Die Basis ist der pathologische Befund Barbara Berger 30.03.2015 in einer Stunde... ...besprechen wir die Palette des pathologischen Untersuchungsgutes, die Verarbeitungsschritte desselben, den ungefähren Zeitrahmen und die anfallenden Kosten ...erarbeiten wir therapie- und prognoserelevanten Parameter der Pathologieberichten ...falls die Zeit reicht: Wichtiges zu Ablauf und Tücken der Schnellschnittuntersuchung 30.03.2015 Fachbereiche der Pathologie Pathologie Autopsie Histologie Zytologie Molekulare Pathologie 30.03.2015 Annahme 30.03.2015 Zytodiagnostik Beurteilung von Zellen, die aus dem Gewebeverband durch Abstrich oder Punktion von Sekreten entnommen werden. Ziel: ‐Screening: Früherkennung von Tumorerkrankungen ‐Diagnostik spezifischer Erkrankungen Beispiele: Harn, Speichel, Magensaft, Schleim des Gebärmutterhalses oder der Vagina 30.03.2015 Die zytologische Untersuchung 30.03.2015 Die histologische Untersuchung 30.03.2015 Material für die Histologie Biopsate 30.03.2015 Material für die Histologie Exzisate / Resektate 30.03.2015 Gewebefixation mit Formalin Mindestens 6‐8 Stunden • Formalin muss ins Gewebe eindringen (Geschwindigkeit von 1mm pro Stunde!) • Chemische Reaktion muss ablaufen können Folgen der schlechten Fixierung: • Autolyse • Reduzierte Morphologie • Zusatzuntersuchungen (Östrogenrezeptoren, HER2, …) nicht verlässlich Ein wichtiger Grund, warum die Patienten und Ärzte auf den Pathologiebericht warten müssen 30.03.2015 Gewebefixation mit Formalin 6 bis 24 Stunden 30.03.2015 Makroskopische Verarbeitung Untersuchung des Materials von blossem Auge / ohne Vergrösserung 30.03.2015 Markieren der Resektionsflächen 30.03.2015 Darstellung des Tumors • • Tumor tastbar, sichtbar Ausmessen der Tumorgrösse und des Mindestabstand zu den Resektatflächen 30.03.2015 Makroskopische Verarbeitung: Probeentnahme Entnahme von repräsentativen Proben ca 2 x 2 x 0,5 cm, zur Anfertigung von histologischen Präparaten • Tumor • Abstand des Tumors zu den Resektionsrändern • Nicht pathologisch verändertem Nachbargewebe 30.03.2015 Einbetten 3 cm 30.03.2015 Schneiden Am Mikrotom in 3/1000 mm dünne Scheiben 30.03.2015 Färben 30.03.2015 Das Produkt... 30.03.2015 .... wird mit den Einsenderangaben ausgegeben 30.03.2015 Mikroskopische Befundung Wie sieht der Befund bei 10‐ bis 1‘000‐facher Vergrösserung aus? 30.03.2015 Welche Parameter / Informationen brauchen sie in unserem Bericht ? • • • • • • • Tumortyp Tumorgrad Tumorgrösse Lymphknotenstatus Metastasen (LK) Vollständig entfernt Prognostische, prädiktive Marker 30.03.2015 Art der Veränderung/Tumortyp 30.03.2015 Epitheliale Malignome: „-karzinom“ 30.03.2015 Art der Veränderung/Tumortyp 30.03.2015 Der Pathologiebericht 30.03.2015 Grading und TNM Das Grading: Aussage über den Differenzierungsgrad des Tumors Es steht meistens in Zusammenhang mit dem biologischen Verhalten. Das TNM: T: Grösse des Tumors N: Ausdehnung des Lymphknoten‐ Befalls M: Metastasenbildung 30.03.2015 Der Pathologiebericht 30.03.2015 Ausdehnung/ Resektionsrandstatus Mit schwarzer Tusche markierter Resektatrand Karzinom 30.03.2015 Der Pathologiebericht 30.03.2015 Bestimmung der prognostischen und der prädiktiven Marker Prognostische Marker Vorhandensein oder Nichtvorhandensein eines solchen Markers erlaubt eine Prognose über den Krankheitsverlauf bei einer bestimmten Patientin. Prädiktive Marker Vorhandensein oder Nichtvorhandensein eines solchen Markers erlaubt eine Aussage darüber, wie ein Karzinom auf eine bestimmte Therapie anspricht. 30.03.2015 Biomarker Biomarker sind die Grundlage der individualisierten Therapie Traditionellerweise werden sie immunhistochemisch bestimmt. Probleme: Standardisierung und Quantifizierung nur eingeschränkt möglich, weil Färbeergebnisse von präanalytischen Variabeln aber auch von der subjektiven Auswertung des Pathologen abhängt. In den letzten Jahren darum als Ergänzung Entwicklung von ‐Marker auf DNA‐Ebene im Bereich der Mutationsanalyse ‐Marker auf RNA‐Ebene im Bereich von Genexpressions‐ analysen 30.03.2015 Bestimmung prognostischer und prädiktiver Marker mittels Immunhistochemie Neue Schnitte anfertigen Färben Befunden Dauer: ½ Tag 30.03.2015 Molekulare Tests: Onkotype DX im Mammakarzinom Dauer: 2‐3 Wochen 30.03.2015 Der Pathologiebericht 30.03.2015 Zeitrahmen Histologie Biopsien/ Resektate Ankunft in Pathologie → Erfassen des Falls Fixieren Makroskopische Verarbeitung Gewebe entwässern Einbetten, Schneiden, Färben Mikroskopieren Bericht schreiben Versand/Fax bzw mail Biopsien: 1 Tag Exzisate/Resektate: 2 Tage 30.03.2015 Die intraoperative Schnellschnittuntersuchung Ziel: Zweitoperation vermeiden! ‐ dem Patienten weiteren Eingriff ersparen ‐ Kosten einsparen 30.03.2015 Welche Fragen können beantwortet werden? Dignität des Tumors? Tumortyp/Gradierung Ausdehnung des Malignoms/Infiltration benachbarter Strukturen? Vollständigkeit der Resektion Sentinel‐Lymphknoten befallen? 30.03.2015 Die Indikation muss stimmen!!! Die Schnellschnittdiagnose muss unmittelbaren und relevanten Einfluss auf das aktuelle chirurgische Vorgehen haben! Die Läsion muss spürbar oder sichtbar sein. • DCIS, Mikrokalk, grosse Vorexzisionshöhle Läsion muss genügend gross sein! • Grenze Tumorgrösse ≤ 1 cm Kommunikation zwischen Operateuren, Radiologen und Pathologen am präoperativen Tumorboard! 30.03.2015 Annahme des Schnellschnitt- Materials 30.03.2015 Probeentnahme Entnahme von 1‐2 repräsentativen Proben aus der kritischen Region ca. 1 x 1cm gross, 2‐3 mm dick 30.03.2015 Gefrieren 2 Min. bei ‐20°C 30.03.2015 Schneiden Im Kryostat in ca. 5 m dünne Scheiben 30.03.2015 Färben und Eindecken 30.03.2015 Mikroskopieren und Telefonieren 30.03.2015 Cave!!! SS‐Untersuchung ist vermindert repräsentativ Technisch bedingte schlechtere Qualität als Untersuchung von Formalin‐fixiertem, in Paraffin eingebettetem Gewebe 30.03.2015 Zeitrahmen Schnellschnitt Ankunft, Erfassen des Falls Präparat wiegen, ausmessen Orientieren, Tuschemarkieren Inspektion, Palpation, Probeentnahme Proben tieffrieren Gefrorene Probe schneiden Färben, eindecken Mikroskopische Beurteilung Telefonische Befundmitteilung an Operateur Idealerweise 20‐25 Minuten 30.03.2015 Kosten FNP 24 Std. 150.‐ Stanzbiopsie 24 Std. 250.‐ Vakuumbiopsie 24 Std. 500.‐ Exzisat, Abladat 48 Std. 1000.‐ 30.03.2015 Danke für die Aufmerksamkeit!!! 30.03.2015