Die Energiewende – ein gutes Stück Arbeit. Bringen Sie Ihr Haus in Bestform Wegweiser für ein energieeffizientes Zuhause allen t i m Jetzt rungen Neue 2016 1 Impressum Herausgeber Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Öffentlichkeitsarbeit 11019 Berlin www.bmwi.de Redaktion BMWi Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ist mit dem audit berufundfamilie® für seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden. Das Zertifikat wird von der berufund­familie gGmbH, einer Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, verliehen. Gestaltung und Produktion Hirschen Group, Berlin Stand Januar 2016 Druck Bonifatius GmbH Bildnachweis Titel Getty Images/Westend61, S. 4 Presse- und Informationsamt der Bundesregierung/Guido Bergmann, S. 6 Getty Images/West­ end61, S. 8 Getty Images/Monty Rakusen, S. 10 BMWi/Sebastian Burgold, S. 13 Getty Images/Tashi-Delek, S. 15 oben Fotolia/ KB3, S. 15 unten iStock/Highwaystarz-Photography, S. 16 oben Getty Images/MachineHeadz, S. 16 unten Getty Images/Benjamin Howell, S. 17 Getty Images/Zero Creatives, S. 18/19 Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), S. 20 BMWi/Maak Roberts, S. 22/23 BMWi/Britta Leuermann, S. 24 BMWi/Maak Roberts, S. 25 links Getty Images/Joni_R, S. 25 rechts Getty Images/ kichigin19, S. 27 Getty Images/Morsa Images, S. 28/29 BMWi/Britta Leuermann Diese Broschüre ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Bundes­ minis­teriums für Wirtschaft und Energie. Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Nicht zu­l äs­sig ist die Verteilung auf Wahlveranstaltungen und an Infor­ma­tions­ständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Auf­kleben von Informationen oder Werbemitteln. Inhaltsverzeichnis Vorwort _______________________________________________________________________ 04 – 05 Beratung Kosten runter, Komfort rauf _____________________________________________ 06 – 07 Gut beraten, gut saniert __________________________________________________ 08 – 09 Der Weg zum energie­effizienten Haus ___________________________________ 10 – 12 KfW-Förderung „Energieeffizient Sanieren“: ein Programm, viel Unterstützung ________ 13 – 17 Praxisbeispiel: Vom Energiefresser zum Effizienzhaus _________________ 18 – 19 Marktanreizprogramm (MAP) Die saubere Lösung für Ihre Heizung ____________________________________ Praxisbeispiel: Was lange währt … ______________________________________ Umsteigen leicht gemacht: So hoch ist Ihre Förderung __________________ Praxisbeispiel: Überzeugungstäter in eigener Sache ____________________ 20 – 21 22 – 23 24 – 27 28 – 29 3 » S tarten Sie Ihre persönliche Energiewende bei sich zu Hause! « Liebe Leserinnen, liebe Leser, mit der Energiewende geht Deutschland in eine umweltverträgliche, sichere und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft. Ein gutes Stück Arbeit haben wir bereits geschafft: Mit einem Anteil von über 30 Prozent sind erneuerbare Energien mittlerweile unsere wichtigste Stromquelle. Und mit der Reform des ErneuerbareEnergien-Gesetzes haben wir im Jahr 2014 die Voraussetzungen für den weiteren ambitionierten und kosteneffizienten Ausbau des Ökostroms geschaffen. Um unsere klimapolitischen Ziele zu erreichen, müssen wir unsere Energie aber nicht nur sauberer erzeugen, sondern auch bewusster mit ihr umgehen. Bis 2050 wollen wir mindestens 80 Prozent weniger Treibhausgase produzieren als 1990. Das ist ein ehrgeiziges Ziel. Um es zu erreichen, müssen wir uns insbesondere auch um unseren Gebäudebereich kümmern: Fast 40 Prozent der gesamten Endenergie in Deutschland verbrauchen wir in den eigenen vier Wänden, vor allem für Heizung und Warmwasser. Mit einer energetischen Sanierung können Sie nicht nur Geld sparen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. 4 Starten Sie deshalb jetzt Ihre persönliche Energiewende: Erneuern Sie Ihre Fenster, dämmen Sie Ihr Haus oder tauschen Sie Ihre alte Heizung gegen eine moderne, effiziente Anlage aus, die bestenfalls erneuerbare Energien nutzt. Der Staat unterstützt Sie dabei: mit Förderprogrammen, die so attraktiv wie noch nie sind. Insgesamt stellt das Bundeswirtschaftsministerium jährlich rund 2,5 Milliarden Euro bereit, um energieeffizientes Bauen und Sanieren zu fördern und Gebäudeeigentümer zu motivieren, ihre Heizung auf erneuerbare Energien umzustellen. Gefördert werden auch fachkundige Energieberatungen für Ihr Zuhause, die Planung Ihres Sanierungsvorhabens sowie die anschließende Baubegleitung. Wir bieten Ihnen also eine „Rundum-Förderung“ für Ihre energetische Sanierung. Der Weg zum energieeffizienten Haus ist leichter als gedacht: In dieser Broschüre erfahren Sie, wie Sie am besten eine energetische Sanierung angehen, welche Förderprogramme Sie nutzen können und worauf Sie bei der Sanierung achten müssen. Es lohnt sich, denn ein energetisch saniertes Haus mit einer hoch­ effizienten Heizung zahlt sich gleich mehrfach aus: Es schont Ihren Geldbeutel, schützt die Umwelt und trägt dazu bei, dass die Energiewende ein Erfolg wird. Eine interessante Lektüre und viel Erfolg bei Ihrem Sanierungsvorhaben wünscht Ihr Sigmar Gabriel Bundesminister für Wirtschaft und Energie 5 Vorteile einer energetischen Sanierung Kosten runter, Komfort rauf Seit dem Jahr 2000 haben rund fünf Millionen Eigentümer eine energetische Gebäude­sanierung durchgeführt – und dabei von staatlichen Fördergeldern profitiert. Klar ist: Wer saniert, kann sich unter anderem über niedrigere Heizkosten und ein behagliches Raumklima freuen. Was bedeutet „energetisch sanieren“ eigentlich genau? „Energetisch sanieren“ heißt zum einen, ein Gebäude so zu modernisieren, dass es dauerhaft wenig Energie verbraucht. Und zum anderen, die dann noch benötigte Energie möglichst nachhaltig zu erzeugen. Konkret bedeutet das: 1. Stoppen Sie Energieverluste! Modernisieren Sie alle Bauteile, die Ihr Haus nach außen hin abschließen – also Dach, oberste Geschossdecke, Außenwände, Bodenplatte bzw. Kellerdecke, aber auch Fenster und Türen. Denn ganz einfach gesagt: Eine gut gedämmte und dichte Gebäudehülle hält die Wärme dort, wo sie hingehört. Im Winter drinnen, im Sommer draußen. 2. Heizen Sie effizient – und nachhaltig. Eine moderne und effiziente Heizungsanlage spart Energie und Geld. Am besten ist es, beim Heizen die Energie aus Sonne, Biomasse oder Luft und Erde zu nutzen. Denn indem Sie auf diese erneuerbaren Energien setzen, machen Sie sich unabhängig von Öl und Gas sowie deren schwankenden Preisen. Und Sie schützen gleichzeitig das Klima. 6 Fünf Gründe, jetzt zu sanieren Gute Argumente sprechen dafür, Ihre persönliche Energiewende zu starten: i Gute Entscheidung: Laut einer Um­frage der Deutschen • Heizkosten senken Energie-Agentur (dena) stehen Durch eine energieeffiziente Gebäudesanierung und den Umstieg auf erneuer- 94 Prozent der Eigen­tümer von bare Energien können Sie Ihren Verbrauch von Gas oder Öl deutlich reduzieren. energetisch sanierten Einfamilien- Und Sie machen sich unabhängiger von ungewissen Energiepreisen. häusern voll hinter ihrem Entschluss. • Wohnkomfort erhöhen Keine kalten Innenwände und keine unerwünschte Zugluft mehr! Energetisch sanierte Gebäude bieten eine höhere Wohnqualität mit viel Behaglichkeit und Komfort. Im Winter bleiben die Räume schön warm. Im Sommer heizen sie sich nicht so schnell auf. • Immobilienwert steigern Unsanierte Häuser oder Wohnungen lassen sich immer schwieriger vermieten oder verkaufen – die Betriebskosten sind einfach zu hoch. Eine energetische Sanierung steigert den Wert Ihres Gebäudes. Zudem werden bei einer energetischen Sanierung oft auch Schwachstellen am Gebäude, wie etwa feuchtes Mauerwerk, entdeckt und behoben. • Altersvorsorge sichern Ein eigenes Haus ist für viele ein wichtiger Schritt, um für den Ruhestand vorzusorgen. Bei einem energieeffizienten Gebäude sind die Betriebskosten auch in Zukunft gering – und Ihnen bleibt mehr von der Rente. • Klima schützen Mehr zu Gebäudeeffizienz: Indem Sie Energie einsparen und Ihre Heizung auf erneuerbare Energien www.bmwi.de/go/gebaeude­ umstellen, senken Sie auch Ihren CO2-Ausstoß – und schonen so Umwelt und effizienz Klima. Blick fürs Ganze Bei energetischen Sanierungsmaßnahmen lohnt sich immer der Blick aufs Ganze. Zwei Beispiele: Die Fassade zu dämmen, bringt nichts, wenn die Wärme weiterhin durch das ungedämmte Dach entweichen kann. Auch eine neue Heizung ist möglicherweise überdimensioniert, wenn Sie in den kommenden Jahren Dämmmaßnahmen planen. Denn nach der Dämmung müssen Sie Schneller Einstieg: Nutzen Sie weniger heizen. Sie sollten Ihr Gebäude deshalb stets als Ganzes betrachten. das multimediale Infotainment zur Oder besser: betrachten lassen – von einem qualifizierten Energieberater. Er energetischen Gebäudesanierung: schlägt Ihnen genau die Sanierungsmaßnahmen vor, die in Ihrem Fall das beste http://info.bmwi.de/energie- Kosten-Nutzen-Verhältnis bieten. effiziente-gebaudesanierung 7 Energieberatung Gut beraten, gut saniert Einfach mal drauflossanieren – sollten Sie besser nicht. Denn: Einzelne Maßnahmen ohne Gesamtkonzept können den Weg zu einer optimalen Lösung verbauen. Wenn Sie Ihr Geld nicht zum Fenster „hinaussanieren“ wollen, sollten Sie deshalb eine einfache Regel beherzigen: Lassen Sie sich beraten! Eine Energieberatung lohnt sich immer. Welches Beratungsangebot für Sie das richtige ist, hängt davon ab, was Sie benötigen. Mehr zur Energieberatung Einfach einsteigen: das Angebot der Verbraucherzentralen der Verbraucherzentralen: www.verbraucherzentrale-­ Jeder, der sich einen ersten Überblick verschaffen will und Tipps zum Energiespa- energieberatung.de ren sucht, ist bei den Verbraucherzentralen an der richtigen Adresse: Ihr Informationsangebot reicht von Online- und Telefonberatung über Beratungsgespräche Kostenlose Hotline: bei Ihrer Verbraucherzentrale bis hin zu Terminen bei Ihnen zu Hause. Alle 0800 809 802 400 Beratungsangebote werden durch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) gefördert und sind deshalb besonders kostengünstig: Ein „Gebäude-Check“ kostet zum Beispiel nur 20 Euro, ein „Heiz-Check“ 30 Euro. Für einkommensschwache Haushalte sind die Angebote sogar kostenlos. 8 Für ein maßgeschneidertes Sanierungskonzept: die „Vor-Ort-Beratung“ i Spätestens wenn Sie sich für eine energetische Sanierung entschieden haben, Klick, klick, sparen: sollten Sie eine „Vor-Ort-Beratung“ nutzen. Das Prinzip: Ein Energieberater der Sanierungskonfigurator kommt zu Ihnen nach Hause und nimmt den Zustand Ihres Gebäudes genau unter Sanieren Sie Ihr Haus einfach am PC! die Lupe. Anschließend erhalten Sie ein zu Ihren Vorstellungen und zu Ihrem Der Sanierungskonfigurator des BMWi Budget passendes Sanierungskonzept – entweder für eine Komplettsanierung hilft Ihnen, herauszufinden, wie viel oder für eine schrittweise Sanierung mit aufeinander abgestimmten Maßnahmen. Energie Sie mit welchen Modernisie- Das BMWi fördert diese „Vor-Ort-Beratungen“: in Ein- und Zweifamilienhäusern rungsmaßnahmen einsparen könnten – mit bis zu 800 Euro; in Gebäuden mit mehr als drei Wohneinheiten sogar mit bis und welche Kosten dabei anfallen. zu 1.100 Euro. Maximal werden 60 Prozent der Beratungskosten übernommen. Dafür machen Sie zuerst einige Anga­ Einen zusätzlichen Zuschuss von bis zu 500 Euro gibt es, wenn der Berater den ben zum Ist-Zustand Ihres Hauses, Energieberatungsbericht in einer Wohnungseigentümerversammlung oder zum Beispiel zu Baujahr und Größe. Beiratssitzung vorstellt. Anschließend können Sie verschiedene Sanierungsmöglichkeiten durch- Wie beantrage ich die Förderung für die „Vor-Ort-Beratung“? spielen – von der Dachdämmung Ganz einfach: Das Einzige, was Sie tun müssen, ist, sich einen qualifizierten über neue Fenster bis zum Heizungs- Energieberater zu suchen und ihn mit der „Vor-Ort-Beratung“ zu beauftragen. tausch. Das Ganze dauert etwa 30 Den Zuschuss, den der Berater erhält, beantragt er für Sie beim Bundesamt für Minuten. Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Sie erhalten dann eine entsprechend günstigere Rechnung. Gleich loslegen? www.sanierungskonfigurator.de An Ihrer Seite von Antrag bis Zuschuss: Energieeffizienz-Experten Sie wollen sichergehen, dass alle Maßnahmen ordnungsgemäß durchgeführt werden, Sie letztlich die gewünschte Einsparung erzielen und somit lange Freude an Ihrem sanierten Zuhause haben? Das ist dank der „Energieeffizienz-Expertenliste“ mit wenigen Klicks möglich. Unter www.energie-effizienz-experten.de finden Sie Energieberater in Ihrer Nähe, die nachweisen können, dass sie in puncto energieeffizientes Bauen und Sanieren besonders gut qualifiziert sind Mehr zur Vor-Ort-Beratung: und über einschlägige Berufserfahrung verfügen. www.bafa.de/bafa/de/energie/ energiesparberatung Alles aus einer Hand – das leisten Energieeffizienz-Experten Telefon: 06196 908-1880 • Analyse der energetischen Schwachstellen und Erstellung eines Zur Energieeffizienz-Expertenliste: maßgeschneiderten Sanierungskonzepts www.energie-effizienz-experten.de • Planung der Sanierungsmaßnahmen • Beratung zur Förderfähigkeit der geplanten Sanierungsmaßnahmen: im Rahmen der KfW-Programme sowie des Marktanreizprogramms (MAP) Mehr zum KfW-Programm • Begleitung der Baumaßnahmen „Energieeffizient Sanieren – • Bestätigungen für das Beantragen von KfW-Fördermitteln Baubegleitung (431)“: www.kfw.de/431 Übrigens wird nicht nur die „Vor-Ort-Beratung“ gefördert: Für die Fachplanung KfW-Infocenter: 0800 539-9002 und Baubegleitung können Sie einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro bei der KfW beantragen – im Programm „Energieeffizient Sanieren – Baubegleitung (431)“. 9 Richtig dämmen, lüften und heizen Der Weg zum energie­effizienten Haus Ein energieeffizientes Haus verbraucht möglichst wenig Energie für Heizung und Warmwasser. Und es erzeugt die noch benötigte Wärme möglichst nachhaltig. Verschaffen Sie sich hier einen Überblick über die Möglichkeiten, beides zu erreichen. Wie Sie die Sanierung Ihres Zuhauses konkret angehen, kann Ihnen am besten ein qualifizierter Energieberater sagen. Wärmeverluste auf ein Minimum reduzieren ein geplanter Dachgeschossausbau oder eine neue Dacheindeckung. Wer Energie sparen will, sollte dafür sorgen, dass die eigenen vier Wände möglichst wenig Wärme nach außen Dämmung von Keller oder Boden verlieren. Davon profitieren Sie vor allem im Winter, denn Kälte, die aus dem ungeheizten Keller in das Erdgeschoss Ihre Heizkosten sinken und lästige Zugluft oder kalte kriecht – das kennen viele Hausbesitzer. Abhilfe kann eine Außenwände gehören der Vergangenheit an. Aber auch Dämmschicht unter der Kellerdecke oder unter dem Boden- im Sommer dürfen Sie sich freuen: Denn der verbesserte belag des Wohnraums schaffen. Für beide Lösungen gilt: Hitzeschutz sorgt für ein angenehm kühles Raumklima. Sie sind relativ einfach und kostengünstig umzusetzen. Bei einem beheizten Keller sollten Sie dagegen die Kellerwände Dämmung von Dach und oberster Geschossdecke und den Boden dämmen. Warme Luft steigt bekanntlich nach oben. Um sie im Haus 10 zu halten, sind deshalb Dach und oberste Geschossdecke Dämmung der Außenwände entscheidend. An dieser Stelle können Sie sehr viel Energie Wenn der Außenputz erneuert werden soll oder größere sparen – oft rechnen sich die Kosten für eine Dachdäm- Reparaturen an der Fassade anstehen, sollten Sie über mung bereits nach wenigen Jahren. Geeignete Anlässe sind eine Dämmung der Außenwände nachdenken. Denn über ungedämmte Wände kann ein Haus sehr viel Wärme verlieren. In der Regel i wird die Dämmung an der Außenseite des Hauses aufgebracht. Alternativ – zum Beispiel bei denkmalgeschützten Fassaden – kann auch eine Wärmedämmung Lüften mit Konzept: von innen für mehr Behaglichkeit sorgen. Der Effekt der Dämmung: keine kalten Ein gut gedämmtes Haus ist nahezu Außenwände mehr, an denen Feuchtigkeit kondensieren und zu Schimmel luftdicht. Schon wer sich neue, energie­ führen kann. effiziente Fenster einbaut, sollte sich deshalb Gedanken darüber machen, Neue Fenster und Türen wie künftig gelüftet werden soll. Viele Hausbesitzer denken erst bei einem Sprung im Glas an neue Fenster. Aber Denn ausreichendes Lüften sorgt für auch Zugluft, beschlagene Scheiben oder kleine Pfützen auf dem Fensterbrett ein angenehmes Wohnklima, trans- zeigen, dass es höchste Zeit wird für einen Wechsel. Egal, ob Sie sich für eine portiert Feuchtigkeit ab und vermei- Zwei- oder Dreifach-Verglasung entscheiden: Sie sollten auch auf den Rahmen det Schimmel. achten. Denn dort treten die höchsten Wärmeverluste auf. Entscheidend bei der Auswahl neuer Fenster ist der sogenannte Wärmedurchgangskoeffizient des Im Prinzip reicht es, regelmäßig die gesamten Fensters (Kurzbezeichnung „Uw-Wert“) – also von Glas und Rahmen Fenster zu öffnen; am besten ist Stoß- zusammen. Je niedriger dieser Wert, desto besser ist das Fenster. lüften. Wer es bequemer und meist auch energiesparender wünscht, kann Wichtig: Wenn Sie Ihre Außenwände dämmen lassen, sollten Sie auch immer auf technische Unterstützung zurück- in Betracht ziehen, Ihre Fenster zu erneuern – und umgekehrt. Wenden Sie sich greifen. Möglichkeiten gibt es viele – am besten an einen Energieberater, um die ideale Maßnahmenkombination von einfachen und kostengünstigen zu finden. Abluftanlagen bis hin zu besonders energiesparenden zentralen Lüf­tungs­ anlagen mit Wärmerückgewinnung. Effizient und umweltfreundlich heizen Ihr Energieberater kann Sie dabei unterstützen, die für Sie passende Zu einem energieeffizienten Haus gehört immer eine effiziente Heizungsan- Lösung zu finden. lage, damit Sie nicht unnötig viel Öl oder Gas verbrauchen. Moderne Öl- und Gas-Brennwertkessel sind deutlich sparsamer als ältere Modelle – das macht sich in Ihrem Geldbeutel bemerkbar: Der Austausch eines alten Heizkessels rechnet sich dank der eingesparten Energiekosten oft schon nach sieben bis zehn Jahren. Gleichzeitig schonen Sie das Klima: Denn moderne Anlagen produzieren deutlich weniger Treibhausgase. Noch besser ist es, wenn Sie den Ausstoß von Treibhausgasen komplett vermeiden: indem Sie Ihre Heizungsanlage auf erneuerbare Energien umstellen und zum Beispiel einen Biomassekessel, eine Wärmepumpe oder eine Solarthermieanlage nutzen. In diesem Fall machen Sie sich komplett unabhängig von Öl und Gas und deren Preisentwicklung. Mit Wärmepumpen und Solarthermieanlagen holen Sie die Wärme direkt aus Ihrer Umgebung – entweder aus der Außenluft, dem Erdreich oder der Sonnenenergie. Wichtig: Achten Sie darauf, dass die Heizung zum Gebäude passt, damit Sie auch wirklich die gewünschte Einsparung erzielen. Wärmepumpen eignen sich Mehr Informationen online: beispielsweise besonders für gut gedämmte Häuser mit geringem Heizwärme- www.bmwi.de/go/gebaeudeeffizienz bedarf. Und: Wenn Sie zuerst die Heizung erneuern wollen, sollten Sie später geplante Sanierungsmaßnahmen gleich mitdenken. Denn unter Umständen ist Ihre Heizung dann zu groß und verbraucht unnötig viel Energie. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Energieberater darüber. 11 Rechnet sich das überhaupt? i Sicher, die energetische Sanierung Ihres Hauses kostet Geld – und dabei handelt Kostet wenig, bringt viel – die Opti- es sich um eine langfristige Investition. Aber wenn Sie folgende Tipps befolgen, mierung der Wärmeverteilung: erhöhen Sie die Wirtschaftlichkeit der Sanierung: • Hydraulischer Abgleich: Ein Heiz­ körper wird nicht richtig warm, ein • Schwachstellen beseitigen anderer glüht oder gluckert? Das Es liegt auf der Hand: Den größten Effekt erzielen Sie, wenn Sie zunächst die alles können Hinweise darauf sein, Schwachstellen sanieren. Besonders hohe Wärmeverluste treten zum Beispiel dass Ihre Heizungsanlage nicht op­ bei ungedämmten Dächern oder alten Fenstern auf. Lassen Sie Ihr Haus daher timal eingestellt ist. Abhilfe schafft zunächst auf solche energetischen Schwachstellen hin untersuchen, zum oft ein „hydraulischer Abgleich“. Beispiel im Rahmen einer geförderten „Vor-Ort-Beratung“. Dabei stellt ein Fachmann die Heizungsanlage so ein, dass die Wärme • Sanierung mit Instandhaltung verbinden im Haus gleichmäßig verteilt wird Eine energetische Sanierung rechnet sich besonders, wenn Sie sie mit einer und jeder Heizkörper genau so viel geplanten Instandhaltung verbinden. Ein Beispiel: Wenn Sie die Fassade an Wärme erhält, wie er benötigt, um Ihrem Gebäude erneuern müssen, bietet es sich an, gleichzeitig eine Außen- die gewünschte Raumtemperatur wanddämmung anzubringen. Die Zusatzkosten, die für die Dämmung anfallen, sind im Verhältnis zu den Gesamtkosten der Instandhaltung gering. zu erreichen. • Der Einbau einer neuen, hocheffizienten Umwälzpumpe spart sofort • Fördermittel nutzen Zuschüsse reduzieren Ihre Investitionskosten, ein zinsgünstiger KfW-Kredit verringert Ihre Finanzierungskosten. So rechnet sich die Investition dank staatlicher Hilfe schneller. Strom – der Austausch rechnet sich schon nach zwei bis drei Jahren. • Dämmen Sie offen liegende Heizungs- und Warmwasserrohre. Damit vermeiden Sie unnötige Wärmeverluste. Sanieren und sparen: Die Grafik zeigt beispielhaft für ein unsaniertes Zweifamilienhaus (230 Quadratmeter, Baujahr 1972) mögliche Einsparungen durch eine hochwertige Dämmung von Dach, Fassade und Kellerdecke sowie durch den Einbau von neuen Fenstern und einer modernen Heizanlage. 1. Dach rund 600 € 3. Fassade rund 1.000 € 5 rund 500 € 4. Kellerdecke rund 200 € 5. Heizung (inkl. Warmwasser) rund 1.200 € 12 2. Fenster KfW-Förderung „Energieeffizient Sanieren“: ein Programm, viel Unterstützung Das Wichtigste zuerst: Mit dem KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“ unterstützt der Staat Sie bei der energetischen Sanierung Ihres Gebäudes und übernimmt bis zu 30 Prozent der Kosten. Dabei gilt: je energiesparender ein Gebäude, desto höher die Förderung. Die Bundesregierung stellt jährlich im Rahmen ihres von einem besonders günstigen Zins. Und Sie müssen CO 2-Gebäudesanierungsprogramms zwei Milliarden bis zu 27,5 Prozent des Kreditbetrags nicht zurückzahlen Euro für energieeffizientes Bauen und Sanieren bereit. Aus (sogenannter Tilgungszuschuss). Außerdem können Sie diesen Mitteln wird unter anderem das KfW-Programm den Kredit ganz flexibel während der ersten Zins­ „Energieeffizient Sanieren“ finanziert. bindungsfrist – teilweise oder vollständig – kostenlos zurückzahlen. Das KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“ im Überblick • Investitionszuschuss A ls Eigentümer eines Ein- und Zweifamilienhauses oder Egal, ob Sie eine Komplettsanierung planen, Ihr Haus einer Eigentumswohnung – egal, ob selbst bewohnt oder Stück für Stück umfassend sanieren wollen oder nur eine vermietet – können Sie auch einen einmaligen Zuschuss einzelne Maßnahme planen: Wer die Energiebilanz seines erhalten, der nach Abschluss der Sanierung ausgezahlt Hauses verbessern will, kann dies mit Rückendeckung des wird. Die KfW übernimmt bis zu 30 Prozent Ihrer Inves- Staates tun. Voraussetzung ist, dass der Bauantrag oder titionskosten, maximal 30.000 Euro pro Wohneinheit. die Bauanzeige für Ihr Gebäude vor dem 1. Februar 2002 datiert wurde. Sie haben die Wahl – Kredit oder Zuschuss: • Zuschuss für Fachplanung und Baubegleitung Bis zu 4.000 Euro (maximal 50 Prozent des Beraterhono- • Zinsgünstiger Kredit rars) erhalten Sie zusätzlich, wenn Sie einen Energieeffi- Finanzieren Sie Ihre Sanierung mit einem KfW-Kredit bis zienz-Experten mit der Planung und Baubegleitung der zu 100.000 Euro pro Wohneinheit. Sie profitieren dabei Sanierung beauftragen. 13 Noch attraktiver: neue Förderangebote 2016 „Heizungspaket“ „Lüftungspaket“ Ihre alte Öl- oder Gasheizung gegen eine neue und beson- Um ein angenehmes Raumklima zu schaffen und Schim­ ders effiziente auszutauschen, ist ein guter Anfang. Noch melbildung zu vermeiden, ist es besonders wich­t ig, aus- besser ist es, gleich das ganze Heizsystem zu optimieren – reichend zu lüften. Diese Aufgabe übernimmt am besten von den Rohrleitungen bis zu den Heizkörpern. Nur so eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Wenn Sie können Sie das Einsparpotenzial Ihrer neuen Heizung voll eine solche Anlage einbauen und zugleich die Gebäude- ausschöpfen. Der Staat unterstützt Sie bei Austausch und hülle energetisch sanieren, also zum Beispiel die Fassade gleichzeitiger Optimierung mit dem neuen „Heizungs­ dämmen oder Fenster austauschen, erhalten Sie besonders paket“ im Rahmen des KfW-Programms „Energieeffizient attraktive Zuschüsse: Der Staat unterstützt Sie ab sofort Sanieren“: Im Vergleich zu einem reinen Heizungsaus­ mit dem „Lüftungspaket“ als neuem Teil des KfW-Pro- tausch erhalten Sie beim „Heizungspaket“ noch attraktivere gramms „Energieeffizient Sanieren“ (siehe folgende Tabelle Zuschüsse (siehe folgende Tabelle und Beispiel Seite 16). und Beispiel Seite 16). „Energieeffizient Sanieren“: die wichtigsten Förderangebote im Überblick Zinsgünstiger Kredit mit Tilgungszuschuss Max. Kredithöhe oder o Tilgungs­zuschuss (pro Wohneinheit) Investitionszuschuss Max. förderfähige Investitionskosten Zuschusshöhe (pro Wohneinheit) Einzelmaßnahmen (z. B. Heizungserneuerung, Fensteraustausch, einzelne Dämmmaßnahmen) 50.000 € 7,5 % 50.000 € 10 % Kombinationsmaßnahme „Heizungspaket“ (Heizungsaustausch plus Optimierung Heizsystem) 50.000 € 12,5 % 50.000 € 15 % Kombinationsmaßnahme „Lüftungspaket“ (Maßnahmen an der Gebäudehülle plus Einbau Lüftungsanlage) 50.000 € 12,5 % 50.000 € 15 % Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 115 100.000 € 12,5 % 100.000 € 15 % Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 100 100.000 € 15 % 100.000 € 17,5 % Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 85 100.000 € 17,5 % 100.000 € 20 % Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 70 100.000 € 22,5 % 100.000 € 25 % Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 55 100.000 € 27,5 % 100.000 € 30 % Was ist eigentlich ein KfW-Effizienzhaus? Das „KfW-Effizienzhaus“ ist ein Maßstab für die Energie- Tipp: effizienz eines Hauses. Die Logik dahinter basiert auf der Die besten Effizienzhausniveaus und damit die höchste För­ Energieeinsparverordnung (EnEV). Ganz einfach gesagt: derung erreichen Sie, wenn Sie Ihre Heizung auf erneuer­bare Maßstab für die Bestimmung des Effizienzhausniveaus ist Energien umstellen. Wie Sie beim Umstieg von einer attrak- das in der EnEV definierte „Referenzgebäude“. Ein Haus, tiven Förderung profitieren können, erfahren Sie auf den Sei- dessen Energiebedarf genauso hoch ist wie der des Referenz- ten 20 und 21. gebäudes – also 100 Prozent –, ist ein KfW-Effizienzhaus 100. Ein KfW-Effizienzhaus 85 benötigt dagegen nur 85 Prozent der Energie, die das Referenzgebäude benötigen würde – also 15 Prozent weniger. Dementsprechend benötigen die KfW-Effizienzhäuser 70 und 55 nur 70 bzw. 55 Prozent der Energie des Referenzgebäudes – ganze 30 bzw. sogar 45 Prozent weniger. 14 i Vorbildhaft: gute Beispiele für KfW-Sanierungsmaßnahmen Von der Komplettsanierung zum KfW-Effizienzhaus bis zu energiesparenden Gebäude führen. Neu hinzugekommen Einzelmaßnahmen wie der Erneuerung von Fenstern und sind 2016 das „Heizungspaket“ und das „Lüftungspaket“. Türen: Mit dem KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“ Wie hoch die staatliche Unterstützung in ganz konkreten fördert der Staat alle sinnvollen Maßnahmen, die zu einem Fällen ist, erfahren Sie anhand der folgenden vier Beispiele. 1. Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 85 Einbau einer Gas-Brennwertheizung mit Solaranlage für Trinkwassererwärmung und Heizungsunterstützung, Dach- und Fassadendämmung sowie Fensteraustausch Investitionskosten gesamt: 80.000 Euro Finanzierung: • entweder per Kredit: zinsgünstiges KfW-Darlehen in Höhe von 80.000 Euro und nach Abschluss der Maßnahme ein zusätzlicher Tilgungszuschuss in Höhe von 14.000 Euro (= 17,5 Prozent des Kreditbetrags) • oder mit Eigenmitteln: Sie erhalten 16.000 Euro Investitionszuschuss (= 20 Prozent der för­­­derfähigen Kosten von 80.000 Euro) 2. Fensteraustausch (Dreifachverglasung) Austausch der alten Fenster (Ein- oder Zweifachverglasung) gegen neue Dreifachverglasung mit entsprechend guter Wärmedämmung Investitionskosten gesamt: 12.500 Euro Finanzierung: • entweder per Kredit: zinsgünstiges KfW-Darlehen in Höhe von 12.500 Euro und nach Abschluss der Maßnahme ein zusätzlicher Tilgungszuschuss in Höhe von 937,50 Euro (= 7,5 Prozent des Kreditbetrags) • oder aus Eigenmitteln: Sie erhalten 1.250 Euro Investitionszuschuss (= 10 Prozent der för­derfähigen Kosten von 12.500 Euro) 15 3. Kombinationsmaßnahme „Heizungspaket“ Einbau einer besonders effizienten Öl- oder Gasheizung plus Optimierung des ganzen Heizsystems (Heizkörper, Rohrleitungen etc.). Voraussetzung: Ihre derzeitige alte Öl- oder Gasheizung nutzt noch keine Brennwerttechnik. Investitionskosten gesamt: 15.000 Euro Finanzierung: • entweder per Kredit: zinsgünstiges KfW-Darlehen in Höhe von 15.000 Euro und nach Abschluss der Maßnahme ein zusätzlicher Tilgungszuschuss in Höhe von 1.875 Euro (= 12,5 Prozent des Kreditbetrags) • oder aus Eigenmitteln: Sie erhalten 2.250 Euro Investitionszuschuss (= 15 Prozent der förderfähigen Kosten von 15.000 Euro) 4. Kombinationsmaßnahme „Lüftungspaket“ Sanierungsmaßnahme an der Gebäudehülle (zum Beispiel Dämmung Dach oder Fassade) plus Einbau einer Lüftungsanlage Investitionskosten gesamt: 48.000 Euro Finanzierung: • entweder per Kredit: zinsgünstiges KfW-Darlehen in Höhe von 48.000 Euro und nach Abschluss der Maßnahme ein zusätzlicher Tilgungszuschuss in Höhe von 6.000 Euro (= 12,5 Prozent des Kreditbetrags) • oder aus Eigenmitteln: Sie erhalten 7.200 Euro Investitionszuschuss (= 15 Prozent der förderfähigen Kosten von 48.000 Euro) 16 Wie beantrage ich KfW-Fördermittel? • Zuschuss: Füllen Sie gemeinsam mit Ihrem Energie­ berater den Online-Antrag aus und schicken Sie diesen Ganz wichtig: Ihre KfW-Förderung müssen Sie vor Beginn vor Beginn der Sanierung an die KfW. der Sanierung beantragen! Nur so kann die KfW vorab die Förderfähigkeit Ihres Vorhabens prüfen und Ihnen mit 4. Starten Sie mit der Sanierung der Zusage Planungssicherheit geben. Den Zuschuss für Nach Zusage der Förderung können Sie mit Ihrem Vor- Fachplanung und Baubegleitung können Sie dagegen auch haben beginnen. bis zu drei Monate nach Abschluss Ihrer Baubegleitung beantragen. 5. Weisen Sie die Verwendung nach Füllen Sie nach Abschluss der Sanierung mit Ihrem KfW-Förderung in fünf Schritten: So geht’s Energieberater die „Bestätigung nach Durchführung“ 1. Lassen Sie sich beraten (Kredit) bzw. den „Verwendungsnachweis“ (Zuschuss) A m besten bei einer geförderten „Vor-Ort-Beratung“. aus und reichen Sie das Dokument bei der KfW ein. Erst Qualifizierte Energieberater in Ihrer Nähe finden Sie unter danach erhalten Sie den Tilgungszuschuss bzw. Investi- www.energie-­effizienz-experten.de. tionszuschuss. 2. Lassen Sie sich die Förderfähigkeit bestätigen I hr Energieeffizienz-Ex­perte sagt Ihnen, ob Ihr Vor- Mehr zum KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“ haben förderfähig ist. Wenn ja, erstellt er die „Online-­ inkl. „Heizungspaket“ und „Lüftungspaket“: Bestätigung zum Antrag“, die Sie für den KfW-Antrag Kredit: www.kfw.de/151 benötigen. Zuschuss: www.kfw.de/151 Baubegleitung: www.kfw.de/431 3. Beantragen Sie Ihre KfW-Förderung • Kredit: Gehen Sie mit der „Online-Bestätigung zum Antrag“ zu einer Bank Ihrer Wahl, diese beantragt den KfW-Infocenter: 0800 539-9002 KfW-Kredit für Sie. 17 » Mein Architekt hat mich bei jedem Schritt der Sanierung begleitet. Das hat sich ausgezahlt: Mein Haus ist jetzt fast klimaneutral – und meine Heizkosten sind im Keller. « Fakten zum Projekt Rundum-Sanierung Größe 144 Quadratmeter Baujahr 1962 Sanierungsjahr 2011 Förderprogramme Vor-Ort-Beratung, Marktanreizprogramm (MAP), KfW-Programme „Energie effizient Sanieren (151)“ und „Energieeffizient Sanieren – Baubegleitung (431)“ Fördersumme Kredit: 200.000 Euro Zuschüsse: 49.870 Euro i 18 Mit MAP- und KfW-Förderung fit für die Zukunft Vom Energiefresser zum Effizienzhaus Svenja Seyler-Junker wollte ihr neues Heim so konsequent wie möglich sanieren. Heute lebt die alleinerziehende Mutter mit ihren Töchtern in einem „Effizienzhaus Plus“ – einem Gebäude, das fast gar keine Energie mehr verbraucht. Den Weg in ihr Vorzeige-Effizienzhaus ist die Industriekauffrau und Biologin nicht allein gegangen: „Mein Architekt hat mich bei jedem Schritt begleitet.“ Im Rahmen einer „Vor-Ort-Beratung“ legte sie gemeinsam mit dem Experten genau fest, welche Sanierungsmaßnahmen das zweistöckige Gebäude im rheinland-pfälzischen Ingelheim in ein echtes Zuhause verwandeln sollten. Mit Hilfe eines KfW-Kredits in Höhe von 200.000 Euro sowie eines Tilgungszuschusses von 40.000 Euro finanzierte sie umfangreiche Dämmmaßnahmen sowie dreifach verglaste Fenster. Wohlig warm wird es auf den 144 Quadratmetern nun dank einer Kombination aus Pelletheizung und Solarthermieanlage, für die Seyler-Junker sich Investitionszuschüsse in Höhe von knapp 5.400 Euro aus dem Marktanreizprogramm (MAP) sicherte. Eine Lüftungsanlage mit 93-prozentiger Wärmerückgewinnung sorgt im Sommer wie im Winter für ein angenehmes Raumklima. Insgesamt ist der 60er-Jahre-Bau damit nahezu klimaneutral – und steht auch in puncto Betriebskosten gut da. „Ich zahle etwa 650 Euro im Jahr für Heizung und Warmwasser“, so Seyler-Junker. Für die 51-Jährige war die Rundum-Modernisierung aber vor allem Ehrensache: „Ich kann damit einen Beitrag zum Umweltschutz leisten und mich gleichzeitig über die positiven Nebeneffekte freuen: zum Beispiel darüber, dass ich dank der schalldichten Fenster nichts von der vielbefahrenen Straße vor dem Haus höre.“ Auch an die Zukunft hat Seyler-Junker gedacht: „Wenn meine beiden Mädchen einmal ausziehen, kann ich das erste Obergeschoss vermieten, da es eine eigene Wohneinheit ist. Und für den Fall, dass ich im Alter einmal auf einen Rollstuhl angewiesen sein sollte, habe ich gleich noch eine bodenebene Dusche und extrabreite Türen einbauen lassen.“ Mit ihrem Sanierungskonzept hat Svenja Seyler-Junker überzeugt: Die Deutsche Energie-Agentur (dena) wählte ihr Ingelheimer Familiendomizil zu einem von 20 Leuchtturmprojekten des Modellvorhabens „Auf dem Weg zum Effizienzhaus Plus“. 19 Wärme aus Erneuerbaren Die saubere Lösung für Ihre Heizung Mehr als zwei Drittel aller Heizungsanlagen in Deutschland arbeiten ineffizient. Das durch­ schnittliche Alter von Heizgeräten liegt bei 17,6 Jahren; viele sind sogar älter als 20 Jahre. Da verwundert es nicht, dass fast 40 Prozent des gesamten deutschen Energieverbrauchs jedes Jahr für Heizung und Warmwasser anfallen. Der hohe Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser modernen Pelletheizung im Keller oder mit Erdsonden im schadet nicht nur Ihrem Geldbeutel, sondern auch dem Garten und der dazugehörigen Wärmepumpe im Keller. Klima. Denn der Ausstoß von Treibhausgasen, den der Die passende Lösung finden Sie am besten zusammen mit deutsche Gebäudebestand verursacht, ist enorm. Es gibt Ihrem Energieberater. jedoch eine Lösung: Heizen mit erneuerbaren Energien. Stellt sich nur die Frage: Wie geht das überhaupt? Und fast Die Antwort auf die Kostenfrage hängt natürlich von der noch wichtiger: Was kostet das denn? Anlage ab. Aber eines lässt sich sicher sagen: Das BMWi fördert die Umstellung einer Heizung auf erneuerbare Energien mit mehreren tausend Euro pro Anlage durch Leichter als gedacht, preiswerter als vermutet das „Marktanreizprogramm“ – oder kurz: MAP. Seit 2000 wurden mehr als 1,6 Millionen Erneuerbare-Energien- Die erste Frage nach dem „Wie“ ist leicht zu beantworten: zum Beispiel mit Sonnenkollektoren auf dem Dach, einer 20 Anlagen mit Hilfe dieses Programms errichtet. Für folgende erneuerbare Energien können Sie MAP-Förderung beantragen: Sonnenkollektoren auf dem Dach, Warmwasser unter der Dusche Sonnenkollektoren heißen genau genommen Solarthermieanlagen. Auf den Wärme aus erneuerbaren Energien Anteil in Prozent am Gesamt-EndenergieVerbrauch Wärme 12,2 12 11,1 ersten Blick sind sie nicht von den Photovoltaikanlagen zu unterscheiden, die auf vielen Dächern zu sehen sind und Sonnenlicht in Strom umwandeln. So- 9 8,0 larthermieanlagen wandeln das Sonnenlicht jedoch in Wärme um. So lässt sich Wasser zum Duschen oder Spülen erhitzen und sogar eine ganze Heizungsanlage 6 4,4 betreiben. Damit Ihnen das warme Wasser unter der Dusche nicht ausgeht, wenn die Sonne mal nicht scheint, speichert die Solarthermieanlage die Wärme in 3 einem Warmwasserspeicher. 2000 2005 2010 2014 Die MAP-Förderung gilt sowohl für Solarthermieanlagen, die zum Heizen dienen, Stand: August 2015 als auch für Anlagen, die für die Warmwasserbereitung eingesetzt werden. Und natürlich auch für Anlagen, die beides kombinieren. Pelletheizkessel im Keller, Wärme im ganzen Haus i Holz ist nachwachsende Biomasse, die sich nicht nur im offenen Kamin gut macht. Auch modernen Zentralheizungen kann Holz so richtig einheizen. In den Neue Fördermöglichkeit: meisten Fällen nimmt man dafür Pellets, also zusammengepresste Holzreste, oder das „Heizungspaket“ klein geschredderte Holzstücke, die sogenannten Holzhackschnitzel. Aber auch Haben Sie noch eine veraltete Heizung mit ganzen Holzscheiten lässt sich eine Zentralheizung befeuern – zum Beispiel wie beispielsweise eine Öl- oder mit einem Scheitholzvergaserkessel. Und Holz ist nicht die einzige Biomasse, die Gasheizung ohne Brennwerttechnik? genutzt wird: Auch aus Torf oder Stroh lassen sich Pellets herstellen. Dann können Sie jetzt von einer be­son­ders attraktiven Förderung pro- Das MAP fördert zum einen automatisch beschickte Heizkessel. Damit sind fitieren: Wenn Sie auf eine Heizung Anlagen gemeint, bei denen Sie als Betreiber die Pellets oder Holzhackschnitzel umsteigen, die erneuerbare Energien nicht per Hand nachlegen müssen. Und besagte Scheitholzvergaserkessel, sofern nutzt, und gleichzeitig das ganze Heiz­ sie besonders abgasarm sind. system (Heizkörper, Rohrleitungen etc.) optimieren lassen, unterstützt Aus 10 Grad Erdwärme werden 50 Grad Wasserwärme der Staat Sie im Rahmen des MAP Im Sommer ist der Boden im Garten warm und weich, im Winter hart gefro- mit einem Zusatzbonus und einem ren – aber ein paar Meter unter der Erdoberfläche liegt die Temperatur das Zuschuss (Details siehe Seite 26). ganze Jahr über bei rund 10 Grad Celsius. Nicht viel, aber genug, um Ihr Haus zu heizen und für Warmwasser zu sorgen. Der Trick: Erdsonden im Boden „sammeln“ die Wärme ein und leiten sie an eine Wärmepumpe im Keller Ihres Mehr zum Marktanreizprogramm Hauses weiter. Ganz vereinfacht gesagt konzentriert diese Pumpe die Wärme, inkl. „Heizungspaket“: bis Hitze entsteht. Diese Hitze geht nun in die Heizungsanlage über und sorgt www.heizen-mit-­erneuerbaren- für warme Räume und warmes Wasser. Das Ganze funktioniert übrigens energien.de nicht nur mit Erdwärme, sondern auch mit der Wärme des Grundwassers und der Luft. BAFA-Hotline: 06196 908-1625 Gefördert werden effiziente Wärmepumpen, die entweder nur zum Heizen dienen oder zum Heizen und zur Warmwasserbereitung genutzt werden. 21 Mit MAP-Förderung erneuerbar heizen Was lange währt ... Eckhard Fehling wollte eine neue, umweltfreundliche Heizungsanlage. Aber welche? Für seine Suche nahm sich der Lokführer viel Zeit – und ist mit seiner Wahl heute mehr als zufrieden. Manchmal kommt man auf Umwegen zum Ziel: Eckhard Fehling, Lokführer aus dem brandenburgischen Bernau, überlegte drei Monate lang, womit er seine 21 Jahre alte Ölheizung ersetzen soll. Er durchforstete das Internet, informierte sich über die verschiedenen Technologien, prüfte Ideen und verwarf sie wieder – bis er zum Schluss da landete, wo er eigentlich gar nicht hinwollte: bei einer Solarthermieanlage. „Ich hatte da immer mal wieder was drüber gelesen, aber so richtig überzeugt war ich nicht“, gibt er zu. „Viel lieber hätte ich eine Geothermieanlage gehabt. Doch mein Haus ist nicht gut genug gedämmt, um ausschließlich Erdwärme zum Heizen zu nutzen.“ Den Ausschlag für seine Entscheidung gaben Gespräche mit Handwerkern und auch mit seinem Schornsteinfeger: „Die haben mir alle zu einer Solarthermieanlage geraten. Und nachdem ich mich dann etwas genauer mit dem Thema beschäftigt hatte, stand fest: Ja, Solarthermie soll es werden!“ Da die Solarkollektoren nicht aufs Dach des fast 100 Jahre alten Zweifamilienhauses passten, wurden sie an der Fassade angebracht – mit einem Gestell, dessen Neigungswinkel sich an den Sonnenstand anpassen lässt. „Bis 16 Uhr scheint die Sonne drauf und lädt die Anlage voll auf“, so der Familienvater. „Und selbst bei bewölktem Himmel leistet die Anlage genug, um heiß duschen oder baden zu können.“ Pro Jahr spart der Bernauer mit der neuen Heizungsanlage rund 900 Euro. Ihre Anschaffung war allerdings nicht ganz preiswert – Fehling hat sich bewusst für Qualität „made in Germany“ entschieden. Die Förderung durch das MAP in Höhe von 2.000 Euro kam ihm da gerade recht: „Durch die staatliche Unterstützung war das Ganze natürlich leichter zu finanzieren.“ 22 Fakten zum Projekt Heizungsaustausch Größe 150 Quadratmeter Baujahr 1929 Sanierungsjahr 2013 Förderprogramm Marktanreizprogramm (MAP) Fördersumme 2.500 Euro » Für mich war klar: wenn eine neue Heizung, dann umwelt­f reundlich. « 23 Marktanreizprogramm (MAP) Umsteigen leicht gemacht: So hoch ist Ihre Förderung Kommen wir zum Geld: Wie hoch ist die Fördersumme, wenn Sie Ihre Heizung auf erneuerbare Energien umstellen? Und wie können Sie durch geschicktes Kombinieren das Marktanreizprogramm bestmöglich nutzen – und Ihre Investitionskosten möglichst gering halten? Mindestens 2.000 Euro für eine Solarthermieanlage Für eine Solarthermieanlage, die sowohl heizt als auch für Warmwasser sorgt, erhalten Sie mindestens 2.000 Euro. Höhere Zuschüsse bekommen Sie beispielsweise dann, wenn Sie Ihre Solarthermieanlage mit anderen MAP-geförderten Heizungsanlagen kombinieren. Beispiel: Sonnenkraft optimal genutzt Wenn Sie Ihr Haus mit einer Solarthermieanlage zur kombinierten Warmwasserbereitung und Raumheizung ausrüsten, bekommen Sie eine För­­derung von mindestens 2.000 Euro. Für die Kombination mit einer anderen förderfähigen Anlage, zum Beispiel einer Wärmepumpe oder einer Pelletheizung, erhal­ten Sie einen Bonus von 500 Euro. Zusätzliche Optimierungsmaßnahmen am Heizsystem im Zusammenhang mit der Errichtung der Anlage können nochmals mit bis zu 1.000 Euro bezuschusst werden. Zusammen sind dies bis zu 3.500 Euro für Ihre persönliche Energiewende. 24 Mindestens 3.500 Euro für eine Biomasseanlage Mindestens 4.000 Euro für eine Erdwärmepumpe Wenn Sie sich für eine Biomasseanlage – zum Beispiel einen Die Förderhöhe ist in diesem Fall abhängig von der Bauart Pelletkessel mit Wärmespeicher – entscheiden, erhalten und der Energieeffizienz der jeweiligen Wärmepumpe. Für Sie mindestens 3.500 Euro. Kombinieren Sie ihn mit an- eine Erdwärmepumpe gibt es beispielsweise mindestens deren MAP-geförderten Heizungsanlagen, bekommen Sie 4.000 Euro Fördergeld. Höhere Summen erhalten Sie, wenn zusätzliche Fördergelder. Und wenn Sie beim Einbau der Sie Ihre Erdwärmepumpe mit anderen MAP-geförderten Anlage das bestehende Heizungssystem optimieren, indem Heizungsanlagen kombinieren. Oder wenn Sie zusätzlich Sie beispielsweise die Heizkörper austauschen, können Sie einen Wärmespeicher errichten. sich zusätzliche Zuschüsse sichern. Beispiel: Mit Erdwärme fit für die Zukunft Beispiel: Gut kombiniert mit Kessel und Kollektor Der Einbau einer Wärmepumpe, die Erd­wärme über eine Für einen Pelletkessel mit Wärmespeicher erhalten Sie Erdsonde als Wärmequelle nutzt, wird mit 4.500 Euro eine Förderung von mindestens 3.500 Euro. Wenn dieser gefördert. Wird die Pumpe mit einem Wärmespeicher Kessel eine Solarthermieanlage ergänzt, die noch extra kombiniert und ist die Anlage technisch auf die intelligen- gefördert wird, erhalten Sie allein für die Kombination ten, flexi­blen Stromnetze der Zukunft vorbereitet, wird nochmals 500 Euro. Zusätzlich werden Optimierungs- dafür ein Bonus von 500 Euro gezahlt. Für zusätzliche maßnahmen am Heizsystem beim Einbau der Heizung bauliche Maßnahmen zur Einbindung der Wärmepumpe mit bis zu 1.750 Euro gefördert. Macht insgesamt bis zu in das Heizungssystem Ihres Gebäudes erhalten Sie noch- 5.750 Euro Förderung. mals bis zu 2.250 Euro. Zusammengerechnet erhalten Sie also bis zu 7.250 Euro Förderung. 25 Zusätzlich 20 Prozent für „Heizungspaket“ i Wer clever ist, erhöht den MAP-Förderbetrag aus den drei vorherigen Beispielen Tipp 1: noch einmal um 20 Prozent: mit dem „Heizungspaket“ im Rahmen des MAP. Wenn Sie den Einbau einer neuen, MAP­ Es gilt für alle Hausbesitzer, die derzeit noch eine alte Öl- oder Gasheizung geförderten Heizung nicht aus ei­genen ohne Brennwerttechnik betreiben und nun auf eine Heizung umsteigen Mitteln finanzieren können oder wollen, möchten, die erneuerbare Energien nutzt. Voraussetzung: Nicht nur die Heizung können Sie einen zinsgünstigen KfW-­ selbst wird ausgetauscht oder durch den Einbau einer Solarthermieanlage Kredit aus dem Programm „Energieeffi- modernisiert, sondern es wird gleichzeitig das ganze Heizsystem optimiert – zient Sanieren – Ergänzungskredit (167)“ von den Rohrleitungen bis zu den Heizkörpern. So wird das volle Einspar­ nutzen. Die Höhe der MAP-Förderung potenzial der neuen Heizungsanlage ausgeschöpft. Und auch das Klima profitiert, ändert sich dadurch nicht. Der KfW-­ da der CO2-Ausstoß der Heizung auf ein Minimum sinkt. Kredit beträgt maximal 50.000 Euro, einen Tilgungszuschuss gibt es in diesem Das „Heizungspaket“ soll Hausbesitzer stärker motivieren, ihre alte Heizung Fall nicht. zu erneuern. Denn in den meisten deutschen Kellern arbeiten veraltete und ineffiziente Öl- und Gasheizungen. Diese verbrauchen nicht nur viel zu viel Tipp 2: Energie, sondern stoßen auch Unmengen klimaschädlicher Treibhausgase aus. Sie haben sich bereits eine MAP-geför- Gerade einmal drei Prozent dieser alten Anlagen werden jährlich erneuert – derte Heizungsanlage einbauen lassen? viel zu wenig, um bei der Energiewende und dem Klimaschutz erfolgreich Wenn das mehr als drei Jahre her ist, er- voran ­zukommen. halten Sie für die Nachjustierung Ihrer Anlage jetzt bis zu 200 Euro! Der Staat unterstützt Immobilienbesitzer deshalb dabei, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten: Wer das „Heizungspaket“ nutzt, erhält einen Zusatzbonus von 20 Prozent des MAP-Förderbetrages. Obendrauf gibt es einen Zuschuss von 600 Euro für die Optimierung des ganzen Heizsystems. Beispiel: Gut kombiniert für noch bessere Förderung Für den reinen Heizungsaustausch erhalten Sie je nach Anlage einen MAPFörderbetrag: Für eine Solarthermieanlage liegt er bei 2.000 Euro, für einen Pelletkessel mit Wärmespeicher bei 3.500 Euro und für eine Wärmepumpe bei 4.500 Euro. Wenn Sie das „Heizungspaket“ nutzen, bekommen Sie zusätzlich einen Bonus von 20 Prozent – bei einer Solarthermieanlage also 400 Euro, beim Pelletkessel 700 Euro und bei der Wärmepumpe 900 Euro. Für die gleichzeitige Optimierung des Heizungssystems, mit der Sie sicherstellen, dass die neue Heizung optimal eingebunden wird, erhalten Sie im Rahmen des „Heizungspakets“ pauschal zusätzliche 600 Euro. Für eine Solarthermieanlage bedeutet das eine Förderung von mindestens 3.000 Euro. Für einen Pelletkessel mit Wärmespeicher macht das mindestens 4.800 Euro. Und für den Einbau einer Erdwärmepumpe mit Erdsonde mindestens 6.000 Euro. Mehr zum Marktanreizprogramm inkl. „Heizungspaket“: www.heizen-mit-erneuerbaren-­ energien.de BAFA-Hotline: 06196 908-1625 26 In fünf Schritten zur MAP-Förderung und zum „Heizungspaket“ 1. Wählen Sie eine förderfähige Heizungsanlage aus, am besten zusammen i Sonderfall: Innovationsförderung mit Ihrem Energieberater. Eine genaue Auflistung aller förderfähigen Immer mehr Antragsteller nehmen Anlagen finden Sie auf der Website des Bundesamtes für Wirtschaft und die sogenannte „Innovationsförderung“ Ausfuhrkontrolle (www.bafa.de), dort im jeweiligen Technologiebereich in Anspruch. Dabei handelt es sich um unter „Publikationen“. hohe Zuschüsse für Anlagen, die ganz besonders effizient sind. Wenn Sie zum 2. L assen Sie die Heizung installieren und nehmen Sie sie in Betrieb. Beispiel einen hochmodernen Pelletkessel mit Brennwertnutzung und Wär- 3. L aden Sie unter www.heizen-mit-erneuerbaren-­energien.de den Förderantrag herunter. mespeicher einbauen, steigt der Min­ destförderbetrag um 50 Prozent von 3.500 Euro auf 5.250 Euro. Dieser Zu- 4. Füllen Sie den Förderantrag aus und unterschreiben Sie ihn. Fügen Sie nun schuss kann sogar noch weiter steigen, noch die Fachunternehmer­erklärung des Handwerkers und weitere Belege wenn Sie zusätzlich die Voraussetzun- wie zum Beispiel Rechnungen bei. gen des „Heizungspakets“ erfüllen (siehe Seite 26). 5. Reichen Sie den vollständigen Förderantrag innerhalb von neun Monaten nach Inbetriebnahme beim BAFA ein. Wichtig: Wer die Innovationsförderung in Anspruch nehmen will, muss seinen Die MAP-Förderung lässt sich übrigens auch mit anderen Förderprogrammen Förderantrag bereits stellen, bevor er kombinieren. Sie können beispielweise einerseits den Einbau einer Heizungs­­an­ die neue Heizung bestellt bzw. deren lage, die erneuerbare Energien einsetzt, über das MAP fördern lassen. Andererseits Installation in Auftrag gibt. Sonst ent­- können Sie weitere Maßnahmen wie zum Beispiel die Dämmung der Gebäude- fällt der Anspruch auf die höhere Inno­ hülle oder den Austausch der Fenster über das KfW-Programm „Energieeffizient vations­förderung. Sanieren“ (Nr. 151 oder Nr. 430) laufen lassen. 27 » Für das Heizen mit Erneuerbaren habe ich mich aus Überzeugung entschieden. Die Förderung hat mir geholfen, die Investitions­kosten zu senken. « Fakten zum Projekt Heizungsaustausch Größe 110 Quadratmeter Baujahr 1997 Sanierungsjahr 2013 Förderprogramm Marktanreizprogramm (MAP) Fördersumme 1.580 Euro 28 Mit MAP-Förderung nachhaltig heizen Überzeugungstäter in eigener Sache In seinem Berufsalltag berät er Kunden bei der Wahl einer neuen Heizungsanlage. Als Hausbesitzer musste Ralf Franzkowiak im Jahr 2013 selbst entscheiden, in welche Technologie er investiert. Für den Berliner Gas- und Wasserinstallateur Ralf Franz­ Auto, ich meinen Heizungskeller“, gibt Franzkowiak lachend kowiak war klar: Seine nächste Heizungsanlage soll zu und ergänzt: „Über den hohen Warmwasserverbrauch erneuerbare Energien nutzen. Beratung? Nicht nötig: Als meiner beiden Töchter muss ich mir jetzt auch keine Ge- Geschäftsführer seines eigenen Handwerksbetriebs und danken mehr machen.“ Kein Wunder: Den ganzen Sommer geprüfter Energieberater hilft er seinen Kunden, die pas- über heizt die Sonne das Dusch- und Badewasser völlig sende Heizungsanlage zu finden. Er selbst hat sich für eine kostenlos auf. Solarthermieanlage auf dem Dach entschieden, ergänzt durch einen Warmwasserspeicher und eine Gasbrennwert- Die Förderung durch das Marktanreizprogramm (MAP) therme im Keller. Eine Kombination, die er auch vielen war für den Berliner nicht der einzige Entscheidungsgrund: seiner Kunden empfiehlt: „Manche denken: ‚Das rechnet „Für das Heizen mit Erneuerbaren habe ich mich aus Über- sich nicht!‘ Doch das ist nicht richtig. Wenn Sie über 20 zeugung entschieden. Die Förderung hat mir geholfen, die Jahre 30 bis 40 Prozent Energie einsparen, lohnt sich das Investitionskosten zu senken.“ Der Förderantrag beim auf jeden Fall!“ Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) war schnell gestellt, das Geld ließ nicht lange auf sich warten. Als „Überzeugungstäter“ wirbt er auch im Freundes- und Die Anlage, die er natürlich selbst installiert hat, läuft nun Bekanntenkreis für das Heizen mit Erneuerbaren. Kommen bereits seit zwei Jahren zu seiner vollen Zufriedenheit: Gäste zu Besuch, werden sie bei der Hausführung immer „Ich würde es sofort wieder machen.“ auch in den Heizungskeller geführt. „Andere zeigen ihr 29 Weitere Informationen Zusätzliche Fördermöglichkeiten i Erneuerbare Energien – Standard Photovoltaik (Nr. 274) Einbruchschutz: Zinsgünstiger Kredit für alle, die in eine Anlage zur Strom­ Günstige Kredite oder Zuschüsse für alle, die ihr Haus effektiv erzeugung aus Sonnenenergie investieren. Voraussetzung gegen einen Einbruch sichern wollen und dies mit Maßnahmen ist, dass Sie zumindest einen Teil des Stroms in das öffent- zum Energiesparen oder altersgerechten Umbauen kombinieren. liche Stromnetz einspeisen. www.kfw.de/274 • Einbruchhemmende Haus- und Wohnungstüren sowie Fenster und Türen: Förderung über „Energieeffizient Sanieren“ Erneuerbare Energien – Speicher (Nr. 275) (Nr. 430/431) und „Altersgerecht Umbauen“ (Nr. 159/455) Günstiger Kredit mit Tilgungszuschuss für alle, die ein Batteriespeichersystem mit einer Photovoltaikanlage kombinieren und damit umweltfreundlichen Strom aus • Alarmanlagen, Beleuchtung und Überprüfung von Besuchern: Förderung über „Altersgerecht Umbauen“ (Nr. 159/455) Sonnenenergie erzeugen, den sie zum Teil selbst nutzen und zum Teil ins öffentliche Stromnetz einspeisen. www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/ www.kfw.de/275 Bestands­immobilie/Einbruchschutz/ KfW-Wohneigentumsprogramm (Nr. 124) Günstiger Kredit für alle, die ein Haus oder eine Eigentumswohnung kaufen oder bauen und selbst bewohnen. www.kfw.de/124 Altersgerecht Umbauen (Nr. 159 oder 455) Günstiger Kredit oder Zuschuss für alle, die Modernisierungsmaßnahmen durchführen, um Barrieren in Wohngebäuden zu reduzieren, und damit den Wohnkomfort erhöhen. Kredit: www.kfw.de/159 Zuschuss: www.kfw.de/455 Fördermöglichkeiten der Länder Neben den Fördermitteln des Bundes über die KfW und das BAFA gibt es für energetische Sanierungsmaßnahmen in vielen Fällen auch (zusätzliche) Landesfördermittel – zum Beispiel über das Programm „Wohnen mit Zukunft: Erneuerbare Energien“ des Landes Baden-Württemberg. Für weitere Informationen nutzen Sie bitte die Förderdatenbank des BMWi. www.foerderdatenbank.de 30 Ansprechpartner und Kontakte Weiterführende Informationen im Netz Energieberatung der Verbraucherzentralen Sanierungskonfigurator Tel.: 0800 809 802 400 (kostenlos) Online-Tool, mit dem Sie Ihr Haus ganz www.verbraucherzentrale-energieberatung.de einfach am PC „sanieren“ können: www.sanierungskonfigurator.de „Vor-Ort-Beratung“ Bundesamt für Wirtschaft und Multimediales Infotainment „Energieeffizient Sanieren“ Ausfuhrkontrolle (BAFA) Fördermöglichkeiten und Beratungsangebote Referat 424 in Wort und Bild: Frankfurter Straße 29 – 35 http://info.bmwi.de/energieeffiziente-gebaudesanierung 65760 Eschborn Tel.: 06196 908-1880 Erklärfilm: „Wärme aus Erneuerbaren lohnt sich“ www.bafa.de/bafa/de/energie/energiesparberatung Wer beim Heizen auf erneuerbare Energien umstellt, kann von attraktiver Förderung profitieren. Wie das KfW-Förderung genau funktioniert, zeigt ein anschaulicher Animations- KfW-Infocenter: film des Bundeswirtschaftsministeriums. Tel.: 0800 539-9002 (kostenlos) www.bmwi.de/DE/mediathek,did=721368.html E-Mail: [email protected] Kurzlink: http://goo.gl/NfqnXF www.kfw.de/energetische-sanierung Die Hauswende Marktanreizprogramm (MAP) Informationsportal für Ein- und Zweifamilienhaus­ Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) besitzer mit zahlreichen Tipps und Hinweisen zur Referat 424 energetischen Gebäudesanierung und geeigneten Frankfurter Straße 29 – 35 staatlichen Förderangeboten. 65760 Eschborn www.die-hauswende.de Tel.: 06196 908-1625 www.heizen-mit-erneuerbaren-energien.de 31 www.bmwi.de