Beispiele für Frühwarnsymptome: Unruhe, Nervosität, Reizbarkeit, Überempfindlichkeit, Schlafstörungen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Selbstvernachlässigung, Energielosigkeit, Mangel an Interessen, Niedergeschlagene Stimmung, weniger Gefühle als sonst, Ängste, geringe Belastbarkeit, Konzentrationsstörungen, Leistungsknick, Misstrauen, Rückzug, Probleme bei Beziehungen, Abbruch von Kontakten, plötzlich ungewöhnliche Interessen, ungewöhnliche Wahrnehmungen, ungewöhnliche Vorstellungen, Gefühl beobachtet zu werden, Gefühl beeinflusst zu werden, Verlangsamung von Bewegung / Denken / Sprechen, häufigeres Streiten Wichtige Anlaufstellen: Telefon Wann? Psychiater Bei Verschlechterung des psychischen Zustandes des Patienten Hausarzt Notfall Psychose DAS AMPELSYSTEM Wenn kein zeitnaher Termin beim behandelnden Psychiater möglich ist Ärztlicher 116117 Nachts und am Wochenende, Bereitschaftsdienst wenn der Patient akut psychotisch, uneinsichtig, aber nicht selbst- oder fremdgefährdend ist Notarzt 112 Wenn Patient möglicherweise gefährliche Substanzen in großen Mengen zu sich genommen hat Polizei 110 Wenn Patient akut psychotisch und aggressiv oder suizidal ist Psychiatrische 08071/71347 Wenn es dem Patienten deutlich Institutsambulanz schlechter geht und er noch (kbo-Inn-Salzachkeinen niedergelassenen PsychKlinikum) iater hat bzw. bei diesem kein zeitnaher Termin möglich ist Psychiatrie 08071/710 (kbo-Inn-SalzachKlinikum) Wenn es dem Patienten deutlich schlechter geht und eine ambulante Behandlung nicht mehr ausreicht bzw. nicht verfügbar ist Strategisches Vorgehen bei erneutem Auftreten von Symptomen zur Unterstützung von Angehörigen psychotisch erkrankter Menschen Kontakt: kbo-Inn-Salzach-Klinikum gGmbH Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatische Medizin, Geriatrie und Neurologie Tel: 08071-71-0 Email: [email protected] www.kbo-isk.de © kbo-ku 2011 Typische Frühwarnsymptome meines Angehörigen Klinische Sozialpsychiatrie Dipl.-Psych. Sabine Sternischa Der Patient zeigt eine leichte Verschlechterung seines Zustandes, es treten einige Frühwarnsymptome auf (z.B. Schlafstörungen, vermehrter Rückzug, Reizbarkeit) Der Patient ist akut psychotisch (z.B. Halluzinationen, Wahn, ungeordnetes Sprechen, Bewegungslosigkeit, starke Ängste, bizarres Verhalten) * Allgemeine Empfehlungen: Stressarme Umgebung schaffen, Konflikte vermeiden, keine Überfürsorge, Gesprächsbereitschaft signalisieren. Der Patient zeigt eine deutliche Verschlechterung seines Zustandes, es treten mehrere Frühwarnsymptome auf (z.B. zusätzlich Selbstvernachlässigung, Ängste, Konzentrationsstörungen) Falls Sie nicht sicher sind, ob der Patient in suizidaler Absicht Substanzen (Medikamente, Drogen, Gifte) zu sich genommen hat, alarmieren Sie bitte sofort den Notarzt. (Sternischa,2014) Eine Psychose ist oft eine schwerwiegende psychische Erkrankung. Bei ca. 80% der Betroffenen kommt es nach der Ersterkrankung zu weiteren Krankheitsepisoden. Ursache ist häufig eine frühzeitige Beendigung der medikamentösen Behandlung meist ohne Absprache mit dem Arzt. Aber auch trotz zuverlässiger Medikamenteneinnahme kann es zu einem Wiederauftreten von Symptomen kommen. Je früher die Symptome erkannt und behandelt werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein schwerer Rückfall mit langem Krankenhausaufenthalt vermieden werden kann. Das erneute Auftreten von Symptomen wird von dem Betroffenen selbst oft nur unzureichend wahrgenommen und als solches erkannt, Angehörige dagegen sehen die Verschlechterung häufig schon frühzeitig und können deshalb den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen. Diese Übersicht soll Angehörigen psychotisch erkrankter Menschen helfen, bei erneutem Auftreten von Symptomen die richtigen Schritte einzuleiten.