Datei herunterladen

Werbung
SCHÖNBÜHEL
Marktgemeinde im Verwaltungsbezirk Melk. Die Pfarrkirche (Klosterkirche) ist der hl.
Rosalia geweiht, die Pfarre der Tiroler Servitenordensprovinz inkorporiert. Sie liegt im
Dekanat Melk, die Matriken beginnen 1669.
Im Jahre 1414 stifteten Graf Kaspar und Gundacker von Starhemberg in der
Lorenzikapelle im Schloss Schönbühel ein Benefizium, wozu der zuständige Pfarrer
von Gerolding im Jahre 1417 seine Zustimmung erteilte. Durch einen
Regierungsbescheid wurde dieses Benefizium im Jahre 1668 gegen den Willen des
Kartäuserpriors von Aggsbach (Gerolding war seit 1388 der Kartause Aggsbach
inkorporiert) zur Pfarre erhoben und erhielt außer dem Markte noch das Dorf Berging
und den Siernreiterhof als Sprengel zugewiesen. Diese Pfarrgründung wurde 1669
vom Passauer Bischof Wenzeslaus von Thun (1664 - 1673) bestätigt und darauf den
Serviten überlassen. In den Jahren 1666 bis 1673 wird das Kloster samt Kirche
erbaut. Zunächst wurde das Hl. Grab errichtet, und zwar auf einem Felsen, der
vorher ein „sehr angenehmes Lustschloss trug, das aber schon ganz verfallen war“.
1674 waren Kirche und Kloster vollendet. Kurz vorher hatte die Kaiserin Eleonore,
Witwe nach Ferdinand III., durch einen Franziskaner in Palästina genaue
Zeichnungen der Kapelle zu Bethlehem anfertigen lassen. Der Franziskaner fertigte
darüber hinaus noch ein hölzernes Modell an. Da die Kaiserin später von diesem
Plane abkam, erbat sich Graf de Risse Modell und Pläne und baute im Jahre 1670 in
Schönbühel diese Kapelle, wo dann im Jahre 1673 das erste Hochamt gefeiert
werden konnte. 1677 wurde die Klosterkirche durch den Weihbischof Jodokus
Höpfner geweiht. Nach einer Beschreibung von 1675 befand sich auf dem
Dreikönigsaltar ein von einem Mitglied des Hauses Roggendorf 1520 gestifteter
Flügelaltar (gemalte Flügel mit den Darstellungen „Verkündigung“ und „Darbringung
im Tempel“), dessen Aussehen in einem Stich in der genannten Beschreibung von
1675 überliefert ist.
Die Kirche ist ein schmaler, langer Bau mit Kreuzgewölben, zwei kleinen seitlichen
Kapellen beiderseits des Joches vor dem Chore, und einen gedrungenen Westturm
mit Zeltdach, der für die Silhouette der ganzen Anlage mitbestimmend ist. Bei der
Gesamt-Innenrestaurierung kam im gesamten Innenraum eine schöne spätbarocke
Architekturmalerei zutage. Der Hochaltaraufbau enthält eine schöne barocke Pieta
und einen vergoldeten Tabernakel. Hinter dem Hochaltar befindet sich der Zutritt zur
oben erwähnten Grab-Christi-Kapelle sowie seitlich Türen zu einem diese Kapelle
umlaufenden Balkon (herrliche Aussicht auf das Donautal gegen Stift Melk).
Herunterladen