NOTIZEN 724 Die Erkenntnisse über die stöchiometrische Zusammensetzung, die magnetischen Eigenschaften, das Elektronen-, Schwingungs- und magnetische Spektrum des Komplexes Cu(C 4 H 3 SC00)2'H20 erlauben, über seine Zugehörigkeit zu den Kupfer (II)-Komplexen von Zweikernstruktur zu schließen5. Das bedeutet, daß in den Struktureinheiten [Cu 2 (C 4 H 3 SC00) 4 (H 2 0) 2 ] zwei 1 J. KRÄTSMÄR-SMOGRAVIÖ, J . SOKOLÜC, N . Z R U B Ä K O V Ä U. Cu2+-Ionen mit vier 2-Thiophencarboxylationen verbrückt sind. Da in diesem Falle Wassermoleküle als ein neutraler Ligand in den axialen Endlagen des Komplexes gebunden sind, kann das [Cu2(C4H3SCOO) 4 (H 2 0) 2 ] als ein Strukturanalogen des Kupfer (II)acetat-monohydrats 5 gehalten werden (Abb. 1). 4 J . LEWIS, F . E . M A B B S , L . K . R O Y S T O N U. W . R . S M A I L . J. 5 J . N . V A N NIEKERK U. F . R . L . S C H O E N I N G , A c t a c r s t a l l o g r . chem. Soc. [London] A 1969, 291 s. SURKA, Z. Naturforsch. 26 b, 1365 [1971]. 2 D . POLDER, P h y s i c a 9 , 7 0 9 [1942]. 3 J u . V . J A B L O K O V . V . V . G A V R I L O V , A . V . A B L O V U. L . N. [Copenhagen] 6,227 [1953]. MILKOVA, Ber. Akad. Wiss. UdSSR 191, 1102 [ 1 9 7 0 ] . Über Organometallkomplexe, IX * Über DMSO- und IV-Donor-Komplexe des Triacetato-monophenylplumban-monohydrats On Organometal-complexes, IX * On DMS- and A^-Donor-Complexes of Triacetatomonophenylplumbane-monohydrate HANS-JÜRGEN HAUPT u n d FRIEDO HUBER Lehrstuhl für Anorganische Chemie der Universität Dortmund (Z. Naturforsch. 27 b. 724—725 [1972] ; eingegangen am 30. März 1972) Das Koordinationsverhaltcn von Arylbleitriearboxylaten, die die beständigsten und mit wenigen Ausnahmen einzigen Vertreter der Monoorganobleiderivate RPbX 3 sind, wurde bisher noch nicht näher untersucht. Im Anschluß an die Darstellung von 8-Hydroxychinolinderivaten, z. B. C6H5Pbacox2 (Hac = CH3COOH, Hox = 8-Hydroxychinolin) 1 versuchten wir nun erstmals Donorkomplexe RPbX 3 -nD darzustellen; wir gingen dabei zunächst von Monophenylbleitriacetat aus, das — im Gegensatz zu anderen Carboxylaten RPbX 3 — als Monolydrat bzw. Aquokomplex C6H5Pbac3 • H 2 0 auftritt. Bei Reaktionstemperaturen um oder unter — 5 °C konnten wir durch Umsetzung von C6H5Pbac3 • H 2 0 mit 1.10-Phenanthrolin ( = phen) und 2.2'-Dipyridyl ( = dipy) in methanolischer Lösung im Molverhältnis 1: 2 bzw. 1:1 oder aus Lösungen des Akzeptors in den Donoren Pyridin ( = py) und Dimethylsulfoxid ( = DMSO) Komplexe der allgemeinen Zusammensetzung C6H5Pbac3 • H 2 0 • D als kristalline Festkörper gewinnen, die sich bei Raumtemperatur schon nach kurzer Zeit zu zersetzen beginnen und daher bei wenigstens —10 °C gelagert werden müssen. Die Komplexe haben in Methanol, Isopropanol, Chloroform und Benzol, in denen die Ausgangskomponenten sehr gut löslich sind, nur geringe, für osmometrische Molgewichtsbestimmungen nicht ausreichende Löslichkeiten. Die molaren Extinktionskoeffizienten der hochverdünnten Lösungen der Komplexe in Methanol (c = 5 - 1 0 - 6 Sonderdruckanforderungen an Prof. Dr. F. HUBER, Univ. Dortmund, Lehrstühle für Anorgan. Chemie, D-4600 Dortmund, August-Schmidt-Str. Mol/1) entsprechen der Summe der molaren Extinktionskoeffizienten der Ausgangsprodukte bei gleichen Wellenlängen, so daß auf vollständige Dissoziation geschlossen werden muß. Wir werden in anderem Zusammenhang darüber berichten. Alle dargestellten Verbindungen zeigen in ihren Spektren (KBr-Technik) eindeutig die OH-Valenzschwingung zwischen 3600 und 3300 c m - 1 , die auf das Wasser zurückzuführen ist, das — von vornherein im Akzeptormolekül gebunden — bei der Komplexbildung offenbar nicht ausgetauscht wird. Die Nichtaustauschbarkeit des Wassers ist um so bemerkenswerter, als unter diesen Umständen bei der Koordination der Liganden, insbesondere bei der Anlagerung der potentiell zweizähnigen Liganden phen und dipy, die Chelatisierung der Carboxylatliganden gemindert werden muß, falls keine höhere Koordinationszahl als 8 oder eine ionische Strukturierung auftritt. Für C6H5Pbac3 • H 2 0 muß wie für die übrigen Organobleitricarboxylate angenommen werden, daß die Carboxylatgruppen durch Chelatbildung zur Stabilisierung dieser Verbindungen beitragen. Im IR-Bereich zwischen 1600 und 500 c m - 1 konnte wegen der großen Bandenzahl nur im Falle des C 6 H 5 Pbac 3 • H 2 0 • DMSO die S - O-Valenzschwingung bei 936 c m - 1 zugeordnet werden. Gegenüber dem freien DMSO 2 ist sie um 119 c m - 1 nach niedrigen Wellenzahlen verschoben; eine ähnlich starke Veschiebung (um 103 c m - 1 ) beobachteten wir beim (C 6 H 5 ) 2PbJ2 • 2 DMSO 3 . In beiden Fällen darf auf Koordination des DMSO über das O-Atom an das Zentralatom Blei geschlossen werden. Experimentelles Die Produkte wurden nach der Isolierung bei — 5 c C im Exsiccator getrocknet. Die Zersetzungstemperaturen wurden auf dem Kofler-Mikroheiztisch ermittelt. C6H5Pbac3- H20- DMSO. — Eine Lösung von 1,5 g (3,1 • 1 0 - 3 M) C 6 H 5 Pbac 3 -H 2 0 in 25 ml abs. DMSO wurde im Vakuum bei 60 °C bis zur Trübung eingeengt. Bei — 5 °C schieden sich aus dem öligen Rückstand nach mehreren Stunden gelbliche Kristalle ab, die abgesaugt und mit CC14 gewaschen wurden. Ausbeute: 0,65 g ( = 38% d. Th.) ; farblose Kristalle; Zers. >110°. Unauthenticated Download Date | 8/18/17 6:48 PM NOTIZEN Gef. Ber. Pb 37,62 Pb 37,16 C 30,17 C 30,16 H 4,18, H 3,98. C6H5Pbac3- H20 • py. — Eine Lösung von 1,5 g C 6 H 5 Pbac 3 -H 2 0 in 15 ml abs. Pyridin wurde so lange ausgefroren ( — 40 °C), aufgetaut (Raumtemperatur) und wieder ausgefroren, bis sich Kristallisationskeime des Produktes bildeten (meist schon nach ein- bis zweimaligem Ausfrieren). Nadi dreitägigem Stehen bei — 5 °C im Dunkeln wurde mit einem vorgekühlten Büchner-Trichter bei — 5 °C abgesaugt. Ausbeute: 1,3 g ( = 74% d. Th.) ; weiße prismatische Kristalle; Zers. > 82°. Gef. Ber. Pb 37,50 Pb 37,09 C 36,91 C 36,56 H 3,74, H 3,79. C6H5Pbac3- H20 • phen. — Aus einer Lösung von 1,5 g (3,1 • 1 0 - 3 M) C6H5Pbac3 • H 2 0 in 15 ml Methanol p. a. schieden sich nach Zugabe von 1,24 g (6,2 • 1 0 - 3 M) 1.10-Phenanthrolin und eintägigem Stehen bei — 5 °C * 8. Mitt.: H. J. HAUPT U. F. HUBER, J. organomet. Chem. 33, 175 [ 1 9 7 1 ] . 1 F . HUBER u . H . J . H A U P T , Z . N a t u r f o r s c h . 2 1 b , 8 0 8 [1966]. Zum Medianismus des strahlungsinduzierten Isotopenaustausches zwischen Jodbenzol und Jod in Benzol 725 Kristalle aus, die abgesaugt und mit wenig Methanol p.a. gewaschen wurden. Ausbeute: 1,15g (54% d. Th.) ; farblose Kristalle; Zers. > 98°. Gef. Ber. Pb 31,13 Pb 31,41 C 43,15 C 43,70 H 4,10, H 3,67. C6H5Pbaca-H20• dipy. — Eine im Vakuum bis zur öligen Konsistenz eingeengte Lösung von 1,5 g (3,1 10~ 3 M) C6H5Pbac3 • H 2 0 und 0,48 g (3,1-10~ 3 M) 2.2'-Dipyridyl in 7,5 ml Methanol p. a. schied nach eintägiger Aufbewahrung im Tiefkühlfach eines Kühlschrankes schwach rosa gefärbte Kristalle aus, die scharf abgesaugt wurden. Ausbeute: 1,20g (61% d. Th.) ; Zers. > 113°. Gef. Ber. Pb 33,07 Pb 32,60 N 4,26 N 4,40 C 41,88 C 41,57 H 3,83, H 3,81. D e m Landesamt für Forschung des Landes N R W danken wir für finanzielle Unterstützung. 2 J. GOUBEAU U. W . BERGER, Z. anorg. allg. Chem. 3 0 4 , 147 3 F . HUBER U. H . J . H A U P T , u n v e r ö f f e n t l i c h t . [I960]. 4= angeregter Zustand) : C e H « — > CcH8+ ki Mechanism of the Radiation-Induced Isotopic Exchange between Iodobenzene and Icdine in Benzene H . ELIAS, H . VOSS u n d K . J. N 3,87 N 4,25 WANNOWIUS k3 Eduard-Zintl-Institut für Anorganische und Physikalische Chemie der Technischen Hochschule Darmstadt (2) > C6H6 + Phjt (3) > c 6 H 6 + J2+ (4) > C,H, + 0 2 * (5) (Z. Naturforsch. 27 b, 725—726 [1972] ; eingegangen am 27. März 1972) 2 J- (6) Ph*J+ + J- (7) CeHg (8) PhJ (9) k-A In einer vorausgehenden Mitteilung 1 über die Kinetik des durch 60Co-Strahlung induzierten Isotopenaustausdies im System Phj/*J 2 /C 6 H 6 (PhJ = Jodbenzol; * = radioaktiv) wurde zur Beschreibung der Ergebnisse folgende Geschwindigkeitsgleichung abgeleitet (R = Austauschgeschwindigkeit, (Mol/1) • ( e V / g ) - 1 ) : P_ q-[LI 1/5 l+/HJ2]/[PhJ] ki ki C6H6* PhJ+ - k6 k7 > m 1 > Die Größen a und ß wurden sowohl für 0 2 -freie als auch für belüftete Lösungen bestimmt. Zur Interpretation von Gl. (1) wurde eine Reaktionsfolge vorgeschlagen, die für den Austauschschritt (7) die Reaktion zwischen einem angeregten PhJ-Molekül und einem radioaktiven Jodatom vorsieht (/ = Dosisleistung; Sonderdrudeanforderungen an Prof. Dr. H. ELIAS, Lehrstuhl III für A n o r g a n . Chemie der Technischen Hochschule Darmstadt, D-6100 Darmstadt, Hochschulstr. 1. Auf der Grundlage dieser Reaktionsfolge erhält man in der Tat die in Gl. (1) angegebene Geschwindigkeitsgleichung. Dabei ist a für I = const, eine Konstante, und für ß gilt: » 2 _r_ K K [Oä! 1 tJ2f K 1 [Jo] (10) Der vorgeschlagene Mechanismus enthält mit den Gin. (3) — (5) drei Energieübertragungsreaktionen, bei denen Jodbenzol, Jod und Sauerstoff als Energieakzeptoren konkurrieren. Wenn man also unter sonst Unauthenticated Download Date | 8/18/17 6:48 PM