02 |15 - CUBE Magazin

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Das Hamburger Magazin
für Architektur,
modernes Wohnen
und Lebensart
02 |15
ARCHITEKTUR Vom Licht der Elbe – Villa im Treppenviertel verknüpft historische und heutige Farben und Formen
STADTENTWICKLUNG Ende gut - alles gut – Das Katharinenquartier bereichert die Innenstadt auf vielfältige Weise
MOBILITÄT Hamburg macht e-mobil – Die Hansestadt gehört zu den deutschen Modellregionen Elektromobilität
KUNST When we share more than ever – Das Phänomen des Netzwerkens
Der Traum der eigenen vier Wände.
Für die Straße.
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INHALT
EIN HOF ALS MITTELPUNKT Kaum eine andere
Stadt haben die Architekten von Gerkan, Marg
und Partner architektonisch derart mitgeprägt
wie Hamburg. Hier gründeten sie vor 50 Jahren
ihr Architekturbüro und realisierten bedeutende
Bauten wie den Flughafen oder das Hanseatic
Trade Center in der HafenCity. Und in keiner
anderen Stadt haben sie mehr Wohnungsbauprojekte geplant und realisiert. Ein Beispiel ist die
öffentlich geförderte Wohnanlage am Harderweg
in Osdorf. Seite 12
Liebe Leserin, lieber Leser,
es ist wieder Architektur-Sommer in Hamburg!
Bei der riesigen Anzahl spannender und interessanter Veranstaltungen fiel die Auswahl nicht
leicht: Drei Tipps haben wir für Sie. Aber erst
einmal entdecken Sie mit uns die Vielfalt des
Wohnens von der Villa am Elbhang über sozialen
Wohnungsbau bis zum neuen Quartier am Kanal in Hammerbrook. Wir zeigen Ihnen kleine,
aber schlaue Lösungen zum Beten und Retten,
tolle Ideen für moderne Arbeitswelten, aber auch
was Architekten leisten, um den Schatz unserer
historischen Bauten auch in Zukunft nutzen zu
können.
Unser Wellness-Spezial befasst sich mit dem Element Wasser, das auch beim neuen Kreuzfahrtterminal auf Steinwerder eine wichtige Rolle spielt.
Ab jetzt regelmäßig, stellen wir Ihnen Design aus
Hamburg vor und zeigen auch wieder Schritt für
Schritt, wie ein handwerkliches Produkt entsteht.
Genießen Sie den Architektur-Sommer in der
Stadt!
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit CUBE
– dem Hamburger Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart.
Ihre CUBE-Redaktion
SCHÖNER RETTEN Der Elbstrand Wittenbergen
zieht viele Strandgäste und Wassersportler an.
Die neue DLRG Rettungsstation wurde vom Büro
SKA Sibylle Kramer Architekten BDA für den
DLRG Landesverband Hamburg e.V. entworfen
und umgesetzt. Das dringend benötigte Gebäude stellt die Grundversorgung für die Helfer sicher. Es reagiert mit einer Holzfassade auf die
exponierte Lage in der landschaftsgeschützten
Umgebung. Seite 28
4
VOM LICHT DER ELBE – Villa verknüpft gekonnt historische und heutige Formen
8
ENDE GUT - ALLES GUT – Das Katharinenquartier bereichert die Innenstadt
12
EIN HOF ALS MITTELPUNKT – Architektonisch wertvoller sozialer Wohnungsbau
14
AUFBRUCH IM OSTEN – Neues Wohnquartier am Wasser zeigt die Stärken des Ortes
16
HARMONISCH EINGEFÜGT – Das Isebekdomizil findet überzeugende Lösungen
18
EIN SPIRITUELLER RAUM – In Gestalt und Funktion auf des Wesentliche reduziert
20
ALLES UNTER EINEM DACH – Das neue Staatsarchiv in Stade
22
SPANNUNGSVOLLER DIALOG – Mensa und Aussenraum bereichern Schumacher-Schule
24
EIN GANZ MODERNES DENKMAL – Die nördliche Deichtorhalle wurde saniert
26
VOM WEITERERZÄHLEN – Die Patriotische Gesellschaft restauriert ihr Haus im Zentrum
30
KLAR ZUM ANLEGEN – Hamburgs drittes Kreuzfahrtterminal auf Steinwerder eröffnet
32
DIE KUNST DES WEGLASSENS – Ein schönes Beispiel für die Möglichkeiten des Holzbaus
35
EIN DACH AUS GLAS – Denkmalgerechter Ausbau schafft lichtdurchfluteten Wohnraum
38
OHNE ECKEN UND KANTEN – Mineralwerkstoff ermöglicht fließende Formen
46
BESSER ARBEITEN – Inspirierende Räume für die moderne Arbeitswelt
56
DESIGN AUS HAMBURG – Jan Cray verbindet Holz und Metall auf schönste Weise
64
ALLES IST WIEDER ERLAUBT – Nachbetrachtung zur Mailänder Messe
76
WHEN WE SHARE MORE THAN EVER – Das Phänomen des Netzwerkens
82
IMPRESSUM
3
ARCHITEKTUR
VOM LICHT DER ELBE
Eine Villa im Treppenviertel verknüpft gekonnt historische und heutige Farben und Formen
Die denkmalgeschützte Villa von 1924 am Elbhang wurde grundlegend überarbeitet und durch
einen Anbau erweitert. Zielsetzung von Kirsch
Bremer artandarchitecture war die deutliche
Ablesbarkeit der unterschiedlichen Entstehungszeiten von Altbau und Neubau sowie die Blickbeziehung der unterschiedlichen Raumnutzungen
zur Elbe in allen Ebenen herauszustellen. In Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt wurden
beim Bestandsgebäude spätere An- und Umbauten entfernt und innen wie außen die ursprünglichen Materialien und Oberflächen sorgfältig
wieder hergestellt.
Die Silberquarzit-Fassade des Neubaus löst sich
in Materialität und Struktur vom historischen
Altbau. Die unterschiedlichen Steinhöhen mit
zurückliegender Fuge betonen das horizontale
Fugenbild. Das lichtgraue, lebendig gemaserte
Material reflektiert sanft schimmernd das Himmelslicht. Die bewusst geradlinige Architektursprache des Neubaus ermöglicht Orientierung
in dem gebauten Gefüge. Während der Altbau
von kräftigen Originalfarben und -materialien
geprägt wird, ist der Neubau in differenzierten
4
Fotos: Hagen Stier
ARCHITEKTUR
hellen Oberflächen gehalten, die das Elblicht
reflektieren. Die ursprüngliche Kubatur des
Altbaus wird durch die Fortführung des historischen Außenputzes in den Innenraum hinein
unterstrichen und ablesbar. Durch die vorgelagerten, sich dem Hang angepasst staffelnden Terrassen aus belgischem Blaustein in nuancierten
Fugenschnitten gehen Innen- und Außenraum
wie nahtlos ineinander über. Minimalisierte,
bündig eingesetzte Fensterprofile und profillose
Glasbrüstungen ermöglichen einen ungehinderten weiten Elbblick.
Der großzügige Wohn- und Essbereich mit offener Küche sowie Terrasse und besten Ausblicken
auf die Elbe prägt das Erdgeschoss. Schlafzimmer mit opulentem Wellness- und Fitnessbereich
einschließlich einer Sauna mit Elbblick liegen im
Mittelgeschoss. Die Ankleide mit ihren hochwertigen Möbelobjekten mit bronzierten Oberflächen ist Teil des offenen Grundrisses. Auch
von hier gibt es lichte Durchblicke auf die Elbe.
Im Gartengeschoss befindet sich ein Gäste- und
Arbeitsbereich mit separatem Zugang. Die neue
geschwungene Treppe bildet das Herzstück des
5
ARCHITEKTUR
Gebäudes und schafft eine differenzierte Wahr­
nehmung der Raumbeziehungen. Die Ortbeton­
treppe ist mit einem Oberflächenputz aus weißen
Kalk-Marmormehlen versehen. Der geschwunge­
ne Handlauf aus Edelstahl scheint frei zu schwe­
ben. Die über der Treppe angeordnete großzügige
Oberlichtverglasung leitet Tageslicht bis in die
rückwärtig gelegenen Bereiche. Durch die offe­
nen Raumzusammenhänge ist der Treppenraum
aus den unterschiedlichsten Perspektiven und
Durchblicken im Alt- und Neubau präsent.
Das Projekt erforderte eine intensive architekto­
nische und handwerkliche Durcharbeitung und
besondere Detaillösungen, wie Leuchtenentwür­
fe, Möbeldesign, Entwicklung und Nachbau der
historischen Fensterprofile. Schränke, Schreib­
tisch, Sideboards und Sitzgelegenheiten wurden
detailliert entworfen und in den gekurvten Bau­
6
körper eingepasst. Insbsondere die Gestaltung des
Innenraums erfolgte in enger Zusammenarbeit
mit den Bauherren (Freiraum UG).
Durch die Lage am Baurs Park im Hanggebiet
des Treppenviertels gab es weitere bauliche
und handwerkliche Herausforderungen. Die
Aussichtsplattform, die als Baustelleneinrich­
tungsfläche diente, und der Parkweg sind jetzt
wieder hergestellt und der Öffentlichkeit über­
geben worden.
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Folgt keinen schnellen Trends. Sondern Überzeugungen. Eine bulthaup b3
verbindet höchste Individualität mit Präzision. Die Liebe zum Detail spielt
dabei eine ebenso wichtige Rolle wie das architektonische Gesamtkonzept.
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STADTENTWICKLUNG
ENDE GUT - ALLES GUT
Das Katharinenquartier bereichert die Innenstadt auf vielfältige Weise
Schon in früheren CUBE-Ausgaben haben wir
über neue Wohnquartiere berichtet, die im
Rahmen der Nachverdichtung in verschiedenen
Stadtteilen Hamburgs entstanden sind. Das Katharinenquartier, das wir hier vorstellen, liegt
in der Innenstadt zwischen Willy-Brandt-Straße
im Norden und der Kirche St. Katharinen im
Süden. Es hat eine überaus interessante Entstehungsgeschichte, die sowohl Probleme als auch
Chancen historischer und aktueller Hamburger
Stadtentwicklung widerspiegelt.
Die früheren, dicht bebauten Wohnviertel hatte
der Krieg weitgehend zerstört, die Wiederaufbauzeit zeigte gerade hier einen rigorosen Stadtumbau hin zur gegliederten und aufgelockerten
Stadt, die in den 1950er Jahren so modern und
vielversprechend war. Mit der Fokussierung
auf großmaßstäbliche Gebäude zum Arbeiten
verschwand hier das Wohnen, die Innenstadt
kämpft bis heute gegen die Verödung. Und die
damalige Ost-West-Straße mit ihrem Verkehr
macht diesen Ort bis heute unwirtlich und erschwert das gewünschte Zusammenwachsen von
Innenstadt und HafenCity.
8
Fotos: Oliver Heissner
STADTENTWICKLUNG
Als dann die Katharinenschule, die seit 1957
an diesem Platz stand, in die HafenCity umzog
und dort ein neues Gebäude errichtete, stand das
städtische Grundstück nach dem Abriss für eine
Neuentwicklung bereit. Schnell war klar, dass dies
eine Chance war, zum einen das Wohnen in der
Innenstadt weiter zu stärken und zum anderen
die Lage als attraktives Scharnier zwischen bestehendem und neuem Stadtzentrum zu entwickeln.
Am Wettbewerb für ein Bebauungskonzept mit
Wohn- und Büronutzung, das insbesondere die
denkmalgeschützte St. Katharinenkirche sowie
die verkehrslärmbelastete Innenstadtlage berücksichtigen sollte, nahmen 2007 16 Büros teil.
Die Jury wählte 2008 das Konzept des Züricher
Architekturbüros Darlington/Meier aus, das drei
angewinkelte Gebäude blockartig anordnete und
zwei kleine Plätze vor der Kirche ausbildete. Im
Rahmen der Weiterbearbeitung sollten die Fassaden weiterentwickelt und vor allem überprüft
werden, ob die Blickbeziehung zum Kirchturm
von der Willy-Brandt-Straße ausreichend ist.
Als dann im Jahr 2009 im Rahmen der öffentlichen Plandiskussion die überarbeiteten
Pläne vorgestellt wurden, gab es erhebliche Kritik von Kirchengemeinde, Öffentlichkeit und
Fachleuten an der Bauhöhe und am Verfahren
insgesamt. Monatelange intensive Gespräche
und Arbeitstreffen zwischen Oberbaudirektor,
dem Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung,
dem Kirchenvorstand, der Interessengemeinschaft, dem Stadtplanungsausschuss und dem
Vorhabenträger sowie dem beauftragten Büro
KPW Papay Warncke und Partner Architekten
führten dann zu einem für alle Seiten tragbaren
Bebauungskonzept.
Das nun fertiggestellte Katharinenquartier hat
diesen langen und schwierigen Weg bestens überstanden, es ist von herausragender städtebaulicher
9
STADTENTWICKLUNG
und architektonischer Qualität und stellt eine
echte Bereicherung für die Innenstadt dar. Es
erhielt beim BDA Hamburg Architektur Preis
2014 den zweiten Platz und errang mit großer
Mehrheit den Publikumspreis.
Das Ensemble besteht aus einem Büro- und Geschäftshaus und zwei Wohngebäuden im Inneren
des Quartiers. Das Bürohaus entlang der WillyBrandt-Straße dient dabei als Lärmriegel für die
Wohnhäuser. Straßenbegleitend gibt es Ladenflächen und am Platz zur Kirche mit dem alten
Baumbestand liegt ein Café. Beides belebt den
Außenraum. 131 Mietwohnungen mit einem
bis fünf Zimmern und Wohnflächen von 35 bis
181 m² sind entstanden. Gliedernde Loggien,
Dachterrassen und wechselnde Fenstergrößen
strukturieren den Komplex. Alle Gebäude gruppieren sich um einen geradezu idyllischen, stillen
und grünen Innenhof, der tagsüber öffentlich
zugänglich ist. Unterirdisch sind alle Gebäude
durch eine gemeinsame Tiefgarage mit 150 Stellplätzen verbunden.
Die drei Häuser fügen sich in der Gebäudeform,
ihrer Höhe und in der Fassadengestaltung zu
einem harmonischen Gesamtbild. Die Fassaden
werden vornehmlich von einem kleinteiligen
und differenzierten Umgang mit dem Material
Backstein geprägt und nehmen Farbigkeit und
10
Akzentuierungen des Kirchengebäudes auf. Die
farblich variierten Klinkerfassaden greifen zudem die Parzellenstruktur der historischen Altstadtbebauung auf. Die kontrastierenden Fenstereinfassungen wechseln zwischen einem hellen
Wasserstrich-Klinker und Betonfertigteilen. Die
umlaufende Sockelzone mit den ein- bis zweigeschossigen Einfassungen ist in Fertigteilen
ausgeführt. Aufgrund der Schallproblematik des
innerstädtischen Standortes erhalten die Wohnund Schlafräume lärmreduzierende Fensterkon-
struktionen als Kastenfenster im Seitenfeld. Die
Dachlandschaft des Ensembles reagiert mit ihrer
gestaffelten Höhenentwicklung auf das städtebauliche Umfeld, insbesondere der Kirche, und
bietet mit ihren Einschnitten an der Traufe und
in der Dachfläche spannungsreiche Ausblicke
Richtung Stadt und Hafen.
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des 20. Jahrhunderts und haben nichts von ihrer Aktualität verloren. Seit ihrer Entwicklung sind die Menschen
im Durchschnitt grösser geworden. Deshalb hat Vitra in Zusammenarbeit mit dem Eames Office die Sitzhöhe um
20 mm angehoben. Zudem wurde die Farbpalette um sechs von Hella Jongerius erarbeitete Farben erweitert.
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11
WOHNUNGSBAU
EIN HOF ALS MITTELPUNKT
Fotos: Heiner Leiska
Sozialer Wohnungsbau: Architektonisch wertvoll und ökologisch vorbildlich
Kaum eine andere Stadt haben die Architekten
von Gerkan, Marg und Partner (gmp) architektonisch derart mitgeprägt wie Hamburg. Hier
gründeten sie ihr Architekturbüro vor 50 Jahren
und realisierten unter anderem Bauten wie den
Flughafen, das Hanseatic Trade Center in der
HafenCity oder das Augustinum im Museumshafen Övelgönne. Und in keiner anderen Stadt
weltweit haben sie mehr Wohnungsbauprojekte
geplant und realisiert – von der Mietswohnung
bis zum Einfamilienhaus. Ein Beispiel ist die
öffentlich geförderte Wohnanlage am Harderweg in Osdorf, die im letzten Jahr im Rahmen
des „Carl-Friedrich Fischer Preises – Humanes
Wohnen“ eine Anerkennung erhielt.
Das architektonische Konzept sah die Schaffung
eines Identität stiftenden Wohnquartiers, eine
harmonische Einbindung in das städtebauliche
Umfeld und die maximale Erhaltung des Baumbestandes vor. Die drei Gebäuderiegel sind um
einen Hof gruppiert und fassen ihn räumlich.
Nach Süden bilden die vorhandenen Laubbäume
den Abschluss. Der Quartiershof dient nicht nur
der Erschließung, sondern ist der gemeinschaft12
liche Mittelpunkt aller Bewohner. Hier trifft man
sich, spielt mit den Kindern auf den Spielplätzen,
feiert im Gemeinschaftshaus oder erholt sich in
den Grünanlagen. Es ist der Ort, der die Bewohner zu einer Gemeinschaft werden lässt und Alt
und Jung miteinander verbindet.
Die Bebauung ist durchgängig viergeschossig
und orientiert sich in der Höhe an den westlich
gelegenen Neubauten. Punktuelle Dachaufbauten
bilden die Krone des Ensembles. Die drei viergeschossigen Gebäude sind als kompakte Baukörper konzipiert und erhalten ihre architektonische
WOHNUNGSBAU
Ausprägung und Unverwechselbarkeit durch
die plastisch gestalteten Fassaden mit Vor- und
Rücksprüngen. Als Material wurde ein dunkel
rot-blaues Ziegelmauerwerk gewählt. Die Fassaden bilden ein spannungsreiches, ausgewogenes
Erscheinungsbild zwischen Einheit und Vielfalt.
Je nach Gebäudegröße dienen zwei oder drei
Treppenhäuser mit je einem Aufzug der vertikalen Erschließung. Die Organisation der Geschosse ist als Zweispänner bewährt. Wichtig
für die Stärkung des Konzeptes des gemeinschaftlichen Wohnens ist es, dass alle Zugänge
von der Hofseite erfolgen. Barrierefreie Wohneinheiten sind ohne Stufen zu erreichen. Im 4.
Obergeschoss bieten Dachgeschosswohnungen
mit angegliederten Dachterrassen eine besondere
Wohnqualität. Die 63 Wohneinheiten umfassen
7 behindertengerechte Seniorenwohnungen mit
2 Zimmern sowie 56 Familienwohnungen mit 3
bis 5 Zimmern mit 62 bis 109 m² Wohnfläche bei
unterschiedlichen Grundrissen. Die Anfangsmiete liegt bei 5,80 Euro/m², die Bindung beträgt
15 Jahre. Jede Wohnung hat je nach Lage Zugang
zu Balkon, privatem Garten oder großzügiger
Terrasse. Das gesamte Quartier ist mit seinen
im KfW-40-Standard errichteten Häusern auch
ökologisch vorbildlich.
www.gmp-architekten.de
13
ARCHITEKTUR
AUFBRUCH IM OSTEN
Fotos: Werner Huthmacher
Neues Wohnquartier am Wasser zeigt die Stärken des Ortes
Bereits im Sommer vergangenen Jahres verkündete der Bürgermeister Olaf Scholz das
Programm „Stromaufwärts an Elbe und Bille“.
Nun ist das erste Wohnungsbauprojekt im Rahmen dieses Programms fertig gestellt worden.
Die besondere Lage des Hamburger Ostens
mit seinen vielzähligen Kanälen und der Nähe
zur Innenstadt machen ihn insbesondere als
Wohn­standort interessant. Bislang stehen die
zum größten Teil gewerblich genutzten Stadtteile
wie zum Beispiel Hammerbrook und Rothenburgsort im „Schatten der Wahrnehmung“, wie
Oberbaudirektor Jörn Walter sagte. Durch das
Entwicklungsprogramm der Stadt sollen diese
im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Stadtteile neu belebt werden und wieder verstärkt dem
Wohnen dienen.
Das neue Wohnquartier Hansaterrassen vom Architekturbüro blauraum entstand auf einer für
dieses Areal typischen, brachliegenden Gewerbefläche mit Wasserbelegenheit. Heute erfreuen
sich die neuen Mieter und Eigentümer von insgesamt 131 Wohnungen an der idyllischen Lage
am Wasserlauf des Rückerskanals und stehen
14
als erste neue Bewohner des Quartiers für den
Umwandlungsprozess im Hamburger Osten. Die
Wohnanlage befindet sich in direkter Nähe zur
historischen Hansaburg, ein 1913-1915 durch die
Firma Lehmann & Hildebrandt errichtetes Gebäude, welches früher als Papierfabrik genutzt wurde
und heute in Teilen unter Denkmalschutz steht.
Das Quartier orientiert sich bewusst an den städtebaulichen Gegebenheiten. So wird die typische
hamburgische Kanalkantenbebauung aufgenommen, um ein einheitliches Gesamtensemble im
Zusammenspiel mit der Hansaburg zu formulieren. Die solitären Wohngebäude bilden den historischen Blockrand in seinen Außenkanten nach.
ARCHITEKTUR
STAN
ATTRAKTIVER
HOCHSTAPLER
Durch die Einzelgebäudeausbildung und deren zueinander verschobene
Positionierung erhalten alle neuen Bewohner einen freien Wasserblick
aus der Wohnung und vom Balkon aus. Die einzelnen Gebäudehöhen
zueinander sind im städtebaulichen Zusammenspiel so entwickelt, dass
gemeinsame terrassierte Freiräume die Bebauung als Passepartout umgeben. Im neuen Quartierszentrum befindet sich im Mittelpunkt der
Wohnbebauung ein großzügiger Platz mit Spielflächen. Zur Uferzone in
Richtung Rückerskanal zieht sich die Bebauung bewusst von der Uferzone zurück – so werden die öffentlichen Wegebeziehungen eingehalten.
Die Fassade ist in horizontale Bänder gegliedert. Die Brüstungsbänder sind
aus einem weißen, leicht abgetönten Putz gestaltet. Um eine Tiefe in der
Fassade zu erzeugen, wurden in den Fensterbereichen Mosaikfliesen aus
weißer Glaskeramik verwendet. Durch die changierenden kleinformatigen
Fliesen entsteht ein lebendiges Lichtspiel aus Reflexion und Spiegelung
der angrenzenden Kanäle. Sämtliche Wohn- und Essräume verfügen über
einen Wasserblick durch die präzise Eckausbildung in der Wohnungsgestaltung. Die den Wohnräumen vorgelagerten Balkone sind alle zwei
Geschosse um 90 Grad verdreht und über die Gebäudeecken gespiegelt,
um eine höchstmögliche Belichtung in den Wohnräumen zu erreichen.
Gleichzeitig verzahnen sich die Balkone mit den Nachbargebäuden und
deren versetzten Balkone zu einem nachbarschaftsbelebenden Außenraum.
Die Balkone sowie die Geländer sind mit einer ornamentalen QR-CodeLochung versehen. So entsteht ein lebhaftes Fassadenbild. Das weiß-goldene
Quartier bildet einen Kontrast zu den angrenzenden Klinkersteingebäuden und setzt so auch optisch ein Signal zur Veränderung des Stadtteils.
www.blauraum.eu
WWW.KFF.DE
15
HARMONISCH EINGEFÜGT
© Andreas Weiß
© Detlef Klose
ARCHITEKTUR
Fotos: Anke Müllerklein, Andreas Weiß, Detlef Klose
Das Isebekdomizil liegt in Harvestehude an
der Hoheluftchaussee in einem städtebaulich
sehr interessanten Kontext. Das direkt am Isebekkanal gelegene Grundstück bildet quasi die
Schnittstelle zwischen dem „weißen“ Gründerzeitquartier an der Isestraße, dem aus den 1920er
Jahren stammenden, roten Klinkerquartier an
der Bogenstraße, dem historischen Eppendorfer
Generalsviertel und dem preisgekrönten Falkenriedquartier.
Oder mit anderen Worten: Mitten in einem lebendigen und attraktiven urbanen Umfeld, die
Universität ist nah, Busse und Bahnen fahren vor
der Tür, Läden, Kino und Grünzug am Wasser
bieten vielfältige Möglichkeiten. Der Entwurf
reagiert auf diese Situation zum einen gestalterisch mit einem Baukörper, der eine Torsituation
für die Hoheluftchaussee in Richtung Innenstadt
ausbildet und zum anderen inhaltlich mit einem
Hybridgebäude, das unterschiedliche Nutzungen zulässt.
Früher wirkte das rund 1.000 m² große Grundstück vernachlässigt, es gab neben der U-Bahn
16
© Anke Müllerklein
Das Isebekdomizil findet überzeugende Lösungen für diesen exponierten Ort
© Anke Müllerklein
ARCHITEKTUR
© APB Architekten
In seiner Gestalt bezieht sich das Gebäude geschickt mit einer fein differenzierten Klinkerfassade auf die Klinkerarchitektur der Wohnblöcke
des angrenzenden Quartiers, das aus den 1920er
Jahren stammt. Das neue Wohnhaus nimmt
ebenfalls Motive und Kubatur des „KlinkerTurmes“ auf der anderen Seite der Hochbahnlinie
auf und fügt sich damit harmonisch in die für
diesen Ort typische, städtische Textur ein. Durch
die großflächige Ladennutzung im Erdgeschoss
entsteht ein der Lage angemessenes, städtisches
Hybridgebäude, das sich zur Hoheluftchaussee in
© Andreas Weiß
Station einen Bunker, einen Parkplatz und ein
Fast-Food-Restaurant. Den ausgelobten Wettbewerb gewann das Architekturbüro APB. Das
ursprüngliche Entwurfskonzept sah ein Bürogebäude und einen dem bedeutenden Standort und
seiner hohen Nutzungsfrequenz entsprechenden
Stadtplatz mit Café und Bootsanleger am Isebekkanal vor. Diese Ideen liessen sich aufgrund des
Widerstandes einer Bürgerinititive jedoch politisch nicht verwirklichen. Es folgte eine Neukonzeption und planerische Umwandlung zu einem
Wohngebäude mit insgesamt 70 Mietwohnungen, davon 30 Studentenappartements. Dieser
Entwurf mit Korrekturen an Gebäudegestalt und
Ausformung stieß auf breite Zustimmung, aber
das Konzept des Stadtplatzes mit Wasserbezug
wurde leider nicht weiterverfolgt.
besonders inszenierter Weise öffnet. Großzügige,
gerahmte Fensterscreens geben dem Gebäude im
Erdgeschos ein freundliches, einladendes Gesicht
und rhythmisieren den Komplex.
Die Lärmbelastungen und die Erschütterungen
vom anliegenden Bahndamm stellten eine besondere Herausforderung dar, um den hohen
individuellen Ansprüchen an zeitgemäßen
Wohnkomfort im Gebäude gerecht zu werden.
Entwurf mit Stadtplatz und Café am Kanal
www.apb-architekten.de
17
ARCHITEKTUR
EIN SPIRITUELLER RAUM Fotos: Alexander de Cuveland
In Gestalt und Funktion auf das Wesentliche reduziert
Diese kleine, feine Gebäudeskulptur der Architekten Konermann + Siegmund ist mehrfach ausgezeichnet worden, als Finalist beim
BDA-Preis Schleswig-Holstein 2015 und mit
dem Sonderpreis für herausragende Gestaltung
mit dem Werkstoff Holz des Holzbaupreises
Schleswig-Holstein und Hamburg 2015. Das
„Haus am Schüberg“ in Ammersbek dient als
Tagungs- und Bildungszentrum des Kirchenkreises Hamburg-Ost für die Metropolregion
Hamburg. Es ist ein gastlicher Ort für Gruppen
aus Kirche, Gesellschaft, Schule, Erwachsenenbildung und Wirtschaft und lädt ein zum Austausch über Themen aus den Bereichen Kirche,
Religion, Kunst, Gesellschaft und Umwelt.
Der Baukörper steht losgelöst vom Gebäudebestand frei im Innenhof zwischen Kapelle und
dem nördlichen Innenhofausgang. Der Raum
ist ausgelegt für Gruppen bis 15 Personen. Der
Andachtsraum ist ein spiritueller Raum, ein
Raum der Begegnung mit Gott, ein Ort zum
Träumen, für Visionen, ein Ort der Verheißung.
Hier können Menschen singen, lesen, hören und
schweigen. Hier erlebt man Stille, Begegnung,
18
Die Rohbaukonstruktion besteht aus einem
Holzrahmenbau. Die vorgefertigten, insgesamt
acht Wand- und Dachelemente wurden mit einem Autokran in den Innenhof gehoben und
innerhalb eines Tages auf der vor Ort gegossenen Bodenplatte zusammengebaut. Die äußeren
Wand- und Dachbekleidungen bestehen aus vorbewitterter Lärche. Die traufseitigen Wand- und
die Dachflächen haben eine Stülp-, die Giebelseiten eine Nut- und Federschalung. Der ebenfalls
auf das Wesentliche reduzierte Innenraum ist
mit leicht weiß pigmentierter Kiefer verkleidet.
Geborgensein, Klang und Andacht, Verheißung
und Ruhe – die Gestaltung schafft einen offenen
Rahmen für Visionen und Utopien. Das Haus
ist radikal reduziert auf die Grundform Satteldach, Spitzgiebel und Kubus. Es entspricht so
dem Typus des „Urhauses“ und verweist zudem
auf die Anfänge des Christentums.
Für die Jury des Holzbaupreises zeugt das Haus
am Schüberg „von umfassender Könnerschaft
sämtlicher Beteiligter im Umgang mit dem
Bau- und Werkstoff Holz. Auf diese Weise gehen
Technik und Gestaltung eine höheren Zielen gewidmete Verbindung ein, darüber hinaus ist der
Andachtsraum ein außergewöhnlich gelungenes,
ein herausragendes Beispiel regionaltypischer
Architektur.“
www.konermannsiegmund.de
«Großes Design ist meist
einfach und klar. Der Weg
dahin aber fast immer
kompliziert.»
Stella Lee Prowse, ehemalige
Designstudentin, Parsons, New York
Eine Designikone wird 50: das USM Möbelbausystem Haller – Erfahren Sie, wie eine neue
Generation von Designern, Künstlern und Architekten Modularität neu definiert.
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ARCHITEKTUR
ALLES UNTER EINEM DACH
Fotos: Ulrich Hoppe
Länderübergreifende Zusammenarbeit für das neue Staatsarchiv Stade
2009 beschlossen die Landesregierungen Niedersachsens und der Freien Hansestadt Hamburg
ein gemeinsames Grundbuch- und Aktenarchiv zu schaffen. Doch da im alten Staatsarchiv
Stade die räumlichen Kapazitäten fehlten und
die heutigen Anforderungen zur sachgemäßen
Aufbewahrung von Archivgut nur unzureichend
erfüllt wurden, musste ein Neubau her. Der Entwurf für das neue Staatsarchiv Stade stammt vom
Osnabrücker pbr Planungsbüro Rohling, die aus
einem europaweiten Ausschreibungsverfahren
als Sieger hervorging. Das Gestaltungskonzept
konnte sich vor allem aufgrund seiner durchdachten, ganzheitlichen Lösung durchsetzen.
Besonders gelungen erscheint die Kombination
von Raumangebot und optimalen Schutzbedingungen für die Archivalien mit kurzen Erschließungswegen, modernster Gebäudeausstattung
und Nachhaltigkeit. Elegant gelöst ist dabei das
funktionsabhängige Wechselspiel von völliger
Geschlossenheit, partieller Transparenz und
Offenheit in den Fassaden. Das neue Staatsarchiv Stade stellt sich als eine Komposition aus
monolithischen Baukörpern im heterogenen
Umfeld zwischen Bahngleisen, Industriebau20
ten und Wohngebäuden unterschiedlicher
Größe dar. Sein äußeres Erscheinungsbild ist
durch seine Ziegelfassade sowie Fenster- bzw.
Pfosten-Riegel-Konstruktionen aus dunkelgrauen Aluminiumprofilen geprägt. Durch die roten
Ziegel hat das Archiv ein für Stade ortstypisches
Fassadenmaterial erhalten und fügt sich somit
optisch in das Stadtbild ein.
Der Neubau umfasst das Magazin- sowie das
vorgelagerte Gebäude für Öffentlichkeit/Verwaltung bzw. Archivtechnik. Durchdrungen werden
ARCHITEKTUR
die Gebäudeteile von einer zentralen Magistrale,
die am Eingang beginnt und bis ins Magazin
führt. Der großzügige, mit einer Glasfassade gestaltete Eingangsbereich öffnet sich bereits von
außen dem Besucher und gibt den Blick auf das
Eingangsfoyer mit seiner offenen Haupttreppe
frei. Der im östlich anschließenden Gebäudeteil befindliche, durch eine akustisch wirksame
Trennwand teilbare Lesesaal ist nach Norden zu
einem begrünten Hof orientiert. Das Herzstück
des Staatsarchivs bildet der fünfgeschossige Magazintrakt im Norden des Grundstücks. Von den
Gebäudetrakten für Öffentlichkeit/Verwaltung
und Archivtechnik aus, ist es für die Mitarbeiter
des Staatsarchivs über die Magistrale auf kurzem
Wege zu erreichen. Die passive Klimatisierung
des Magazins sorgt für ein sich selbst stabilisierendes konstantes Raumklima. So werden Betriebskosten gering gehalten und ökologische
Maßstäbe im Sinne der Nachhaltigkeit gesetzt.
www.alucobond.com
www.pbr.de
21
ÖFFENTLICHE BAUTEN
SPANNUNGSVOLLER DIALOG
Fotos: Silke Schmidt
Mensa und Außenraum bereichern Schumacher-Schule
Die Schulreformen und ein großer Sanierungsstau bescheren den Hamburger Schulen viele
neue Bauprogramme. Ganztägige Lehrangebote erfordern z.B. leistungsfähige Mensen. Die
Stadtteilschule Griesstraße in Hamm befindet
sich in einem denkmalgeschützten herausragenden Backsteingebäude von Fritz Schumacher.
Nach Untersuchungen mehrerer Varianten für
die neue Mensa mit Aufwärmküche und Nebenräumen entschied sich das Architekturbüro
Knaack & Prell für einen Solitär auf dem Schulhof, um mit dem dreiseitig gefassten Hof einen
angenehmen, überschaubaren Raum zu bilden.
Der Neubau beschränkt sich auf wenige Formen, zurückhaltende Farben und Materialien
und wirkt elegant. Die starke Horizontalität der
Fugen und das langgestreckte Dach verstärken
diesen Eindruck. Das Mensagebäude tritt in
einen subtilen Dialog mit dem Schumacher-Bau.
Die Eingeschossigkeit und das Fassadenmaterial
Holz ordnen sich diesem unter. Die natürliche Wärme des Holzes verbindet sich mit der
Natürlichkeit der roten Ziegel des Denkmals.
Auch der projektleitenden Architektinnen Sil22
ke Zwingmann-Prell und Ellen Weidemeyer ist
es zu verdanken, dass der Entwurf eins zu eins
umgesetzt und mit dem überdachten Schulbereich ein sehr geschätzter Außenraum zusätzlich innerhalb des festgelegten Budgets realisiert
werden konnte. Das Konzept macht Schule: Das
Gebäude wird geringfügig verändert, angepasst
an die neue städtebauliche Situation einer weiteren Stadtteilschule, noch einmal gebaut.
www.knaack-prell.com
Stilvoll in Dark
Pure Eleganz für ein klares Statement: Dunkel matt lackiertes Aluminium
gibt der geraden Linienführung des Schalterklassikers eine intensive Ausstrahlung. Damit verschafft LS 990 in Dark der modernen Elektroinstallation
einen besonderen Auftritt.
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23
ÖFFENTLICHE BAUTEN
EIN GANZ MODERNES DENKMAL
Fotos: Carlotta Werner
Nach Sanierung entspricht die nördliche Deichtorhalle höchsten Ausstellungsstandards
Die von 1911 bis 1913 errichteten Deichtorhallen
zählen seit 1989 zu den großen Ausstellungshäusern für zeitgenössische Kunst und Fotografie in
Europa. Die ursprünglich für den Gemüsehandel
konzipierten „Kalthallen“ gelten als bedeutende
Monumente der Industriearchitektur und stehen
seit 1996 unter Denkmalschutz. Um die Relevanz der „Halle für aktuelle Kunst“ angesichts
der gestiegenen Anforderungen im internationalen Ausstellungsbetrieb auch in Zukunft zu
gewährleisten, musste sie saniert werden. Dem
Architekturbüro Sunder-Plassmann aus Kappeln gelang es in nur 17 Monaten, die nördliche
Deichtorhalle in allen Details zu erhalten und
energetisch und klimatechnisch an den internationalen Museumsstandard anzupassen. Zum
25-jährigen Jubiläum konnte die „Halle für aktuelle Kunst“ im März wiedereröffnen.
Neben unzureichender Wärmedämmung und
fortschreitender Feuchtigkeitsprobleme entsprach die gesamte technische Ausstattung
nicht mehr dem Standard internationaler Ausstellungshäuser, wodurch eine Gefährdung des
Ausstellungsbetriebs und Beschädigungen der
24
Kunstwerke drohten. Auch die nachträglich eingebaute Klimaanlage erfüllte den konservatorischen Standard von Leihgebern für hochkarätige
Ausstellungsprojekte nicht mehr. So stellte das
Zusammenspiel aus denkmalgerechter Sanierung
der historischen Bausubstanz und die Erfüllung
zeitgemäßer energetischer, konservatorischer
und sicherheitsrelevanter Standards für alle
Beteiligten eine besondere Herausforderung
dar. Die Fassaden des Mauerwerks wurden saniert und die Fenster und Oberlichter in Isolierverglasung mit UV-Schutzgläsern komplett
ÖFFENTLICHE BAUTEN
erneuert, um Wärme- und Lichtdurchlässigkeit
entscheidend zu verbessern. Die Halle erhielt
eine neue technische Gebäudeausrüstung sowie
Sicherheitstechnik und eine energiearme LEDBeleuchtung.
Zugleich wurden weitere Aspekte zur Verbesserung der Gesamtsituation umgesetzt. So gelang
mit der städtebaulichen Neuausrichtung von
Café, Shop und den Räumlichkeiten für die kulturelle Bildung zur westlich gelegenen Hafencity
eine Stärkung der Kunstmeile als Verbindungsachse. Die denkmalgeschützte Konstruktion
konnte durch eine neuartige Pufferzonenbildung
und eine innere Vorhangfassade erhalten werden,
bei gleichzeitiger energetischer Ertüchtigung der
gesamten Halle. Wichtig ist auch das gerettete
Erlebnis des Tageslichts – charakteristisch für
die Halle - trotz neuer Licht- und Klimaschutzanforderungen. Eine energieeffiziente und dennoch atmosphärische Kunstlichtbeleuchtung
mit neuester LED-Technik unterstützt diese
Empfindung. Durch den Aufbau von speziellen
„Klimahorizonten“ innerhalb der Halle konnte
ein gleichmäßiges Klima nach internationalem
Museumsstandard erreicht werden.
www.sunder-plassmann.com
25
VOM WEITERERZÄHLEN
© Jan Rasmus Lippels
© Jan Rasmus Lippels
ARCHITEKTUR
Fotos: Jan Rasmus Lippels, Joachim Reinig
Das Haus der Patriotischen Gesellschaft von
1765 ist eines der bedeutenden Baudenkmäler
Hamburgs. Fast 600 Jahre lang stand hier das
Hamburger Rathaus, bis es während des Großen
Brandes 1842 gesprengt wurde. Kurze Zeit später
überliess der Rat der Stadt der Patriotischen Gesellschaft das Grundstück am Nikolaifleet und
Theodor Bülau errichtete das neue Haus. 1924
erfolgte eine expressionistische Aufstockung
um 4 Geschosse durch Klophaus & Schoch mit
grundlegendem Umbau und Neugestaltung des
Innenbereichs. Nach der Zerstörung 1943 begann 1945 der Wiederaufbau durch Friedrich
Ostermeyer mit dem Ziel einer „schlichten und
funktionalen Gestaltung“.
Die jetzige bauliche Entwicklung steht in diesem Kontext und vor dem Hintergrund der angestrebten Neupositionierung der Patriotischen
Gesellschaft und wurde vom Architekten Joachim Reinig vom Büro Plan-R- umgesetzt. Das
Leitkonzept für das Gebäude lautet „Bewahren
und Weitererzählen – die Reintegration des Gebäudes in die Stadt“. Um die Innen- und Außenbeziehungen zu stärken und das Gebäude
26
© Jan Rasmus Lippels
Zum 250-jährigen Jubiläum restauriert die Patriotische Gesellschaft ihr Haus im Zentrum der Stadt
© Joachim Reinig
© Joachim Reinig
ARCHITEKTUR
im Zentrum der Stadt zu verorten, wurden Türen und Fenster im EG in
Anlehnung an den Zustand von 1847 wieder transparent gestaltet. Jetzt
sind im Restaurant wieder die neogotischen Backsteingewölbe auch von
außen erlebbar. Der Straßenraum mit der Außengastronomie wurde im
Rahmen des BID Nikolaiquartier neu gestaltet. Die feinen Details des
Innenausbaus der Nachkriegsmoderne wurden restauriert. Die Kaimauer
am Nikolaifleet wurde statisch gesichert. Der Keller barg einige bauliche
Schätze, das Säulenzimmer wurde in der ursprünglichen Geometrie wiederhergestellt. Die Sanierung des Gebäudes erfolgte in enger Abstimmung
mit dem Denkmalschutzamt und wurde durch Zuwendungen der Bürgerschaft, Fördermitteln von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der
Hamburger Sparkasse, dem Denkmalamt, der Stiftung Denkmalpflege und
Eigenmitteln ermöglicht. Sie wurde begleitet durch intensive interne und
öffentliche Diskussionen über Denkmalschutzfragen und das Verhältnis
von „Bewahren und Erneuern“.
www.plan-r.net
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seit 1888
27
© SKA Sibylle Kramer Architekten
© SKA Sibylle Kramer Architekten
ARCHITEKTUR
SCHÖNER RETTEN
Der Elbstrand Wittenbergen zieht viele Strandgäste und Wassersportler an. Die neue DLRG
Rettungsstation wurde vom Büro SKA Sibylle
Kramer Architekten BDA für den DLRG Landesverband Hamburg e.V. entworfen und umgesetzt. Das dringend benötigte Gebäude stellt
die Grundversorgung für die Helfer sicher. Es
reagiert mit einer Holzfassade auf die exponierte
Lage in der landschaftsgeschützten Umgebung.
Im Fahrwasser der Berufsschifffahrt verunglückte Segler und alle in Not geratenen Schwimmer
und Wassersportler können in kürzester Zeit
mit dem eigenen Rettungsboot erreicht werden.
Während der Saison werden Strand und Elbe
von den Helfern der DLRG beobachtet, um zur
Stelle zu sein, wann immer Menschen Hilfe benötigen. Auch kleine und große Verletzungen wie
Verbrennungen an Grillkohle oder Schnittverletzungen durch liegengelassene Glasscherben
werden versorgt.
Die Herausforderung bei der Realisierung des
Projektes lag darin, das knappe Budget aus
Sponsorengeldern und Zuwendungen der Ham28
© SKA Sibylle Kramer Architekten
Die neue DLRG Rettungsstation am Elbstrand Wittenbergen
burgischen Bürgerschaft so zu verteilen, dass sowohl die hohen technischen Anforderungen an
die Station als auch die Einbettung in die idyllische Umgebung sichergestellt werden konnte.
Aus finanziellen und zeitlichen Gründen wurde
eine Umsetzung mit Containermodulen gewählt. Um trotz der einfachen Grundkonstruktion, bestehend aus acht Raumzellenmodulen,
eine der Umgebung angemessene Gestaltung
der Fassade realisieren zu können, haben die
Architekten ein Holzkleid entworfen. Horizontale Lamellen aus sibirischem Lärchenholz
© SKA Sibylle Kramer Architekten
© SKA Sibylle Kramer Architekten
© SKA Sibylle Kramer Architekten
© DLRG Hamburg
© SKA Sibylle Kramer Architekten
ARCHITEKTUR
legen sich um die Containerhaut und schaffen
eine neue Ästhetik. Das Herzstück der Station
ist der Funkraum mit seiner umfangreichen
Kommunikationstechnik - die Eckverglasung
betont ihn und ermöglicht die so wichtige Sicht
nach draußen. Holzschiebeläden sorgen dafür,
dass sich die Rettungsstation für alle sichtbar
verschließen und auch schützen kann, wenn
sie nicht im Einsatz ist. Im Inneren bleibt die
Ausstattung robust, schlicht und funktional.
www.kramer-architekten.de
29
MARITIMES
KLAR ZUM ANLEGEN
Abbildungen: Hamburg Port Authority
Hamburgs drittes Kreuzfahrtterminal auf Steinwerder eröffnet
Hamburg ist ein beliebtes Kreuzfahrtziel und
fester Bestandteil der Kreuzfahrtrouten der größten Kreuzfahrtschiffe Europas. 2014 wurde die
Hansestadt 189 mal von Kreuzfahrtschiffen angelaufen, mehr als 590.000 Kreuzfahrttouristen
aus aller Welt kamen zu Besuch. Nach den beiden Standorten in der HafenCity und in Altona
eröffnet das dritte und modernste Hamburger
Kreuzfahrtterminal am 9. Juni am Kronprinzkai
auf Steinwerder.
Pro Anlauf können etwa 8.000 Passagiere in zwei
getrennten Terminalgebäuden abgefertigt werden. Kreuzfahrtschiffe der neuesten Generation
mit einer Gesamtlänge von mehr als 330 m und
einem Tiefgang von bis zu 13 m können an der
450 m langen Kaimauer festmachen. Entsprechend verfügt das Cruise Center Steinwerder
über 1.500 Langzeit- und Kurzzeitparkplätze für
Kreuzfahrtgäste, Abholer, Bringer und Besucher
sowie Haltestellen für Reisebusse. Kreuzfahrtgäste haben die Möglichkeit, ihr Fahrzeug während
der gesamten Reise direkt am Kreuzfahrtterminal zu parken. Für ankommende Gäste stehen
Taxen direkt vor den Terminals bereit.
30
Außerhalb der Schiffabfertigungszeiten ist das
Terminal auch als besonderer Ort für Großveranstaltungen nutzbar. Beide pfeilerfreien Terminalgebäude (2.600 m² und 1.700 m²) bestechen vor
allem durch die fantastische Lage mit Blick auf
Innenstadt und Containerterminals. Parkflächen
sind ausreichend vorhanden. Alternativ können
die Gäste auch übers Wasser zum Cruise Center
eigenen Fähranleger anreisen.
www.cruisegate-hamburg.de
Design Peter J. Lassen
Montana, das sind 42 Grundelemente, 4 Tiefen und
eine Farbpalette mit 49 Farben und Oberflächen.
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T: 040 - 72 41 41-0
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GEWERBLICHE BAUTEN
DIE KUNST DES WEGLASSENS
Ein kleines aber feines Beispiel für die Möglichkeiten des Holzbaus
Das Architekturbüro Limbrock Tubbesing
nutzte für seinen Büroanbau den rückwärtigen Flachbau eines an der Osterstraße gelegenen Supermarkts geschickt als innerstädtische
Restfläche im ersten Obergeschoss. Die auf der
Gebäuderückseite vorgefundene städtebauliche
Situation wird durch diesen Neubau visuell bereichert und atmosphärisch aufgewertet. Eine
gewendelte Außentreppe führt vom Büro in
den Hof, von wo aus man durch eine kleine
Parkanlage zum Heußweg und zur Emilienstraße gelangt.
Eine weiße Putzfassade fügt das neue Gebäude
in das Konglomerat der unterschiedlichen Volumina der Nachbarbebauung ein. Der über die
offene Loggia einsehbare, fein ausgearbeitete
Innenraum verleiht dem Gebäude eine haptische Qualität, deren Besonderheit die sichtbar
belassene Holzkonstruktion darstellt.
Die kleine Aufgabe haben die Architekten zum
Anlass genommen, den Holzbau im Wechselspiel von Brandschutzauflagen und Sichtbarkeit
der Konstruktion exemplarisch an die Grenze
32
Fotos: Limbrock Tubbesing Architekten, David Preuss
GEWERBLICHE BAUTEN
zu führen. Die Außenwände sind als scheibenartige Träger konzipiert, die jeweils an drei Punkten auflagern. Die Stärke der Massivholzwände
von 240 mm resultiert dabei im auskragenden
vorderen Gebäudeteil aus statischer Bemessung.
Auf den im Innenausbau normalerweise üblichen Trockenbau konnte vollständig verzichtet
werden, alle Oberflächen zeigen die unmittelbare Konstruktion des Holzbaus. Fußboden
und Estrich bildet ein einfacher, roh belassener
Gussasphalt, die Treppe im Übergang zu den
Bestandsräumen wurde aus den Abschnitten der
Fensteröffnungen gefertigt. Das Holz bringt als
Baustoff eine vergleichsweise geringe Wärmeleitfähigkeit mit, die Auflagen der EnEV konnten so mit einer Außendämmung von lediglich
100 mm Dämmstärke erfüllt werden. Aspekte
der Nachhaltigkeit sehen die Architekten in diesem kleinen Beispiel vor allem im Weglassen
© David Preuss
Decke und Dach spannen frei zwischen den
Außenwänden. Die Dachelemente aus Furnierschichtholz bauen bei einer Spannweite von 8,60 m lediglich 250 mm auf, bei den
vorgegebenen Anschlusshöhen konnte so ein
Maximum an Raumhöhe geschaffen werden.
Der Grundriss ist aus der Konstruktion des
Holzbaus entwickelt, die Trennwände der Nebenraumschicht steifen das Gebäude aus.
des Überflüssigen erfüllt. Diese herausragende Gestaltung mit dem Werkstoff Holz war im
Rahmen des Deutschen Holzbaupreises 2013 in
der engeren Wahl der Jury.
www.limbrocktubbesing.de
33
ARCHITEKTUR
EIN DACH AUS GLAS
Fotos: Vogelsanger & Geertz
Denkmalgerechter Ausbau schafft lichtdurchfluteten Wohnraum
Das strahlend weiß verputzte Eckhaus direkt
am Hansaplatz in St. Georg ist ein für Hamburg ganz typisches gründerzeitliches „Etagenhaus“. Es wurde um 1876 erbaut und 2012 unter
Denkmalschutz gestellt. Es ist Teil des noch gut
erkennbaren Ensembles rund um den Hansaplatz, das Zeugnis ablegt von der boomartigen
Entwicklung, die Hamburg zu dieser Zeit erlebte.
Das Areal östlich der Kirchenallee wurde ab 1873
privat im Geist der damaligen Zeit für die „höheren Stände“ bebaut, der aufwendig gestaltete
Brunnen mit Figuren der Stadtgründer Ansgar
und Adolph, der Kaiser Konstantin und Karl
und bekrönt von einer Hansa sowie die reiche
Detailgestaltung der Fassaden der „Mietpalais“
verweisen darauf.
Der Dachausbau stellte in diesem Kontext eine
besondere Herausforderung für das Architekturbüro Johannes Vogelsanger dar, insbesondere
was Form und Materialität anbelangt. So sollte
es nach außen hin die klassische Typologie und
Anmutung eines gründerzeitlichen Daches aufgreifen, von innen aber transparent, hell und
modern wirken. In enger Zusammenarbeit
35
ARCHITEKTUR
mit dem Denkmalschutz und der Stadtplanung
ent­wickelte es eine Lösung, die beiden Anforderungen gerecht wurde. Durch Bedrucken und
Einfärben der Glashaut gelang der Spagat, nach
außen eine nicht-spiegelnde, nahezu blickdichte,
schieferartige Oberfläche herzustellen, von innen
aber die Leichtigkeit und Transparenz eines Glasdaches zu erhalten. So wurde der alte hölzerne
Dachstuhl abgerissen und ein komplett neues,
zusätzliches Geschoss in Massivbauweise erstellt,
große Stahlträger tragen die Glashaut.
Auf den Umrissen der gründerzeitlichen Grundrisse der Wohnungen in den Bestandsgeschossen
entstanden vier, zu Lofts aufgelöste Wohnungen,
die zwischen 65 und 100 m² groß sind. Die Räume gehen fließend ineinander über, der private Bereich kann durch ein Schiebeelement vom
Rest der Wohnung abgetrennt werden. Auf die
Ausgestaltung der Lofts wurde große Sorgfalt
verwandt, mit Liebe zum Detail in der Wahl
der Materialien entstanden klare, von Licht
durchflutete und von grandiosen Ausblicken
geprägte „Skulpturen zum Leben“. Schmale,
anthrazitfarbene Stahlprofile akzentuieren die
durchgehenden Glasflächen. Die raue Betondecke steht im Kontrast zum schwarz glänzenden Estrichboden, dessen obere Sinterschicht
angeschliffen und dann versiegelt wurde. Die
Einbaumöbel und Küchen mit bündigen Türen
36
und Schubladen sind aus Betonschalungsbrettern
in einem matten, braunen Farbton maßgefertigt.
Die hochglänzenden, verspiegelten Kästen sind
durch die integrierte Steckdose nicht nur schön,
sondern auch praktisch. Die Schiebeelemente
wurden aus brüniertem Stahl gefertigt. Etwas
ganz besonderes sind die Bäder mit extra großen
Wannen von 1,60 mal 2,00 m, als Material wurde
wie in den Küchen Corian gewählt.
www.jv-architekt.de
Sommer. Draußen. Leben.
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direkt am Fischmarkt
Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 10 – 19 Uhr, Sa. 10 – 18 Uhr / www.stilwerk.de
37
INNENARCHITEKTUR
OHNE ECKEN UND KANTEN
Fotos: Gil Schofeld, John Schofeld
Strahlend weißer Mineralwerkstoff ermöglicht fließende Formen und einladendes Ambiente
Die neue ADAC-Zentrale an der Amsinckstrasse
wurde vom Architekturbüro Störmer Murphy
and Partners errichtet. Sie verfügt über moderne
Büro-, Seminar- und Konferenzräume, drei KFZPrüfhallen, die ADAC-Autovermietung und eine
Tiefgarage. Das Herzstück der Geschäftsstelle ist
das gut 460 m² große Service- und Reisecenter.
Hier herrscht statt staubiger Schalteratmosphäre stilvolles Lounge-Flair. Für die Gestaltung
zeichnet das Bremer Büro Ninous Tatari Architects verantwortlich. „Wichtig war uns, ein
einladendes Ambiente mit fließenden Formen
zu schaffen – ganz ohne Ecken und Kanten“,
erläutert Architektin Nada Radan.
Zwei organisch geformte Beratungsinseln gliedern den offenen Grundriss: So ist mittig das
Reisecenter angesiedelt, welches in großzügigem
Abstand von dem Servicebereich umschlossen
wird. Der Clou dabei: Die raumgreifenden blütenweißen Tischplatten aus edel glänzendem
Mineralwerkstoff schwingen sich seitlich empor
und bilden integrierte Wand- und Schrankflächen aus. So entsteht der Eindruck in sich geschlossener Inseln, deren rückseitige Zugänge
38
nur bei genauem Hinsehen zu erkennen sind.
Akustikdeckensegel greifen die Form der beiden Counter auf und scheinen durch ihre umlaufenden Lichtvouten beinahe vor der vollflächigen Unterhangdecke zu schweben. Neben
dem Mobiliar sind auch Wände und Decken
beinahe vollständig in puristischem Weiß gehalten. Nur vereinzelte Farbtupfer in ADACGelb und ein Lounge-Bereich mit bunten Stühlen setzen wohldosierte Akzente. Mitarbeiter
und Kunden bringen zusätzlich Farbe in den
Innenraum.
INNENARCHITEKTUR
Bei der Wahl des Materials für die Tischskulpturen entschieden sich die Architekten und Innenausbauer ganz bewusst für einen seidenmatten
Mineralwerkstoff und für Rosskopf + Partner
als Verarbeitungsexperten. Denn aufgrund
der thermoplastischen Verformbarkeit lassen
sich mit Mineralwerkstoff auch ausgefallene
3D-Kreationen umsetzen. Damit später alles
wie aus einem Guss erscheint, mussten die einzelnen Mineralwerkstoffteile millimetergenau
zusammengefügt, verklebt und anschließend
verschliffen werden. Dies geschah teilweise
bereits im Werk – die finale Montage erfolgte
dann vor Ort.
Die glatte, porenlose Oberfläche verleiht dem
Verbundwerkstoff aus rund 75 Prozent natürlichen Mineralien sowie Acryl und Farbpigmenten
nicht nur eine hochwertige Optik und angenehm
warme Haptik, sondern ist darüber hinaus äußerst hygienisch und pflegeleicht: Schmutz lässt
sich ganz einfach mit Wasser oder einem milden
Reinigungsmittel entfernen. Sollten nach langem
Gebrauch doch einmal kleine Abnutzungserscheinungen auftauchen, lassen sich diese mit
Schleifpapier mühelos wegpolieren. Somit eignet
sich Mineralwerkstoff ideal für den Einsatz in
täglich beanspruchten Büro- und Arbeitswelten,
die für Personal und Besucher lange attraktiv
und einladend aussehen sollen.
www.ninoustatari.com
39
Meister- und Innungsbetrieb für alle Bauvorhaben
Über 160 Kaminanlagen und Öfen
in der Ausstellung
Eigene Planungsabteilung – Eigene Monteure
KAMINE | KAMINÖFEN | KAMINKASSETTEN | MARMORKAMINE | KACHELÖFEN | SCHORNSTEINBAU
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© Ecophon/Teddy Stranquist Studio
BÜRO SPEZIAL
Soundlight Comfort Celling A ist ein voll integriertes Beleuchtungs- und Akustiksystem für den Großraumbereich
und verfügt über ein freiliegendes Rastersystem. Jede Platte ist leicht demontierbar.
ARBEITSPLATZ MIT WOHLFÜHLCHARAKTER
Büro Spezial – Akustik und Licht
Ein Großraumbüro mit mehreren Mitarbeitern
kann bis zu 80 Dezibel Lautstärke erreichen. Das
entspricht nahezu dem Geräuschpegel starken
Straßenverkehrs. Deshalb sind Konzepte für
Büro-Raum-Akustik einer der Schwerpunkte
der modernen Architektur, die durch eine höhere
Sensibilisierung gegenüber Geräuschpegeln und
Lärm im Arbeitsumfeld ausgerichtet werden muss.
Die Akustik eines Raumes wird von Bauweise, Wänden, Decken, Bodenbelägen, Möbeln,
Textilien aber auch physikalischen Faktoren
wie Raumgröße, Oberflächenbeschaffenheit der
Bau- und Raumelemente beeinflusst. Sie sorgen
allesamt für die akustische Qualität eines Rau-
© Glimakra
Laut, teilweise schreiend, versuchen zwei Mitarbeiter über drei Schreibtische hinweg vergeblich,
sich für ein Meeting zu verabreden: „Was, ich
kann Sie nicht verstehen!“, schrie Frau Hansen
zurück. So oder so ähnlich geht es vielerorts in
Großraumbüros zu. Täglich. Stundenlang. Hinzu
kommt der Lärm von Bürogeräten, Telefonaten
und Schuhwerk. Da stößt man schnell an seine
Grenzen.
Vom Möbelhersteller Glimakra stammt das schallschluckende Stauraumsystem Sabine mit integriertem
Akustikpaneel aus gepressten Filzschalen mit soundreduziertem Schaum.
mes, die über den Nachhall gemessen wird. Der
Raumklang ist immer das Ergebnis des Zusammenspiels von Schallabsorption- und reflexion.
Schallreflektierende Flächen sind beispielsweise
Fenster oder Wände. Absorbierende Materialien
sind dagegen für die Reduktion des in einem
Raum erzeugten Schalls verantwortlich. Die
Raumdecke ist für die Ausbreitung des Schalls
von entscheidender Bedeutung. Deckenplatten
aus Mineral sind besonders zu empfehlen, weil sie
Schallabsorptionsgrade bis zu 100 Prozent erzielen.Die meisten Bürogebäude sind mit schallharten
Glas- und Betonflächen zwar optisch zeitgemäß,
akustisch aber nur selten nutzerorientiert. Hinzu kommt ein wesentlicher Faktor: Das Konzept
„Open Space“ wird wieder neu überdacht, denn
41
© Carpet Concept/Nicola Roman Walbeck
© Haworth
BÜRO SPEZIAL
Das Acoustic System CAS ist ein ästhetisch und
funktional übergreifendes Raumkonzept für die
sicht- und hörbar bessere Gestaltung von Innenräumen.
© WINI
© Ecophon/Olga Melekestseva
Die Tischleuchte YourPlace hat zwei Funktionen: Ein gutes Arbeitslicht und die im Lampenschirm
versteckte Farbwahl. Rot kann zum Beispiel „Bitte nicht stören“ signalisieren.
Die einzelnen Licht-Akustik-Paneelen von Soundlight Comfort Celling A dienen als Designobjekte.
Ebenso zählen ganzheitliche und Raum strukturierende Beleuchtungskonzepte für das
Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Einer Studie
(Zumtobel+IAO) zufolge bevorzugen Nutzer
individuell steuerbare Beleuchtungslösungen, die
ihren persönlichen Eigenheiten entgegen kommen. Die Entwicklung von LED und OLED basierten Leuchtkonzepten berücksichtigen diesen
Aspekt und bieten eine enorm hohe Bandbreite
an Einsatzmöglichkeiten. Sie bringen nicht nur
Räume zum Leuchten, sondern sie machen auch
42
© Haworth
ohne Sicht- und Schallschutz – das hat man jetzt
gelernt – werden die Mitarbeiter zu sehr bei der
Arbeit gestört. Die Quintessenz sind Bürolandschaften mit mehr Sonderzonen, neudeutsch:
Mixed Offices.
oben: Das Akustikpaneel Winea Sinus kann in
brillanter Qualität mit individuellen Motiven
digital bedruckt werden.
links: MeetYou schafft für die Mittelzone konzentrierte und komfortable Kommunikationsoasen.
Möbel, Wände, Decken, Fenster zu ausdrucksstarken Lichtquellen und lassen sich im Interieurbereich flexibel einsetzen.
Das Optimum sind jedoch Produktlösungen
aus Licht und Akustik. Eine Stehleuchte mit
Schallmaskierung ist eine mögliche Variante.
© Osram
© Osram
BÜRO SPEZIAL
Die Pendelleuchte Arktika-P LED hat ein hexagonales Raster, welches für präzise Lichtlenkung
sorgt und somit insbesondere für Bildschirmarbeitsplätze geeignet ist.
© USM
© Nimbus
Die Arktika-P ist mit 8 mm die derzeit flachste für den Bildschirm-Arbeitsplatz geeignete
Leuchte.
Das Prinzip funktioniert über zwei getrennt
individuell steuerbare Lautsprecher, die akustische Signale aussenden. Ungewolltes Stimmengewirr wird überdeckt, im Fachjargon ausgedrückt, maskiert. Sie verbessern die Raumakustik deutlich und geben direktes Licht auf die
Arbeitszone.
Deckensegel und -paneele können die Lärmbelästigung direkt am Arbeitsplatz reduzieren und durch
die integrierten Downlights gleichzeitig für eine
lichtstarke Raumausleuchtung sorgen. Sie haben
zudem einen praktischen Nebeneffekt – sie dienen
als Wegweiser, indem sie eine bestimmte Anzahl
von Absorbern mit einer passenden Anzahl von
Deckenleuchten und Arbeitsplätzen kombinieren.
© USM
Durch ihre Lichtcharakterisitk mit Randaufhellung
ist das Modell R460 von Nimbus eine ästhetische
Lösung zur flächigen Allgemeinbeleuchtung.
oben & links: Das modulare USM Privacy Panel
ist eine akustische Lösung, um die Büroräume
flächeneffizient und flexibel zu zonieren.
Kombinieren ist auch für Produktdesigner
das Schlüsselwort. Eine besonders effiziente
Maßnahme ist es, Möbel, die ohnehin benötigt werden, mit Schall absorbierenden Materialien zu entwickeln. Selbst akustisch wirksame
Teppichböden, deren Rücken mit einer speziell entwickelten Membranschicht sowie Filzen
kaschiert ist, wirken als starke Absorbierer für
mittlere und hohe Frequenzen. Um dem gesättig43
© Philips/Kvadrat
BÜRO SPEZIAL
© Philips/Kvadrat
© Haworth
Die Panels aus Leuchttextilien bieten nicht nur angenehmes Umgebungslicht und optimale Akustikbedingungen,
sondern sorgen auch für dynamische Effekte bei der Innenraumbeleuchtung.
ten Büromöbelmarkt innovativ und ganzheitlich
gegenüber zu treten, müssen sich die Hersteller
einiges einfallen lassen. „Activity based Design“
ist ein solcher Ansatz. Es geht um die Gestaltung
von Räumen, die durch den gezielten Einsatz von
Licht, Akustik und Arbeitslandschaften die Menschen in ihrer Arbeit unterstützen. „Club 3“ ist
ein Verbund, den Philips, Ecophon und Haworth
genau aus dieser Idee heraus gegründet haben.
Sie entwickeln ganzheitliche Lösungen, für die es
bisher meist nur eine separate Betrachtungsweise
gab. Offensichtlich stoßen wir mit dieser strategischen Denkweise auf eine sehr gefragte Nische,
weiß Michael Mattern, Marketing Manager von
Haworth. Für die Architekten und Bauherrn bilden akustische Raumlösungen eine der wesent44
© Philips
Die Luminous textile Panels passen sich jeder
Raum- und Farbumgebung an.
oben: Die Produktlinie Openest von Harworth
ermöglicht sowohl das Arbeiten in Gruppen als
auch konzentriertes Arbeiten alleine.
links: Auch als Deckensystem bieten die Luminous
textile Panels große gestalterische Flexibilität.
lichen Herausforderungen der bestehenden und
neu zu bauenden Gebäude. Hier ist Kreativität und
Vorausschau gefragt, um raumakustische Bedingungen, die die Umsetzung gestalterischer und
bauphysikalischer Kriterien erschweren, erfüllen
zu können.
Intelligente Gebäudetechnik
trifft Home-Entertainment
Gira Revox Studio Partner
Die Gira Revox Studio Partner bieten die Gelegenheit, das Zusammenspiel von
intelligenter Gebäudetechnik und Home-Entertainment live zu erleben. In gehobenem Ambiente lassen sich die vielfältigen Möglichkeiten von intelligenter Gebäudesteuerung und erstklassigem Multimedia-Erlebnis anschauen und ausprobieren.
Zur ausführlichen Beratung und auch zur Erweiterung bestehender Installationen
stehen Fachleute wie Entertainment-Spezialisten und System-Integratoren bereit.
Mehr Informationen unter www.gira-revox-studios.com
Abb. oben: Gira Control 19 Client, Glas Schwarz / Aluminium
Abb. unten: Re:system M100 modular audio video system
45
INNENARCHITEKTUR
BESSER ARBEITEN
Inspirierende Räume für die moderne Arbeitswelt
Unsere Arbeitswelt verändert sich radikal. Unternehmen wollen sich langfristig keine großen
Büroräume mehr leisten, müssen schnell und
flexibel reagieren. Auch der Einzelne ist gefordert: Arbeiten an wechselnden Orten und zu
unterschiedlichen Zeiten und das bei ständiger
Erreichbarkeit. Diese Anforderungen brauchen
neue Ideen für entsprechende Arbeitsplatzgestaltungen und kreative Formen der Kommunikation
in Arbeitsprozessen. Das Unternehmen Design
Offices bietet jetzt auch in Hamburg perfekte
Räume für den modernen Arbeitsalltag, komplett mit Mobiliar, Equipment und Infrastruktur
sowie Service nach Maß, gemäß der Maxime:
Eine inspirierende Arbeitsumgebung führt zu
besseren Ergebnissen und fördert Leistung und
Wohlbefinden.
Ausgehend von der Frage: Welche Umgebung
brauchen wir heute, um besser zu arbeiten, wurden gemeinsam mit Architekten, Kommunikationsexperten und Systempartnern verschiedene Raumszenarien entwickelt mit Schwerpunkten auf Luft, Akustik, Technik, Ergonomie und
Individualität. Sorgfältig ausgesuchte, spezielle
46
Fotos: Design Offices
INNENARCHITEKTUR
Möbel, Wandverkleidungen, Decken und Leuchten tragen dem Rechnung. Office- und Co-Working Bereiche ermöglichen konzentriertes Arbeiten - allein oder gemeinsam im Team. Die
Bürovarianten sind modern und funktional
eingerichtet und auf verschiedene Bedürfnisse
abgestimmt - vom Selbstständigen bis hin zum
etablierten Großunternehmen. Für Kommunikation und Netzwerken auf unterschiedlichsten
Ebenen werden inspirierende Räume für kreatives Tagen angeboten. Produktives Teamwork
wird durch intelligente Meetingräume unterstützt. Vernetzung in einer offenen Struktur ist
der Gedanke hinter dem innovativen Co-Brand
Studio, eine kostengünstige Plattform zur Präsentation eigener Produkte in einer modernen
Brand Community. Arbeiten umfasst heute aber
mehr, die soziale Komponente ist ein ganz wichtiger Faktor für ein positives Arbeitsergebnis,
deshalb gibt es an allen Standorten einladende
Flächen für gelungene Events, ob zwangloses Get
Together oder rauschendes Sommerfest.
Der Hamburger Standort am Domplatz erstreckt
sich über vier Etagen in einem revitalisierten
Kontorhaus, das eine neue Fassade mit bodentiefen Fenstern erhielt. Über zwei Etagen erstrecken
sich die verschiedenartigen und unterschiedlich großen Büroraumtypen für konzentriertes Arbeiten. Eine weitere Etage beherbergt die
„Project Rooms“, die "Training Rooms" und den
großen Co-Working Bereich und steht ganz im
Zeichen des Teamworks und der Kommunikation. Die oberste Etage, das neue Staffelgeschoss,
dient als Eventfläche mit Roof Top Bar und bietet
mit mit nahezu rundum laufender Dachterrasse
einen herrlichen Ausblick vom Rathaus bis hin
zur Elbphilharmonie.
Auf die Besonderheiten der Architektur des Hamburger Standortes ist die Innenarchitektin Sabine
Krumrey vom Büro bki brandherm + krumrey
47
INNENARCHITEKTUR
interior architecture mit individuell abgestimmten gestalterischen Lösungen eingegangen. Um
den industriellen Charakter zu betonen, wählte
sie keine abgehängten Decken, sondern zeigt
die technischen Installationen ganz offen, auch
die Beleuchtung nimmt diesen Grundgedanken
auf. Raue Oberflächen wie Beton und Grautöne
in unterschiedlichen Abstufungen führen das
Thema stimmig fort. Aus dem Industrieformenkanon abgeleitete Stahlregale mit Kastenelementen aus MDF-Platten dienen vor allen
Büros als Markierung und Darstellungsflächen
der einzelnen Mieter. In den Co-Working Bereichen finden sich auf die unterschiedlichsten
Nutzungen abgestimmte spezielle Lösungen wie
z.B. Garagentore als Öffnungen oder eine Wand
mit gespannten Gummibändern als ganz reales
Netzwerk aus vielen Visitenkarten. Der Event48
Bereich ist ebenfalls dem durchgehenden Stil angepasst: Dunkle Deckenflächen trotz niedriger
Deckenhöhe und klassische Aufbauleuchten von
Artemide aus den 1970er Jahren. Wandverkleidungen aus Gerüstdielen, Tische aus Stahl und
Barrückwände aus veredeltem Baustahl mit Multifunktionsqualität verwandeln den Eventraum
in einen „Project Room“, ein Restaurant oder eine
Cateringzone.
www.b-k-i.de
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KOMPLETT ENTSPANNT
© MeridianSpa
© Jan Hempel
WELLNESS
Fotos: Jan Hempel, MeridianSpa
Die Architektin Jasmin Daémi-Avval, Leiterin
des Projekt- und Gebäudemanagements von
MeridianSpa, beschreibt die Philosophie hinter
dem Designkonzept: „Wir sprechen in unseren
Anlagen urmenschliche Bedürfnisse an und erzeugen so ein Gefühl von Harmonie und Entspannung. Unser Motto: Urlaub im Alltag! Dazu
bedienen wir uns einer emotionalen Architektur.
Merkmale sind organische Formen, ein harmonischer Raumfluss, natürliche Materialien, ein
spielerischer Lichteinsatz, große Detailfreude
und echte Pflanzen.“
In Barmbek geht dieses Konzept eine spannende
Liaison mit der historischen Bausubstanz ein, ergänzt durch individuelle Architektur- und Desig50
nelemente: z.B. XXL-Glaslaternen mit schwarzen
Stahlsprossen, inspiriert von Fabrikfenstern aus
der Zeit der Industrialisierung. An vielen Stellen wurde das alte Mauerwerk mit Bruchkanten
sichtbar gelassen und Neues in Sichtbeton ergänzt. So spürt man das alte Gebäude und seine
© Jan Hempel
Auf dem Gelände des früheren Krankenhauses
Barmbek, dem heutigen Quartier 21, eröffnete
MeridianSpa im sogenannten Wasserturmpalais
Anfang des Jahres seine fünfte Hamburger Anlage. Der großzügige Fitness-, Wellness-Bereich
sowie der Day Spa-Bereich sind architektonisch
perfekt in die alte, denkmalgeschützte Gebäudesubstanz eingebunden.
© Jan Hempel
Das neue MeridianSpa im Barmbeker Wasserturmpalais
Identität in der neuen Gestaltung. Oben in der
Kuppel des Wasserturms sieht man sogar noch
die Stahlkonstruktion, die früher als Aussteifung
und Revisionsfläche diente. Ein Ort voller Gegensätze ist auch der Lieblingsplatz der Architektin,
die Loggia mit den Lärchenholzschindeln: „Man
sitzt drinnen und doch draußen. Ist frei, aber
doch geborgen. Im neuen Umfeld spürt und sieht
man das Alte, z.B. beim Blick aus dem Fenster
auf das wunderschöne Gründerzeitgebäude im
Quartier 21."
Obwohl alle Anlagen einen sehr hohen Wiedererkennungswert haben und den MeridianSpa
eigenen Stil pflegen, wird darauf geachtet, die
besondere Individualität jedes einzelnen Standortes erlebbar zu machen. In Barmbek wurde der
historische Wasserturm mit dem phantastischen
© Jan Hempel
© Jan Hempel
© Jan Hempel
© Jan Hempel
© Jan Hempel
© Jan Hempel
WELLNESS
Ausblick erhalten und liebevoll in das Konzept
integriert. Auf sechs Ebenen befindet sich hier der
Wellness-Bereich. Ganz unten können sich die
Gäste im „Relax-Pool“ unter funkelnden Sternen
treiben lassen. Die goldenen Steinchen zeigen die
Sternenbilder des Dezemberhimmels. In den Etagen darüber gelangt man über eine Wendeltreppe
zu den Saunen und in die Ruhebereiche. Zudem
lassen zwei große Balkone mit Blick in den grünen
Quartierspark selbst gestresste Großstädter zur
Ruhe kommen.
www.meridianspa.de
51
© Brumadinho
WELLNESS
WELLNESS FÜR ZUHAUSE
Die unterschiedlichen Arten, Wasser zu genießen
Dieser Aspekt war der westlichen Welt einige
Jahrhunderte lang weniger bewusst. So sahen die
Europäer das Wasser eher als pragmatische Konstante. Der Fokus lag vornehmlich auf Gesundheit, Fitness und Hygiene wie etwa Wassersport,
Kneipp- und Thermalbäder, Sauna und natürlich
Trink- und Quellwasser. Auch die medizinische
Anwendung mittels Heilbäder oder Hydrotherapie hat ihren festen Platz. Ganz anders die
asiatischen Länder, wie beispielsweise Japan. Sie
52
© Dornbracht
Es ist ein kostbares Gut, was uns da täglich
umgibt, ohne das wir überhaupt nicht leben
könnten. Ist uns tatsächlich die Bedeutung von
Wasser bewusst? Wie wir es nutzen, bei was wir
es alles anwenden oder was es in der Lage ist
zu verändern? Landschaften, Räumlichkeiten
oder unser Wohlbefinden können durch Wasser immens Einfluss nehmen. Es ist ein mächtiges Medium, wenn es um unser Verhältnis
zu uns selbst und unseren Körper geht. Sind
wir schlecht gelaunt, hebt ein Bad unsere Stimmungslage, sind wir müde, spendet uns Wasser
Energie. Somit gibt es auch eine emotionale Seite: wir genießen.
haben die Hygiene vom Erleben des Wassers
getrennt. Es wurde als Medium begriffen, das
den Körper durchdringt. Sei es zum Waschen
oder Baden. Letzteres ist oftmals mit sozialer
Interaktion verbunden wie ein Plausch mit Gästen oder Nachbarn.
Aus diesem Grund verwundert es auch nicht, dass
ausgerechnet ein Berliner Designer mit asiatischen
Wurzeln eine sensorisch gesteuerte Regendusche
entwickelt, die eine Kommunikation zwischen
Mensch und Wasser entstehen lassen soll. Eine
interessante Erfahrung für die westlichen Erd-
bewohner und eine spannende Angelegenheit
hinsichtlich der technischen Umsetzung. Durch
die an der Decke angebrachten Rohre rinnt in
unterschiedlicher Intensität Wasser herab, ähnlich
einem Regenguss. In diesem Fall sind es die Bewegungen, die die Höhe und Position der Rohre
sowie die Wasserfallintensität bestimmen.
Wie der Mensch mehrere, hat das Wasser im
Wesentlichen zwei Seiten. Mal ist es eher ruhig,
mal wild bewegt. Es kann uns Energie geben oder
uns beruhigen. Mal haben wir meditatives, mal
© Axor / Alexander Schneider
© Grohe
© Roland Wimmer
© Hansgrohe / Stylepark
© © Alexander Lohmann
WELLNESS
aktives Wasser, wie in einem Strudel. Das Wasser
berührt uns optisch und haptisch. Wir brauchen
alle Momente des Ausgleichs. Heute ist alles extrem schnelllebig, Dinge verändern sich ständig
– wir entfernen uns von der Natur.
Hersteller tun ihr Übriges, um mit innovativen
Produkten den Genuss des Wassers in jeglicher
Form den Menschen wieder nahe zu bringen, aber
auch den Aspekt der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu implementieren. Worin technisch
derzeit die größte Herausforderung besteht und
53
welche Art, Wasser zu erfahren von der Technik
favorisiert wird, weiß Philippe Grohe, Leiter der
Marke Axor. „Wir können uns über die optisch
emotionale oder auch über die haptische Qualität
des Wassers unterhalten. In beidem steckt Technik
und Design. Wenn wir die Luft aus dem Wasser
rausnehmen, passiert etwas und es passiert auch
etwas, wenn wir die Luft wieder reinblasen. Es
macht aber einen großen Unterschied, ob das
Wasser dann durch ein großes Loch oder durch
90 kleine fließt“, entgegnet Grohe. Duschen reduziert sich bei Weitem nicht mehr nur auf einen
54
© Kaldewei
© Dornbracht
© Elena Elisseeva
© Dornbracht
© Kaldewei / Tom Schumacher
WELLNESS
Hygienevorgang. Das Erlebnis des Genießens steht
im Vordergrund. Wir entfernen uns von der Natur,
also muss die Natur in unsere vier Wände.
Seit Jahrtausenden werden Räume für, mit und
um das Wasser gestaltet und bieten ein reizvolles
Erlebnis für alle Sinne. Produktdesigner, Architekten und Planer geben dem Wasser eine Hülle,
einen entsprechenden Rahmen, um sich entweder
zu entfalten oder zu ruhen.
BUCHTIPP
PARADIESISCH
STEIN FÜR STEIN
30 YEARS OF PORTRAITS
Fotografien von George Holz
Holz Hollywood ist die wahre Hollywood-Geschichte des Fotografen
George Holz – Protegé von Helmut Newton und einer der berühmten
„Three Boys from Pasadena“. Holz Hollywood erzählt eine faszinierende
Geschichte anhand von Porträtaufnahmen von Stars aus mehr als drei
Jahrzehnten. Renate Gruber beschreibt seine Bilder als „unbeschreiblich
elegant in einer höchst europäischen Art und Weise“; diese „ausgelesenen
Bilder“ sind voller „Anziehungskraft“ und „stehen über der Realität“. Holz
Hollywood vermittelt seine „tiefempfundene Bewunderung und Respekt“
für seine Sujets und präsentiert Porträts der weltbesten Filmstars, Sportler
und Musiker. Holz‘ Porträts bilden zusammen ein veritables „Who’s Who“
der Hollywood-Elite, mit Fotos unter anderem von Angelina Jolie, Jack
Nicholson, Cameron Diaz, Madonna, Brad Pitt oder Antonio Banderas.
Mit Holz Hollywood öffnet der Grammy Award-Gewinner George Holz
einen intimen Blick auf eine glamouröse Welt.
Holz Hollywood – 30 Years of Portraits
Fotografien: George Holz
Vorwort von Renate Gruber
Gestaltung: John Heiden for Smog Design, Inc. L.A. Text in Englisch
304 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
164 Schwarz-Weiß-Fotografien, 85 Farbfotografien
Erschienen bei Daab, ISBN 978-3-942597-32-6, 79 Euro
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55
DESIGN AUS HAMBURG
Jan Cray
SCHLICHT UND FUNKTIONAL
Fotos: Redeleit und Junker, Benno Teubner
Jan Cray verbindet Holz und Metall auf schönste Weise
Mit 16 Jahren begann Jan Cray bei einem Möbelrestaurator zu jobben, kam also schon früh
in Kontakt mit Möbeln und Design. Dennoch
begann er erst eine Lehre als Mechatroniker
und arbeitete einige Jahre als Techniker. Aber
die Möbel ließen ihn nicht los, beide Berufsfelder sollten sich für ihn als ideale Kombination
erweisen: Aus dem erlernten Wissen über belebtes Holz, die Verarbeitung von Metall und dem
Wunsch, durchdachte Einrichtungsgegenstände
herzustellen, erwuchs eine Geschäftsidee, die den
Grundstein für die eigene Unternehmung legte.
Seit Februar 2013 zählt in der „Jan Cray Manufaktur“ in Ottensen der Kontrast von Holz
und Metall. Es werden Tische, Bänke, Hocker
und Regale in Kleinserien und einer Vielzahl
von Größen, Farben und Oberflächen hergestellt, die frei vom Kunden wählbar sind. Auch
Materialien wie Möbel-Linoleum mit schöner
Haptik kommen zum Einsatz. Neben den Standardoberflächen werden alte Fachwerkbalken
und Dielenböden mit ganz eigenem Charme
aufbereitet und zu individuellen Einzelstücken
weiterverarbeitet. Die Gestelle (hier die 6Grad
56
Serie zu sehen) werden aus Stahlblech gefertigt
und so geformt und gefalzt, dass keine scharfen
oder unangenehmen Kanten stören. Verbunden
werden die einzelnen Komponenten mit detailschönen Schlossschrauben. Eine sehr belastbare
Kombination und zudem komplett zerlegbar.
Es wird ausschließlich Massivholz verarbeitet.
Für die Unterkonstruktionen und Farbveredelung arbeitet Jan Cray mit einem Netzwerk aus
kleinen Hamburger Unternehmen zusammen.
Vom Entwurf bis zum fertigen Produkt: Made
in Hamburg.
www.jancray.com
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57
© Regionale Projektleitstelle Elektromobilität Hamburg
MOBILITÄT IN METROPOLEN (SERIE)
HAMBURG MACHT E-MOBIL
Die Hansestadt gehört zu den deutschen Modellregionen Elektromobilität © Marc-Oliver Schulz
Smog und Fahrverbote in den Metropolen gehören in China oder Indien zum Alltag, auch
in den Ballungszentren Europas werden immer
höhere Emissionswerte gemessen. Langfristig
könnten alternative Antriebskonzepte der zunehmenden Luftverschmutzung durch den Autoverkehr entgegen wirken. Elektromobilität ist
ein vielversprechendes Konzept.
Die Hansestadt Hamburg verfolgt eine Strategie nachhaltiger Stadtentwicklung und hat in
den zurückliegenden Jahren ein umfassendes
Klimaschutzprogramm mit einer Vielzahl konkreter Maßnahmen aufgebaut. Ziel ist es, den
CO2-Ausstoß in der Hansestadt bis 2020 um 40
Prozent zu verringern.
Als eine der durch die Bundesregierung geförderten Modellregionen Elektromobilität in Deutschland setzt Hamburg dabei auch auf elektrisch
betriebene Fahrzeuge: derzeit sind rund 1.300
Elektroautos im Einsatz, davon mehr als 300 im
kommunalen Sektor, rund 800 Fahrzeuge bei
Wirtschaftsunternehmen und etwa 140 Fahrzeuge bei Privatleuten. Bislang beschränkte sich der
58
systematische Aufbau von Lademöglichkeiten
auf das Hamburger Stadtgebiet. Um Verkehrsteilnehmern der Metropolregion den Umstieg
auf Elektrofahrzeuge zu erleichtern, ist nun im
Rahmen des Projekts HansE ein erster systema-
tischer Auf- und Ausbau der Ladeinfrastruktur
geplant. Ziel der Projektpartner – zu denen unter
anderem die Geschäftsstelle der Metropolregion
Hamburg, hySolutions und E.ON Technologies
gehören – ist die Realisierung von bis zu 50 gut
Um den Einsatz von Elektrofahrzeugen in Unternehmen weiter voran zu bringen, haben die
Handelskammer Hamburg und die Handwerkskammer Hamburg gemeinsam die Initiative
„Hamburg macht E-Mobil“ gestartet. Erklärtes
Ziel: ohne staatliche Förderung attraktive Anschaffungskonditionen sowohl für den Kauf als
auch das Leasing von E-Fahrzeugen zu vermitteln.
Auf abgasfreie Antriebe setzt zudem die Hochbahn: auf der Innovationslinie 109 werden verschiedene Typen von modernen und umweltfreundlichen Zukunftsbussen unter identischen
Rahmenbedingungen getestet, verglichen und
wissenschaftlich bewertet, da die Hochbahn
© Regionale Projektleitstelle Elektromobilität Hamburg
© Regionale Projektleitstelle Elektromobilität Hamburg
Das Projekt e-Quartier Hamburg setzt auf Elektromobilität und Car-Sharing sowohl in neuen
als auch in bestehenden Wohnquartieren. Im
Mittelpunkt stehen die Erfahrungen der Quartierbewohner. Zentrales Ziel ist es, gemeinsam
mit den Bewohnern Konzepte für ein verändertes
Mobilitätsverhalten und eine gesteigerte Wohnqualität zu entwickeln. Konkret nutzen beispielsweise mehrere Wohnparteien eines Quartiers
ein E-Fahrzeug gemeinsam und verzichten auf
den eigenen Pkw.
© Regionale Projektleitstelle Elektromobilität Hamburg
erreichbaren Ladeplätzen, Zugangs- und Bezahlmöglichkeiten für spontanes Laden inklusive.
© Regionale Projektleitstelle Elektromobilität Hamburg
© Regionale Projektleitstelle Elektromobilität Hamburg
MOBILITÄT IN METROPOLEN (SERIE)
ab 2020 laut Vorgabe der Hansestadt nur noch
emissionsfreie Busse beschaffen soll.
Neben elektrisch angetriebenen Fahrzeugen sind
auch immer mehr Elektrofahrräder unterwegs.
Ladestationen finden sich im Stadtgebiet zum
Beispiel im Alstertal-Einkaufszentrum Hamburg – hier kann das E-Bike kostenlos aufgetankt werden.
www.elektromobilitaethamburg.de
59
PRODUKTE MIT HANDWERKSKUNST
STIMMUNGSVOLLES LICHT Die Leuchte basia besticht durch viele durchdachte Details
Der Entwurf ist leicht, die Form klar – die Leuchte basia von Felix Jung leuchtet für Freunde des
modernen Designs und ist nominiert für den
German Design Award 2015. Die wenigen Einzelteile lassen sich einfach ineinander stecken –
keine Schrauben, kein Kleber, nichts, was kaputt
gehen könnte. Der Neigungswinkel kann über
eine Steckverbindung in drei Stufen gewählt werden. Die Stellung des Lampenschirms ist durch
das Stoffkabel justierbar. Er besteht aus einer
sandgestrahlten Monkey 47 Gin-Flasche und
verbreitet ein warmes, atmosphärisches Licht.
Alle Produkte von „das kleine b“ werden in der
Werkstatt in Altona von Hand hergestellt. Die
Zulieferer – vom Holzhändler bis zum Lieferant für Kartonagen – kommen ebenfalls aus
Hamburg. Nur die Ginflaschen für den Lampenschirm kommen aus dem Schwarzwald. Bevor
eine Leuchte fertig ist, sind sehr viele Arbeitsschritte nötig. Nach der Holzlieferung müssen
die großen Bretter in die Werkstatt geschafft und
zugeschnitten werden. Die bis zu acht Meter langen Bohlen werden auf der Säge aufgetrennt und
auf das gewünschte Format geschnitten. Danach
60
Fotos: das kleine b
PRODUKTE MIT HANDWERKSKUNST
wird mit dem Hobel die Oberfläche des Holzes
bearbeitet, um Maserung und Farbe sichtbar zu
machen. Anschließend werden die Löcher für die
Steckverbindungen gefräst. Damit die Oberfläche
völlig ebenmäßig ist, werden die Leisten noch
geschliffen. Das darauffolgende Ölen schützt
das Holz und lässt es noch schöner aussehen.
Zunächst wird mit einem speziellen Schwamm
gearbeitet und dann kommt auch noch der Pinsel
zum Einsatz, damit das Öl auch wirklich überall
hinkommt.
In der Sandstrahlkabine der Werkstatt werden
die Ginflaschen so bearbeitet, dass sie eine matte
Oberfläche bekommen. Der „Flaschenkorken“
wird aus Holz nachgebaut; er verbindet das Lampenkabel mit dem Gewinde für die Glühbirne.
Hier ist echte Handarbeit gefragt: Zuerst wird
also die Korkenform gedrechselt, dann die Oberfläche glatt geschliffen und zuletzt das Gewinde
eingebohrt.
Damit alles schön und sicher beim Kunden ankommt, gibt es eine speziell gefertigte Kartonage
für die Lampe. Auf jede einzelne Verpackung
wird im Siebdruckverfahren eine grafische Darstellung von basia aufgebracht. Zum Schluss wird
die Lampe verpackt – und ab geht die Post.
www.daskleineb.de
61
INNENEINRICHTUNG
GROSSE AMBITIONEN
Fotos: +Halle
Dänische Designer wollen Möbel kreieren, die mentale Freiräume schaffen und Ruhe bieten
Ebenso wie der dänische Architekt Jan Gehl die
Ambition verfolgte, Städte zu bauen, die den
Menschen etwas besseres bieten, ist es das erklärte Ziel der +Halle-Designer, mit ihren Möbeln
körperliche und mentale Freiräume zu schaffen.
Ausgangspunkt für die Möbel der dänischen Designmöbelmarke ist die einfache, jedoch starke
Idee, den Menschen Zeit und Raum zu geben.
„Wir nennen das creating human spaces“, sagt
Marketing-Director Martin Halle.
+Halle entwickelt, entwirft und produziert Möbel
für Orte, an denen Menschen genug Platz für sich
selbst und andere haben. An denen Menschen
sich vertiefen, zusammenkommen und arbeiten. Beispiele hierfür sind die Ausbildung, der
Flughafen, das Museum, die Arbeit oder Räume
im Freien wie Cafés oder Restaurants. „Wir sind
davon überzeugt, dass Menschen, denen es gut
geht – sowohl alleine als auch mit anderen – positiver, kreativer und fokussierter sind“, so Halle
und fügt hinzu: „Wenn unsere Möbel dazu beitragen können, haben wir das Ziel unserer Arbeit
erreicht“. Die Objekte der dänischen Designer
sollen die Menschen einladen, sie zu gebrauchen
62
und mit ihnen Wärme sowie Ruhe zu finden.
Ausgelöst durch die Form, die Funktion und
die Stofflichkeit der Möbel.
„Wir entwerfen nicht nur um des Entwurfes
Willen“, erklärt CEO Lars Schmidt Hansen.
„Funktion und Ästhetik müssen immer der
grundlegenden Idee entsprechen, dass ein Möbelstück einen menschlichen Raum schaffen
sollte, der flexibel, warm und persönlich ist.
Denn genau wie interessante Menschen haben
all unsere Designs ihre eigene Persönlichkeit,
einen besonderen Ausdruck und Stil“, schließt
Hansen ab.
www.plushalle.dk
www.js-agentur.de
INNENAUSSTATTUNG
FLEXIBLE RAUMORGANISATION
Fotos: WAP Werbeagentur
Trenn- und Schrankwandsysteme bieten immer wieder neue Gestaltungsmöglichkeiten
Ob transparent oder opak – die Trenn- und
Schrankwände von Drum gliedern Büro- und
Wohnflächen ganz nach Bedarf und Belieben.
So entstehen kompatible und flexible Raumsysteme, die sich jederzeit den persönlichen Anforderungen anpassen lassen. „Bestehende Drum
Trennwand- und Schrankwandsysteme können
problemlos neu konzipiert werden, so dass immer
wieder neue Raumlösungen entstehen“, erklärt
Geschäftsführer Markus Hanst und fügt hinzu:
„Wir entwickeln gemeinsam mit Architekten und
Bauherren individuelle und maßgeschneiderte
Lösungen, wobei für uns Qualität, Flexibilität
und Wirtschaftlichkeit maßgebend sind.“
Seit 2012 ist Drum auch im Emporio Tower in
Hamburg präsent, wo rund 6.000 m 2 Systemtrennwände mit erhöhter Schalldämmung zum
Einsatz kamen. Darüber hinaus hat die Firma
hier auch 345 Stück raumhohe Aluminiumrahmentüren mit unterschiedlichen Schallschutzanforderungen installiert. Die Bürotrennwände
sind mit horizontalen Organisationsschienen
ausgestattet. Der sorgsame Umgang mit Ressourcen und der Umwelt steht im Fokus des
Unternehmens. Beispielhaft ist das Möbel-Recycling zur Gewinnung neuer Rohstoffe. Die für
Drum-Produkte eingesetzten Materialien sind
umweltverträglich und besitzen alle entsprechenden Prüfungen und Zulassungen.
www.drum-systeme.de
63
© Kartell, Sottsass
© La Cividiana, Sebastian Herkner: Ala
MESSEBERICHT
Mail
ALLES IST WIEDER ERLAUBT
2015 and
Während der Mailänder Designwoche erlebten die Besucher viel Stilmix und ein großes Memphis-Revival
Die Messebesucher hatten nicht nur am Stand
von Kartell den Eindruck, dass wie zu Zeiten
der Postmoderne im Design wieder ein wilder
Stilmix den Ton angibt. Bei den Herstellern lösen
sich derzeit nicht nur die stilistischen Grenzen
auf, sondern auch festgelegte Funktionsbereiche
der Einrichtungsprodukte verschwinden. Der
italienische Hersteller Arper steht für diesen
Trend und zeigte wie extrem flexibel Möbel heute konzipiert sind. Das neue Arper Sofasystem
"Steeve" des französischen Designers Jean Marie
Massaud ist auf unendliche Weise konfigurierbar. Das Möbel kann deshalb zu Hause stehen,
64
© Foto: Luke Haye, Ausstellung Le Broom
Allgegenwärtig war während der Mailänder
Designwoche die seit einiger Zeit neu entfachte Begeisterung für die berühmte italienische
Designbewegung Memphis. Michele De Lucchi
gestaltete auf der Messe mit „The Walk“ ein Projekt zur Zukunft der Arbeitswelt. Die legendäre
Memphis Frau Nathalie De Pasquier entwarf Sofabezüge für Kartell. Der italienische Hersteller
legte zusätzlich bislang noch nicht veröffentlichte
Produkte des Stars der Design-Gruppe aus den
achtziger Jahren, Ettore Sottssas, neu auf.
ebenso im Büro oder in einer Hotellobby. Die
unbegrenzten Möglichkeiten im Design sind
auch das Resultat des Gestaltens am Computer.
Dass Bildschirmarbeit und traditionelle Handwerkskunst kein Gegensatz sein müssen, zeigt
Matiazzi aus dem norditalienischen Friaul. Der
Spezialist für Holzverarbeitung präsentierte mit
dem „Clerici“ ein weiteres Sitzmöbel des Müncheners Konstantin Grcic. Der Designer knüpft
mit seinen Arbeiten für den italienischen Her-
© Mattiazzi, Konstantin Grcic: Clerici
© Foto: Alessadro Paderni, Daniel Libeskind: Gemma
MESSEBERICHT
Firmeninhaberin Patrizia Moroso hat maßgeblich die Karriere des deutschen Sebastian
Herkner befördert. Der Offenbacher ist derzeit
einer der gefragtesten Designer der jüngeren
Generation. In Mailand zeigte Herkner neben
der Sessel-Serie Pipe für Moroso erstmals Pols-
© Fritz Hansen, Jaime Hayon: Sammen
Wie man eine Traditonsmarke intelligent modernisiert, macht der skandinavische Hersteller Fritz
Hansen vor. Seit einiger Zeit arbeitet Fritz Hansen mit dem Spanier Jaime Hayon zusammen. In
diesem Jahr zeigte Fritz Hansen als Neuheit den
Sessel FriTM sowie den Stuhl SammenTM. Beide
Produkte sind Ergänzungen zu der bereits bestehenden Hayon Linie. Die Arbeiten beweisen, wie
auch im Angesicht übergroßer Ikonen von Arne
Jacobson und Paul Kjaerholm sich zeitgenössisches Design behaupten kann. Moroso suchte in
diesem Jahr auf progressive Weise den Dialog
mit Kunst und Architektur. Im Showroom im
Stadtteil Brera stellte der Hersteller aus Udine
seine Produkte in den Kontext von Künstlern wie
Sarah Morris, Daniel Buren oder Liam Gillick.
Auf der Messe konfrontierte Moroso MöbelEntwürfe von Designern mit solchen von den
Architekten David Adjaye und Daniel Libeskind.
© Foto: Marco Covi, Jean Marie Maussaud: Steve
steller an seine Ausbildung als Tischler an und
lotet dabei die gestalterischen Möglichkeiten des
Werkstoffs Holz aus.
termöbel und Tische für den italienischen Hersteller La Cividina. Die Gegend um die Via San
Gregorio war das spannendste Viertel außerhalb
der Messe-Hallen. Ein Highlight war die Ausstellung des Designers Le Broom. Der Engländer
hat bei der Modemacherin Vivienne Westwood
gearbeitet und ist dann zum Interieur gewechselt.
Dessen Stil ist extravagant, bewegt sich an der
Grenze zum Kitsch. Wie es sich für eine Briten
gehört, bietet Le Broom neben Exzentrik auch
viel Humor.
65
INNENEINRICHTUNG
Teatime
Leuchte mit Akzent­
Teatime (Design: Carsten Gollnick für BW Bielefelder Werkstätten) schafft durch blendfreies,
gebündeltes Licht eine schöne Atmosphäre und
bietet außerdem eine beleuchtete Ablagefläche.
Die Leuchte lässt sich einfach und mobil nach
Bedarf neu im Raum positionieren und punktet
darüber hinaus mit feinen Details - so ist z.B. der
Griff mit einer Lederschnur umwickelt.
www.bielefelder-werkstaetten.de
Julie
Skulptural­
Mail
2015 and
Gewölbte Furnierbögen formen die Rücken- und
Armlehne, es entsteht ein beinahe skulpturaler
Eindruck: Stuhl Julie (Design: Julie Tolvanen
für Inno) kann sowohl in Konferenz- und Warteräumen als auch am privaten Esstisch zum
Einsatz kommen. Erhältlich ist Julie in zwei
Ausführungen – mit und ohne Polsterung.
www.inno.fi
Swell
Gemütlich­
Weich gepolstert und ohne überflüssige Details:
Sofa Swell (Design: Jonas Wagell für Normann
Copenhagen) ist als Zwei- oder Dreisitzer in
mehr als zwanzig Farbtönen erhältlich. Die Beine sind kaum sichtbar, so wirkt das Sofa besonders bodennah. Auffallend sind die Nähte auf
den Polstern und der Rückenlehne.
www.normann-copenhagen.com
66
67
INNENEINRICHTUNG
Cuckoo
Verspielt­
Die Kollektion The Wild Bunch freut sich über
Familienzuwachs: Tisch Cuckoo (Design: Konstantin Grcic für Magis) besteht aus einem
Gestell aus massiver Buche in Verbindung mit
Polypropylen-Spritzgusselementen. Darauf wird
eine runde Tischplatte im Durchmesser von 120
cm positioniert.
www.magisdesign.com
Mail
2015 and
Cap Hooks
Farbkleks­
Sie sorgen für Farbe und Ordnung im Flur: Cap
Hooks (Design: Julien Renault) lassen Mäntel,
Jacken, Taschen und Mützen in der Wohnung
gut aussehen. Hergestellt werden die Wandhaken, die in limitierter Auflage erhältlich sind, in
Belgien. Cap Hooks gibt es in den Farben blau,
mintgrün, gelb und grau.
www.julienrenaultobjects.com
Sepia
Wohlfühlzone­
Sofa Sepia (Design: Glismand & Rüdiger für
bolia) verbindet Sitzkomfort mit hochwertigen
Materialien und schönen Details. Das Sofa ist in
verschiedenen Ausführungen erhältlich – u.a.
als Zweisitzer, Ecksofa oder Dreisitzer mit Chaiselongue. Es steht auf einem schwarzlackierten
Sockel.
www.bolia.com
68
INNENEINRICHTUNG
PLATZ ZUM ARBEITEN
Schreibtisch Sheets passt auch in kleine Räume
Schreibtisch Sheets (Design: Lucie Koldová für
Gallery Křehký) besteht aus zwei leicht abgerundeten, furnierten Sperrholzplatten, von denen
die obere über der unteren Platte zu schweben
scheint. So ergibt sich ein Zwischenraum, in dem
Schreibutensilien, Laptop oder die Computertastatur aufbewahrt werden können.
www.krehky.cz
Fühlen Sie den Unterschied
Einzigartige Lösung für einmalige Menschen. Das Carpe Diem Beds Contour Pocket System ist das Ergebnis vieler Jahre
Erfahrung und Forschung sowie unserer Leidenschaft für die Weiterentwicklung des Komforts und der druckentlastenden
Eigenschaften des Bettes. Alle Betten sind mit dem Nordischen Schwan-Umweltsiegel zertifiziert und werden von unseren
erfahrenen Handwerkern in Lysekil an der Westküste Schwedens von Hand gefertigt. Erleben auch Sie den Luxus und den
Unterschied in einem Bett von Carpe Diem Beds of Sweden. Feel the luxury of sleep.
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Mail
2015 and
INNENEINRICHTUNG
EIN PERFEKTES DUO
© Lennart Durehed
Lounge-Sessel Emma und Polsterstuhl Emily
Lounge-Sessel Emma (Design: Emma Marga
Blanche und Fredrik Färg für Gärsnäs) bekommt
Gesellschaft: Emily passt als bequemer Stuhl sowohl an Ess- als auch an Konferenztische. Beide
Sitzgelegenheiten sind wahlweise mit Bezügen
aus Stoff oder Leder erhältlich, die Beine kommen in massiver Esche daher. Die Rückenlehnen
verfügen über eine ähnliche Musterung.
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Schallschutz perfekt vereint
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INNENEINRICHTUNG
NEU IN SERIE
Tische der Kollektion Bloom erstmals auf Mailänder Möbelmesse vorgestellt Alte Handwerkstradition trifft modernes Design:
Die Tische der Kollektion Bloom (Design: Arik
Levy für Ton) entstehen im Holzbiege-Verfahren – einem Handwerk mit mehr als 150-jähriger Tradition. Die massiven Kanthölzer des verzweigten Sockels werden dabei nicht in einem
Stück, sondern einzeln gebogen. So entsteht ein
besonderes Feature: Der mittig gesetzte Fuß erinnert an einen gespaltenen Baumstamm oder
an eine Blütenpflanze. Der Sockel öffnet sich
nach oben strebend und trägt die Tischplatte,
die beinahe zu schweben scheint.
Bloom gibt es mit zentral positioniertem Fuß auf
massiver Bodenplatte in fünf verschiedenen Varianten, die zwischen 30 und 105 cm hoch sind.
Je nach Bedarf können die einzelnen Serienelemente als Beistelltische, Stehtische oder als kleiner
Esstisch genutzt werden. Die Oberplatte der Tische ist in runden Ausführungen und in eckigen
Varianten mit unterschiedlich großem Durchmesser erhältlich.
Die Tische der Kollektion lassen sich vielseitig
einsetzen: Sie passen sowohl in private Wohn-
bereiche als auch in Büroräume, Lounge-Bereiche, in Bars, Cafés oder in Restaurants. Vorgestellt wurde die Serie auf der diesjährigen
Mailänder Möbelmesse.
www.ton.eu
71
© Sarah Tabea Meier
KURZINTERVIEW
Amelie Deuflhard
geboren 1959 in Stuttgart, verheiratet, vier Kinder, studierte Romanistik, Geschichte und Kulturwissenschaften. Viele Jahre freie
Produzentin für Theater, Tanz
und Musikprojekte in Berlin.
Seit 2007 künstlerische Leiterin
von Kampnagel.
Sieben Fragen an
Amelie Deuflhard
CUBE: Ihre drei Lieblingsorte in Hamburg und warum?
Wasser, Wasser, Wasser: Die Alster im Segelboot, Schwimmen in der Elbe,
ein Rotwein im Kunst-Biergarten am Osterbekkanal beim Sommerfestival
auf Kampnagel.
Welches kürzlich fertiggestellte Gebäude in Hamburg gefällt Ihnen
besonders gut und warum?
Das Gängeviertel, auch wenn es noch nicht ganz fertig ist. Es ist deswegen
so großartig, weil dort ein Stück Hamburg von jungen Künstlern und Aktivisten erkämpft, gerettet, erobert und transformiert wurde.
Was ist Ihre persönliche Bausünde hier?
Da gibt es so einige, der Abriss der Essohäuser hat mich sehr berührt.
Was sollte in der Stadt noch passieren? Was fehlt in der Stadt?
Alles ist da. Etwas mehr unangepasster Aufbruch und Zukunftsvisionen
jenseits von Profit und Stadtmarketing wären wundervoll!
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72
Beschreiben Sie bitte kurz Ihren Arbeitsplatz, was ist Ihnen dort am
wichtigsten und was am liebsten?
Ich mag die Aussicht von meinem Office auf die Kampnagel-Kräne, den
Kicker im Flur, Nadines Büro. Am wichtigsten sind mir eine gute Arbeitsatmosphäre und meine überwiegend engagierten und inspirierenden MitarbeiterInnen.
Wie sind Sie in der Stadt unterwegs? (Auto, Fahrrad, ÖPNV, zu Fuß…)
Vespa, Fahrrad, zu Fuß, alle Bahnen, Car-Sharing, Taxi, ab und an mit
Schiff oder Segelboot. Am liebsten fahre ich Vespa an lauen Sonnentagen
oder mache ausgiebige Spaziergänge an freien Tagen...
Welches ist Ihr Lieblingsrestaurant in Hamburg?
Es gibt zwei: Pavone, ein wunderbarer Italiener gleich gegenüber von
Kampnagel und Come Prima in Eppendorf, wo ich mit zwei Freunden
sehr regelmäßig hingehe. Beides Familienbetriebe, man kennt sich, das
Essen ist lecker und ich fühle mich wie zu Hause.
Frau Deuflhard, wir danken für das Gespräch.
D 12 0
W W W.FEUERRING.CH
73
KUNST UND KULTUR
Erik Kessels, 24HRS in photos © Erik Kessels
Phillip Toledano, Nikki, aus der Serie: A New Kind
of Beauty, 2008 – 2010 © Phillip Toldedano
THE DAY WILL COME
Bild-/Textquelle: Triennale der Photographie Hamburg
6. Triennale der Photographie Hamburg
Im Juni bietet Hamburg Fotografie- und Kunstinteressierten wieder die Möglichkeit, sich
intensiv mit Fotografie auseinanderzusetzen.
Zehn Tage konzentriert die Triennale der Photographie außergewöhnliche Ideen, Begeisterung
und Engagement für die Fotografie in Vorträgen,
Filmen, Projektionen, Begegnungen und Ausstellungen in Museen und Galerien, ergänzt von
einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm.
Das Motto der Triennale, „The Day Will Come“,
ist ein Bibelzitat und soll anregen, über die Zukunft der Fotografie in technischer und vor allem
in ästhetischer Hinsicht nachzudenken. In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Kuratoren,
Künstlern, Futurologen und Soziologen wird
eine Brücke in die Zukunft geschlagen. Dabei
sollen verschiedene Aspekte von unterschiedlichen Standpunkten aus beleuchtet werden. Die
Stiftung historischer Museen erforscht unter
dem Titel „The Day Will Come When The Past
Meets The Future“ ihre fotografischen Sammlungsbestände in Zusammenarbeit mit fünf
zeitgenössischen Künstlern der Gruppe Sputnik. Im Fokus des Hauses der Photographie/
74
Adrian Paci - Centro di Permanenza temporanea, 2007, Sammlung Deutsche Bank © Courtesy the artist,
Galerie Peter Kilchmann, Zürich, Kaufmann & repetto, Mailand
KUNST UND KULTUR
lung F.C. Gundlach gezeigt. Das Bucerius Kunstforum thematisiert unter „The Day Will Come
When Water Matters“ die Ressource Wasser in
Fotografie und Malerei, und das Museum für
Kunst und Gewerbe wird mit „The Day Will
Come When We Share More Than Ever“ das
Phänomen des Netzwerkens durchleuchten. Die
Hamburger Kunsthalle widmet sich in „The Day
Will Come When There Is Hope“ den ambivalenten und höchst kontroversen Momenten des
„Prinzips Hoffnung“ in der zeitgenössischen Fotografie, während der Kunstverein in Hamburg
unter „The Day Will Come When Photography
Revises“ sechs Fragen an die Fotografie stellt zur
Relevanz des Fotografischen innerhalb zeitgenössischer Bilddiskurse.
Catherine Balet, Strangers in the Light #1, 2009 © Catherine Balet
Deichtorhallen stehen unter „The Day Will Come
When Man Falls“ verschiedene Werkgruppen
des New Yorker Fotografen Phillip Toledano, der
gesellschaftsrelevante und persönliche Zukunfts-
visionen entwickelt. Inhaltlich und thematisch
ergänzend werden in einer Kabinettausstellung
sechzig historische und zeitgenössische Porträts
unterschiedlichster Fotografen aus der Samm-
In einem Containerdorf vor den Deichtorhallen
wird zehn europäischen Fotofestivals und zehn
europäischen Fotoschulen eine Plattform und
den Besuchern und Fotografen die Möglichkeit
zum Austausch geboten.
Veranstaltungsdauer: 18. bis 28. Juni 2015
www.phototriennale.de
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KUNST UND KULTUR
Penelope Umbrico - Signals Still, 2011, Courtesy Mark Moore Gallery, USA, and XPO Gallery, Paris, © Penelope Umbrico
WHEN WE SHARE MORE THAN EVER
Das Phänomen des Netzwerkens
Mehr denn je wird geknipst und digitalisiert –
unzählige Aufnahmen sammeln sich auf Festplatten und in Clouds, werden im Internet geteilt
und kommentiert. Portale wie Facebook und
Flickr, aber auch professionelle Bilddatenbanken lösen jedoch nur andere, ältere Formen der
Archivierung, des Transfers und der Interaktion
ab. Im Rahmen der Triennale der Photographie
Hamburg 2015 widmet sich das Museum für
Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) diesen
neuen Sammlungen und Gebrauchsweisen der
Fotografie. Das übergreifende, in die Zukunft
weisende Motto der Triennale „The Day Will
Come …“ nimmt das MKG zum Anlass, unter
dem Titel „When We Share More Than Ever“
über das Teilen von Bildern nachzudenken. Die
Ausstellung zeigt, wie der kontinuierliche und
zunehmende Austausch digitaler Fotografien
heute an die Geschichte des analogen Mediums anknüpft. Seit ihrer Frühzeit Mitte des 19.
Jahrhunderts dient die Fotografie dazu, visuelle Eindrücke festzuhalten, aufzubewahren und
zu kommunizieren. In zehn Kapiteln beleuchtet
die Schau ausgewählte Bereiche fotografischer
Praxis, in denen das Sammeln und Teilen von
76
Bild-/Textquelle: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
unbekannt - Full Moon, 1850-1900, © Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Bildern eine Rolle spielte – und immer noch
spielt. Sie zeigt über 200 historische Werke aus
der Sammlung des MKG und stellt ihnen zwölf
zeitgenössische künstlerische Positionen gegenüber. In ihren Arbeiten reflektieren die Künstler
die Gebrauchsweisen der digitalen Fotografie
und die Mechanismen und Auswirkungen der
neuen Medien. Sie beschäftigen sich mit dem
Internet als neuem Bildarchiv, mit neuen Bildersammlungen wie Apple Maps, mit Fotografien
auf eBay oder mit dem Austausch von Bildern
über Mobiltelefone. Ein wichtiger Aspekt ist auch
die digitale Bildersammlung als Recherchequelle
und Inspiration für die Gegenwartskunst sowie
die Relevanz der klassischen analogen Sammlung
in Bezug auf die heute vielbeschworene Bilderflut.
KUNST UND KULTUR
Ai Weiwei - 16 June, 2014, auf Instagram gepostetes
Foto, Courtesy Ai Weiwei Studio, © Ai Weiwei
David Horvitz - The Distance of a Day, 2013, Courtesy Chert, Berlin, © David Horvitz
Das Kapitel „Sharing Evidence“ beispielsweise
beleuchtet die fotografische Dokumentation von
Ereignissen: Fotojournalistische Reportagen und
Pressebilder aus den 70er Jahren werden hier
mit Handybildern in Beziehung gesetzt. Diese
haben in den letzten Jahren eine neue Form des
Bürgerjournalismus ermöglicht und damit die
traditionelle Bildberichterstattung verändert,
da jeder Augenzeuge potentiell zum Reporter
werden kann.
Die weiteren Kapitel: „Sharing the World“, „Sharing Knowledge“, „Sharing Memories“, „Sharing
a Portrait“, „Sharing Photographs“, „Sharing a
Collection“, „Sharing Products“, „Sharing Intimicy“, „Sharing a Group“.
Ausstellungsdauer: 19.06. bis 20.09.2015
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Steintorplatz, 20099 Hamburg
www.mkg-hamburg.de
77
© Moths Architekten
AUSFLUGSTIPP
WIND UND WASSER Direkt am Anleger im Hafenbereich der Insel
Norderney liegt das neue Nationalpark-Haus
„Wattwelten“, das mit seinen außergewöhnlichen, am Spiel der Elemente orientierten Fassaden und der weithin sichtbaren Vogelskulptur
auf dem Dach unverwechselbar ist. Es ist das
größte und modernste Nationalpark-Haus auf
den Inseln und wurde vom Hamburger Architekturbüro Prof. Moths errichtet. Das Gebäude,
das bereits durch sein Äußeres die Naturgewalten
der Nordsee erlebbar macht, setzt diese Thematik
im Inneren mit einer unkonventionellen Ausstellung vom Büro Impuls-Design fort, die eine
zeitgemäße und angemessene Präsentation des
UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer bietet.
Das Erlebniszentrum entwickelt spielerisch Wissen rund um die inhaltlichen Schwerpunkte Biodiversität, ökologische und geologische Prozesse
sowie Nachhaltigkeit.
Das freistehende Gebäude des NationalparkHauses besteht aus zwei zusammengesetzten
Baukörpern, die sich durch unterschiedliche,
assoziativ gestaltete Fassaden voneinander abheben. Der eingeschossige Baukörper symbolisiert
78
© Moths Architekten
Assoziativ gestaltete Fassaden prägen das Nationalpark-Haus auf Norderney
© Moths Architekten
© Moths Architekten
AUSFLUGSTIPP
© Impuls-Design
Der flache, eingeschossige Baukörper liegt parallel zur Straße, an der sich die Inselbesucher
vom Hafenanleger in Richtung Stadt bewegen.
Der zweigeschossige Baukörper springt zurück
und bildet so einen Platz aus, der Holzbogen
markiert den Eingang. Das Foyer mit Kasse und
Shop, sämtliche Neben- und Sanitärräume, die
Verwaltung, sowie die Umweltbildung und die
Wechselausstellung sind auf den zwei Ebenen des
hohen Baukörpers verteilt. Die Ausstellung, die
Aquarien sowie die Haustechnik befinden sich
im flachen Gebäudeteil. Das Raumprogramm
ist von außen klar ablesbar und innen leicht zu
erfassen. Einen Höhepunkt bildet im wahrsten Sinne des Wortes die Dachterrasse. Neben
© Moths Architekten
mit der Wattfassade die typischen Rippeln, die im
Zusammenwirken von Land, Wasser und Wind
bei Ebbe geformt werden. Massive, hartkantig
geschnittene Holzlamellen bilden in der Summe
eine weiche Wellenform und verweisen auf die
so typische Topografie des Wattenmeeres. Der
zweigeschossige Baukörper ist durch die Windfassade geprägt. Tausende Windzeiger aus Holz
lassen ein dynamisches, an Wetterkarten erinnerndes Bild entstehen. Die auf einer dunklen
Grundplatte befestigten Windzeiger sind auf
einer Achse beweglich gelagert und schwingen
je nach Windstärke tatsächlich im Wind und
schaffen ein bewegtes Bild auf der Fassade.
einem imposanten Ausblick auf das Wattenmeer
bestimmt hier die Skulptur einer Kornweihe die
Wahrnehmung der Inselnatur. Kornweihen sind
Greifvögel und gehören zu den seltensten und am
stärksten bedrohten Brutvögeln in Deutschland.
Sie können fast nur noch im niedersächsischen
Wattenmeer erlebt werden und sind die Symbolart für die Insel Norderney.
www.moths-architekten.de
www.impuls-design.de
www.nationalparkhaus-norderney.de
79
ARCHITEKTUR
NEWS
AKTUELLES AUS HAMBURG
Architektur Sommer CUBE-Tipp 3
© Rouli Lecatsa
© Bestand Initiative City-Hof, Hamburg
Architektur Sommer CUBE-Tipp 2
© Thomas Henning, 1979, Museum der Arbeit
Architektur Sommer CUBE-Tipp 1
ARCHITEKTUR-COMICS ZUR MO- CITY-HOF: DER (UN)MENSCHLICHE HAMBURG IN DER FOTOGRAFIE
DERNE
MASSSTAB
Drei Sonderausstellungen der Historischen MuseEine undogmatische, humorvolle Auseinandersetzung von Studierenden der Fachhochschule
Bielefeld am Lehrstuhl von Prof. Rouli Lecatsa mit
Architekturikonen der Moderne, ihren Hauptprotagonisten und individuellen Schicksalen, in
Zeichnung und Collage sowie Mischtechnik aus
Skizze und Computeranimation.
Die Studierenden haben Zeichnungen erstellt, die
wie in einem Comic – aufs Wesentliche reduziert
– erfundene Geschichten erzählen. Die Stories
basieren auf Fakten, die eingehend recherchiert
wurden, um dann anekdotisch illustriert zu
werden. Die meisten Arbeiten setzen sich mit
der klassischen Moderne auseinander: mit der
Ideologie, den Bauten, den Hauptprotagonisten
und deren individuellen Schicksalen.
Sie richten aber auch den Blick auf die zeitgenössische Architektur und hinterfragen renommierte
Bauwerke, ihre funktionalen und ästhetischen
Werte. Durch Zeitreisen gelingt es den Autoren
Gegenwart und Vergangenheit zu durchmischen.
Fiktion und Fakten werden geschickt und phantasievoll kombiniert; willkürliche Interpretationen
und erfundene Ereignisse üben unbefangen und
anarchisch eine Kritik aus aufs Architekturgeschehen und seine Tradition.
Ausstellung vom 05.06. bis 30.06. in der
Fachbuchhandlung Sautter + Lackmann
Mo. bis Fr. 10-19 Uhr und Sa. 11-18 Uhr
Eröffnung: Do. 4. Juni, 19 Uhr
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80
Der City-Hof ist einer der markantesten Nachkriegsbauten in Hamburg. Die vier Türme, auch
City-Hochhäuser genannt, wurden von 1956 bis
1958 erbaut, als letztes großes Werk des Architekten Klophaus, der mit vier Bauten (Mohlenhof,
Pressehaus, Altstädter Hof, Bartholomay-Haus)
den Stil des benachbarten Kontorhausviertels
maßgeblich prägte. Für Denkmalschützer steht
der City-Hof symbolisch für den Aufbruch Hamburgs in die Moderne der zweiten Hälfte des
20. Jahrhunderts. Die Stadt Hamburg möchte
als Eigentümerin die Gebäude abreißen und das
Grundstück neu bebauen lassen. Die Initiative
City-Hof kämpft für den Erhalt von Hamburgs
wohl umstrittenstem Denkmal und bietet mit
verschiedenen Veranstaltungen die Möglichkeit,
die Geschichte des Ensembles kennen zu lernen
und sich eine eigene Meinung zu bilden.
Führungen City-Hof
24.05. / 28.06. / 26.07., jeweils 11 Uhr
Ausstellung historischer Fotografien vom CityHof, performative Führung und Filmvorführung,
dazu: passende Speisen und Getränke
22.07. bis 25.07. ab 18:30 Uhr
Die lange Nacht der Leca-Platte 2
31.07. ab 18 Uhr
Unter grauem Eternit verbirgt sich die weiße
Leca-Platte. Ihr zu Ehren wird die vergessene
Passage des City-Hofes für eine lange Sommernacht wieder zum Leben erweckt – dieses Mal
im Geist der 1950er Jahre mit Musik, Fotoausstellungen, Installationen, Filmvorführungen,
Illuminationen, Live-Siebdruck und Führungen.
www.city-hof.org
en Hamburg im Rahmen der Triennale der Photographie 2015 begründen ein Format, in dem
die dokumentarische Kunstform Fotografie mit
historischen Fragestellungen verbunden wird und
erstmals Höhepunkte der fotografischen Sammlungsbestände aus stadt- und kulturhistorischer
Perspektive gezeigt werden. In Kooperation mit
dem Fotografen-Kollektiv Sputnik Photos aus
Warschau zeigen die drei Ausstellungen neben
den historischen Aufnahmen zeitgenössische
fotografische Visionen vom zukünftigen Leben
in Hamburg und Norddeutschland.
Die Ausstellung „Stadt Bild Wandel“ im Hamburg
Museum präsentiert mit bisher noch nie gezeigten
Dokumentarfotografien von Georg Koppmann
und Wilhelm Weimar sensationelle Momente aus
der Stadtentwicklung Hamburgs aus den Jahren
1870 bis 1913.
19.06. bis 18.10.2015
Das Altonaer Museum hinterfragt in der Ausstellung „Stille Bauern und kernige Fischer?“ anhand
herausragender historischer Porträt- und Landschaftsaufnahmen aus dem frühen 20. Jahrhundert das damalige Bild von Norddeutschland in
der Fotografie.
19.06. bis 22.11.2015
In der Ausstellung „Fofftein“ im Museum der
Arbeit sind mit den pointenreichen Bildern von
Germin, Thomas Henning und Adam Panczuk
prägende Erinnerungsbilder und überraschende
Beobachtungen aus dem Hamburger Arbeits- und
Lebensalltag der letzten Jahrzehnte zu sehen.
19.06. bis 27.09.2015
www.historische-museen-hamburg.de
VERANSTALTUNGEN
BUCHTIPP
VERANSTALTUNGEN IN
HAMBURG
© Nino Herrlich
Kulturfestival
© Handelskammer Hamburg/Daniel Sumesgutner
Handelskammer
TAG DER OFFENEN TÜR ALTONALE
Die Handelskammer lädt anlässlich
ihres 350. Geburtstags zu einem
„Tag der offenen Tür“ ein. Am 20.
und 21. Juni jeweils von 10 bis 17 Uhr
wird in den drei Börsensälen und im
1. Obergeschoss des spätklassizistischen Gebäudes am Adolphs­platz
ein buntes und abwechslungsreiches Programm geboten. Die drei
thematischen Schwerpunkte in den
Sälen folgen dem neuen Markenkern der Kammer: Dienstleistung
und Service („Wir beraten Unternehmen“), Interessenvertretung
gegenüber Politik und Verwaltung
(„Wir bündeln Interessen“) und
Aus- und Weiterbildung („Wir bilden Menschen“). Im Erdgeschoss
und im 1. Stock können die Besucher Neues und Überraschendes
entdecken, bei vielen interaktiven
Aktionen teilnehmen, mit Mitarbeitern und Ehrenämtlern aus der
Wirtschaft diskutieren und auch
für ihr leibliches Wohl sorgen. Auf
Unternehmer, Paare, Singles, Eltern
und Kinder und Touristen warten
unter anderem: eine Kletterwand,
eine Schatzsuche, diverse Führungen, Azubi-Bewerbungstests, die
Mitmachstation „Bau Dir Deine
Stadt“, das Olympia-Café, Fitness
und Gesundheit am Arbeitsplatz,
Gründungsberatung, Berufe-Kino,
ein Bücher-Flohmarkt und vieles
mehr.
Seit nun mehr als 17 Jahren werden
unter dem Motto „lokal – nachhaltig – international“ unterschiedliche und außergewöhnliche Orte
über einen Zeitraum von mehr als
zwei Wochen mit Literatur, Film,
Kunst, Theater und Musik bespielt.
Die Bühne ist der Bezirk Altona, die
Regisseure und Akteure sind seine
Bewohner, Initiativen und Gewerbetreibende. Den Abschluss findet
das Kulturfestival mit dem großen
Straßenfest: Vom 03. - 05. Juli 2015
präsentieren sich Kleinkünstler, Infostände, Gastronomen, Hamburgs
größter Open Air Flohmarkt, Kinder- Kunst- und Designmeilen sowie
ein Musikprogramm auf 13 Bühnen.
Zeitraum: 20. bis 21.06.2015
Derby-Park Klein Flottbek
www.hk24.de
22609 Hamburg
Zeitraum: 19.06. bis 05.07.2015
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Haus- und Gartenmesse
HOME & GARDEN
HAMBURG
Bereits zum 19. Mal öffnet die Home
& Garden vom 25. bis 28. Juni 2015
ihre Tore auf dem Traditionsgrund
des Hamburger Derby-Parks. Über
200 Aussteller zeigen ein breites
Spektrum an Produkten für die
Innen- und Außeneinrichtung,
Home-Entertainment, Kunst, Life­
style und Feinkost.
Zeitraum: 25. bis 28.06.2015
www.homeandgarden-net.de
RAUMIDEEN
Kreativatlas für Möbel und Einbauten
Wohnraum ist knapp. Und selbst, wenn man ein Haus besitzt oder in einer
größeren Wohnung lebt – um Stauraum ist man immer verlegen. Folglich
sind gute Ideen gern gesehen, Räume zu schaffen, die einem helfen, die
Wohnfläche optimal zu nutzen, alle Dinge des täglichen Lebens praktisch
und formschön um sich zu organisieren.
Da kommt ein neuer Wohn-Ratgeber gerade recht: „Raumideen – Kreativatlas
für Möbel und Einbauten“ ist ein großartiger Ideenfundus mit umsetzbaren
Beispielen für Bauherren und Planer. Autor Andreas K. Vetter portraitiert
über 160 Projekte und Werke von Architekturbüros und Innenarchitekten,
denen es gelungen ist, außergewöhnliche, stilvolle und dabei äußerst platzsparende Lösungen zu finden. Mangelnder Stauraum, verwinkelte Räume
und knappe Eingangsbereiche verlangen nach individuellen Multifunktionslösungen. Sei es im Koch-/Essbereich, im Schlafzimmer oder auch im
Badezimmer – es sind durchweg Lösungen mit faszinierenden Details und
überraschenden Einbauten, die Vetter beschreibt. Klar nachvollziehbar und
verständlich durch illustrierte Grundrisspläne und Projektbeschreibungen.
Dabei steht Raumideen für „Individualität gegen Standard“ und „Differenzierung statt Vereinheitlichung“.
Andreas K. Vetter
Raumideen – Kreativatlas für Möbel und Einbauten
2015. 192 Seiten, 632 Farbfotos, 25 x 28 cm, Flexcover
[D] 49,95 Euro / [A] 51,40 Euro
ISBN: 978-3-7667-2148-8
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IMPRESSUM
CUBE 02|15
Das Hamburger Magazin für Architektur,
modernes Wohnen und Lebensart
Chefredaktion
Gerrit Menke, (verantwortlich)
Folker Willenberg (verantwortlich)
Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf
Telefon 0211-650264-0
Verlag
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Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf
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Sitz und Registergericht:
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Geschäftsführung
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Redaktion
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Kelly Kelch, Gerrit Menke, Tina Morgenstern, Folker Willenberg
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Urheber- und Verlagsrecht
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Oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen,
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CUBE Köln Bonn, CUBE Frankfurt / R hein-Main, CUBE Stuttgart,
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Mobil 0172 399 888 9
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Architektur,
Das Magazin für und
modernes Wohnen und das
Lebensart für Essen t
westliche Ruhrgebie
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modernes Wohnen
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Lebensart für Essen
und das
westliche Ruhrgebiet
03 |13
ände Rheinelbe
de auf dem Zechengel
– Wohn- und Bürogebäu
nis
Lebendiger Kubus
ARCHITEKTUR
Natur als Raumerleb
Würfelspiel –
schützte Kirchen
Transparentes
en für denkmalge
IMMOBILIEN
– Neue Perspektiv
sind wandelbar
BAUKULTUR Kirchen
in der Kunst
HAIR!– Das Haar
KUNST UND KULTUR
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ARCHITEKTUR Lebendiger
Kubus – Wohn- und
Bürogebäude auf
IMMOBILIEN Transparentes
dem Zechengeländ
e Rheinelbe
Würfelspiel – Natur
als Raumerlebnis
BAUKULTUR Kirchen
sind wandelbar – Neue
Perspektiven für denkmalgesch
KUNST UND KULTUR
ützte Kirchen
HAIR!– Das Haar
in der Kunst
Art Direction
Folker Willenberg
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