Planung der neuen Kirche Aus Gründen des Platzmangels für Gottesdienstbesucher, vor allem aber wegen der Einsturzgefahr wurde beschlossen die alte Kirche einzulegen. Am 06.05.1947 reichte der bereits gegründete Kirchenbauverein Serlbach mit den unterzeichnenden Mitgliedern Distler Georg, Distler Konrad, Dötzer Georg, Knorr Gottfried, Kropfeld Georg und Stähr Oskar ein Gesuch heim katholischen Pfarramt ein für eine Genehmigung für den Bau einer neuen Kirche mit den Grundmaßen sieben mal zehn Meier; zusätzlich wurden auch Vördermittel beantragt. Das katholische Stadtpfarramt Forchheim entsandte am 16.06.1947 ein Gesuch für den Bau der Kirche in Serlbach an das Erzbischöfliche Ordinariat nach Bamberg. Als Beilagen wurden zwei Planskizzen mit Kostenberechnung beigelegt. Was Kostendeckung anbelangte, so waren 5000 Reichsmark vorhanden, die aber nach der Währungsreform ihren Wert verloren. Der Bau der Kirche wurde schließlich durch den Verkauf symbolischer Bausteine und durch Geldspenden finanziert. Bau der neuen Kirche Mit dem Bau der neuen Kirche wurde im Jahre 1947 begonnen. Zur Grundsteinlegung im Dezember und für die ersten Reihen der Mauern wurden die Steine der alten Kirche verwendet. Anschließend folgte eine längere Unterbrechung wegen der Genehmigung der Baupläne. Am 05.05.1948 konnte dann nach den Plänen von Oberbaurat Sintikus aus Bamberg begonnen werden. Die Bauleitung übernahm die Forchheimer Firma Barthelmann. Das Baumaterial wurde einerseits von privaten Eigentümern der Steinbrüche und andererseits aus dem Gemeindesteinbruch angeliefert. Das Holz für den Dachstuhl, den Turm und der Bestuhlung wurde ebenfalls aus den Wäldern der Serlbacher Bürger geschlagen. Die rohen Steinquader wurden an der Baustelle zurecht gehauen. So gingen die Arbeiten unter der Leitung des Heimatvertriebenen Joseph Sinderhaft mit den freiwilligen Helfern zügig voran. Der Dachstuhl, der Turm und die Empore wurden von der Firma Anton Heim errichtet. So konnte bereits am Annafest Samstag das Richtfest gefeiert werden. Die Eindeckung des Turmes mit Schieferschindeln und des Walmdaches mit Ziegeln wurde von der Firma Goschalla ausgeführt. Einweihung Ein Fest- und Ehrentag für Serlbach. Schon am frühen Morgen des 22. Mai 1949 warteten viele Gläubige aus Forchheim und Umgebung, um der Einweihung der neu errichteten Kirche in Serlbach beizuwohnen. Um 9 Uhr begrüßten weiß gekleidete Mädchen den großen Förderer des Kirchenbaues H.H. 1. Stadtpfarrer Fiedler. Sodann übertrug der Offiziator unter Assistenz von Beniviziat Kochseder und Kaplan Götz in feierlicher Prozession den Altarstein zur Kirche. Den Gruß und Dank für die große Unterstützung beim Bau der Kapelle an die Gemeinde überbrachten ebenfalls weiß gekleidete Mädchen. Mit den Worten „Durch der Kirche Weih und Segen willst du neue Kraft uns geben“ und mit dem Gebete „Unsere Handlung o Herr mögest du mit Deinem Segen begleiten“, begann Stadtpfarrer Fiedler die Weihehandlung der Kirche. Danach folgte die Festpredigt, die von solcher Überzeugung und Kraft war, dass sie heute noch nach 50 Jahren im Gedächtnis Serlbacher Bürger verblieben ist. Anschließend zelebrierte Stadtpfarrer Fiedler im herrlich geschmücktem Gotteshaus unter großer Assistenz das feierliche Hochamt. Bei der nachmittägigen feierlichen Kirchweihandacht wurde aller Wohltäter sowie der Gefallenen und Vermissten Gemeindemitglieder besonders gedacht. Renovierung der Kirche Im Jahre 1985 musste die 1948 erbaute Kapelle renoviert werden. Dies war notwendig, weil sich Risse im Mauerwerk und Fundament zeigten. Man konnte es sich nur dadurch erklären, dass vor 37 Jahren die Qualität der damaligen Baustoffe nicht die besten waren. Um das schöne Bauwerk vor dem Verfall zu retten, war eine umfassende und kostspielige Renovierung notwendig. Schon im Jahre 1970 wurde ausschließlich durch Eigenleistung der Serlbacher unter Anleitung von Zimmermann Fritz Messingschlager eine neue Holzdecke angebracht und die Innenfassade gestrichen. Im Jahre 1985 wurde unter Leitung von Architekt Siegfried Schmelmer mit der Außenund Innenrenovierung begonnen. Die Steine wurden neu verfugt und die Holzkonstruktion des Glockentürmchens durch ein massives Eisengerüst ersetzt. Außerdem wurde der Bodenbelag der Kapelle erneuert und Fenster neu verbleit. Das bisherige Altarbild mit dem Bildnis „Maria mit dem Kind“ wurde an der linken, vorderen Kirchenseite angebracht. Der Altartisch wurde versetzt, so dass der Priester bei der Messfeier zu den Gläubigen gewandt ist. Der alte Kreuzweg wurde durch einen neuen ersetzt. (Der alte Kreuzweg wurde unter den Serlbachern aufgeteilt). Kostenaufwand der gesamten Renovierung: 130.000.- DM Zuschuss Diözese 40.000.- DM Stadt Forchheim 10.000.- DM Den Rest zahlte die Kirchengemeinde Sankt Anna. Dies alles war aus der Sicht der Serlbacher mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu sehen, denn Kapelle ging durch die Renovierung an die Kirchenstiftung St. Anna über. Vorher war die Kapelle Eigentum der Serlbacher. Wir haben mit Sicherheit das Richtige getan, da auf diese Art und Weise Kapelle in Serlbach erhalten werden konnte. Es war ihnen immer ein großes Anliegen, unser Dorfkirchlein zu bewahren. Großer Dank und ein „Vergelt's Gott“ gebührt unseren unvergessenen Geistlichen Rat Professor Adam Steinfelder, denn ohne seine Initiative und Schaffenskraft wäre dies nicht möglich gewesen. Die Einweihung des renovierten Gotteshauses fand am 29. September 1985 statt. Im Anschluss daran war ein Festessen in der Gastwirtschaft „Unter den Linden“.