Schulfernsehen Schulfernsehen Von Traumhäusern und Märchenschlössern Was Architekten so machen Ein Film von Beitrag: Simon Demmelhuber & Volker Eklkofer Inhalt Das Wort „Architekt“ kommt aus dem Griechischen. Es setzt sich aus den Wurzeln arché (Anfang, Ursprung, Grundlage) und techné (Kunst, Handwerk) zusammen. Bereits in der Antike verband der architekton (Oberster Handwerker, Baumeister) das Schöne mit dem Nützlichen und Dauerhaften, indem er Herrschafts- oder Sakralbauten errichtete, die den gebauten Raum mit zeichenhafter Bedeutung aufluden und die Ordnung der Welt repräsentierten. Berufsziel Architekt – ein Traumjob mit Bodenhaftung Kein Wunder, dass die meisten von uns beim Wort Architektur auch heute noch zuerst an spektakuläre Designjuwelen denken, an Gebäude, die zum Sinnbild für ganze Städte oder Staaten geworden sind, an die Oper von Sydney beispielsweise oder das Guggenheim-Museum in Bilbao. Aber solche Preziosen sind nur ein winziger Ausschnitt dessen, was Architekten gestalten. Und vielleicht nicht einmal die wichtigsten. Denn was unser alltägliches Umfeld und Miteinander wirklich prägt, sind gerade und vor allem die unscheinbaren Zweckbauten: Krankenhäuser, Werkhallen, die Gewerbe- oder Bürobauten, Flughäfen, Bahnhöfe, Fabriken, Tankstellen und Parkhäuser. Von der Masse dieser Alltagsbauten © Bayerischer Rundfunk hängt unsere Lebensqualität ab, nicht von einigen wenigen Gipfelleistungen der Architektur. Damit tragen Architekten, weit über statische Gesichtspunkte hinaus, eine hohe Verantwortung. Weil Baukunst immer mehr ist als das, was wir mit den Augen sehen oder mit den Händen greifen können. Was Architekten bauen, spiegelt und beeinflusst unmittelbar sowohl das Menschenbild wie auch die gesellschaftlichen Verhältnisse der jeweiligen Gegenwart. Daher ist die Architektur gestern wie heute stets eine sehr konkrete, politisch, geistig und sozial deutbare Aussage über die Lebenswirklichkeit, die Lebensträume und Utopien ihrer Entstehungszeit. Der zehnminütige Film beleuchtet auf spielerische, kindgerechte Weise grundlegende Fragestellungen und Aufgaben der Architektur: Was macht ein Architekt, wie arbeitet er, wie entstehen Häuser, wann bestimmt die Form die Funktion und wann ist es umgekehrt? Fakten 1. Was Architekten so machen: ein Überblick Architekten sind für die technische, wirtschaftliche, funktionale sowie gestalterische Planung und Errichtung von Gebäuden zuständig. 1 Schulfernsehen Schulfernsehen • Sie entwerfen und konstruieren Gebäude und Anlagen sowohl für private wie auch öffentliche Bauherren, • tragen die umfassende Verantwortung für ein Bauprojekt vom ersten Entwurf bis zur Fertigstellung, • reichen Baupläne bei den Baubehörden ein, • achten auf die Einhaltung aller Bauvorschriften • sorgen für fachgerechte Ausführung der einzelnen Arbeiten, • koordinieren, überwachen und instruieren die mit der Bauausführung betrauten Bauunternehmen, Gewerke und Handwerker auf der Baustelle. • • 2. Was bauen Architekten? Architekten bauen Gebäude aller Art, beispielsweise Wohnhäuser, Krankenhäuser, Werkhallen, • • Kirchen, Gewerbe- oder Bürobauten, Schulen, Theater, Museen, Flughäfen, Bahnhöfe, Fabriken, Gefängnisse, Sportstadien, Tankstellen, Parkhäuser... 3. Was müssen Architekten können? Die Arbeit eines Architekten ist vielschichtig und umfasst gestalterische, technische, wirtschaftliche sowie soziale Aspekte. • Da ein Gebäude nicht nur nützlich, sondern auch schön sein soll, müssen Architekten zunächst einfallsreich und künstlerisch begabt sein. • Architekten müssen gut rechnen können und bereits bei der Planung zuverlässig abschätzen können, was ein Bau kosten wird. Das setzt voraus, dass sie beispielsweise die Preise für das Baumaterial, für die Löhne oder den Maschineneinsatz kennen. Damit ein Gebäude nicht einstürzt, müssen sie natürlich auch berechnen können, wie dick die Mauern und wie stark die tragenden Teile sein müssen. • Weil das Bauen an viele Auflagen gebunden ist, müssen Architekten die geltenden Gesetze © Bayerischer Rundfunk und Auflagen berücksichtigen. So müssen sie beispielsweise darauf achten, dass alle Brand-, Lärm und Umweltschutzbestimmungen oder andere behördliche Vorschriften eingehalten werden. Damit ein Bauwerk rechtzeitig fertig wird und die Zusammenarbeit der Handwerker auf der Baustelle klappt, müssen Architekten gut organisieren können. Nur so behalten sie die Termin- und Kostenvorgaben im Griff. Obwohl sie für viele Planungsarbeiten den Computer einsetzen, müssen Architekten gute Zeichner sein, um ihre Idee zu entwickeln und damit sich der Bauherr vorstellen kann, wie das Gebäude einmal aussehen wird. Wenn es um größere Bauwerke geht, fertigen Architekten neben den Zeichnungen oftmals Modelle an, um zu zeigen, wie ein Gebäude in seinem Umfeld wirken wird oder wie Licht und Schatten mit seiner Fassade spielen werden. Architekten sind aber nicht nur für Aussehen, sondern auch für die innere Aufteilung von Gebäuden zuständig. Sie müssen die Zimmer, Flure, Fenster, Türen oder Treppen so anordnen, dass ein Bauwerk möglichst sinnvoll und zweckmäßig gegliedert ist. Dazu sind neben zeichnerischem Geschick vor allem auch planerisches Denken und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen nötig. Schließlich müssen Architekten auch sehr genau arbeiten können. Vor allem der Bauplan, den sie zeichnen, muss so präzise, maßstabsgerecht und klar sein, dass die Handwerker ein Gebäude später in der Wirklichkeit exakt so errichten, wie es im Kopf und auf dem Papier geplant und von den Behörden genehmigt wurde. 4. Wie arbeiten Architekten? Ganz am Anfang setzen sich der künftige Bauherr und der Architekt zusammen, um zu überlegen, wie das Bauwerk aussehen, wozu es dienen, wer es nutzen und was es kosten soll. Da- bei macht sich der Architekt ein Bild über die Wünsche des Bauherrn und überlegt, wie er diese Vorstellungen am besten umsetzen kann. 2 Schulfernsehen Schulfernsehen Im Anschluss an die Vorplanung zeichnet der Architekt einen groben Entwurf, auf dem zu sehen ist, wie das Bauwerk außen aussieht und wie es innen aufgeteilt ist. In diese erste Planung fließen außerdem weitere Rahmenbedingungen wie wirtschaftliche, rechtliche, terminliche oder ökologische Überlegungen sowie baurechtliche Auflagen ein. Am Ende dieser Phase stehen die wichtigsten Dinge wie Form, Farbe, Material, Aufteilung und Nutzung fest. Die Urskizzen werden in Absprache mit dem Bauherrn anschließend so verfeinert, dass der Architekt immer genauere Pläne anfertigen kann. Dabei kommen meist spezielle Computerpro- kontrolliert der Architekt die Arbeiten auf der Baustelle. So stellt er sicher, dass die Vorlagen präzise, fach- und termingerecht umgesetzt werden. 5. Wo arbeiten Architekten? Architekten arbeiten entweder als Angestellte oder Selbständige in einem Architekturbüro, sind aber auch in der Bauindustrie, in der Immobilienwirtschaft, im öffentlichen Dienst oder anderen Institutionen tätig. gramme zum Einsatz, die eine räumliche und perspektivische Darstellung ermöglichen. Wenn der Bauherr den Entwurf abgesegnet hat, reicht der Architekt den Plan bei der Baubehörde ein, die das Vorhaben genehmigen muss. Dieser Schritt ist unerlässlich, weil man in Deutschland nicht einfach nach Gusto drauf los bauen darf und viele Bestimmungen, Gesetzen und Auflagen einzuhalten sind. Sobald das Bauvorhaben genehmigt ist, erstellt der Architekt den verbindlichen Bauplan und viele einzelne, detaillierte Ausführungszeichnungen mit allen Maßen und Materialvorgaben als Vorlage für Handwerker und Baufirmen. Nachdem alle Vorarbeiten abgeschlossen sind, vergibt er zuletzt die Bauleistungen. Das heißt, dass er jene Firmen aussucht und vertraglich bindet, die den Bau schließlich erstellen. Während der Bauphase © Bayerischer Rundfunk 6. Wie wird man Architekt? Die Berufsbezeichnung „Architekt“ ist geschützt und darf nicht beliebig verwendet werden. Um sich Architekt zu nennen, muss man zwingend in die Liste der Architektenkammer eines Bundeslandes eingetragen sein. In die Liste der Bayerischen Architektenkammer wird aufgenommen, wer • eine Abschlussprüfung in einer der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur oder Landschaftsarchitektur an einer deutschen Hochschule, Fachhochschule oder Akademie abgelegt hat; • eine zweijährige praktische Betätigung in den Berufsaufgaben der jeweiligen Fachrichtung, möglichst ausgeglichen über den ganzen Tätigkeitsbereich, nachweisen kann; • seinen Wohnsitz, seine Niederlassung oder seine überwiegende Beschäftigung in Bayern hat. Das vorausgesetzte Studium wird von Universitäten, Fachhochschulen oder Kunstakademien angeboten. Die Studiengänge setzten dabei unterschiedliche Ausbildungsschwerpunkte: Während Universitäten die wissenschaftlich-technischen Aspekte betonen und Fachhochschulen eher praxisorientiert ausbilden, legen Kunstakademien einen deutlichen Akzent auf gestalterisch-ästhetische Inhalte. Der bisherige Abschluss als Diplom-Ingenieur Architektur an einer Uni oder 3 Schulfernsehen Schulfernsehen Fachhochschule wird seit 2009 nicht mehr vergeben. Die derzeit im Zuge der Studienformen umgestellten Abschlüsse heißen nun Bachelor of Arts Architecture / Architektur und Master of Arts Architecture / Architektur. Das Studium an der Fachhochschule dauert in der Regel acht, das Studium an der Universität zehn Semester. 7. Architektur macht Schule – Unterrichtsbezogene Angebote der Bayerischen Architektenkammer „Architektur ist nichts Abgehobenes. Architektur geht uns alle an. Architektur bestimmt ganz wesentlich, wie die Welt um uns herum aussieht. Und Architektur bestimmt ganz wesentlich, wie wir in unseren eigenen vier Wänden und mit anderen Menschen leben. Deshalb muss die Architektur auch fester Bestandteil schulischer Bildung und Erziehung sein – denn ein ganz wichtiges Ziel der Schule ist es, dass sich die jungen Menschen später zurechtfinden in ihrer Umwelt und in der Gesellschaft.“ (Siegfried Schneider in einer Absichtserklärung zwischen der Bayerischen Architektenkammer und dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus zur Gestaltung von Angeboten der Architekturvermittlung an Schulen.) Um das zum Thema Architektur in der Schule zu fördern, organisiert und finanziert die Bayerische Architektenkammer gemeinsam mit dem Kultusministerium unterschiedlichste Lehrerfortbildungen und Einzelprojekte an Schulen, die von Architekten durchgeführt werden. Die aktuellen Maßnahmen sind unter ausführlich beschrieben. Zudem steht Dipl.-Ing. Katharina Matzig vom Referat für Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Architektenkammer als Ansprechpartnerin für Lehrerinnen und Lehrer unter (089) 13 98 80-56 oder [email protected] zur Verfügung. Klima-Detektive – Unterrichtsmaterialien für einen Projekttag an bayerischen Schulen Mit dem Unterrichtsmaterial Klima-Detektive legt die Bayerische Architektenkammer einen Schwerpunkt auf die Bewusstseinsbildung der Themenfelder Energieeffizienz und Klimaschutz in Bildungseinrichtungen. Gemeinsam mit ihren Lehrern und Architekten beschäftigen sich Schüler mit klimagerechtem, nachhaltigem Bauen und nachhaltigem Nutzerverhalten. Dazu gehen sie als „Klima-Detektive“ auf Spurensuche in ihrer Schule. Praxisnah erforschen die Schülerinnen und Schüler ihre Schule. An Hand von Fragebögen und Arbeitsblättern werden ihnen Fachbe© Bayerischer Rundfunk griffe und Zusammenhänge vermittelt. Unterschiedliche Raumsituationen werden von den Kindern mit Hilfe von Architekten und Energieberatern analysiert. Die Experten werden von der Bayerischen Architektenkammer finanziell unterstützt: den Schulen entstehen keine Kosten. Licht, Luft, Wärme, Material und Konstruktion des Schulgebäudes werden unter die Lupe genommen und ihr Einfluss auf die Behaglichkeit ermittelt. • Anwendungsmöglichkeiten: In enger Zusammenarbeit von Lehrkräften und Architekten können die Unterlagen den jeweiligen Bedingungen der Schule und dem Alter der Schulklassen entsprechend individuell angepasst werden. Ein gemeinsamer Termin mit dem Ziel, das Gebäude vorab zu begutachten und Methodik, Organisation und Zeitplan zu besprechen wird empfohlen. Die Bayerische Architektenkammer hilft gerne bei der Suche nach einem Architekten. • Unterrichtsmaterialien: Die Unterrichtsunterlagen für die Klassenstufen 4 ++ sind für unterschiedliche Gebäudetypen und Schularten konzipiert. • Grundlagen zu Themen wie "Was ist mit dem Klima los?", "Was haben wir damit zu tun?", "Was können wir tun, um weniger CO2 zu produzieren?" werden über Arbeitsblätter und entsprechende Erläuterungen vermittelt. Mit konkreten Detektivaufträgen gehen die Kinder durch ihr Schulgebäude und bewerten dessen energetische Qualität. Die Ergebnisse werden in einem Klimazeugnis zusammengefasst, das auf vereinfachte Weise Aufschluss gibt über die energetische Qualität des Gebäudes und das Nutzerverhalten. Nach Durchführung und Dokumentation des Projektes erhalten die Schüler von der Bayerischen Architektenkammer ein Klimadiplom. Die Unterrichtsmaterialien können über die Homepage der Bayerischen Architektenkammer herunter geladen werden. Kinderführungen Sehen lernen. Sprechen können. Mitentscheiden: Wer die Qualität der gestalteten Umwelt verbessern möchte, braucht entsprechende Kriterien, die jedoch noch viel zu selten vermittelt werden. Für 3. bis 6. Schulklassen bietet die Bayerische Architektenkammer daher seit Jahren verschiedene Architekturführungen in München an. Gemeinsam mit Spielen in der Stadt e. V. wird mit "Architektur unter der Lupe" ein Programm ausgearbeitet, bei dem Schüler wie auch Lehrer die Möglichkeit erhalten, ausgewählte Münchner Ge4 Schulfernsehen bäude zu erforschen und zu erleben, sie gemeinsam zu betrachten und zu besprechen. Begleitet werden die Klassen vom Architekten des Gebäudes und einem Kulturpädagogen. Im Anschluss an die Führung bauen die Kinder ein eigenes Modell. Schulfernsehen le Ziel ist, die Wahrnehmung der Schüler/innen für architektonische Qualitäten zu schärfen, ein kritisches Bewusstsein gegenüber der gebauten Umwelt auszuprägen und das notwendige „Handwerkszeug“ für die aktive Auseinandersetzung mit architektonischen Aufgabenstellungen zu vermitteln. Projekte mit dem Kultusministerium Architektur greift als soziale Kunst unmittelbar in die Lebenswelt von Menschen ein. Sie spiegelt gesellschaftliche Prozesse wider und trägt wesentlich zum Wohlbefinden bei. Architektur ist zudem zentraler Bestandteil unserer kulturellen Identität. Seit Jahren engagiert sich das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus gemeinsam mit der Bayerischen Architektenkammer daher schon für das Thema „Architektur in der Schule“. Dabei geht es nicht nur um die Vermittlung von kognitiven Inhalten wie Stilkunde oder Architekturgeschichte, sondern vor allem darum, Verständnis dafür zu schaffen, dass gebaute Umwelt ursächlich mit gestaltendem Formulieren von elementaren Lebensbedürfnissen zu tun hat. Einen aktuellen Überblick bietet die Seite http://www.byak.de/start/architektur/architektur-fur-kinder/projekte-mit-kultusministerium Arbeitsgemeinschaft Architektur und Schule Eine Arbeitsgemeinschaft bayerischer Lehrer/innen aller Schularten und Architekt/innen hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Thema „Architektur“ fächerübergreifend für alle bayerischen Schulen nutzbar zu machen und Schüler/innen an Planungsprozessen zu beteiligen. Das zentra- In regelmäßig an Schulen durchgeführten Architekturprojekten, die auf die unterschiedlichsten Fachbereiche der Lehrpläne abgestimmt sind, werden Unterrichtsmethoden und -materialien in der Praxis entwickelt, erprobt und laufend evaluiert. Das Themenspektrum erstreckt sich von Stadtentwicklung, über nachhaltiges Bauen bis zur Schulhausarchitektur. So wird eine fundierte Basis gelegt, die zukünftige Bürger/innen, Bauherr/innen und Entscheidungsträger/innen befähigen soll, sich verantwortungsvoll und kompetent mit Fragen des Bauens auseinander zu setzen und sich aktiv an Planungsprozessen zu beteiligen. Regelmäßig stattfindende regionale und überregionale Lehrer/innen-Fortbildungen vermitteln sowohl die Bedeutsamkeit der Auseinandersetzung von Schüler/innen mit ihrer gebauten Umwelt, sowie die theoretischen Grundlagen, Vermittlungsmethoden und das umfangreich entstandene Unterrichtsmaterial. Informationen über aktuelle Projekte und Fortbildungsmöglichkeiten, Best-Practice-Beispiele und Unterrichtshilfen stellt die Seite http://www.architektur-und-schule.org/830.html bereit. Didaktische Hinweise Die Sendung eignet sich für den Einsatz im Fach Kunst und für fächerübergreifende Unterrichtsprojekte zum Thema Architektur ab der 4. Jahrgangsstufe. Lehrplanbezüge (Bayern) Grundschule 4. Jgst. Kunsterziehung 4.2 Alltagsgegenstände Gegenstände dienen nicht nur einer bestimmten Funktion. Ihre Gestaltung unterliegt auch ästhetischen Gesichtspunkten und beeinflusst das Kaufverhalten ganz wesentlich. Die Schüler betrachten und vergleichen Aussehen und Zweckerfüllung von Alltagsgegenständen. Dabei erkennen sie, dass neben Funktion und Verarbeitung vor allem die sichtbare Aufmachung eine Rolle für die Bewertung des Gegenstandes spielt. In der eigenen Gestaltung verfremden, dekorieren, variieren die Schüler Alltagsgegenstände oder formen sie um. - Sammeln, Ordnen und Vergleichen von Alltagsgegenständen nach Gesichtspunkten wie Form, Farbe, Material, Oberfläche, Proportion, Gebrauchsspuren, Patina © Bayerischer Rundfunk 5 Schulfernsehen Schulfernsehen - Gebrauchsgegenstände, Schreibgeräte, Spielzeug, Möbel o. Ä. - Erfinden von Gebrauchsgegenständen oder „Kunst“- Gegenständen, bei denen die Funktion aufgehoben ist Hauptschule 6. Jgst. Kunst 6.5 Vergleichen und Darstellen: Wohnformen in aller Welt Bei der Anlage einer ständig wachsenden Bildersammlung von Bauformen anderer Kulturen wie auch von heimatlichen Häusern und Wohnungen sollen die Schüler einen Einblick in die Vielfalt menschlicher Wohnformen gewinnen und erkennen, dass das Aussehen eines Gebäudes mit seiner Funktion und Nutzung im Zusammenhang steht. Das vergleichende Betrachten der Objekte regt die Schüler auch zu eigenen Entwürfen an. In selbst gestalteten Bildern und Modellen sollen sie zeigen, wie ein Gebäude aussehen könnte, in dem sie ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse oder ihre Wunschphantasien und Träume verwirklicht sehen. 6.5.1 Wohnformen - Häuser und Wohnungen der näheren Umgebung - Wohnbauten aus anderen Kulturen - Beispiele origineller und alternativer Architektur (z. B. Hundertwasser) - -ortstypische Bauten bzw. Behausungen fremder Kulturen - kuriose Bauwerke der Gegenwart - Anfertigen von Plänen, Reliefs, Collagen, Kopien und Zeichnungen 6.5.2 Luftschlösser und Traumhäuser - Entwickeln und Darstellen eines Phantasiegebäudes nach eigenen Ideen und Wünschen - Darstellungen phantastischer Architektur in der bildenden Kunst Gymnasium 5. Jgst. Kunst 5.3 Architektur und Design: Häusliches und schulisches Umfeld Die Kinder erkunden ihr unmittelbares Lebensumfeld und entwickeln eigene Vorstellungen für phantasievolle Gestaltungen. - Beobachtung und Beschreibung des Einflusses von elementaren Formen der Architektur auf das menschliche Verhalten - Raumerprobung und Raumwahrnehmung im spielerischen Handeln - Herstellen von Objekten (z. B. Erinnerungsobjekte, Spielobjekte, Puppen, Masken) und räumlichen Modellen 6. Jgst. Kunst 6.3 Architektur und Design: utopische und phantastische Form-Erfindungen Die Schüler entwickeln ein räumlich-konstruktives sowie ästhetisches Vorstellungsvermögen bei der Nachbildung und Erfindung von Formen, Apparaten und Modellen unter Beachtung funktionaler Erfordernisse. - Entwerfen von Apparaten und Modellen, Entwickeln von archaischen Werkzeugen 7. Jgst. Kunst 7.3 Architektur und Design: Lebensräume Die Schüler reflektieren bei der Untersuchung von Architektur die Umwelt als Lebensraum. In eigenen Gestaltungen entwerfen sie Alternativen zu vorgefundenen Situationen und setzen sich mit den funktionalen und ästhetischen Aspekten von Architektur und Design auseinander. - Untersuchen von Architektur vor Ort (z. B. Materialien, Lichtführung, Proportionen, Wohnqualität); Anwenden einfacher Darstellungsarten beim Erfassen von Architektur in ihrer formalen Organisation (z. B. Grund-, Seiten- und Aufriss, Parallelperspektive) © Bayerischer Rundfunk 6 Schulfernsehen Schulfernsehen - Entwerfen von architektonischen Elementen mit schmückenden bzw. funktionalen Anteilen (z. B. Balkon oder Regenrinne als Bauplastiken) - Bauen von einfachen architektonischen Modellen - Vertiefungsmöglichkeit: Gestalten von Scheinarchitekturen, Kulissen oder Raumbildern Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen • sich altersgemäß mit den Aufgaben und der Formensprache der Architektur auseinandersetzen, • ein Bewusstsein für die alltagsprägende Bedeutung von Architektur entwickeln, • ein Gespür für die unterschiedlichen zeittypischen Erscheinungsformen von Architektur bekommen, • in Grundzügen über die Arbeitsweise und Tätigkeiten des Architekten Bescheid wissen. Arbeitsblätter Arbeitsblatt 1: Was ein Architkt so baut (unteschiedliche Gebäudetypen) Arbeitsblatt 2: Was ein Architekt so macht (Arbeitsbereiche, Bauphasen) Links http://www.byak.de/start Homepage der Bayerischen Architektenkammer http://www.byak.de/start/architektur/architektur-fur-kinder Spezialangebot „Architektur für Kinder“ der Bayerischen Architektenkammer http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start?dest=profession&prof-id=58574 Berufsinformationen „Architekt“ der Bundesagentur für Arbeit. © Bayerischer Rundfunk 7