Was ist Lotterra Passivhaus ? Lotterra Passivhaus hat ein neuartiges Passivhauskonzept auf Basis eines gewöhnlichen Massivhauses mit einer monolithischen Bauweise entworfen. Ziel ist es dabei, die Vorteile eines Passivhauses mit denen von Erdhäusern zu verbinden. Das Konzept orientiert sich an den PassivErdhäusern von Robert Sengotta und stellt eine ökologische Weiterentwicklung dieser Gebäude dar. Lotterra Passivhaus berät private Bauherren und vergibt Lizenzen für die gewerbliche Nutzung des Konzepts. Seit 2007 rentabel und voll funktionsfähig: Passiv-Erdhaus von Robert Sengotta in Günzburg (Zu empfehlen: Medienberichte auf Youtube) Warum Passiv-Erdhäuser ? Obwohl Erdhäuser noch ein Nischendasein pflegen, besitzen sie deutliche Vorteile gegenüber gewöhnlichen Häusern: Durch die anliegende Erdschicht an der Fassade und einem Übergang in eine Dachbegrünung wird das Haus vor Sturm und Hagelschäden effektiv geschützt. Neben dem Witterungsschutz schützt die Erde außerdem Hauswand und Abdichtung vor Temperaturschwankungen. Dies verlängert die Haltbarkeit der erwähnten Bauteile und sorgt sowohl im Sommer als auch im Winter für angenehme Wohnraumtemperaturen. Über die Lebensdauer des Gebäudes werden Kosten durch ein Entfallen der Fassadeninstandhaltung gespart. Die Erde isoliert darüber hinaus Dach und Wandflächen des Gebäudes und bildet eine schalldichte Hülle um das Gebäude. Das Wohngefühl in einem Erdhaus wird als behaglich und geborgen beschrieben. Lohnenswert für Investoren und private Bauherren : Die lange Lebensdauer von Hauswand und Dämmung, das Wohnklima, sowie ein hohes Energieeinsparpotential machen Passiv-Erdhäuser als Investitionsobjekte interessant. Sie eignen sich z.B. als Einfamilienhaus (einzeln oder in einem Verbund stehend), oder als außergewöhnliche Ferienunterkunft. Erdhäuser lassen sich ideal in Hanglage realisieren, aber auch oberirdisch als eingeschossiges Wohngebäude mit Erdanschüttung (und ggf. Wohnräumen im Keller) errichten. Durch eine beim Passivhaus übliche große Fensterfront auf der Südseite und dem möglichen Einbau von Oberlichtern können Innenräume durch Tageslicht ebenso effektiv wie bei konventionellen Häusern ausgeleuchtet werden. Ein Flachdach fällt zudem günstiger aus als ein Steildach. Erdhäuser lassen sich am besten in ländlichen Regionen verwirklichen. Die Erfahrung zeigt, dass die Chancen für eine Baugenehmigung im äußersten Innenbereich als deklarierter „Übergang zur Natur“ am höchsten sind. Lotterra Passivhaus, Grundstruktur und Entwurf Was ist neu ? Lotterra Passivhaus sieht die Verwendung von Glasschaumschotter in Kombination mit Erde in einem funktionalen Verbund als Beispiel für eine ökologische Fassadendämmung von Passivhäusern. Diese Idee wurde bereits beim deutschen Patentund Markenamt in Form eines Schutzrechtes eingereicht. Zusammen mit der Verwendung von Wärmedämmziegeln liegt der U Wert der Außenwand bei 0,108 und erreicht damit (nach den Qualitätsanforderungen des Passivhaus Instituts) Passivhausniveau, wobei die Dämmwirkung der Erde hinzukommt. Hierdurch sind langfristig hohe Einsparungen bei den Heizkosten und eine Vereinfachung der Gebäudetechnik garantiert. (Gelingt sogar eine Verdichtung des Glasschaumschotters, verringert sich der U-Wert der Wand auf 0,103). Auch durch die Verwendung von Porenbeton (nach Stand der Technik) können gemeinsam mit Glasschaumschotter die gleichen U-Werte erreicht werden. Die Verwendung von Beton ist jedoch in Zeiten weltweiten Sandmangels aus ökologischer Sicht höchst bedenklich, weshalb sich Ziegel aus nachhaltiger Sicht besser eignen, um die Menge von sandhaltigem Material im Hausbau möglichst gering zu halten. Die Wahl von Glasschaumschotter als Dämmung hat dabei mehrere Gründe: Aufgrund der aufwendigen Dämmmaßnahmen und/oder hohen Materialkosten einiger (modernen) Dämmstoffe für WDVS fallen die Baukosten für Passivhäuser immer höher aus als bei gewöhnlichen Häusern. Der Einbau des Schotters erfolgt jedoch schnell und unkompliziert, wodurch die Arbeitskosten der Dämmschichtinstallation, verglichen mit WDVS (Verklebung, Verputzung) extrem verringert werden. Das Konzept sieht vor, dass die Dämmung aus Glasschaumschotter von der Bodenplatte über die Kellerwände bis zum Übergang von Mauer zu Flachdach im Erdgeschoss reicht. Hierdurch werden Wärmebrücken durchgehend vermieden. Auch durch die Materialeigenschaften von Glasschaumschotter werden Baukosten gespart. Die Verwendung von Glasschaumschotter unterhalb der Bodenplatte bringt hierbei viele Vorteile mit sich: Durch eine extrem hohe Belastbarkeit dient Glasschaumschotter nicht nur als Dämmung, sondern ist vom DIBt zugleich als Gründung unter der Bodenplatte zugelassen. Streifenfundamente entfallen. Gleichzeitig dient Glasschaumschotter als Frostschürze, kapillarbrechende Schicht und ersetzt bei vorgeschriebenem Einbau mit einem Geotextil die Sauberkeitsschicht. Des Weiteren dient die Dämmung als Dränschicht und leitet Wasser direkt an die Ringdrainage. Herkömmliche Dämmplatten besitzen meist bessere Lambda-Werte (schlechte Wärmeleitfähigkeit), die beim Glasschaumschotter durch eine größere Dämmstärke kompensiert werden muss. Allerdings gilt Glasschaumschotter als frostsicher und unverrottbar, wodurch die Lebensdauer des Dämmstoffes als endlos angesehen werden kann. Altglas dient dabei als Grundlage für das schadstofffrei Endprodukt Glasschaumschotter. Seine vollständige Recyclingfähigkeit bei einem Rückbau und die Haltbarkeit machen den Stoff trotz hohem Energieverbrauch bei der Herstellung sehr ökologisch, während die meisten Dämmplatten aus WDVS kompliziert aufbereitet werden müssen. Bisher ist bei vielen Dämmplatten die thermische Verwertung in Müllverbrennungsanlagen rentabler als die Wiederverwertung nach Ablauf der Lebensdauer. In Kombination mit der Verwendung von Ziegeln entsteht ein sehr ökologisches und nachhaltiges Gebäude mit einem gesunden Raumklima, beispielsweise in Ergänzung mit einem Lehmputz im Wohnraum, welcher Krankheitserreger bindet und wie der Ziegel durch seine diffusionsoffene Eigenschaft Feuchtigkeit reguliert. Demnach zeigen bisherige bauphysikalische Berechnungen, dass Feuchtigkeitsprobleme und Schimmel im Passiverdhaus auf allen Stockwerken in Verbindung mit der beim Passivhaus standardmäßigen Belüftungsanlage (KWL) nicht zu befürchten sind. Lotterra Passivhaus: Querschnitt Flur 3.85 m² Arbeiten 12.50 m² Garderobe/Flur 11.64 m² Heizungskeller 25.07 m² Lager 1.88 m² WC 2.77 m² Raum 25.41 m² Wohnen 26.95 m² Bad 2 8.44 m² Bad 1 9.15 m² Flur 21.89 m² Schlafen 20.64 m² Schlafen 20.64 m² Terrasse 46.89 m² EG UG M. 1:100 Projektidee: Daniel Frangenberg Lotterra Passivhaus Projektentwurf/Grundriss Zeichner: Christiane Pankraz Architekturstudentin u-wert.net Alle Angaben ohne Gewähr Wand EG Außenwand, U=0,107 W/m²K erstellt am 9.3.2017 Wärmeschutz Feuchteschutz Hitzeschutz U = 0,107 W/m²K Trocknet 44 Tage Tauwasser: 175 g/m² Bauteil grenzt an Erdreich: TAV und Phase nicht relevant. Wärmekapazität innen: 162 kJ/m²K EnEV Bestand*: U<0,3 W/m²K sehr gut mangelhaft sehr gut mangelhaft sehr gut mangelhaft außen 5 450 4 3 3 425 2 10 1 innen 4 Misapor Standard 10/75 (450 mm) 5 Erdreich 1 Klimasan-S (10 mm) 2 Poroton T7 (425 mm) 3 Bitumendickbeschichtung Dämmwirkung einzelner Schichten und Vergleich mit Richtwerten Für die folgende Abbildung wurden die Wärmedurchgangswiderstände (d.h. die Dämmwirkung) der einzelnen Schichten in Millimeter Dämmstoff umgerechnet. Die Skala bezieht sich auf einen Dämmstoff der Wärmeleitfähigkeit 0,040 W/mK. Klimasan-S Poroton T7 (ab 2008) 0 20 40 N DI 08 41 m är W 60 80 u ch es Misapor Standard 10/75 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 95 5 au nd 0,1 ,2 ub esta au ,25 = 0 e N 0 40 ub B U= sU 55 14 EV Ne . U= au fW V H K n 6 W n E f E V1 aß r au te En E uK ub -Li En zelm uba e 3 N Ein Ne W f K O tzV Äquivalente Dämmstoffdicke (WLS 040) Raumluft: 20,0°C / 50% Außenluft: -1,0°C / 100% sd-Wert: 154,0 m Oberflächentemp.: 19,4°C / -0,9°C U= us a ivh ss mm 0,1 Pa Dicke: 88,8 cm Gewicht: 300 kg/m² Wärmekapazität: 280 kJ/m²K *Vergleich mit dem Höchstwert gemäß EnEV 2014/2016 für erstmaligen Einbau, Ersatz oder Erneuerung von Wänden gegen unbeheizte Räume oder Erdreich (Anlage 3, Tabelle 1, Zeile 5a). Hier klicken, um das Bauteil auf www.u-wert.net zu bearbeiten. Seite 1 u-wert.net Alle Angaben ohne Gewähr Wand EG, U=0,107 W/m²K Temperaturverlauf Temperaturverlauf Temperatur Taupunkt Tauwasser 20 18 1 2 3 4 Temperatur [°C] 16 1 2 3 4 14 12 10 8 Klimasan-S (10 mm) Poroton T7 (425 mm) Bitumendickbeschichtung Misapor Standard 10/75 (450 mm) 6 4 2 0 -2 0 Innen 100 200 300 400 500 600 700 800 900 [mm] 0°C Außen Verlauf von Temperatur und Taupunkt innerhalb des Bauteils. Der Taupunkt kennzeichnet die Temperatur, bei der Wasserdampf kondensieren und Tauwasser entstehen würde. Solange die Temperatur des Bauteils an jeder Stelle über der Taupunkttemperatur liegt, entsteht kein Tauwasser. Falls sich die beiden Kurven berühren, fällt an den Berührungspunkten Tauwasser aus. Schichten (von innen nach außen) # 1 2 3 4 5 Material λ [W/mK] Wärmeübergangswiderstand* Klimasan-S Poroton T7 (ab 2008) Bitumendickbeschichtung Misapor Standard 10/75 Wärmeübergangswiderstand* Erdreich 88,8 cm Gesamtes Bauteil 1 cm 42,5 cm 0,3 cm 45 cm 0,077 0,070 0,170 0,150 R [m²K/W] 0,130 0,130 6,071 0,018 3,000 0,000 9,350 Temperatur [°C] min max 19,4 20,0 19,2 19,4 5,8 19,2 5,7 5,8 -0,9 5,7 -1,0 -0,9 -1,0 -1,0 Gewicht [kg/m²] 3,0 233,8 3,1 60,8 151,0 300,7 *Wärmeübergangswiderstände gemäß DIN 6946 für die U-Wert-Berechnung. Für Feuchteschutz und Temperaturverlauf wurden Rsi=0,25 und Rse=0,04 gemäß DIN 4108-3 verwendet. Oberflächentemperatur innen (min / mittel / max): Oberflächentemperatur außen (min / mittel / max): 19,4°C -0,9°C 19,4°C -0,9°C 19,4°C -0,9°C Seite 2 Hier klicken, um das Bauteil auf www.u-wert.net zu bearbeiten. u-wert.net Alle Angaben ohne Gewähr Wand EG, U=0,107 W/m²K Feuchteschutz Diese Berechnung wurde mit einem benutzerdefinierten Klima für die Tauperiode durchgeführt, das von der DIN 4108-3 abweicht. Für diese Berechnung angenommen: innen: 20°C 50% außen: -1°C 100% In der DIN 4108-3 gefordert: innen: 20°C 50% außen: -5°C 80% Während der winterlichen Tauperiode von 90 Tagen fallen in diesem Bauteil insgesamt 0,175 kg Tauwasser pro Quadratmeter an. Diese Menge trocknet im Sommer innerhalb von 44 Tagen ab (Verdunstungsperiode gemäß DIN 4108-3:2014-11). # Material 1 2 3 4 1 cm 42,5 cm 0,3 cm 45 cm 88,8 cm sd-Wert [m] 0,06 2,12 150,00 1,80 153,98 Klimasan-S Poroton T7 (ab 2008) Bitumendickbeschichtung Misapor Standard 10/75 Gesamtes Bauteil Tauwasser [kg/m²] [Gew.-%] 0,17 0,17 Gewicht [kg/m²] 3,0 233,8 3,1 60,8 300,7 Tauwasserebenen 1 Tauwasser: 0,17 kg/m² Trocknungsdauer: 44 Tage Betroffene Schichten: Bitumendickbeschichtung, Poroton T7 (ab 2008) Luftfeuchtigkeit Die Oberflächentemperatur der Wandinnenseite beträgt 19,4 °C was zu einer relativen Luftfeuchtigkeit an der Oberfläche von 52% führt. Unter diesen Bedingungen sollte nicht mit Schimmelbildung zu rechnen sein. Das folgende Diagramm zeigt die relative Luftfeuchtigkeit innerhalb des Bauteils. Relative Luftfeuchtigkeit in % Sättigungsgrenze Tauwasser Relative Luftfeuchtigkeit [%] 100 90 1 2 3 4 80 1 2 3 4 70 60 50 Klimasan-S (10 mm) Poroton T7 (425 mm) Bitumendickbeschichtung Misapor Standard 10/75 (450 mm) 40 30 20 1 10 0 0 Innen 100 200 300 400 500 600 700 800 900 [mm] 0°C Außen Bitte beachten Sie: DIN 4108-3 ist auf diese Konstruktion nicht anwendbar. Um den Feuchteschutz dennoch zu untersuchen, wurde ein eigenes, an die DIN 4108-3 angelehntes, Berechnungsverfahren verwendet. Weitere Hinweise im Eingabeformular unter 'Feuchteschutz'. Seite 3 Hier klicken, um das Bauteil auf www.u-wert.net zu bearbeiten. Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)