PULS 01 | 2017 MAG AZIN FÜR BEWEGUNG IN DER ARCHITEKTUR LIVING LEVELS VON NPS TCHOBAN VOSS NEW YORK EROBERN – INTERVIEW MIT BIG ENERGIEAUTARKES MEHRFAMILIENHAUS VON RENÉ SCHMID ARCHITEKTEN TURMBAUTEN – DIE GENESE DES HOCHHAUSES 01 | 2017 EDITORIAL Bauen für den Subkontinent: der Architekt Sanjay Puri ZUR SACHE: WOHNEN IN INDIEN puls im Gespräch mit dem indischen Architekten Sanjay Puri Wie wird das Thema Wohnen augenblicklich Was sind für Sie derzeit die internationalen Sonnendach. Nahezu das gesamte Areal wird in Indien diskutiert? Trends im Wohnungsbau? begrünt, zu Fuß erschließbar und mit einer Anders als im Süden Indiens haben die meis- Für indische Großstädte wie Mumbai und Delhi Parkgarage ausgestattet sein. ten Stadtbewohner von Mumbai oder Delhi gibt es aufgrund der wenigen freien Baugrund- kaum die Option, in einem frei stehenden stücke keine andere Möglichkeit, als Hoch- Welche Bedeutungen haben Aspekte der Einfamilienhaus zu wohnen, sondern müssen häuser zu bauen. Für das tropische Klima, das Nachhaltigkeit bei Ihren Wohnprojekten? auf Wohnungen ausweichen. Aber zwischen in den meisten Städten Indiens vorherrscht, Nachhaltigkeit ist der Schlüssel zu allen mei- beiden Städten gibt es in diesem Punkt Un- sind geschlossene, gläserne Türme sicherlich nen Wohnprojekten. Weil die Temperaturen terschiede: In Mumbai wohnt man gerne hoch die schlechteste Lösung. Gegenwärtig geht der in Indien in acht von zwölf Monaten die 30° oben im Gebäude und blickt auf die Stadt, Trend zu Wohnhochhäusern mit großzügig be- übersteigen, sind gezielte Maßnahmen zur Be- wohingegen ein typischer Einwohner Delhis grünten Dachflächen oder individuell nutzba- lüftung und Verschattung nötig. Der Rückgriff eher eines der unteren Stockwerke vorzieht. ren Terrassen in den Zwischengeschossen. auf regionale Materialien ist ebenfalls von In Europa debattiert man gerade viel über Was ist für Sie eine gelungene Wohnumge- knapp werdenden Wohnraum in den Metro- bung … und wie kann man sie schaffen? Da wir so neugierig sind … wie wohnen Sie polen. Sind Themen wie diese in Ihrer Heimat Eine gelungene Wohnumgebung wäre für mich selbst? virulent? eine mit vielen begrünten Freiluftflächen, Un- Drei Jahre habe ich danach gesucht: Meine Auch in Indien ist augenblicklich günstiger terhaltungs- und Sportangeboten und Räumen Wohnung ist das Penthouse eines achtstöcki- Wohnraum knapp. Studien zufolge fehlen für die unmittelbaren Bedürfnisse. Ein Bei- gen Wohngebäudes, das 12 Meter oberhalb des derzeit rund 25 Millionen Wohnungen. In den spiel: In Surat planen wir ein Gebäude mit 120 Straßenlevels liegt. Die komplette Wohnung ist nächsten zehn Jahren werden wir also eine in- Wohnungen – zu jeder gehören fünf Zimmer, zum Ozean ausgerichtet. Ich habe sie insbeson- tensivere Bautätigkeit erleben als in den ver- ein privater Fitnessraum, ein Arbeitszimmer dere wegen der Terrasse gewählt, die einen un- gangen zwei Dekaden. und Zugang zu dem 800 Quadratmeter großen beschreiblichen Ausblick auf das Meer gewährt. großer Bedeutung. 2 INHALT 01 | 2017 | BEWEGUNG IN DER ARCHITEKTUR IN DIE HÖHE BAUEN • S. 4 VISIONEN: WOHNEN AUF MINIMALEM RAUM • S. 8 EIN HAUS, DAS SICH SELBST MIT ENERGIE VERSORGT • S. 12 WOHNHOCHHAUS NAHE DER EAST SIDE GALLERY • S. 18 BEHUTSAM GESETZTER HAMBURGER STADTBAUSTEIN • S. 26 NEWCOMER: WIRTH ARCHITEKTEN • S. 32 ABGRENZUNG VON SUBURBIA – BJARKE INGELS GROUP IM INTERVIEW • S. 36 BUSCH-FREE@HOME WIRELESS• S. 40 04 12 22 04 MACRO RENAISSANCE DES WOHNTURMS Puls ist auch als kostenlose App-Version für iPhone, iPad oder iPod touch erhältlich. Dieses Mal bietet die App unter anderem zusätzliche Entwürfe der Bjarke Ingels Group. VON PETER KOERNER 08 VISIONEN MINIMAL HOUSING 12 PRAXIS I ENERGIEAUTARKES MEHRFAMILIENHAUS 18 PRAXIS II puls 1 | 2017 Titelfoto: Roland Halbe Bildbearbeitung: Raphael Pohland, Minister von Hammerstein Fotos Inhalt: Iwan Baan, Patrick Bingham und Stefan Müller LIVING LEVELS – HOCHHAUS AN DER SPREE 22 PRAXIS III MAISONETTE-WOHNUNG, FRANKFURT 26 PRAXIS IV CINNAMON TURM, HAMBURG 36 30 STATEMENTS ZUM THEMA HOCHHAUS 32 NEWCOMER WIRTH ARCHITEKTEN, BREMEN 33 PEOPLE DAS WORLD ARCHITECTURE FESTIVAL 36 ZU BESUCH KAI-UWE BERGMANN, BIG 40 NEWS BUSCH-FREE@HOME WIRELESS 42 DENKANSTOSS DIE PREISFRAGE ZUM AKTUELLEN THEMA 43 BÜCHER / IMPRESSUM 3 4 Patrick Bingham MACRO Peter Körner arbeitet seit 2010 als freier Kurator am Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main. Zuletzt kuratierte und organisierte er den Internationalen Hochhaus Preis 2016, der zweijährlich gemeinsam vom DAM, der Stadt Frankfurt und der Deka Bank vergeben wird. RENAISSANCE DES WOHNTURMS Vorbei sind die Zeiten, in denen Wohnhochhäuser als schlichte, unästhetische Kästen daher kamen. Wie der Internationale Hochhaus Preis 2016 zeigte, entstehen die Highrise-Projekte von heute bevorzugt in den Metropolen der globalisierten Welt und bieten exklusiven Komfort und phänomenale Aussichten. Auch in Deutschlands Großstädten sind in den letzten Jahren herausragende Hochhäuser entstanden – und einige Projekte prominenter Baumeister stehen kurz vor der Vollendung. Nachdem Wohnhochhäusern in Deutschland seit den aktuell Wohnungen im Hamburger Cinnamon Tower (57 1960er- und 1970er-Jahren ein negatives Image anhaftete, Meter hoch, mit 10 Wohneinheiten von Bolles + Wilson) oder gewinnt diese Wohnform zurzeit zunehmend an Popularität. in dem im Bau befindlichen Strandhaus (ca. 60 Meter hoch, Während sich Wohntürme in peripheren Trabantenstädten mit 66 Wohneinheiten von Richard Meier & Partners Archi- zu sozialen Brennpunkten entwickelten, stehen die neuen tects) bis zwischen einer und fünf Millionen Euro. Dies liegt Hochhäuser meist in besten innerstädtischen Lagen. In den zum einen an den immensen Grundstückspreisen in Topla- florierenden Metropolen Deutschlands, in denen der Bau- gen von Großstädten, zum andern an den immer strengeren grund rar und dadurch besonders teuer ist, sprießen die So- Auflagen beim Bau von Hochhäusern, beispielsweise beim litäre wie nie zuvor gen Himmel. Ob mit Wohnhochhäusern Brandschutz. Hinzu kommen die mit der Höhe proportional jedoch der Wohnungsknappheit in Städten wie Berlin, Ham- wachsenden Anforderungen an die Technik und die gleich- burg, München oder Frankfurt begegnet werden kann, bleibt zeitig wachsenden Ansprüche der Kaufinteressenten. Diese abzuwarten. Insbesondere im flächenarmen Frankfurt, das Kostenfaktoren treiben aufgrund der enormen Nachfrage den Zuzug neuer Einwohner kaum bewältigen kann, boomt auf dem Wohnungsmarkt die Preise für die Luxuswohnun- momentan der Bau von neuen Wohntürmen. Mehr als zehn gen in die Höhe. Die Immobilienanbieter versuchen, dem Gebäude mit Wohnnutzung sind im Bau. Besonders spekta- hohen Kaufpreis mit exklusiven Features für die Hausge- kulär sind darunter der Grand Tower (172 Meter hoch mit 401 meinschaft wie Schwimmbad, Tiefgarage, Dachgärten und Wohneinheiten von Magnus Kaminiarz & Cie Architektur) Portier zu entsprechen. Begrünte, nachbarschaftliche und der Neubau des „Henninger-Turms“ (140 Meter hoch mit Strukturen im Wolkenkratzer: 207 Wohneinheiten von Meixner Schlüter Wendt, Architek- Aus großen Metropolen wie New York oder London hört WOHA Architects entwickelten ten). So kommen derzeit über 2.000 neue Wohnungen auf man allerdings, dass die neuen Luxuswohnungen in Hoch- für ihr Wohnhochhaus SkyVille@ den Markt. häusern vielfach ausländischen Investoren als Feriendomizil oder nur als Geldanlage dienen und die meiste Zeit leer Dawson in Singapur eine hochverdichtete Megastruktur, die aus Allerdings ist diese Wohnform zumindest vorerst nur für stehen. Auch bei Wohntürmen in Deutschland sind ähnli- zwölf „Sky Villages“ besteht. die oberen Einkommensschichten erschwinglich. So kosten che Entwicklungen zu befürchten. Solange es jedoch keine 5 CIM Group MACRO Mit 432 Park Avenue schuf Rafael Viñoly das höchste reine Wohngebäude der Welt. In den exklusiven Wohnungen bieten die großzügigen Fensterflächen atemberaubende Aussichten. gesetzlichen Regelungen gibt, die dem vorbeugen, bleibt nur die Hoff- der gebauten Wohnungen sozial gefördert sein müssen. Bisher wurden nung, dass diese Luxuswohnungen wenigstens vermietet werden und solche Auflagen selten und zumeist fernab der Luxusimmobilie nur am zeitweise zu einer Entlastung auf dem Wohnungsmarkt führen. Stadtrand umgesetzt. Aufgrund der hohen Baukosten und der negativen Erfahrungen der Vergangenheit im niedrigeren Preissektor sind in Während Wohnhochhäuser zurzeit für wohlhabende Bürger reserviert Stadtrandlagen Wohnhochhäuser hingegen weniger zu erwarten. zu sein scheinen, gibt es jedoch berechtigte Hoffnung, dass der Hochhaustrend in der Zukunft auch Wohnraum für die Mittelschicht schaf- In Deutschland und Europa werden Wohnhochhäuser in den nächsten fen wird. In New York, das nach einer längeren Immobilienkrise zurzeit Jahren eher Ausnahmen bleiben. Auch wenn zurzeit Wohntürme für Pro- wieder einen Hochhaus-Boom erlebt, werden Bauherrn von Hochhäu- jektentwickler noch lukrativ erscheinen, das Potenzial an zahlungskräfti- sern durch Steuererleichterungen dazu bewegt, in ihre Bauprojekte gen Kaufinteressenten ist auch hierzulande begrenzt. Wohnungen mit günstigen Mieten zu integrieren. Diese sozial geförder- Im nicht europäischen Ausland hingegen, insbesondere in Asien, sind der ten Wohnungen werden dann unter den Wohnungsinteressenten, deren Bedarf an Wohnungen und die Flächenarmut noch viel alarmierender als Einkommen eine bestimmte Obergrenze nicht übersteigen darf, verlost. Beim Hochhausprojekt VIA 57 West von BIG in New York, Gewinner des diesjährigen Internationalen Hochhaus Preises, wurden auf diese Art 142 der 709 Mietwohnungen In Singapur sind riesige „Wohnmaschinen“ mit bis zu 1.000 geförderten Wohnungen in Planung. vergeben – ein Musterbeispiel, wie man in einem Hochhaus die verschiedensten Bevölkerungsschichten vereinen kann. bei uns. Wegen der explodierenden Einwohnerzuwächse werden in den wachsenden Metropolregionen die Zahl, der Umfang und die Höhe der Wohnhochhäuser dauerhaft ansteigen. Immer größere Einwohnerzahlen erfordern eine stark verdichtete Architektur und den Bau in die Höhe. Dies führt zu gigantischen Bauformen, die mit den hierzulande bekannten Wohntürmen nur noch wenig gemeinsam haben. Auch in Frankfurt versucht die Politik dem Trend zu teuren Luxuswohnungen Einhalt zu gebieten und Wohnhochhäuser für alle Bürger zu In Singapur, dem aktuellen Hotspot für innovative Konzepte, plant das öffnen. Planungsdezernent Mike Josef (SPD) hat nun gefordert, dass auf Housing & Development Board (Wohnungsbaugesellschaft des Stadt- dem ehemaligen Deutsche-Bank-Areal zwischen Innenstadt und Ban- staates) gemeinsam mit einheimischen Architekturbüros riesige Wohn- kenviertel bei Frankfurts größtem Hochhausprojekt bis zu 30 Prozent maschinen. Diese beinhalten bis zu 1.000 geförderte Wohnungen und 6 bloomimages Courtesy Richard Meier & Partners Architects; Magnus Kaminiarz & CIE MACRO Die Eröffnung des Hamburger „Strandhaus“ (Entwurf: Richard Meier) ist für 2018 anvisiert (links), Magnus Kaminiarz & CIE planen den Grand Tower für das Frankfurter Europaviertel (rechts). begründen ganz neue Stadtviertel. Der Staat Singapur unterstützt seine schen Büroturm zum Wohn- oder Mixed-use-Projekt. International ließ Bürger beim Erwerb dieser Wohnungen, was zu einer hohen Identifikation sich dieser Trend bereits einige Jahre zuvor beobachten. Nun ist er auch bei mit den Gebäuden führt. Trotz ihrer Größe und der immensen Dichte bie- uns angekommen, allerdings in bescheidener Ausprägung. In New York ist ten diese Hochhausprojekte ein ungeahntes Maß an Lebensqualität. Um- insbesondere die Entwicklung der sogenannten „superslims“ interessant. fangreich begrünte Gemeinschaftsflächen mit Sport- und Freizeitangebot Auf kleinen, exorbitant teuren Innenstadtgrundstücken, wo meistens gehören zum Standard dieser Wohnlandschaften. Diese Gemeinschafts- noch die bisherige Bebauung abgerissen werden muss, entstehen immer flächen befinden sich auf verschiedenen Ebenen, auf den Dachflächen, höhere Türme auf immer kleineren Grundrissen. Nach Möglichkeit wer- aber auch am Boden. Diese Ebenen bewältigen nicht nur das tropische den noch die „air rights“ von den umliegenden Nachbarn erworben, damit Klima, sondern machen es sich auch zunutze, indem sie einen Erholungs- zusätzliche Höhenmeter genehmigt werden können. Auf Grund neuer wert garantierten. Das Projekt „Skyville @ Dawson“ von WOHA Architects Ingenieurstechniken werden Proportionen zwischen Breite und Höhe von beispielsweise basiert auf der Idee von miteinander verbundenen Dörfern 1:15 wie bei Rafael Viñolys 432 Park Avenue (Finalist beim Internationalen innerhalb eines Gebäudekomplexes, deren Bewohner sich gemeinsame Hochhaus Preis 2016) möglich. Sogar noch schlankere und höhere Türme Flächen teilen. Diese dörflichen Einheiten dienen als Vorlage für eine neu wie der „Central Park Tower“ von Adrian Smith und Gordon Gill sowie definierte soziale Gemeinschaft in einer stark verdichteten Umgebung. das Projekt „111 West 57 Street“ von Shop Architects sind bereits im Bau. Konzepte wie dieses werden vermutlich in naher Zukunft insbesondere Dabei befinden sich die Wohnungen mit atemberaubenden Ausblicken in asiatischen Megacitys viel Nachahmung finden, um den Bevölkerungs- in den oberen Etagen, während sich in den unteren Stockwerken die so- wachstum und die Landflucht zu bewältigen. Es ist davon auszugehen, genannten „amenities“ befinden. Im Hochhaus 432 Park Avenue sind dies dass in naher Zukunft in Asien ein Großteil der Bevölkerung in Hochhäu- beispielsweise Schwimmbad, Fitnessstudio, Spa, Billardzimmer, Konfe- sern leben wird. Diese Entwicklung wird uns noch viele innovative Hoch- renzraum, Gästezimmer, Privatbüros und ein exklusives Restaurant. Mit hausprojekte bescheren. einem reichen Angebot an Gemeinschaftsflächen buhlen die Bauträger um liquide Käufer, die nach Möglichkeit das Gebäude gar nicht mehr ver- New York: hohe Türme auf kleinen Grundrissen lassen brauchen. Gerne wird in den unteren Stockwerken auch ein Hotel Unter den fünf Finalisten des Internationalen Hochhaus Preises befand untergebracht, dessen Einrichtungen die Wohnungseigentümer mitnut- sich in diesem Jahr neben vier Wohngebäuden nur ein Büroturm. Dies ver- zen können. Im Vergleich dazu erscheinen die deutschen Wohntürme bis- deutlicht im globalen Hochhausbau die aktuelle Verlagerung vom klassi- her nahezu einfach und bescheiden. 7 VISIONEN WOHNEN – MINIMAL Minimal Housing, Sharing Communities und Mikroapartments sind angesichts der steigenden Immobilienpreise in den Metropolen viel diskutierte Themen und insbesondere Optionen für junge Menschen und Singles. Wir stellen einige – zum Teil schon experimentell erprobte – Visionen vor, die ein komfortables Wohnen auf begrenztem Raum ermöglichen. CABIN SPACEY Ausgelöst durch den Kommentar eines potenziellen Bauherrn wuchs in Das Innere der Häuser besteht aus einem festen Kern mit Sanitärbe- dem Berliner Architekten Simon Becker die Idee, sich mit innovativen reich und Küche. Darüber befindet sich eine kleine zweite Ebene, die der Wohnformen für unsere überfüllten und überteuerten Großstädte zu Bewohner als Rückzugs- oder Schlafbereich nutzen kann. Damit man beschäftigten. Was, wenn es die Möglichkeit gäbe, ungenutzte Flächen mit den Boxen leicht umziehen kann, sind die meisten Möbel quasi aus in den Städten temporär als Wohnraum nutzen zu können? Mit der Idee den Wänden klappbar. Eine großzügige Verglasung und Solarzellen auf wuchs auch das Team, Becker schloss sich mit Andreas Rauch zusammen. dem Dach runden den kompakten Baukörper ab. Eine Vision, die für Gemeinsam fanden die beiden Architekten heraus, dass allein auf 50.000 temporäre Nomaden genauso funktioniert wie auch für Familien oder Dachflächen in ihrer Heimatstadt Berlin Platz für solche temporären, WGs. Denn die Struktur, die einfach um den Kern herum wachsen kann, kleinen Bauvorhaben – in den USA „Tiny Houses“ genannt – wäre. Sie ist in ihrer Größe variabel. Natürlich benötigt der parasitäre Kubus vor wollen Wohnraum schaffen, der ihrer eigenen Generation gerecht wird. Ort einen Strom- und Wasseranschluss. Was allerdings so ziemlich die Einer Generation, die sich eigentlich eher eine „mobile“ Immobilie einzigen Anforderungen sind, denn Cabin Spacey ist leicht und bedarf wünscht, die vielleicht fürs Studium in eine Stadt geht, dann ein paar keiner speziellen Unterkonstruktion oder Absicherung. Aber die zwei Jahre im Ausland ist und später in verschiedenen anderen Großstädten kreativen Köpfe wollen mehr, als nur die Dächer Berlins mit ihrer Vision lebt – natürlich am liebsten immer zentral und idealerweise einfach er- erobern: Sie malen sich aus, dass es die kleinen Häuser in jeder größeren reichbar. Sie gründeten ein Start-up, die Finanzierung für den Bau des deutschen und vielleicht auch mal internationalen Stadt gibt. In ihrer ersten Prototyps erfolgte über Crowdfunding. Fantasie entsteht über den Dächern der alten eine ganz neue Stadt. 8 VISIONEN 9 VISIONEN PAUL JÄGER: MINIMAL SHARING HOUSING_ONE Was passiert, wenn eine Gruppe von etwa neun Leuten in einem Haus zunutzen. Daraus ergeben sich ideale Dämm- und Grauenergiewerte wohnt und sich die gesamte Inneneinrichtung und Infrastruktur teilen im Bezug zu den entstehenden Baukosten. Zusätzlich ermöglicht diese kann? Auf dieser Idee baute Paul Jäger, ein junger Absolvent der Leip- ungewöhnliche Form, den wichtigsten Bereich im Inneren optimal in ziger Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur, seinen Entwurf Szene zu setzen: Der große Gemeinschaftsraum ändert sich so durch die mit dem Titel „Minimal Sharing Housing_one“ auf. Durch das gemein- unterschiedlichen Wetter- und Jahreszeiten ständig. Er bildet das Zent- same Nutzen von Räumen und Funktionen wird den Bewohnern eine rum des Gebäudes, auf dessen Ausformulierung Paul Jäger seinen Fokus extrem nachhaltige Lebensweise ermöglicht, die auch die Architektur legte, um die notwendigen räumlichen Komprimierungen an anderen des Wohnhauses mit einbezieht. Dafür entwickelte Paul Jäger ein Ge- Stellen abzufangen. Die privaten Schlaf- und Wohnräume sind deshalb bäude, das ebenfalls reduziert in seiner Ausformulierung ist, um ar- dem zentralen Raum zuschaltbar und profitieren, zumindest temporär, chitektonische Vorteile zu erzeugen: Der monolithische Putzbau ist so von den großzügigen Abmessungen. Der utopisch wirkende Standort ausgebildet, dass das spitze Dach zu einem Teil der Fassade wird. Diese lässt an eine Nutzung in Form von temporären Unterkünften für Wan- starke Dachneigung war notwendig, um die Lebenszyklen und bauphy- derer denken. Das vielversprechende Konzept sollte auch an Stadträn- sikalischen Eigenschaften des Putzes und der Dämmung aus Stroh in dern funktionieren - vielleicht ja sogar eines Tages als große Siedlung, Kombination mit der geplanten Holzskelettkonstruktion optimal aus- die dann die technische Infrastruktur gemeinsam nutzen könnte. BLOON – WOHNBALLON, BOCHUM Im Sommer 2016 sorgte die transparente Blase, die auf Initiative der Architekturfakultät der Hochschule Bochum in der Innenstadt eine Baulücke ausfüllte, für Aufsehen. Die knapp 15 Quadratmeter der Wohnblase entsprechen einem durchschnittlichen WG-Zimmer, die ausrangierte Telefonzelle darunter trägt nicht nur die Wohnblase, sondern erfüllt mit einer Dusche, einer Toilette und einem Waschbecken, das wie eine Schublade herausgezogen wird, ein Mindestmaß an Funktionalität. Durch eine Öffnung im Dach der Zelle wird die Wohnblase betreten. Wer während der Zeit, in der Bloon in Bochum installiert war, in die Blase einziehen und auf der großen Luftkissenfläche übernachten wollte, BLOON/Agnes Giannone/Urban Invention musste eigene Fotos als virtuelle Eintrittskarte mitbringen. Über das eigene Bloon-WLAN lädt der Gast Fotos, Formen und Farben hoch, die in der Nacht auf die Rückseite der Kunststoffhaut projiziert werden, sodass der Bewohner von außen nur noch als Silhouette erkennbar bleibt. Der Bochumer Wohnballon rangiert irgendwo zwischen digitaler Zelle und urbanem Schutzraum, die Initiatoren begreifen das Projekt nicht nur als Wohnexperiment, sondern auch als künstlerische Auseinandersetzung. 10 VISIONEN DEKLEVA GREGORIČ ARCHITECTS: MONOHOUSE „Unsere Bauten müssen smart, aber am Ende natürlich auch schön sein“, beschreiben die Architekten Tina Gregorič und Aljoša Dekleva ihre Arbeit. 2003 gründeten sie im slowenischen Ljubljana ihr eigenes Büro. Schon ihr erstes Gebäude, das XXS Haus, sorgte in der Fachwelt für Furore. Den puristischen Entwurf für ein Wochenendhaus genehmigten die zuständigen Behörden erst nach zähem Ringen. 2015 entwickelten dekleva gregorič architects das äußerst reduzierte Konzept für das monohouse. Es sieht eine einfache und zugleich komfortable Wohnumgebung vor, die als zusätzliches dekleva gregorič architects unabhängiges Wohnhaus in einem Hinterhof, als Gästehaus oder als reines Wochenendhaus in Mitten der Natur Gestalt annehmen kann. Das Haus ist in drei unterschiedlichen Größen konzipiert: von 14, über 20 bis zu 25 Quadratmetern Wohnfläche. Die Abmessungen ermöglichen es, das Haus als vorgefertigte Module direkt vor Ort aufzubauen. Sorgfältige Details und qualitätsvolle Materialien prägen das monohaus. Die funktionale Organisation des Innenraums beinhaltet den von den Architekten als „Service Stripe“ titulierten Bereich, der alle Funktionen und Staumöglichkeiten an einer Seite des Volumens zusammenfasst, während der überwiegende Teil des Raums vollkommen frei und flexibel gehalten ist. Zum Angebot gehören der kompakte Badbereich, zwei Sofas, die auch zu Doppelbetten umfunktioniert werden können, eine Mini-Küche und Schränke. Wohnen, Kochen, Essen und Schlafen finden in einem zusammenhängenden Raum statt, den der Bewohner seinen Bedürfnissen anpassen kann. Wer möchte, kann das monohaus auch als zunächst vollkommen leere Fläche erwerben und nach eigenem Geschmack einrichten. Die drei Fenster sorgen für natürliche Belichtung. Das Haus betritt man über die einladende Terrasse und die großzügige, verschiebbare gläserne Eingangstür, die zugleich Ausblicke in die Umgebung ermöglicht. 11 PRAXIS AUTARKES HAUS Mit dem ersten energieautarken Mehrfamilienhaus haben René Schmid Architekten im schweizerischen Brütten ein Vorreiterprojekt geschaffen. Erfolgreich kombinierten die Planer hier bekannte und bereits erprobte nachhaltige Techniken, sodass ein energieautarkes Wohnen auf über 1.000 Quadratmeter Wohnfläche möglich wird. Text: Lasse Ole Hempel • Fotos: René Schmid Architekten Das 2016 fertiggestellte energieautarke Mehrfamilienhaus in Brütten gewinnt, sammelt und erzeugt vollständig die für den eigenen Betrieb notwendige Energie inklusive des Haushaltsstroms. Es besteht kein Anschluss an herkömmliche externe Energiezulieferer, weder thermisch noch elektrisch. Für die Heizung, Lüftung und den Haushaltsstrom ist das Haus selbst die Energiequelle. Revolutionär ist ebenso das „Power-to-Gas“-Prinzip, bei dem überschüssiger Solarstrom in Wasserstoff gespeichert und über eine Brennstoffzelle wiederum in Strom umgewandelt wird. Zusätzlich wird mit dem Solarstrom ein Car-Sharing-System betrieben. Das Mehrfamilienhaus ist ein Leuchtturmprojekt der Umwelt Arena Spreitenbach, die auch als Bauherr auftritt und sich seit Langem darauf spezialisiert hat, möglichst breite Bevölkerungsschichten über nachhaltiges Bauen und erneuerbare Energien zu informieren. Ins Leben gerufen wurde die Ausstellungsplattform von Walter Schmid, einem erfolgreichen Schweizer Bauunternehmer, der sich auch als origineller Tüftler und Erfinder hervorgetan hat. Seit 2012 besitzt die Umwelt Arena über ein eigenes Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit, das das Büro René Schmid Architekten gestaltet hat. Zum Mehrfamilienhaus in Brütten gehören 9 Wohnungen, die zwischen 80 und 145 Quadratmetern groß sind. Eine Wohnung wurde zur kom12 13 PRAXIS In der vollständig möblierten Musterwohnung erfahren Interessierte mehr über die installierte Technik wie zum Beispiel die Gebäudesteuerung Busch-free@home® plett möblierten Musterwohnung, in der sich Interessierte sultierenden Kreuzgiebelfiguren bestimmen die gesamte über das Projekt informieren können und Anregungen für Kubatur und sorgen für die Verbindung des Baukörpers mit die eigene Wohnung bekommen. Besonderes Augenmerk der umgebenden Struktur. Den Architekten gelingt es so, wird in Brütten auf das Nutzerverhalten gelegt: Das Ener- das Volumen zu unterteilen und die Körnung klein zu hal- gie-Verbrauchs-Monitoring und ein gezieltes Energie-Ma- ten. Über die Formgebung des Dachs erinnert das Mehrfa- nagement erfasst und protokolliert den Energieverbrauch milienhaus an die traditionellen Bauten seiner Umgebung, jedes Mieters. Konsequenterweise haben die Initiatoren besticht aber in seinen Details durch Modernität und Ei- des Projekts jeden, der sich um eine Wohnung bewarb, ge- genständigkeit. Das Haus verfügt über keine Dachüberstän- zielt nach seinem Energieverbrauchsverhalten befragt, um de und die Loggien sind in das Volumen hineinverschoben. durch die Zusammenstellung der Mieter einen repräsenta- Kein Bauteil wirft Schatten auf die Fassade, was den mono- tiven Querschnitt zu erhalten. lithischen Charakter des Bauwerks stärkt und den Einsatz der Photovoltaik-Anlage optimiert. Auf dem Dach befinden Kreuzgiebel bestimmen die Kubatur sich besonders hochleistungsfähige Photovoltaik-Platten, Brütten ist ein ländlicher Ort, zwischen Winterthur und Zü- die Fassade ist mit eigens für dieses Projekt modifizierten rich gelegen – viele Grünflächen und eine durchmischte Be- dünnschichtigen Solarmodulen verkleidet. Sie erzielen bauung aus Einfamilienhäusern und alten Bauernhäusern nicht nur einen hohen Wirkungsgrad und erzeugen auch prägen den reizvollen und beliebten Ort. Die stumpfwinkli- bei niedrig stehender Sonne und geringer Einstrahlung viel ge Parzelle für das Gebäude befindet sich am südwestlichen Energie, sondern genügen auch ästhetisch gestalterischen Ortseingang von Brütten. Das Bauwerk ist im hinteren Teil Ansprüchen. Als dezent matt-dunkelbraune, blendfreie des Grundstücks situiert, was öffentlichen und privaten Bauplatten konzipiert, erinnern sie weder vom Farbton Freiraum im vorderen Teil der Parzelle ermöglicht sowie noch von der Oberflächengestalt an die bekannten, vieler- für eine harmonische städtebauliche Einpassung sorgt. Das orts verbreiteten Solarmodule. Die Einschnitte für die Log- Mehrfamilienhaus besteht aus einem Längsbau, aus dem je gien und Fenster sind mit Holz ausgekleidet und komplet- an beiden Enden ein Querbau heraussticht. Die daraus re- tieren das elegante Materialkonzept. 14 PRAXIS Monolithischer Charakter: Kein Bauteil soll in Brütten Schatten auf die Fassade werfen, die mit ihren matten Solarpaneelen einen wichtigen Teil der Energie produziert. Neben der Solarenergie, die das gesamte Jahr über gewon- fördert ein neues Energiebewusstsein der Bewohner. Ne- nen wird und den Stromhaushalt des Mehrfamilienhauses ben Energie sparenden Haushaltsgeräten unterstützt die sichert, kommen für die Beheizung weitere Techniken zum Gebäudesteuerung Busch-free@home® das vorbildliche Einsatz: Ein sogenannter Außenluftkühler absorbiert die Energiekonzept. Die Lösung schafft intelligente Wohnwel- Umgebungswärme auf dem Grundstück. Diese überwiegend ten, indem über Einbeziehung von Computer, Smartphone im Sommer gesammelte Energie wird in diversen Speichern oder Tablet der unkomplizierte Zugang zum Smart Home im und unter dem Gebäude gesichert. Hier kommen zum ermöglicht wird. Leicht lassen sich Lichtszenen oder Zeit- Beispiel die zwei große Wassertanks ins Spiel, die Wärme programme zur Steuerung von Heizung und Jalousien pro- für den Bedarf im Winter speichern. 250.000 Liter Wasser heizen sich im Sommer auf bis zu 65 Grad auf, die Wärme wird im Herbst und Winter mittels einer Wärmepumpe langsam an die Innenräume abgegeben. Zu Neben Energie sparenden Haushaltsgeräten unterstützt die Haussteuerung Buschfree@home® das vorbildliche Energiekonzept. dem innovativen Speicher- und Ener- grammieren. Dabei kann die innovative Haussteuerung der gewünschten Nutzung jederzeit angepasst werden und vereinigt so erfolgreich Komfort und Nachhaltigkeit. Für René Schmid und sein Team beweist das Projekt in Brütten, welche giemanagements gehört die Power-to-Gas-Anlage, die den Potenziale in der erfolgreichen Kombination bekannter sommerlichen Solarstromüberschuss in Wasserstoff um- Techniken stecken. Die Architekten setzen hier erfolgreich wandelt, der ebenfalls für den Winter gespeichert wird. Bei ihr eigens entwickeltes Energiekonzept der 4 S um – Sam- Bedarf verarbeitet eine Brennstoffzelle diesen Wasserstoff meln, Speichern, Sparen und Schonen. Das Leuchtturmpro- wieder zu Strom. Solare Energie wird auch über eine gro- jekt steht für die erfolgreiche Symbiose von Architektur ße Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie konserviert. Hiermit und Umwelttechnik, Gestaltung und Energiebewusstsein. lässt sich der Energiebedarf von 3 bis 4 Tagen decken. Eine wichtige Anerkennung der Anstrengungen war 2016 Effizienz hatte für die Planer oberste Priorität. Der scho- der 2. Platz beim Norman Foster Solar Award in der Katego- nende Umgang mit der zur Verfügung stehenden Energie rie PlusEnergieBauten. 15 PRAXIS Vorort-Termin in Zürich: René Schmid empfing in seinem Büro Katrin Förster und Renato Trevisan, ABB Schweiz, zum Gespräch. INTERVIEW MIT RENÉ SCHMID Welche Erfahrungen haben Sie ein knappes halbes Jahr Konkurriert Ihr Projekt mit dem Aktivhaus, das über- nach Inbetriebnahme gemacht? schüssige Energie produziert, die sich wieder ins Netz Das Feedback, das wir bisher von den Bewohnern erhalten speisen lässt? haben, ist durchweg positiv. Dank des Energie-Monitorings Nein, denn unser Ziel war es aufzuzeigen, dass mit erneuer- wird das Bewusstsein für den Umgang mit Energie deut- baren Energien ein hundertprozentiger Selbstversorgungs- lich geschärft. Dies fördert vor allem den Austausch unter grad erreicht werden kann. Das hat uns fasziniert, das war den Bewohnern. Wie viel Liter Warmwasser zum Duschen unser Antrieb. Um dieses Ziel zu erreichen, gilt es, so viel ausreicht oder wie viel Solarstrom das Auto im Sharing-Be- wie möglich Energie über die Gebäudeoberfläche zu sam- trieb benötigt, sind die neuen Themen beim Treppenhaus- meln, diese für das ganze Jahr einzuspeichern, die gesamte schwatz. Gebäude- und Haustechnik auf Sparen zu trimmen und die Bewohner für einen schonenden Umgang mit Energien zu Was waren die Herausforderungen? motivieren. Für uns ist das Haus der Beweis im Kleinen, dass Eine große Herausforderung war es, Architektur und Um- im Großen, im Netzverbund, eine energetische Unabhän- welttechnik funktional wohlüberlegt und gestalterisch gigkeit mit erneuerbaren Energien möglich ist. ansprechend zu vereinen. Dafür haben wir in allen Berei- 16 chen mit Spezialisten und Forschern zusammengearbeitet. Wie lässt sich der hier eingeschlagene Weg fortsetzen? Ein Beispiel sind die Photovoltaik-Fassadenplatten. Die Alle Technologien, die in Brütten verbaut wurden, sind sehr Standard-Solarpaneele, vor allem bekannt durch ihre blau zukunftsorientiert und serienmäßig und auf dem Markt glänzende Oberfläche, waren für uns mit einem Wohnge- erprobt. Das Projekt ist ein Leuchtturmprojekt der Umwelt bäude inkl. Fassadengestaltung nicht zu vereinbaren. Wir Arena Spreitenbach, das aufzeigt, dass die Umsetzung der entwickelten eine Solarplatte mit einer speziell bearbeite- Energiestrategie 2050 bereits heute möglich ist, wenn vor- ten Oberfläche und damit einer edlen Erscheinung. Das Ge- handene Technologien und das Know-how konsequent ge- bäude integriert sich damit gut in die Umgebung. nutzt und kombiniert werden. PRAXIS Lageplan Oben: Grundriss OG, Unten: Schnitt MEHRFAMILIENHAUS, BRÜTTEN, SCHWEIZ Busch-Jaeger Produkt Projektbeteiligte René Schmid Architekten BUSCH-FREE@HOME ® BAUHERR Bei ihren Projekten verknüpfen René Das innovative System ermöglicht über Ein- Umwelt Arena Spreitenbach Schmid Architekten erfolgreich die Gestaltung mit Ökonomie und Nachhaltig- beziehung von Computer, Smartphone oder Tablet-PC den unkomplizierten Zutritt zum ARCHITEKTEN keit. Synergien zu finden und zu nutzen, Smart Home. Das Besondere: Gegenüber einer René Schmid Architekten AG, Zürich begeistert das Team um Bürogründer René Schmid. Für den Mehrwert der Projekte konventionellen Elektroinstallation entstehen nur geringe Mehrkosten. Besonders komforta- NUTZFLÄCHE streben die Architekten in allen Aspekten bel funktioniert das System mit der kostenlo- 1010 Quadratmeter Wohnfläche das Optimum und im Gesamten das Maximum an. Gute Gestaltung und treffende sen Busch-free@home® App. INTEGRIERTE PRODUKTE VON städtebauliche Lösungen werden als es- BUSCH-JAEGER senziell erachtet. Dafür arbeitet das Büro Busch-free@home® themenübergreifend mit Spezialisten ABB solar DC–AC Wandler zusammen und kreiert so neue Möglichkeiten in Entwurf, Planung und Praxis. www.reneschmid.ch 17 PRAXIS LIVING LEVELS Im ehemals überwiegend gewerblich genutzten Berliner Osthafen bauten nps tchoban voss Architekten direkt am Spreeufer einen skulptural geprägten, 14-geschossigen Tower mit 56 Wohnungen und öffentlich zugänglichen Bereichen in der Erdgeschosszone. Ein Beleg mehr, dass das lange Zeit verpönte Wohnhochhaus in den Metropolen inzwischen wieder eine Renaissance erlebt und auch ein Mittel sein kann, Stadtareale neu zu erschließen und aufzuwerten. Text: Cornelia Krause • Fotos: Roland Halbe; Stefan Schäfer Nach langem Dornröschenschlaf hat sich das Ufergebiet des Berliner des 1. Obergeschosses und an der Uferpromenade. Die großzügige, fast Osthafens in den letzten Jahren mehr und mehr in einen beliebten zehn Meter hohe Eingangslobby ist so konzipiert, dass sie auch als Gale- Anziehungspunkt verwandelt. Einen wesentlichen Anteil an dieser rie genutzt werden kann. Zusammen mit den vier Gewerbeeinheiten ist Entwicklung hat die unter Denkmalschutz stehende East Side Gallery eine gute Durchmischung gegeben. – das längste noch erhaltene Mauerstück Berlins, das als Open-Air- Die in Teilen verschobene, horizontale Schichtung der gläsernen Fassade Gallery Berliner und Touristen gleichermaßen anzieht. Die Cafés und wird durch zweigeschossige, geschlossene Elemente und vereinzelt weit Restaurants des lebendigen Berliner Bezirks Friedrichshain sind nicht auskragende Balkonen unterbrochen, um dem Gebäude eine markante weit und über die malerische Oberbaumbrücke kann man über die Silhouette zu verleihen und die Privatsphäre der Terrassen, Balkone und Spree nach Kreuzberg spazieren. Austritte zu wahren. Zur Steigerung ihrer Aufenthaltsqualitäten wird sich an ausgewählten Flächen, ganz in der Tradition vertikaler Gärten, Markante Silhouette eine dauerhafte Begrünung am Turm emporranken. Die Uferbepflan- Seit 2015 ragt aus dem ehemaligen Niemandsland ein skulptural ge- zung bildet die Basis dafür. Alle 56 Wohnungen, unabhängig von der formtes 14-geschossiges Wohnhochhaus heraus, das hier zwar noch Größe (zwischen 54 und 434 Quadratmeter) sind raumhoch verglast. Bei etwas verloren wirkt, aber auf Nachbarschaftsbebauung nicht mehr einer Deckenhöhe von bis zu 4,10 Metern bietet sich den Bewohnern ein lange warten muss. Der gläserne Turm mit partiell eingesetzten Fas- einzigartiger Blick über die Stadt, von jeder Wohnung in zwei Himmels- sadenelementen aus weißem Metall aber zieht zurzeit noch die volle richtungen. Für den Rundumblick stehen zusätzlich zwei Dachterrassen Aufmerksamkeit auf sich. Er steht am Brückenkopf der ehemaligen, im 14. Obergeschoss zur Verfügung. Die Stahlbetonskelettkonstruktion kriegszerstörten Brommybrücke und damit unmittelbar am Wasser. Auf erlaubt variable Wohnungszuschnitte und einen individuellen Ausbau rechteckigem Grundriss erhebt sich der Bau über einem zweigeschossi- nach den Wünschen ihrer Nutzer. Zur Standardausrüstung gehören eine gen metallverkleideten Sockel, der den Schwellenbereich zwischen öf- Deckenkühlung, Fußbodenheizung und ein Lüftungssystem sowie mo- fentlichem Stadtraum und Privatheit verkörpert. Ein allgemein zugäng- dernste UV- und Schallschutzverglasungen. Die Verarbeitung hochwer- liches Café an der Wasserseite mit vorgelagerter Terrasse unterstreicht tiger Materialien bis ins Detail, verknüpft mit neuester Technik kom- diesen Anspruch ebenso wie die beiden Kleinkinderspielplätze oberhalb plettieren das hochwertige Wohnhochhaus im Herzen der Stadt Berlin. 18 19 PRAXIS Die fast zehn Meter hohe Eingangslobby kann auch als Galerie genutzt werden (unten links). Fassadenelemente aus weißem Metall und Glas prägen die Außenhaut. 20 PRAXIS Links: Grundriss 1. Obergeschoss, rechts: Grundriss 5. Obergeschoss Busch-Jaeger Produkt Projektbeteiligte FUTURE® LINEAR BAUHERR Der Reiz von future® linear liegt in seinem cic property & developement GmbH kompromisslosen Design. Kombiniert mit definierten Farben, die einer zeitgemäßen ARCHITEKTEN architektonischen Konzeption entsprechen. nps tchoban voss, Berlin Optisch und haptisch eindrucksvoll mit Holger Talinski LIVING LEVELS, BERLIN nps tchoban voss, Berlin Die Bauvorhaben des Büros liegen derzeit in den Softtouch-Farben Studioweiß matt und BRUTTOGRUNDFLÄCHE Deutschland und in Russland. nps tchoban voss Schwarz matt. Kompromisslos klar. 8.700 Quadratmeter entwickelt, entwirft, plant und baut für regionale wie internationale Auftraggeber – im öffentlichen FERTIGSTELLUNG und im privaten Sektor. Zum Leistungsspektrum August 2015 gehören Wohn- und Geschäftsbauten, Hotels, Bürokomplexe, Freizeit-, Schul-, Bildungs- und PROJEKTSTEUERUNG Sozialeinrichtungen sowie Umbauten und Revita- TEWAC Projektentwicklungsgesell- lisierungen im denkmalgeschützten Bestand. schaft mbH, Berlin www.nps-tchoban-voss.de 21 PRAXIS GUTE AUSSICHT Nach einer umfänglichen Modernisierung entstand in einem Frankfurter Wohnbau eine komfortable, 250 Quadratmeter große Maisonettewohnung mit Loftcharakter. Der verantwortliche Frankfurter Architekt Herbert O. Zielinski setzte erfolgreich auf Reduktion und die Wirkung hochwertiger Materialien. Text: Ulrich Büttner • Fotos: Stefan Müller Indem Herbert O. Zielinski die Frankfurter Maisonettewohnung modernisierte, hat der Architekt auch etwas Neues zu schaffen. Mit der Abkehr von dem ursprünglichen kleinteiligen Grundriss schuf er durch großzügige Raumfolgen eine Wohnung mit Loftcharakter – geprägt von einer beeindruckenden Deckenhöhe von 3,70 Meter im Wohngeschoss und fließendem natürlichen Licht in allen Bereichen. Mit seiner geglückten Reduktion aufs Wesentliche beweist der Architekt, dass man die Wünsche der Bauherrenschaft erfüllen und zugleich gestalterischen Grundsätzen treu bleiben kann. Wie bereits an anderen Projekten gezeigt, versteht der an der Hochschule Koblenz lehrende Architekt seine Arbeit ganz wesentlich als ein dezidiertes Fokussieren auf das Wesentliche. In dieser Kunst des Weglassens wird Lebensqualität in den Vordergrund gerückt, die Aspekte wie „Ruhe für die Augen“, „Frieden für die Seele“ und „Räume zum Denken“ berücksichtigt. Diese Planungsphilosophie bleibt nicht bloß eine Sammlung verheißungsvoller Wörter, sondern ist vielmehr ein konkreter Leitfaden – wie auch dieses Projekt veranschaulicht. Die Wohnung ist der obere Abschluss eines neungeschossigen Gebäudes am Mainufer gegenüber dem Neubau der Europäischen Zentralbank. Eine Reihe schmaler hoher Fenster mit niedrigen Brüstungen bildet die Westfassade und verrät von außen nichts über die Großzügigkeit der Innenräume, die sich jedoch an beiden Schmalseiten des Grundrisses mit Balkonen und raumhohen 22 23 PRAXIS Ausgewähltes Interieur, gekonnt in Szene gesetzt: Der Architekt Herbert Zielinski war auch für die Lichtplanung verantwortlich und beriet bei der Möblierung. Verglasungen nach Norden und Süden anzeigt. Die obere reiche individuelle Ein- und Ausbauelemente – wie etwa Wohnebene mit großer Dachterrasse orientiert sich hinge- die Treppe, raumhohe Türen und eine subtile Tageslichtver- gen voll verglast zu den drei freien Seiten. sorgung der Flurzone mit Glasboden und Oberlicht – atmen Man gelangt in die Wohnung über zwei Eingänge in der an- große Perfektion und zeugen von einem sicheren Gespür sonsten geschlossenen Rückseite. Diese Eingänge flankie- für die Wirkung von Materialien und deren zuträgliche Ver- ren eine Nebenraumspange sowie die interne Treppe und arbeitung. Neben den genannten maßgefertigten Elemen- ermöglichen die separate Erschließung der Bereiche Ar- ten eines gehobenen Innenausbaus kommt den Badmöbeln beiten/Schlafen und Kochen/Essen/Wohnen. Beide Zonen und der individuell entworfenen Küchenzeile eine große orientieren sich zwar jeweils zu den Schmalseiten der Woh- Bedeutung zu. Unter Verwendung hochwertiger Einbauge- nung, werden jedoch mit dem Kunstgriff einer Enfilade ent- räte – formal integriert in eine Arbeitsplatte aus Calacat- lang der Westfassade bei Bedarf auch optisch wirkungsvoll ta-Marmor mit einer breiten raumseitigen Blende – wurde miteinander verknüpft. Im geschlossenen Zustand laufen eine auch funktional vorbildliche Einheit geschaffen, die die Trennwände von Arbeits- und Schlafraum als raumhohe sich im Ergebnis angenehm zurückhaltend präsentiert. Die Türen gegen die Fassade. wenigen ausgesuchten Möbel und Leuchten schaffen eine Atmosphäre ruhiger Konzentration. Hier geht es um klassi- Gespür für die Wirkung von Materialien sches modernes Design, um Geschmackssicherheit und kla- Der großzügige Wohnbereich mit frei stehender Küchen- re Statements. Mit dem installierten System Busch-free@ zeile eröffnet an seiner Nordseite eine atemberaubende home lassen sich Lichtszenen oder Zeitprogramme zur Aussicht auf den Main, schafft aber zugleich mit einer um Steuerung von Heizung oder Jalousien programmieren. Die 90 Grad gedrehten Ausrichtung eine unverhoffte Intimität: Interieurs – und hier sei der lichtdurchflutete „Dachraum“ Ein die volle Raumhöhe nutzender kubischer Kamineinbau eingeschlossen – sind beeindruckend in ihren Proportionen lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters zurück in den und perfekt in ihren Oberflächen, lassen den Nutzern je- Raum. Das einheitliche Weiß von Decken und Wänden, der doch zugleich die Möglichkeit einer individuellen Inbesitz- durchgehende Dielenboden aus geölter und gebürsteter nahme und sind Bühne eines Lebensstiles, dessen sichtba- Eiche, die alleinige Verwendung von Carrara-Fliesen für rer Rahmen nun abgesteckt ist: qualitätsvoll und großzügig, Böden und Wandflächen in Bad und WC und vor allem zahl- frei und offen, unauffällig und raffiniert. 24 PRAXIS Dachgeschoss mit Oberlicht und Glasboden zur Belichtung der Treppe Grundrisse: oben: 9. Obergeschoss, unten: 8. Obergeschoss MAISONETTEWOHNUNG, FRANKFURT AM MAIN Busch-Jaeger Produkt Projektbeteiligte BUSCH-FREE@HOME ® BAUHERR Das innovative System ermöglicht über Ein- Privat beziehung von Computer, Smartphone oder Tablet-PC den unkomplizierten Zutritt zum ARCHITEKT UND BERATER Smart Home. Das Besondere: Gegenüber einer Herbert O. Zielinski Herbert O. Zielinski konventionellen Elektroinstallation entstehen Freier Architekt BDA Der seit 1980 in Frankfurt am Main arbeitende nur geringe Mehrkosten. Besonders komforta- Architekt und Künstler Herbert O. Zielinski ver- bel funktioniert das System mit der kostenlo- GRUNDFLÄCHE/RAUMHÖHE folgt einen minimalistischen Stil, der sich an die sen Busch-free@home® App. 250 Quadratmeter / 3,70 Meter klassische Moderne anlehnt. Für Zielinski sind leere Räume der eigentliche Komfort, Räume zum Ge- INTEGRIERTES PRODUKT nießen und zur Kontemplation entstehen bei ihm VON BUSCH-JAEGER durch die Kunst des Weglassens - und nicht durch Busch-free@home® dekorative Elemente. Die Strenge im Stil findet ihre Entsprechung in der Auswahl der Materialien. www.herbertzielinski.de 25 PRAXIS CINNAMON TURM Das Überseequartier der Hamburger HafenCity wird seit Kurzem von einem 56 Meter hohen Wohnturm überragt, der das Ensemble aus denkmalgeschütztem Bestand und Neubauten neu interpretiert und zusammenfasst. Mit viel Geschick haben Bolles + Wilson einen Stadtbaustein geschaffen, der mit seiner eleganten, farblich changierenden Fassade auch einen Schuss italienisches Flair in die Hansestadt bringt. Text: Claas Gefroi • Fotos: Christian Richters; Mitja Schneehage Das Überseequartier ist als das „Herz“ der Hamburger HafenCity geplant planten nun ein prägnantes Wohnhochhaus. Die Architekten waren worden. Ein Mix aus Wohnungen, Büros, Einzelhandel und Hotels sollen über diese Entwicklung sehr glücklich: Sie träumten bereits von Beginn das in Nord-Süd-Richtung orientierte, am Westufer des Magdeburger an davon, an dieser Stelle einen schmalen, hohen Turm zu errichten - Hafens liegende Quartier zum Zentrum des neuen Stadtteils machen. nicht um sich mit einem Hochhaus im Stadtbild zu verewigen, sondern Das recht homogene Bild des Quartiers aus horizontal gelagerten, ziegel- um diesen besonderen Ort, an dem sich zwei Fußgängerachsen kreuzen ummantelten Baublöcken wird seit Kurzem von einem schmalen Wohn- und das Alte Hafenamt steht, zu markieren und einen Kontrast zu setzen turm der Architekten Bolles + Wilson (Münster) akzentuiert, der gleich zu den großen Blöcken ringsum. neben dem einstigen Amt für Strom- und Hafenbau aufragt. Dass er heute dort steht, ist ein schönes Ende einer komplizierten Entstehungs- Assoziationen mit der italienischen Campanile geschichte. Dass Überseequartier-Investorenkonsortium plante hier So schlagend die Idee war, so schwierig erschien die Umsetzung: Wie einst einen Büroneubau sowie die Umwandlung des alten Hafenamts kann man ein Gebäude von 56 Metern Höhe auf einer Grundfläche von in eine Markthalle. Doch die Gruppe konnte sich nicht auf eine konkre- gerade einmal 13 mal 16 Metern so planen, dass es sich wirtschaftlich te Umsetzung einigen und der Denkmalschutz opponierte gegen eine nutzen lässt? Anfangs sahen die Architekten auf dem Sockel mit einer weitgehende Entkernung des Altbaus für die Umnutzung in eine Markt- großen Einzelhandelsfläche eine Stapelung von zweigeschossigen Du- halle. Nach jahrelangem Stillstand nahmen die Immobilienkaufleute plex-Apartments vor. Doch da im Segment der Luxus-Eigentumswoh- von Groß & Partner die Sache selbst in die Hand und kauften das Grund- nungen von den Käufern Individualität und Einzigartigkeit gewünscht stück samt den Resten des Amts für Strom- und Hafenbau von den an- wird, wurde die Variationsbreite bei den insgesamt zehn Wohnungen deren Teilhabern. Der Altbau wurde aufwendig und in Abstimmung erhöht: Es wechseln sich nun (erschlossen über ein in der Nordostecke mit dem Denkmalschutzamt in eine Dependance von Kai Hollmanns liegendes Treppenhaus) die gesamte Ebene umfassende Wohnungen mit 25hours-Hotelkette umgebaut. Auf der leeren benachbarten Fläche soll- ineinander verschränkten Maisonettewohnungen ab. Das Wohnungs- ten die Architekten Bolles + Wilson ursprünglich einen Büroneubau er- angebot umfasst vier Einheiten mit 130 Quadratmetern sowie fünf mit richten. Begünstigt durch die große Nachfrage nach exklusivem Wohn- 185 Quadratmetern. Den krönenden Abschluss bildet ein Penthouse, raum in Hamburg wandelten Bauherr und Architekten das Konzept und das sich über die drei obersten Etagen und auf insgesamt 300 Quadrat- 26 27 PRAXIS Mit seiner patchworkartigen Fassade aus farblich nuancierten, eloxierten Aluminiumpaneelen korrespondiert der Cinnamon Turm mit den Rottönen des Quartiers. metern Wohnfläche erstreckt. Mit seinem traumhaften eigenständigen Charakter. Für das Ensemble aus Cinnamon Blick auf den Hafen, die Elbe und die Stadt sucht es seines- Turm, Altem Hafenamt und Informations- und Ausstel- gleichen in Hamburg. Zur Ausstattung aller Wohnungen ge- lungspavillon wurden Bolles + Wilson im November 2016 hören Fußbodenheizungen und Kühldecken, Loggien sowie mit dem BDA Hamburg Architekturpreis ausgezeichnet. von innen zu reinigende Fenster. Die Wohnräume haben überaus großzügige Deckenhöhen von 2,90 bis 3,70 Meter Ein behutsam gesetzter Stadtbaustein sowie bodentiefe Fenster auf drei Fassadenseiten, die weite Um die städtebauliche Bedeutung, ja die quartiersprägende Panoramablicke erlauben. Gestalt des Cinnamon Turms zu erfassen, lohnt der Blick von etwas weiter weg – von der anderen, östlichen Seite des Auch außen ist der Cinnamon-Turm ein absolut modernes Magdeburger Hafens: Erst der Panoramablick auf das nörd- und zugleich hinreißend elegantes Gebäude. Die Großform liche Überseequartier zeigt, wie der Turm heraussticht und weckt einerseits Assoziationen mit alten italienischen zugleich das Quartier ordnet. Der ebenfalls von Bolles + Wil- Geschlechtertürmen oder Campanile und erscheint doch son errichtete Überseequartier-Infopavillon auf der linken zugleich fast futuristisch. Die zahlreichen Knicks und Ver- und der Wohnturm auf der rechten Seite nehmen das heute jüngungen und die auf jeder Seite unterschiedliche Ver- klein und fragil wirkende Amt für Strom- und Hafenbau be- teilung von offenen und geschlossenen Fassadenflächen hutsam in ihre Mitte und stärken in einem Ensemble seine geben dem Turm ein immer wieder anderes, überraschen- Wirkung. Wie das geschieht, auf eine ganz unaufdringliche, des Aussehen. Hinzu kommen die Veränderungen durch beiläufige Weise, das ist hohe architektonische und städte- Umwelteinflüsse: Je nach Wetter, Tageszeit und Licht wirkt bauliche Kunst. Der Cinnamon Turm zeigt, dass Hochhäu- der Turm mal matt, mal changierend, dann wieder glänzend. ser nicht notwendigerweise sich ihre Umgebung unterwer- Die patchworkartigen Fassaden aus farblich nuancierten, fen oder sich von ihr abwenden müssen. Dieser rote Riese eloxierten Aluminiumpaneelen spielen gekonnt mit den ist ein behutsam gesetzter Stadtbaustein, prägnant und zu- Rottönen des Hafenamts, des Überseequartiers und der na- gleich rücksichtsvoll, und damit eines der besten Bauwerke hen Speicherstadt und verleihen dem Gebäude einen ganz der HafenCity. 28 PRAXIS Grundrisse: links 1.-3. Obergeschoss, rechts: 12. – 14. Obergeschoss Schnitt: Informationspavillon, Altes Hafenamt und der neue Cinnamon Turm CINNAMON TURM, HAMBURG Busch-Jaeger Produkt Projektbeteiligte KNX-SYSTEM BAUHERR KNX hat sich als weltweit einziger offener Groß & Partner Grundstücksentwick- Standard für Haus- und Gebäudesystemtech- lungsgesellschaft mbH, Hamburg nik etabliert. Busch-Jaeger bietet mit dieser Technik eine leistungsfähige Haussteuerung ARCHITEKTEN Bolles + Wilson, Münster für Licht, Heizung, Energieverbrauch und Bolles+Wilson, Münster Das von Julia B. Bolles-Wilson und Peter L. Wilson Sicherheitssysteme. Dabei steigen am Arbeits- gegründete Büro ist international bekannt für platz oder zu Hause nicht nur der Komfort, WETTBEWERB hohe Architekturqualität bei einer großen Band- sondern auch Energieeffizienz und Sicher- 2006, 1. Preis breite an Projekten – jedes von ihnen entwickelt heit. Zudem lassen sich Audio-, Video- oder als individuelle Lösung mit sorgfältiger Beach- Haushaltsgeräte nahtlos integrieren. Dazu REALISIERUNG tung des kulturellen und des urbanistischen kommen die intuitiv bedienbaren, eleganten Juli 2013 – Juli 2015 Kontextes. Ob Kulturbauten, Wohnen, Retail oder Steuerelemente von Busch-Jaeger, mit denen Öffentliche Bauten – das Programm ist immer der alle Gebäude- und Wohnbereiche mühelos BGF Generator der Gebäudeform. steuerbar sind. circa 4.250 Quadratmeter www.bolles-wilson.com 29 STATEMENTS DEM HIMMEL SO NAH – WIE DENKEN ARCHITEKTEN ÜBER HOCHHÄUSER? „Hochhäuser müssen sich auf den Ort beziehen, in New York sind sie anders als in Köln. Immer aber haben Hochhäuser eine Faszination des Über­der­Stadt­Schwebens. Das sollte für alle Menschen zumindest temporär erlebbar sein – jedes Hochhaus braucht deshalb eine öffentliche Etage oder Aussichtsplattform!“ Dörte Gatermann, Gatermann + Schossig Architekten, Köln „Das Streben nach Höhe ist eher ein Blick in die Vergangenheit als ein nachhaltiger Weg in die Zukunft: städtebauliches Zeichen versus ineffiziente Dichte, Status­ symbol versus architektonische Heraus­ forderung, Ausblick für Wenige versus innenräumliche Spannung. An gesell­ schaftlichen Fragen sollte der Turmbau gemessen werden: Bezahlbarkeit, Nachhal­ tigkeit und stadträumlich­architektonische Qualitäten als Parameter des Bauens.“ 30 Carsten Wiewiorra, wiewiorra hopp schwark architekten, Berlin STATEMENTS „... Ein Hochhaus mit Büroflächen verlangt eine andere Höhe als eines, das als Wohngebäude kon­ zipiert ist. Hochhäuser sollten als hybride Gebäude angelegt sein. Eine Stadt setzt sich aus vielen unter­ schiedlichen Nachbarschaften zusammen, eine Stadt ist immer auch mit der Welt als Ganzer ver­ knüpft. Zukünftige Hochhäuser werden diese globale Perspektive verinnerlichen. Man wird sich nicht länger mit einer inneren und äußeren Isolation zu­ friedengeben. Die Hochhäuser der Zukunft werden mit den Orten, an denen sie entstehen, interagieren – auf eine Art und Weise, die wir noch nicht vorher­ Wiel Arets, Wiel Arets Architects, Maastricht sehen können. “ „Meine Träume tragen mich oft in das Penthouse eines Wolkenkrat­ zers. Mitten in der Nacht feiere ich dort mit vielen Freunden eine Party. Nach dem Aufwachen versuche ich die Räume und Details zu zeichnen, von denen ich geträumt habe. Ich frage mich: Sind Hochhäuser meine Lieblingsgebäude oder brauche ich einfach Urlaub?“ Vittorio Grassi, Vittorio Grassi Architetto and Partners, Mailand 31 Christian Burmester NEWCOMER Links: Patiowohnung in einem alten Bremer Reihenhaus, Mitte: Haus Chapeau, rechts: Jan und Benjamin Wirth (oben), Remisenpavillon im niedersächsischen Affinghausen (unten) WIRTH ARCHITEKTEN, BREMEN Keine Bauaufgabe ist für die Bremer Architekten Jan und Benjamin Wirth so banal, dass sich nicht etwas Besonderes daraus gestalten ließe. Mit dem vielseitigen Remisenpavillon machte das Büro erfolgreich auf sich aufmerksam. In der Regel führt der Weg in die Selbstständigkeit über einige Lehrjah- auch ein Traktor und landwirtschaftliches Gerät ein Winterquartier re in namhaften Büros. Jan und Benjamin Wirth sammelten zwar auch finden. Das erklärt auch die raumhohen Eingangstore, die aus dem Holz während und nach dem Studium ihre Erfahrungen, entschlossen sich einer vom Blitz getroffenen Eiche gefertigt wurden. Den Auftraggebern aber relativ früh, auf eigenen Beinen zu stehen. 2012 gründeten die bei- gefiel der Raum so gut, dass sie ihn während der weniger nutzungsinten- den Brüder ihr Büro in Bremen, einer Stadt, die in der Architekturszene siven Monate zur wetterunabhängigen Gartenloggia umfunktionierten, bislang selten auf sich aufmerksam machte. Diese hanseatisch vorneh- in der man nicht nur entspannen und in Ruhe arbeiten kann, sondern me Zurückhaltung trifft auch ein wenig auf die jungen Architekten zu. in der sich auch ausgiebig feiern lässt. Solche Entwürfe sind kein Zufall. Das auffallend Laute liegt ihnen nicht, dennoch fallen sie mit ihrer Ar- Wirth Architekten sind überzeugt, dass sich für jede noch so auf den ers- chitektur auf. Wie jüngst mit dem Remisenpavillon aus Abbruchziegeln, ten Blick langweilige Aufgabe besondere Räume und feierliche Atmo- der innerhalb kurzer Zeit in allen einschlägigen Fachmagazinen und den sphären schaffen lassen. Ihre Devise lautet, jeder anspruchsvoll gestal- Feuilletons der Tageszeitungen Erwähnung fand – und infolgedessen tete Raum adelt gleichzeitig die Tätigkeit, die darin einmal stattfinden auch schon mit Preisen geehrt wurde. Es ist die überraschende Einfach- wird. Mit diesem Engagement sind die beiden Brüder auch zwei Wohn- heit des Entwurfs, der sich dem Banalen zu- und nicht abwendet und mit projekte angegangen. Um einer jungen Familie den Wunsch nach einem dieser Aufmerksamkeit über seine ursprüngliche Funktion als Lager- großen Wohnbereich als Lebensmittelpunkt zu erfüllen, nahmen sie raum noch weitere Nutzungen zulässt. Jan und Benjamin Wirth stecken einem Bremer Reihenhaus bis auf die Giebelseite das Dach und stellten viel Mühe in scheinbar Nichtiges, detaillieren sorgfältig, überlegen Kon- einen weiß verputzten Kubus dazwischen. Dem Bestand wird sozusagen zepte, denen eine unvoreingenommene Suche nach der Nutzungsanfor- ein neuer Hut aufgesetzt – in Form einer in sich ruhenden, eigenstän- derung zugrunde liegt. Aus der recht überschaubaren Bauaufgabe, für digen Skulptur. Ebenfalls in einem der typischen Bremer Reihenhäuser eine zu Wohnzwecken umgenutzte Hofanlage einen Lagerraum zu ent- verwandelten die Architekten ein dunkles und zugleich vernachlässig- werfen, entstand ein kleines Kunstwerk. Der Kubus aus filigranem Loch- tes Souterraingeschoss in eine helle Zweizimmerwohnung mit kleinem mauerwerk abgetragener Ziegel am Rand des großzügigen Anwesens im Patio. Die unerwartete Resonanz auf den Remisenpavillon gab dem niedersächsischen Affinghausen ist so bemessen, dass nicht nur Brenn- Brüderpaar die Bestätigung, „dass jedes Engagement für Qualität und holz gut belüftet in ihm gestapelt und bearbeitet werden kann, sondern Schönheit eine Investition in die Zukunft ist.“ 32 PEOPLE World Architecture Festival PEOPLE • MESSEN • EVENTS Für jede der 13 Kategorien gab es in der Berlin Arena einen „Crit Room“ (rechts), in dem die Architekten ihr Projekt in einem 20-minütigen Vortrag vorstellten. Alle Projekte wurden auch ausgestellt (links). WORLD ARCHITECTURE FESTIVAL 2016 Unter dem Motto „Housing for eyeryone“ traf sich im November 2016 in Berlin die Crème de la Crème der internationalen Architekturszene und zeichnete gemeinsam die besten Bauten des Jahres aus. Nach 2011 und vier Jahren in Singapur ist das World Architecture Festival 2016 wieder nach Europa zurückgekehrt. Vom 16. bis zum 18. November 2016 traf sich die internationale Architekturszene in der Arena Berlin, um sich gemeinsam über aktuelle Trends auszutauschen und über herausragende Projekte zu debattieren und zu urteilen. ABB/Busch-Jaeger ist seit 2013 regelmäßig als Partner mit von der Partie. In diesem Jahr unterstützte das Unternehmen als Headline-Partner den kompletten Festivalbetrieb. Das World Architecture Festival, das mehr als 2.200 Besucher aus der ganzen Welt anzog, vergab auch in diesem Jahr die WAF Awards. Auch in Berlin stellten bekannte Architekten aus aller Welt ihre eingereichten Projekte in 20-minütigen Kurzvorträgen vor. In den 13 speziell hierfür entworfenen „Crit Rooms“, die an aufgeschnittene, strahlend-weiße Iglus erinnerten, lauschten die Besucher und eine jeweils dreiköpfige Jury. Jedes Forum war einer Kategorie vorgesehen, wie „Housing“, „Offices“, „Mixed-use“ oder „Culture“. Die Gewinner der einzelnen Kategorien konkurrieren miteinander um die Hauptpreise, die von der Super-Jury am letzten Festivaltag vergeben wurden. Reger Austausch und internationales Flair In den Pausen zwischen den Vorträgen trafen sich die Jurymitglieder in der „Judges‘ & Speakers Lounge“. Der beliebte Rückzugsort wurde von ABB/Busch-Jaeger ausgestattet und betrieben. Alle Einreichungen 33 PEOPLE Obere Reihe, links: Katrin Förster übergibt den Preis für das Future Project of the Year an Ann Lau (Hayball). Rechts: Juror David Chiperfield mit Christian Lars Ahlmark (Schmidt Hammer Lassen) wurden in der Arena während der drei Tage auf Boards ausgestellt. Ein de David Chipperfield betonte: „Dieses Projekt bereichert die Stadt und weiterer wichtiger Bestandteil des WAF Festivals 2016 war die Konfe- das Leben in ihr. Es nimmt Bezug zu drei historischen Phasen: der Vor- renz, die in diesem Jahr unter dem Thema „Housing for Everyone“ stand. kriegszeit, den Zerstörungen während des Zweiten Weltkriegs und der In mehreren Key Lectures behandelten renommierte Architekten wie Nachkriegsentwicklung, die eine deutliche Lücke in der Mitte der Stadt Matthias Sauerbruch (Sauerbruch Hutton, Berlin), Ben van Berkel (UN ließ. (…) Die Gestaltung begegnet der Vergangenheit mit Optimismus, Studio, Amsterdam) oder Patrick Schumacher (Zaha Hadid Architects) Poesie und Fantasie.“ Mit dem Preis „Future Project of the Year“ wird re- Fragen nach der zunehmenden Urbanisierung und knappem Wohn- gelmäßig ein noch unvollendetes Projekt ausgezeichnet. Hier zeichnete raum. Zum World Architecture Festival gehörte auch in diesem Jahr ein die Jury aus Coren Sharples (SHoP Architects), Kim Nielsen (3XN), Ole großzügiger Ausstellerbereich, in dem Unternehmen der Branche ihre Scheeren und Wong Mun Summ (WOHA) die Architekten des australi- Produkte und Lösungen präsentierten. schen Büros Hayball aus, die für den südlichen Teil von Melbourne eine neue Grundschule entworfen haben. Auf fünf Stockwerken entsteht Optimismus, Poesie und Fantasie hier eine neue, vertikal organisierte Lernumgebung, die den schnell Nicht zu vergessen sind die abendlich stattfindenden Gala-Diners, die wachsenden Bezirk Fishermans Bend auch mit gemeinschaftlichen Ein- von einem regen Austausch und internationalem Flair geprägt waren. richtungen bereichern wird. Neben den Schulräumen, die 525 Schülern Besonders glamourös gestaltete sich die Preisverleihung, zu der sich Platz bieten, gehören Sportplätze, ein Zentrum für frühkindliche Bil- 800 Gäste im Berliner Postbahnhof versammelten. Als World Building dung und mehrere Flächen und Räume zum Angebot, die gleichermaßen of the year prämierte die Jury aus Louisa Hutton (Sauerbruch Hutton), von Schülern und Anwohnern genutzt werden können. Die Jury lobte David Chipperfield, Frederic Migayrou, Christoph Ingenhoven und An- den Campus, der 2018 eröffnet werden soll, ob seiner Vielfalt und der gelene Chan (DP Architects) das Nationalmuseum in Stettin. Die Archi- kunstvollen Verknüpfungen von Außen- und Innenräumen. Nach dem tekten Robert Konieczny/KWK Promes aus Kattowitz nahmen den Preis erfolgreichen Festivalverlauf hat Leiter Paul Finch angekündigt, dass aus der Hand von Festivalleiter Paul Finch entgegen. Der Juryvorsitzen- das World Architecture Festival 2017 erneut in Berlin stattfinden wird. 34 PEOPLE Das Nationalmuseum von Stettin (oben) wurde in Berlin als World Building of the Year ausgezeichnet. Unten: Die South Melbourne Primary School ist das Future Project of the Year. WAF 2016 – DIE GEWINNER World Building of the Year Nationalmuseum Stettin I Robert Konieczny/ KWK Promes, Kattowitz (Polen) Future Project of the Year South Melbourne Primary School I Hayball, Sydney/Melbourne/Brisbane (Australien) Landscape of the Year Kopupaka Reserve in Auckland, Neuseeland I Isthmus Architecture, Madison (USA) Small Project of the Year ZCB Bamboo Pavilion I The Chinese University of Hong Kong School of Architecture Interior of the Year Black Cant System I AN Design 35 Ein Gespräch mit Kai-Uwe Bergmann, Partner der Bjarke Ingels Group, über das Leben in modernen Wohnhäusern. Oberes Foto: Lasse Ole Hempel, Museumsdirektor Peter Cachola Moritz Bernoully, Frankfurt Schmal, Kai-Uwe Bergmann und Katrin Förster. „VON SUBURBIA GRENZEN WIR UNS AB“ Im November 2016 war das dänische Architekturbüro Bjarke Ingels Group gleich zwei Mal prominent im DAM in Frankfurt am Main vertreten: Fast zeitgleich erhielten die Architekten den Internationalen Hochhaus Preis für ihren „Courtscraper“ Via 57 West in New York und eröffneten ihre eigene Werkschau „Hot to Cold“ (noch bis zum 12. 2. 2017 zu sehen) – unter anderem mit Unterstützung von Busch-Jaeger. puls hat dies zum Anlass genommen, um den 1969 in Einbeck geborenen Partner Kai-Uwe Bergmann zu einem Gespräch zu treffen. Interview: Katrin Förster und Lasse Ole Hempel Wenn man hier durch die Ausstellung des „Internationalen Hochhaus Hochhaus mit über 700 Wohnungen befindet. Zum 8 Haus, das wir in Preises“ wandelt und die Vielfalt an Entwürfen zu Hochhausbauten Kopenhagen gebaut haben, gehören 475 Wohnungen, hier lassen wir uns betrachtet, will man meinen, dass das Konzept des Wolkenkratzers von der Idee der Straße als italienische Dorflandschaft leiten und verla- noch sehr lebendig ist ... gern sie in die Höhe. Dieses Projekt ist für mich eine gelungene soziale Das Hochhaus ist 120, 130 Jahre alt und ich hoffe, dass der Mensch noch Landschaft. In den 1970er-Jahren waren die sogenannten Projects en viele Ideen dazu hat. Wir als Architekten von BIG sehen unsere Aufga- vogue. Alles war limitiert – Gänge, Aufzüge, Balkone. Beim 8 Haus ha- be darin, Dichte und Intimität miteinander zu verknüpfen. Wie erhält ben wir gedacht: Die Leute wollen Rad fahren, warum dimensionieren man durch Sichtlinien und Außenplätze oder Terrassen das Gefühl von wir dann nicht die Aufzüge auch entsprechend? Plötzlich finden bis zu Verortung, Behaglichkeit und Heimat? – auch wenn man sich in einem 12 Leute darin Platz. Wenn man Generosität in diese Bauten bringt, lebt 36 Iwan Baan Fusion aus europäischer Blockrandbebauung und Hochhaus: Für den New Yorker Wohnbau Via 57 West erhielten BIG in diesem Jahr den Internationalen Hochhaus Preis. man auch ganz anders damit. Man trifft sich vielleicht auf dem Weg zum Ist es nicht erstaunlich, dass europäische Ideen wie diese durchaus in Briefkasten. Die Eltern können die Kinder einfach herausschicken und den USA durchsetzbar sind? brauchen keine Angst zu haben, dass sie verloren gehen. Es ist ein Leben, Grundsätzlich finden Ideen, in denen das Kollektiv eine Rolle spielt, das sich gefühlt auf dem Straßenniveau, aber de facto mehrere Etagen in durchaus auch in den USA Anklang. Wir nennen unser Projekt in New der Höhe abspielt. Die Acht-Struktur unterstützt dies noch. York ja auch „Courtscraper“, handelt es sich doch um eine Fusion aus der europäischen Blockrandbebauung und dem Hochhaus. Dabei liegt der In der Ausstellung „Hot to Cold“ fällt uns auf, dass jedes Projekt in der Innenhof nicht auf dem Straßenniveau. Wir haben ihn eine Etage hoch Mitte einen Ort der Begegnung, eine Art Forum, aufweist. gehoben. Denn in New York ist ein Podest nötig, um unten Platz für Re- Diese kommunalen Räume sind natürlich ursprünglich eine skandina- tail zu lassen. So eröffnet sich Ihnen im zweiten Stock auf einmal ein vische Idee, die das soziale Miteinander stärken soll. Zum Beispiel eine grüner Innenhof, das ist quasi ein weiterer „Twist“, den wir mit dem eu- Dachterrasse für Barbecues. Wovon wir uns abgrenzen, ist das Suburbia, ropäischen Stil und den Innenhöfen treiben. die Parzelle mit Haus, Garten, einem Auto und zwei Kindern. Dafür verzichten wir ganz auf das Auto und setzen auf das Fahrrad. Und die Menschen leben in der Höhe und miteinander, nicht „Ideen, in denen das Kollektiv eine Rolle spielt, finden durchaus auch in den USA Anklang.“ Es heißt ja, ein BIG-Projekt muss immer auch einen Mehrwert im Angebot haben … Ja. Wenn man Gegensätze zusammenbringt, er- separiert. Das ist ein ganz anderes Familienbild. halten wir einen Hybrid. In der Addition kommt Wir hatten im 8 House auch die Möglichkeit, drei immer etwas dazu, das den Einzelteilen fehlt. Ein Generationen in einem Wohnhaus zusammenzubringen: Einige Woh- Beispiel hierfür wäre unser Projekt „The Mountain“ – haben wir hier nungen sind so klein, dass hier auch Studenten wohnen können. doch Parkhaus mit Wohnhaus verbunden. Wir lernen, dass ein Parkhaus als Funktionsbau nicht gleichzeitig hässlich sein muss. Wir nutzen die Konnten Sie also diese Idee über den Atlantik in die USA exportieren? Etagen des Parkhauses als Möglichkeit, den Menschen mit anzuheben. Douglas Durst, der Bauherr des Via 57 West in New York, hat das 8 House in Kopenhagen gesehen und gemeint, solch ein Projekt schwebt ihn für Wie arbeitet die Bjarke Ingels Group? Es ist immer wieder zu lesen, New York vor. dass Modelle einen großen Stellenwert haben … 37 Bjarke Ingels Group, MIR and Luxigon ZU BESUCH Wohnhochhaus von BIG im kanadischen Vancouver (links), in Kalifornien entwerfen die Architekten ein neues Google-Gebäude (Mitte) und in Frankfurt am Main einen weiteren Wolkenkratzer (rechts). Wir bauen sehr intensiv mit Modellen, wahrscheinlich mehr als andere niger warme Duschen u. s. w. – ein asketischer Ansatz, der sich in der Ar- Büros. Die Modelle geben uns wirklich die Möglichkeit, die Maße und chitektur in kleinen Fenstern und dicken Wänden äußert. Wir sagen uns: Relationen in Beziehung zueinander zu setzen. Wenn die Aussicht schön ist, dann wollen wir auch ein großes Fenster. Wir sind für ein qualitätsvolles Leben, das aber mit den Ressourcen in- Muss man sich also vorstellen, dass zum Courtscraper-Projekt unge- telligent umgeht. Dann findet diese Form des nachhaltigen Lebens auch fähr 200 Modelle existieren, die im New Yorker BIG-Büro stehen? ein breites Interesse und immer mehr wollen ebenfalls so leben. Es geht Ja, unsere Büros sind tatsächlich voll gestellt mit Modellen. Beim Via ja darum, nicht nur die zu erreichen, die bereits heute Bäume umarmen, 57 West in New York haben wir auf diese Weise zunächst mit dem Pro- sondern man sollte auch breite Bevölkerungsschichten überzeugen. gramm begonnen, dann kamen wir zu den Aufzügen (es sind ja 710 Wohnungen, da brauchen Sie viele Aufzüge) und dann kamen wir zum Thema Hier kommen dann auch die von BIG kreierten Begriffe Nimby und Innenhof. Damals war es eher noch ein Midrise-Gebäude, dann kam der Yimby ins Spiel ... Bauherr Douglas Durst und meinte: „Ich möchte aber gerne einen Wol- Nimby steht für „not in my backyard“ und Yimbi für „yes, please in my kenkratzer.“ Und so entstand das Gebäude, als Wolkenkratzer, der Ele- backyard“ – zum Beispiel, ja ich möchte diese Müllverbrennungsanlage mente eines Midrise-Gebäudes aufnimmt. in meiner Nachbarschaft haben. Herausgekommen ist ein Hochhaus mit ikonischem Charakter. … und weil man dann darauf zum Beispiel Ski fahren kann. Man denke Das Projekt beweist, dass die Höhe gar nicht unbedingt entscheidend nur an das Projekt „Amagerforbraending“, dem Hybrid aus Müllheiz- ist. Viele der Hochhäuser in der Umgebung sind doppelt so hoch, aber kraftwerk und Skipiste in Kopenhagen. unser Courtscraper fällt auf und bleibt im Gedächtnis. Ich persönlich Das Verrückte ist, dass es wirklich gebaut wird. schätze sehr die Art und Weise, wie das Licht sich in dieser gekrümmten und keinesfalls vertikalen Fassade spiegelt. Wenn die Sonne im Westen Dabei glänzte BIG bisher auch immer mit seinem überraschenden untergeht, nimmt die Fassade zum Beispiel einen lilafarbenen Ton an. Ideenreichtum, der nicht immer in realen Bauten münden musste. Wir haben hier 1.200 unterschiedlich große Paneele aus rostfreiem Stahl Das Verhältnis der verwirklichten Projekte zu jenen, die Entwurf ge- verbaut, die speziell für dieses Haus von einem Unternehmen in Penn- blieben sind, dürfte bei ungefähr 1:2 liegen … sylvania hergestellt wurden. Ja, aber das ändert sich gerade. Wenn wir früher ein Gebäude pro Jahr verwirklicht haben, sind es jetzt sieben oder acht. Ich glaube, man wird BIG Im Inneren kommt auch Gebäudeautomation zum Tragen? in zwei oder drei Jahren ein bisschen anders wahrnehmen. Wir können im Im Via 57 West findet man Präsenzmelder, eine Grauwasseraufberei- Augenblick auf 16 realisierte Bauten verweisen, bald werden es ungefähr tungsanlage und eine komplexe Heizungsanlage, die mit zwei anderen dreißig sein. Gebäuden gekoppelt ist. Dies rührt daher, dass drei Gebäude in fünf Jahren entstanden sind, die miteinander energetisch vernetzt sind. Und in Frankfurt wird es mit dem Omni Tower das erste BIG-Projekt in Deutschland geben … warum hat sich das Büro hier bislang so ver- Was meint BIG mit hedonistischer Nachhaltigkeit? gleichsweise schwer getan? Es geht um eine Abgrenzung zum eher puritanischen Verständnis von In den vergangenen Jahren nahmen wir in Deutschland vielleicht an Nachhaltigkeit, zu dem immer ein „weniger“ gehört: weniger fliegen, we- 5 bis 6 Wettbewerben pro Jahr teil. Beim Axel Springer Campus sind wir 38 Kirsten Bucher ZU BESUCH Neue Landmarke in Manhattans Skyline: das Wohnhochhaus Via 57 West beispielsweise auf dem zweiten Platz gelandet. Die deutschen Bauherren hätten gerne unsere Architektur, aber sie gönnen sie sich am Ende nicht. Man hätte das 8 Haus natürlich auch in Deutschland bauen können. Hierzulande stellen sich aber einige die Frage, was passiert, wenn einer über die Brüstung fällt. Wer ist verantwortlich? Und sofort, wenn diese Frage gestellt wird, ist so ein Projekt dann nicht mehr möglich. Sind Ihre Gebäude für viele Jahrzehnte oder eine kürzere Zeitspanne gebaut? BJARKE INGELS GROUP Wir befinden uns in einem Wandel. Man kann heute nicht mehr davon ausgehen, dass Gebäude 100 Jahre Bestand haben. Temporäres Bauen scheint Das Büro ist eine in Kopenhagen und New York ansässige Gruppe mir da in unserer Zeit realistischer und passender. Das Leben ändert sich. von Architekten, Designern, Baumeistern und Theoretikern, die Nehmen Sie Google, für die wir in den USA gemeinsam mit Heatherwick in den Bereichen Architektur, Stadtplanung, Innenarchitektur, Studio einen neuen Campus entwerfen. In den sechs Jahren, die von der Landschaftsgestaltung, Produktdesign sowie Forschung und Planung über die Genehmigungen bis zum Bau gehen, entwickelt dieses Entwicklung tätig sind. Die Architektur von BIG basiert auf der Unternehmen Autos, die alleine fahren, neue Handytypen und vielleicht eingehenden Analyse der Entwicklungen und Veränderungen, noch ein Wi-Fi-Netz, das die ganze Welt umspannt. Es kann also passieren, die unseren modernen Alltag bestimmen. Das Ziel ist eine Archi- dass in der Zeit, die zwischen Entwurf und Vollendung verstrichen ist, ein tektur, die zu gleichen Teilen pragmatisch und utopisch ist. ganz anderer Bedarf und Zweck entstanden ist. Flexibilität ist also ein sehr www.big.dk wichtiger Punkt und womöglich in der Zukunft der Schlüssel zum Erfolg. 39 BUSCH-FREE@HOME® WIRELESS – DRAHTLOS VERNETZT Mit Busch-free@home® hat Busch-Jaeger 2014 ein innovatives Sys- das Smart-Home-System komfortabel steuerbar. Mit den neuen Funk- tem auf den Markt gebracht, das über die Einbeziehung von Computer, modulen lässt sich eine bereits vorhandene drahtgebundene Busch- Smartphone oder Tablet-PC den unkomplizierten Zutritt zum Smart free@home® Anlage um bis zu 64 Wireless-Komponenten erweitern. Home ermöglicht. Ob Jalousie, Licht, Heizung, Klima oder Türkommuni- Voraussetzung hierfür ist der Einbau eines neuen System Access Point. kation – alles ist miteinander vernetzt und ganz einfach zu bedienen: per Das Herzstück der Anlage ermöglicht den Zugang mit PC oder Tablet. Schalter, über das Busch-free@home®Panel oder über die Busch-free@ Die erste Konfiguration der Anlage übernimmt der Elektroinstallateur home®App mit eingebauter Sprachsteuerung. Einmal eingerichtet, kann per Busch-free@home® App. Zu Beginn werden alle in den Räumen der Anwender die Benutzeroberfläche auf dem jeweiligen Endgerät ab- vorhandenen Geräte mittels Display ins System integriert. So entsteht rufen und Einstellungen problemlos selbst ändern. ein digitales Abbild der Wohnung oder des Hauses mit allen Etagen und Räumen. Wenn die Geräte den entsprechenden Räumen zugeordnet Die Bausubstanz wird geschont sind, können persönliche Lieblingseinstellungen per Drag & Drop vor- Alternativ oder ergänzend zu den drahtgebundenen Komponenten ste- genommen werden. Für maximale Sicherheit lässt sich ein persönliches hen jetzt auch Elemente mit integrierten Funkmodulen zur Verfügung. Passwort beim Anmelden aktivieren. Die Unterputzkomponenten aus Die drahtlose Vernetzung verbindet Sensoren, Aktoren und die intelli- dem Sortiment von Busch-free@home® Wireless können nachträglich gente Steuerung. Mit dieser Neuerung kann durch die drahtlose Instal- schnell und sauber gegen vorhandene Schalter, Dimmer oder Jalou- lation des Systems in Altbauten die vorhandene Bausubstanz geschont sieschalter ausgetauscht werden. Die bisherige Elektroinstallation und werden. Gleichwohl werden Licht, Heizung, Klima und Jalousien durch Kabelführung bleibt unverändert. 40 NEWS Drahtgebundene und drahtlose Komponenten werden durch den System Access Point verknüpft. SMART HOME Zweifachschalterwippe Neue Möglichkeiten für den Einsatz des Smart-HomeSystems Busch-free@home® im Renovations- und Modernisierungsbereich: Alternativ oder ergänzend zu den drahtgebundenen Komponenten stehen jetzt auch Komponenten mit integrierten Funkmodulen zur Verfügung. Der System Access Point macht den Zugang zu PC oder Tablet möglich und verbindet auch drahtgebundene mit drahtlosen Komponenten zu einem intelligenten System. Busch-free@home® Panel 41 PREISRÄTSEL GEWINNSPIEL AUS WELCHEM MATERIAL SIND DIE WEISSEN FASSADENELEMENTE IM WOHNHOCHHAUS LIVING LEVELS? puls stellt in jeder neuen Ausgabe eine Preisfrage. Die Gewinner Zu gewinnen: können sich über ein hochwertiges Fachbuch freuen. Unter allen richtigen Einsendungen zur Preisfrage verlost Busch-Jaeger zwei wertvolle Fachbücher (siehe rechte Seite). [email protected] ... oder verwenden Sie die Fax-Vorlage, die dieser Ausgabe beiliegt. 42 Einsendeschluss ist der 17. Februar 2017. Roland Halbe Ihre Antwort schicken Sie bitte per E-Mail an BÜCHER BUCHPREISE & TIPPS OMA VORSCHAU puls 2/2017: Hot to Cold Best Highrises 2016/17 Mit der Ausstellung „Hot to Cold“ im Alle zwei Jahre wird mit dem Internatio- Deutschen Architekturmuseum in nalen Hochhaus Preis ein Gebäude Frankfurt am Main nimmt die Bjarke prämiert, das sich durch seine Gestaltung, Ingels Group den Besucher mit auf eine innovative Technik und Wirtschaftlich- Reise um den Globus: Von der arabi- keit besonders auszeichnet. Die Publi- schen Wüste bis zur finnischen Tundra. kation präsentiert neben dem Preisträ- Mit dem Ausstellungskatalog bekräf- ger 30 herausragende Projekte aus 14 tigen die Architekten ihre Auffassung Ländern - unter anderem von Zaha Hadid, von Architektur als Kunst und Wis- Norman Foster und Richard Meier – und senschaft zur Gestaltung des Umfelds dokumentiert damit wichtige Trends der menschlichen Lebens. weltweiten Hochhausarchitektur. Hot to Cold. An Odyssey of Architectural Adapta- Best Highrises 2016/17 – Internationaler Hochhaus tion. Taschen Verlag, 711 Seiten, 39,99 Euro Preis 2016. Jovis Verlag, 128 Seiten, 29,95 Euro Urbane Verdichtung – die puls-Ausgabe 2/2017 erörtert die Zukunft der modernen Städte. IMPRESSUM puls Bewegung in der Architektur Herausgeber Busch-Jaeger Elektro GmbH Freisenbergstr. 2 58513 Lüdenscheid www.BUSCH-JAEGER.de Verlag Gesellschaft für Knowhow-Transfer in Architektur und Bauwesen mbH 70771 Leinfelden-Echterdingen www.ait-online.de Redaktionsteam Busch-Jaeger Dirk Dose, Katrin Förster, Thomas Hardenacke, Mirko Simon, Christiane Schulte Redaktion Gesellschaft für Knowhow-Transfer Lasse Ole Hempel, Cornelia Krause Verlagsleitung: Kristina Bacht ABB LEAF Awards 2017 Die LEAF (Leading European Architecture Forum) Awards werden seit 2001 jährlich vergeben und bringen internationale Architekten, Designer und Entwickler zusammen. Printed in Germany – Imprimé en Allemagne © by Busch-Jaeger Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere das Recht auf Verbreitung, Nachdruck von Text und Bild, Zu den bisherigen Gewinnern zählen prominente Baumeister wie Santiago Calatrava Übersetzung in Fremdsprachen sowie Verviel- oder Henning Larsen Architects. Am 21. September 2017 werden die Awards in London fältigung jeder Art durch Fotokopien, Mikrofilm, bestimmt, ABB/Busch-Jaeger ist als Headline-Partner mit von der Partie. www.arena-international.com/leaf-awards Funk- und Fernsehsendung für alle veröffentlichten Beiträge einschließlich aller Abbildungen. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. 43 Busch-free@home®. Haussteuerung einfach wie nie. JE T Z T AUCH LESS WIRE SMART HOME – LIVE AUF DER BAU 2017 IN MÜNCHEN! 16. – 21. Januar 2017 Halle C2 | Stand 500 Busch-free@homePanel 7" Busch-free@home® macht Ihr Zuhause intelligent. Ob Jalousie, Licht, Heizung, Klima oder Türkommunikation – alles ist miteinander vernetzt. Und ganz einfach zu bedienen: per Schalter, über das Busch-free@homePanel oder über die neue Busch-free@home® App mit eingebauter Sprachsteuerung*. Ob Neubau oder Renovierung, dank kabelloser oder kabelgebundener Kommunikation stehen Ihnen alle Möglichkeiten offen. Mehr Infos auf www.BUSCH-JAEGER.de / freeathome *nur verfügbar für iOS www.BUSCH-JAEGER.de