Bringen Sie Ihr Haus in Bestform. Wegweiser für ein

Werbung
Die Energiewende – ein gutes Stück Arbeit.
Bringen Sie Ihr
Haus in Bestform
Wegweiser für ein energieeffizientes Zuhause
allen
t
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Jetzt rungen
Neue
2016
1
Impressum
Herausgeber
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Öffentlichkeitsarbeit
11019 Berlin
www.bmwi.de
Redaktion
BMWi
Das Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie ist mit dem audit berufundfamilie®
für seine familienfreundliche Personalpolitik
ausgezeichnet worden. Das Zertifikat wird von
der berufund­familie gGmbH, einer Initiative
der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, verliehen.
Gestaltung und Produktion
Hirschen Group, Berlin
Stand
Januar 2016
Druck
Bonifatius GmbH
Bildnachweis
Titel Getty Images/Westend61, S. 4 Presse- und Informationsamt
der Bundesregierung/Guido Bergmann, S. 6 Getty Images/West­
end61, S. 8 Getty Images/Monty Rakusen, S. 10 BMWi/Sebastian
Burgold, S. 13 Getty Images/Tashi-Delek, S. 15 oben Fotolia/
KB3, S. 15 unten iStock/Highwaystarz-Photography, S. 16 oben
Getty Images/MachineHeadz, S. 16 unten Getty Images/Benjamin
Howell, S. 17 Getty Images/Zero Creatives, S. 18/19 Deutsche
Energie-Agentur GmbH (dena), S. 20 BMWi/Maak Roberts,
S. 22/23 BMWi/Britta Leuermann, S. 24 BMWi/Maak Roberts,
S. 25 links Getty Images/Joni_R, S. 25 rechts Getty Images/
kichigin19, S. 27 Getty Images/Morsa Images, S. 28/29
BMWi/Britta Leuermann
Diese Broschüre ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Bundes­
minis­teriums für Wirtschaft und Energie. Sie wird kostenlos
abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Nicht zu­l äs­sig
ist die Verteilung auf Wahlveranstaltungen und an Infor­ma­tions­ständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder
Auf­kleben von Informationen oder Werbemitteln.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort _______________________________________________________________________ 04 – 05
Beratung
Kosten runter, Komfort rauf _____________________________________________ 06 – 07
Gut beraten, gut saniert __________________________________________________ 08 – 09
Der Weg zum energie­effizienten Haus ___________________________________ 10 – 12
KfW-Förderung
„Energieeffizient Sanieren“: ein Programm, viel Unterstützung ________ 13 – 17
Praxisbeispiel: Vom Energiefresser zum Effizienzhaus _________________ 18 – 19
Marktanreizprogramm (MAP)
Die saubere Lösung für Ihre Heizung ____________________________________
Praxisbeispiel: Was lange währt … ______________________________________
Umsteigen leicht gemacht: So hoch ist Ihre Förderung __________________
Praxisbeispiel: Überzeugungstäter in eigener Sache ____________________
20 – 21
22 – 23
24 – 27
28 – 29
3
»
S tarten Sie Ihre
persönliche
Energiewende
bei sich
zu Hause!
«
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
mit der Energiewende geht Deutschland in eine umweltverträgliche, sichere und
wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft. Ein gutes Stück Arbeit haben wir bereits
geschafft: Mit einem Anteil von über 30 Prozent sind erneuerbare Energien
mittlerweile unsere wichtigste Stromquelle. Und mit der Reform des ErneuerbareEnergien-Gesetzes haben wir im Jahr 2014 die Voraussetzungen für den weiteren
ambitionierten und kosteneffizienten Ausbau des Ökostroms geschaffen.
Um unsere klimapolitischen Ziele zu erreichen, müssen wir unsere Energie aber
nicht nur sauberer erzeugen, sondern auch bewusster mit ihr umgehen. Bis 2050
wollen wir mindestens 80 Prozent weniger Treibhausgase produzieren als 1990.
Das ist ein ehrgeiziges Ziel. Um es zu erreichen, müssen wir uns insbesondere auch
um unseren Gebäudebereich kümmern: Fast 40 Prozent der gesamten Endenergie
in Deutschland verbrauchen wir in den eigenen vier Wänden, vor allem für
Heizung und Warmwasser. Mit einer energetischen Sanierung können Sie nicht
nur Geld sparen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
4
Starten Sie deshalb jetzt Ihre persönliche Energiewende: Erneuern Sie Ihre
Fenster, dämmen Sie Ihr Haus oder tauschen Sie Ihre alte Heizung gegen eine
moderne, effiziente Anlage aus, die bestenfalls erneuerbare Energien nutzt. Der
Staat unterstützt Sie dabei: mit Förderprogrammen, die so attraktiv wie noch
nie sind. Insgesamt stellt das Bundeswirtschaftsministerium jährlich rund
2,5 Milliarden Euro bereit, um energieeffizientes Bauen und Sanieren zu fördern
und Gebäudeeigentümer zu motivieren, ihre Heizung auf erneuerbare Energien
umzustellen. Gefördert werden auch fachkundige Energieberatungen für Ihr
Zuhause, die Planung Ihres Sanierungsvorhabens sowie die anschließende
Baubegleitung. Wir bieten Ihnen also eine „Rundum-Förderung“ für Ihre energetische Sanierung.
Der Weg zum energieeffizienten Haus ist leichter als gedacht: In dieser Broschüre
erfahren Sie, wie Sie am besten eine energetische Sanierung angehen, welche
Förderprogramme Sie nutzen können und worauf Sie bei der Sanierung achten
müssen. Es lohnt sich, denn ein energetisch saniertes Haus mit einer hoch­
effizienten Heizung zahlt sich gleich mehrfach aus: Es schont Ihren Geldbeutel,
schützt die Umwelt und trägt dazu bei, dass die Energiewende ein Erfolg wird.
Eine interessante Lektüre und viel Erfolg bei Ihrem Sanierungsvorhaben wünscht
Ihr
Sigmar Gabriel
Bundesminister für Wirtschaft und Energie
5
Vorteile einer energetischen Sanierung
Kosten runter, Komfort rauf
Seit dem Jahr 2000 haben rund fünf Millionen Eigentümer eine energetische Gebäude­sanierung
durchgeführt – und dabei von staatlichen Fördergeldern profitiert. Klar ist: Wer saniert, kann
sich unter anderem über niedrigere Heizkosten und ein behagliches Raumklima freuen.
Was bedeutet „energetisch sanieren“ eigentlich genau?
„Energetisch sanieren“ heißt zum einen, ein Gebäude so zu modernisieren, dass es
dauerhaft wenig Energie verbraucht. Und zum anderen, die dann noch benötigte
Energie möglichst nachhaltig zu erzeugen. Konkret bedeutet das:
1. Stoppen Sie Energieverluste! Modernisieren Sie alle Bauteile, die Ihr Haus
nach außen hin abschließen – also Dach, oberste Geschossdecke, Außenwände,
Bodenplatte bzw. Kellerdecke, aber auch Fenster und Türen. Denn ganz einfach
gesagt: Eine gut gedämmte und dichte Gebäudehülle hält die Wärme dort, wo
sie hingehört. Im Winter drinnen, im Sommer draußen.
2. Heizen Sie effizient – und nachhaltig. Eine moderne und effiziente Heizungsanlage spart Energie und Geld. Am besten ist es, beim Heizen die Energie aus
Sonne, Biomasse oder Luft und Erde zu nutzen. Denn indem Sie auf diese
erneuerbaren Energien setzen, machen Sie sich unabhängig von Öl und Gas
sowie deren schwankenden Preisen. Und Sie schützen gleichzeitig das Klima.
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Fünf Gründe, jetzt zu sanieren
Gute Argumente sprechen dafür, Ihre persönliche Energiewende zu starten:
i
Gute Entscheidung:
Laut einer Um­frage der Deutschen
• Heizkosten senken
Energie-Agentur (dena) stehen
Durch eine energieeffiziente Gebäudesanierung und den Umstieg auf erneuer-
94 Prozent der Eigen­tümer von
bare Energien können Sie Ihren Verbrauch von Gas oder Öl deutlich reduzieren.
energetisch sanierten Einfamilien-
Und Sie machen sich unabhängiger von ungewissen Energiepreisen.
häusern voll hinter ihrem Entschluss.
• Wohnkomfort erhöhen
Keine kalten Innenwände und keine unerwünschte Zugluft mehr! Energetisch
sanierte Gebäude bieten eine höhere Wohnqualität mit viel Behaglichkeit und
Komfort. Im Winter bleiben die Räume schön warm. Im Sommer heizen sie
sich nicht so schnell auf.
• Immobilienwert steigern
Unsanierte Häuser oder Wohnungen lassen sich immer schwieriger vermieten
oder verkaufen – die Betriebskosten sind einfach zu hoch. Eine energetische
Sanierung steigert den Wert Ihres Gebäudes. Zudem werden bei einer energetischen Sanierung oft auch Schwachstellen am Gebäude, wie etwa feuchtes
Mauerwerk, entdeckt und behoben.
• Altersvorsorge sichern
Ein eigenes Haus ist für viele ein wichtiger Schritt, um für den Ruhestand
vorzusorgen. Bei einem energieeffizienten Gebäude sind die Betriebskosten
auch in Zukunft gering – und Ihnen bleibt mehr von der Rente.
• Klima schützen
Mehr zu Gebäudeeffizienz:
Indem Sie Energie einsparen und Ihre Heizung auf erneuerbare Energien
www.bmwi.de/go/gebaeude­
umstellen, senken Sie auch Ihren CO2-Ausstoß – und schonen so Umwelt und
effizienz
Klima.
Blick fürs Ganze
Bei energetischen Sanierungsmaßnahmen lohnt sich immer der Blick aufs
Ganze. Zwei Beispiele: Die Fassade zu dämmen, bringt nichts, wenn die Wärme
weiterhin durch das ungedämmte Dach entweichen kann. Auch eine neue
Heizung ist möglicherweise überdimensioniert, wenn Sie in den kommenden
Jahren Dämmmaßnahmen planen. Denn nach der Dämmung müssen Sie
Schneller Einstieg: Nutzen Sie
weniger heizen. Sie sollten Ihr Gebäude deshalb stets als Ganzes betrachten.
das multimediale Infotainment zur
Oder besser: betrachten lassen – von einem qualifizierten Energieberater. Er
energetischen Gebäudesanierung:
schlägt Ihnen genau die Sanierungsmaßnahmen vor, die in Ihrem Fall das beste
http://info.bmwi.de/energie-
Kosten-Nutzen-Verhältnis bieten.
effiziente-gebaudesanierung
7
Energieberatung
Gut beraten, gut saniert
Einfach mal drauflossanieren – sollten Sie besser nicht. Denn: Einzelne Maßnahmen
ohne Gesamtkonzept können den Weg zu einer optimalen Lösung verbauen.
Wenn Sie Ihr Geld nicht zum Fenster „hinaussanieren“ wollen, sollten Sie deshalb eine
einfache Regel beherzigen: Lassen Sie sich beraten!
Eine Energieberatung lohnt sich immer. Welches Beratungsangebot für Sie das
richtige ist, hängt davon ab, was Sie benötigen.
Mehr zur Energieberatung
Einfach einsteigen: das Angebot der Verbraucherzentralen
der Verbraucherzentralen:
www.verbraucherzentrale-­
Jeder, der sich einen ersten Überblick verschaffen will und Tipps zum Energiespa-
energieberatung.de
ren sucht, ist bei den Verbraucherzentralen an der richtigen Adresse: Ihr Informationsangebot reicht von Online- und Telefonberatung über Beratungsgespräche
Kostenlose Hotline:
bei Ihrer Verbraucherzentrale bis hin zu Terminen bei Ihnen zu Hause. Alle
0800 809 802 400
Beratungsangebote werden durch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi)
gefördert und sind deshalb besonders kostengünstig: Ein „Gebäude-Check“ kostet
zum Beispiel nur 20 Euro, ein „Heiz-Check“ 30 Euro. Für einkommensschwache
Haushalte sind die Angebote sogar kostenlos.
8
Für ein maßgeschneidertes Sanierungskonzept: die „Vor-Ort-Beratung“
i
Spätestens wenn Sie sich für eine energetische Sanierung entschieden haben,
Klick, klick, sparen:
sollten Sie eine „Vor-Ort-Beratung“ nutzen. Das Prinzip: Ein Energieberater
der Sanierungskonfigurator
kommt zu Ihnen nach Hause und nimmt den Zustand Ihres Gebäudes genau unter
Sanieren Sie Ihr Haus einfach am PC!
die Lupe. Anschließend erhalten Sie ein zu Ihren Vorstellungen und zu Ihrem
Der Sanierungskonfigurator des BMWi
Budget passendes Sanierungskonzept – entweder für eine Komplettsanierung
hilft Ihnen, herauszufinden, wie viel
oder für eine schrittweise Sanierung mit aufeinander abgestimmten Maßnahmen.
Energie Sie mit welchen Modernisie-
Das BMWi fördert diese „Vor-Ort-Beratungen“: in Ein- und Zweifamilienhäusern
rungsmaßnahmen einsparen könnten –
mit bis zu 800 Euro; in Gebäuden mit mehr als drei Wohneinheiten sogar mit bis
und welche Kosten dabei anfallen.
zu 1.100 Euro. Maximal werden 60 Prozent der Beratungskosten übernommen.
Dafür machen Sie zuerst einige Anga­
Einen zusätzlichen Zuschuss von bis zu 500 Euro gibt es, wenn der Berater den
ben zum Ist-Zustand Ihres Hauses,
Energieberatungsbericht in einer Wohnungseigentümerversammlung oder
zum Beispiel zu Baujahr und Größe.
Beiratssitzung vorstellt.
Anschließend können Sie verschiedene Sanierungsmöglichkeiten durch-
Wie beantrage ich die Förderung für die „Vor-Ort-Beratung“?
spielen – von der Dachdämmung
Ganz einfach: Das Einzige, was Sie tun müssen, ist, sich einen qualifizierten
über neue Fenster bis zum Heizungs-
Energieberater zu suchen und ihn mit der „Vor-Ort-Beratung“ zu beauftragen.
tausch. Das Ganze dauert etwa 30
Den Zuschuss, den der Berater erhält, beantragt er für Sie beim Bundesamt für
Minuten.
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Sie erhalten dann eine entsprechend
günstigere Rechnung.
Gleich loslegen?
www.sanierungskonfigurator.de
An Ihrer Seite von Antrag bis Zuschuss: Energieeffizienz-Experten
Sie wollen sichergehen, dass alle Maßnahmen ordnungsgemäß durchgeführt
werden, Sie letztlich die gewünschte Einsparung erzielen und somit lange Freude
an Ihrem sanierten Zuhause haben? Das ist dank der „Energieeffizienz-Expertenliste“ mit wenigen Klicks möglich. Unter www.energie-effizienz-experten.de
finden Sie Energieberater in Ihrer Nähe, die nachweisen können, dass sie in
puncto energieeffizientes Bauen und Sanieren besonders gut qualifiziert sind
Mehr zur Vor-Ort-Beratung:
und über einschlägige Berufserfahrung verfügen.
www.bafa.de/bafa/de/energie/
energiesparberatung
Alles aus einer Hand – das leisten Energieeffizienz-Experten
Telefon: 06196 908-1880
• Analyse der energetischen Schwachstellen und Erstellung eines
Zur Energieeffizienz-Expertenliste:
maßgeschneiderten Sanierungskonzepts
www.energie-effizienz-experten.de
• Planung der Sanierungsmaßnahmen
• Beratung zur Förderfähigkeit der geplanten Sanierungsmaßnahmen: im
Rahmen der KfW-Programme sowie des Marktanreizprogramms (MAP)
Mehr zum KfW-Programm
• Begleitung der Baumaßnahmen
„Energieeffizient Sanieren –
• Bestätigungen für das Beantragen von KfW-Fördermitteln
Baubegleitung (431)“:
www.kfw.de/431
Übrigens wird nicht nur die „Vor-Ort-Beratung“ gefördert: Für die Fachplanung
KfW-Infocenter: 0800 539-9002
und Baubegleitung können Sie einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro bei der KfW
beantragen – im Programm „Energieeffizient Sanieren – Baubegleitung (431)“.
9
Richtig dämmen, lüften und heizen
Der Weg zum
energie­effizienten Haus
Ein energieeffizientes Haus verbraucht möglichst wenig Energie für Heizung und Warmwasser.
Und es erzeugt die noch benötigte Wärme möglichst nachhaltig. Verschaffen Sie sich hier einen
Überblick über die Möglichkeiten, beides zu erreichen. Wie Sie die Sanierung Ihres Zuhauses konkret angehen, kann Ihnen am besten ein qualifizierter Energieberater sagen.
Wärmeverluste auf ein Minimum reduzieren
ein geplanter Dachgeschossausbau oder eine neue Dacheindeckung.
Wer Energie sparen will, sollte dafür sorgen, dass die
eigenen vier Wände möglichst wenig Wärme nach außen
Dämmung von Keller oder Boden
verlieren. Davon profitieren Sie vor allem im Winter, denn
Kälte, die aus dem ungeheizten Keller in das Erdgeschoss
Ihre Heizkosten sinken und lästige Zugluft oder kalte
kriecht – das kennen viele Hausbesitzer. Abhilfe kann eine
Außenwände gehören der Vergangenheit an. Aber auch
Dämmschicht unter der Kellerdecke oder unter dem Boden-
im Sommer dürfen Sie sich freuen: Denn der verbesserte
belag des Wohnraums schaffen. Für beide Lösungen gilt:
Hitzeschutz sorgt für ein angenehm kühles Raumklima.
Sie sind relativ einfach und kostengünstig umzusetzen. Bei
einem beheizten Keller sollten Sie dagegen die Kellerwände
Dämmung von Dach und oberster Geschossdecke
und den Boden dämmen.
Warme Luft steigt bekanntlich nach oben. Um sie im Haus
10
zu halten, sind deshalb Dach und oberste Geschossdecke
Dämmung der Außenwände
entscheidend. An dieser Stelle können Sie sehr viel Energie
Wenn der Außenputz erneuert werden soll oder größere
sparen – oft rechnen sich die Kosten für eine Dachdäm-
Reparaturen an der Fassade anstehen, sollten Sie über
mung bereits nach wenigen Jahren. Geeignete Anlässe sind
eine Dämmung der Außenwände nachdenken. Denn über
ungedämmte Wände kann ein Haus sehr viel Wärme verlieren. In der Regel
i
wird die Dämmung an der Außenseite des Hauses aufgebracht. Alternativ – zum
Beispiel bei denkmalgeschützten Fassaden – kann auch eine Wärmedämmung
Lüften mit Konzept:
von innen für mehr Behaglichkeit sorgen. Der Effekt der Dämmung: keine kalten
Ein gut gedämmtes Haus ist nahezu
Außenwände mehr, an denen Feuchtigkeit kondensieren und zu Schimmel
luftdicht. Schon wer sich neue, energie­
führen kann.
effiziente Fenster einbaut, sollte sich
deshalb Gedanken darüber machen,
Neue Fenster und Türen
wie künftig gelüftet werden soll.
Viele Hausbesitzer denken erst bei einem Sprung im Glas an neue Fenster. Aber
Denn ausreichendes Lüften sorgt für
auch Zugluft, beschlagene Scheiben oder kleine Pfützen auf dem Fensterbrett
ein angenehmes Wohnklima, trans-
zeigen, dass es höchste Zeit wird für einen Wechsel. Egal, ob Sie sich für eine
portiert Feuchtigkeit ab und vermei-
Zwei- oder Dreifach-Verglasung entscheiden: Sie sollten auch auf den Rahmen
det Schimmel.
achten. Denn dort treten die höchsten Wärmeverluste auf. Entscheidend bei der
Auswahl neuer Fenster ist der sogenannte Wärmedurchgangskoeffizient des
Im Prinzip reicht es, regelmäßig die
gesamten Fensters (Kurzbezeichnung „Uw-Wert“) – also von Glas und Rahmen
Fenster zu öffnen; am besten ist Stoß-
zusammen. Je niedriger dieser Wert, desto besser ist das Fenster.
lüften. Wer es bequemer und meist
auch energiesparender wünscht, kann
Wichtig: Wenn Sie Ihre Außenwände dämmen lassen, sollten Sie auch immer
auf technische Unterstützung zurück-
in Betracht ziehen, Ihre Fenster zu erneuern – und umgekehrt. Wenden Sie sich
greifen. Möglichkeiten gibt es viele –
am besten an einen Energieberater, um die ideale Maßnahmenkombination
von einfachen und kostengünstigen
zu finden.
Abluftanlagen bis hin zu besonders
energiesparenden zentralen Lüf­tungs­
anlagen mit Wärmerückgewinnung.
Effizient und umweltfreundlich heizen
Ihr Energieberater kann Sie dabei
unterstützen, die für Sie passende
Zu einem energieeffizienten Haus gehört immer eine effiziente Heizungsan-
Lösung zu finden.
lage, damit Sie nicht unnötig viel Öl oder Gas verbrauchen. Moderne Öl- und
Gas-Brennwertkessel sind deutlich sparsamer als ältere Modelle – das macht sich
in Ihrem Geldbeutel bemerkbar: Der Austausch eines alten Heizkessels rechnet
sich dank der eingesparten Energiekosten oft schon nach sieben bis zehn Jahren.
Gleichzeitig schonen Sie das Klima: Denn moderne Anlagen produzieren deutlich
weniger Treibhausgase.
Noch besser ist es, wenn Sie den Ausstoß von Treibhausgasen komplett vermeiden:
indem Sie Ihre Heizungsanlage auf erneuerbare Energien umstellen und zum
Beispiel einen Biomassekessel, eine Wärmepumpe oder eine Solarthermieanlage
nutzen. In diesem Fall machen Sie sich komplett unabhängig von Öl und Gas und
deren Preisentwicklung. Mit Wärmepumpen und Solarthermieanlagen holen
Sie die Wärme direkt aus Ihrer Umgebung – entweder aus der Außenluft, dem
Erdreich oder der Sonnenenergie.
Wichtig: Achten Sie darauf, dass die Heizung zum Gebäude passt, damit Sie
auch wirklich die gewünschte Einsparung erzielen. Wärmepumpen eignen sich
Mehr Informationen online:
beispielsweise besonders für gut gedämmte Häuser mit geringem Heizwärme-
www.bmwi.de/go/gebaeudeeffizienz
bedarf. Und: Wenn Sie zuerst die Heizung erneuern wollen, sollten Sie später
geplante Sanierungsmaßnahmen gleich mitdenken. Denn unter Umständen ist
Ihre Heizung dann zu groß und verbraucht unnötig viel Energie. Sprechen Sie
am besten mit Ihrem Energieberater darüber.
11
Rechnet sich das überhaupt?
i
Sicher, die energetische Sanierung Ihres Hauses kostet Geld – und dabei handelt
Kostet wenig, bringt viel – die Opti-
es sich um eine langfristige Investition. Aber wenn Sie folgende Tipps befolgen,
mierung der Wärmeverteilung:
erhöhen Sie die Wirtschaftlichkeit der Sanierung:
• Hydraulischer Abgleich: Ein Heiz­
körper wird nicht richtig warm, ein
• Schwachstellen beseitigen
anderer glüht oder gluckert? Das
Es liegt auf der Hand: Den größten Effekt erzielen Sie, wenn Sie zunächst die
alles können Hinweise darauf sein,
Schwachstellen sanieren. Besonders hohe Wärmeverluste treten zum Beispiel
dass Ihre Heizungsanlage nicht op­
bei ungedämmten Dächern oder alten Fenstern auf. Lassen Sie Ihr Haus daher
timal eingestellt ist. Abhilfe schafft
zunächst auf solche energetischen Schwachstellen hin untersuchen, zum
oft ein „hydraulischer Abgleich“.
Beispiel im Rahmen einer geförderten „Vor-Ort-Beratung“.
Dabei stellt ein Fachmann die Heizungsanlage so ein, dass die Wärme
• Sanierung mit Instandhaltung verbinden
im Haus gleichmäßig verteilt wird
Eine energetische Sanierung rechnet sich besonders, wenn Sie sie mit einer
und jeder Heizkörper genau so viel
geplanten Instandhaltung verbinden. Ein Beispiel: Wenn Sie die Fassade an
Wärme erhält, wie er benötigt, um
Ihrem Gebäude erneuern müssen, bietet es sich an, gleichzeitig eine Außen-
die gewünschte Raumtemperatur
wanddämmung anzubringen. Die Zusatzkosten, die für die Dämmung anfallen,
sind im Verhältnis zu den Gesamtkosten der Instandhaltung gering.
zu erreichen.
• Der Einbau einer neuen, hocheffizienten Umwälzpumpe spart sofort
• Fördermittel nutzen
Zuschüsse reduzieren Ihre Investitionskosten, ein zinsgünstiger KfW-Kredit
verringert Ihre Finanzierungskosten. So rechnet sich die Investition dank
staatlicher Hilfe schneller.
Strom – der Austausch rechnet sich
schon nach zwei bis drei Jahren.
• Dämmen Sie offen liegende Heizungs- und Warmwasserrohre.
Damit vermeiden Sie unnötige
Wärmeverluste.
Sanieren und sparen:
Die Grafik zeigt beispielhaft für
ein unsaniertes Zweifamilienhaus
(230 Quadratmeter, Baujahr 1972)
mögliche Einsparungen durch eine
hochwertige Dämmung von Dach,
Fassade und Kellerdecke sowie durch
den Einbau von neuen Fenstern und
einer modernen Heizanlage.
1. Dach
rund
600 €
3. Fassade
rund
1.000 €
5
rund
500 €
4. Kellerdecke
rund
200 €
5. Heizung (inkl. Warmwasser)
rund
1.200 €
12
2. Fenster
KfW-Förderung
„Energieeffizient Sanieren“:
ein Programm, viel Unterstützung
Das Wichtigste zuerst: Mit dem KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“ unterstützt der Staat
Sie bei der energetischen Sanierung Ihres Gebäudes und übernimmt bis zu 30 Prozent der Kosten.
Dabei gilt: je energiesparender ein Gebäude, desto höher die Förderung.
Die Bundesregierung stellt jährlich im Rahmen ihres
von einem besonders günstigen Zins. Und Sie müssen
CO 2-Gebäudesanierungsprogramms zwei Milliarden
bis zu 27,5 Prozent des Kreditbetrags nicht zurückzahlen
Euro für energieeffizientes Bauen und Sanieren bereit. Aus
(sogenannter Tilgungszuschuss). Außerdem können Sie
diesen Mitteln wird unter anderem das KfW-Programm
den Kredit ganz flexibel während der ersten Zins­
„Energieeffizient Sanieren“ finanziert.
bindungsfrist – teilweise oder vollständig – kostenlos
zurückzahlen.
Das KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“
im Überblick
• Investitionszuschuss
A ls Eigentümer eines Ein- und Zweifamilienhauses oder
Egal, ob Sie eine Komplettsanierung planen, Ihr Haus
einer Eigentumswohnung – egal, ob selbst bewohnt oder
Stück für Stück umfassend sanieren wollen oder nur eine
vermietet – können Sie auch einen einmaligen Zuschuss
einzelne Maßnahme planen: Wer die Energiebilanz seines
erhalten, der nach Abschluss der Sanierung ausgezahlt
Hauses verbessern will, kann dies mit Rückendeckung des
wird. Die KfW übernimmt bis zu 30 Prozent Ihrer Inves-
Staates tun. Voraussetzung ist, dass der Bauantrag oder
titionskosten, maximal 30.000 Euro pro Wohneinheit.
die Bauanzeige für Ihr Gebäude vor dem 1. Februar 2002
datiert wurde. Sie haben die Wahl – Kredit oder Zuschuss:
• Zuschuss für Fachplanung und Baubegleitung
Bis zu 4.000 Euro (maximal 50 Prozent des Beraterhono-
• Zinsgünstiger Kredit
rars) erhalten Sie zusätzlich, wenn Sie einen Energieeffi-
Finanzieren Sie Ihre Sanierung mit einem KfW-Kredit bis
zienz-Experten mit der Planung und Baubegleitung der
zu 100.000 Euro pro Wohneinheit. Sie profitieren dabei
Sanierung beauftragen.
13
Noch attraktiver: neue Förderangebote 2016
„Heizungspaket“
„Lüftungspaket“
Ihre alte Öl- oder Gasheizung gegen eine neue und beson-
Um ein angenehmes Raumklima zu schaffen und Schim­
ders effiziente auszutauschen, ist ein guter Anfang. Noch
melbildung zu vermeiden, ist es besonders wich­t ig, aus-
besser ist es, gleich das ganze Heizsystem zu optimieren –
reichend zu lüften. Diese Aufgabe übernimmt am besten
von den Rohrleitungen bis zu den Heizkörpern. Nur so
eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Wenn Sie
können Sie das Einsparpotenzial Ihrer neuen Heizung voll
eine solche Anlage einbauen und zugleich die Gebäude-
ausschöpfen. Der Staat unterstützt Sie bei Austausch und
hülle energetisch sanieren, also zum Beispiel die Fassade
gleichzeitiger Optimierung mit dem neuen „Heizungs­
dämmen oder Fenster austauschen, erhalten Sie besonders
paket“ im Rahmen des KfW-Programms „Energieeffizient
attraktive Zuschüsse: Der Staat unterstützt Sie ab sofort
Sanieren“: Im Vergleich zu einem reinen Heizungsaus­
mit dem „Lüftungspaket“ als neuem Teil des KfW-Pro-
tausch erhalten Sie beim „Heizungspaket“ noch attraktivere
gramms „Energieeffizient Sanieren“ (siehe folgende Tabelle
Zuschüsse (siehe folgende Tabelle und Beispiel Seite 16).
und Beispiel Seite 16).
„Energieeffizient Sanieren“: die wichtigsten Förderangebote im Überblick Zinsgünstiger Kredit
mit Tilgungszuschuss
Max. Kredithöhe
oder
o
Tilgungs­zuschuss
(pro Wohneinheit)
Investitionszuschuss
Max. förderfähige
Investitionskosten
Zuschusshöhe
(pro Wohneinheit)
Einzelmaßnahmen (z. B. Heizungserneuerung,
Fensteraustausch, einzelne Dämmmaßnahmen)
50.000 €
7,5 %
50.000 €
10 %
Kombinationsmaßnahme „Heizungspaket“
(Heizungsaustausch plus Optimierung Heizsystem)
50.000 €
12,5 %
50.000 €
15 %
Kombinationsmaßnahme „Lüftungspaket“
(Maßnahmen an der Gebäudehülle plus
Einbau Lüftungsanlage)
50.000 €
12,5 %
50.000 €
15 %
Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 115
100.000 €
12,5 %
100.000 €
15 %
Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 100
100.000 €
15 %
100.000 €
17,5 %
Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 85
100.000 €
17,5 %
100.000 €
20 %
Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 70
100.000 €
22,5 %
100.000 €
25 %
Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 55
100.000 €
27,5 %
100.000 €
30 %
Was ist eigentlich ein KfW-Effizienzhaus?
Das „KfW-Effizienzhaus“ ist ein Maßstab für die Energie-
Tipp:
effizienz eines Hauses. Die Logik dahinter basiert auf der
Die besten Effizienzhausniveaus und damit die höchste För­
Energieeinsparverordnung (EnEV). Ganz einfach gesagt:
derung erreichen Sie, wenn Sie Ihre Heizung auf erneuer­bare
Maßstab für die Bestimmung des Effizienzhausniveaus ist
Energien umstellen. Wie Sie beim Umstieg von einer attrak-
das in der EnEV definierte „Referenzgebäude“. Ein Haus,
tiven Förderung profitieren können, erfahren Sie auf den Sei-
dessen Energiebedarf genauso hoch ist wie der des Referenz-
ten 20 und 21.
gebäudes – also 100 Prozent –, ist ein KfW-Effizienzhaus 100.
Ein KfW-Effizienzhaus 85 benötigt dagegen nur 85 Prozent
der Energie, die das Referenzgebäude benötigen würde –
also 15 Prozent weniger. Dementsprechend benötigen die
KfW-Effizienzhäuser 70 und 55 nur 70 bzw. 55 Prozent
der Energie des Referenzgebäudes – ganze 30 bzw. sogar
45 Prozent weniger.
14
i
Vorbildhaft: gute Beispiele für KfW-Sanierungsmaßnahmen
Von der Komplettsanierung zum KfW-Effizienzhaus bis zu
energiesparenden Gebäude führen. Neu hinzugekommen
Einzelmaßnahmen wie der Erneuerung von Fenstern und
sind 2016 das „Heizungspaket“ und das „Lüftungspaket“.
Türen: Mit dem KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“
Wie hoch die staatliche Unterstützung in ganz konkreten
fördert der Staat alle sinnvollen Maßnahmen, die zu einem
Fällen ist, erfahren Sie anhand der folgenden vier Beispiele.
1. Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 85
Einbau einer Gas-Brennwertheizung mit Solaranlage für
Trinkwassererwärmung und Heizungsunterstützung,
Dach- und Fassadendämmung sowie Fensteraustausch
Investitionskosten gesamt:
80.000 Euro
Finanzierung:
• entweder per Kredit:
zinsgünstiges KfW-Darlehen in Höhe von 80.000 Euro
und nach Abschluss der Maßnahme ein zusätzlicher
Tilgungszuschuss in Höhe von 14.000 Euro (= 17,5 Prozent
des Kreditbetrags)
• oder mit Eigenmitteln:
Sie erhalten 16.000 Euro Investitionszuschuss
(= 20 Prozent der för­­­derfähigen Kosten von 80.000 Euro)
2. Fensteraustausch (Dreifachverglasung)
Austausch der alten Fenster (Ein- oder Zweifachverglasung)
gegen neue Dreifachverglasung mit entsprechend guter
Wärmedämmung
Investitionskosten gesamt:
12.500 Euro
Finanzierung:
• entweder per Kredit:
zinsgünstiges KfW-Darlehen in Höhe von 12.500 Euro
und nach Abschluss der Maßnahme ein zusätzlicher
Tilgungszuschuss in Höhe von 937,50 Euro (= 7,5 Prozent
des Kreditbetrags)
• oder aus Eigenmitteln:
Sie erhalten 1.250 Euro Investitionszuschuss
(= 10 Prozent der för­derfähigen Kosten von 12.500 Euro)
15
3. Kombinationsmaßnahme „Heizungspaket“
Einbau einer besonders effizienten Öl- oder Gasheizung
plus Optimierung des ganzen Heizsystems (Heizkörper,
Rohrleitungen etc.).
Voraussetzung:
Ihre derzeitige alte Öl- oder Gasheizung nutzt noch keine
Brennwerttechnik.
Investitionskosten gesamt:
15.000 Euro
Finanzierung:
• entweder per Kredit:
zinsgünstiges KfW-Darlehen in Höhe von 15.000 Euro
und nach Abschluss der Maßnahme ein zusätzlicher
Tilgungszuschuss in Höhe von 1.875 Euro (= 12,5 Prozent
des Kreditbetrags)
• oder aus Eigenmitteln:
Sie erhalten 2.250 Euro Investitionszuschuss (= 15 Prozent
der förderfähigen Kosten von 15.000 Euro)
4. Kombinationsmaßnahme „Lüftungspaket“
Sanierungsmaßnahme an der Gebäudehülle
(zum Beispiel Dämmung Dach oder Fassade) plus Einbau
einer Lüftungsanlage
Investitionskosten gesamt:
48.000 Euro
Finanzierung:
• entweder per Kredit:
zinsgünstiges KfW-Darlehen in Höhe von 48.000 Euro
und nach Abschluss der Maßnahme ein zusätzlicher
Tilgungszuschuss in Höhe von 6.000 Euro (= 12,5 Prozent
des Kreditbetrags)
• oder aus Eigenmitteln:
Sie erhalten 7.200 Euro Investitionszuschuss (= 15 Prozent
der förderfähigen Kosten von 48.000 Euro)
16
Wie beantrage ich KfW-Fördermittel?
• Zuschuss: Füllen Sie gemeinsam mit Ihrem Energie­
berater den Online-Antrag aus und schicken Sie diesen
Ganz wichtig: Ihre KfW-Förderung müssen Sie vor Beginn
vor Beginn der Sanierung an die KfW.
der Sanierung beantragen! Nur so kann die KfW vorab die
Förderfähigkeit Ihres Vorhabens prüfen und Ihnen mit
4. Starten Sie mit der Sanierung
der Zusage Planungssicherheit geben. Den Zuschuss für
Nach Zusage der Förderung können Sie mit Ihrem Vor-
Fachplanung und Baubegleitung können Sie dagegen auch
haben beginnen.
bis zu drei Monate nach Abschluss Ihrer Baubegleitung
beantragen.
5. Weisen Sie die Verwendung nach
Füllen Sie nach Abschluss der Sanierung mit Ihrem
KfW-Förderung in fünf Schritten: So geht’s
Energieberater die „Bestätigung nach Durchführung“
1. Lassen Sie sich beraten
(Kredit) bzw. den „Verwendungsnachweis“ (Zuschuss)
A m besten bei einer geförderten „Vor-Ort-Beratung“.
aus und reichen Sie das Dokument bei der KfW ein. Erst
Qualifizierte Energieberater in Ihrer Nähe finden Sie unter
danach erhalten Sie den Tilgungszuschuss bzw. Investi-
www.energie-­effizienz-experten.de.
tionszuschuss.
2. Lassen Sie sich die Förderfähigkeit bestätigen
I hr Energieeffizienz-Ex­perte sagt Ihnen, ob Ihr Vor-
Mehr zum KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“
haben förderfähig ist. Wenn ja, erstellt er die „Online-­
inkl. „Heizungspaket“ und „Lüftungspaket“:
Bestätigung zum Antrag“, die Sie für den KfW-Antrag
Kredit: www.kfw.de/151
benötigen.
Zuschuss: www.kfw.de/151
Baubegleitung: www.kfw.de/431
3. Beantragen Sie Ihre KfW-Förderung
• Kredit: Gehen Sie mit der „Online-Bestätigung zum
Antrag“ zu einer Bank Ihrer Wahl, diese beantragt den
KfW-Infocenter:
0800 539-9002
KfW-Kredit für Sie.
17
»
Mein Architekt hat mich bei jedem Schritt der
Sanierung begleitet. Das hat sich ausgezahlt:
Mein Haus ist jetzt fast klimaneutral – und
meine Heizkosten sind im Keller.
«
Fakten zum Projekt
Rundum-Sanierung
Größe 144 Quadratmeter
Baujahr 1962
Sanierungsjahr 2011
Förderprogramme
Vor-Ort-Beratung,
Marktanreizprogramm (MAP),
KfW-Programme „Energie
effizient Sanieren (151)“ und
„Energieeffizient Sanieren –
Baubegleitung (431)“
Fördersumme
Kredit: 200.000 Euro
Zuschüsse: 49.870 Euro
i
18
Mit MAP- und KfW-Förderung fit für die Zukunft
Vom Energiefresser
zum Effizienzhaus
Svenja Seyler-Junker wollte ihr neues Heim so konsequent wie möglich sanieren.
Heute lebt die alleinerziehende Mutter mit ihren Töchtern in einem „Effizienzhaus Plus“ – einem Gebäude, das fast gar keine Energie mehr verbraucht.
Den Weg in ihr Vorzeige-Effizienzhaus ist die Industriekauffrau und Biologin
nicht allein gegangen: „Mein Architekt hat mich bei jedem Schritt begleitet.“
Im Rahmen einer „Vor-Ort-Beratung“ legte sie gemeinsam mit dem Experten
genau fest, welche Sanierungsmaßnahmen das zweistöckige Gebäude im rheinland-pfälzischen Ingelheim in ein echtes Zuhause verwandeln sollten.
Mit Hilfe eines KfW-Kredits in Höhe von 200.000 Euro sowie eines Tilgungszuschusses von 40.000 Euro finanzierte sie umfangreiche Dämmmaßnahmen sowie
dreifach verglaste Fenster. Wohlig warm wird es auf den 144 Quadratmetern
nun dank einer Kombination aus Pelletheizung und Solarthermieanlage, für die
Seyler-Junker sich Investitionszuschüsse in Höhe von knapp 5.400 Euro aus dem
Marktanreizprogramm (MAP) sicherte. Eine Lüftungsanlage mit 93-prozentiger
Wärmerückgewinnung sorgt im Sommer wie im Winter für ein angenehmes
Raumklima. Insgesamt ist der 60er-Jahre-Bau damit nahezu klimaneutral – und
steht auch in puncto Betriebskosten gut da. „Ich zahle etwa 650 Euro im Jahr
für Heizung und Warmwasser“, so Seyler-Junker. Für die 51-Jährige war die
Rundum-Modernisierung aber vor allem Ehrensache: „Ich kann damit einen
Beitrag zum Umweltschutz leisten und mich gleichzeitig über die positiven
Nebeneffekte freuen: zum Beispiel darüber, dass ich dank der schalldichten
Fenster nichts von der vielbefahrenen Straße vor dem Haus höre.“
Auch an die Zukunft hat Seyler-Junker gedacht: „Wenn meine beiden Mädchen einmal ausziehen, kann ich das erste Obergeschoss vermieten, da es eine
eigene Wohneinheit ist. Und für den Fall, dass ich im Alter einmal auf einen
Rollstuhl angewiesen sein sollte, habe ich gleich noch eine bodenebene Dusche
und extrabreite Türen einbauen lassen.“ Mit ihrem Sanierungskonzept hat
Svenja Seyler-Junker überzeugt: Die Deutsche Energie-Agentur (dena) wählte
ihr Ingelheimer Familiendomizil zu einem von 20 Leuchtturmprojekten des
Modellvorhabens „Auf dem Weg zum Effizienzhaus Plus“.
19
Wärme aus Erneuerbaren
Die saubere Lösung für
Ihre Heizung
Mehr als zwei Drittel aller Heizungsanlagen in Deutschland arbeiten ineffizient. Das durch­
schnittliche Alter von Heizgeräten liegt bei 17,6 Jahren; viele sind sogar älter als 20 Jahre.
Da verwundert es nicht, dass fast 40 Prozent des gesamten deutschen Energieverbrauchs jedes
Jahr für Heizung und Warmwasser anfallen.
Der hohe Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser
modernen Pelletheizung im Keller oder mit Erdsonden im
schadet nicht nur Ihrem Geldbeutel, sondern auch dem
Garten und der dazugehörigen Wärmepumpe im Keller.
Klima. Denn der Ausstoß von Treibhausgasen, den der
Die passende Lösung finden Sie am besten zusammen mit
deutsche Gebäudebestand verursacht, ist enorm. Es gibt
Ihrem Energieberater.
jedoch eine Lösung: Heizen mit erneuerbaren Energien.
Stellt sich nur die Frage: Wie geht das überhaupt? Und fast
Die Antwort auf die Kostenfrage hängt natürlich von der
noch wichtiger: Was kostet das denn?
Anlage ab. Aber eines lässt sich sicher sagen: Das BMWi
fördert die Umstellung einer Heizung auf erneuerbare
Energien mit mehreren tausend Euro pro Anlage durch
Leichter als gedacht, preiswerter als vermutet
das „Marktanreizprogramm“ – oder kurz: MAP. Seit 2000
wurden mehr als 1,6 Millionen Erneuerbare-Energien-
Die erste Frage nach dem „Wie“ ist leicht zu beantworten:
zum Beispiel mit Sonnenkollektoren auf dem Dach, einer
20
Anlagen mit Hilfe dieses Programms errichtet.
Für folgende erneuerbare Energien können Sie MAP-Förderung beantragen:
Sonnenkollektoren auf dem Dach, Warmwasser unter der Dusche
Sonnenkollektoren heißen genau genommen Solarthermieanlagen. Auf den
Wärme aus erneuerbaren Energien
Anteil in Prozent am Gesamt-EndenergieVerbrauch Wärme
12,2
12
11,1
ersten Blick sind sie nicht von den Photovoltaikanlagen zu unterscheiden, die
auf vielen Dächern zu sehen sind und Sonnenlicht in Strom umwandeln. So-
9
8,0
larthermieanlagen wandeln das Sonnenlicht jedoch in Wärme um. So lässt sich
Wasser zum Duschen oder Spülen erhitzen und sogar eine ganze Heizungsanlage
6
4,4
betreiben. Damit Ihnen das warme Wasser unter der Dusche nicht ausgeht, wenn
die Sonne mal nicht scheint, speichert die Solarthermieanlage die Wärme in
3
einem Warmwasserspeicher.
2000 2005 2010 2014
Die MAP-Förderung gilt sowohl für Solarthermieanlagen, die zum Heizen dienen,
Stand: August 2015
als auch für Anlagen, die für die Warmwasserbereitung eingesetzt werden. Und
natürlich auch für Anlagen, die beides kombinieren.
Pelletheizkessel im Keller, Wärme im ganzen Haus
i
Holz ist nachwachsende Biomasse, die sich nicht nur im offenen Kamin gut
macht. Auch modernen Zentralheizungen kann Holz so richtig einheizen. In den
Neue Fördermöglichkeit:
meisten Fällen nimmt man dafür Pellets, also zusammengepresste Holzreste, oder
das „Heizungspaket“
klein geschredderte Holzstücke, die sogenannten Holzhackschnitzel. Aber auch
Haben Sie noch eine veraltete Heizung
mit ganzen Holzscheiten lässt sich eine Zentralheizung befeuern – zum Beispiel
wie beispielsweise eine Öl- oder
mit einem Scheitholzvergaserkessel. Und Holz ist nicht die einzige Biomasse, die
Gasheizung ohne Brennwerttechnik?
genutzt wird: Auch aus Torf oder Stroh lassen sich Pellets herstellen.
Dann können Sie jetzt von einer
be­son­ders attraktiven Förderung pro-
Das MAP fördert zum einen automatisch beschickte Heizkessel. Damit sind
fitieren: Wenn Sie auf eine Heizung
Anlagen gemeint, bei denen Sie als Betreiber die Pellets oder Holzhackschnitzel
umsteigen, die erneuerbare Energien
nicht per Hand nachlegen müssen. Und besagte Scheitholzvergaserkessel, sofern
nutzt, und gleichzeitig das ganze Heiz­
sie besonders abgasarm sind.
system (Heizkörper, Rohrleitungen
etc.) optimieren lassen, unterstützt
Aus 10 Grad Erdwärme werden 50 Grad Wasserwärme
der Staat Sie im Rahmen des MAP
Im Sommer ist der Boden im Garten warm und weich, im Winter hart gefro-
mit einem Zusatzbonus und einem
ren – aber ein paar Meter unter der Erdoberfläche liegt die Temperatur das
Zuschuss (Details siehe Seite 26).
ganze Jahr über bei rund 10 Grad Celsius. Nicht viel, aber genug, um Ihr Haus
zu heizen und für Warmwasser zu sorgen. Der Trick: Erdsonden im Boden
„sammeln“ die Wärme ein und leiten sie an eine Wärmepumpe im Keller Ihres
Mehr zum Marktanreizprogramm
Hauses weiter. Ganz vereinfacht gesagt konzentriert diese Pumpe die Wärme,
inkl. „Heizungspaket“:
bis Hitze entsteht. Diese Hitze geht nun in die Heizungsanlage über und sorgt
www.heizen-mit-­erneuerbaren-
für warme Räume und warmes Wasser. Das Ganze funktioniert übrigens
energien.de
nicht nur mit Erdwärme, sondern auch mit der Wärme des Grundwassers
und der Luft.
BAFA-Hotline: 06196 908-1625
Gefördert werden effiziente Wärmepumpen, die entweder nur zum Heizen
dienen oder zum Heizen und zur Warmwasserbereitung genutzt werden.
21
Mit MAP-Förderung erneuerbar heizen
Was lange währt ...
Eckhard Fehling wollte eine neue, umweltfreundliche Heizungsanlage. Aber welche? Für seine
Suche nahm sich der Lokführer viel Zeit – und ist mit seiner Wahl heute mehr als zufrieden.
Manchmal kommt man auf Umwegen zum Ziel: Eckhard Fehling, Lokführer
aus dem brandenburgischen Bernau, überlegte drei Monate lang, womit er seine
21 Jahre alte Ölheizung ersetzen soll. Er durchforstete das Internet, informierte
sich über die verschiedenen Technologien, prüfte Ideen und verwarf sie wieder –
bis er zum Schluss da landete, wo er eigentlich gar nicht hinwollte: bei einer
Solarthermieanlage. „Ich hatte da immer mal wieder was drüber gelesen, aber so
richtig überzeugt war ich nicht“, gibt er zu. „Viel lieber hätte ich eine Geothermieanlage gehabt. Doch mein Haus ist nicht gut genug gedämmt, um ausschließlich
Erdwärme zum Heizen zu nutzen.“ Den Ausschlag für seine Entscheidung gaben
Gespräche mit Handwerkern und auch mit seinem Schornsteinfeger: „Die haben
mir alle zu einer Solarthermieanlage geraten. Und nachdem ich mich dann
etwas genauer mit dem Thema beschäftigt hatte, stand fest: Ja, Solarthermie
soll es werden!“
Da die Solarkollektoren nicht aufs Dach des fast 100 Jahre alten Zweifamilienhauses passten, wurden sie an der Fassade angebracht – mit einem Gestell, dessen
Neigungswinkel sich an den Sonnenstand anpassen lässt. „Bis 16 Uhr scheint
die Sonne drauf und lädt die Anlage voll auf“, so der Familienvater. „Und selbst
bei bewölktem Himmel leistet die Anlage genug, um heiß duschen oder baden
zu können.“
Pro Jahr spart der Bernauer mit der neuen Heizungsanlage rund 900 Euro. Ihre
Anschaffung war allerdings nicht ganz preiswert – Fehling hat sich bewusst für
Qualität „made in Germany“ entschieden. Die Förderung durch das MAP in Höhe
von 2.000 Euro kam ihm da gerade recht: „Durch die staatliche Unterstützung
war das Ganze natürlich leichter zu finanzieren.“
22
Fakten zum Projekt
Heizungsaustausch
Größe 150 Quadratmeter
Baujahr 1929
Sanierungsjahr 2013
Förderprogramm
Marktanreizprogramm (MAP)
Fördersumme
2.500 Euro
»
Für mich war klar: wenn eine neue
Heizung, dann umwelt­f reundlich.
«
23
Marktanreizprogramm (MAP)
Umsteigen leicht gemacht:
So hoch ist Ihre Förderung
Kommen wir zum Geld: Wie hoch ist die Fördersumme, wenn Sie Ihre Heizung auf erneuerbare
Energien umstellen? Und wie können Sie durch geschicktes Kombinieren das Marktanreizprogramm bestmöglich nutzen – und Ihre Investitionskosten möglichst gering halten?
Mindestens 2.000 Euro für eine Solarthermieanlage
Für eine Solarthermieanlage, die sowohl heizt als auch für Warmwasser sorgt,
erhalten Sie mindestens 2.000 Euro. Höhere Zuschüsse bekommen Sie beispielsweise dann, wenn Sie Ihre Solarthermieanlage mit anderen MAP-geförderten
Heizungsanlagen kombinieren.
Beispiel: Sonnenkraft optimal genutzt
Wenn Sie Ihr Haus mit einer Solarthermieanlage zur kombinierten Warmwasserbereitung und Raumheizung ausrüsten, bekommen Sie eine För­­derung von
mindestens 2.000 Euro. Für die Kombination mit einer anderen förderfähigen
Anlage, zum Beispiel einer Wärmepumpe oder einer Pelletheizung, erhal­ten
Sie einen Bonus von 500 Euro. Zusätzliche Optimierungsmaßnahmen am Heizsystem im Zusammenhang mit der Errichtung der Anlage können nochmals mit
bis zu 1.000 Euro bezuschusst werden. Zusammen sind dies bis zu 3.500 Euro
für Ihre persönliche Energiewende.
24
Mindestens 3.500 Euro für eine Biomasseanlage
Mindestens 4.000 Euro für eine Erdwärmepumpe
Wenn Sie sich für eine Biomasseanlage – zum Beispiel einen
Die Förderhöhe ist in diesem Fall abhängig von der Bauart
Pelletkessel mit Wärmespeicher – entscheiden, erhalten
und der Energieeffizienz der jeweiligen Wärmepumpe. Für
Sie mindestens 3.500 Euro. Kombinieren Sie ihn mit an-
eine Erdwärmepumpe gibt es beispielsweise mindestens
deren MAP-geförderten Heizungsanlagen, bekommen Sie
4.000 Euro Fördergeld. Höhere Summen erhalten Sie, wenn
zusätzliche Fördergelder. Und wenn Sie beim Einbau der
Sie Ihre Erdwärmepumpe mit anderen MAP-geförderten
Anlage das bestehende Heizungssystem optimieren, indem
Heizungsanlagen kombinieren. Oder wenn Sie zusätzlich
Sie beispielsweise die Heizkörper austauschen, können Sie
einen Wärmespeicher errichten.
sich zusätzliche Zuschüsse sichern.
Beispiel: Mit Erdwärme fit für die Zukunft
Beispiel: Gut kombiniert mit Kessel und Kollektor
Der Einbau einer Wärmepumpe, die Erd­wärme über eine
Für einen Pelletkessel mit Wärmespeicher erhalten Sie
Erdsonde als Wärmequelle nutzt, wird mit 4.500 Euro
eine Förderung von mindestens 3.500 Euro. Wenn dieser
gefördert. Wird die Pumpe mit einem Wärmespeicher
Kessel eine Solarthermieanlage ergänzt, die noch extra
kombiniert und ist die Anlage technisch auf die intelligen-
gefördert wird, erhalten Sie allein für die Kombination
ten, flexi­blen Stromnetze der Zukunft vorbereitet, wird
nochmals 500 Euro. Zusätzlich werden Optimierungs-
dafür ein Bonus von 500 Euro gezahlt. Für zusätzliche
maßnahmen am Heizsystem beim Einbau der Heizung
bauliche Maßnahmen zur Einbindung der Wärmepumpe
mit bis zu 1.750 Euro gefördert. Macht insgesamt bis zu
in das Heizungssystem Ihres Gebäudes erhalten Sie noch-
5.750 Euro Förderung.
mals bis zu 2.250 Euro. Zusammengerechnet erhalten Sie
also bis zu 7.250 Euro Förderung.
25
Zusätzlich 20 Prozent für „Heizungspaket“
i
Wer clever ist, erhöht den MAP-Förderbetrag aus den drei vorherigen Beispielen
Tipp 1:
noch einmal um 20 Prozent: mit dem „Heizungspaket“ im Rahmen des MAP.
Wenn Sie den Einbau einer neuen, MAP­
Es gilt für alle Hausbesitzer, die derzeit noch eine alte Öl- oder Gasheizung
geförderten Heizung nicht aus ei­genen
ohne Brennwerttechnik betreiben und nun auf eine Heizung umsteigen
Mitteln finanzieren können oder wollen,
möchten, die erneuerbare Energien nutzt. Voraussetzung: Nicht nur die Heizung
können Sie einen zinsgünstigen KfW-­
selbst wird ausgetauscht oder durch den Einbau einer Solarthermieanlage
Kredit aus dem Programm „Energieeffi-
modernisiert, sondern es wird gleichzeitig das ganze Heizsystem optimiert –
zient Sanieren – Ergänzungskredit (167)“
von den Rohrleitungen bis zu den Heizkörpern. So wird das volle Einspar­
nutzen. Die Höhe der MAP-Förderung
potenzial der neuen Heizungsanlage ausgeschöpft. Und auch das Klima profitiert,
ändert sich dadurch nicht. Der KfW-­
da der CO2-Ausstoß der Heizung auf ein Minimum sinkt.
Kredit beträgt maximal 50.000 Euro, einen Tilgungszuschuss gibt es in diesem
Das „Heizungspaket“ soll Hausbesitzer stärker motivieren, ihre alte Heizung
Fall nicht.
zu erneuern. Denn in den meisten deutschen Kellern arbeiten veraltete und
ineffiziente Öl- und Gasheizungen. Diese verbrauchen nicht nur viel zu viel
Tipp 2:
Energie, sondern stoßen auch Unmengen klimaschädlicher Treibhausgase aus.
Sie haben sich bereits eine MAP-geför-
Gerade einmal drei Prozent dieser alten Anlagen werden jährlich erneuert –
derte Heizungsanlage einbauen lassen?
viel zu wenig, um bei der Energiewende und dem Klimaschutz erfolgreich
Wenn das mehr als drei Jahre her ist, er-
voran ­zukommen.
halten Sie für die Nachjustierung Ihrer
Anlage jetzt bis zu 200 Euro!
Der Staat unterstützt Immobilienbesitzer deshalb dabei, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten: Wer das „Heizungspaket“ nutzt, erhält einen Zusatzbonus
von 20 Prozent des MAP-Förderbetrages. Obendrauf gibt es einen Zuschuss von
600 Euro für die Optimierung des ganzen Heizsystems.
Beispiel: Gut kombiniert für noch bessere Förderung
Für den reinen Heizungsaustausch erhalten Sie je nach Anlage einen MAPFörderbetrag: Für eine Solarthermieanlage liegt er bei 2.000 Euro, für einen
Pelletkessel mit Wärmespeicher bei 3.500 Euro und für eine Wärmepumpe bei
4.500 Euro. Wenn Sie das „Heizungspaket“ nutzen, bekommen Sie zusätzlich
einen Bonus von 20 Prozent – bei einer Solarthermieanlage also 400 Euro, beim
Pelletkessel 700 Euro und bei der Wärmepumpe 900 Euro. Für die gleichzeitige
Optimierung des Heizungssystems, mit der Sie sicherstellen, dass die neue
Heizung optimal eingebunden wird, erhalten Sie im Rahmen des „Heizungspakets“ pauschal zusätzliche 600 Euro. Für eine Solarthermieanlage bedeutet
das eine Förderung von mindestens 3.000 Euro. Für einen Pelletkessel mit
Wärmespeicher macht das mindestens 4.800 Euro. Und für den Einbau einer
Erdwärmepumpe mit Erdsonde mindestens 6.000 Euro.
Mehr zum Marktanreizprogramm
inkl. „Heizungspaket“:
www.heizen-mit-erneuerbaren-­
energien.de
BAFA-Hotline: 06196 908-1625
26
In fünf Schritten zur MAP-Förderung und zum „Heizungspaket“
1. Wählen Sie eine förderfähige Heizungsanlage aus, am besten zusammen
i
Sonderfall: Innovationsförderung
mit Ihrem Energieberater. Eine genaue Auflistung aller förderfähigen
Immer mehr Antragsteller nehmen
Anlagen finden Sie auf der Website des Bundesamtes für Wirtschaft und
die sogenannte „Innovationsförderung“
Ausfuhrkontrolle (www.bafa.de), dort im jeweiligen Technologiebereich
in Anspruch. Dabei handelt es sich um
unter „Publikationen“.
hohe Zuschüsse für Anlagen, die ganz
besonders effizient sind. Wenn Sie zum
2. L
assen Sie die Heizung installieren und nehmen Sie sie in Betrieb.
Beispiel einen hochmodernen Pelletkessel mit Brennwertnutzung und Wär-
3. L aden Sie unter www.heizen-mit-erneuerbaren-­energien.de den Förderantrag herunter.
mespeicher einbauen, steigt der Min­
destförderbetrag um 50 Prozent von
3.500 Euro auf 5.250 Euro. Dieser Zu-
4. Füllen Sie den Förderantrag aus und unterschreiben Sie ihn. Fügen Sie nun
schuss kann sogar noch weiter steigen,
noch die Fachunternehmer­erklärung des Handwerkers und weitere Belege
wenn Sie zusätzlich die Voraussetzun-
wie zum Beispiel Rechnungen bei.
gen des „Heizungspakets“ erfüllen (siehe Seite 26).
5. Reichen Sie den vollständigen Förderantrag innerhalb von neun Monaten
nach Inbetriebnahme beim BAFA ein.
Wichtig: Wer die Innovationsförderung
in Anspruch nehmen will, muss seinen
Die MAP-Förderung lässt sich übrigens auch mit anderen Förderprogrammen
Förderantrag bereits stellen, bevor er
kombinieren. Sie können beispielweise einerseits den Einbau einer Heizungs­­an­
die neue Heizung bestellt bzw. deren
lage, die erneuerbare Energien einsetzt, über das MAP fördern lassen. Andererseits
Installation in Auftrag gibt. Sonst ent­-
können Sie weitere Maßnahmen wie zum Beispiel die Dämmung der Gebäude-
fällt der Anspruch auf die höhere Inno­
hülle oder den Austausch der Fenster über das KfW-Programm „Energieeffizient
vations­förderung.
Sanieren“ (Nr. 151 oder Nr. 430) laufen lassen.
27
»
Für das Heizen mit Erneuerbaren habe ich mich
aus Überzeugung entschieden. Die Förderung hat
mir geholfen, die Investitions­kosten zu senken.
«
Fakten zum Projekt
Heizungsaustausch
Größe 110 Quadratmeter
Baujahr 1997
Sanierungsjahr 2013
Förderprogramm
Marktanreizprogramm (MAP)
Fördersumme
1.580 Euro
28
Mit MAP-Förderung nachhaltig heizen
Überzeugungstäter in
eigener Sache
In seinem Berufsalltag berät er Kunden bei der Wahl einer neuen Heizungsanlage.
Als Hausbesitzer musste Ralf Franzkowiak im Jahr 2013 selbst entscheiden, in welche
Technologie er investiert.
Für den Berliner Gas- und Wasserinstallateur Ralf Franz­
Auto, ich meinen Heizungskeller“, gibt Franzkowiak lachend
kowiak war klar: Seine nächste Heizungsanlage soll
zu und ergänzt: „Über den hohen Warmwasserverbrauch
erneuerbare Energien nutzen. Beratung? Nicht nötig: Als
meiner beiden Töchter muss ich mir jetzt auch keine Ge-
Geschäftsführer seines eigenen Handwerksbetriebs und
danken mehr machen.“ Kein Wunder: Den ganzen Sommer
geprüfter Energieberater hilft er seinen Kunden, die pas-
über heizt die Sonne das Dusch- und Badewasser völlig
sende Heizungsanlage zu finden. Er selbst hat sich für eine
kostenlos auf.
Solarthermieanlage auf dem Dach entschieden, ergänzt
durch einen Warmwasserspeicher und eine Gasbrennwert-
Die Förderung durch das Marktanreizprogramm (MAP)
therme im Keller. Eine Kombination, die er auch vielen
war für den Berliner nicht der einzige Entscheidungsgrund:
seiner Kunden empfiehlt: „Manche denken: ‚Das rechnet
„Für das Heizen mit Erneuerbaren habe ich mich aus Über-
sich nicht!‘ Doch das ist nicht richtig. Wenn Sie über 20
zeugung entschieden. Die Förderung hat mir geholfen, die
Jahre 30 bis 40 Prozent Energie einsparen, lohnt sich das
Investitionskosten zu senken.“ Der Förderantrag beim
auf jeden Fall!“
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
war schnell gestellt, das Geld ließ nicht lange auf sich warten.
Als „Überzeugungstäter“ wirbt er auch im Freundes- und
Die Anlage, die er natürlich selbst installiert hat, läuft nun
Bekanntenkreis für das Heizen mit Erneuerbaren. Kommen
bereits seit zwei Jahren zu seiner vollen Zufriedenheit:
Gäste zu Besuch, werden sie bei der Hausführung immer
„Ich würde es sofort wieder machen.“
auch in den Heizungskeller geführt. „Andere zeigen ihr
29
Weitere Informationen
Zusätzliche Fördermöglichkeiten
i
Erneuerbare Energien – Standard Photovoltaik (Nr. 274)
Einbruchschutz:
Zinsgünstiger Kredit für alle, die in eine Anlage zur Strom­
Günstige Kredite oder Zuschüsse für alle, die ihr Haus effektiv
erzeugung aus Sonnenenergie investieren. Voraussetzung
gegen einen Einbruch sichern wollen und dies mit Maßnahmen
ist, dass Sie zumindest einen Teil des Stroms in das öffent-
zum Energiesparen oder altersgerechten Umbauen kombinieren.
liche Stromnetz einspeisen.
www.kfw.de/274
• Einbruchhemmende Haus- und Wohnungstüren sowie
Fenster und Türen: Förderung über „Energieeffizient Sanieren“
Erneuerbare Energien – Speicher (Nr. 275)
(Nr. 430/431) und „Altersgerecht Umbauen“ (Nr. 159/455)
Günstiger Kredit mit Tilgungszuschuss für alle, die ein
Batteriespeichersystem mit einer Photovoltaikanlage
kombinieren und damit umweltfreundlichen Strom aus
• Alarmanlagen, Beleuchtung und Überprüfung von Besuchern:
Förderung über „Altersgerecht Umbauen“ (Nr. 159/455)
Sonnenenergie erzeugen, den sie zum Teil selbst nutzen
und zum Teil ins öffentliche Stromnetz einspeisen.
www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/
www.kfw.de/275
Bestands­immobilie/Einbruchschutz/
KfW-Wohneigentumsprogramm (Nr. 124)
Günstiger Kredit für alle, die ein Haus oder eine Eigentumswohnung kaufen oder bauen und selbst bewohnen.
www.kfw.de/124
Altersgerecht Umbauen (Nr. 159 oder 455)
Günstiger Kredit oder Zuschuss für alle, die Modernisierungsmaßnahmen durchführen, um Barrieren in Wohngebäuden zu reduzieren, und damit den Wohnkomfort
erhöhen.
Kredit: www.kfw.de/159
Zuschuss: www.kfw.de/455
Fördermöglichkeiten der Länder
Neben den Fördermitteln des Bundes über die KfW und
das BAFA gibt es für energetische Sanierungsmaßnahmen
in vielen Fällen auch (zusätzliche) Landesfördermittel –
zum Beispiel über das Programm „Wohnen mit Zukunft:
Erneuerbare Energien“ des Landes Baden-Württemberg. Für
weitere Informationen nutzen Sie bitte die Förderdatenbank
des BMWi.
www.foerderdatenbank.de
30
Ansprechpartner und Kontakte
Weiterführende Informationen im Netz
Energieberatung der Verbraucherzentralen
Sanierungskonfigurator
Tel.: 0800 809 802 400 (kostenlos)
Online-Tool, mit dem Sie Ihr Haus ganz
www.verbraucherzentrale-energieberatung.de
einfach am PC „sanieren“ können:
www.sanierungskonfigurator.de
„Vor-Ort-Beratung“
Bundesamt für Wirtschaft und
Multimediales Infotainment „Energieeffizient Sanieren“
Ausfuhrkontrolle (BAFA)
Fördermöglichkeiten und Beratungsangebote
Referat 424
in Wort und Bild:
Frankfurter Straße 29 – 35
http://info.bmwi.de/energieeffiziente-gebaudesanierung
65760 Eschborn
Tel.: 06196 908-1880
Erklärfilm: „Wärme aus Erneuerbaren lohnt sich“
www.bafa.de/bafa/de/energie/energiesparberatung
Wer beim Heizen auf erneuerbare Energien umstellt,
kann von attraktiver Förderung profitieren. Wie das
KfW-Förderung
genau funktioniert, zeigt ein anschaulicher Animations-
KfW-Infocenter:
film des Bundeswirtschaftsministeriums.
Tel.: 0800 539-9002 (kostenlos)
www.bmwi.de/DE/mediathek,did=721368.html
E-Mail: [email protected]
Kurzlink: http://goo.gl/NfqnXF
www.kfw.de/energetische-sanierung
Die Hauswende
Marktanreizprogramm (MAP)
Informationsportal für Ein- und Zweifamilienhaus­
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
besitzer mit zahlreichen Tipps und Hinweisen zur
Referat 424
energetischen Gebäudesanierung und geeigneten
Frankfurter Straße 29 – 35
staatlichen Förderangeboten.
65760 Eschborn
www.die-hauswende.de
Tel.: 06196 908-1625
www.heizen-mit-erneuerbaren-energien.de
31
www.bmwi.de
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