DE102015225759A120170622

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*DE102015225759A120170622*
(10)
DE 10 2015 225 759 A1 2017.06.22
Offenlegungsschrift
(12)
A61B 3/107 (2006.01)
(21) Aktenzeichen: 10 2015 225 759.2
(22) Anmeldetag: 17.12.2015
(43) Offenlegungstag: 22.06.2017
(51) Int Cl.:
(71) Anmelder:
Carl Zeiss Meditec AG, 07745 Jena, DE
(56) Ermittelter Stand der Technik:
(72) Erfinder:
Findl, Oliver, Prof. Dr., Wien, AT; Trost, Michael,
07646 Stadtroda, DE; Hirnschall, Nino, Dr.,
Wien, AT; Volkwardt, Martin, 17440 Kröslin, DE;
Bajramovic, Ferid, Dr., 07745 Jena, DE; Teuber,
Tanja, Dr., 73431 Aalen, DE
A61F 9/00 (2006.01)
A61F 2/16 (2006.01)
DE 10 2011 106 714
DE 11 2013 002 998
A1
T5
Rechercheantrag gemäß § 43 Abs. 1 Satz 1 PatG ist gestellt.
Die folgenden Angaben sind den vom Anmelder eingereichten Unterlagen entnommen
(54) Bezeichnung: Verfahren zur Vorhersage der anatomischen, postoperativen Position und Lage einer
Intraokularlinse
(57) Zusammenfassung: Die Kenntnis der anatomischen,
postoperativen Position und Lage beeinflusst nicht nur die
Auswahl der zu implantierenden IOL sondern auch das Ergebnis des refraktiven Eingriffs am Auge.
Bei dem Verfahren zur Vorhersage der anatomischen, postoperativen Position (ALP) und Lage einer in ein Auge
zu transplantierenden Intraokularlinse (IOL) auf der Basis
präoperativer Messwerte, wie beispielsweise Vorderkammertiefe (VKT), Linsendicke (LD) und Augenlänge (AL) werden erfindungsgemäß zusätzlich oder ausschließlich die
Krümmung(en) der Augenlinse oder daraus abgeleiteter
Messwerte verwendet.
Das vorgeschlagene Verfahren dient der Vorhersage der
anatomischen, postoperativen Position (ALP) und Lage einer in ein Auge zu transplantierenden Intraokularlinse (IOL).
Im Gegensatz zu Verfahren, die nur eine virtuelle Position
der IOL ermitteln, wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die tatsächliche postoperative Position und Lage einer
IOL beschrieben, die beispielsweise für weitere Verfahren,
wie das Raytracing zwingend erforderlich sind.
DE 10 2015 225 759 A1 2017.06.22
[0008] Obwohl für die Ermittlung beider Werte
präoperativ verfügbare Messwerte erforderlich sind,
sind die Ergebnisse der Ermittlung grundverschieden. Während sich der Prädiktor für die ELP postoperativ auf die subjektive Refraktion stützt, basiert
er für die ALP auf der tatsächlich gemessenen IOLPosition, die für weitere Verfahren, wie beispielsweise das Raytracing erforderlich ist.
Beschreibung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorhersage der anatomischen, postoperativen Position und Lage einer in ein Auge implantierten Intraokularlinse (IOL). Einer derartigen Vorhersage kommt dabei eine wesentliche Rolle zu, da deren
Kenntnis die Auswahl der zu implantierenden IOL und
damit auch das Ergebnis des refraktiven Eingriffs am
Auge wesentlich beeinflusst.
[0009] Unter Raytracing ist, wie schon der Begriff andeutet („ray" = Strahl, "to trace" = zurückverfolgen)
ein Verfahren zur Strahlverfolgung zu verstehen. Gegenstände in unserer Umwelt nehmen wir bekanntlich nur wahr, weil sie von einer Lichtquelle bestrahlt
werden und sie diese Lichtstrahlen reflektieren, von
denen ein Teil schließlich unsere Augen erreichen.
Das Raytracing-Verfahren simuliert dieses elementare Naturphänomen. Ist das optische System, d. h.
das individuelle menschliche Auge mit all seinen optischen Elementen bekannt, so kann mittels des Raytracing ein „real" auf der Retina entstehendes Abbild
berechnet werden. Das Verfahren beruht somit auf einem detaillierten Augenmodel unter Verwendung der
Hornhauttopographie des Auges.
[0002] Nach dem bekannten Stand der Technik lassen sich die Lösungen zur Vorhersage der Position,
an der sich eine Intraokularlinse nach einem refraktiven Eingriff im Auge stabilisiert wird in zwei Gruppen
unterteilen.
[0003] Bei den heute üblichen und die erste Gruppe bildenden, Formel-basierten Verfahren findet eine
Vorhersage der anatomischen, postoperativen Position einer IOL im eigentlichen Sinne nicht statt.
[0004] Vielmehr gehen die Formel-basierten Verfahren zur Vorhersage einer postoperativen Linsenposition von unterschiedlichen Annahmen aus, die auf
den verschiedensten biometrischen Parametern des
Auges basieren. Es wird lediglich ein virtueller Rechenparameter vorhergesagt, der zwar konzeptionell
von einer IOL-Lage abgeleitet, aber durch Konstantenoptimierung erzeugt wurde. Die dadurch bestimmte, formelspezifische Linsenposition wird auch als
postoperativen, effektiven Linsenposition (ELP) bezeichnet und ist nicht mit einer tatsächlichen, postoperativen Linsenposition zu verwechseln.
[0010] In der US 5,968,095 A wird ein Verfahren zur
präoperativen Auswahl einer in ein Auge zu implantierenden IOL beschrieben. Ein Verfahrensschritt beinhaltet die Bestimmung der Position der haptischen
Linsenebene des Auges, in der die IOL fixiert werden soll. Die Bestimmung der Position der haptischen
Linsenebene kann dabei sowohl mittels UltraschallBiomikroskopie als auch mittels optischer Kohärenztomographie oder -mikroskopie bzw. mittels Scheimpflug-Fotografie bestimmt werden. Nach der Bestimmung weiterer Parameter, wie Hornhautbrechkraft
und axialer Länge werden infrage kommende, zu implantierende IOL, in Abhängigkeit von der gewünschten postoperativen Brechkraft berechnet und das zu
verwendende IOL-Design ausgewählt. Mit dieser Methode lässt sich somit unabhängig vom individuellen
IOL-Design die ALP der implantierten IOL vorhersagen.
[0005] Bei den bekannten Methoden zur Vorhersage bzw. Bestimmung der postoperativen ELP wirkt
sich nachteilig aus, dass keine der bekannten Methoden ohne empirische Korrekturfaktoren auskommt.
Ein Grund dafür sind individuelle, postoperative Heilungsprozesse, die sich meist über einen Zeitraum
von mehreren Wochen hinziehen, bei den bisherigen
Methoden keine Berücksichtigung finden. Ein weiterer Grund ist darin zu sehen, dass trotz verschiedenster Methoden nur eine ungenügende Anzahl für die
Bestimmung der ELP relevanter Parameter bei der
Vorhersage berücksichtigt wird.
[0011] Auch in der WO 2012/120080 A1 wird ein
Verfahren zum Vorhersagen der postoperativen Position einer implantierten IOL beschrieben, bei dem
die Position und Dicke der vorhandenen kristallinen
Linse präoperativ bestimmt und aus dieser Informationen eine einzelne numerische Konstante C berechnet wird, um die postoperative Position der implantierten IOL vorherzusagen. In die Berechnung
der Konstanten C fließen neben dem IOL-Typ und
dem Patiententyp auch Informationen bezüglich einer oder mehrerer, am Auge operierten Individuen mit
ein. Die Erfindung geht von der Annahme aus, dass
sich eine IOL bei einer definierten, von der Position
und Dicke der kristallinen Linse im präoperativen Auge abhängigen Position lokalisieren wird. Die ALP der
[0006] Ein weiteres Problem liegt im Optimierungsverfahren zur Verbesserung der postoperativen Refraktionsergebnisse, bei dem die Berücksichtigung
einzelner Fehlerquellen ausgeschlossen ist.
[0007] Im Gegensatz dazu wird bei der zweiten
Gruppe versucht, die anatomische, postoperative Position (ALP) der IOL vorher zu sagen, die auch der tatsächlichen postoperativen Position auf der optischen
Achse des Auges entspricht.
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implantierten IOL wird basierend auf dieser Annahme
vorhergesagt.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von
Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dazu zeigen:
[0012] Das in der DE 10 2011 106 714 A1 beschriebene Verfahren dient ebenfalls der präoperativen Auswahl einer, in ein Auge zu implantierenden
Intraokularlinse, wobei die Ergebnisse der refraktiven
Eingriffe am Auge durch eine Vorhersage der postoperativen, anatomischen Position der implantierten
IOL optimiert werden soll. Bei dem hier beschriebenen Verfahren wird die postoperative Linsenposition
anhand bekannter Messwerte, wie der Hornhautdicke, der Vorderkammertiefe, der Augenlänge sowie
der Abstände des Kapselsackäquators bzw. der Linsenhaptik zur Linsenvorderfläche vorhergesagt. Dabei gehen neben der anatomischen, postoperativen
Position der zu implantierenden Intraokularlinse auch
deren Position in die Berechnung ein, wozu zusätzliche, bisher noch nicht berücksichtigte Parameter des
pseudophaken Auges verwendet werden. Das vorgeschlagene Verfahren ist für eine exaktere Voraussage der Stärke und Art einer im Rahmen eines chirurgischen Katarakt- oder refraktiven Eingriffes in ein
pseudophakes Auge zu implantierenden Intraokularlinse geeignet. Dabei basiert das Verfahren auf der
Verwendung geeigneter Berechnungsmethoden, wie
z. B. geometrisch-optischer Formeln oder des Raytracings.
[0018] Fig. 1: an die Krümmung der Vorderfläche der
Augenlinse angefittete Funktion zur Ermittlung der
Position des Kapselsackäquators,
[0019] Fig. 2: an die Krümmungen von Vorder- und
Rückfläche der Augenlinse angefittete Funktionen
zur Ermittlung der Position des Kapselsackäquators,
[0020] Fig. 3: die Korrelation des anhand der Krümmung von Vorder- und Rückfläche bestimmten Kapselsackäquators mit der anatomischen, postoperativen Position der transplantierten Intraokularlinse und
[0021] Fig. 4: die anatomisch, postoperative Lage einer implantierten IOL im Kapselsackäquator.
[0022] Bei dem Verfahren zur Vorhersage der anatomischen, postoperativen Position (ALP) und Lage einer in ein Auge zu transplantierenden Intraokularlinse (IOL) auf der Basis präoperativer Messwerte, wie
beispielsweise Vorderkammertiefe (VKT), Linsendicke (LD) und Augenlänge (AL) werden erfindungsgemäß zusätzlich oder ausschließlich die Krümmung
(en) der Augenlinse oder daraus abgeleiteter Messwerte verwendet. Da die Vorhersage der anatomischen, postoperativen Position (ALP) darauf basiert,
dass die transplantierte Intraokularlinse (IOL) mit ihrer Haptik im Kapselsackäquator zur Lage kommt,
wird erfindungsgemäß die Position des Kapselsackäquators und/oder mit dieser korrelierende Messwerte bestimmt.
[0013] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde die Nachteile der nach dem Stand der
Technik bekannten Lösungen zu beseitigen und die
Vorhersage der anatomischen, postoperativen Linsenposition (ALP) einer in ein Auge zu implantierenden IOL zur optimierten.
[0014] Diese Aufgabe wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Vorhersage der anatomischen,
postoperativen Position (ALP) und Lage einer in ein
Auge zu transplantierenden Intraokularlinse (IOL) auf
der Basis präoperativer Messwerte, wie beispielsweise Vorderkammertiefe (VKT), Linsendicke (LD) und
Augenlänge (AL), dadurch gelöst, dass zusätzlich
oder ausschließlich die Krümmung(en) der Augenlinse oder daraus abgeleiteter Messwerte verwendet
werden.
[0023] Gemäß einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung wird als weiterer präoperativer Messwert die
Krümmung der Vorderfläche der Augenlinse entlang
verschiedener Meridiane detektiert und die Position des Kapselsackäquators auf der optischen Achse des Auges oder mit dieser korrelierende Messwerte bestimmt. Erfindungsgemäß erfolgt die Detektion
der Krümmung der Fläche der Augenlinse entlang
mindestens 3, vorzugsweise 6, besonders bevorzugt
mehr als 18 verschiedener Meridiane. Die Bestimmung der Position des Kapselsackäquators auf der
optischen Achse des Auges oder eines mit dieser
korrelierenden Messwertes erfolgt für jeden Meridian unter Zuhilfenahme mindestens eines präoperativen Messwertes, vorzugsweise der Linsendicke
(LD). Aus den für die einzelnen Meridiane ermittelten Messwerten kann ein Mittelwert gebildet werden, wobei sogenannte Ausreißer bei der Bildung des
Mittelwertes vorzugsweise unberücksichtigt bleiben.
Durch diese Verfahrensweise kann die Genauigkeit
der Position des Kapselsackäquators auf der optischen Achse des Auges oder eines mit dieser korrelierenden Messwertes wesentlich verbessert werden.
[0015] Bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0016] Das vorgeschlagene Verfahren dient der Vorhersage der anatomischen, postoperativen Position
(ALP) und Lage einer in ein Auge zu transplantierenden Intraokularlinse (IOL). Im Gegensatz zu Verfahren, die nur eine virtuelle Position der IOL ermitteln,
wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die tatsächliche postoperative Position und Lage einer IOL
beschrieben, die beispielsweise für weitere Verfahren, wie das Raytracing zwingend erforderlich sind.
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[0024] Hierzu zeigt die Fig. 1 den Scan eines realen
Auges, in dem die Augenlinse L und die Hornhaut HH
zu sehen sind. An die Krümmung der Vorderfläche
der Augenlinse L ist zur Ermittlung der Position des
Kapselsackäquators KSÄ eine Funktion F1 angefittet.
Die Position des Kapselsackäquators KSÄ wird durch
den Schnittpunkt mit der optischen Achse AOPT charakterisiert.
Messwertes ist kein weiterer präoperativer Messwert
erforderlich.
[0030] Aus den für die einzelnen Meridiane ermittelten Messwerten kann auch bei dieser Ausgestaltung des Verfahrens ein Mittelwert gebildet werden,
wobei sogenannte Ausreißer bei der Bildung des
Mittelwertes vorzugsweise unberücksichtigt bleiben.
Durch diese Verfahrensweise kann die Genauigkeit
der Position des Kapselsackäquators auf der optischen Achse des Auges oder eines mit dieser korrelierenden Messwertes wesentlich verbessert werden.
[0025] Einer zweiten vorteilhaften Ausgestaltung
entsprechend werden zusätzlich die Lage, d. h. deren
Verkippung und/oder Dezentrierung der Vorderfläche
der Augenlinse gegenüber der optischen Achse des
Auges detektiert, indem die Vorderfläche durch interpolieren vervollständigt, durch anfitten von Funktionen extrapoliert und die Lage der vom Kapselsackäquator aufgespannten Ebene bezüglich der optischen Achse des Auges oder mit dieser korrelierende Messwerte bestimmt. Die Bestimmung der Lage der vom Kapselsackäquator aufgespannten Ebene erfolgt auch hier unter Zuhilfenahme mindestens
eines präoperativen Messwertes, vorzugsweise der
Linsendicke (LD).
[0031] Hierzu zeigt die Fig. 2 ebenfalls den Scan eines realen Auges, in dem die Augenlinse L und die
Hornhaut HH zu sehen sind. An die Krümmungen
der Vorder- und Rückfläche der Augenlinse L sind
zur Ermittlung der Position des Kapselsackäquators
KSÄ Funktionen F1 und F2 angefittet. Der Kapselsackäquator KSÄ ist durch die Gerade durch die Schnittpunkte der beiden Funktionen F1 und F2 und dessen
Position durch den Schnittpunkt dieser Geraden mit
der optischen Achse AOPT charakterisiert
[0026] Während sich die Verkippung der vom Kapselsackäquator aufgespannten Ebene gegenüber der
optischen Achse des Auges auf einfache Weise ergibt, sind für die Ermittlung deren Dezentrierung zusätzliche mathematische Berechnungen erforderlich.
[0032] Einer vierten vorteilhaften Ausgestaltung entsprechend werden zusätzlich die Lage, d. h. deren
Verkippung und/oder Dezentrierung der Vorder- und/
oder Rückfläche der Augenlinse gegenüber der optischen Achse des Auges detektiert, die Krümmungen durch interpolieren zu Krümmungsflächen vervollständigt, durch anfitten von Funktionen extrapoliert und zum Schneiden gebracht. Die sich daraus
ergebende Schnittebene entspricht der Lage der vom
Kapselsackäquator aufgespannten Ebene oder mit
dieser korrelierenden Messwerten bezüglich der optischen Achse.
[0027] Für die Bestimmung der Dezentrierung kann
beispielsweise der Schwerpunkt der vom Kapselsackäquator aufgespannten Ebene genutzt werden.
Es ist aber auch möglich das gesamte kugelsegmentähnliche Gebilde zu betrachten, ein Lot im höchsten
Punkt der Krümmung zu fällen und den Schnittpunkt
mit der vom Kapselsackäquator aufgespannten Ebene für die Bestimmung der Dezentrierung zu nutzen.
Prinzipiell ist es außerdem möglich für die Bestimmung der Dezentrierung präoperative Messwerte zu
nutzen.
[0033] Auch für die Bestimmung der Lage der vom
Kapselsackäquator aufgespannten Ebene bezüglich
der optischen Achse des Auges ist kein weiterer
präoperativer Messwert erforderlich.
[0028] Gemäß einer dritten vorteilhaften Ausgestaltung werden die Krümmung sowohl der Vorder- als
auch der Rückfläche der Augenlinse detektiert, beide Krümmungen durch anfitten von Funktionen extrapoliert, zum Schneiden gebracht. Der Schnittpunkt
der Geraden durch die Schnittpunkte beider Krümmungen mit der optischen Achse entspricht dann
der Position des Kapselsackäquators oder eines mit
dieser korrelierenden Messwertes. Erfindungsgemäß
erfolgt die Detektion der Krümmungen der Vorderund Rückfläche auch hier entlang mindestens 3, vorzugsweise 6, besonders bevorzugt mehr als 18 verschiedener Meridiane.
[0034] In Bezug auf die Bestimmung der Verkippung
bzw. Dezentrierung der vom Kapselsackäquator aufgespannten Ebene wird auf die zweite vorteilhafte
Ausgestaltung verwiesen.
[0035] Erfindungsgemäß erfolgt für alle Ausgestaltungen des Verfahrens die Bestimmung der Position
des Kapselsackäquators oder der Lage der vom Kapselsackäquator aufgespannten Ebene oder mit diesen korrelierenden Messwerten derart, dass die detektierte(n) Krümmung(en) der Fläche(n) der Augenlinse ausschließlich oder mit weiteren postoperativ
erfassten Messwerten bezüglich Lage und/oder Position implantierter IOL in Beziehung gebracht und
dann als Funktion verallgemeinert werden.
[0029] Hierbei ist für die Bestimmung der Position des Kapselsackäquators auf der optischen Achse des Auges oder eines mit dieser korrelierenden
[0036] Erfindungsgemäß entspricht die Beziehung
zwischen der(den) detektierte(n) Krümmung(en) der
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Fläche(n) der Augenlinse und der bestimmten Lage und/oder Position des Kapselsackäquators oder
mit diesen korrelierenden Messwerten einer linearen
Funktion der Form f(x) = mx + n.
[0037] Hierzu zeigt die Fig. 3 die Korrelation des anhand der Krümmung von Vorder- und Rückfläche bestimmten Kapselsackäquators mit der anatomischen,
postoperativen Position der transplantierten Intraokularlinse.
[0038] Auf der Abszisse des Koordinatensystems
sind die anatomisch, postoperativen Positionen
transplantierter Intraokularlinsen und auf der Ordinate ermittelte Position des Kapselsackäquators abgetragen. Den eingetragenen Messwerten ist zu entnehmen, dass dieser Zusammenhang einer linearen
Funktion der Form f(x) = mx + n folgt.
[0039] Mit der Erfindung wird ein Verfahren zur Verfügung gestellt, mit der auf der Basis präoperativer
Messwerte die anatomische, postoperative Position
(ALP) und Lage einer in ein Auge zu transplantierenden IOL mit hoher Genauigkeit vorhergesagt werden
kann. Eine exakte Vorhersage wird insbesondere dadurch möglich, dass die transplantierte Intraokularlinse (IOL) mit ihrer Haptik im Kapselsackäquator zur
Lage kommt.
[0040] Die Fig. 4 zeigt ebenfalls den Scan eines realen Auges, in dem allerdings die Hornhaut HH und die
Intraokularlinse IOL zu sehen sind. In der Abbildung
ist neben der optischen Achse AOPT auch der Kapselsackäquator KSÄ dargestellt. Dadurch ist der Abbildung zu entnehmen, dass die Intraokularlinse IOL
mit ihrer Haptik im Kapselsackäquator KSÄ zur Lage
kommt.
[0041] Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, dass eine Erweiterung der Pupille nicht erforderlich ist, wodurch die
Belastung des Patienten verringert werden kann.
[0042] Für die Definition eines Prädiktors für die
Vorhersage der anatomisch, postoperativen Position
ALP und Lage sind also solche präoperativen Messwerte heranzuziehen, die mit der postoperativen Lage der IOL korrelieren, wie z. Bsp. Hornhautdicke
(ACD) Linsendicke (LD), Augenlänge (AL), oder auch
die Krümmung der natürlichen augenlinse oder daraus abgeleitete Messwerte.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur
-
US 5968095 A [0010]
WO 2012/120080 A1 [0011]
DE 102011106714 A1 [0012]
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8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich die Verkippung und/oder
Dezentrierung der Vorder- und/oder Rückfläche der
Augenlinse gegenüber der optischen Achse des Auges detektiert, die Krümmungen durch interpolieren
zu Krümmungsflächen vervollständigt, durch anfitten von Funktionen extrapoliert und zum Schneiden gebracht werden und die sich daraus ergebende Schnittebene der Lage des vom Kapselsackäquator aufgespannten Ebene oder mit dieser korrelierenden Messwerten bezüglich der optischen Achse entspricht.
Patentansprüche
1. Verfahren zur Vorhersage der anatomischen,
postoperativen Position (ALP) und Lage einer in ein
Auge zu transplantierenden Intraokularlinse (IOL) auf
der Basis präoperativer Messwerte, wie beispielsweise Vorderkammertiefe (VKT), Linsendicke (LD) und
Augenlänge (AL), dadurch gekennzeichnet, dass
zusätzlich oder ausschließlich die Krümmung(en) der
Augenlinse oder daraus abgeleiteter Messwerte verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorhersage der anatomischen,
postoperativen Position (ALP) darauf basiert, dass
die transplantierte Intraokularlinse (IOL) mit ihrer
Haptik im Kapselsackäquator zur Lage kommt und
dem entsprechend die Position des Kapselsackäquators und/oder mit dieser korrelierende Messwerte bestimmt werden.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Detektion der
Krümmung(en) der Fläche(n) der Augenlinse entlang
mindestens 3, vorzugsweise 6, besonders bevorzugt
mehr als 18 verschiedener Meridiane erfolgt.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bestimmung
von Position und/oder Lage des Kapselsackäquators oder mit diesen korrelierender Messwerte derart erfolgt, dass die detektierte(n) Krümmung(en) der
Fläche(n) der Augenlinse zu postoperativ erfassten
Messwerten bezüglich Lage und/oder Position implantierter IOL in Beziehung gebracht und dann als
Funktion verallgemeinert werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass als weiterer präoperativer Messwert die Krümmung der Vorderfläche der
Augenlinse detektiert und die Position des Kapselsackäquators auf der optischen Achse des Auges
oder mit dieser korrelierende Messwerte bestimmt
werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beziehung zwischen der(den) detektierte(n) Krümmung(en) der Fläche(n) der Augenlinse und der bestimmten Lage und/oder Position des
Kapselsackäquators oder mit diesen korrelierenden
Messwerten einer linearen Funktion der Form f(x) =
mx + n entsprechen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektion der Krümmung der Vorderfläche der Augenlinse entlang verschiedener Meridiane erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich die Verkippung und/oder
Dezentrierung der Vorderfläche der Augenlinse gegenüber der optischen Achse des Auges detektiert, indem die Krümmungen durch interpolieren zu
Krümmungsfläche vervollständigt, durch anfitten von
Funktionen extrapoliert und die Lage der vom Kapselsackäquator aufgespannten Ebene bezüglich der
optischen Achse des Auges oder mit dieser korrelierende Messwerte bestimmt werden.
Es folgen 2 Seiten Zeichnungen
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Krümmungen sowohl der Vorderals auch der Rückfläche der Augenlinse detektiert,
beide Krümmungen durch anfitten von Funktionen
extrapoliert und zum Schneiden gebracht werden und
der Schnittpunkt der Geraden durch die Schnittpunkte beider Krümmungen mit der optischen Achse der
Position des Kapselsackäquators oder einem mit dieser korrelierenden Messwert entspricht.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektion der Krümmungen sowohl der Vorder- als auch der Rückfläche der Augenlinse entlang verschiedenen Meridiane erfolgt.
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Anhängende Zeichnungen
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