert Schnädelbach, Hegel zur Einführung, Hamburg: Junius 1999
Ludwig Siep, Anerkennung als Prinzip der praktischen Philosophie.
Untersuchungen zu Hegels Jenaer Philosophie des Geistes, München: Karl Alber
1979
Karl Löwith, Von Hegel zu Nietzsche, Hamburg: Felix Meiner 1995
Alexandre Kojèves, Hegel. Kommentar zur Phänomenologie des Geistes, Frankfurt
am Main: Suhrkamp 1975
17
Montag
Hans Friedrich Fulda und Dieter Henrich (Hg.), Materialien zu Hegels
«Phänomenologie des Geistes, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1973
Joachim Ritter, Metaphysik und Politik. Studien zu Aristoteles und Hegel,
Frankfurt am Main: Suhrkamp 1969
Manfred Riedel, Zwischen Tradition und Revolution. Studien zu Hegels
Rechtsphilosophie, Stuttgart: Klett-Cotta 1969
Real Freedom for All. Soziale Gerechtigkeit am Ende der
Arbeitsgesellschaft
Manfred Füllsack
SE 2 Std. Mo 16:00-18:00 Hs. 2i NIG (696956)
Fächer: (8) (4/2/2) (PP 57.6) (PPP 5/2/a/3)
Anmerkung: Kommentar ausnahmsweise nur online unter:
http://homepage.univie.ac.at/manfred.fuellsack/lehrveranstaltungen.html
Der Marxismus I (System, Ideologie, Praxis)
Hermann Böhm
VO 2 Std. Mo 16:00-18:00 Hs. 2G NIG (695768)
Fächer: (4/2/2) (PPP 5/2/a/1) (PP 57.3.1)
Einführung in das chinesische Denken
Werner Gabriel
VO 2 Std. 16:30-18:00, Beginn: 4.10.04, Hs. 34 HG (693978)
Fächer: (8, 4) (3/2/3, 4/1/7) (PPP 5/2/a/5) (PP 57.6)
Kommentar: Vorlesung zur Chinesischen Philosophie als Alternative zur westlichen Tradition
In einem ersten Abschnitt wird die Auseinandersetzung mit der klassischen chinesischen Philosophie (Menzius, Hsün tse) zu Ende geführt. Dann folgt eine Erörterung der Voraussetzungen, die den Konfuzianismus zum beherrschenden politischen und kulturelle System in China gemacht haben.
18
Montag
Der nächste Abschnitt ist der ausführlichen Diskussion verschiedener Schulen des
chinesischen Buddhismus gewidmet, vor allem jener, die bei uns unbekannt sind.
Didaktik: Vorlesung mit Beteiligung von Hörerinnen und Hörern
Zeugniserwerb durch mündliches Kolloquium
Literatur:
Bauer Wolfgang: Geschichte der chinesischen Philosophie. München 2002
Chan Wing-tsit: A Source Book in Chinese Philosophy. Princeton 1973
Iikeda Daisaku: Der chinesische Buddhismus. Berlin 1990
Izutsu Toshihiko: Philosophie des Zen-Buddhismus. Hamburg 1979
Hashi Hisaki: Vom Ursprung und Ziel des Zen. Die Philosophie des originalen
Zen-Buddhismus. Wien 1997
Schmidt-Glintzer Helwig: Das alte China. Von den Anfängen bis zum 19.
Jahrhundert. München 1995 Beck’sche Reihe Bd.2015
Die Spätphilosophie Schellings. Ein Beitrag zur Philosophie des
19. Jahrhunderts
Heinz Kolar
VO, 2 Std., 17:00–18:30, Beginn: 11.10.2004, Hs. 32 HG (601 708)
Fächer: (2) (3/2/1, 3/1/1, 4/2/1)
Kommentar: Die Spätphilosophie Schellings ist nach wie vor ein unbewältigtes
Problem in den systematischen Bemühungen um ihre Grundlegung und ihre Methode: es gibt zwar viele Einzeluntersuchungen, aber wenig grundsätzlich Systematisches. Schelling nimmt Motive der Kantischen praktischen Philosophie auf und
führt sie weiter zu einer positiven Bestimmung. (vgl. Philosophie der Offenbarung,
8.Vorlesung; Philosophie der Mythologie,12.Vorlesung) Die Differenz von Essenzbestimmungen (logischen Vernunftbestimmungen) und Existenzbestimmungen
Substanz- oder Wirklichkeitsbestimmungen) soll zu einem Begriff einer Wirklichkeit führen, der über bloß als logisch notwendig gedachte Bestimmungen hinausgeht, denn „von einem Entschluss, einer Handlung oder gar einer Tat weiß das
reine Denken nichts, in welchem alles mit Notwendigkeit sich entwickelt.“ Und
es würde daher die Hegelsche Unterscheidung auch nicht zureichen, die im Begriff der Religion zwischen Vorstellung und Denken unterscheidet. „Negative“ und
„positive Philosophie“ fordern und ergänzen einander, wobei die „positive Philo-
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Montag
sophie“ Voraussetzung und Telos der „negativen Philosophie“ ist. Die Totalität des
Seins geht voraus und ist daher als vorausgesetzte, die allem Denken „zuvorkommt“
zu begreifen. Dies sei der „wirkliche Anfang“ der Philosophie als Wissenschaft des
„freien Denkens“ , das nicht bloss in dialektischer Weise einen als notwendig so
und nicht anders zu bestimmenden Inhalt aufnehmen und aneignen muss, sondern
sich frei für oder gegen ihn entscheiden kann. Die „Idee“ ist als der höchste Begriff
zu fassen, der „nur wirklich ist als das Gegenteil alles Allgemeinen, ein Einzelwesen - das allerdings durch die Idee bestimmt, aber nicht durch diese, sondern unabhängig von ihr wirklich D i n g ist, das was Kant nicht erreichen konnte.“ (Phil. d.
Mythologie, 12.Vorlesung). Das Wesen der Idee ist ihr sich aus sich Heraussetzen
in ihre als absolut zu begreifende Voraussetzung als erfahrene Wirklichkeit, wirkliches Handeln, geschichtliche und zeitliche Subjektivität. Der „philosophische Empirismus“ im Unterschied zu einem Empirismus der unmittelbaren Sinneswahrnehmung ist ein metaphysischer Empirismus (vgl. Einleitung in die Philosophie
der Offenbarung, 6.und 7. Vorlesg.) Doch kann diese „Erfahrung, durch welche
die höchste Erkenntnis vermittelt ist... selbst ... nur eine philosophische oder eine
solche sein, die das Resultat philosophischer Bestrebungen ist...“ (Darstellung des
philosophischen Empirismus, l836). Das, was als die höchste Bestimmung in der
„negativen Philosophie“ als existierend gefunden wurde, ist das „reine Dass“, von
dem zum „Was“ fortgegangen wird. Dieses „Prius“ ,das zum Anfang einer anderen
Wissenschaft gemacht wird als die Vernunftwissenschaft oder die Wissenschaft der
Idee es sein können, wird vom Begriff aus sich herausgesetzt als unbegrifflich, aber
als solcher zu begreifender Anfang. (Philosophie der Mythologie, 24. Vorlesung)
Das Prius ist seiner Wirklichkeit nach eine „res facti“ und kann daher auch nur faktisch bewiesen werden. Anders gewendet: um über das Denken als Prinzip hinauszugelangen bedarf es eines praktischen Antriebes, denn im Denken „ist nichts Praktisches, der Begriff ist nur contemplativ und hat es nur mit Notwendigem zu tun,
während es sich hier um etwas ausser der Notwendigkeit Liegendes, um etwas Gewolltes, handelt.“ (Philosophie der Mythologie, 24. Vorlesg.) Und dieses Wollen ist
der Anfang einer anderen Welt, die außer der Idee gesetzt ist, es ist die Ursache seiner selbst. Man kann von ihm nur sagen, dass es ist, n i c h t dass es notwendig ist.
Es ist das „Urzufällige“, der „Urzufall“ selbst, wobei ein großer Unterschied besteht
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Montag
„zwischen dem Zufälligen, das durch ein anderes ist, und dem d u r c h s i c h
s e l b s t Zufälligen, welches keine Ursache hat außer s i c h s e l b s t und von
dem erst alles andere sich ableitet.“ (a.a.O., 20. Vorles., 464)
Didaktik: Fortlaufende Textinterpretationen mit Diskussionsmöglichkeit. Kurzreferate zu wichtiger Sekundärliteratur. Fotokopien der Texte, die nicht in der stwAusgabe von Schellings Werken aufscheinen, werden zur Verfügung gestellt.
Zeugniserwerb: durch Referat oder schriftliche Arbeit oder Kolloquium.
Literatur:
Text:
F. W. J. Schelling, Auswahl aus den gesammelten Werken, stw 424 und 425
Sekundärliteratur:
Le dernier Schelling. Raison et Positivité, hrsg. v. Courtine u. Marquet, Paris 1994
Borlinghaus, Ralf : Neue Wissenschaft : Schelling und das Projekt einer positiven
Philosophie, Bern 1995
Franz, Albert: Philosophische Religion. Eine Auseinandersetzung mit den
Grundproblemen der Spätphilosophie Schellings, Amsterdam / Würzburg 1992
Heckmann, Reinhard u. a.: Natur und Subjektivität. Auseinandersetzung mit
Schellings Naturphilosophie, Stuttgart 1985
Holz, Harald: Spekulation und Faktizität. Zum Freiheitsbegriff des mittleren und
späten Schelling, Bonn 1970
Hutter, Axel: Geschichtliche Vernunft. Die Weiterführung der Kantischen
Vernunftkritik in der Spätphilosophie Schellings, Frankfurt a. M. 1996
Loer, Barbara: Das Absolute und die Wirklichkeit in Schellings Philosophie, Berlin
1974
Sollberger, Daniel: Metaphysik und Invention. Die Wirklichkeit in den
Suchbewegungen negativen und positiven Denkens in Schellings Spätphilosophie,
Würzburg 1996
Grundfragen der christlichen Sozialphilosophie
Erwin Bader
SE 1 Std., Beginn 11. Okt. 2004, 17:00-19:00 Hs. 3C NIG (696749)
Fächer: (8) (4/2/2) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/5)
gemeinsam mit HS-Prof. DDr. MMag. Herbert Pribyl
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Montag
Kommentar: Aus christlicher Sicht hat die Gottesbeziehung notwendigerweise eine
soziale Relevanz. Dies drückt die christliche Sozialphilosophie aus und unternimmt
eine sozialethische Analyse und Kritik der komplexen zwischenmenschlichen Beziehungen von der konkret-existenziellen Ebene bis hin zu den diversen Dimensionen einer globalisierten Welt. Die christliche Sozialphilosophie ist also ein besonderer Fall einer ganzheitlichen Betrachtung kultureller Phänomene und ihr Einfluß
reicht in unterschiedliche wissenschaftliche Fachbereiche, wie Philosophie, Theologie und Ethik, Rechtswissenschaften, Staats- und Wirtschaftstheorie sowie Politologie.
In diesem Seminar kommt es zu einem Meinungsaustausch zwischen zwei Fachkräften, dem seit langen mit diesem Thema befaßten Philosophen Erwin Bader
und Herbert Pribyl, einem sowohl politikwissenschaftlich und theologisch als auch
philosophisch ausgewiesenen Universitätslehrer für christliche Gesellschaftslehre an
der Uni Wien und an einer theologischen Hochschule.
Grundlegung der Erkenntnistheorie
Gerhard Gotz
VO 2Std., Mo 18:00-19:30, Beginn: 11.10.04, Hs. II NIG (696770)
Fächer: (6, 3) (3/2/4, 4/1/4) (PP 57.2.4) (PPP 4/2/c/1)
Kommentar: Wenn Wahrheit - nach einer klassischen Definition - die Übereinstimmung von Wissen und Gegenstand, Subjekt und Objekt sein soll, dann erhebt
sich die Frage, wie wir diese beiden Seiten überhaupt vergleichen können. Empirische Erkenntnis versucht es mit der Korrektur des gegenständlich Gedachten oder
Vorgestellten an den sinnlich beobachtbaren Fakten. Warum kommt sie damit nie
an ein endgültiges Ziel? Unter anderem deshalb, weil auch die Sinnlichkeit zum
Subjekt und nicht zum Objekt gehört. Das Objekt als solches kann nicht wahrgenommen, es muss zur Wahrnehmung immer hinzugedacht werden.Hier scheint die
idealistische Konsequenz unausweichlich, dass es überhaupt keine Objekte, kein
Sein außerhalb des Denkens geben kann: Differenz wie Identität im Wahrheitsbegriff sind eine reflexionsinterne Angelegenheit, und der wesentliche, letztlich absolute Grund des Subjekts wie auch aller seiner Objekte ist die Selbstbestimmung des
Denkens oder des Geistes.Wenn sich zeigt, dass auch diese Lösung keine ist, weil
das Denken sich nicht aus sich selbst differenzieren kann, dann stehen wir nicht
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Montag
nur neuerlich vor der Frage nach Form und Wahrheit unserer Erkenntnis, sondern
vorerst noch fundamentaler vor dem Problem, wie unser reflexives menschliches
Bewusstsein überhaupt Inhalt haben kann. Eine Antwort darauf wird wohl über allen Empirismus u n d Idealismus hinausgehen müssen.
Literaturhinweise in der Vorlesung.
Ansätze zur Dialektik I: Platon
Friedrich Grimmlinger
SE 2 Std., Mo 18:00-20:00, Hs. 2H NIG (601151)
Fächer: (3) (4/1/2) (PP 57.6.1) (5/2/a/4)
Kommentar: Platon und Hegel können als die bedeutendsten klassischen Denker
zu Dialektik angesehen werden. Für Platon gründet „Dialektik“ zunächst im „dialégesthai“ als dem Sich-Unterreden bzw. der Kunst der Unterredung in bezug auf
für das Leben in der Polis relevante Themen, wie die Tugend, ihre Lehrbarkeit, die
Gerechtigkeit insbesondere. Darunter fällt sowohl die Tätigkeit der Sophisten wie
auch diejenige des Sokrates, wobei sich – wie wir aus den frühen Dialogen Platos
wissen – ein bedeutsamer Unterschied zeigt: geht es doch Sokrates in Abhebung
von den Sophisten um den unvoreingenommenen Blick auf die jeweilige Sache
selbst, unabhängig von persönlichen oder anderen spezifischen Interessen. So wird
für den mittleren Plato, etwa im Phaidon und in der Politeia, Dialektik zur sachgemäßen Unterredung philosophischer Themen, dies zunächst eher programmatisch. Die Sache selbst gründet in der Idee, der Antwort Platos auf die Parmenideische Frage nach dem Sein, aus dem das Nichtsein ausgeschlossen sein soll. Die
Ideen und deren höchste, die Idee des Guten, hält diesen ausschließlich positiven
Sinn und somit das eleatische Erbe in sich. Platos weiterer Denkweg ist dem Kampf
gegen den Eleatismus wie auch weiterhin gegen die Sophistik gewidmet. Im Dialog Sophistes schließlich wird dem Sein des Nichtseienden sein volles Recht eingeräumt, womit etwas erreicht ist, was auch für das z.B. von Hegel her übliche Verständnis von Dialektik charakteristisch ist: der Gedanke des Entgegengesetztseins
an sich selbst. Im Dialog Parmenides schließlich bringt Platon diesen Gedanken
in einer „dialektischen Übung“ an der Dialektik des Einen und Vielen zur reifsten
Ausgestaltung, wie sie ihm als möglich erschien.
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Montag
In dem anspruchsvollen Vorhaben ist also der Weg des Philosophen Parmenides bis
zu Platos Dialog Parmenides zu beschreiten. Die Dialektik Platos erscheint insgesamt gesehen offener als diejenige Hegels. Die Beschäftigung mit ihr scheint mir so
einen positiven Beitrag zur Auseinandersetzung mit und der Erforschung der Dialektik Hegels zu geben. Im Sommersemester 2005 werde ich ein Seminar zur Dialektik Hegels anbieten.
Didaktik: Zeugniserwerb durch Übernahme eines Referats (Vortrag nebst kompakter schriftlicher Darstellung). Weitere Informationen zur Didaktik und Organisation des Seminars sowie zur Literatur in der ersten Seminarsitzung am 4.10.
Autonomie, Freiheit und Selbstbestimmung unter besonderer
Berücksichtigung psychologischer Probleme bei onkologischen
Erkrankungen
Julia Umek
VO 1 Std., Mo 18:00-19:00 Hs. 3E NIG (696955)
Fächer: (8) (3/2/3) (PPP 5/2/a/2) (57.3.3)
Kommentar: Ein besonderes Problem stellt die Frage der Autonomie und Selbstbestimmung bei krebskranken Menschen und im speziellen bei terminalen Krebskranken dar.
Ein großes Problem sind die, selbst unter Spezialisten in der Onkologie, nicht einheitlichen Therapieempfehlungen. Auch das gefürchtete Urteil: austherapiert, verlangt nach einer Diskussion über Autonomie und Selbstbestimmung in der letzten
Phase des Lebens eines onkologischen Patienten.
Patientenwille und Fürsorgepflicht des Arztes stehen hier einander oft unvermittelt
gegenüber; eine große Hilflosigkeit aller Beteiligten ist die Folge.
Die Lehrveranstaltung will diesen Problemen anhand von klassischen und auch
neueren philosophischen Texten, als interdisziplinär geführte Diskussion, nachgehen.
Didaktik: VO diese LV ist auch für Studierende der Psychologie und Medizin gedacht, die sich für diese Problemstellung sensibilisieren wollen und für Philosophie-Studierende die ihr Wissen zu diesen Fragestellungen vertiefen wollen.
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Montag
Zeugniserwerb durch mündliche Prüfung oder Referat oder schriftliche Arbeit mit
anschließender mündlicher Prüfung über die schriftliche Arbeit; die VO ist einstündig, es kann jedoch ein Zeugnis für 2 Stunden am Ende des Sommersemesters
2005 erlangt werden.
Literatur:
Arnd T. May Autonomie und Fremdbestimmung bei medizinischen
Entscheidungen für Nichteinwilligungsfähige
Peter Kampits: Der Mythos vom Menschen
Einführung in die Erkenntnistheorie
Kurt Walter Zeidler
VO 2 Std., 18:30-20:00, Beginn: 11.10.04, Hs. 7 HG (601116)
Fächer: (6,5) (3/2/4) (PPP 4/2/c/1) (PP 57.2.4)
Kommentar: Nach einem historischen Überblick über die verschiedenen Phasen
und Erscheinungsformen der neuzeitlichen Erkenntnislehre von Bacon und Descartes bis hin zum Neopositivismus (Erfindungskunst, Erkenntnispsychologie, Erkenntniskritik, Erkenntnistheorie und Wissenschaftstheorie), wird im Anschluß an
Kant, in Auseinandersetzung mit der antiken und neueren Skepsis, sowie im Hinblick auf den Wahrheitsbegriff, die Erkenntnistheorie als eine Theorie erkenntnisbegründender (transzendentaler) Handlungen bzw. als transzendentale Logik bestimmt.
Didaktik: Vortrag. Zeugniserwerb durch schriftliche Prüfung am Semesterende
oder mündliche Einzelprüfung.
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Dienstag
Dienstag
Heidegger liest Nietzsche. Der Nihilismus als End- und Höhepunkt der Metaphysik
Matthias Flatscher
PS 2 Std., 9:00-11:00 Hs. 2H NIG (696744)
Fächer: (3) (3/2/2) (PPP 4/2/d/3)
Kommentar: Ab Mitte der 30er Jahre widmete sich Heidegger in mehreren Vorlesungen und Einzeluntersuchungen dem Werk Nietzsches. In seiner Auslegung bildet der nietzscheanische Nihilismus den End- und Höhepunkt des neuzeitlichen
Subjektivismus und der gesamten abendländischen Metaphysik. Gleichzeitig gilt
Nietzsche auch als Wendepunkt für Heideggers eigenes Denken, da erst durch diese intensive Auseinandersetzung das Projekt einer „Verwindung“ der Metaphysik,
die Konzeption einer Seinsgeschichte und der Ausblick für ein „anderes“ Denken
scharfe Konturen erhielt. In der Lehrveranstaltung, die sich explizit an Studierende
ohne einschlägige Heidegger-Kenntnisse wendet, soll anhand einer genauen Lektüre der Abhandlung „Nietzsches Wort »Gott ist tot«“ in das Spätwerk von Heidegger
eingeführt werden.
Didaktik: In den einzelnen Sitzungen soll der Basistext gemeinsam gelesen und
Schritt für Schritt erläutert werden.
Zeugniserwerb: Nachdem keine Referate vorgesehen sind, wird eine aktive Mitarbeit von allen Studierenden im close reading erwartet. Daneben ist das Verfassen einer schriftlichen Hausübung (3-5 Seiten) und das Absolvieren einer Abschlussprüfung für den Zeugniserwerb obligatorisch.
Literatur:
Primärtext: Heidegger, Martin: „Nietzsches Wort »Gott ist tot«“, in: Holzwege.
Hg. v. Friedrich-Wilhelm v. Herrmann. 7. Aufl. Frankfurt am Main: Klostermann
1994, 209-269 [Gesamtausgabe Bd. 5].
Eine kommentierte Liste mit weiteren Literaturangaben wird in der LV ausgeteilt
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Dienstag
Philosophie lesen
Richard Heinrich
UE 2 Std., 9.00-11.00, Beginn: 5. 10.04, HS 3B (696774)
Fächer: (1) (3/1/2) (PPP 4/2/d/3)
Kommentar: Der Text: Descartes, Meditationen
Ziele der Übung: Bekanntschaft mit - und Übung von – Verfahrensweisen der philosophischen Auseinandersetzung mit Text.
Praktisches zu den Fragen von (Stichworte):
Sprache, Terminologie, Übersetzung
Sekundärliteratur
Hilfsmittel
Exzerpieren
Diskussion und gemeinsames Lesen
Was soll man lesen, und wie genau?
Theoretisches zu den Fragen:
Was ist das Verhältnis von Sprache, Schrift, Text, Argument, Theorie?
Was ist das Verhältnis von Lesen, Verstehen, Interpretieren?
Philosophie der Kunst
Norbert Leser
VO 2 Std., 9:00-11:00, Hs. 33 HG (601442)
Fächer: (8) (3/2/9) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/2)
Grundbegriffe der Kulturwissenschaften.: Denken
Herta Nagl
VO 2 Std., 9:00-11:00, Beginn: 5.10.2004, Hs. 42 HG (696889)
Fächer: (6) (3/2/4, 4/1/4) (PP 57.2.4) (PPP 4/2/c/1)
Kommentar: Die LV ist Teil einer einführenden Vorlesungsreihe, in der Begriffe,
die im Vokabular der Kulturwissenschaften eine zentrale Stellung einnehmen, näher untersucht werden. In diesem Semester geht es um das ‚Denken’. Zu erörtern
sind zunächst die unterschiedlichen Bedeutungen des Ausdrucks ‚Denken’ in der
Alltagssprache – wir reden z.B. von ‚Nachdenken’, ‚Andenken’ und ‚Gedenken’ und
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Dienstag
gebrauchen Prädikate wie ‚bedenklich’ oder ‚gedankenvoll’. Lässt sich ungeachtet
dieser Bedeutungsvielfalt eine gemeinsame Grundlage ausmachen? Die VO wird
erkunden, welche spezifisch menschliche Kompetenz Denken darstellt, und dabei
exemplarische Texte aus der Geschichte der Philosophie heranziehen. Wie ist etwa
Kants These „Das Denken ist ein Sprechen und dieses ein Hören“ gemeint? Thematisiert wird u.a. das Verhältnis von Denken und sinnlicher Wahrnehmung, der
diskursive Charakter des Denkens, die Synthesis-Leistung des Denkens, der Unterschied von Denken und Erkennen, der Bezug ‚meines’ Denkens zur Allgemeinheit
der Sprache und das Verhältnis von Denken und Handeln. Im speziellen wird zu
erörtern sein, wie weit sich Philosophie als eine ausgezeichnete Form des Denkens
darstellt – etwa wenn Hegel die Philosophie als „Denken des Denkens“ bestimmt.
Literatur:
Claudio LaRocca, Was Aufklärung sein wird. Zur Diskussion um die Aktualität
eines Kantischen Konzepts, in: Recht, Geschichte, Religion. Die Bedeutung Kants
für die Gegenwart, hg.v. Herta Nagl-Docekal und Rudolf Langthaler, Berlin 2004.
Immanuel Kant, Was heißt: sich im Denken orientieren? ( 1786).
Johann Gottfried Herder, Abhandlung über den Ursprung der Sprache (1772).
Martin Heidegger, Was heißt Denken? (1954).
Theodor W.Adorno, Negative Dialektik (1966).
Prüfungen:
Für die schriftliche Prüfung zu dieser VO werden vier Termine (im Jänner, März,
April und Juni) zur Verfügung stehen.
Philosophie: Logik oder Literatur?
Esther Ramharter
SE 2 Std., 9:00-11:00, Hs. 3F NIG (696169)
Fächer: (7,6) (4/1/5) (PP 57.3.4) (PPP 4/2c/2)
Kommentar: Es wird ein axiomatischer Kalkül der Aussagenlogik und Prädikatenlogik vorgestellt, Verbindungen dieses Kalküls zu Problemen der alltagssprachlichen Kommunikation hergestellt sowie auf die Bedeutung der Logik an verschiedenen Stellen der Philosophie (z.B. in Wittgensteins Tractatus) hingewiesen.
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Dienstag
Die Vorlesung hat zum Ziel, erstens ein Verständnis dafür zu wecken, wie Formalwissenschaften arbeiten, und zweitens die Rolle von Logik in der Philosophie anzudeuten. Vortrag mit Möglichkeit zu Fragen und Diskussion
Wiener Kreis: Geschichte und Soziologie der Wissenschaft:
Frank, Neurath und Zilsel
Elisabeth Nemeth
VO 2 Std., 10.00-12.00, HS 2i NIG (696779)
Fächer: (5) (4/2/3) (PP 57.2.4) (PPP 4/2/c/3)
Kommentar: Unser Bild der Philosophie des Wiener Kreises hat sich stark verändert. Die Forschungen der letzten beiden Jahrzehnte haben unter anderem auch die
(in der akademischen Welt bis heute weit verbreitete) Einschätzung korrigiert, im
Logischen Empirismus habe die Reflexion auf den historischen und sozialen Kontext der Wissenschaft keine oder höchstens eine marginale Rolle gespielt. Heute
wissen wir, dass einige der Proponenten des Wiener Kreises (vor allem Neurath,
Carnap, Hahn und Frank) ein sehr klares Bewusstsein davon hatten, dass sich ihre
Bemühungen, die Grundlagen wissenschaftlichen Wissens philosophisch neu zu
verstehen, keineswegs „neutral“ zu den sozialen und politischen Kämpfen der Zeit
verhielten – Carnaps Vorwort zum Logischen Aufbau der Welt von 1928 und das
Manifest von 1929 sind nur die bekanntesten Beispiele für diese Sicht ihrer wissenschaftsphilosophischen Arbeit. Dennoch: explizite Aussagen darüber, welche Stellung der Geschichte und Soziologie der Wissenschaft im neuen Bild des Wissens
zukommen sollte, sind nicht allzu häufig. Der am weitesten ausgearbeitete Beitrag
zu diesem Thema stammt sicherlich von Edgar Zilsel, auch wenn er wegen seines
frühen Todes Fragment bleiben musste. Zilsels wissenschaftshistorisch / soziologisches Projekt zählt zwar heute zu den Pionierarbeiten der Science Studies; die philosophische Relevanz seines originellen Denkens – zwischen Kantianismus, logischem Empirismus und Marxismus – ist aber bis heute weitgehend unterschätzt.
Während Zilsels Ansatz freilich nicht als typisch für den Wiener Kreis gelten kann,
gehören Otto Neurath und Philipp Frank zu den Mitgliedern des Kreises, die dessen Profil wesentlich mitbestimmt haben. In ihrem Werk haben wissenschaftshis-
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Dienstag
torische - und soziologische Themen von Anfang an eine wichtige Rolle gespielt.
Die Vorlesung wird sich daher zuerst mit Neurath und Frank beschäftigen, und erst
später (zum größeren Teil erst im Sommersemester) Zilsel zuwenden.
Didaktik: Vorlesung mit Diskussion.
Zeugniserwerb: schriftlich am Ende des Semesters. Weitere Prüfungstermine im
folgenden Semester.
Literatur:
Cartwright, Nancy, Jordi Cat, Lola Fleck, Thomas E.Uebel, 1996: Otto Neurath:
Philosophy between Science and Politics, Cambridge, Cambridge University Press
Frank, Philipp, 1932: Das Kausalgesetz und seine Grenzen, Vienna: Springer
Verlag, transl. by Robert S. Cohen and M. Neurath, as: The Law of Causality and
its Limits. Dordrecht: Kluwer, 1998
Frank, Philipp,1949: modern science and its philosophy, Cambridge: Harvard
University Press
Frank, Philipp, 1952: Wahrheit – relativ oder absolut? Mit einem Vorwort von
Albert Einstein, Zürich: Pan
Friedman Michael, 1999: Reconsidering Logical Positivism, Cambridge:
Cambridge University Press
Haller, Rudolf, 1993: Neopositivismus. Eine historische Einführung in die
Philosophie des Wiener Kreises, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Neurath, Otto, 1981-1998: Gesammelte Schriften, Bd. 1 bis 5, hg. von Rudolf
Haller et al., Wien: Hölder-Pichler-Tempsky
Raven, Diederick und Krohn, Wolfgang, 2000: „Edgar Zilsel: His Life and Work“,
in E. Zilsel, Edgar: The Social Origins of Modern Science, ed. by Diederick
Raven, Wolfgang Krohn and Robert S. Cohen, Dordrecht: Kluwer, p.xix-lix
Uebel, Thomas E., 2000b: Vernunftkritik und Wissenschaft: Otto Neurath und
der erste Wiener Kreis, Wien – New York: Springer
Zilsel, Edgar, (1918)1990: Die Geniereligion. Ein kritischer Versuch über das
moderne Persönlichkeitsidealmit einer historischen Begründung. (1.Auflage Wien
und Leipzig 1918), hg. von Johann Dvorak, Frankfurt: Suhrkamp
Zilsel, Edgar, 1926: Die Entstehung des Geniebegriffs. Ein Beitrag zu
Ideengeschichte der Antike und des Frühkapitalismus, Tübingen
Zilsel, Edgar, 1976: Die sozialen Ursprünge der neuzeitlichen Wissenschaft, hg.
von Wolfgang Krohn, Frankfurt / Main
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Dienstag
Zilsel, Edgar, 1992: Wissenschaft und Weltanschauung. Aufsätze 1929-1933, hg.
von Karl Acham, Wien-Köln-Weimar
Die Welt der vergleichenden Philosophie - Mit besonderer
Berücksichtigung des Zen-Buddhismus und der Kyoto-Schule
Hisaki Hashi
VO 2 Std., 11:00-13:00, Beginn: 12. Oktober, Hs. 3B NIG (694016)
Fächer: (8) (4/1/7) )(PP 57.6) (PPP 5/2/a/5)
Kommentar: Im neuen Studiengesetz wird gefragt, ob und wie weit Hörer/innen
aus verschiedenen Themengebieten der Philosophie Kennntisse sammeln und wie
sie aus dieser Serie sinnvolle Erkenntnisse für ihr Leben erwerben können. M.E.
nach ist die vergleichende und Kulturen verbindende Philosophie für dieses Ziel
geeignet. Man geht von einem Denkhorizont einer bestimmten Philosophie-Schule zu einem anderen. Besonders wenn es um den Stoff von Denkern der unterschiedlichen Kulturen geht, ist die Spannung der beiden Themenfelder intensiver:
Kein einziger Terminus ist in den beiden Kulturen gleich. Notwendig ist dazu, sich
ständig die beiden unterschiedlichen Maßstäbe und Denkansätze zu vergegenwärtigen. Begleitet vom aktiven Denken wandelt man von einem Gebiet zum anderen. Dabei klärt sich der wichtige Grundzug der vergleichenden Philosophie: die
Eröffnung einer neuen Dimension durch flexibles und dynamisches Denken. Die
Klarstellung der theoretischen Unterschiede von einem Denker zum anderen bedeutet zugleich das Praktizieren der pluralistischen Denkweise. Die Ausübung hiervon führt zum Erkennen und Für-Wahrhalten, was die Kulturen verbindende Philosophie bedeutet. Nicht nur philosophein im Sinne der antiken Griechen, sondern
auch darshana (das klare, in die unzerstörbare Wahrheit hineindringende Anschauen) aus dem Altertum Indiens, das einsichtige Erfassen des Gesetzes der unveränderlichen Wahrheit (zhé) und ihre Umsetzung auf Handlungspraxis (xín) in China:
Die durch Jahrtausende entwickelten Denktraditionen strömen in unserer Zeit zu
einer Mündung. Diese LV zielt einerseits auf das klar logische Begreifen der Philosophie unterschiedlicher Kulturen. Dies wirkt sich auf der anderen Seite als das
Öffnen und Neukonstruieren unseres Denkens im Spannungsfeld der universellen
Philosophie aus.
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Dienstag
Didaktik: Es wird in jeder Vorlesung ein bestimmter Textteil eines Autors mit einem weiteren der anderen Kultur verglichen. Eine Flexibilität, die Maßstäbe des
Denkens der beiden Autoren zu akzeptieren, und die Aktivität, sich gleichmäßig in
die beiden Dimensionen des unterschiedlichen Denkens hineinzudenken, gehören
zu dieser LV. Die letzte Viertelstunde ist der Diskussion zur Verfügung gestellt. Es
wird eine einmalige Einführungspraxis zazen auf freiwilliger Basis dargeboten, welches zum problemlosen Begreifen des Stoffes der LV hilfreich ist.
Zeugniserwerb: Durch mündliche Einzelprüfung.
Literatur: Am Anfang des Semesters bekannt gegeben.
Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
Matthias Flatscher, Peter Kampits
UE 2 Std., 11.00-13.00, Beginn: 12. 10., HS 3D, NIG, 3. Stock (696885)
Fächer: (1) (3/1/3)
Kommentar: In dieser Lehrveranstaltung soll das nötige Grundgerüst zur Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten vermittelt werden, deren Erfolg bis zu einem gewissen Grad auch von der Einhaltung formaler Kriterien abhängt. Effiziente Recherchen und das Exzerpieren von Texten ersparen vor allem viel Zeit und ermöglichen dadurch eine intensivere Beschäftigung mit den Inhalten. Die gute Gliederung und Aufbereitung einer wissenschaftlichen Arbeit ist zum einen dem Verständnis der ZuhörerInnen bzw. LeserInnen förderlich und lässt sie den Inhalten
leichter folgen, zwingt aber zum anderen auch die VerfasserInnen selbst, ihre Gedanken zu ordnen und Themenbereiche zu strukturieren.
Themenschwerpunkte:
I.) Recherchen in Bibliotheken
II.) Formale Kriterien (Zitieren, Fußnoten, Bibliographieren etc.), Aufbau / Präsentation von Referaten sowie Gliederung von schriftlichen Texten
III.) Bücherkunde (philosophische Nachschlagewerke, Philosophiegeschichten etc.)
und praktischer Umgang mit elektronischen Datenträgern bzw. dem Internet
IV.) Inhaltliche Einführungen in philosophische Strömungen des 20. Jahrhunderts
Didaktik: Ziel dieser Veranstaltung ist die Vermittlung von formalem Basiswissen
für StudienanfängerInnen, um diesen den Einstieg in das wissenschaftliche Arbeiten zu erleichtern. Große Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang den kon-
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Dienstag
kreten Anwendungen (z.T. in Form von Hausübungen) zu. Die formalen Anforderungen sollen anhand von inhaltlichen Themenkomplexen eingeübt werden, die
zugleich einen ersten, überblicksartigen Einstieg in die Philosophie des 20. Jahrhunderts liefern.
Zeugniserwerb: Regelmäßige Teilnahme, verpflichtende Abgabe von Hausübungen und schriftliche Abschlussprüfung.
Literatur: Die Unterlagen werden über das Internet abrufbar sein:
http://phaidon.philo.at/~ranke/
Nachdem die LV auf max. 70 TeilnehmerInnen beschränkt ist, ist eine Voranmeldung erforderlich! Eine Anmeldeliste hängt an der Zimmertür von M. Flatscher
(NIG 3. Stock, Zi. D 305) aus. Sie können sich auch direkt per E-Mail an matthias.fl[email protected] wenden.
Einführung in die Logik (Aussagen und Prädikatenlogik 1.
Stufe)
Esther Ramharter
VO 2 Std., 11:00-13:00 Hs. III NIG (695860)
Fächer: (7) (3/2/5) (PP 57.2.3) (PPP 4/2/c/2)
Kommentar: Logik und Literatur kann man als zwei Extreme der Auffassungen
ansehen, was unter Philosophie zu verstehen sei. Ist die Philosophie als „hard science“ zu etablieren, die ebenso rigide Ansprüche stellt wie die Formalwissenschaften, oder ist in der Philosophie alles erlaubt, was interessiert?
Diskutiert werden entsprechend sehr unterschiedliche Texte, wie etwa Texte von
R.Carnap und M.Nussbaum. Die Literatur wird zu Beginn des Semester bekannt
gegeben, da die TeilnehmerInnen aus einer umfangreicheren Liste von Vorschlägen
auswählen können.
Die TeilnehmerInnen sollen einen Text referieren und den darin zum Ausdruck
kommenden Standpunkt das ganze Semester über mit den anderen Standpunkten
in Beziehung setzen.
Vorausgesetzt werden Kenntnisse in der Logik im Ausmaß etwa der „Einführung in
die Logik“
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Klassiker der Naturphilosophie
Maria Woschnak
SE 2 Std., 11:00-13:00, Beginn: 12. Oktober 2004, Hs. 2H NIG (600088)
Fächer: (8) (4/1/6)
Kommentar: Der „Timaios“ erscheint als einer der „dunkelsten“ Dialoge im Opus
Platons, sodaß er ohne vermittelnde Einführung auch dem im Studium Fortgeschrittenen nur schwer zugänglich ist. Grundlegend für eine zielführende Auseinandersetzung mit diesem Spätwerk Platons ist daher zunächst das eingehende Studium des Textes selbst, wobei „Schlüsselstellen“ einer ausführlichen Analyse unterzogen werden sollen. Dadurch soll Klarheit über den methodischen Status des
Dialogs erreicht werden, aus dem sich in einem zweiten Schritt ein Verständnis
für dieses Werk eröffnen läßt. Um die Gesamtkonzeption des Timaios aus mehreren Perspektiven zu betrachten, sollen darüber hinaus Interpretationen aus der Sekundärliteratur vorgestellt werden. Neben einführenden Vorträgen der LV-Leiterin
wird im Seminar auch Gelegenheit geboten, die Überlegungen Platons durch Referate von seiten der Studierenden und in (an diese anschließende) Diskussionen zu
erarbeiten.
Ziel des Seminars ist es, den Studierenden auch zu schwierigen und wenig gelesenen Texten der Philosophietradition einen Zugang zu ermöglichen.
Im Seminar, das nur im WS 2004/05 angeboten wird, soll Platons Timaios als der
Klassiker der antiken Naturphilosophie im Zentrum einer kritischen Aneignung
stehen. Es soll herausgearbeitet werden, wie im Rahmen der drei Teile des Timaios
sich eine stufenweise Konkretisierung des sinnlich wahrnehmbaren Kosmos vollzieht: Im ersten Teil wird das durch die Vernunft Hervorgebrachte erörtert (Zeittheorie), im zweiten Teil wird das aus Notwendigkeit Vorhandene dargestellt (Raumtheorie), im dritten Teil wird das aus Vernunft und Notwendigkeit zusammen Erzeugte beschrieben (antike Medizin). Besondere Aufmerksamkeit wird darauf zu legen sein, daß Platon den „Bau“ des Weltganzen im Timaios in einer durchgängigen
„Handwerksmetapher“ beschreibt, deren Anschaulichkeit seinem Gegenstand –
dem sinnlich in Erscheinung tretenden wahrnehmbaren Kosmos – angepaßt wird.
Die Aussagen des Timaios sind explizit „mythologisierend“ und als Konzession an
den anschauenden Verstand aufzufassen. In das Grundkonzept seiner Kosmologie
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nimmt Platon Prinzipien und Motive seiner philosophischen Vorgänger, d.h. der
ionischen Naturphilosophie (z.B. Anaximander, Pythagoreer, Empedokles) auf, die
er - nicht ohne kritische Korrektur - in sein System integriert.
Platons Timaios muß darüber hinaus aber auch als Einholung jener ethischen Einsichten, die durch Sokrates zu Bewußtsein gebracht wurden, begriffen werden. Seine Zielsetzung ist nicht nur eine spekulativ-naturphilosophische Erklärung des
Weltganzen. Platons Überlegungen stehen zuletzt unter ethischen Gesichtspunkten
(Idee des Guten) – die Betrachtung des Weltalls soll den Menschen zu einem guten
Leben bewegen: D.h. am Vorbild der Wohlgeordnetheit und Schönheit des Kosmos (geschmückte Ordnung) kann der Mensch jene vernünftige Vollkommenheit
betrachten, die er selbst in seinem Leben verwirklichen soll.
Zeugnismodalitäten:
Das Seminar „Klassiker der Naturphilosophie“ ist eine prüfungsimmanente LV. Voraussetzungen für einen Zeugniserwerb sind regelmäßige Teilnahme am Seminar,
Mitarbeit in der Diskussion (Wiederholung, Protokoll etc.), Referat oder Seminararbeit, abschließendes Prüfungsgespräch
Literatur: Platon: Timaios; weitere Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben
Passive Synthesen: Die Gewohnheitsmaschine im Menschen.
Kant-Husserl-Deleuze
Arno Böhler
VO 2 Std., 12.00-14.00, Beginn: 05.10.2004, HS 2G (694027)
Fächer: (8) (3/2/8) (PP 57.6) (PPP 5/2/a/1)
Kommentar: Im Wintersemester 2004/05 werden wir uns die Frage stellen, wie
man aus der „Wieder-holung des Gewesenen eine Kategorie der Zukunft“ (Deleuze) machen kann. Zunächst werde ich jenes „Selbst“ in Analyse schicken, das präreflexiv in uns am Werk ist, sobald wir einen Gegenstand auf-lesen, ihn be-merken
und ohne eigenes Zutun – aus reiner „Gewohnheit“ – als „Etwas“ identifizieren. In
diesem Teil der Vorlesung schicken wir Kant und Husserl in Analyse. Ihre Texte zur
dreifachen Synthesis der Apprehension, Reproduktion und Rekognition im Begriff
(A-Auflage der Kritik der reinen Vernunft) sowie zur passiven Synthesis (Husserliana XI) werden schließlich mit jener „Philosophie der Wiederholung“ konfron-
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Dienstag
tiert, die uns Deleuze in „Differenz und Wiederholung“ vorgelegt hat; eine Auslegung von „Differenz und Wiederholung“, in der Nietzsches Lehre von der „Ewigen
Wiederkehr des Gleichen/Selben“ als gordischer Knoten einer spinozistischen, alles
umgreifenden und miteinander in Beziehung setzenden Natur (Physis) in Erscheinung tritt.
Literatur:
Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, Stuttgart 1985
Edmund Husserl, Analysen zur passiven Synthesis (1918-1926), Husserliana XI,
Den Haag (Nijhoff ) 1966
Gilles Deleuze, Differenz und Wiederholung, München 19972
Sybille Krämer, Sprache, Sprechakt, Kommunikation,Frankfurt am Main 2001
Didaktik: Vorlesung des Vortragenden mit anschließender Diskussion.
Die StudentInnen haben die Möglichkeit, ein Protokoll zur vorhergegangenen
Stunde zu verfassen und vorzutragen, so dass die Inhalte der jeweils letzten Vorlesungseinheit für alle Anwesenden noch einmal vergegenwärtigt werden. Zeugnisse
sind durch Protokolle, mündliche Prüfungen bzw. eine schriftliche Arbeit (ca. 10
Seiten) erhältlich.
Homepage: http://phaidon.philo.at/~boehler/
Das Bewusstsein und das Unbewusste in den Theorien des
Mentalen der analytischen Philosophie des Geistes, der
Psychoanalyse und den kognitiven Neurowissenschaften.
Patrizia Giampieri-Deutsch
VO 2 Std., 13:00-15:00, Beginn: 12. Oktober 2004, Hs. 3D NIG (695787)
Fächer: (6) (3/2/4, 4/1/4) (PP 57.2.4) (PPP 4/2/c/1)
Kommentar: Eine gegenwärtigen Kernfrage in den Disziplinen des Mentalen (in
der analytischen Philosophie des Geistes, in der Psychoanalyse, in den kognitiven
Neurowissenschaften und benachbarten Disziplinen) betrifft die Beziehung zwischen bewussten und unbewussten mentalen Vorgängen. Eine umfassende Theorie des Bewusstseins kann nicht ohne entsprechender Berücksichtigung des Unbewussten und der Interaktion zwischen den bewussten und unbewussten Ebenen des
Mentalen herausgearbeitet werden. Im Laufe des Wintersemesters werden die psychoanalytische klinische und empirische Forschung zu bewussten und unbewussten
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Dienstag
Vorgängen ausgehend von Freud vorgestellt. Auch die psychoanalytischen Aspekte, welche einen Beitrag zu offenen Fragen der analytischen Philosophie des Geistes leisten können bzw. eine Klärung durch die analytische Philosophie des Geistes
erfahren können, werden präsentiert und diskutiert. Es wird auch die Herausarbeitung jener Schwerpunkte angestrebt, die für die interdisziplinäre begriffliche und
empirische psychoanalytische Forschung von Belang sein können. Auch der Präsentation einer Auswahl von Untersuchungen der relevanten experimentellen Wissenschaften (insbesondere der kognitiven Psychologie, den Kognitionswissenschaften
und der kognitiven Neurowissenschaften) wird im gesamten Vorlesungskurs genügend Platz eingeräumt, um die Bearbeitung von Aspekten, die ein neues Licht auf
offene Fragen der analytischen Philosophie des Geistes und der psychoanalytischen
Theorie werfen können, zu ermöglichen. Die Lehrveranstaltung wird als Vorlesung
mit anschließender Diskussion angeboten. Der Vorlesungskurs entfaltet sich anhand einer multimedialen Präsentation der Materialien, um eine bessere Verarbeitung und ein vertieftes Verständnis der interdisziplinären Materialien zu ermöglichen.
Zeugnisse können durch Kolloquien oder schriftliche Arbeiten erworben werden.
Literatur:
Baars, B. J. (1998). Das Schauspiel des Denkens. Neurowissenschaftliche
Erkundungen. Stuttgart: Klett-Cotta.
Freud, S. (1915 e). Das Unbewußte. Gesammelte Werke 10: 264-303.
Fodor, J. (2000). The Mind Doesn´t Work That Way. The Scope and Limits of
Computational Psychology. Cambridge, Mass.: MIT Press.
Gazzaniga, Michael S., Hg. (2000). Kap. XI Consciousness. In The New
Cognitive Neurosciences. Cambridge, Mass.: MIT Press, S. 1273-1363.
Giampieri-Deutsch, P., Hg. (2002). Psychoanalyse im Dialog der Wissenschaften.
Europäische Perspektiven. Bd. 1. Stuttgart: Kohlhammer.
Giampieri-Deutsch, P., Hg. (2004). Psychoanalyse im Dialog der Wissenschaften.
Anglo-amerikanische Perspektiven. Bd. 2. Stuttgart: Kohlhammer.
Kihlstrom, J. F. (1995). The Rediscovery of the Unconscious. In The Mind, the
Brain, and Complex Adaptive Systems, hg. H. Morowitz & J. Singer. Santa Fe
Institue in the Sciences of Complexity, Vol.22. Reading, Ma.: Addison-Wesley, S.
123-143.
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Dienstag
Levin, F. M. (1998). A Brief History of Analysis and Cognitive Neuroscience. The
American Psychoanalyst 32(2).
Levin, F. M. (2003). Psyche and Brain. The Biology of Talking Cures. Madison,
Connecticut: International Universities Press.
Shevrin, H. (1998). Psychoanalytic and Neuroscience Research. The American
Psychoanalyst 32(2).
Genealogie als Kritik. Zur Foucault-Rezeption in der
Philosophie der Differenz
Hakan Gürses
VO 2 Std.,13:00-15:00 Hs. 2H NIG (601248)
Fächer: (8) (3/2/6) (PPP 5/2/a/1) (PP 57.6)
Kommentar: Michel Foucault prägte mit seinen Texten, die zwischen Epistemologie, Geschichte und Gesellschaftstheorie angesiedelt sind, den philosophischen
Diskurs der letzten drei Jahrzehnte. Eine vielseitige Rezeption erfuhr vor allem Foucaults Genealogie durch jene politisch-philosophische Theorien, die vor dem Hintergrund der Neuen Sozialen Bewegungen formuliert wurden und die – aufgrund
ihrer zentralen Frage nach Differenz – als (politische) Philosophie der Differenz
bezeichnet werden können. Diese Rezeption versteht die Genealogie als eine neue
Form, als einen innovativen Modus der Kritik.
Foucaults Texte werden im Rahmen der Differenzphilosophie aber auch einer zunehmend kritischen Lektüre unterzogen – sei es durch feministische Philosophinnen wie Seyla Benhabib und Nancy Fraser, die sich zur Fortsetzung des „Projekts
Moderne“ verpflichtet fühlen; sei es durch den kommunitaristisch argumentierenden Autor Michael Walzer; oder sei es durch die „dekonstruktivistische“ Philosophin Judith Butler.
In der Vorlesung soll(en) anhand dieser kritischen Foucault-Rezeption neueren Datums:
a) ein aktueller Zugang zu den Texten Michel Foucaults ermöglicht;
b) die Quellen, Spezifika und Relevanz der aktuellen differenzphilosophischen Debatten auf verschiedenen Gebieten der Philosophie (Sprachphilosophie, Hermeneutik und Politische Philosophie) veranschaulicht;
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Dienstag
c) die Genealogie als eine Form der Kritik einem Vergleich mit anderen kritischen
Programmen unterzogen werden.
Didaktik:
Nach jeder Vorlesung wird den Diskussionen ausreichend Zeit gewidmet. Das
durch die Lektüre der Auswahlliteratur anzueignendes Hintergrundwissen soll den
Studierenden das Verständnis der Thematik und das Einbringen eigener Diskussionsbeiträge erleichtern. Kurzprotokolle der jeweils letzten Sitzung, die ebenfalls
von Studierenden zu führen sind, werden zu Beginn jeder Einheit vorgetragen, um
die thematische Kontinuität zu ermöglichen.
Zeugniserwerb wird durch eine mündliche Prüfung erfolgen. Das Verfassen einer
schriftlichen Arbeit (im Umfang von max. 5 Seiten) und das schriftliche Protokollieren von mindestens zwei LV-Einheiten werden (nur nach Absprache mit dem
LV-Leiter!) als Prüfungsersatz angenommen.
Literatur
Agamben, Giorgio: Homo sacer. Die souveräne Macht und das nackte Leben.
Frankfurt/M. 2002
Benhabib, Seyla: Kulturelle Vielfalt und demokratische Gleichheit. Politische
Partizipation im Zeitalter der Globalisierung. Frankfurt/M. 1999
Benhabib, Seyla u. a.: Der Streit um Differenz. Feminismus und Postmoderne in
der Gegenwart. Frankfurt/M. 1993
Bröckling, Ulrich u. a. (Hg.): Gouvernementalität der Gegenwart. Studien zur
Ökonomisierung des Sozialen. Frankfurt/M. 2000
Butler, Judith: Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt/M. 1991
Butler, Judith: Psyche der Macht. Das Subjekt der Unterwerfung. Frankfurt/M.
2001
Eribon, Didier: Michel Foucault. Eine Biographie. Frankfurt/M. 1991
Fink-Eitel, Hinrich: Foucault zur Einführung. Hamburg 1989
Foucault, Michel: Archäologie des Wissens. Frankfurt/M. 1981
Foucault, Michel: Der Mensch ist ein Erfahrungstier. Frankfurt/M. 1996
Foucault, Michel: Die Ordnung des Diskurses. Frankfurt/M., Berlin, Wien 1977
Foucault, Michel: Dispositive der Macht. Berlin 1978
Foucault, Michel: In Verteidigung der Gesellschaft. Frankfurt/M. 1999
Foucault, Michel: Mikrophysik der Macht. Berlin 1976
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Dienstag
Foucault, Michel: Sexualität und Wahrheit 1: Der Wille zum Wissen. Frankfurt/
M. 1979
Foucault, Michel: Überwachen und Strafen. Frankfurt/M. 1976
Foucault, Michel: Was ist Kritik? Berlin 1992
Foucault, Michel: Die Anormalen. Frankfurt/M. 2003
Fraser, Nancy: Widerspenstige Praktiken. Macht, Diskurs, Geschlecht. Frankfurt/
M. 1994
Gürses, Hakan: Libri catenati. Eine historisch-philosophische Untersuchung der
Sekundärdiskurse. Wien 1996
Habermas, Jürgen: Der philosophische Diskurs der Moderne. Frankfurt/M. 1985
Hall, Stuart: Rassismus und kulturelle Identität. Ausgewählte Schriften 2.
Hamburg 1994
Laclau, Ernesto: Emanzipation und Differenz. Wien 2002
Mouffe, Chantal: The Democratic Paradox. London 2000
Veyne, Paul: Foucault: Die Revolutionierung der Geschichte. Frankfurt/M. 1992
Walzer, Michael: Zweifel und Einmischung. Frankfurt/M. 1997
(Eine umfassende Literaturliste wird ab Semesterbeginn auf der Homepage des
LV-Leiters stehen: http://homepage.univie.ac.at/Hakan.Guerses.)
Interkulturelle Philosophie: Einführung
Franz Martin Wimmer
VO 2 Std., 13:15-14:45, Beginn: 5.10.04, Hs., 34 HG (601141)
Fächer: (8) (4/2/4) (PP 57.3.4) (PPP 5/2/a/5)
Kommentar: Grundfragen der Philosophie sind: Was ist wirklich? Was können
wir wissen? Was sollen wir tun? Derartige Fragen in bewusst reflektierter Weise zu
stellen und argumentativ mit Hilfe theoretischer Begriffe zu klären, ist in vielen,
kulturell differenten Gesellschaften und Traditionen unternommen worden. Solche Differenzen und die kulturelle Bedingtheiten des Eigenen sind bewusst zu machen, wenn Philosophie mit dem Anspruch auf Gültigkeit ihrer Einsichten betrieben werden soll. In diesem Semester werden allgemeine Fragen (Begriff von Philosophie, von Kultur etc.) nur kurz besprochen und im Wesentlichen drei Themenbereiche behandelt:
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Dienstag
- Die (philosophiehistorische) Problematik kultureller Differenzen hinsichtlich von
Periodisierungen, Klassifikationen und Interpretationsbegriffen.
- Die (wissenschaftssoziologische) Frage nach der Entwicklung, Verbreitung und
Funktion von Philosophie in unterschiedlichen Regionen.
- Die (wissenschaftstheoretische) Frage nach dem Verhältnis von Oralität und Literalität in verschiedenen philosophischen Traditionen.
Philosophie und Dichtung: Hölderlin
Richard Heinrich
VO 2 Std., 14:00-16:00 Hs. 2i NIG (695791)
Fächer: (8) (3/2/9, 4/2/4) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/2)
Kommentar: Themen der Vorlesung sind:
Allgemeine Fragen zum Verhältnis von Philosophie und Literatur
Hölderlins Bedeutung in der Geschichte der Philosophie
Hölderlins Dichtungstheorie und seine Stromgedichte.
Interpretation der Rheinhymne
Philosophische Zugänge zu Hölderlins Dichtung, bes. Heidegger
Allgemeine Überlegungen zu den Begriffen Bild und Metapher
Grundriß der Geschichte der Philosophie I: Antike
Kurt Walter Zeidler
VO 2 Std. 15:00-17:00, Beginn: 12.10.04, Hs. 50 HG (601016)
Fächer: (2, 1) (3/2/1, 4/1/1) (PP 57.2.2) (PPP 4/2/d/2)
Kommentar: Darstellung der Philosophiegeschichte von der Milesischen Naturphilosophie bis zum Neuplatonismus.
Didaktik: Vortrag. Zeugniserwerb durch schriftliche Prüfung am Semesterende
oder mündliche Einzelprüfung.
Literatur:
F. Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), Stuttgart 1988
(Urban-Tb. 350).
K. Praechter, Die Philosophie des Altertums (F. Ueberwegs Grundriß der
Geschichte der Philosophie, 1. Teil) Berlin 12. Aufl. 1926.
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Dienstag
Das Denken des Ökonomischen.Von Hobbes zu Marx.
Wolfgang Pircher
VO 2 Std., 15:15-16:45 Hs. 2G NIG (695774)
Fächer: (8) (4/2/3) (PPP 5/2/a/3) (PP 57.6.1)
Kommentar: Die Ausgangsfrage der Vorlesung: Wie taucht das Thema des Ökonomischen, das sich erst als solches zu definieren hat, in den neuzeitlichen politischen und ethischen Diskursen auf? Diese Diskurse versuchen sich von der aristotelischen Dominanz zu lösen und ordnen dafür das Denken des Politischen neu. In
einer Parallelführung der englisch-schottischen Theorie der Politik und Moralphilosophie (Hobbes, Locke, Mandeville, Hume, Hutcheson, Ferguson, Smith) und
den deutsch-österreichischen Kameralisten (Hörnigk, Schröder, Becher, Justi, Sonnenfels) werden zwei unterschiedliche Wege aufgezeigt, die zu unterschiedlichen
Formen des ökonomischen Denkens geführt haben. Schließlich wird die Frage des
Verhältnisses von Politik und Ökonomie in der Theorie von Marx zu stellen sein,
die den Höhe- und Schlusspunkt der sog. „Politischen Ökonomie“ ausmacht.
Literaturlisten der verwendeten Bücher werden ausgegeben. Zeugniserwerb durch
schriftliche Arbeit zu einem Thema der LV (15 Manuskriptseiten).
Anmerkung: Die LV ist auch für den transdisziplinären Studienschwerpunkt Kulturwissenschaft und Cultural Studies, CS III, anrechenbar.
Texte zur Wissenschaftsphilosophie
Elisabeth Nemeth
KO 2 Std., 16:00-18:00 Hs. 2H NIG (601234)
Fächer: (5) (4/2/3) (PPP 4/2/d/3) (PP 57.2.4)
Kommentar: Die Veranstaltung ist als Konversatorium zur Vertiefung der Vorlesung gedacht, kann aber auch unabhängig von der Vorlesung besucht werden. Am
Anfang des Semesters wird eine Auswahl von Schriften zum Thema „Wissenschaftsgeschichte und –Soziologie im Wiener Kreis“ sowie eine Übersicht über das Semester vorgestellt. Die vereinbarten Schriften stehen im Handapparat zur Verfügung.
Die Lehrveranstaltung ist als Übung in der Lektüre philosophischer Texte konzipiert. Die vereinbarten Artikel und Textabschnitte sind die gemeinsame Arbeitsgrundlage für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die für die jeweilige Sitzung
vereinbarten Textabschnitte müssen von allen gelesen werden, so dass eine gemein-
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Dienstag
same Arbeit am Text möglich wird. Am Anfang jeder Sitzung steht ein kurzes Impulsreferat eines oder einer Studierenden, das die Arbeit am Text anregen und
strukturieren soll.
Zeugnisse: regelmäßige Mitarbeit an der Übung und Übernahme eines Impulsreferats. Wer kein Impulsreferat macht, kann eine schriftliche Arbeit zu einem mit mir
vereinbarten Thema verfassen.
Literatur:
Frank, Philipp, 1917: „Die Bedeutung der physikalischen Erkenntnistheorie Ernst
Machs für das Geistesleben unserer Zeit“, in: Die Naturwissenschaften, Bd. 5,
p.65-72.
Frank, Philipp, 1932: Das Kausalgesetz und seine Grenzen, Vienna: Springer
Verlag, transl. by Robert S. Cohen and M. Neurath, as: The Law of Causality and
its Limits. Dordrecht: Kluwer, 1998
Frank, Philipp,1949: modern science and its philosophy, Cambridge: Harvard
University Press
Frank, Philipp, 1952: Wahrheit – relativ oder absolut? Mit einem Vorwort von
Albert Einstein, Zürich: Pan
Neurath, Otto, 1913a: „Die Verirrten des Cartesius und das Auxiliarmotiv (Zur
Psychologie des Entschlusses)“, Jahrbuch der Philosophischen Gesellschaft an der
Universität zu Wien, Neurath GS Bd.1, 1983, pp.1-12
Neurath, Otto, 1914: „Zur Klassifikation von Hypothesensystemen (Mit
besonderer Berücksichtigung der Optik)“, in: Jahrbuch der Philosophischen
Gesellschaft an der Universität zu Wien 1914 und 1915, S.39-63, reprint in:
Neurath GS Bd. l.,1981, pp.85-101
Neurath, Otto, 1915: „Prinzipielles zur Geschichte der Optik“, in: Archiv für
Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik, vol.5, pp.371-389, reprint
in Neurath GS vol.1, 1981, pp.71-84
Neurath, Otto, 1931: Empirische Soziologie. Schriften zur wissenschaftlichen
Weltauffassung Bd.5 Wien: Springer, in: Neurath GS, vol.1, 1981, pp.423-527
Neurath, Otto, 1981-1998: Gesammelte Schriften, Bd. 1-5, hg. von Rudolf Haller
et al., Wien: Hölder-Pichler-Tempsky
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Dienstag
Einführung in die Ethik
Herlinde Pauer-Studer
VO 2 Std., 16:00-18:00 Hs. III NIG (601697)
Fächer: (4) (3/2/3) (PPP 5/2/a/2) (PP 57.2.5)
Kommentar: Die Vorlesung behandelt die grundlegenden Fragen der normativen
Ethik und der Metaethik. Die verschiedenen ethischen Theorien - u.a. Utilitarismus, kantische Ethik, Tugendethik, ethische Vertragstheorien - werden vorgestellt
und in ihren Stärken und Schwächen analysiert. Weiters werden metaethische Fragen diskutiert, z. B. die Frage nach der Begründung moralischer Prinzipien und
Theorien, die Frage nach der Antwort auf die Motivationsfrage (warum sollen wir
moralisch handeln?), die Frage nach der Bedeutung grundlegender moralischer Begriffe.
Didaktik: Vorlesungsvortrag und gemeinsame Analyse ausgewählter Textpassagen.
Literatur-Textgrundlage: Herlinde Pauer-Studer: Einführung in die Ethik, WUVUTB 2003. Eine Literaturliste wird zu Beginn der Vorlesung ausgeteilt.
Zeugniserwerb: Schriftliche Prüfung.
„Philosophieren lernen“ anhand klassischer Texte (Ethik)
Gerhard Gotz
PS 2 Std., 16:30-18:00, Beginn: 12.10.04, Hs. 7 HG (651431)
Fächer: (1,4) (3/2/3) (PPP 4/2/d/1) (PP 57.2.1)
Kommentar: Textgrundlage: Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum
Zeugniserwerb: Mündliche Prüfung ab Ende des Semesters.
Arbeitsgemeinschaft „Computer und Philosophie“
Herbert Hrachovec
AR 14-tägig, 17.00-20.00, AG-Raum NIG 2. Stock, (601867)
Fächer: (8) (4/2/3)
Kommentar: Den Teilnehmerinnen (m/w) wird die Möglichkeit geboten, programmieren zu lernen oder bestehende Programmierkenntnisse zu erweitern. Verwendet wird eine objektorientierte Programiersprache (vermutlich Python), weiters
eventuell UML. Bei Bedarf werden auch informatische Grundkenntnisse vermittelt
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Dienstag
und zwar für Teilnehmerinnen (m/w) ohne Vorkenntnisse, aber auch für etwas
Fortgeschrittene. Im Ergebnis sollen die Studierenden in der Lage sein, Themen im
Bereich zwischen Philosophie und Sofwareentwicklung zu diskutieren, beispielsweise, ob eine Programmiersprache eine Sprache sei, und worin das Verhältnis von
Begriff und Gegenstand zu Klasse und Objekt besteht. Ein weiteres Thema ist die
Verwendbarkeit digitaler Modellierungstechnologien zur Simulation oder Rekonstruktion philosophischer Probleme. Die fachliche Betreuung erfolgt durch Michael Luger.
Weitere Informationen: http://timaios.philo.at/wiki/index.php/Philosophie
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Dienstag
Wissenschaftliches Arbeiten für PhilosophInnen
Alexandra Matz
UE 2 Std., 17:00-19:00, Beginn: 4.10.04, Hs. 2G NIG (696187)
Fächer: (3/1/3)
Kommentar: Ziel der LV ist es, die grundlegenden Formen des wiss. Arbeitens sowohl in formaler, als auch technischer, in theoretischer und praktischer Hinsicht
darzustellen, zu vermitteln und zum selbständigen Arbeiten hinzuführen. Der Themenbereich erstreckt sich u.a. auf die Behandlung allgemeiner (Methoden und
Kennzeichen von Wissenschaft, Philosophie und ihre Gebiete als Wissenschaft),
psychologischer (Zeitmanagement, Motivation, Vortragstechnik, Diskussionskultur ) und formaler sowie inhaltlicher bzw. organisatorischer Anforderungen innerhalb des Studiums. Letztere betreffen vor allem den Umgang mit der Informationsbeschaffung zu philosophischen Themen wie Materialfindung, Literatursuche,
Bibliotheksbenützung und das Arbeiten mit elektronischen Hilfsmitteln. Die Anleitung zum Verfassen und zur Ausgestaltung von schriftlichen Arbeiten (Zitieren,
Literaturverzeichnisse, Thesenbildung und –formulierung) ergänzt das Programm
der Lehrveranstaltung.
Didaktik: Arbeiten mit Übungen in Form von Referaten bzw. schriftlichen Aufgaben. Übungen direkt am PC, Exkursion an Bibliotheken, Erarbeiten von Themenund Literaturrecherchen, Textanalyse. Individuelle Vorkenntnisse und Interessen
sollen dabei berücksichtigt werden, um bei Bedarf eine direkte Umsetzung für den
laufenden Studienbetrieb zu ermöglichen.Voraussetzung für den Erwerb des Zeugnisses ist die kontinuierliche Teilnahme, die Mitarbeit – (u.a. Abgabe von Übungen) - sowie eine kurze Abschlußprüfung.
Literatur: Wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.
Anmerkung: Wegen beschränkter Anzahl von PC-Plätzen maximale Teilnehmerzahl: 40. Persönliche Anmeldung durch Eintrag in die Teilnehmerliste (diese wird
im Gang der Fachbereichsbibliothek Philosophie :NIG, 3.Stock, Zimmer C 0331
ausgehängt), über e-mail ([email protected]) oder – nach Maßgabe freier Plätze – in der ersten Stunde.
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Dienstag
Eigentum.Texte zu einer grundlegenden sozialen Kategorie.
Wolfgang Pircher
SE 2 Std., 17:15-18:45 Hs. 2i NIG (695774)
Fächer: (8) /4/2/3) (PPP 5/2/a/3) (PP 57.6.1)
Kommentar: Eigentum, als rechtliche Kategorie, hat ohne Zweifel weitreichende
Bestimmungskraft sowohl für die Form der Gesellschaft wie für die Rolle des Individuums in ihr. Für die moderne Gesellschaft ist dabei das individuelle Sondereigentum im besonderen Maße ausgezeichnet. Seine Reflexion im neuzeitlichen Naturrecht stabilisiert nicht nur die Idee des Individuums als Rechtsperson, es setzt
diese zugleich in eine Spannung zum jeweiligen positiven Recht und damit zur
Rolle des Staates. Somit lässt sich am Beispiel dieser Kategorie auch das Auseinanderfallen von Gesellschaft und Staat zeigen, wie es uns in wechselnden Formen seit
Beginn des 19. Jahrhunderts heimsucht.
Es wird eine Mappe mit ausgewählten Texten zu Anfang des Semesters vorliegen.
Zeugniserwerb durch Referat und Mitarbeit.
John McDowell‘s Ethik
Herlinde Pauer-Studer
SE 2 Std., 18:00-20:00, Beginn: 12.10.04, Hs. 3B NIG (695796)
Fächer: (6) (4/1/3) (PP 57.3.3) (PPP 5/2/a/2)
Kommentar: John McDowell zählt seit dem Erscheinen seines Buches „Geist und
Welt“ zu den angesehensten und wirkmächtigsten Autoren innerhalb der angelsächsischen Philosophie. Während sein bisheriges Hauptwerk sich primär mit erkenntnistheoretischen Fragen beschäftigt, um den Versuch einer Rehabilitierung eines schwachen Empirismus zu leisten, hat er in einer Reihe von Abhandlungen
auch einen bedeutenden Beitrag zur Moralphilosophie entwickelt, der im deutschen Sprachraum noch weitgehend unbekannt ist. Im Seminar werden die wichtigsten Aufsätze, die John McDowell in den letzten zwei Jahrzehnten zum Entwurf
einer Moralphilosophie verfaßt hat, aufgearbeitet und diskutiert.
Didaktik: Gemeinsame Erarbeitung der Texte. 2 kleinere schriftliche Arbeiten.
Literatur und Textgrundlage zum Seminar: John McDowell: Wert und Wirklichkeit, Frankfurt a. Main: Suhrkamp 2004. Weitere Literaturliste zu Beginn des Seminars.
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Mittwoch
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Einführung in die Philosophie
Hans-Dieter Klein
VO 2 Std., 8:30-10:00 Hs. 33 HG (601029)
Fächer: (1) (3/1/1) (PPP 4/2/d/2) (PP 57.2.2)
Kommentar: Ausgehend von Kants drei Grundfragen: Was kann ich wissen? Was
soll ich tun? Was darf ich hoffen? wird eine Einführung in Grundprobleme der Philosophie gegeben. Es wird dabei ausgegangen von der philosophischen Tradition,
jedoch werden auch aktuelle Lösungsansätze zur Diskussion gestellt.
Didaktik: jeweils 1 Stunde Vortrag und 1/2 Stunde Diskussion
Zeugnis. mündliche Einzelprüfung
Literatur: Hans-Dieter Klein, Geschichtsphilosophie. Eine Einführung, Wien Literas 1984
Politische Philosophie heute. Die politischen Konsequenzen
des Zusammenbruchs und des Übergangs
Andre Marga
VO 2 Std., 9:00-11:00, Beginn: 13.10.2004, Hs. 2i NIG (697064)
Fächer: (8) (3/2/7) (PP 57.3.4) (PPP 5/2/a/3)
Lektüreseminar: Platon, Politeia
Herta Nagl
SE 3 Std., 9.00-12.00, HS 2G, NIG, 2. Stock (696891)
Fächer: (8, 2) (3/2/7) (PP 57.3.2) (PPP 5/2/a/1)
Kommentar: Diese Lehrveranstaltung wird einer eingehenden Lektüre und Diskussion der Politeia gewidmet sein, wobei berücksichtigt werden soll, dass ein Forschungsseminar nicht nur für Studierende im Hauptfach Philosophie gedacht ist.
Ein zentrales Thema bildet die von Platon vorgenommene Einbindung von Politik i.e.S. in einen umfassenden philosophischen Kontext, der u.a. Überlegungen
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Mittwoch
zu Wissen, Bildung, Moral, Religion und Erziehung inkludiert. Auch die Frage des
Zusammenhangs von Gerechtigkeit und Glück sowie der (u.a. von Thomas Morus
hervorgehobene) utopische Aspekt der Schrift Platons sollen erörtert werden. Parallel zur Textinterpretation werden Bezüge zur zeitgenössischen Theorie von Staat
und Politik herzustellen sein - etwa zu den Debatten über die Legitimität von
Macht, die Bürgerrechte und das Geschlechterverhältnis. In diesem Zusammenhang wird auch der Stellenwert, den Individualität und Pluralität für Politik haben
können bzw. sollen, zu thematisieren sein.
Didaktik: Die zur Verfügung stehende Zeit wird zwischen Referaten und Diskussionen aufgeteilt.
Literatur zur Einführung:
J.Annas, Platon, in: Pipers Handbuch der politischen Ideen, hg.v. I.
Fetscher und H.Münkler, München-Zürich 1988, Bd.I.
W.Kersting, Platons Staat, Darmstadt 1999
O.Höffe (Hg.), Platon, Politeia, (Reihe Klassiker Auslegen, Bd.7) Berlin 1997
K.Trampedach, Platon, die Akademie und die zeitgenössische Politik,
Stuttgart 1994
Seminar zur Ethik des Konsums
Alfred Pfabigan
SE 2 Std., 9.30 - 11.00, HS 2H, NIG, 2. Stock (601938)
Fächer: (4) (4/1/3) (PP 57.3.3) (PPP 5/2/a/2)
Kommentar: Der Konsum, im weitesten Sinne das Verhältnis der Menschen der
westlichen Gesellschaft zu den Waren, ist ein vielseitiges Phänomen, das eine historische, politologische, philosophische, kulturtheoretische, ökonomische, ästhetische, soziologische Komponente hat. Das Seminar versteht sich dementsprechend
als interdisziplinär, der Schwerpunkt liegt aber auf den manigfaltigen ethischen
Probleme, die im Augenblick rund um den Konsum diskutiert werden. Als Einführung empfehle ich die Lektüre meines Buches „Nimm drei, zahl zwei“, wenn möglich empfehle ich auch den Besuch meiner Vorlesung.
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Mittwoch
Selbstverständnis der Frauen im Islam bzw. im Sufismusim
Kontext des interkulturellen Verständnisses
Ashraf Sheikhalaslamzadeh
VO 2 Std., 9:30-11:00, Beginn: 6.10.04, Hs. 3B NIG (694017)
Fächer: (8) (4/2/2, 4/2/4) (PP 57.3.4) (PPP 5/2/a/5)
Kommentar: Insbesondere geht es darum, Frauenbilder in islamischen Gesellschaften zu differenzieren und Ermächtigungsstrategien islamischer Frauen aufzuzeigen.
Das aus dem Sufismus gewonnene Selbstverständnis von Frauen stellt patriarchalische Gesellschaftsformen in Frage und stellt zugleich die konstruktive und innovative Brisanz des Islam für die Gesellschaft dar. Die metaphysische Analyse der
Selbsterfahrung der Mystikerinnen vertieft das interkulturelle Verständnis und bietet alternative Konzepte für eine neue Orientierung.
Inhalte: Sufismus(tariqa), die mystische Dimension(batin) des Islam, ist keine marginale Erscheinung, sondern der Gegenpol zum Gesetz(shari’a). Das zentrale Thema der Lehre des Sufismus ist die Erfahrung der Einheit(tauhid). Dieser Lehre zufolge „war der ursprüngliche Mensch eine androgyne Gestalt“. Die innere Erfahrung der Ganzheit, Vollkommenheit und „die Wonne, die mit der sexuellen Vereinigung verbunden ist“ verweisen auf jenen androgynen Zustand vor der Trennung
der Geschlechter. Nach dem Motto „Nichts besitzen und von Nichts besessen werden“ praktizieren die Sufi-Frauen den Islam in seiner schönsten und reinsten Form
und leisten so Widerstand gegen jede „Autorität“, die ihre Selbständigkeit und Freiheit beeinträchtigen.
Didaktik: Vorlesung, gebotene Diskussionsmöglichkeiten dienen der Intensivierung feministischer Bezüge über Kulturgrenzen hinweg. Die Vorlesung hat zugleich
einführenden Charakter und kann auch ohne besondere Vorkenntnisse absolviert
werden. Zeugnisse können mit einer mündlichen Prüfung erworben werden.
Literatur: Eine Literaturliste und die zur Prüfung nötigen Unterlagen werden zu
Beginn der LV. ausgeteilt.
50
Mittwoch
Der Gottesbegriff aus der Sicht der Philosophie
Hans-Dieter Klein
VO 2 Std., 10:00-12:00, Beginn: 6.10.04, Hs. II NIG (695749)
Fächer: (3) (3/2/2, 4/1/2) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/4)
Kommentar: Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Entstehung und Differenzierung des Gottesbegriffs in der Geschichte der Philosophie, beginnend mit
der griechischen Antike. Es wird auch eine Einführung in religionswissenschaftliche Erkenntnisse zur Genese und Entwicklung von Gottesvorstellungen gegeben.
Auch das Verhältnis von Monotheismus und Atheismus wird behandelt.
Literatur:
Mircea Eliade, Geschichte der religiösen Ideen, Herder
Bernhard Lang, Jahwe, C. H. Beck
Hans-Dieter Klein, System der Philosophie, Bd. I und Bd. IV, Peter Lang
Hans-Dieter Klein, Vernunft und Wirklichkeit, Bd. II, Oldenbourg,
vergriffen, in der Institutsbibliothek bzw. Handapparat im Sekretariat (Frau
Zuccato)
Didaktik: 1 Stunde Vortrag, 1/2 Stunde Diskussion
Proseminar für das Hauptfach
Werner Gabriel
UE 2 Std., 11:15-12:45, Beginn: 6.10.04, Hs. 3B NIG (601139)
Fächer: (1, 2) (3/1/2)
Kommentar: Einführende Übung zur Gewöhnung an selbständiges philosophisches Denken. Anhand wichtiger Texte der philosophischen Tradition Europas soll
das philosophische Denken „von innen“ eingeübt werden. Die Gedanken dieser
Texte sollen selbständig nachgedacht werden. Gleichzeitig sollen auf diese Weise
die Entwicklungen und Brüche der europäischen Tradition deutlich gemacht und
so die Voraussetzungen zum Verständnis des Philosophierens der Gegenwart geschaffen werden. Im WS 2004/2005 werden Texte der Vorsokratiker, von Platon,
Aristoteles, Augustinus und Kant besprochen.
51
Mittwoch
Didaktik: In der Lehrveranstaltung werden Texte zur Verfügung gestellt, die zunächst in Kurzreferaten und dann in dialogischer Reflexion verständlich gemacht
werden. Besonderer Wert wird auf die selbständige Mitarbeit der Kolleginnen und
Kollegen gelegt.
Zeugniserwerb durch mündliche und schriftliche Kurzreferate. Auch die Beteiligung an der Diskussion wird in die Beurteilung einbezogen.
Glanz und Elend des Konsumismus
Alfred Pfabigan
VO 2 Std., 11:15-12:45 Hs. 41 HG (694010)
Fächer: (4) (4/1/3) (PPP 5/2/a/3) (PP 57.3.3)
Kommentar: Das Wort Konsumismus – der italienische Filmregisseur Pier Paolo
Pasolini scheint es als erster verwendet zu haben - war lange Zeit eine der zentralen Kategorien innerhalb der Kulturkritik der westlichen Gesellschaften. Ein sinnentleerter Konsum sei deren wesentliches Kennzeichen, ein neuer Faschismus des
Konsums, Konsumterror, Manipulation und letztlich eine falsche Schwerpunktsetzung zwischen den Sphären von „Haben“ und „Sein“. Die Vorlesung gibt eine kurze Geschichte der „Konsumgesellschaft“ und diskutiert dann die Frage, wie weit
diese Vorwürfe angesichts der Existenz einer neuen misstrauischen und von Existenzängsten geprägten Käufergruppe, der Billigkäufer, noch gerechtfertigt sind. Sie
beschreibt eine geänderte Haltung zum Konsum, in der immer breitere gesellschaftliche Gruppen sich primär am Preis eines Produktes orientieren, zeigt das Sonderangebot als die Alltagszeit strukturierende Kraft und versucht, Konsumverhalten
in einem breiten Kontext von der protestantischen Ethik bis zur Ästhetisierung des
Alltags zu deuten.
Als Einführung empfehle ich die Lektüre meines Buches „Nimm drei, zahl zwei“.
Religion und Gesellschaft
Erwin Bader
SE 2 Std., 12:00-14:00, Beginn: 13. Okt. 2004, Hs. 2G NIG (695789)
Fächer: (8) (4/2/1) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/5)
Tutor: Durmus Demircan
52
Mittwoch
Kommentar: Dieses Seminar untersucht vor allem die gesellschaftlichen Aspekte
der Religion, aber auch die religionsspezifischen Bereiche der Gesellschaft. Religion kann gewissermaßen auch als gesellschaftliches Phänomen gesehen werden,
Gesellschaft wieder hängt ihrerseits stark mit Religion zusammen. Spätestens seit
der Gefahr des islamischen Terrorismus wird dies auch im Westen bewusst. Wenngleich Religionen im Allgemeinen, allerdings nicht uneingeschränkt, wenigstens im
Kern friedensstiftend sind, sind sie noch faktisch ambivalent in Bezug auf Gewalt.
Was kann die Ursache dafür sein? Was ist Glaube, Macht, Gewalt, Beziehung, Wille, Freiheit, Geist, Religion etc.? Diese und andere Fragen werden vom Standpunkt
eines auf der europäischen Philosophie aufbauenden Religionsverständnisses unter Einbeziehung religionswissenschaftlicher Perspektiven gestellt. Ausgehend von
der Frage nach dem Wesen der Religion wird deren Abhängigkeit von gesellschaftlichen Phänomenen sowie ihre Bedeutung für Äußerungsformen der Gesellschaft
untersucht. Neben der christlichen Religion finden auch die anderen monotheistischen und alle großen Weltreligionen ihre kritische Anerkennung.
Es werden philosophische und andere fachbezogene Werke referiert, interpretiert
und diskutiert und die grundlegenden Probleme hervorgehoben und besprochen.
Globalisierung und Philosophie
Franz Martin Wimmer
SE 2 Std., 12:15-13:45, Beginn: 6. Oktober Hs. 3C NIG (695802)
Fächer: (8) (4/2/4) (PP 57.3.4) (PPP 5/2/a/5)
Kommentar: Wir leben in der Anfangszeit der ersten globalen Kultur, die von jeder vorangegangenen verschieden sein wird, einschließlich der okzidentalen. In der
Begegnung mit anderen Kulturen sind Stereotype entwickelt worden, die teilweise
für eine gemeinsame Entwicklung hinderlich sind. Aufgabe der Philosophie in der
Situation der Globalisierung vieler Lebensbereiche ist zweierlei: Sie soll sich in polylogischer Weise, auf dem Wege gegenseitiger Interpretation und Kritik unter Vermeidung kultureller Zentrismen neu konstituieren; und sie muss allen Traditionen
gegenüber, einschließlich der okzidentalen, auf der Frage bestehen, welche tradierten Begriffe und Ideen für eine künftige globale Kultur fruchtbar gemacht werden
können.
53
Mittwoch
Das Seminar wird sich in diesem Semester mit Ideen zur Schaffung und Erhaltung
von Frieden in der Geschichte und Gegenwart der Philosophie befassen. Ausgehend von zwei zu kommentierenden Texten sind in weiterer Folge Arbeiten zu verfassen, die nach Maßgabe der verfügbaren Zeit in Referaten vorgestellt und diskutiert werden.
Die Studierenden sollen in einer interkulturellen Perspektive mit theoretischen Ansätzen vertraut werden, welche die Schaffung bzw. Erhaltung von Frieden betreffen.
Lektüre mit Diskussion und Referat
Zeugniserwerb durch regelmäßige Mitarbeit (Anwesenheitspflicht), Abfassung von
zwei schriftlichen Übungen, einem schriftlichen Arbeitskonzept und einer schriftlichen Abschlussarbeit.
Weitere Informationen auf der Homepage des Seminars:
http://homepage.univie.ac.at/franz.martin.wimmer/se0405.html
Metaphysik und Ontologie:Von der ersten Philosophie (Aristoteles) zur Seinsfrage (Heidegger)
Helmuth Vetter
VO 2 Std., 13:00-15:00, ab 13.Oktober, Hs. 32 HG (695799)
Fächer: (3) (3/2/2, 4/1/2) (PP 57.3.1) (PPP 5/2/a/4)
Kommentar: 1. Teil: Exposition des Themas der Vorlesung im Rückgang auf die
einleitenden Abschnitte der aristotelischen Metaphysik. (a) Es liegt im Wesen aller
Menschen, nach Wissen zu verlangen; dieses steigert sich stufenweise bis zur Weisheit im Erfassen der höchsten Ursache (Met I 1). (b) Die Erfahrung, welche dieser
Wissenssteigerung zugrunde liegt und das Ziel stimmungsmäßig vorwegnimmt, ist
das Pathos des Staunens (für Platon und Aristoteles der Anfang der Philosophie,
Met I 2).
2. Teil: Erste Philosophie (später „Metaphysik“ genannt) ist als Frage nach dem Seienden als Seiendem „Ontologie“ und als Frage nach dem höchsten Seienden „Theologie“. (a) Einführung der Frage nach dem Seienden als Seiendem durch Interpretation von Met IV 1. (b) Entfaltung dieser Frage: Das Seiende wird vielfältig gesagt
(Met IV 2, VII 1-2). (c) Erste Philosophie als Frage nach dem höchsten Seienden
(Met I 2, VI 1, XI 7).
54
Mittwoch
3. Teil: Wiederaufnahme der Frage nach dem Seienden als Seiendem durch Heideggers Frage nach dem Sinn von Sein. (a) Prüfung der Voraussetzungen des Zuganges zu philosophischen Texten (PhIA, „Anzeige der hermeneutischen Situation“). (b) Bewährung der Hermeneutik der Faktizität im Rückgang auf Aristoteles
(Interpretation von Met I 1-2 in PhIA und GA 19, §§ 10-17). (c) Die Aufgabe einer Wiederholung der Frage nach dem Sein gemäß den einleitenden Abschnitten
von Sein und Zeit (GA 2, §§ 1-7).
4. Teil: Rückblick und Ausblick. (a) Heideggers Rückfrage nach der Herkunft der
Metaphysik als „Ontologie“ und „Theologie“ (ID S. 35-73: „Die onto-theo-logische Verfassung der Metaphysik“). (b) Die Frage nach den Voraussetzungen von
Heideggers Interpretation der Metaphysik und dem Seinsdenken.
Didaktik: Interpretation einzelner Textabschnitte unter Einbeziehung von Fragen
der Interpretation; Klärung von Grundbegriffen; historische Exkurse zur Herstellung größerer Zusammenhänge.
Primärliteratur
Met = Aristoteles: Metaphysik. Übersetzt von Hermann Bonitz (rowohlts enzyklopädie; 55544). (Falls Kenntnisse des Griechischen vorhanden, kann die von Werner
Jaeger edierte Oxford-Ausgabe als Grundlage genommen werden; auf Kommentare
wird in der Vorlesung hingewiesen.)
PhIA = Martin Heidegger: Phänomenologische Interpretationen zu Aristoteles.
Ausarbeitung für die Marburger und die Göttinger philosophische Fakultät (1922).
Hg. v. Günther Neumann. Mit einem Essay von Hans-Georg Gadamer. Stuttgart
2002 (Reclams Universal-Bibliothek; 18250).
GA 19 = Martin Heidegger: Platon: Sophistes. Gesamtausgabe, Band 19. Frankfurt
a. M. 1992.
GA 2 = Martin Heidegger: Sein und Zeit. Gesamtausgabe, Band 2. Frankfurt a. M.
1977.
ID= Martin Heidegger: Identität und Differenz. Pfullingen 1957.
Sekundärliteratur zur Einführung:
Otfried Höffe: Aristoteles. München: Beck, 1996 (Beck’sche Reihe; Band 535:
Denker).
Rüdiger Safranski: Ein Meister aus Deutschland. Heidegger und seine Zeit.
München, Wien: Hanser, 1994.
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Mittwoch
Zeugniserwerb:
Zwei schriftliche Prüfungstermine (Mittwoch, 26. Januar 2005, und Mittwoch, 2.
März 2005, jeweils 13:15 bis 14:00 Uhr, Hörsaal 32); mündliche Prüfungen in den
Sprechstunden ohne vorherige Anmeldung (Mittwoch, 15-16 Uhr, Zimmer A 322
= Raum von Prof. Wimmer: bitte Änderung des Ortes beachten!).
Kants Kritik der Urteilskraft
Violetta Waibel
PS 2 Std., 13:00-15:00, Beginn: 13.10.2004, Hs. 3F NIG (696745)
Fächer: (6) (3/2/4) (PPP 4/2/d/3)
Kommentar: Der dritten Kritik Kants ist in der heutigen Forschung das Los zuteil geworden, das am wenigsten beachtete kritische Werk zu sein, und wenn, dann
wird vor allem der erste Teil über die ästhetische Urteilskraft rezipiert, während der
der teleologischen Urteilskraft gewidmete zweite Teil unverdient wenig bekannt ist.
Das verdankt sich der steilen Karriere der Kausalität (causa efficiens) in den modernen Naturwissenschaften, die die Finalursachen (causa finalis) aus dem Methodenbewußtsein der Moderne nahezu vollständig verdrängt hat. Kant selbst hat dazu
mit seiner auf die Kausalität fokusierten Erkenntnistheorie in der Kritik der reinen
Vernunft einen eminenten Beitrag geleistet, fand er doch selbst erst spät, 1787, zur
Einsicht, daß die Naturzwecke auch ein, wenn auch sehr schwaches erkenntnistheoretisches Prinzip darstellen.
Gleichwohl wurde die Kritik der Urteilskraft von Kants Zeitgenossen, die die nachkantische Philosophie des Deutschen Idealismus begründeten, in ihrem ästhetischen und teleologischen Teil aufmerksam studiert, um sich bald in kühnen Überbietungsversuchen in die im Entstehen begriffenen philosophischen Systeme integriert und eingeschrieben zu finden.
Aus systematischem und historischem Interesse wird sich das Seminar, das in loser
Verbindung zu meiner Vorlesung steht, mit der Kantischen Schrift in ihrer Gesamtkonzeption beschäftigen. Dabei wird auch der Frage nachzugehen sein, wie die beiden auf den ersten Blick so heterogenen Teile der Kritik der Urteilskraft systematisch aufeinander bezogen sind.
56
Mittwoch
Didaktik: Die Lehrveranstaltung ist als Proseminar gedacht, in dem in gemeinsamer Lektüre und durch ein gemeinsames Gespräch an Fragen der Ästhetik und der
Erkenntnistheorie herangeführt wird und das systematische Anliegen von Kants
dritter Kritik erarbeitet und rekonstruiert werden sollen. Ein Seminarschein kann
durch ein Kurzreferat und eine schriftliche Hausarbeit erworben werden.
Literatur:
Allison, Henry E. 2001: Kant´s Theory of Taste. A Reading of the Critique of
Aethetic Judgment. Cambridge University Press.
Bartuschat, Wolfgang 1972: Zum systematischen Ort von Kants Kritik der
Urteilskraft. Frankfurt am Main.
Düsing, Klaus 1968: Die Teleologie in Kants Weltbegriff. Bonn
Frank, Manfred und Zanetti, Véronique (Hrsg.) 1996: Immanuel Kant. Schriften
zur Ästhetik und Naturphilosophie. Deutscher Klassiker Verlag (135), Frankfurt
am Main.
Franke, Ursula 2000: Kants Schlüssel zur Kritik des Geschmacks. Ästhetische
Erfahrungen heute — Studien zur Aktualität von Kants »Kritik der Urteilskraft«.
(Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft, Sonderheft). Hamburg
(Meiner).
Kulenkampff, Jens (hrsg.) 1974: Materialien zu Kants »Kritik der Urteilskraft«.
Frankfurt am Main.
Loock, Reinhard 1998: Idee und Reflexion bei Kant. Hamburg (Meiner).
Makkreel, Rudolf A. 1997: Einbildungskraft und Interpretation. Die
hermeneutische Tragweite von Kants Kritik der Urteilskraft. Paderborn.
Recki, Birgit 2001: Ästhetik der Sitten. Die Affinität von ästhetischem Gefühl und
praktischer Vernunft bei Kant. Frankfurt am Main (Klostermann).
Waibel, Violetta L. 2001: Natur als »Aggregat« und als »System«. Kants implizite
Auseinandersetzung mit Wolff und Lambert in der ›Ersten Einleitung in die
Kritik der Urteilskraft‹. In: Kant und die Berliner Aufklärung. Akten des
IX. Internationalen Kant Kongresses, hrsg. von Volker Gerhardt, Rolf-Peter
Horstmann, Ralph Schumacher. Berlin New York (de Gruyter), 667-675.
Wieland, Wolfgang 2001: Urteil und Gefühl. Kants Theorie der Urteilskraft.
Göttingen (Vandenhoek und Ruprecht).
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Mittwoch
Allgemeine Wissenschaft vom Menschen I : Das Freiheitsproblem und die anthropologische Verfassung der gesellschaftliche
Individuen. Eine Einführung in die philosophische Anthropologie und Sozialphilosophie
Josef Rhemann
VO 2 Std., 13:15-14:45 Hs. 3D NIG (601782)
Fächer: (8) (3/2/8; 4/2/2) (PPP 5/2/a/6) (PP 57.6.1)
Spinoza: Ethik. Affektenlehre
Klaus Dethloff
VO 2 Std., 14:00-16:00 Hs. 3B NIG (693977)
Fächer: (3,4) (3/2/3; 4/1/3) (PPP 5/2/a/5) (PP 57.2.5)
Konzeptionen der Hysterie
Alfred Pfabigan
PS 2 Std., 15.30-17.00 HS 3D, NIG, 3. Stock (601570)
Fächer: (8) (3/2/8) (4/2/d/3) (PP 57.6)
Hermeneutik/Phänomenologie und Diskurstheorie/Sozialpraxeologie der Kultur: Ricoeur, Castoriadis versus Foucault,
Bourdieu
Gerhard Unterthurner
SE 2 Std., 16:00-18:00, Beginn: 6.10. (13.10. entfällt), Hs. 3E NIG (696976)
Fächer: (8) (4/2/4) (PP 57.6) (PPP 5/2/a/1)
Kommentar: In der Lehrveranstaltung sollen zwei sich ergänzende, aber auch gegenseitig infrage stellende Theoriestränge in Bezug auf die Analyse und Kritik von
Kultur diskutiert werden, und zwar phänomenologische/hermeneutische versus
diskurstheoretische/sozialpraxeologische Konzeptionen. Dabei werden die Entwürfe von Cornelius Castoriadis und Paul Ricœur, die für eine „kulturphilosophische
Wende“ (Arnason) der Hermeneutik und Phänomenologie stehen und Kultur als
ein Gewebe von imaginären Bedeutungen (Castoriadis) und als Text (Ricœur) deuten, aber immer den Rückbezug auf die erfahrenden Subjekte wahren, den stärker
objektivierenden Verfahren Michel Foucaults und Pierre Bourdieus gegenübergestellt werden. Foucault entwickelt zwar zuerst einen mehr textanalogen Kulturbe-
58
Mittwoch
griff (Kultur als Archiv), aber später wird die Konzentration auf Wissens- und Redeordnungen mit der Erweiterung auf soziale Praktiken und Wissen-Macht-Komplexe überschritten, womit er sich mit Bourdieus Ansatz trifft. Foucault und Bourdieu sind dabei auch stärker als Phänomenologie und Hermeneutik, die vorwiegend an Sinnverhältnissen orientiert sind, an der Regelhaftigkeit der kulturellen
Ordnung und der Verbindung mit Machtverhältnissen interessiert, die sich nicht in
Sinnverhältnisse aufheben lassen. Dabei wird davon ausgegangen, dass es für eine
Analyse von Kultur(en) sowohl phänomenologisch-hermeneutischer Verfahren als
auch objektivierender Verfahren bedarf. Phänomenologische und hermeneutische
Ansätze stehen nämlich in der Gefahr, gewisse Strukturen und Machtverhältnisse
nicht zu Gesicht zu bringen, die nur mit objektivierenden Verfahren thematisiert
werden können; stärker objektivierende Verfahren haben dagegen die Tendenz, einem „Reich der Regel“ (Waldenfels) zu verfallen und den Rückbezug auf Erfahrung
und Subjektivität zu wenig zu berücksichtigen.
Methode: Einführungen durch den Lehrveranstaltungsleiter, Lektüre und Diskussion von Texten, die in Referaten vorgestellt werden.
Zeugniserwerb: a) durch Referat (auch schriftlich abzugeben), b) Seminararbeit, c)
mündliche Prüfung.
Literatur:
Bourdieu, Pierre: Logik des Sinns. Kritik der theoretischen Vernunft, Frankfurt am
Main, 1993.
Castoriadis, Cornelius: Gesellschaft als imaginäre Institution. Entwurf einer
politischen Philosophie, Frankfurt am Main, 1990.
Castoriadis, Cornelius: Kultur und Demokratie, in: Lettre International, 15, 1994,
S. 14–17.
Foucault, Michel: Archäologie des Wissens, Frankfurt am Main 1973.
Foucault, Michel: Ordnung des Diskurses, Frankfurt am Main, 1991.
Foucault, Michel: Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit 1, Frankfurt
am Main, 1977.
Ricœur, Paul: Der Text als Modell: hermeneutisches Verstehen, in: Walter L. Bühl
(Hg.), Verstehende Soziologie, München, 1972, S. 252–283.
Ricœur, Paul: Hermeneutik und Strukturalismus. Der Konflikt der
Interpretationen I, München 1973.
59
Mittwoch
Kolloquium Ethik: Schlüsselbegriffe der Nikomachischen Ethik
des Aristoteles: Buch III, Kap 1-8, sowie Buch VI: Freiwilligkeit
(hekúsion), Entscheidung (prohaíresis),Verantwortlichkeit
(eph’hemín) und sittliche Einsicht (phrónesis)
Friedrich Brezina, Alfred Elsigan, Elisabeth Holzleithner, Franz Prammer, Markus
Riedenauer, Wilhelm Schwabe
KO 2 Std., 14-tägig, 16:15-19:00, Beginn: 13.10.2004, Hs. 3C NIG (697009)
Fächer: (4) (3/2/3; 4/1/3)
Für Fortgeschrittene! Persönliche Anmeldung bei einer der beteiligten Lehrpersonen (Lektor Dr. Brezina ist am 6.10.2004 von 16.00-18.00 im Lektorenzimmer
des Inst. anzutreffen).
Kommentar: Das dritte (Kap. 1-8) und das sechste Buch der NE enthalten grundlegende Begriffe, welche spätestens seit der Neuzeit zum festen Bestandteil des Vokabulars der Ethik zählen und in den aktuellen Ethikdiskurs einfließen. In diesen
Abschnitten der NE werden die Begriffe Freiwilligkeit (Willensfreiheit), Entscheidung, Verantwortlichkeit (Zurechenbarkeit) und sittliche Einsicht (i.w.S. Klugheit)
bestimmt.
Im Kolloquium werden diese Begriffe und das entscheidungs- und handlungstheoretische Verständnis anhand des Textes erarbeitet und durch neuzeitliche Auslegungen ergänzt und interpretiert. Dadurch wird zugleich die Bedeutung für die Gegenwart erschlossen, sodaß die moderne Rezeption bei z.B. Philippa Foot, Christine
Korsgaard, Hans Krämer, Ernst Tugendhat, u.a. fundiert beurteilt werden kann.
Methode: Bei jeder Sitzung wird eine der Lehrpersonen den jeweiligen Textabschnitt in seinen Hauptargumenten vorstellen und die diskussionswürdigen Punkte
hervorheben. Anschließend werden die sich stellenden Probleme gemeinsam erörtert, wobei die reichlich vorhandene Literatur nach Möglichkeit ausgewertet werden soll. Letztere wird in einem Apparat zusammengestellt sein.
Zeugniserwerb: Fundierte Teilnahme an der Diskussion plus Schreiben des Protokolls einer Sitzung oder Kolloquium.
Literatur: Wir halten uns – neben dem griechischen Original – an die
Übersetzungen von Olof Gigon (dtv), Eugen Rolfes (Meiner) und Franz Dirlmeier
(Reclam). Anschaffung ad lib. Für Buch VI ist außerdem folgende Ausgabe
empfehlenswert: Aristoteles, Nikomachische Ethik VI, griech.-dt., hrsg. u. übers.
v. H.-G. Gadamer, Klostermann, Frankfurt 1998.
60
Mittwoch
Sekundärliteratur (u.a.):
Otfried Höffe (Hg.): Aristoteles, Die Nikomachische Ethik, Berlin 1995
(Klassiker Auslegen 2); Anthony Kenny, Aristotle’s Theory of the Will, London
1979; Markus Riedenauer, Orexis und Eupraxia, Ethikbegründung im Streben
bei Aristoteles, Würzburg 2000; Ursula Wolf, Aristoteles‘ “Nikomachische Ethik”,
Wiss. Buchges., Darmstadt 2002.
Einführung in die Geschichte der Erkenntnistheorie Kant
‚Kritik der Urteilskraft
Kurt Walter Zeidler
PS 2 Std., 17:00-19:00, Beginn: 6.10.04, Hs. 2G NIG (601414)
Fächer: (6) (3/2/4)
Kommentar: Da die dritte Kritik auf den Ergebnissen der beiden ersten Kritiken
aufbaut, ist zunächst von diesen Voraussetzungen her zu erklären, warum es zu der
eigentümlichen Verbindung einer Theorie des Geschmacksurteils und einer Kritik
der teleologischen Naturbetrachtung kommt. Aus der ,Kritik der ästhetischen Urteilskraft‘ werden im Rahmen der Übung nur die im engeren Sinne erkenntnistheoretisch relevanten Abschnitte diskutiert. Nach der Definition des Geschmacksurteils in den einleitenden §§ 1-9, sind darum nur der Beginn der Deduktion (§§ 040) und die Dialektik der ästhetischen Urteilskraft (§§ 55-60) zu besprechen, wobei vor allem im Hinblick auf die §§ 35ff. die Frage aufzuwerfen ist, ob es sich bei
der Kritik der ästhetischen Urteilskraft nicht im Grunde genommen um eine Kritik
des Vermögens der Begriffe handelt, die Kant nur deshalb auf eine Theorie des Geschmacksurteils konzentriert, weil er es verabsäumt, aus der reflektierenden Urteilskraft mitbezug auf die transzendentale Dialektik einen Begriff von Transzendentalität zu gewinnen, dessen Fundierungsleistungen nicht auf die natura formaliter
spectata beschränkt bleiben. Im Lichte dieser Frage werden sodann auch die Problemstellungen der ,Kritik der teleologischen Urteilskraft‘ als Aufgaben und weniger als Problemlösungen zu diskutieren sein.
Didaktik: Die ausgewählten Texte sind in Referaten und gemeinsamer Diskussion
zu erarbeiten. Ein mündliches oder schriftliches Referat ist daher Voraussetzung für
den Erwerb eines Zeugnisses.
Literatur: I. Kant, Kritik der Urteilskraft, Berlin u. Libau 1790 u.ö.
61
Mittwoch
Lektüreproseminar: Descartes - Mediatationes
Ludwig Nagl
PS 2 Std., 18:00-20:00 Hs. 3D NIG (696778)
Fächer: (3) (3/2/2) (4/2/d/3)
Kommentar: Aufgabe des Proseminars ist die gemeinsame Lektüre des DescartesTextes, eines unbestrittenen Klassikers der neuzeitlichen Philosophie. Alles spätere
Denken - auch in der Gegenwartsphilosophie - bezieht sich, direkt oder indirekt,
auf den neuen Denkansatz von Descartes. Im „Cambridge Companion to Descartes“ (1992) heißt es zu diesem Buch: “Descartes is perhaps the most widely studied
of all the great philosophers. Students in countless introductory courses find that
their imagination is captured by the lonely quest for knowledge described in Descartes´ masterpiece, the ´Meditations´”.
Didaktik: Teilnahmepflicht (höchstens 2 Absenzen); 3-seitige schriftliche
Arbeit; schriftliche Schlußprüfung. Aus didaktischen Gründen ist die TeilnehmerInnenzahl auf 30 begrenzt.
Anmeldung: ab 1. 10. 2004, 10 Uhr, im Sekratariat Zuccato.
62
Donnerstag
Donnerstag
Metaphysik (Ontologie)
Günther Pöltner
PS 2 Std., 8:00-10:00, Beginn 7.10., HS 3D NIG (696896)
Fächer: (3) (3/2/2) ( PP 57.6) (PPP 4/2/d/3)
Textgrundlage: Heidegger, Sein und Zeit, Einleitung (GA 2, S.1 - 53)
Zeugniserwerb: schriftliche Proseminararbeit
Literatur:
Herrmann, Friedrich-Wilhelm von: Subjekt und Dasein: Grundbegriffe
von „Sein und Zeit“ - 3., erw. Aufl.. - Frankfurt am Main: Klostermann, 2004.
- VIII, 232 S.; (dt.) (Klostermann Seminar)
Luckner, Andreas: Martin Heidegger: „Sein und Zeit“: ein einführender
Kommentar, Paderborn : Schöningh, 1997. - 191 S.; Reihe: UTB für
Wissenschaft: Uni-Taschenbücher ; 1975
Herrmann, Friedrich-Wilhelm von: Hermeneutische Phänomenologie des
Daseins. Eine Erläuterung von „Sein und Zeit“. 1. Einleitung: Die Exposition der
Frage nach dem Sinn von Sein.Frankfurt am Main : Klostermann 1987.
Mulhall, Stephen : Routledge philosophy guidebook to Heidegger and Being and
Time. London [u.a.]: Routledge , 1996
Rentsch, Thomas [Hrsg.] : Martin Heidegger, Sein und Zeit. Berlin: Akad.-Verl. ,
2001
Intrasubjektivität, Fragen der Intrasubjektivität
George Purdea
SE 2 Std., 10:00-12:00, Beginn: 7. Oktober 2004, Hs. 3A NIG (600152)
Fächer: (8) (3/2/8) (PP 57.6) ( PPP 5/2/a/5)
Kommentar: „Und ich wandte mich auf mich und sprach zu mir: wer bist du?“.
(„Et direxi me ad me et dixi mihi: tu quis es?“ - Bekenntnisse, Zehntes Buch, 6,9.)
63
Donnerstag
Nach der Auseinandersetzung in den vorigen Semestern mit Fragestellungen der dialogischen und a-dialogischen Intersubjektivität, gehen wir in den zwei folgenden
Semestern den großen thematischen Schwerpunkt „Intrasubjektivität“ an. Im Zentrum der Lehrveranstaltung vom WS 2004 werden Strukturmomente der Begriffskonstellationen: „Selbstreflexion“, „Selbstgefühl“, „Selbstwahrnehmung“ „Selbstverbildlichung“, „Monolog“ stehen. Die Ausgangsfrage unserer Veranstaltung wird
sein: in welcher Form werde ich mir selber gegenwärtig? Welche sind die Arten dieses Vorgegebenseins, welche die Grenzen und Fallen der Selbstreflexion und der
Selbstwahrnehmung? Diese in der Phänomenologie und dann in der „Philosophy
of Mind“ behandelte Frage wurde schon viel früher in impliziter oder fragmentarischer Form in Angriff genommen. Daher haben wir in Skriptum Grundfragmente aus dem Werk mehrerer klassischen Autoren zusammengetragen, die sowohl in
deutscher Übersetzung als auch im fremdsprachlichen Originaltext wiedergegeben
sind, um sich die ursprüngliche Konnotation der Schlüsselbegriffe ( „con-scium
sui“, „inner sense“, „sentiment de soi“ etc.) ständig vor Augen zu halten. Die gemeinsame Lektüre in einer Atmosphäre der gegenseitigen Hilfe und fern von unrealistischen philologischen Ansprüchen soll uns dazu helfen, Gemeinsamkeiten und
Differenzen, Parallelitäten, Überkreuzungen dieser Problematik bei den behandelten Autoren freizulegen.
Didaktik: Arbeit an Texten, Referate, Diskussion. Zeugniserwerb durch regelmäßige Mitarbeit und abschließende mündliche Prüfung.
Literatur:
George Purdea, Fragen der Intrasubjektivität I, (Selbstreflexion und
Selbstwahrnehmung in Textfragmenten der Klassiker), Skriptum, Facultas Verlag.
Einführung in die Philosophie als allgemeine Wissenschaft vom
Menschen I: Platon und das Problem der Menschenzucht
Josef Rhemann
UE 2 Std., 10:15-11:45, Hs. 3B NIG (693968)
Fächer: (1) (3/1/2)
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Donnerstag
Einführung in die Wissenschaftstheorie
Friedrich Wallner
VO 2 Std., 12:00-14:00, ab 14.10.Hs. C1 Hs-Zentrum im alten AKH, (696903)
Fächer: (5) (4/2/3) (PP 57.2.4) (PPP 4/2/c/3)
Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
Anja Weiberg
UE 2 Std., 13:00-15:00, Hs. 3D NIG (696991)
Fächer: (3/1/3)
Anmerkung: pers. Anmeldung: e-mail an: [email protected], beschränkte
Teilnehmerzahl, max. 40
Kommentar: In dieser Lehrveranstaltung soll das nötige Grundgerüst zur Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten vermittelt werden, deren Erfolg oder Mißerfolg
nicht nur von der Kreativität der VerfasserInnen abhängt, sondern bis zu einem
gewissen Grad auch von der Einhaltung formaler Kriterien. Effiziente Recherchen
und das Exzerpieren von Texten ersparen den Studierenden vor allem viel Zeit und
ermöglichen ihnen dadurch eine intensivere Beschäftigung mit den Inhalten. Die
gute Gliederung und Aufbereitung einer wissenschaftlichen Arbeit ist zum einen
dem Verständnis der ZuhörerInnen beziehungsweise LeserInnen förderlich und
läßt sie den Inhalten leichter folgen, zwingt aber zum anderen auch die VerfasserInnen selbst, ihre Gedanken zu ordnen und Themenbereiche zu strukturieren.
Themenschwerpunkte der Lehrveranstaltungen sind: Formale Kriterien (Zitieren,
Fußnoten, Bibliographieren usw.), Exzerpieren, Aufbau und Präsentation von Referaten sowie Aufbau und Gliederung von schriftlichen Texten, konkrete Recherchen
in Bibliotheken und praktischer Umgang mit elektronischen Datenträgern bis hin
zur Handhabe des immer stärker in den Vordergrund rückenden Internets.
Didaktik: Ziel dieser Veranstaltung ist keine Verschulung, sondern die Vermittlung
von Basiswissen für StudienanfängerInnen, um diesen den Einstieg in das Recherchieren, das wissenschaftliche Arbeiten und den Umgang mit den neuen Medien
zu erleichtern. Entsprechend werden neben der Vermittlung einiger grundsätzlicher
Regelungen keine starren Vorgaben gemacht, sondern Möglichkeiten aufgezeigt.
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Große Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang den praktischen Anwendungen zu. Hierdurch wird nicht nur der teilweise eher trockene Stoff interessanter gestaltet, sondern überdies das vermittelte Wissen erinnert und vertieft.
Literatur:
Eco, Umberto (1998): Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt:
Doktor-, Diplom- und Magisterarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
7. Auflage. Heidelberg: Müller.
Krämer, Walter (1995): Wie schreibe ich eine Seminar-, Examens- und
Diplomarbeit: Eine Einleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten für Studierende
aller Fächer an Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien. 4. Auflage.
Stuttgart u. a.: Fischer.
Poenicke, Klaus (1998): Duden - Wie verfaßt man wissenschaftliche Arbeiten? Ein
Leitfaden vom ersten Studiensemester bis zur Promotion. 2. Auflage. Mannheim
u.a.: Dudenverlag. (Duden Taschenbücher Bd. 21.)
Standop, Ewald u. Meyer, Matthias L. G. (1998): Die Form der wissenschaftlichen
Arbeit. 15. Auflage. Wiesbaden: Quelle & Meyer.
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Genetische Anthropologie I: Zur Kritik der Anthropotechniken
im Anschluß an den Menschenbegriff bei Aristoteles, Kant,
Marx und Piaget
Josef Rhemann
PS 2 Std., 13:15-15:00, Hs. 3F NIG (601199)
Fächer: (8) (3/2/8) (57.6) (4/2/d/3)
Ausgewählte Texte zur Philosophischen Anthropologie des 20.
Jahrhunderts (Scheler, Plessner, Gehlen, E. Cassirer)
Rudolf Langthaler
SE 2 Std., 13:30-15:00 Inst. für christliche Philosophie, Freyung 6/2/4/8 (117530)
Kommentar: Dieses Seminar versteht sich als eine begleitende und vertiefende
Lehrveranstaltung zur Vorlesung „Philosophische Anthropologie“. Besonders wichtige Texte der philosophischen Anthropologie des 20. Jahrhunderts (Scheler, Plessner, Gehlen, Cassirer, Löwith) sollen behandelt und vor allem auch hinsichtlich ihrer theologischen Relevanz diskutiert werden.
Der Relativismus und seine Konsequenzen
Andre Marga
SE 2 Std., 14:00-16:00, ab 14.10.2004, Hs. 2G NIG (697065)
Fächer: (6) (3/2/4, 4/2/4) (PPP 5/2/a/1) (PP 57.6)
Erfahrung und Evidenz: Wie argumentiert man in der
Philosophie und in anderen Wissenschaften?
Markus Arnold
SE 2St., 14.00-18.00, 14-tägig,Vorbesprechung: 7.10.2004 (901697)
Ort: SR 6, IFF, Schottenfeldgasse 29, 1070 Wien
Fächer: (5,6) (3/2/4) (PPP 5/2/a/4) (PP 57.6)
Kommentar: Jedes Wissen legitimiert sich aus Erfahrung und beruft sich auf Evidenzen. Das trifft sowohl auf Naturwissenschaften, Kulturwissenschaften wie auch
auf die nicht-empirische Philosophie zu. Wie argumentieren Wissenschaften und
die Philosophie? Welche Argumente gelten innerhalb der jeweiligen scientific community als überzeugend? Welche Arten der “Erfahrung” werden genutzt, welche
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Donnerstag
werden als täuschend zurückgewiesen? Und warum sind sich die Wissenschaften
oft nicht einig, welche Erfahrung zur Grundlage einer Erkenntnis herangezogen
werden kann?
Ziel des Seminars ist es, durch einen Vergleich der unterschiedlichen Praktiken des
Beweisens und des Überzeugens ein besseres Verständnis für die sozialen und erkenntnistheoretischen Normen sowohl des wissenschaftlichen wie auch des philosophischen Argumentierens zu entwickeln.
Zeugniserwerb: Aktive Mitarbeit zusammen mit einer mündlichen Prüfung oder
einer schriftlichen Seminararbeit
Literatur: Literatur wird am Beginn der Lehrveranstaltung gegeben, aus der einzelne Artikel für die Diskussion ausgewählt werden können
Info/Anmeldung: [email protected]
Sprache und Rhetorik bei Nietzsche
Gerald Posselt
PS 2 Std., 15.00-17.00, Beginn: 14. Oktober 2004, HS 3B (696220)
Fächer: (8) (3/2/6)
Kommentar: Die Interpretation von Nietzsches Werk hat in den letzten Jahren
und Jahrzehnten wesentliche Impulse erfahren. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem Nietzsches mehr oder weniger explizite Reflexion auf die rhetorische Verfaßtheit der Sprache und den Zeichencharakter allen Seins und jeder Erkenntnis. Zentrale Gedanken Nietzsches, wie der „Wille zur Macht“, die „ewige Wiederkehr des
Gleichen“ oder die Genealogie als ein kritisches Instrument erscheinen damit in einem neuen Licht. Die Initiative für eine solche Relektüre von Nietzsches Werk läßt
sich in der Nietzsche-Rezeption im Frankreich der 1960er und 70er Jahre verorten,
die bis heute in verschiedene Richtungen fortwirkt. Seit wenigen Jahren steht nun
auch endlich eine verläßliche Textgrundlage in Form der Kritischen Gesamtausgabe
zur Verfügung, die erstmals eine fundierte Auseinandersetzung und genaue Analyse
von Nietzsches Schriften und Vorlesungen möglich macht.
Das Proseminar verfolgt ein doppeltes Ziel: Einerseits soll Nietzsches Sprach- und
Rhetoriktheorie - angefangen von seiner Zeit als Professor für Altphilologie in Basel bis hin zu seinem Spätwerk - anhand einiger zentraler Texte nachgezeichnet und
in ihrer Entwicklung rekonstruiert werden. Hier werden vor allem Nietzsches frühe
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Basler Rhetorik-Vorlesungen aus den 1870er Jahren, seine posthum veröffentlichte
Schrift „Ueber Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne“ sowie die Schrift
Zur Genealogie der Moral im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Andererseits soll versucht werden, die Bedeutung von Nietzsches rhetorischer und genealogischer Kritik der abendländischen Metaphysik und ihrer Begrifflichkeit für aktuelle philosophische Ansätze herauszuarbeiten und kritisch zu bewerten.
Didaktik: Die Texte werde in Referaten und gemeinsamer Diskussion erarbeitet.
Die eigenständige Lektüre der Texte wird vorausgesetzt. Zeugniserwerb durch Referat, aktive Beteiligung und kurze schriftliche Arbeit.
Literatur:
Nietzsche, Friedrich: Sämtliche Werke. Kritische Studienausgabe. 15 Bde. Hg. von
Giorgio Colli und Mazzino Montinari. 2. durchges. Aufl. München/Berlin/New
York: dtv/de Gruyter, 1988.
Hamacher, Werner (Hg.): Nietzsche aus Frankreich. Essays von M. Blanchot, J.
Derrida, P. Klossowski, P- Lacoue-Labarthe, J.L. Nancy und B. Pautrat. Frankfurt
a. M./Berlin: Ullstein, 1986.
Kopperschmidt, Josef / Schanze, Helmut (Hg.): Nietzsche oder „Die Sprache ist
Rhetorik“. München: Fink, 1994.
Die Welt der vergleichenden Philosophie - mit besonderer
Berücksichtigung der Kyoto-Schule
Hisaki Hashi
PS 2 Std., 15:00-17:00, Beginn: 7. Oktober 2004 Hs. 2H NIG (696879)
Fächer: (8, 3) (4/2/4) (PP 57.6) (PPP 4/2/d/3)
Kommentar: Dieses PS bietet sich als eine Parallel-LV zu meiner gleichnamigen
VO. Eine parallele Teilnahme der beiden LV ist aber nicht verpflichtend. An vergleichender Philosophie Interessierte sind willkommen. Der Inhalt des PS bezieht
sich auf die VO, wobei ich den Proseminarcharakter berücksichtige, so dass meine
Erklärung auf die elementaren, methodologisch doch unentbehrlichen Aspekte für
vergleichende Philosophie gerichtet werden sollte.
Didaktik: Im Rahmen der 1. Semesterhälfte führe ich meine Lektüre über die ausgewählten Textausschnitte der Philosophie des Zen-Buddhismus, Mahayana-Buddhismus und der Philosophie der Kyoto-Schule u.a. durch. Die Texte in deutscher
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bzw. englischer Sprache werden z.T. von mir übersetzt und in der LV verteilt. Die
Diskussion nach Ende meiner Lektüre ist ein wichtiger Teil dieser LV. Es wird dementsprechend längere Zeit für die Diskussion zur Verfügung gestellt. Ab Ende der
1. Semesterhälfte sollten die Teilnehmer/innen eigenständige Referate halten.
Das Referat schließt sich an eine Runde des gegenseitigen Meinungsaustausches an.
Die Diskussionsrunde versteht sich als Ort zur Entwicklung der gemeinsamen Reflexion der vergleichenden Philosophie.
Zeugniserwerb: 1. ein eigenständiges Referat zum Thema der vergleichenden Philosophie o d e r 2. eine schriftliche Proseminar-Arbeit, die mit den behandelten Literaturwerken im engen Zusammenhang steht.
Literatur:
Ausgewählte Ausschnitte der Texte folgender Autoren:
D_gen, „sh_b_ genz_“ (Besinnen im rechten dharma Buddhas) u.a.
N_g_rjuna, „M_lam_dhyamaka K_rik_“ u.a.
Laozi, „dào-dé-j_ng“.
Nishida, Gesamtausgabe Bd. 1, Bd. 11.
Aristoteles, „Metaphysik“, „Physik“ u.a.
Platon, „Sophistes“, „Phaidon“, „Phaidros“ u.a.
Hegel, „Phänomenologie des Geistes“ u.a.
Kant, „Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre“ u.a.
(Die ausführliche Literaturliste wird am Anfang des Semesters bekanntgegeben.)
Philosophie oder Poetologie? Einführung in die
metaphysischen, erkenntnistheoretischen und ästhetischen
Konzeptionen im Frühidealismus und in der Frühromantik
Violetta Waibel
VO 2 Std., 15:00-17:00, ab 14.10.2004, Hs. 3F NIG (696419)
Fächer: (2, 8) (3/2/1, 3/2/9) (PP 57.3.1) (PPP 5/2/a/2)
Kommentar: Das ausgehende 18. Jahrhundert ist mit dem Aufkommen der kritischen Philosophie Kants und der bald auf ihn folgenden nachkantischen Philosophie in Gestalt der Systeme des Deutschen Idealismus und der Philosophischen
Frühromantik eine der dichtesten und vielfältigsten Epochen der Geschichte der
Philosophie überhaupt.
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Die auf zwei Semester angelegte Vorlesung will in dieses dichte Geflecht hineinführen und mit den philosophischen Konzeptionen der Hauptgestalten Kant, Reinhold, Fichte, Schelling, Hegel, Hölderlin, Hardenberg (Novalis), Schlegel in einem
ersten Schritt bekannt machen und die wichtigsten systematischen Zusammenhänge verdeutlichen. Dies soll am Leitfaden dreier systematisch zentraler Fragen geschehen, die die Anlehnung der Nachfolger an Kant, die Abstoßung von ihm und
die zahlreichen Ansätze, die kritische Philosophie zu überbieten, durchsichtiger
werden lassen können. Je eine dieser Fragen wird Antwort auf das metaphysische,
das erkenntnistheoretische und das ästhetische Geflecht von Konzeptionen zu geben suchen und schließlich auch die Alternative zwischen Philosophie und Poetologie ausloten, eine Alternative, die exemplarisch den Scheideweg zwischen Hegel
und Hölderlin darstellt, aber symptomatisch für die philosophische Gedankenbewegung der Zeit ist. Die Alternative mündet nämlich in die noch heute virulente
Alternative, ob Philosophie oder Kunst die drängenden Fragen des modernen Menschen adäquater zu beantworten und sein Selbstverständnis und sein Selbstbild zu
artikulieren vermögen.
Die erste der drei Leitfragen der Vorlesung betrifft die von Kant metaphysikkritisch gestellte Alternative, die er unter dem Titel der Antinomie von Freiheit und
Notwendigkeit präsentiert, und die bis heute an Aktualität nicht verloren hat, wie
zahlreiche Publikationen der Gegenwartsphilosophie zeigen. In dieser Antinomie
ist zur Disposition gestellt, ob es Freiheit, durch die sich der Mensch als Vernunftwesen gegenüber der Natur ausgezeichnet sieht, in einer Welt geben kann, in der
doch alles nach Gesetzen der Natur geregelt zu sein scheint. Freiheit und Vernünftigkeit könnte sich als eitler Wahn erweisen, während das gesamte, angeblich vernünftige Bewußtseinsleben als Mechanismus chemischer und neurophysiologischer
Prozesse begriffen werden könnte. Kant, der die Entwicklung der modernen Naturwissenschaft freilich nicht voraussehen konnte, plädiert in seiner erkenntnistheoretisch fundierten Antwort für eine Koexistenz beider Prinzipien. Die theoretische
Konstruktion dieser Antwort soll in der Vorlesung ebenso nachgezeichnet und kritisch geprüft werden, wie ich ferner die These ausarbeiten möchte, nach der diese
Gedankenkonstruktion zunächst von Fichte und von Hölderlin, dann aber auch
von anderen, allen voran Hegel, aufgenommen und in seinen metaphysischen Konsequenzen fortgedacht wurde.
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Eng verknüpft mit dieser bald diesseits, bald jenseits der Metaphysik situierten Problemstellung ist die erkenntnistheoretische Verortung und Explikation der Kausalität, wie sie Kant in der Kategorienlehre der Kritik der reinen Vernunft gegeben
hat und der Finalursachen im teleologischen Teil der Kritik der Urteilskraft. So hat
Karl Leonhard Reinhold angesichts der Kantischen Erkenntnistheorie kapituliert
und sie zu einer bloßen Theorie des Vorstellungsvermögens reduziert, nicht ohne
Wirkung für die Nachkantianer, die Kant eben auch durch Reinhold zu verstehen
suchten. Schelling und Hegel plädieren entschieden für eine Stärkung der Finalursachen und werten sie gegenüber dem scheinbar allmächtigen Kantischen Kausalmechanismus auf. Die Vorlesung will einige dieser Sachzusammenhänge herausstellen.
Hölderlin, Hardenberg und Schlegel stehen nun für einen Weg, auf dem die begriffliche Selbstbestimmung des Menschen, die in Hegels reifem System ihren vorläufigen Höhepunkt finden sollte, als dem Menschen in seinem Eigentlichen inadäquat angesehen wird. Der Mensch ist ihnen nicht nur Ratio, sei es in der Kantischen Variante der objektiven Verstandeserkentnis, sei es in der Varainte der Hegelschen Dialektik der Vernunft. Vielmehr ist der Mensch ein Wesen, das nicht bloß
nebenbei, sondern zentral von Emotionen gepägt ist. Kunst ist ihnen der eigentliche Ort der Selbstbestimmung des Menschen. In diesen Vertretern findet die heutige Diskussion um emotionale Intelligenz und Kompetenz einen ersten, in dieser
Perspektive kaum beachteten Höhepunkt. Hardenbergs sogenannte Fichte-Studien werden in weiten Teilen von der Frage nach dem Wechselverhältnis von Gefühl
und Denken, von Emotion und Kognition dominiert. Hölderlins Poetologie ist der
viel zu wenig beachtete Versuch, die Fichtesche Bewußtseinstheorie der rationalen
Vernunft zu einer Theorie der ineinander verschlungenen Kalküle der Rationalität,
Emotionalität und Sinnlichkeit (Musikalität, Rhythmik) umzuschreiben. Am klarsten weist Hölderlin der Philosophie einen nachrangigen Platz hinter der Kunst als
Dichtung an.
Didaktik: Die Vorlesung ist auf zwei Semester angelegt und will anhand heute
noch virulenter Fragen in die wichtigsten Konzeptionen der an Kant anschließenden Philosophie des Deutschen Idealismus und der Philosophischen Frühromantik einführen. Dies soll am Leitfaden metaphysischer, erkenntnistheoretischer und
ästhetischer Überlegungen geschehen. Jeder dieser drei Sachzusammenhänge wäre
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geeigent, eine eigene Vorlesung zu füllen. In dieser Veranstaltung soll die innere
Verflechtung dieser Ansätze aufgezeigt werden. Lektüreempfehlungen der Basistexte werden von Woche zu Woche in den Vorlesungen gegeben werden.
Für Studierende, die mit Kant noch wenig vertraut sind, empfiehlt sich der Besuch
meines Proseminars zu Kants Kritik der Urteilskraft.
„Anrufung“: Die Rolle der Sprache bei der Konstitution von
Geschlecht, Subjekt und Gesellschaft
Eva Waniek
AG 2 Std., 16:00-18:00, ab 7.10.04, Hs. 2i NIG (601591)
Fächer: (8) (3/2/6, 4/2/2) (PPP 5/2/a/6) (PP 57.3.4)
Kommentar: Ziel der Lehrveranstaltung ist es, die Konstruktion des geschlechtlichen Subjekts durch ausgewählte Theorien der Sprachphilosophie darzulegen und
vertiefend zu klären: Dabei sollen wichtige gendertheoretische und sprachphilosophische Argumentationen vermittelt werden, wobei im Zentrum der Auseinandersetzung der Begriff der Anrufung stehen wird:
In einem ersten Schritt wird der sprachphilosophische Ansatz bei Judith Butler erarbeitet und im Hinblick auf ihre späteren Thesen zur Konstitution des Subjekt
durch Sprache, Gesellschaft und Kultur untersucht. Den Ausgangspunkt bilden
hierfür ihre Überlegungen, wonach die performative und ins soziale Leben rufende Wirkungsmacht der Sprache zur Konstitution bestimmter geschlechtlicher und
gesellschaftlicher Subjekte führt. Denn nach Butler formieren die in der Sprache
tradierten Zuschreibungen und Anrufungsformen jenes Feld des gesellschaftlichen
Diskurses und der Macht, das das normativ „Menschliche“ (Zweigeschlechtlichkeit, Heterosexualität) und das „intelligible“ Subjekt im Sinne des Wertvollen qualifiziert. Am deutlichsten wird dies ihrer Meinung nach an dem damit verbundenen
Ausschluß bzw. an den Beispielen der von der Norm verworfenen Wesen, die entweder geschlechtlich nicht richtig identifiziert zu sein scheinen oder sozial abgewertet sind.
Mit diesen Thesen stellt sich Butler in eine ganz bestimmte sprachphilosophische
Tradition, die Sprache als ein sozialisierendes, subjekt- und gegenstandskonstituierendes und wirklichkeitserschließendes Phänomen begreift. Butler selbst bezieht
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sich in diesem Sinne explizit, und zwar insbesondere was ihren Begriff der „Anrufung“ anbelangt, auf Autoren wie Ferdinand de Saussure, Jacques Lacan, Louis Althusser, Pierre Bourdieu und John Austin.
Aus diesem Grunde wird in der Lehrveranstaltung in einem zweiten Schritt die für
sie diesbezüglich grundlegende Primärliteratur herangezogen. Mittels einer vertiefenden Lektüre der diesbezüglichen Texte von Saussure, Lacan, Althusser, Bourdieu und Austin sollen die sprachtheoretischen Voraussetzungen und philosophischen Entwürfe der Anrufungsthese in wichtigen und unterschiedlichen Aspekten
sichtbar gemacht werden („Sprache als ein arbiträres und gegenstandskonstituierendes Zeichensystem“ (Saussure), „Verhältnis von Sprache, Gesellschaft/Ideologie“
(Althusser, Bourdieu), „Sprache und die Konstitution des sozialen Subjekts bzw.
seiner/ihrer geschlechtlichen Identifizierung/Begehren“ (Lacan), „gesellschaftliche
Praktiken und sprachliche Handlungsformen“ (Austin)).
Folgende Fragestellungen werden im Zentrum der Auseinandersetzung stehen:
Wie wird der Begriff der „Anrufung“ bei Judith Butler eingeführt und beschrieben? Welche Rolle spielt die Sprache bei der Konstitution geschlechtlicher und sozialer Subjekte? Auf welche sprachphilosophischen oder sprachtheoretischen Autoren bzw. Argumentationen bezieht sich dabei Butler? Wie läßt sich die von Butler
beschriebene Wirkungsmächtigkeit der Sprache durch die Überlegungen Saussures,
Austins, Althussers, Bourdieu und Lacans zu Sprache und gesellschaftlichem Subjekt argumentativ besser begreifen?
Didaktik: Die Lehrveranstaltung wird mit einer Vorbesprechung beginnen, bei der
in die Thematik eingeführt wird. Die relevante Literatur wird dann im Hinblick auf
die zentralen Fragestellungen gelesen und in Form von Referaten aufgeteilt. (Die in
der Lehrveranstaltung behandelten Texte stehen den Studierenden im Handapparat
in Form von Kopien zu Verfügung.) Im Anschluss an die Referate werden die vorgestellten Thesen ausgiebig diskutiert werden. Die Prüfungen können in Form von
Referaten (mit Handout), durch schriftliche Arbeiten oder in mündlicher Form abgehalten werden, wobei die regelmäßige Teilnahme an der Lehrveranstaltung Voraussetzung für den Erwerb eines Zeugnisses ist.
Literatur:
Althusser, Louis: Ideologie und ideologische Staatsapparate. Aufsätze zur
marxistischen Theorie. Hamburg, Berlin 1977.
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Austin, John L.: Zur Theorie der Sprechakte (How to do things with Words).
Stuttgart 1972.
Bourdieu, Pierre: Was heißt sprechen? Zur Ökonomie der sprachlichen Tausches.
Wien 1990.
Butler, Judith: Hass spricht. Zur Politik des Performativen. Berlin 1998.
Butler, Judith: Psyche der Macht. Das Subjekt der Unterwerfung. Frankfurt am
Main 2001.
Kertscher, Jens / Mersch, Dieter (Hg.): Performativität und Praxis. München
2003.
Lacan, Jacques: Die Ethik der Psychoanalyse. Das Seminar Buch VII. Weinheim,
Berlin 1996.
Lacan, Jacques: Schriften II. Weinheim, Berlin 1986.
Saussure, Ferdinand de: Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft.
Herausgegeben von Charles Bally und Albert Sechehaye. (2. Auflage). Berlin 1968
Sprachphilosophie: Ludwig Wittgenstein II. Philosophische
Untersuchungen
Gabriele Mras
SE 2 Std., 16:30-19:30, 14-tägig, Beginn 7.10.2004, Hs. 3E NIG (695793)
Fächer: (8,6) (3/2/6) (PP 57.3.2) PPP (5/2/a/6)
Was ist Leben?
Thomas Posch
VO 2 Std., 17:00-19:00 Hs. 2H NIG (695715)
Fächer: (8) (4/1/6) (PPP 5/2/a/4) (PP 57.6)
Kommentar: Diese Vorlesung ist als eine Einführung in die Philosophie der Natur
anhand der Betrachtung des Wesens des Organischem konzipiert. Als Leitfaden soll
eine Rekonstruktion der Konzepte von Lebendigem und Nichtlebendigem, welche
während der drei großen Epochen der Naturphilosophie (Antike, Renaissance und
deutscher Idealismus) entwickelt wurden, dienen. Besondere Aufmerksamkeit wird
dabei der Frage gelten, wann der Gegensatz von Organischem und Anorganischem
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Donnerstag
erstmals definitiv hervortrat - sowie dem damit verbundenen Problem, wie Theorien über unbeseelte „Mechanismen“ zu Erklärungsparadigmen für Naturphänomene überhaupt werden konnten.
Als Ausgangspunkt wird Aristoteles‘ Bestimmung des Lebens, näherhin sein Seelenbegriff, gewählt. Es ist zu zeigen, wie für den Stagiriten die Stufen der Beseeltheit
(vegetative, animalische und Geistseele) in so hohem Maße ontologische Bedeutung besitzen, daß sie als Maßstab für einen großen Bereich des Stufenbaus des Naturseienden (der scala naturae) herangezogen werden können. Inwieweit Aristoteles‘ Seelen- und Entelechiebegriff heute noch von Bedeutung ist, kann nicht durch
unmittelbare Gegenüberstellung jener Konzepte mit dem Begriffssystem der modernen Biologie geklärt werden, sondern nur im Durchgang durch den Streit um
die causa finalis in der neuzeitlichen Wissenschaft und in der Diskussion des Vitalismus-Streits.
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Weitere entscheidende Beiträge zur Theorie des Lebens, die betrachtet werden sollen, haben Plotin, Descartes, Leibniz, Kant, Schelling, Hegel, Driesch und Plessner geliefert. Sie haben die Frage, ob das Organische als ein autonomer - zumindest
ein nicht auf das Mechanisch-Chemische reduzierbarer - Seinsbereich sei, je unterschiedlich beantwortet. Ihre Antworten erscheinen aus heutiger Sicht zweifellos
nicht alle überzeugend, bilden aber einen implizit stets präsenten Hintergrund des
gegenwärtigen Diskussionsstandes.
Über den philosophiehistorischen Zugang zur Frage „Was ist Leben?“ hinausgehend soll der bedeutsame Sachverhalt analysiert werden, daß der Lebensbegriff zwei
Gegensätze hat, nämlich den Begriff des Nichtlebendigen und den Begriff des Todes. Beide Begriffe werfen ein bestimmtes Licht auf das Wesen des Lebens, sofern
sie als dessen Selbstbegrenzung gefaßt werden können. Im Begriff des Nichtlebendigen begrenzt sich das Leben in Richtung auf bloße Materie hin, im Begriff des
Todes dagegen in Richtung auf den Geist.
Den Abschluß der Vorlesung bildet ein Versuch, Bezüge zu aktuellen bioethischen
Diskussionen herzustellen. In diesem Rahmen soll insbesondere erörtert werden,
welche Kriterien für „Lebensanfang“, „Lebensende“, „Wert des Lebens“ gebraucht
werden und worauf sich diese stützen können. Naturwissenschaftliche, aber auch
naturphilosophische und anthropologische Argumente können auf diesem Felde allerdings keine alleinige Entscheidungsgrundlage bereitstellen, wie insbesondere gegen Versuche einer naturalistischen Ethik-Fundierung zu zeigen ist.
Didaktik: Lehrziel ist die Vermittlung der Fähigkeit, naturphilosophische von einzelwissenschaftlich beantwortbaren Fragen zu unterscheiden und diesem Unterschied entsprechende Weisen der Thematisierung zu wählen. Gegen die landläufige Vorstellung, nur einzelwissenschaftliche Fragen seien „exakt“ zu beantworten,
ist in Erinnerung zu bringen, daß es gerade die Philosophie ist, welcher es obliegt,
sprachlich und kategorial präzise Zugangsweisen zu Fragen wie derjenigen nach
dem Wesen des Lebens zu erarbeiten.
Schlüsseltexte werden in der Vorlesung gemeinsam gelesen und diskutiert sowie auf
der Internetseite www.astro.univie.ac.at/~agb/agbtp.html verfügbar gemacht.
Literatur:
Ilse Jahn (Hrsg.): Geschichte der Biologie. Heidelberg und Berlin 2000
Regine Kather: Was ist Leben? Philosophische Positionen und Perspektiven.
Darmstadt 2003
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Platon: Nomoi, Timaios, Phaidros
Aristoteles: De anima
Leibniz: Monadologie
Immanuel Kant: Kritik der Urteilskraft
F.W.J. Schelling: System der gesamten Philosophie und der Naturphilosophie
insbesondere
G.W.F. Hegel: Vorlesungen über Naturphilosophie 1821/22, 1823/24, 1825/26
Hans Driesch: Philosophie des Organischen
Ernst Cassirer: Das Erkenntnisproblem in der Philosophie und Wissenschaft der
neueren Zeit, Bd. 4
Helmuth Plessner: Die Stufen des Organischen und der Mensch
Erwin Schrödinger: Was ist Leben?
Lernobjekte zu Hegel
Herbert Hrachovec
PR 4 Std., Do 17:00-18:30 und Fr 12:00-14:00, ab 14.10.2004, Hs. 3D NIG
(695794)
Fächer: (3) (4/2/5) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/4)
Kommentar: Lernobjekte sind kompakte pädagogische Einheiten, die in der Regel digital erstellt und mit Hilfe eines ausgefeilten Systems von Metadaten charakterisiert werden. Im Rahmen des gegenwärtigen Booms von elektronisch unterstützter Lehre handelt es sich um flexible und rekombinierbare Wissensmodule
im Rahmen eines expandierenden Erziehungsmarktes. Dieses Konzept verträgt sich
schlecht mit den Ansprüchen philosophischer Erkenntnis. Insbesondere das Hegelsche Programm der vernünftig-systematischen Selbstwerdung der Person scheint
der Idee von Lernobjekten diametral entgegenszustehen. Das Projekt baut auf bereits erarbeiteten Materialien zu Hegel auf und stellt sich der beschriebenen Herausforderung.
Was bisher geschah ist unter http://ilias.philo.at (Selbstanmeldung) und
http://timaios.philo.at:8080/ph_wiki/Hegellabor (Anmeldung bei H. Hrachovec)
einzusehen. Näheres zur Veranstaltung:
http://timaios.philo.at/wiki/index.php/Hegel_Projekt
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Vom Pragmatismus zum Neopragmatismus. Die Philosophie
des 20. Jhdts. im Überblick
Thomas Auinger
VO 2 Std., 18:30-20:00,Hs. 2G NIG (696188)
Fächer: (2) (3/2/1) (PP 57.3.4) (PPP 5/2/a/1)
Kommentar: Wie der Titel bereits erkennen lässt, soll diese Vorlesung eine thematische Ausrichtung besitzen, die jedoch so weit gefasst ist, dass sie es erlaubt, möglichst viele Strömungen und Gegenströmungen in den philosophischen Diskursen
des vergangenen Jahrhunderts zu thematisieren. Dabei soll ein weiterer Gesichtspunkt leitend sein: Ein Blick auf die philosophische Landschaft der letzten Jahre
zeigt sehr deutlich, dass sich der Graben zwischen der analytischen Philosophie einerseits und der kontinentalen traditionell-klassischen Philosophie andererseits an
vielen Stellen verengt hat und bereits einige Brücken geschlagen wurden, die aufgrund ihrer Breite diese Trennung als durchaus obsolet erscheinen lassen. Aufgrund
dieser Tatsache soll auch das retrospektive Vorhaben, die wichtigsten Entwicklungslinien im 20.Jahrhundert nachzuzeichnen, von diesem Fluchtpunkt aus unternommen werden. Da es jedoch nicht opportun sein kann, in den geschichtlichen Verlauf dieser Epoche ein einheitliches Fortschreiten hineinlesen zu wollen, so kann
jeglicher Leitfaden nicht mehr sein als eine gewisse methodische Handhabe, um die
Vielfalt der philosophischen Positionen nicht in einem chaotischen Nach- und Nebeneinander untergehen zu lassen.
In der geplanten Vorlesung soll nun anhand des Schlagwortes „Pragmatismus“ ein
virtuelles Zentrum errichtet werden, um welches herum die einflussreichsten philosophischen Konzeptionen und deren jeweilige Proponenten in einem geringeren
oder auch größeren Abstand gruppiert werden können. Es ist demgemäß naheliegend, die Vorlesung mit einer Darstellung des amerikanischen Pragmatismus zu beginnen, der sich gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts etabliert
hat. In einem kurzen Abriss werden dabei die sogenannten klassischen Four Pragmatists (vgl. I. Scheffler) Charles Sanders Peirce, William James, George Herbert
Mead und John Dewey behandelt. Demgegenüber und daran anschließend wird
dargestellt, welche Strömungen innerhalb der kontinentalen Philosophie im ungefähren Vergleichszeitraum besonders einflussreich waren. Es gilt auf den Neukantianismus, die Phänomenologie und die sogenannte Lebensphilosophie in knappen
Zügen Bezug zu nehmen. Was die analytische Philosophie betrifft, so wird zunächst
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auf Moore, Frege und Russel verwiesen, um dann im Weiteren bei Wittgenstein einen ersten Schwerpunkt zu setzen. Der junge Wittgenstein wird nur streiflichtartig
behandelt, weil es aufgrund der Leitlinie am „Pragmatismus“ besonders interessant
ist, den späten Wittgenstein, d.h. hauptsächlich die „Philosophischen Untersuchungen“, zu beleuchten. Daran anknüpfend soll die Sprechakttheorie (Austin, Searle)
und andere auf Wittgenstein aufbauende philosophische Konzeptionen thematisiert werden. Hierauf wird die Perspektive etwas verlagert, so dass die sogenannte
Existenzphilosophie mehr in den Mittelpunkt rückt. In erster Linie wird hier ausführlicher auf Heidegger eingegangen, weil sich bei ihm in mehreren Hinsichten
essentiell pragmatische Motive ausfindig machen lassen. Nur kursorisch wird die
französische Existenzphilosophie präsentiert. Nachdem noch einiges zur Hermeneutik (Gadamer) zu sagen ist, befasst sich der nächste Schwerpunkt mit jenen Philosophen, die man direkt oder indirekt mit der Frankfurter Schule in Verbindung
gebracht hat. Besonderes Augenmerk verdienen hier klarerweise die pragmatischen
Implikationen der Theorien von Habermas (Universalpragmatik bzw. Formalpragmatik) und Apel (Transzendentalpragmatik). In einem nächsten Schritt werden die
in sich differenzierten Positionen des Strukturalismus und Poststrukturalismus betrachtet, um dann zu dem abschließenden Schwerpunkt überzugehen, der unter einem sehr weit gefassten Begriff von „Neopragmatismus“ so unterschiedliche Philosophen wie W.V.O. Quine, Donald Davidson, Hilary Putnam, Richard Rorty und
Robert B. Brandom behandeln soll.
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Freitag
Metaphysik (Ontologie)
Günther Pöltner
VO 2 Std., 8:00-10:00, Beginn: 8.10.2004, Hs. 41 (696898)
Fächer: (3) (3/2/2, 4/1/2) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/4)
Kommentar: Exposition der metaphysischen Fragestellung, Metaphysik als OntoTheologie (Aristoteles), Wandel der metaphysischen Fragestellung in der Neuzeit
(Kant), die Struktur der metaphysischen Grundfrage (Heidegger), Einwände gegen
die Rede vom Sein des Seienden, Notwendigkeit einer Destruktion des technomorphen Seinsverständnisses
Zeugniserwerb: mündliche Prüfung
Literaturhinweise:
M. Heidegger, Einführung in die Metaphysik (Gesamtausgabe Bd. 40); J.B.Lotz,
Transzendentale Erfahrung, Freiburg 1978; E. Coreth, Metaphysik, 3. Aufl.
Innsbruck 1980; B. Weissmahr, Ontologie (Urban TB 347); E. Runggaldier/C.
Kanzian, Grundprobleme der Analytischen Ontologie (UTB 2059); Honnefelder,
L./Krieger, G. (Hg.) Philosophische Propädeutik Bd. 3: Metaphysik und
Ontologie, Paderborn u.a. 2001 (UTB 2081)
Anmerkung: KO zur Vorlesung am Donnerstag, Termin und Ort werden noch bekannt gegeben.
Wahrheit
Herbert Hrachovec
VO 2 Std, 10:00-12:00, ab 8.10.2004, Hs. 3D NIG (695795)
Fächer: (6) (4/1/4) (PP 57.2.4) (PPP 4/2/c/1)
Kommentar: Die Lehrveranstaltung beginnt mit der sprachanalytischen Zugangsweise zum Thema (Frege, Wittgenstein, Tarski). Formale Wahrheitstheorien werden dann, angeleitet von Ernst Tugendhats Vorgehen, mit traditionellen Positionen
verglichen (Aristoteles, Husserl, Heidegger). Die mit Hegel beginnende Historisierung und später Relativierung der Wahrheit ist zu erörtern (Nietzsche, Foucault,
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Baudrillard). Abschließend ist eine Exposition des gegenwärtigen Diskussionsstandes in der (post)analytischen Philosophie vorgesehen: Hilary Putnam, Donald Davidson, Richard Rorty, Robert Brandom.
Die Vorlesung wird live im Internet gestreamt und digital aufgezeichnet. Elektronische Materialien stehen zur Verfügung.
Weitere Informationen:
http://timaios.philo.at/wiki/index.php/Lehrveranstaltungen
Ästhetik
Günther Pöltner
SE 2 Std., 11:00-13:00, Beginn: 8.10., HS 3B (696899)
Fächer: (8) (3/2/9) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/2)
Kommentar: Im Seminar soll Kants Kritik der ästhetischen Urteilskraft in intensiver Lektüre eingehend interpretiert und dabei auftretende Probleme diskutiert werden. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht einerseits das Phänomen des Schönen,
das Kant am Leitfaden der Struktur des Urteils über das Schöne freizulegen sucht,
andererseits das Phänomen des Erhabenen. Als Erweiterung des Interpretationshorizonts werden zusätzlich aktuelle Texte zur Thematik des Erhabenen, sowie des
Zusammenhangs von ästhetischer und ethischer Erfahrung herangezogen.
Zeugniserwerb: schriftliche Seminararbeit
Textgrundlagen:
Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft. Stuttgart 1963. (Reclam-Ausgabe)
Jean-Francois Lyotard, Das Interesse am Erhabenen. In: Christine Pries (Hg.),
Das Erhabene. Zwischen Grenzerfahrung und Größenwahn. Weinheim 1989, S.
91-118.
Martin Seel: Ästhetische Natur als ethische Erfahrung. In: Martin Seel, Ästhetik
der Natur. Frankfurt/M. 1996, S. 330-346.
Empfohlene Zusatzlektüre:
Christine Pries, Einleitung. In: Christine Pries (Hg.), Das Erhabene. Zwischen
Grenzerfahrung und Größenwahn. Weinheim 1989, S. 1-30.
Martin Seel, Einleitung. In: Martin Seel, Ästhetik der Natur. Frankfurt/M. 1996,
S. 11-37.
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Sekundärliteratur:
Walter Biemel, Die Bedeutung von Kants Begründung der Ästhetik für die
Philosophie der Kunst. Köln 1959.
Dieter Teichert, Immanuel Kant: Kritik der Urteilskraft. Ein einführender
Kommentar. Paderborn 1992 (UTB 1716).
Das Problem von Theorie und Praxis in
der abendländischen Philosophie
Hermann Böhm
SE 2 Std., 12:00-14:00, ab 8.10.2004, Hs. 3C NIG
Fächer: (8) (3/2/7) (PPP 5/2/a/6) (PP 57.3.4)
Platon. Parmenides: Metaphysische Prinzipienlehre oder formale Übung?
Wilhelm Schwabe
SE 2 Std.,12:00-14:00, ab 8.10.2004, Hs. 3E NIG (695778)
Fächer: (3) (4/1/2) (PP 57.3.2) (PPP 5/2/a/4)
Kommentar: Der der Gruppe „Theaitetos“, „Sophistes“ und „Politikos“ nahe stehende „Parmenides“ ist ein besonders schwieriger Dialog: Der Vorsokratiker Parmenides - dem Platon wesentliche ontologische Konzepte verdankt - äußert im einleitenden Teil (bei einem angeblichen Treffen mit dem jungen Sokrates) schwere
Einwände gegen die Ideenlehre der mittleren Dialoge, darunter das berühmte Argument vom „dritten Menschen“, ohne dass die Aporien aufgelöst würden. Und
im Hauptteil führt derselbe Parmenides eine lange dialektische „Übung“ mit seiner eigenen Hypothese „Wenn Eins ist, ...“ durch, deren paradoxe, anscheinend
widersprüchliche Ergebnisse überhaupt nicht näher erläutert werden. Was wie eine
Selbstwiderlegung des Vorsokratikers aussieht, scheint gleichzeitig auf Platons metaphysische Prinzipien „Einheit“ und „unbegrenzte Zweiheit“ anzuspielen, deren
thematische Behandlung Platon freilich dem mündlichen Unterricht vorbehalten
wollte. Dieser rätselvolle Inhalt des „Parmenides“ fordert bis heute zu immer neuen, höchst verschiedenen Interpretationen heraus.
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Freitag
Unbestritten ist dabei, dass dieser Dialog in Gestalt und Gehalt zu Platons originellsten und wichtigsten Werken gehört. Das Seminar soll deshalb die Teilnehmer
möglichst konkret mit diesem Text bekannt machen, so dass sich jede / jeder selber
eine Meinung darüber bilden kann.
Methode: Nach einer Orientierung über die Stellung des Dialogs und seine Deutungsgeschichte kann jedenfalls der dialogische Teil des „Parmenides“ (127 d - 137
c) mit Referaten der Teilnehmer stückweise besprochen werden. Für den dialektischen Teil (137 c - 166 c) muß gemeinsam eine Strategie überlegt werden: Ebenso wichtig wie jede einzelne Deduktion ist hier die Struktur des Ganzen und der
Bezug auf die Aporien des dialogischen Teils. Wegen der Kürze des Semesters werden wir wohl nur exemplarisch besonders wichtige Stellen vornehmen können und
kursorisch das Ganze zu überschauen versuchen. Wünschenswert ist, dass einzelne
Teilnehmer sich auf bestimmte Werke der Sekundärliteratur spezialisieren und ihre
Kenntnis einbringen.
Zeugniserwerb: durch mündliche Mitarbeit und Referat oder schriftliche Arbeit
oder Kolloquium.
Literatur:
Als Arbeitstext bietet sich die zweisprachige und kurz kommentierte Ausgabe von
Ekkehard Martens bei Reclam an (Stuttgart 1987 u. 2001, UB 8386). Ebenso
nützlich ist daneben Band 3 der Platon-Ausgabe des Rowohlt-Verlages mit
der revidierten Übersetzung von Schleiermacher (und mit dem Text der oben
genannten nahe stehenden Dialoge). Die Übersetzung von Apelt (bei Meiner)
kann ebenfalls verwendet werden.
Sekundärliteratur (s. Apparat):
Cornford, Francis M.: Plato and Parmenides. Parmenides‘ Way of Truth and
Plato‘s Parmenides translated with an introduction and a running commentary,
London 1939
Gundert, Hermann: Dialog und Dialektik. Zur Struktur des platonischen Dialogs,
Amsterdam 1971, S. 93 - 109
Hägler, Rudolf-Peter: Platons ‚Parmenides‘. Probleme der Interpretation, Berlin,
New York 1983
Halfwassen, Jens: Der Aufstieg zum Einen. Untersuchungen zu Platon und Plotin,
Stuttgart 1992, bes. 265 - 405
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Freitag
Fine, Gail: On Ideas. Aristotle‘s Criticism of Plato‘s Theory of Forms, Oxford
1993, bes. S.203 - 241
Graeser, Andreas: Platons Parmenides, Stuttgart 2003
Lernobjekte zu Hegel
Herbert Hrachovec
PR 4 Std., Do 17:00-18:30 und Fr 12:00-14:00, ab 14.10.2004, Hs. 3D NIG
(695794)
Fächer: (3) (4/2/5) (PP 57.6.1) (PPP 5/2/a/4)
Kommentar: siehe Donnerstag
Geschichte der Philosophie III, Die frühe Neuzeit bis Kant in
der Optik der Gegenwartsphilosophie
Ludwig Nagl
VO 2 Std., 14:00-16:00, ab 8.10.2004, Hs. 42 HG (601176)
Fächer: (2) (3/2/1, 4/1/1) (PPP 4/2/d/2, 5/2/a/1) (PP 57.2.2, 57.3.1)
Kommentar: Die Vorlesung ist der (in sich abgeschlossene) dritte Teil eines sechsteiligen Lehrprojekts, das alle Hauptphasen der Geschichte der Philosophie zum
Gegenstand hat. Dieses Projekt ist nicht primär philosophiehistorisch motiviert:
geschichtliche Konfigurationen des philosophischen Diskurses werden vielmehr aus
der Optik der Gegenwartsphilosophie (d.h. als durch diese relozierbar, kritisierbar,
aber auch: als deren potentielles Korrektiv) gelesen. Teil III stellt die Konstitutionsgeschichte der neuzeitlichen Philosophie in Auswahl vor. Das Spätmittelalter
endete im doppelgesichtigen Diskurs der Renaissance, der - unter der Maske neoantiker Komplettierung - die Demontage der mittelalterlichen Synthese von Philosophie und Theologie vorbereitete. Im Empirismus Bacons (und in dessen Radikalisierung bei Hobbes, Locke,Berkeley und Hume) einerseits, in der Entfaltung rationalistischer Systeme (bei Descartes, Spinoza und Leibniz) andererseits, formiert
sich der klassische Antagonismus des neuzeitlichen Denkens, an dessen Auflösung
und Überwindung sich Kant versuchen wird. Die Vorlesung skizziert im Umriß
die Denkgebäude der frühneuzeitlichen Philosophie. Dabei wird nicht nur gezeigt,
welche Brisanz der Empirismus für die Gegenwartsphilosophie behält (sowohl der
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Freitag
Amerikanische Pragmatismus als auch die Analytische Philosophie sind ihm tief
verbunden), sondern auch, wie wichtig der rationalistische Ansatz bleibt (dessen
Thesen - in der weitverzweigten Cartesianismuskritik von Peirce über Wittgenstein
bis Derrida - zumindest als negative Referenzfolie - präsent sind). Spinozas Attraktivität für Nietzsche wird ebenso untersucht wie die Einflussgeschichte Humes, dessen radikaler Skeptizismus zunächst die Kantische Kritik provozierte, dann aber
auch den neuen, spätanalytischen „skepticism“ Kripkes (an dessen Überwindung
postanalytische Wittgensteinians wie Stanley Cavell, Hilary Putnam und Robert
Brandom arbeiten).
Didaktik: Keine Vorkenntnisse erforderlich. Arbeit an Texten. Zeugniserwerb
durch schriftliche Prüfung.
Literatur (keine Pflichtlektüre! Die Texte werden z.T. im Handapparat der
Lehrveranstaltung aufgelegt):
I: Ausgewählte Textpassagen aus Bacon, Hobbes, Locke, Hume, Descartes,
Spinoza und Leibniz.
II: G.W.F. Hegel, Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie, WA,
Bd.20, Abschnitt Neuere Philosophie (von Bacon bis Leibniz).
Martin Heidegger: Descartes-Interpretation in: Sein und Zeit.
Der Empirisimus in der Programmschrift des Wiener Kreises und W.V.O. Quines
Two Dogmas of Empiricism.
Derridas Descartes-Kritik.
Adornos Einspruch gegen (Leibniz´) Theodizee.
Nietzsche über Spinoza (und Deleuzes Abhandlung Spinoza. Praktische
Philosophie).
Kripkes Anknüpfung an Hume: The „skeptical problem“ (Wittgenstein on Rules
and Private Language); Skeptizimus bei Cavell, bei Putnam und Brandom.
John Rawls: Die Hume und Leibniz-Kapitel aus: Lectures on the History of Moral
Philosophy, Harvard University Press 2000.
Stanley Cavell: Das Locke-Kapitel aus: Cities of Words, Harvard University
Press 2004.
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Freitag
Judith Butler: Das Unbehagen der Geschlechter
UE 2 Std., 14:00-16:00, Beginn: 8. Oktober 2004, HS 3F (601 577)
Silvia Stoller
Fächer: (8) (4/2/2) (PP 57.3.4) (PPP 5/2/a/1)
Kommentar: Judith Butlers Studie „Das Unbehagen der Geschlechter“ (Frankfurt/
Main: Suhrkamp 1991) gilt als Schlüsseltext des konstruktivistischen Feminismus
und als Klassiker der feministischen Philosophie und Geschlechterforschung. Butlers Kritik an der Kategorie „Frau“, die Theorie, derzufolge das Geschlecht ein „Effekt“ spezifischer Machtformationen ist, die Hinterfragung der Sex-Gender-Differenz, ihre Essentialismuskritik sowie das politische Konzept der Parodie stellen
ebenso innovative wie nach wie vor kontroversiell diskutierte Überlegungen dar.
Die Lehrveranstaltung ist der textnahen Lektüre dieses Klassikers gewidmet. Ziel ist
die Vermittlung der wichtigsten Thesen sowie die Aufbereitung der theoretischen
Hintergründe dieses anspruchsvollen und komplexen Werks. Zusätzlich sollen ausgewählte Sekundärtexte zur Diskussionsgrundlage erarbeitet werden. Die einzelnen
Textabschnitte sollen von Seiten der Studierenden in Form von 20- bis 25-minütigen Referaten (inkl. Handout) vorgestellt und anschließend gemeinsam diskutiert
werden, wobei die Diskussion unter den SeminarteilnehmerInnen sowie die Fähigkeit zur eigenständigen Bildung von Argumenten besonders gefördert werden sollen. Ein Handapparat mit Primär- und Sekundärliteratur steht zur Verfügung.
Zeugniserwerb: durch a) Referat inklusive Handout oder b) schriftliche Seminararbeit im Umfang von 10 bis 15 Seiten (1,5-zeilig, 12 pt.), c) mündliche Prüfung
nach Absprache. Voraussetzung ist regelmäßige Teilnahme. Die LV ist anrechenbar
für den Studienschwerpunkt Gender Studies (Grundlagenmodule). Info: Projektzentrum Gender Forschung Universität Wien (www.univie.ac.at/gender).
Weitere Informationen unter: http://mailbox.univie.ac.at/Silvia.Stoller/
Kontakt: [email protected].
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Freitag
Naturkonzeptionen in feministischer Kritik
Waltraud Ernst
SE 2 Std., 14-tägig, 14:00-18:00, Hs. 2G NIG (696961)
Termine:15.10., 29.10., 12.11., 26.11., 10.12.2004, 14.1. und 28.1.2005
Fächer: (8) (4/1/6) (PP 57.3.4) ) (PPP 5/2/a/5)
Kommentar: Konzeptionen von Natur in der Philosophie und den modernen Naturwissenschaften wurden in den letzten 30 Jahren einer vielfältigen feministischen
Kritik unterzogen. Dabei stand zunächst die Feminisierung von „Natur“ im Zuge
der Entstehung moderner Naturwissenschaften im Mittelpunkt der Kritik. Andere Theoretikerinnen analysierten ein maskulinistisches Verhältnis zur „Natur“, das
einigen Konzeptionen moderner Naturwissenschaft bzw. Philosophie zugrunde liege. Weitere Ansätze legten eine Dekonstruktion der Symbolisierung von Natur als
weiblich in verschiedenen Theorien dar.
In den 1990er Jahren kann von einer konstruktivistischen Wende in der feministischen Naturwissenschaftskritik gesprochen werden. Es wurden Arbeiten veröffentlicht, die eine Konstruktion des Geschlechterverhältnisses und der Bedeutung der
Kategorie „Geschlecht“ durch naturwissenschaftliche und philosophische Konzeptionen von „Natur“ aufzeigten. Diese kritisieren eine Legitimierung und Stabilisierung der Herrschaftsverhältnisse zwischen den Geschlechtern durch naturwissenschaftliche und philosophische Theorien und zeigen Möglichkeiten auf, diese Entwicklung aufzubrechen.
In der Lehrveranstaltung werden zentrale Ansatzpunkte der Kritik vorgestellt, die
unterschiedlichen Argumentationsweisen erörtert und die methodische Entwicklung der feministischen Kritik an den Naturkonzeptionen in moderner Naturwissenschaft und Philosophie erläutert.
Voraussetzung und Prüfungsmodalitäten:
Das Seminar ist als Einführung in den Themenkomplex gedacht und setzt keine
spezifischen Kenntnisse voraus, allerdings die Bereitschaft, eine Auswahl an Texten
zu lesen und selbständig zu erarbeiten.
Zeugniserwerb: durch regelmäßige Anwesenheit und Mitarbeit, mündliches Kurzreferat eines Textes und schriftliche Ausformulierung. Es wird ein Leitfaden zur Erstellung einer Textanalyse zur Verfügung gestellt.
Literatur:
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Daston, Lorraine, VIDAL, Fernando (Hg.): The Moral Authority of Nature.
Chicago: University of Chicago Press 2004.
Fausto-Sterlin, Anne: Sexing the Body. Gender Politics and the Construction of
Sexuality. New York: Basic Books 2000.
Haraway, Donna: Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen.
Frankfurt/M.: Campus 1995.
Harding, Sandra: Das Geschlecht des Wissens. Frauen denken die Wissenschaft
neu. Frankfurt/M.: Campus 1994.
Jordanova, Ludmilla: Sexual Visions. Images of Gender in Science and Medicine
between the Eighteenth and Twenteenth Centuries. New York: Harvester 1989.
Keller, Evelyn Fox: Reflections on Gender and Science. New Haven: Yale
university Press 1985.
Merchant, Carolyn: The Death of Nature: Women, Ecology and Scientific
Revolution. New York: Harper Row 1980
Orland, Barbara/Scheich, Elvira (Hg.): Geschlecht und Natur. Feministische
Beiträge zur Geschichte und Theorie der Naturwissenschaften. Frankfurt/M.:
Suhrkamp 1995.
Schiebinger, Londa: Nature‘s Body. Gender in the Making of Modern Science.
Boston: Beacon Press 1993.
Genießen von Lippen und Worten
Ulrike Kadi
SE 2 Std., 16:00-18:00 Hs. 3D NIG (601707)
Fächer: (8) (3/2/6, 4/2/2) (PP 57.3.4) (PPP 5/2/a/5)
Kommentar: Strukturalistische und poststrukturalistische Denkansätze, die in
manchen feministischen Debatten als konstruktivistisch abgetan wurden, kommen
seit einigen Jahren in einem neuen Gestus auf den Körper zu sprechen. Statt dessen
Abhängigkeit und Unterworfenheit von Sprache zu betonen, wird der Körper als
ein anderes, ein sprachlich nicht gänzlich Einholbares, ein Jenseits der Sprache konzipiert. So fordert z.B. Sergio Benvenuto (2003) einen Rekurs auf den Körpers unter Berücksichtigung von dessen Verschlossenheit. Joan Copjec (2002) schlägt vor,
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Freitag
den Körper als nichtsprachliches Medium der Interaktion zu begreifen. Und JeanLuc Nancy (2003) meint, den Körper durch ein sogenanntes „Entschreiben“ aus
den Fängen der Sprache befreien zu können.
Eine Relektüre (post)strukturalistischer Texten aus den 1960er und 1970er Jahren,
zeigt, dass der Körper bereits damals in seiner realen, das heißt in seiner, sich einer Symbolisierung durch Sprache widersetzenden Potenz gesehen wurde. Die Kritik von Luce Irigaray an Jacques Lacan wird gemeinhin als eine feministische Kritik an einer phallozentrischen Theorie aufgefasst. Eine weibliche (körperbezogene)
Position steht einer männlichen (sprachlichen, das Weibliche und Körperliche exkludierenden) Ordnung gegenüber. Zumal dabei Unvergleichbares aufeinanderbezogen wird, müssen die Ergebnisse notwendig pauschal bleiben. In diesem Seminar dient der Körper als gemeinsamer Referenzpunkt. Es wird jene Auffassung des
Körpers, die Lacan ab Mitte der Sechziger Jahre (implizit) vertrat, mit Irigarays
Körperkonzeption aus den frühen Siebziger Jahren verglichen. Indem Unterschiede
und Gemeinsamkeiten zwischen beiden Ansätzen herausgearbeitet werden, lassen
sich einerseits bisher wenig bekannte Bruchlinien zwischen den beiden AutorInnen
(vor allem im Rahmen psychoanalytischer Theorie) erkennen. Andererseits wird es
möglich, Momente, die oberflächlich als Kritik Irigarays an Lacan gelesen wurden,
teilweise als Ergebnis einer Rezeption von Lacans Körperverständnis zu begreifen.
Historische Rück- und zeitgenössische Seitenblicke auf Körperbetrachtungen bei
Friedrich Nietzsche und Gilles Deleuze gehören darüber hinaus zum Programm.
Methode: Einführungen durch die Lehrveranstaltungsleiterin, Lektüre und Diskussion von Referenztexten, welche in Referaten vorgestellt werden. Diskussion
schriftlicher Beiträge der TeilnehmerInnen auf einer elektronischen Lernplattform.
Zeugniserwerb: durch regelmäßige Teilnahme an der Lehrveranstaltung, durch die
Beteiligung an der laufenden Diskussion in der Lehrveranstaltung oder auf der elektronischen Lernplattform und durch die kritische Darstellung eines Text(abschnitt)s
in einem Referat sowie die Abgabe einer schriftlichen Version des Referats, beschränkte TeilnehmerInnenzahl
Literatur:
Benvenuto, Sergio (2003), Der andere spricht nicht, in: Lettre Nr. 61, II/2003,
38-43.
Copjec, Joan (2002), Imagine there‘s no woman.Cambridge, Massachusetts: MIT
Press.
90
Freitag
Irigaray, Luce (1974), Speculum de l‘autre femme. Paris: Les Editions de Minuit.
Dies. (1977), Ce sexe qui n‘en est pas un. Paris: Les Editions de Minuit.
Dies. (1980), Amante Marine de Friedrich Nietzsche. Paris: Les Editions de
Minuit.
Lacan, Jacques (1987), Das Seminar. Buch XI (1964). Die vier Grundbegriffe der
Psychoanalyse, 3. Aufl., Weinheim, Berlin: Quadriga.
Ders. (1986), Das Seminar. Buch XX (1972-1973). Encore, Weinheim, Berlin:
Quadriga.
Ders. (o.J.), Seminar XXIII. Le Sintôme 1975-1976. Arbeitsmaterialien 3.
Lacanarchiv Bregenz.
Nancy, Jean-Luc (2003), Corpus. Berlin: diaphanes.
Tamsin, Lorraine (1999), Irigaray and Deleuze: Experiments in Visceral
Philosophy. Ithaca, London: Cornell University Press.
Zupancic, Alenka (2003), The Shortest Shadow. Nietzsches Philosophy of the
Two. Cambridge, Massachusetts: MIT Press.
Griechische Terminologie (Grundkurs Griechisch I) für Studierende der Philosophie und Geisteswissenschaften
Günter Lachawitz
VO 2 Std., 17:00-18:30 Hs. 7 HG
Fächer: (9) (2/5; 3/2/11) (PPP 7) (PP 57.2.6)
Forschungsseminar: Die Zeit der anthropologischen Verfassung
Josef Rhemann
SE 2 Std., 18:00-20:00, ab 8.10.2004, Hs. 3F NIG (682417)
Fächer: (8) (4/2/4) (PPP 5/2/a/6) (PP 57.6.1)
Anmerkung: pers. Anmeldung
91
n.Ü.
n.Ü.
Naturkonzeptionen in feministischer Kritik
Waltraud Ernst
SE 2 Std., Fr 15.10., 29.10., 12.11., 26.11., 10.12.2004, 14.1. und 28.1.2005 14:0018:00 Hs. 2G NIG (696961)
Fächer: (8) (4/1/6) (PP 57.3.4) ) (PPP 5/2/a/5)
Vom Sinn und Unsinn der Geschichte - Walter Benjamin und
die Kritik des Historismus
Eveline Goodman-Thau
VO 2 Std., Blockveranstaltung (694128)
Fächer: (2) (3/2/1) (PP 57.2.2) ( PPP 5/2/a/1)
Termine entnehmen Sie bitte dem Aushang
Zur Trope der Leerstelle als Engführung in der Dichtung von
Paul Celan
Eveline Goodman-Thau
SE 2 Std., Blocktermine - siehe Aushang (694127)
Fächer: (8) (3/2/6) (PP 57.6) (PPP 5/2/a/6)
Emmanuel Lévinas - Differenz im Antlitz des Anderen
Eveline Goodman-Thau
VO 2 Std.,Vorbesprechung: 2003 11 03, 10.00-11.30, HS 2H d. Inst. f. Phil.
(694129)
Fächer: (8) (3/2/8) (PP 57.6) (PPP 5/2/a/6)
Blocktermine im November und Dezember
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n.Ü.
AG Transzendentalphilosphie, Erbe und Gegenwart
Friedrich Grimmlinger
AG 1 Std, HS 2H, Di 18.00 bis 20.00, 14-tägig, (601213)
Fächer: (6) (4/1/2) (PPP 4/2/d/3)
Termine werden bekanntgegeben
Geeintes Europa: Utopie oder politische Chance
Heimo Hofmeister
SE 2 Std., Blocklehrveranstaltung (601710)
Fächer: (8) (4/2/2) (PP 57.3.4) (PPP 5/2/a/3)
Termine werden bekannt gegeben
93
n.Ü.
Geschichte - Identität - Sprache. Eine Einführung in das Denken von Octavio Paz (in spanischer Sprache)
Manuel Velasques-Mejia
VO 2 Std., Blockveranstaltung im Jänner 2005 (697033)
Fächer: (8) (3/2/6, 2/5)
Rezeption und Transformation von anderen Erfahrungen des
Denkens (untersucht anhand von Begriffen wie Identität, Sinn,
Horizont, Geschichte, Kultur, Abhängigkeit, Autonomie, Authentizität)
Manuel Velasques-Mejia
SE 2 Std., Blocktermine im Jänner 2004 (697035)
Fächer: (8) (4/2/4, 3/2/8)
Hermeneutische Interpretation lateinamerikanischer Texte
Manuel Velasques-Mejia
SE 2 Std., Blocktermine im Jänner (697034)
Fächer: (8) (4/1/7)
Konstruktion und Wirklichkeit. Die Kulturabhängigkeit der
Wissenschaft: Kampf der Kulturen?
Friedrich Wallner
SE 4 Std., Prominentenzimmer (696904)
Vorbespr.: 13. Oktober, 18 Uhr im Prominentenzimmer
Zeit: Do 14-18 Uhr, außer am 18.11. von 9-16 Uhr
Termine: 21.10., 28.10, 4.11., 18.11, 25.11., 2.12., 9.12., 16.12., 13.1., 20.1., 27.1.
Fächer: (5) (4/2/3) (PP 57.2.4) (PPP 4/2/c/3)
Kommentar: Durch den Terroranschlag vom 11.9.2001 wurde Samuel P. Huntingtons Buch „Kampf der Kulturen“, das bereits 1996 erschienen ist, wieder aktuell. Um die politische bzw. geschichtsphilosophische Aussagekraft seiner zentralen
Thesen beurteilen zu können, soll in diesem Seminar vor allem der Kulturbegriff,
94
n.Ü.
auf den sich Huntington stützt, einer eingehenden Prüfung unterzogen werden.
Die Diskussion verschiedener heute gehandelter Kulturtheorien sowie der wissenschaftstheoretische Hintergrund bei den Fragen des Verstehens, der Kulturbeschreibungen etc. steht im Mittelpunkt des ersten Seminarteils. In einem zweiten Schritt
sollen dann die Konsequenzen, welche sich aus den konkurrierenden Konzepten
ergeben, verglichen und schließlich alternative konstruktivistische Ansätze erörtert
werden.
Literatur:
Huntington, Samuel P.: Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik
im 21. Jahrhundert . Hamburg 1996.
ders.: Streit um Werte: wie Kulturen den Fortschritt prägen. Hamburg 2002.
Tibi, Bassam: Krieg der Zivilisationen. München 1998.
Achcar, G.: Der Schock der Barbarei. Der 11. Sept und die „neue
Weltordnung“. Karlsr. 2002.
Çaglar, G.: Der Mythos vom Krieg der Zivilisationen. Der Westen gegen den
Rest der Welt; eine Replik auf Huntington. Münster 2002 .
Metzinger, U. M.: Die Huntington-Debatte ... in der Publizistik. Köln 2000.
Meyer, Th.: Identitätspolitik: vom Missbrauch kultureller Unterschiede. Ffm
02 (es 2272)
Mohrs, T.: Interkulturalität als Anpassung: eine evolutionstheor. Kritik an
Hunt. Ffm 00.
Müller, H.: Das Zusammenleben der Kulturen: ein Gegenentwurf zu Huntington.
Ffm: 2001 (Fischer-Tb 13915).
Müller, H.: Amerika schlägt zurück: die Weltordnung nach dem 11. Sept. Ffm
2003.
Cassirer, E.: Versuch über den Menschen. Einführung in die Philos. der
Kultur. Hamburg 96
Köhler, W.R.: Intentionalität und Personenverstehen, Ffm. 1990, stw 856
Kambartel, F.: Versuch über das Verstehen. Ffm 1991, stw 866
Stegmaier, W.: Diplomatie der Zeichen. Orientierung im Dialog eigener und
fremder Vernunft. Ffm 1998, stw 1367
Wallner, Fritz: Culture and Science. Wien 2002
Anmerkung: gem. Dr. Felix Annerl und Dr. Miguel Gamboa
95
Dipl./Diss.
DiplomandInnen- und
DissertantInnenseminare
Erwin Bader: Privatissimum für DiplomandInnen
und DissertantInnen
Di 14:00-17:00, 14-tägig Beginn: 12.10.2004, Hs. 3E NIG (601871)
pers. Anmeldung
Patrizia Giampieri-Deutsch: Seminar für DiplomandInnen und
DissertantInnen
Di 15:00-17:00, Beginn: 12. Oktober 2004, Hs. 3D NIG (695965)
pers. Anm.
Kommentar: Diese Lehrveranstaltung dient vor allem der Besprechung laufender
Diplomarbeiten und Dissertationen. Im Seminar werden erste Entwürfe sowie fortgeschrittene Teile der Arbeitsprojekte der DiplomandInnen und DissertantInnen
vorgestellt und unter gezielter Heranziehung der aktuellen interdisziplinären Fachliteratur gemeinsam besprochen. Das Seminar steht auch StudentInnen offen, die
im Themenbereich erste Schritte zu einer Diplomarbeit ins Auge fassen. Des weiteren wird angrenzenden Fragestellungen und Schwerpunkten Platz eingeräumt und
relevante Neuerscheinungen aus der internationalen Forschung in den jeweiligen
Bereichen werden ausführlich diskutiert. Da der Ansatz des Seminar vorwiegend
interdisziplinär ist, werden auch Fragen, Probleme und Schwierigkeiten der interdisziplinären wissenschaftlichen Forschung im Allgemeinen erörtert.
Die bisher laufenden sowie die geplanten Diplomarbeiten und Dissertationen lassen sich besonders folgenden Themenbereichen, die einerseits spezifische Fragen
und Probleme der Philosophie der Psychoanalyse und andererseits allgemeinere
Fragestellungen der Erkenntnistheorie und der Wissenschaftstheorie umfassen, zuordnen:
Hinweis: Alle Lehrveranstaltungen für DiplomandInnen und DissertantInnen dauern 2 Std. falls nicht anders
angegeben.
96
Dipl./Diss.
1. Theorie des Mentalen in der Psychoanalyse, in der analytischen Philosophie des
Geistes und in den experimentellen Wissenschaften im Vergleich
2. verschiedene Teilaspekte der psychoanalytischen Theorie des Mentalen (die
Denkprozesse beim Träumen, das psychotische Denken u. a.);
3. divergierende Forschungansätze und Methodologien in der psychoanalytischen
klinischen, begrifflichen und empirischen Forschung;
4. Methodologien der wissenschaftlichen (auch experimentellen) Forschung im Bereich der mentalen Prozesse im Vergleich.
Der kollegiale Austausch und die wissenschaftliche Kommunikation zwischen DiplomandInnen und DissertantInnen wird besonders befürwortet und unterstützt.
DiplomandInnen und DissertantInnen werden ermutigt und gefördert, eigene
multimediale Präsentationen vorzubereiten.
Teilnahmevorausssetzung ist die persönliche Anmeldung bei der Lehrveranstaltungsleiterin.
Der Zeugniserwerb erfolgt durch Referate zum Diplomarbeits- oder Dissertationsprojekt und durch aktive Teilnahme an der Diskussion und an der Besprechung der
weiterführenden Literatur.
Literatur:
Giampieri-Deutsch, P., Hg. (2002). Psychoanalyse im Dialog der Wissenschaften.
Europäische Perspektiven. Bd. 1. Stuttgart: Kohlhammer.
Giampieri-Deutsch, P., Hg. (2004). Psychoanalyse im Dialog der Wissenschaften.
Anglo-amerikanische Perspektiven. Bd. 2. Stuttgart: Kohlhammer.
Shapiro, T. & Emde, N., Hg. (1995). Research in Psychoanalys: Process,
Development, Outcome. Madison, Connecticut: International Universities Press.
Shevrin, H. (1998). Psychoanalytic and Neuroscience Research. The American
Psychoanalyst 32(2).
Gerhard Gotz: DissertantInnenseminar
Zi C 0335, NIG, 3. Stock (696892)
97
Dipl./Diss.
Friedrich Grimmlinger: Privatissimum
Zimmer Prof. Grimmlinger n.Ü. (696111)
Kommentar: Es kommen Themen laufender Dissertationen sowie Themen im Zusammenhang verschiedener Projektgruppen (Naturphilosophie, Hegels Wissenschaft der Logik, Philosophische Theologie) zur Sprache.
Genaueres dazu, Zeit und Beginn, werden Anfang Oktober per Anschlag bekannt
gegeben.
Stephan Haltmayer:Seminar für DiplomandInnen und DissertantInnen
SE 1 Std., Do 18-19.30 Uhr, HS 3A NIG, 14-tägig (696878)
Richard Heinrich, Herbert Hrachovec: Seminar für
DissertantInnen
Di 17:00-19:00 Hs. 3A NIG (601242)
pers. Anmeldung
Peter Kampits: Seminar für DissertantInnen
Dienstzimmer Prof. Kampits - Termine werden noch bekanntgegeben (601044)
pers. Anmeldung
Herta Nagl: Seminar für DiplomandInnen
SE 1 st., Mi 14-16 (14-tägig), Zi C 0229, Beginn: 6.10. (696907)
Das Seminar dient der Diskussion laufender Arbeitsprojekte bzw. der Lektüre einschlägiger Fachliteratur.
Herta Nagl: Seminar für DissertantInnen
SE, 1 st., Mi 14-16 (14-tägig), Zi C 0229, Beginn: 13.10. (696908)
98
Dipl./Diss.
Günther Pöltner: DissertantInnenseminar
Freitag - Termine n.Ü. Dienstzimmer Prof. Pöltner (696893)
Vorbesprechung: 8.10. 13 Uhr
Franz Martin: Wimmer Seminar für DissertantInnen
Di 16:00-18:00 Hs. 3C NIG, Beginn: 5.10.04, (601147)
Das Seminar dient der Besprechung von in Arbeit befindlichen Dissertationen. Persönliche Anmeldung in der Sprechstunde,
vgl.: http://homepage.univie.ac.at/Franz.Martin.Wimmer/pruefungstermine.html
Kurt Walter Zeidler: Seminar für DiplomandInnen und DissertantInnen
Do 11:30-13:00, Beginn: 7.10.04, Hs. 2H (NIG) 2.Stock (601119)
Literatur:
K.W. Zeidler, Grundriß der transzendentalen Logik, Cuxhaven-Dartford, 2. Aufl.
1997.
99
PP/P
Lehrveranstaltungen für PP/P
Einführung in die Philosophie für LehramtskandidatInnen
Herlinde Pauer-Studer
PS 2 Std., Di 14:30-16:00 Hs. 3B NIG (601596)
Fächer: (PPP 4/2/d/1) (PP 57,2,1)
Kommentar: Das Proseminar führt in die Grundprobleme der Philosophie ein Fragen der Erkenntnistheorie, der Ethik, der Metaphysik, der methodischen Analyse.
Didaktik: Allgemeine Einführungen in die Problemstellungen durch die LV- Leiterin. Alle Teilnehmer/innen müssen für jede Sitzung den entsprechenden (kurzen)
Text gelesen und vorbereitet haben. Gemeinsame Besprechung des Textes unter
Hinweis auf den entsprechenden philosophischen Kontext.
Zeugniserwerb: Voraussetzung für den positiven Abschluss des Proseminars ist die
regelmäßige Vorbereitung einer kleinen Zusammenfassung der jeweils besprochenen Texte (ca. 1, 5 Seiten) und eine vertiefende schriftliche Prüfung.
Achtung: Begrenzte TeilnehmerInnenzahl: 20. Anmeldung bei Fr. Zuccato ab
15.9.2004.
Einführung in die griechische Terminologie für
LA-KandidatInnen
Michaela Masek
PS 2 Std., Mo 18:00-20:00 Hs. 3B NIG (694042)
pers. Anmeldung: mailbox.univie.ac.at/michaela.masek
Fächer: (PPP 7) (PP 57.2.6)
Interdisziplinäres Fachdidaktikseminar
Ernst Bauer
SE 1 Std., Di 16:30-18:15 Hs. 3F NIG (601058)
Fächer: (PPP 5/2/d) (PP 57.4)
Anmerkung: Nur gemeinsam mit Nr. 601059 und 601152 zu besuchen
100
PP/P
Inderdisziplinäres Fachdidaktikseminar
Josef Neuwirth
SE 1 Std., Di 16.30-18.00, Beginn: 5. 10., Hs 3F (601059)
Fächer: (PPP 5/2/d) (PP 57.4)
Anmerkung: nur gemeinsam mit gleichnmiger LV Bauer und Novotny-Török zu
besuchen.
Interdisziplinäres Fachdidaktikseminar
Katalin Novotny-Török
SE 1 Std., Di 16.30-18.00, Beginn: 5. 10.04, Hs 3F (601152)
Anmerkung: nur gemeinsam mit der gleichlautenden Lehrveranstaltung von Neuwirth und Bauer zu besuchen)
Fächer: (PPP 5/2/d) (PP 57.4.)
Interdisziplinäre Fachdidaktik Psychologie und Philosophie,
Didaktik des Ethikunterrichts
Ursula Baatz
SE 2 Std, 14-tägig, Mi 9:00-12:00, Hs. 3A NIG (601367) pers. Anmeldung
Fächer: (PP 57.4) (PPP 5/2/d)
Interdisziplinäre Fachdidaktik PP
Friedrich Mühlöcker
SE 1 Std., Mi 15:00-18:00, Beginn: 6. 10.04, Hs 3F (601514)
Fächer: (PPP 5/2/d) (PP 57.4)
Anmerkung: nur gemeinsam mit der gleichnamigen Lehrveranstaltung von Hölzl
und Urach zu besuchen, pers. Anmeldung: in der ersten Stunde
101
PP/P
Interdisziplinäre Fachdidaktik PP
Hans Urach
SE 1 Std., Mi 15.00-18.00, Beginn: 6.10., Hs 3F
Fächer: (PPP 57.4) (PPP 5/2/d)
Anmerkung: nur gemeinsam mit der gleichlautenden Lehrveranstaltung von Hölzl
und Mühlöcker zu besuchen
Interdisziplinäre Fachdidaktik PP
Bernhard Hölzl
SE 1 Std., Mi 15:00-18:00 Hs 3F (601672)
pers. Anmeldung: in der ersten Stunde
Fächer: (PP 57.4) (PPP 5/2/d)
Anmerkung: nur gemeinsam mit der gleichnamigen Lehrveranstaltung von Mühlöcker und Urach zu besuchen
Fachdidaktik Philosophie
Gottfried Wiater
SE 2 Std., Di 14:15-15:45 Hs. 3A (651992)
Fächer: (PP 57.4) (PPP 5/2/d)
Interdisziplinäre Fachdidaktik Psychologie und Philosophie
Elisabeth Dutzler
SE 1 Std., verpflicht.Vorbespr.: Fr, 8.10. 04, HS 3F (694043)
1. Block : Sa, 9.10. 04, 9.00 - 14.00 Uhr, HS 3F;
max. 20 Teiln.; Anmeld.: [email protected]
Anmerkung: nur gemeinsam mit der gleichlautenden LV von Gindl zu besuchen.
Fächer: (PP 57.4.3) (PPP 5/2/d)
102
PP/P
Interdisziplinäre Fachdidaktik Psychologie und Philosophie
Paul Gindl
SE 1 Std., verpflicht.Vorbespr.: Fr, 8.10. 04, HS 3F (694044)
1. Block : Sa, 9.10. 04, 9.00 - 14.00 Uhr, HS 3F
max. 20 Teiln.; Anmeld.: [email protected]
Anmerkung: nur gemeinsam mit der gleichnamigen Lehrveranstaltung von Dutzler zu besuchen)
Fächer: (PPP 5/2/d) (PP 57.4)
unbezahlte anzeige
103
Frauenförderung
Wissenschaftliche Schreibwerkstätten
für Frauen
In allen wissenschaftlichen Schreibwerkstätten wird zunächst eine Einführung in
wissenschaftliches Konzipieren (Teilphasen, Strukturierung, Zeitplanung, Zielsetzung ...) und Schreiben (Methoden, Zitation, Intertextualität, Stilistisches, wissenschaftliche Argumentation und Kohärenz ...) gegeben. Danach sind die einzelnen
Angebote in Schwerpunkten eingeteilt, die anhand konkreter Übungen an eigenen
Themen durchgeführt und mit speziellen Methoden des Wissenschaftscoachings
besprochen werden. In allen Schreibwerkstätten wird ferner explizit auf die Anliegen der Teilnehmenden eingegangen
Wissenschaftliche Schreibwerkstatt I:
Themenfindung, -auswahl und -konkretisierung, Verfassen des Konzeptes/Exposés, Erstellung eines (vorläufigen) Inhaltsverzeichnis, Wissenschaftliche Texterstellung
Wissenschaftliche Schreibwerkstatt II:
Auswahl und Beurteilung von Texten, Exzerpieren mit Methode, Umgang mit Zitaten: Reformulierung, Wissenschaftliche Texterstellung
Wissenschaftliche Schreibwerkstatt III:
Exzerpieren mit Methode, Strukturierte Textanalyse, Wissenschaftliche Texterstellungen (verschiedene Textsorten)
Teilnehmerinnenanzahl: max. 10 Teilnehmerinnen pro Gruppe
Kosten: 15 Euro Selbstbehalt
Ort: UFO Berggasse 5, 1090 Wien
Kontakt und Anmeldung:
Verena Turba, FV H.u.S
Tel.: 01 / 42 77 - 196 51
E-Mail: hus@reflex.at
104
Frauenförderung
Diplomarbeitscoaching-Gruppen für
Studentinnen
Die Motivation, das Studium abzuschließen, ist vielen Frauen unklar und verschwommen.
Eigene Interessen sind von gesellschaftlichen und universitären Erwartungen überdeckt. Die Aufgabe, eine wissenschaftliche Arbeit im Ausmaß einer Diplomarbeit
zu schreiben, ist in vielen Studienrichtungen eine der größten Herausforderungen
zu Selbstorganisation, langfristiger Planung und eigenständiger Überprüfung der
eigenen Arbeitsprozesse.
Diese Herausforderungen treffen auf die hohen Leistungsansprüche, die Frauen an
sich stellen, wie zum Beispiel die Beschäftigung mit anspruchsvollen inhaltlichen
Fragestellungen. Ausgehend von diesen - auch eigenen - Erfahrungen - wurde das
Konzept des Diplomarbeits-Coachings entwickelt.
Wie in den letzten Semestern, so werden auch in diesem zwei Gruppen angeboten:
1. „Anfang“: Von den ersten Gedanken an die Diplomarbeit bis zu den Kriterien, die für „Mitte“ formuliert sind.
2. „Mitte“: Ab dem Zeitpunkt, wo das Thema feststeht, die Betreuer/in bereits
angesprochen wurde, und die Literaturrecherche begonnen wurde.
Kosten: 20 Euro
Ort: BeraterInnengruppe Naschmarkt, Baumannstr. 7/9, 1030 Wien
Kontakt und Anmeldung:
Verena Turba, FV H.u.S
Tel.: 01 / 42 77 - 196 51
E-Mail: hus@reflex.at
105
Adressen
Adressen
Österreichische
HochschülerInnenschaft
H.u.S. - Fakultätsvertretung
Rathausstraße 21
1010 Wien
Tel.: 4277/19652 Fax.: 4277/19651
Email: hus@reflex.at
Universitätsvertretung der
ÖH an der Uni Wien
(rollstuhlgerecht)
Altes AKH, Hof 1
9., Spitalgasse 2-4
Tel: 4277/19501 od. 19502
Sozialzentrum der ÖH Uni Wien
(rollstuhlgerecht)
Altes AKH, Hof 1
9., Spitalgasse 2-4
Tel: 4277/19553
Gewi-Fakultätsvertretung
(rollstuhlgerecht)
Altes AKH, Hof 2
9.,Spitalgasse 2-4
Tel: 4277/19670, Fax: 4277/ 19679
Bundesvertretung der ÖH
(nicht rollstuhlgerecht)
9., Liechtensteinstraße 13
Tel: 310 88 80
106
Studientechnisches
Studien- und Prüfungsabteilung
Uni-Hauptgebäude
1., Dr. Karl Lueger-Ring 1,
AudiMax-Gang
Tel: 4277-DW
Durchwahl Infobox: 8121
DW InländerInnenreferat: 12131
DW AusländerInnenreferat: 12121
DW Studienberechtigung: 12141
Datenkorrektur DW: 12161
Öffnungszeiten: Mo-Mi 9-12,
Do 14-18, Fr 9-12 Uhr
Dekanat der H.u.S. - Fakultät
Uni-Hauptgebäude
1., Dr. Karl Lueger-Ring 1,
Stiege IV, 2. Stock
Tel: 4277 DW: 47010 od. 47001
Öffnungszeiten: Di, Do, Fr 9-12,
Do 14-15.30 Uhr
Prüfungsreferat der H.u.S. - Fakultät
(nicht rollstuhltauglich)
1., Landesgerichtsstraße 18
Tel: 4277-47050
Öffnungszeiten: Di, Do, Fr 9-12,
Do 14-15.30 Uhr
Psychologische StudentInnenberatung
8., Lederergasse 35/ 4. Stock
Tel: 402 30 91-0
Adressen
Zivildienstberatung
Arge für Wehrdienstverweigerung
1., Schotteng. 3a/1/59
Tel: 535 91 09
Stipendien
Studienbeihilfebehörde
(eingeschränkt rollstuhltauglich)
10., Gudrunstraße 179a
Tel: 60171-0
www.stipendium.at
Mo-Do 8.30-16 Uhr, Fr 9-14 Uhr
Tel: 310 88 80/35, Fax: 318 88 80/12
Notruf und Beratung für
vergewaltigte Frauen und Mädchen
523 22 22
Frauenhaus-Notruf:
545 48 00, 408 38 80, 202 55 00
Tag und Nacht erreichbar!!!
Beratungsstelle:
2., Leopoldsg. 24
Tel: 214 03 73 od. 214 03 74
Frauenadressen
Büchereien
Projektzentrum für Frauen- und
Geschlechtsforschung
(ehem. Interuniversitäre Koorinationsstelle für Frauenforschung)
9., Spitalgasse 2, AAKH, Hof 7
Tel: 4277/26101, Fax: 4277/9261
Di-Do 10-12 Uhr, und nach Vereinbarung
E-Mail: [email protected]
Frauenhetz. Verein für feministische
Beratung, Bildung und Kultur
(nicht rollstuhltauglich)
3., Hetzgasse 42/1
Tel: 715 98 88, Fax: 715 98 88 20
UFO. UniFrauenOrt
(nicht rollstuhltauglich)
9., Berggasse 5/24
Kontaktfrau: Karin Pichlkastner:
Bücherbörse
Universitätstr. 7
Neues Institutsgebäude im Erdgeschoß
Tel.: 4277/19506
www.univie.ac.at/buecherboerse
Mo-Mi 11-17, Do 14-19, Fr 10-15
Österreichische Nationalbibliothek (NB)
1., Josefsplatz 1
Tel: 534 10-0
http://www.onb.ac.at
DW Ortleihe: 253, DW Fernleihe: 275
Orts- u. Fernleihe: Mo-Fr 9-15 Uhr
Eingang Heldenplatz, Mitteltor
Ariadne (frauenspezifisch):
DW: 487
Mo-Fr 9-15 Uhr
Eingang Heldenplatz, Mitteltor
107
Adressen
Universitätsbibliothek
der Uni Wien (UB)
(eingeschränkt rollstuhltauglich)
1., Kr. Karl-Lueger-Ring 1
Tel: 4277/15102 oder 15001
Öffnungszeiten während des Semesters:
Entlehnstelle: Mo u. Mi 9-16 Uhr,
Di u. Do 9-19 Uhr,
Fr 9-14 Uhr
Großer Lesesaal: Mo-Fr 9-21.45 Uhr,
Sa 9-12.45 Uhr
Lehrbuchsammlung: Mo-Fr 9-13 Uhr,
Di u. Do 16-19 Uhr
Zeitschriftensaal: Mo-Fr 9-16 Uhr,
Di u. Do 16-19 Uhr
(Achtung! In den Ferien verkürzte
Öffnungszeiten)
ArbeiterInnenkammer-Bibliothek
Prinz Eugenstr. 20-22, 1040 Wien
Tel: 501 65/2352 od. 2452
Öffnungszeiten: Mo-Fr 13-19.30 Uhr,
Sa 9-12 Uhr
Sozialwissenschaftliche Dokumentation:
Prinz Eugenstr. 20-22, 1040 Wien
Öffnungszeiten: Mo-Fr 8-16 Uhr
Städtische Bücherei
8., Skodagasse 20
Tel: 400/13
Öffnungszeiten: Mo, Do: 10-1930 Uhr,
Di, Fr: 14-1930 Uhr
108
Dokumentationsarchiv des österr.
Widerstandes
(nicht rollstuhltauglich)
1., Wipplingerstr. 8
Tel: 534 36 779/01779
Öffnungszeiten: Mo-Do 9-17 Uhr
Stichwort. Archiv der Frauen- und
Lesbenforschung
Bibliothek, Dokumentation, Multimedia
(rollstuhltauglich)
15., Diefenbachg. 38
Tel: 812 98 86
Öffnungszeiten: Mo, Di 9-14 Uhr,
Do 15-20 Uhr
E-Mail: [email protected],
[email protected]
Frauensolidarität
(rollstuhltauglich)
9., Berggasse 7/3. Stock
Tel: 317 40 20-0, Fax: 317 40 20-355
Öffnungszeiten d Bibliothek:
Mo-Mi 10-17 Uhr, Do 10-19 Uhr, Fr 9-12 Uhr
E-Mail: [email protected]
http://sus1.xphys.tuwien.ac.at/frida/
frauensoli/fsol.htm
Literaturhaus
7., Seidengasse 13
Tel: 526 20 44/0
Adressen
Volxbibliothek EKH
Wielandg. 2-4
Öffnungszeiten: Mi 17-20 Uhr
Schikaneder
(rollstuhlgerecht)
4., Margaretenstr. 24
Tel: 585 28 67
Videothek
Alphaville
(Alle Filme in Originalfassung)
4., Schleifmühlg. 5
Tel: 585 19 66
Kinos
HTU-Kino
(nicht rollstuhltauglich)
Kinovorführungen im Audimax der
TU-Wien
6., Getreidemarkt
Stadtkino
(rollstuhlgerecht)
3., Schwarzenbergpl. 7
Tel: 712 62 76-0
Stöbergasse (Volkshochschule)
5., Stöbergasse 11-15
Tel: 546 66 30
Votivkino
(nicht rollstuhltauglich)
9., Währingerstr. 12
Tel: 317 35 71
Mensen
Filmcasino
(rollstuhltauglich)
5., Margaretenstr. 78
Tel: 587 90 62
Filmmuseum
(rollstuhlgerecht)
1., Augustinerstr. 1
Tel: 533 70 54-0
NIG, 7. Stock
(rollstuhltauglich, Schlüssel für den
Aufzug gibt’s beim Portier oder im
Sozialzentrum)
1., Universitätsstraße 7
AAI (AfroAsiatisches Institut)
9., Türkengasse 3
Tel: 310 51 45
109
Adressen
Katholische Mensa
(nicht rollstuhlgerecht)
1., Ebendorferstr. 8
Tel: 408 35 870
Blue Box
7., Richterg. 8
523 26 82
Lokale/Cafes/Beisln
Cafe Berg
9., Bergg. 8
319 57 20
Kulturzentrum und Cafe 7Stern
7., Siebensterngasse 31
523 61 57
www.7stern.net
Cafe Eiles
8., Josefstädter Str. 2
405 34 10
Aera
1., Gonzagag. 11
533 53 14
Chelsea
8., Lerchenfeldergürtel
U-Bahnbögen 29-31
407 93 09
Amerling Beisl
7., Stiftg. 8
523 64 75
EKH (Ernst Kirchweger Haus)
10., Wielandg. 2-4
(U1 Keplerplatz)
www.med-user.net/ekh/
B72
8., Hernalser Gürtel,
Stadtbahnbögen 72/73
409 21 28
Cafe Merkur
8., Lammg. 1
405 04 87
B.A.C.H.
16., Bachgasse 21
480 19 70
Rhiz
8., Lerchenfeldergürtel
Stadtbahnbögen 37/38
409 25 05
Bendl
1., Landesgerichtsstr. 6
408 30 87
Saci
4., Mühlg. 20
587 70 36
110
Adressen
Sagya
9., Liechtensteinerstr. 130a
Frauenweb:
www.frauenweb.at
Cafe Stadtbahn
18., Gersthofer Str. 47
479 13 53
Plattform gegen Rassismus
www.no-racism.net
Szene Wien
11., Hauffg. 26
749 33 41
Tüwi
19., Peter Jordan Str. 76
368 60 26
Tunnel
8., Fuhrmannsg. 18a
Cafe Votivpark
9., Koling. 5
317 12 46
WUK
Werkstätten- und Kulturhaus
9., Währingerstr. 59
40121-0
Internetseiten
FV Human- und Sozialwissenschaften
www.fvhus.at
ÖH Uni Wien
www.oeh.univie.ac.at
ZARA - Verein für Zivilcourage und
Antirassismusarbeit
www.zara.or.at
Monochrom
www.monochrom.at
Malmoe
www.malmoe.com
Jungle World
www.jungle-world.com
Junge Welt
www.jungewelt.de
Radio Uton
uton.univie.ac.at
Radio Orange
www.orange.or.at
Philosophie-Lehre
innovation.philo.at
Philosophie-Lexika
www.phillex.de
www.philosophielexikon.de
111
112
A0318
D0308
A0316
C0319
C0305 Zeugnis-Verwaltung
D0306 Herta-Firnberg-Stelle
C0345
D0305 Brandschutzbeauftragter
B0312
C0335 Studienberechtigungsprüfung
BÖHM Hermann
DETHLOFF Klaus
EBERHARDT Angela
ERNST Waltraud
FISCHER Kurt
FLATSCHER Matthias
GABRIELWerner
GOTZ Gerhard
47432
47481
47407
47422
47483
47489
47412
47482
10.30 - 11.30
14.30 - 15.30
u. n. Ü.
Di
09.00 - 10.00
Di
09.30 - 10.30
Mo - Fr
11.00 - 13.00
Di
10.30 - 11.30
Mo
12.00 - 13.00
Di
14.00 - 15.00
Di
14.00 - 16.00
Mo
11.00 - 12.00
Do (SBP) 17.00 - 18.30
47431 Do
47484 Mi
Raum Zuständigkeiten
Tel.
Sprechstunden
C0215 Fam. Beihilfe., Einreich. Abschnitte Dipl.-Prüf. Term 47405 Mo, Di, Mi 09.00 - 11,30
Mo, Di
14.00 - 15.00
C0212
Mo - Fr
10.00 - 12.00
C0229 Frauenbeauftragte, Austauschprogramme
47421 Di
11.30 - 12.30
C0235 Ausl. Fragen, Diplom.- u. Dissert.-Beratung
47423 Mi
15.00 - 16.00
C0219
47488 Di
12.00 - 13.00
u. n. Ü.
C0227 DiplomandInnen- und DissertantInnen-Beratung 47424 Do
15.00 - 16.00
C0221 Anfragen ausländ. Studierender, Erasmus
47420 Mo
15.00 - 16.00
C0208 Stipendien
47426 Di
17.00 - 18.00
C0212
47465
n. Ü.
C0225 Verwaltung, Prof. Klein, Prof. H. Nagl
47402 Mo - Fr
09.00 - 12.00
Mo - Do 14.00 - 15.00
BADER Erwin
BENEDIKT Michael
3. Stock
GRIMMLINGER Friedrich
KLEIN Hans-Dieter
SCHWABE Wilhelm
WALLNER Friedrich
ZUCCATO Eva
HILCZER-PLASCHKA Andrea
NAGL Herta
NAGL Ludwig
GIAMPIERI-DEUTSCH Patrizia
Name
FALLY Elisabeth
2. Stock
Sprechstunden
Sprechstunden
Raum Zuständigkeiten
B0310
A0330 DiplomandInnen- und DissertantInnen Beratung
A0312
B0311 Dekan, Anrechnungen Ethik, Austauschprogr.
A0314
A0320 Studienprogrammleiter
B0307
C0317 Auslandskontakte, Erasmus
B0309 Prof. Kampits, Inst. Angel.; Fax 4277 47494
A0340
A0338 Externe Dozentin
C0315 Medien und Öffentlichkeitsarbeit
B0308 AV-Ausstattung
A0334 DiplomandInnen- und DissertantInnen-Beratung
B0305 Evaluierung der Lehre
A0338 Herta-Firnberg-Stelle
A0324
A0336 Prof. Pöltner, Tutoren, Inst. Angel; Fax 4277 47496
B0315 Auskünfte Ergänzungsstudium Ethik
A0322 Doktoratsstudien
C0333 Externer Dozent
B0319 Allgem. Inst.angelegenheiten
C0331 Leiterin der Fachbibliothek
Fachbibliothek
B0302 Wiener Dokumentationsstelle für Ethik
C0303 Philosophie
C0347 PP/P
Name
HALTMAYER Stephan
HEINRICH Richard
KAGERER Carina
KAMPITS Peter
LESER Norbert
LIESSMANN Konrad
MADER Johann
NEMETH Dr. Elisabeth
MARKUM Barbara
PAUER-STUDER Herlinde
PECHRIGGL Alice
PFABIGAN Alfred
PIRCHER Wolfgang
PÖLTNER Günther
RHEMANN Josef
SCHÖNBAUMSFELD Genia
VETTER Helmuth
WACHTER Gertrud
WEIBERG Dr. Anja
WIMMER Franz Martin
ZEIDLER Kurt Walter
ZEINAR Hannelore
MATZ Alexandra
SCHÖNWETTER Wolfgang
LENGAUER Erwin
Studienrichtungsvertretung
47475
47464
47479
47476
47460
47474
47464
47470
47406
47477
47411
47487
47401
16820
16822
47471
19646
19645
47430
47413
47410
47480
47404
47440
Tel.
47478
47473
47403
Mi
15.00 - 16.00
Mo - Fr
09.30 - 12.00
Mo
15.00 - 17.00
Di
18.00 - 19.30
Mi
16.00 - 17.00
Mi
15.00 - 17.00
Mo, Di, Mi 09.00 - 17.00
Do und Fr 09.00 - 19.00
Mi u. n.V. 10.00 - 12.00
siehe Aushang
siehe Aushang
Sprechstunden
Mi
16.00 - 17.00
Di
11.00 - 12.00
Mo - Do 13.00 - 16.00
Fr
10.00 - 12.00
Mi 10.00 - 11.00 (Allg.)
14.00 - 15.00 (Inst.)
Do
09.30 - 10.30
Mi
13.00 - 15.00.
n. Ü.
Mi
16.00 - 18.00
Mo, Fr
09.30 - 11.30
Mi
14.00 - 16.00
Di
13.00 - 14.00
Di
15.00 - 16.00
Mi
08.30 - 09.15
Di
14.00 - 15.00
Do
10.00 - 11.00
Mi
10.00 - 12.00
Sprechstunden
113
Index
Index
Arnold, Markus 67
Auinger, Thomas 79
Baatz, Ursula 101
Bader, Erwin 21, 52, 96
Bauer, Ernst 100
Böhler, Arno 35
Böhm, Hermann 18, 83
Brezina, Friedrich 60
Dethloff, Klaus 58
Dutzler, Elisabeth 102
Elsigan, Alfred 60
Ernst, Waltraud 88, 92
Fischer, Kurt Rudolf 12
Flatscher, Matthias 26, 32
Füllsack, Manfred 15, 18
Gabriel, Werner 18, 51
Giampieri-Deutsch, Patrizia
36, 96
Gindl, Paul 103
Goodman-Thau, Eveline 92
Gotz, Gerhard 22, 44, 97
Grimmlinger, Friedrich 23,
93, 98
Gürses, Hakan 38
Haltmayer, Stephan 98
Hashi, Hisaki 31, 69
Heinrich, Richard 27, 41,
98
Heinz, Kolar 19
Hofmeister, Heimo 93
Hölzl, Bernhard 102
Holzleithner, Elisabeth 60
Hrachovec, Herbert 44, 78,
81, 85, 98
Kadi, Ulrike 89
114
Kampits, Peter 5, 6, 25, 32,
98
Klein, Hans-Dieter 12, 13,
48, 51
Lachawitz, Günter 91
Langthaler, Rudolf 67
Leser, Norbert 27
Marchart, Oliver 15
Marga, Andre 48, 67
Masek, Michaela 100
Matz, Alexandra 46
Moser, Susanne 16
Mras, Gabriele 75
Mühlöcker, Friedrich 101
Nagl, Herta 27, 48, 98
Nagl, Ludwig 62, 85
Nemeth, Elisabeth 29, 42
Neuwirth, Josef 101
Novotny-Török, Katalin
101
Pauer-Studer, Herlinde 44,
47, 100
Pfabigan, Alfred 49, 52, 58
Pircher, Wolfgang 42, 47
Pöltner, Günther 63, 81,
82, 99
Posch, Thomas 75
Posselt, Gerald 68
Prammer, Franz 60
Purdea, George 63
Ramharter, Esther 28, 33
Rhemann, Josef 58, 64, 67,
91
Riedenauer, Markus 13, 60
Schwabe, Wilhelm 60, 83
Sheikhalaslamzadeh, Ashraf
12, 50
Stoller, Silvia 87
Umek, Julia 24
Unterthurner, Gerhard 58
Urach, Hans 102
Velasques-Mejia, Manuel 94
Vetter, Helmuth 54
Waibel, Violetta 56, 70
Wallner, Friedrich 65, 94
Waniek, Eva 73
Weiberg, Anja 65
Wiater, Gottfried 102
Wimmer, Franz Martin 40,
53, 99
Woschnak, Maria 34
Zeidler, Kurt Walter 25, 41,
61, 99
unbezahlte anzeige
Das Areal hinter dem Narrenturm im alten AKH wurde von der Uni bereits
nach 2 Tagen geräumt um wieder einen Müllplatz daraus zu machen!
wollen ihn wieder!!!
Wir hatten Raum und wir
www.freiraum.at.tt
Theodor W. Adorno
Gerhard
Schweppenhäuser
Hans Albert
Eric Hilgendorf
Karl-Otto Apel
Walter Reese-Schäfer
Hannah Arendt
Karl-Heinz Breier
Aristoteles
Christof Rapp
Roland Barthes
Gabriele Röttger-Denker
Georges Bataille
Peter Wiechens
Jean Baudrillard
Falko Blask
Walter Benjamin
Sven Kramer
Henri Bergson
Gilles Deleuze
Hans Blumenberg
Franz Josef Wetz
Jorge Luis Borges
Adelheid HankeSchaefer
Pierre Bourdieu
Markus Schwingel
Martin Buber
Siegbert Wolf
Edmund Burke
Robert Zimmer
Judith Butler
Hannelore Bublitz
Albert Camus
Asa A. Schillinger-Kind
Ernst Cassirer
Heinz Paetzold
E.M. Cioran
Richard Reschika
Auguste Comte
Gerhard Wagner
Jacques Derrida
Heinz Kimmerle
René Descartes
Peter Prechtl
John Dewey
Martin Suhr
Wilhelm Dilthey
Matthias Jung
Johannes Duns Scotus
Mechthild Dreyer und
Mary Beth Ingham
Meister Eckhart
Norbert Winkler
Mircea Eliade
Richard Reschika
Norbert Elias
Ralf Baumgart und
Volker Eichener
Epikur
Carl-Friedrich Geyer
Amitai Etzioni
Walter Reese-Schäfer
Ludwig Feuerbach
Christine Weckwerth
Paul K. Feyerabend
Eberhard Döring
Johann Gottlieb Fichte
Helmut Seidel
Michel Foucault
Hinrich Fink-Eitel
Gottlob Frege
Markus Stepanians
Sigmund Freud
Hans-Martin Lohmann
Hans-Georg Gadamer
Udo Tietz
Gandhi
Andreas Becke
Arnold Gehlen
Christian Thies
JohannWolfgang Goethe
Peter Matussek
Jürgen Habermas
Detlef Horster
Nicolai Hartmann
Martin Morgenstern
G.W.F. Hegel
Herbert Schnädelbach
Martin Heidegger
Günter Figal
Johann Friedrich
Herbart
Matthias Heesch
Johann Gottfried
Herder
Jens Heise
Thomas Hobbes
Wolfgang Kersting
Max Horkheimer
Rolf Wiggershaus
Edmund Husserl
Peter Prechtl
Karl Jaspers
Werner Schüßler
William James
Diaz-Bone/Schubert
C.G. Jung
Micha Brumlik
Immanuel Kant
Jean Grondin
Sören Kierkegaard
Konrad Paul Liessmann
Lawrence Kohlberg
Detlef Garz
Heinz Kohut
Ralph J. Butzer
Konfuzius
Xuewu Gu
N
N
Helmuth Plessner
Kai Haucke
Willard Orman Quine
Geert Keil
John Rawls
Wolfgang Kersting
Paul Ricœur
Jens Mattern
Jean-Jacques Rousseau
Günther Mensching
Jean-Paul Sartre
Martin Suhr
Max Scheler
Angelika Sander
Friedrich W.J. Schelling
Franz Josef Wetz
Friedrich Schlegel
Berbeli Wanning
Carl Schmitt
Reinhard Mehring
Arthur Schopenhauer
Volker Spierling
Georg Simmel
Werner Jung
Sokrates
Christoph Kniest
Baruch de Spinoza
Helmut Seidel
Rudolf Steiner
Gerhard Wehr
Botho Strauß
Stefan Willer
Leo Strauss
Clemens Kauffmann
Charles Taylor
Ingeborg Breuer
Thomas von Aquin
Rolf Schönberger
Christian Thomasius
Peter Schröder
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Jacques Lacan
Gerda Pagel
Gotthold Ephraim
Lessing
Werner Jung
Emmanuel Lévinas
Bernhard H.F. Taureck
Claude Lévi-Strauss
Edmund Leach
John Locke
Walter Euchner
Niklas Luhmann
Walter Reese-Schäfer
Jean François Lyotard
Walter Reese-Schäfer
Niccolò Machiavelli
Quentin Skinner
Klaus Mann
Peter Schröder
Karl Mannheim
Wilhelm Hofmann
Karl Marx
O.K. Flechtheim und
H.-M. Lohmann
Maurice Merleau-Ponty
Christian Bermes
Michel de Montaigne
Peter Burke
Thomas Morus
Dietmar Herz
Friedrich Nietzsche
Wiebrecht Ries
Nikolaus von Kues
Norbert Winkler
Charles Sanders Peirce
Helmut Pape
Jean Piaget
Ingrid Scharlau
Platon
Barbara Zehnpfennig
»Von den diversen Einführungsreihen
ist die aus dem Hause Junius besonders zu loben.«
Reihe zur Einführung
Angewandte Ethik
Urs Thurnherr
Antike politische
Philosophie
Walter Reese-Schäfer
Argumentationstheorie
Josef Kopperschmidt
Buddhismus
Jens Schlieter
Computerphilosophie
Klaus Mainzer
Erkenntnistheorie
Herbert Schnädelbach
Die europäischen
Moralisten
Robert Zimmer
Feministische Ethik
Saskia Wendel
T H E M AT I S C H E
EINFÜHRUNGEN
Paul Tillich
Gerhard Wehr
Alexis de Tocqueville
Michael Hereth
Paul Valéry
Ralph-Rainer Wuthenow
Eric Voegelin
Michael Henkel
Michael Walzer
Skadi Krause und
Karsten Malowitz
Max Weber
Volker Heins
Alfred North Whitehead
Michael Hauskeller
Ludwig Wittgenstein
Chris Bezzel
Feministische Theorien
Regina Becker-Schmidt
und Gudrun-Axeli-Knapp
Geschichtsphilosophie
Johannes Rohbeck
Grundbegriffe der Ethik
Gerhard
Schweppenhäuser
Hermeneutik
Matthias Jung
Hinduismus
Andreas Becke
Historische
Anthropologie
Jakob Tanner
Interkulturelle
Philosophie
Heinz Kimmerle
Islam
Peter Heine
Kulturphilosophie
Ralf Konersmann
Moralbegründungen
Konrad Ott
Rechtsphilosophie
Detlef Horster
Semiotik
Gerhard Schönrich
Taoismus
Florian C. Reiter
= Neuerscheinung
Neufassung
Nachauflage
Paul Feyerabend
von Rüdiger Safranski
Michel Foucault
Koch/Kähler
Hans-Georg Gadamer
Safranski/Brill
Jürgen Habermas
Ulrich Boehm
Martin Heidegger
Rüdiger Safranski
Niklas Luhmann
Thomas Strauch
Peter Sloterdijk
Safranski/Boehm
Ludwig Wittgenstein
Rainer Otte
Philosophie heute
in den USA
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