Diplomarbeit Dreidimensionale Vermessung von Polyurethan Schädelfräsmodellen auf Basis von CT- und MRT- Datensätzen eingereicht von Jürgen Wallner 0433207 zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der gesamten Heilkunde (Dr.med.univ.) an der Medizinischen Universität Graz ausgeführt an der klinischen Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Univ.-Prof. Dr. H. Kärcher) unter der Anleitung von Priv.-Doz. DDr. M. Feichtinger OA. DDr. K. Reinbacher (Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie) und Mitarbeit von G. Tscherne Graz Dezember 2010 -I- -II- Eidesstattliche Erklärung Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende wissenschaftliche Arbeit in Schrift- und Formgebung selbständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht verwendet und die den benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe, weiters habe ich mich intensiv mit den beschriebenen wissenschaftlichen Thematiken auseinandergesetzt. Graz, am Unterschrift -III- Danksagung und Dankbarkeit D ank ist Ausdruck eines bewussten Gefühls gegenüber Personen oder Personengruppen, den es der Anerkennung empfangenen Wohlwollens und der gleichnamigen Bereitschaft wegen zu vergelten dient. Dankbarkeit orientiert sich am Gefühl der moralischen Verpflichtung einer Gabe, an einer Gefälligkeit oder erbrachten Wohltat. Sie setzt voraus, dass der Empfänger einer Wohltat etwas bekommt, das er nicht einfordern kann. Additiv wird Dankbarkeit auch nicht zu selten dort erwiesen und erwartet, wo lediglich eine Pflicht erfüllt wurde. In Anbetracht dieser Tatsache gilt es, Priv.-Doz. DDr. Matthias Feichtinger und besonders OA. DDr. Knut Reinbacher für die mehr als vorbildhafte, motivierende und professionelle Unterstützung im Sinne der Möglichkeit, Durchführung und Fertigstellung der folgenden wissenschaftlichen Arbeit, vor allem aber diesen für die intensive Betreuung und aufgebrachte Zeit an dieser Stelle einfach still, … … Danke zu sagen … … „Denn keine Schuld ist dringender, als die, Dank zu sagen“ 1 ... 1 Cicero Marcus Tullius. Philippica (Philippische Reden gegen M. Antonius). 106-43 v Chr;1(5):11. -IV- Zusammenfassung Titel: Dreidimensional vergleichende Vermessung von Polyurethan Schädelfräsmodellen auf Basis von CT- und MRT- Datensätzen Einleitung und Begründung der Fragestellung: Die 3D- Modellherstellung gewinnt bei ständiger Erweiterung der OP- Indikation und rasch fortschreitenden technischen Entwicklungen in komplexen chirurgischen Fällen zunehmend an Bedeutung. In der chirurgischen Befunderhebung ist die Strahlenbelastung radiologischer Untersuchungen immer Thema von Diskussionen. In der vorliegenden Studie wurde die Möglichkeit der 3DModellherstellung auf Basis von magnetresonanztomographischen DICOMDatensätzen zur Operationsplanung in Frage gestellt. Material & Methode: Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden 5 männliche Patienten (n = 5) zwischen 47 und 84 Jahren (mittleres Alter = 65), an welchen im Rahmen der Befunderhebung in zeitlicher Nahbeziehung sowohl Magnetresonanztomographieals auch Computertomographie- Datensätze des Gesichtsschädels erhoben wurden, selektiert. Die selektierten Datensätze (CT und MRT) wurden aus vorhandenen bildgebenden Untersuchungen der Tumornachsorgeambulanz an der Universitätsklinik Graz ausgewählt. Es wurden pro Patient je zwei Modelle angefertigt: eines anhand der MRT- Untersuchung und eines anhand der CTUntersuchung. Die gefrästen Modelle wurden, mit einem tastenden Verfahren eines Koordinatenmessgerätes vergleichend, in 7 repräsentativen Distanzen vermessen. Resultate: Die erhobenen Messpunkte wurden in den entsprechenden Modellen auf dreidimensionaler Weise korrespondierend dargestellt. Der Korrelationskoeffizient der gemessenen Distanzen zwischen CT- und MRT- Fräsmodellen war hoch, mit ρ = 0.93 bis 0.97 (SD = 0,015) und einer mittleren Korrelation von ρ = 0,94. -V- Die Genauigkeit der auf CT- Datensätzen hergestellten Modelle war ähnlich jenen auf Basis von MRT- Daten erzeugten. Diskussion und Schlussfolgerung: Auf MRT- Daten basierende Fräsmodelle zeigen adäquate Strukturgenauigkeit, genau wie jene Modellherstellung auf CT- von Datenbasis knöchernen erzeugte. Strukturen Die dreidimensionale basierend auf Magnetresonanztomographie- Untersuchungen ist bei genauer Selektion der knöchernen Struktur möglich und kann gegebenenfalls als Basis für präoperative Planungsprozesse oder zur Herstellung von individuellem Osteosynthesematerial dienen. Die Notwendigkeit der genauen Selektion der knöchernen Struktur und die Verwendung einer geringen Schichtdicke in den radiologischen Datensätzen ergibt sich aus der Strahlenphysik und Bilddarstellung der Magnetresonanz. So fußt der Erfolg dieser Studie sicher auch auf der exakten Auswahl der knöchernen Struktur, um miteinander vergleichbare CT- und MRT- Fräsmodelle zu produzieren. Die Herstellung von 3D- Modellen auf Grundlage von MRTDatensätzen stellte sich am gewählten Patientenkollektiv als technisch gut durchführbar dar. Die klinische Relevanz dafür ergibt sich aus präoperativen Planungsprozessen und der Herstellung von individuellem Osteosynthesematerial. So findet die Operationsplanung, welche ein physisches Substrat und nicht die reine Darstellung präoperativer Verhältnisse als Ziel hat, durch MRT- basierende Fräsmodelle eine strahlungsarme Alternative. Schlagwörter: Dreidimensionaler Vergleich, 3D- Schädelfräsmodelle, CT- und MRT- Datensätze, koordinative Vermessung ■ -VI- Abstract Title: Three- dimensional comparative measurement of polyurethane milled- skull models based on CT- and MRI- data sets. Introduction and Purpose: Due to constant enlargement of surgical indication and rapid progress of technological developments, the 3D- model production gains in importance especially in complex surgical cases. In surgical clinical results, the radiation exposure in radiological examinations is always subject to debate. In the present study, the feasibility of producing 3D- models based on magnetic resonance imaging DICOM- data sets for surgical planning has been questioned. Material and Methods: In the context of temporarily related clinical results 5 male patients (n = 5) between 47 and 84 years of age (mean age = 65) were selected in a prospective study, after both magnetic resonance and computed tomography data sets of the facial bones were collected. The selected data sets (CT and MRI) were chosen from existing imaging studies at the cancer follow- up outpatient clinic at the university clinic of Graz. Thus, two models per patient were prepared: one based on the MRI- examination and one based on the CT- scan. The milled models were compared in a coordinative surveying procedure within 7 representative distances using a tentative measurement method. Results: The collected measurement points in the various models were depicted in a threedimensional corresponding manner. The correlation coefficient of the measured distances between milled CT- and MRI- models was high, with ρ = 0.93 to 0.97 (SD = 0,015) and a mean correlation of ρ = 0.94. The accuracy of CT- data sets based models was similar to those based on MRIdata. -VII- Discussion and Conclusion: MRI- based three dimensional milled models provided adequate structure accuracy as those on CT- based. The 3D- model production of bony structures based on magnetic resonance studies is possible by accurate selection of the bony structure and can serve if needed as a general basis for preoperative planning processes or preparation of individually made osteosynthetic material. Radiation physics and imaging technique of the magnetic resonance requires a very precise selection of the bony structure and the use of a low slice thickness in the radiological data sets. Thus, the success of this study also rests on the accurate selection of the bony structures, to produce comparable milled CT- and MRI- models. The production of three- dimensional models based on MRI- data sets at the selected patient population constituted itself as a technical well practicable feasibility. The clinical relevance therefore was found in preoperative planning processes and preparation of individually made osteosynthetic material. The operation plan which has a physical substrate and not a mere representation of preoperative conditions as a target, finds by using milled MRI- based models, a low- radiation alternative. Keywords: Three- dimensional comparison, 3D- milled- skull models, CT- and MRI- data sets, coordinative measurement ■ -VIII- Glossar- und Abkürzungsverzeichnis ® = registered sign (= registriert, lizensiert) ^ = hochgestellt/über ∑ = Summation x = Multiplikation 3D dreidimensional ant. anterior (= anatomische Ansichtsbezeichnung) ax. axial bild. bildlich bsp. beispielsweise bzw. beziehungsweise ca. zirka (= ungefähr) caud. caudal (= anatomische Richtungsbezeichnung) cm Zentimeter corn. coronar (= anatomische Ebenenbezeichnung) cran. cranial (= anatomische Richtungsbezeichnung) CT Computertomographie röntgenologisches, (= auf computergesteuertes ionisierenden Strahlen basierendes Schnittbildverfahren) dext. dexter (= rechts) dors. dorsal (= anatomische Ansichtsbezeichnung) etc. et cetera f. folgend ff. fortfolgend front. frontal (= anatomische Ebenenbezeichnung) Gonion = Mitte zwischen Körper und aufsteigendem Ast am Unterkiefer Gy Gray (= Energiedosis ionisierender Strahlung) HE Hounsfield Einheit (= Strahlenabsorptionswert von Geweben) horiz. horizontal HU (engl.) Hounsfield Unit (= HE) -IX- hyperdens, hyperintens = Bildbereich in CT (hyperdens) u. MRT (hyperintens) mit vermehrter optischer Dichte des umliegenden Gewebes o. der normalen Dichte d. Struktur hypodens, hypointens = Bildbereich in CT (hypodens) u. MRT (hypointens) mit verminderter optischer Dichte des umliegenden Gewebes o. der normalen Dichte d. Struktur Hz Hertz (= Einheit der Frequenz) isodens, isointens = Bildbereich in CT (isodens) u. MRT (isointens) mit gleichwertiger optischer Dichte des umliegenden Gewebes o. der normalen Dichte d. Struktur KFO Kieferorthopädie lat. lateral (= anatomische Ansichtsbezeichnung) li. links lt. laut (= wie) m männlich Max Maximum max. maximal Median Medianwert med. medial (= anatomische Ansichtsbezeichnung) median = anatomische Ebenenbezeichnung mGy Milli- Gray (= 0.001Gy) mHz Megahertz (= 1000Hz) Min, min. Minimum, minimal Mittel Mittelwert mm Millimeter MR die Magnetresonanz MRT die Magnetresonanztomographie (= Kernspintomographie) mSv Milli- Sievert (= 0.001Sv) n Anzahl/Fallzahl osseointr. osseointegriert (= in Knochenstruktur eingesetzt) osteosynth. Material osteosynthetisches Material (= Osteosynthesematerial, knochenersetzendes Material) -X- p Korrelationskoeffizient nach Pearson (= statistische Größe) post. posterior (= anatomische Ansichtsbezeichnung) re. rechts s. siehe s.a. siehe auch sagg. saggital (= anatomische Ebenenbezeichnung) Scan (no.), scannen (v.) = A/abtasten von Oberflächen SD Standardabweichung (deut.), standard deviation (engl.) (= statistische Größe) sin. sinister (= links) Softw. Software (= funktionsbestimmendes Betriebsprogramm eines Computers) STL Stereolithographie (= maschinelle, schichtweise Herstellung eines Prototypen) Sv Sievert (= Einheit der Effektiv- oder Organdosis) u./a. (engl.) und/and u.a. unter anderem v.a. vor allem vergl. vergleiche vertik. vertikal w weiblich z.B. zum Beispiel -XI- Inhaltsverzeichnis Seite 1. Einleitung 1 1.1. Allgemeiner Teil 1 1.1.1. Begründung der Fragestellung 1 1.1.2. Zielsetzung 5 1.1.3. Einschränkung und Abgrenzung 6 1.2. Grundlagen zu Verständnis und Vorstellung 8 1.2.1 Anatomische Struktur und Aufbau des Schädels 8 1.2.2. Anatomische Struktur und Aufbau des Unterkiefers 11 1.3. Radiologische Verfahren 13 1.3.1. Die Computertomographie in Funktionsweise und Bildentstehung 13 1.3.2. Die Magnetresonanztomographie: Kernspintomographie in Funktionsweise und Bildentstehung 17 1.3.3. CT und MRT: Bildgebungen mit Vor- und Nachteilen im Vergleich 22 1.3.4. Allgemeine Darstellung und Knochendarstellung in der CT und der MRT 24 2. Material und Methoden 27 2.1. Patientengut und Auswahl der Datensätze 27 2.2. Die Herstellung des Werkstücks in Form des Fräsmodells 30 2.3. Das Vermessungsverfahren 32 3. Ergebnisse und Resultate 39 4. Diskussion, Reflexion und Implikation 43 5. Schlussfolgerung 46 6. Verzeichnisse 48 6.1. Referenzen 48 6.2. Abbildungen 52 6.3. Tabellen 54 7. Anhang 55 8. Lebenslauf 59 -1- 1. Einleitung 1.1. Allgemeiner Teil 1.1.1. Begründung der Fragestellung A us Polyurethanblöcken dreidimensionale maschinell hergestellte, häufig verwendete, (3D) Schädelfräsmodelle finden seit Mitte der achtziger Jahre als computerassistierte Schädelstrukturmodellierungen Verwendung (1). Sie stellen einen wichtigen Stützpfeiler in der exakten, präoperativen Planung komplexer Operationen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich dar, wobei die Computertomographie (CT) dafür stets als das unterstützende Mittel der Wahl Verwendung fand (2). Durch die Möglichkeit der dreidimensionalen Modellherstellung von anatomischen Strukturen auf computertomographischer Basis werden Diagnosestellung, therapeutische Planung, chirurgisches Vorgehen und definitive Behandlung in der Tumorchirurgie, Traumatologie und Implantologie im Mund-, Prozessen Kiefer- und (Tumorchirurgie), asymmetrischen dreidimensionalen Gesichtsbereich alveolärer Malformationen Atrophie erleichtert Veranschaulichung (5) bei oder (1,3,4). auf Basis neoplastischen kongenitalen und Möglichkeit der gefrästen oder Die von stereolithographischen Modellen (6) hilft bei der wirklichkeitsgetreuen, plastischen Darstellung räumlicher Verhältnisse und führt so zu verminderter Operationszeit und verbesserten Resultaten (7). Computer- basierende diagnostische Mittel aller Art, wie die CT, gewinnen dabei durch erweiterte Einsatzspektren im Lichte der Diagnosestellung, technischen Operationsplanung Fortschritts und zunehmend an Therapieform Bedeutung, im da Rahmen sie des suffiziente Informationen und Details für die präoperative Planung im Sinne von Simulation, Visualisierung und Darstellung dreidimensionaler Verhältnisse liefern (4). Der rasch fortschreitende Entwicklungsprozess der Bilderzeugungstechnik, wie der von Computertomographie und Magnetresonanztomographie (MRT), erlauben es, anatomische, physiologische und pathologische Gegebenheiten mit maximaler Authentizität bildlich wiederzugeben (8). So finden die Verfahren von CT und MRT neben ihrem diagnostischen Haupteinsatzgebiet, der Schnittbildbeurteilung, auch -2- bei der Beschaffung von Bilddaten für die Konstruktion und Herstellung von soliden 3D- Modellen des menschlichen Schädels und dessen knöchernen Strukturen ein weiteres Einsatzgebiet (9). Stereolithographische Biomodellierung, wie sie anhand von Fräsmodellen als plastische Replikanten anatomischer Strukturen im maxillär- facialen Bereich zur Anwendung otologischen, kommt, hat auch vasculären und sinunasalen die intraoperative Verwendungsgebiete, wobei im orthopädischen, neurochirurgischen, Forschungsfeld Genauigkeit weitere durch deren präoperative Nutzung (Planung, Visualisierung, Simulation) erhöht wird (10). Die in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie eingesetzten 17-20cm großen Schädelfräsmodelle sind dabei Abbild der knöchernen Strukturen ihres Originals und skizzieren dieses lebensecht mit sämtlichen Gesichtsknochen nach nichtinvasivem Prinzip modellhaft nach. Die folgenden Abbildungen (Abb. 1A, 1B, 1C) geben die beschriebenen dreidimensionalen Planungsmodelle beispielhaft wieder: A B C Abb. 1: Planungsmodelle Darstellung von dreidimensionalen Planungsmodellen in Form von Schädelfräsmodellen A: Ansicht von frontal B: Ansicht von lateral C: Ansicht von lateral, hinten -3- Um die Herstellung dieser Modelle möglichst exakt an ihr reales Vorbild anzupassen, werden im klinischen Alltag dazu Datensätze2 aus radiologischcomputertomographischen Verfahren verwendet. Als spezielle Indikationen, bei denen dieses modellbasierende, dreidimensionale Planungsprinzip im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich zum Einsatz kommt, erweisen sich vor allem totale Mittelgesichts- und Mandibular- Osteotomien in verschiedenen Segmenten, asymmetrische Deformitätsrekonstruktionen im Schädel- Gesichtsbereich, komplexe Osteotomien des gesamten Schädels, sowie die Planung von Lippen-, Kiefer-, Gaumenspaltkorrekturen bei Patienten im Kindesalter (6). Unweigerlich lässt sich die dabei im Vorfeld auftretende Strahlenexposition durch die Computertomographie (vgl. 1.3.1.), die in ihrer Durchführungsanzahl in den vergangenen Jahren einen fortwährenden Anstieg verzeichnet3 (11), um die notwendigen Daten zur Produktion des Schädelmodells zu gewinnen, nicht vermeiden. So stellt im Lichte der ca. 600.000 jährlich in den USA durchgeführten CT- Untersuchungen4 die dabei auftretende ionisierende Strahlung vor allem für Kinder ein hohes Krebsmortalitätsrisiko dar, höher als jenes, dem Erwachsene bei gleicher Strahlenexposition ausgesetzt sind. Dieses Risiko erfährt bei derselben Strahlenbelastung mit sinkendem Alter (v.a. unter 15 Jahren) eine stetige Steigerung (11). Da die 3D- Modellherstellung nun bei ständiger Erweiterung der OP- Indikation und rasch fortschreitenden, technischen Entwicklungen zunehmend an Bedeutung gewinnt (8) und da die während einer Spiral- CT (vielfache Schichten) des Schädels vorherrschende Strahlenabsorption der Organe um ein Zehnfaches höher ist, als bei einer konventionellen Tomographie (singuläre Schicht) - vor allem im Bereich der großen Drüsen am Kopf (Speicheldrüsen) (2) - wird in dieser Studie eine strahlungsarme, qualitativ gleichwertige Alternative für die notwendigen bildgebenden Daten zur dreidimensionalen Modellfertigung gesucht. Äquivalente Strahlendosen reichen von 0.11mSv bei Scans des Knochens der 2 Software- basierend werden DICOM- Datensätze zur Herstellung der 3D- Modelle verwendet und die digitalen Bilddaten in diesem Dateiformat der Fräsmaschine zur Herstellung zugeführt. 3 CT Untersuchungen des Abdomens und des Beckens stiegen bei Kindern unter 15 Jahren in den USA im Zeitraum der Jahre 1996-1999 um 92% (11). 4 Bei jährlich 600.000 in den USA durchgeführten CTs an Kindern unter 15 Jahren sterben ca. 500 an den dadurch induzierten Krebsfolgen (11). -4- Maxilla bis zu 20mSv bei Scans der Speicheldrüsen im Bereich der Mandibula (12). Das Schnittbildverfahren der MRT erlaubt in gleicher Weise wie das der CT den direkten Erwerb tomographischer Information in jeder gewünschten Ebene, jedoch ohne Auftreten von ionisierender Strahlung (13). Deshalb soll anhand eines Vergleiches das Fräsmodellfertigungsprinzip auf CTBasis in Frage gestellt und mit jenem auf MRT- Basis, auch im Fall von schon vorhandenen MRT- Daten, in Korrelation gesetzt werden, um so den Aspekt der ionisierenden Strahlung auf Grund einer alternativen bildgebenden Datenquelle zu eliminieren und um schlussendlich Patienten bei zuletzt genannter Anwendung die Strahlenaussetzung zu ersparen. 1.1.2. Zielsetzung Ziel dieser prospektiven Studie ist es, die fertigen 3D- Fräsmodelle auf CT- Basis mit jenen auf MRT- Basis in gleicher Weise und in möglichst nahem Realitätsbezug des klinischen Ablaufs zu vergleichen, um so sicherzustellen, dass die Modellfertigung anhand des strahlungsarmen, bildgebenden Verfahrens der MRT genauso gelingt wie mit dem Prinzip der CT. Während der für diese Studie notwendigen Materialrecherche sollen die Ressourcen zur Durchführung direkt aus dem unveränderten Spitalsalltag kommen, um mit dem daraus resultierenden Ergebnis eine realitätsgetreue Aussage über den Nutzen, Gebrauch und mögliche relevante Implikationen für die praktische Zukunft treffen zu können. MRT- basierende Datensätze wurden schon bei direkten gegenüberstellenden Messungen an knöchernen Strukturen, wie Femur (14-16), Mandibula oder Kiefer (13,17-19), im Vergleich zu jenen von der CT- stammenden, in Relation gesetzt. Die geometrische Genauigkeit von CT und MRT wurde dabei in Bezug auf die direkten Osteometriewerte als zueinander kompatibel eingestuft (18,20). Aus diesem Grund ist von einer deutlichen Korrelation (Zusammenhang) zwischen den auf CT- und MRT- basierenden Fräsmodellen bei regelrechtem Herstellungsprozess (vgl. 2.2.) auszugehen. Die im Rahmen der durchzuführenden Studie aufgestellte Hypothese beschreibt deshalb eine vergleichbare, ähnliche Strukturmodellierung mit einem Trend zur -5- Abhängigkeit (Zusammenhang) und im Idealfall das Vorliegen der nach CT- und MRT- Datensätzen angefertigten 3D- Modelle in identer Art und Weise, sowie die mögliche Gleichheit in deren Aussehen und Exaktheit der Herstellung. Die Abmessungen der Fräsfabrikate des gleichen Patienten sollen sich dabei nicht voneinander unterscheiden und die knöchernen Strukturen der MRT- Modelle sollen sich ident zu denen auf CT- Basis verhalten, um die gleiche Qualität zur präoperativen Planung bei beiden bildgebenden Datenquellen zu gewährleisten. Die MRT kann somit als eine vollwertige, jedoch strahlungsarme Alternative für die dreidimensionale Modellproduktion angesehen werden und anstelle der CT in der präoperativen Planung bei gegebener Indikation zum Einsatz kommen, zumal das radiologische Verfahren der MRT in seiner Genauigkeit der Bilddarstellung dem der CT gleichwertig ist und so genug an Präzision für den operativen Planungsvorgang mit sich bringt (18). 1.1.3. Einschränkung und Abgrenzung Limitation besteht vor allem im physikalischen Prinzip der strahlungsarmen Alternative selbst, denn die Bildgebung der MRT stellt knöcherne Strukturen, die das fertige 3D- Modell wiedergibt, hypointens (21,22) und somit kontrastärmer dar, als das Verfahren der CT. Da die Knochen des Gesichtsschädels genauso wie Luft arm an positiv geladenen Wasserstoffionen (Protonen) sind, werden diese zum einen unklarer identifizierbar wiedergegeben, und lassen sich zum anderen oft schwer von den umgebenden luftgefüllten Hohlräumen im Gesichtsbereich unterscheiden und abgrenzen (22). Dieser Umstand kann zu einem höheren Zeitfaktor bei der Produktion eines auf MRT- Daten basierenden 3D- Modells führen, da, anders als bei computertomographischen Datensätzen5, hier die zu fräsenden Knochenstrukturen manuell, stück- und schichtweise im dargestellten radiologischen Bild begrenzt werden müssen, um so die Knochenkonturverläufe der digitalen Abbildung in korrekter Form an die Fräsmaschine übermitteln zu können. 5 Bei auf CT- basierenden Bildern lässt sich die Begrenzung der zu fräsenden Knochenstrukturen am Gesichtsschädel nahezu vollautomatisch einstellen, da auf Grund des hohen Kontrastes zwischen hypertensem Knochen und restlichem Gewebe die Computersoftware technisch in der Lage ist, diese Strukturen zu erkennen und somit im Bild vorab einzugrenzen. Dies ist im MRT nicht möglich, da der Kontrastunterschied zwischen Knochen und Umgebung oft zu wenig stark ausgeprägt ist. -6- Da der Gesichtsschädel, vor allem aber die Anatomie der Nasennebenhöhlen, sehr feine Knochenlamellen besitzt, kann sich diese manuelle Begrenzung des Knochens bei MRT- Datensätzen weiters als stark einschränkend erweisen, weil Strukturverläufe bestimmter Regionen möglicherweise nicht erkennbar oder beurteilbar sind. Die Durchführung der MRT benötigt besonders im Bereich kleiner Schichtbreiten mehr Zeit als der Untersuchungsablauf einer CT, mehr Zeit, die im MRT zu vermehrten Bewegungsartefakten und Limitationen (vgl. 1.3.2.) auf Grund von Nervosität oder klaustrophobischen Ängsten der Patienten führen kann (13). Dies gilt vor allem für Kinder, die durch ionisierende Strahlen (bei CT) besonders gefährdet sind (11) und für die vordergründig deshalb eine strahlungsarme Alternative (MRT) gefunden werden soll. Als wesentlicher Faktor ist auch auf die Selektion der infrage kommenden CT- und MRT- Bilder zu achten, denn bei jedem ausgesuchten Patienten muss eine entsprechende CT und eine gleichwertige MRT des Gesichtsschädels in geringer Schichtdicke und mit geeigneten Knochenstrukturen im radiologischen Bild bereits vorhanden sein. Das Herstellungsverfahren Planungsmodellen auf CT- (Fräsverfahren) und MRT- von dreidimensionalen stellt bei Basis regelrechtem Fertigungsvorgang kein Hindernis im Produktionsablauf dar, denn sofern die notwendigen Datensätze vorhanden sind, unbedeutend ob die Daten auf CT oder MRT basieren, ist es möglich, 3D- Modelle mit einer Wiederholgenauigkeit von bis zu 0.1mm heranzufräsen (3) (vgl. 2.2.). Weiters muss bei der Auswahl des Messverfahrens ein technisches Messgerät gefunden werden, das in der Lage ist, 3D- Modelle von Zentimetergröße (bis ca. 20 Zentimeter) an deren Innen- und Außenseite im Millimeter- oder Submillimeterbereich zu vermessen. Die meisten Messmaschinen dienen jedoch dazu, die Ausmaße von weitgehend kleineren (Millimeter- Bereich) oder weitaus größeren (ab 50 Zentimeter aufwärts) Objekten zu bestimmen. So gestaltet sich die Suche nach einem idealen Prinzip zur Ausdehnungsdarstellung und Dokumentation der gefrästen Modelle als schwierig (vgl. 2.3). -7- 1.2. Grundlagen zu Verständnis und Vorstellung 1.2.1. Anatomische Struktur und Aufbau des Schädels Der Schädel, oder vielmehr das Cranium, wie dieser in seiner richtigen lateinischen Bezeichnung definiert ist, bildet mit seinen 22 meist platten Knochen die knöcherne Grundlage des gesamten Kopfes und ist nach außen hin von nur relativ dünnem Weichgewebe und zarten Weichteilen bedeckt, die in ihrer Gesamtheit den menschlichen Kopf mit allen Inhaltsgebilden darstellen (23). Der Schädel wird in seiner anatomischen Struktur in der Regel geteilt. Aus dieser Teilung gehen zwei sich auf die Schädelabschnitte beziehende separate Begriffe hervor, über die jeder dieser Schädelhälften einzeln definiert werden kann. Zum einen wird ein Gehirnschädel, das Cranium cerebrale oder Neurokranium unterschieden, zum anderen ein Gesichts- oder Eingeweideschädel, das Cranium faciale oder Cranium viscerale, in einem älteren Ausdruck auch als Splanchnokranium bezeichnet (24). Der zuerst genannte Gehirnschädel stellt eine für das Gehirn feste, aus hartem Knochen bestehende Hülle dar. Er enthält in eigens dafür vorgesehenen Knochenkapseln - dem paarig angelegten Felsenbein - das ebenfalls paarig vorhandene Gehör- und Gleichgewichtsorgan (24). Die Hirnkapsel, die im Gehirnschädel gelegen ist und das Hirn selbst umgibt, weist eine rundliche, ellipsoide, eiförmige Gestalt auf. Das Dach des Schädels, die Calvaria, verläuft in einem konvexen Bogen, anders als der Grund des Schädels, die Basis cranii, die sich im Verhältnis dazu mit einer flachen Hülle umgibt. Die dazwischen liegende, trennende Grenze ist eine nicht festgelegte künstliche Linie. Am Gehirnschädel liegend, wird je eine Scheitel-, Hinterhaupts-, Stirn- und Schläfengegend unterschieden (25). Der zuletzt benannte Gesichtsschädel bildet die knöcherne Basis für das Gesicht und stellt eine ideale Grundlage für das Seh- und Riechorgan dar, die beide in diesem Knochen, sowie in Nasen- und Nasennebenhöhlen enthalten sind. In seinem unteren Drittel finden sich die, in die Mundhöhle hineinstehenden Zähne. Der Gesichtsschädel begrenzt den ersten beginnenden Teil des Speise- und Luftweges und bildet die Pfeiler, die den Druck des Aufbisses beim Kauen -8- gleichmäßig verteilen, um die dabei auftretenden, punktuellen Kräfte zu reduzieren (24). Die Begrenzung zwischen Gesichts- und Hirnschädel bildet eine fein verlaufende paarig angelegte Linie, die am leichtesten in der seitlichen Ansicht zu sehen ist. Sie windet sich vom Oberrand des äußeren Gehörganges in Richtung ventral, zum Oberrand der Augenhöhle. Die Höhlen, in denen sich Nase und Augen befinden, werden gleichzeitig zum einen von Gehirn- und zum anderen von Gesichtsschädel begrenzt (24). Während der menschlichen Entwicklung (Wachstum), vor allem gegen das Erwachsenenalter hinstrebend, ändert sich das Verhältnis von Gesichts- und Hirnschädel derart, dass der Hirnschädel in seiner Wachstumsgeschwindigkeit zurückbleibt, der Gesichtsschädel hingegen schnell an Größe zunimmt, sodass der Anteil desselben am Kopf überwiegt. Die Füllmenge des Hirnschädels beim Neugeborenen ist ungefähr 30mal größer als jene des Gesichtsschädels. Beim Erwachsenen reduziert sich dieses Verhältnis später auf 3:1 (26). Die folgende Abbildung (Abb. 2) zeigt eine anatomische Übersicht des menschlichen Schädels: Abb. 2: Schädel 1; modifiziert nach (27) Anatomische Darstellung des menschlichen Schädels mit der Unterteilung in Gesichts- und Hirnschädel, Ansicht von lateral 1 Os parietale, 2 Linea temporalis superior, 3 Linea temporalis inferior, 4 Tuber parietale, 5 Sutura lambdoidea, 6 Meatus acusticus externus, 7 Condylus occipitalis, 8 Processus styloideus, 9 Processus condylaris (mandibulae), 10 Processus coronoideus (mandibulae), 11 Angulus mandibulae, 12 Basis mandibulae, 13 Corpus mandibulae, 14 Foramen mentale, 15 Protuberantia mentalis, 16 Spina nasalis anterior, 17 Os nasale, 18 Os lacrimale, 19 Os ethmoidale, 20 Os frontale, 21 Sutura coronalis, 22 Sutura squamosa -9- Der Gehirnschädel stellt in seinem geometrischen Erscheinungsbild eine Art Hohlkugel dar, die an der Vorder- und Hinterseite entlang ihrer Längsachse ausgezogen scheint. An seinem Dach besteht er aus regelmäßig angeordneten, etwa ähnlich dicken, platten Knochenteilen, die an ihrer Außenseite von einer eher massiveren, nach außen eng gedrungenen Schicht und an ihrer Innenseite von einer gleichnamigen, jedoch schmäleren, nach innen kompakten Bedeckung umgeben sind (28). Die folgende Abbildung (Abb. 3) zeigt eine anatomische Darstellung des menschlichen Schädels: Abb. 3: Schädel 2; modifiziert nach (29) Anatomische Übersicht des menschlichen Schädels, Ansicht von frontal 1 Squama frontalis, 2 Foramen supraorbitale, 3 Os parietale, 4 Os temporale, 5 Os lacrimale, 6 Foramen infraorbitale,7 Concha nasi (nasalis) media + Concha nasi (nasalis) inferior, 8 Ramus mandibulae,9 Corpus mandibulae, 10 Foramen mentale, 11 Spina nasalis anterior, 12 Maxilla, Processus alveolaris, 13 Vomer, 14 Os ethmoidale, Lamina perpendicularis, 15 Margo infraorbitalis, 16 Fissura orbitalis inferior, 17 Os zygomaticum, 18 Os sphenoidale, Ala major, 19 Os sphenoidale, Ala minor, 20 Fissura orbitalis superior, 21 Os frontale, Processus zygomaticus, 22 Os frontale, Pars orbitalis, 23 Sutura coronalis, 24 Margo supraorbitalis, 25 Maxilla, Processus frontalis, 26 Os nasale Der Gesichtsschädel dient der Nahrungsaufnahme und Atmung, wobei die Art der Nahrung, sowie die des Kauens und der Nahrung selbst formgebend auf das Kauwerk wirken. Gehirn- und Gesichtsschädel unterliegen somit bestimmten Eigengesetzen, die ihre Formgebung beeinflussen (30). Die massive Entwicklung der Großhirnrinde des Menschen bewirkt eine enorme Ausbuchtung des Schädels nach vorn und nach hinten. Da die Schädelbasis gleichzeitig in gewisser Form eine Abknickung erfährt und das Kauwerk reduziert ist, erhält der menschliche Schädel so eine Sonderform (30). -10- Zur vollständigen Formstruktur des Gesichtsschädels tragen weiters zum großen Teil die Zahl und Größe der Zähne, der Kauapparat, die Kaumuskulatur, die Körpergröße und schließlich auch gewisse Umweltfaktoren (Nahrungsaufnahme) bei (30). 1.2.2. Anatomische Struktur und Aufbau des Unterkiefers Der Unterkiefer, die Mandibula, befindet sich in seiner Lokalisation an der Front des Schädels und ist ein markanter Knochen dieser Skelettstruktur, der in seiner Erscheinung für den Menschen typisch ist. Er besteht in seinem groben Gerüst aus zwei großen Teilen, die im ersten menschlichen Lebensjahr auf knöcherner Basis fest und unverschiebbar miteinander verwachsen (31). Die Mandibula imponiert viereckig und besitzt eine mediale und laterale Oberfläche. Diese ist abgesehen von einigen Kanten von glatter Struktur. Die hintere Kante des Ramus und die untere Kante des Corpus der Mandibula vereinigen sich zum Kieferwinkel, dem Angulus mandibulae (32). Der Ramus mandibulae endet an seiner obersten Stelle mit einem Gelenksfortsatz, dem Processus condylaris und einem spitzen Muskelfortsatz, dem Processus coronoideus, dazwischen liegt die Incisura mandibulae. Der Gelenksfortsatz besitzt einen querovalen Kopf, das Caput mandibulae, und einen Hals, das Collum mandibulae, der an seiner Vorderseite eine kleine grubenähnliche Einbuchtung aufweist. Die Außen- und Innenflächen des paarig aufsteigenden Kieferastes sind aufgeraut, um den Muskeln des Kiefers Ansatz zu bieten (31,32). Der Kieferwinkel, der zwischen der Basalfläche des gleichnamigen Körpers und der Hinterseite des Astes angenommen wird, ist mit 90-140 Grad definiert (31). -11- Die folgende Abbildung (Abb. 4A, 4B) zeigt den Unterkiefer in einer anatomischen Übersicht: Abb. 4: Unterkiefer (Mandibula); modifiziert nach (33) Der Unterkiefer wird in einer anatomischen Darstellung schematisch gezeigt. A: Ansicht von lateral, links B: Ansicht von medial, rechts Der zentral gelegene Körper des Unterkiefers bildet in seiner Form und mit seinen auslaufenden Ästen einen parabolähnlichen Bogen. Dieser kompakte Basalbogen verdünnt sich in seinem Verlauf nach oben und wird dort als Alveolarbogen bezeichnet. An der Vorderseite des Parabols ist ein in Dreiecksform hervorstehendes, auffallendes Feld zu erkennen, der Kinnvorsprung. Das stark vorstehende und über dem restlichen Niveau liegende Kinn ist ein besonderes Merkmal des humanoiden Skeletts (31). Der Unterkieferknochen trägt außerdem mit seiner Pars alveolaria, in gleicher Weise wie der Processus alveolaris des Oberkiefers, die zahlreichen Fächer für die Wurzeln der Zähne, die in den Knochen verankert sind (31). -12- 1.3. Radiologische Verfahren 1.3.1. Die Computertomographie in Funktionsweise und Bildentstehung Die Computertomographie ist ein radiologisches, computergestütztes, diagnostisches, bildgebendes Verfahren, bei dem mit einer Röntgenröhre und einem speziellen Blendensystem ein ionisierender Fächerstrahl erzeugt wird, der innerhalb der durchstrahlten Körperschicht, in Abhängigkeit von den dort vorhandenen Strukturen, verschieden stark abgeschwächt wird. Die dabei entstehende Schwächung wird in Form von Datensätzen einem Rechner zugeführt und als grau- kontrastiertes Bild sichtbar gemacht (34). Die Computertomographen der heutigen Zeit, in dritter und vierter Generation, enthalten eine Röntgenröhre, die selbstständig frei rotierbar ist und somit jegliche räumliche Position annehmen kann. Zusätzlich wird mit einem komplexen System aus verschiedenen Blenden ein definierter Strahl des Röntgenfeldes ausgeblendet, wobei die Breite des Strahls genau der Dicke der geschnittenen Körperschicht entspricht, die zuvor vom Untersucher angegeben wurde und die somit erwünscht ist. Der Patient wird also bei diesem Verfahren von fächerförmig angeordneten Röntgenstrahlen abgetastet. Die Modelle der vierten Generation enthalten einen feststehenden Detektorkranz, in dem die Röntgenröhre frei rotieren kann. Die Strahlenquelle vermag den Patienten mittels dieser Methode also zur Gänze zu umkreisen und rotiert somit um die Körperlängsachse des zu Untersuchenden (35). -13- Die folgende Abbildung (Abb. 5) zeigt die schematische Darstellung des Bilderwerbs in einem Computertomographen: Abb. 5: Bilderwerb des CT; modifiziert nach (36) Schematische Darstellung des Bilderwerbs eines Computertomographen mit feststehendem Detektorkranz und rotierender Strahlenquelle Die Detektoren messen, während die Röntgenröhre Strahlung abgibt, die Intensitätsunterschiede der unterschiedlich abgeschwächten Strahlungsteilchen nach ihrem Durchtritt durch den Patienten. Anschließend werden diese Messdaten vollautomatisch in elektrische Signale umgewandelt, digitalisiert und zuletzt durch ein geeignetes Medium für das Auge als Schnittbild sichtbar gemacht (35). Die Abschwächung der Strahlenteilchen in den Geweben hängt von der jeweiligen Energie des Strahlungsspektrums und der Art, also der Dichte, des betroffenen Gewebes ab (35). Die Strahlungsschwächung nimmt beim Durchtritt von Teilchen mit niedriger Photonenenergie zu, so treten höher energetische Strahlungsteilchen durch die betroffene Gewebestruktur hindurch, während niedrig energetische zurückbleiben. Infolgedessen verändert sich die Zusammensetzung der durchgetretenen Strahlen in derartiger Sicht, dass die Strahlung hinter dem jeweiligen Objekt einen höheren Prozentanteil an hoch energetischen Teilchen aufweist, als vor ihrer Schwächung durch eine Struktur (37). Die Messung der Schwächung wird in jeder Winkelstellung der Strahlenquelle vorgenommen. Aus den verschiedenen aufgenommenen Winkelstellungen der Schwächungswerten Röntgenröhre ergibt sich aller durch Überlagerung das Bild der betroffenen Schicht (35). Jedes Teil dieses zweidimensionalen Bildes, also jedes Pixel, steht für eine dreidimensionale Volumseinheit, das Voxel. So besteht die dreidimensionale -14- Volumseinheit aus einem zweidimensionalen Pixel in Länge und Breite und in ihrer Höhe aus der jeweiligen linearen Dicke der Schicht, in der sich die Volumseinheit gerade befindet (35). Um die Schwächung der Strahlen, die von Strahlungsenergie und Gewebedichte abhängig ist, besser vergleichen zu können und den Einfluss der ionisierenden Energie zu limitieren, kommt eine standardisierte Einheit zur Anwendung, die Hounsfield- Einheit (38). Sie errechnet sich aus der Schwächung der durch ein Gewebe durchgetretenen Strahlen und repräsentiert die dort vorherrschende Dichte. Die dabei verwendeten Größen, auf die sich der dazu notwendige Rechenvorgang bezieht, stellen als ersten festgelegten Punkt Wasser und als zweiten Luft dar. Auf diese Weise erhält jede Gewebestruktur eine eigene, spezifische Schwächungseinheit, die sich auf einer Skala, der Hounsfield- Skala, mit den errechneten Dichtewerten auflisten lässt und standardisiert ist (35,38). Die folgende Tabelle (Tab. 1) zeigt eine Auswahl wichtiger Gewebe mit ihren zugeordneten Hounsfield- Einheiten (HE): Gewebe Hounsfield- Einheit (HE) Luft -1000 HE Fett -100-0 HE Wasser 0 HE Blut (koaguliert) 20-30 HE Leber (nativ) 40-60 HE Blutung (frisch) 70-90 HE Leber (nach Kontrastmittelgabe) 150 HE Spongiosa des Knochens 300 HE Kompakta des Knochens über 1000 HE kalzifizierter Knochen bis 1500 HE Tab. 1: Gewebestruktur und Hounsfield- Einheit; modifiziert nach (34,35) Auswahl in der Bilddarstellung wichtiger, physiologischer Gewebe mit den nach aufsteigender Größe geordneten, zugehörigen Hounsfield- Einheiten (HE) -15- Diese unterschiedlichen Computertomogramm als Dichtewerte repräsentieren verschieden kontrastierte sich im Grauwerte. fertigen Da das menschliche Auge jedoch nur 20 verschiedene Graustufen unterscheiden kann, wird bei deren Betrachtung auf Fenstereinstellungen zurückgegriffen, die nur bestimmte, gewünschte Strukturen in ihrer Grauform darstellen. Dichtewerte darüber und darunter werden nur als rein schwarz und rein weiß angezeigt (35). Strukturen, deren Dichtemaße den Bezugsgrößen ähneln, werden isodens genannt, Dichtemaße, die in höheren oder tieferen Bereichen der Bezugsgrößen liegen, als dementsprechend hyper- oder hypodens bezeichnet. Im radiologischen Bild treten diese Bereiche dann heller, weißer oder dunkler, schwärzer in Erscheinung. Alle Farbdarstellungen sind jedoch lediglich Abstufungen der Farbe Grau (35). Um nun bei der Bildentstehung der CT aus jedem Winkel brauchbare Schnittebenen zu erhalten, ermöglicht es modernen Computertomographen heutzutage eine dauerrotierende Strahlenquelle, also eine Röntgenröhre, die einen einer Spirale ähnlichen Verlauf um den sich langsam vorwärtsbewegenden Untersuchungstisch annehmen kann, Strahlen aus jeder Raumstellung abzugeben. Währenddessen werden bei diesem Vorgang die kontinuierlichen Datensätze als kleine Volumseinheiten dokumentiert. So können durch spezielle Rechenvorgänge verschiedene Schichten mit unterschiedlicher Dicke und in variierendem Abstand zueinander als Bild digital dargestellt werden. Diese Geräte werden deshalb unter anderem Spiral- Computertomographen genannt (35). Bei dünnen Schichten von 1-2mm entsteht zusätzlich durch High ResolutionComputertomographen (HR- CT) ein sehr feines und hochauflösendes Bild, um spezielle Strukturen besonders exakt darzustellen (35). Obwohl die Computertomographen in ihren technischen Verfahren und Funktionsweisen enorm hoch entwickelt sind, lässt sich auf Grund des physikalischen Funktionsprinzips die dabei auftretende Strahlenexposition, die auch im kleinsten mSV Bereich eine Belastung durch Ionisation darstellt (11), nicht vermeiden. Die tatsächliche Strahlenabsorption der Organe variiert auf Grund der unterschiedlichen Beschaffenheit der durchstrahlten Gewebe, ist abhängig von Geschlecht und Alter und deswegen in weichen Geweben anders als in harten und bei Kindern höher als bei Erwachsenen (2,11). Somit ist auch das relative Risiko des Auftretens von strahleninduzierten Neoplasien per Einheitsdosis bei -16- Kindern signifikant höher als bei Erwachsenen, massiv steigend bei geringer werdendem Alter (von 15 Jahren abwärts) und sinkend bei steigenden Lebensjahren (11). Die durchgeführten Computertomographien machen heutzutage etwa ein Drittel der medizinisch bedingten Strahlenexpositionen aus. Das Thorax- CT liegt mit der von ihm ausgehenden Strahlenbelastung um 20-27mal über der konventionell üblichen Thoraxübersichtsaufnahme. Die Strahlenbelastung, die dabei vom CT abgegeben wird, beträgt bei 25 Schichten 5-16mSv (35). Bei der CT des Gesichtsschädels stellen die großen Speicheldrüsen (Ohr- und Mundspeicheldrüse) - bei gemittelten Strahlendosen von 10.6mGy im Oberkiefer (Parotis) bzw. 12.9mGy im Unterkiefer (Submandibularis) - sowie Auge und Schilddrüse die Gewebe mit der höchsten Strahlenabsorption des Kopfes und Halses dar (2). Da die Strahlenbelastung bei der CT um ein Vielfaches intensiver ist als bei anderen bildgebenden Untersuchungen (konventionelle Tomographie, MRT, Ultraschall), ist die Indikation für ein Computertomogramm stets kritisch zu stellen (35). Die CT liefert von fast jedem Bereich des Körpers morphologisch ausgezeichnete, hochauflösende Bilder, jedoch bringt die ionisierende Strahlenbelastung gesundheitliche Folgen mit sich (35). 1.3.2. Die Magnetresonanztomographie: Kernspintomographie in Funktionsweise und Bildentstehung Die Magnetresonanztomographie ist ein radiologisches, computergestütztes, diagnostisches, bildgebendes Verfahren, das auf dem physikalischen Prinzip der Magnetresonanz beruht. Im Gegensatz zur Computertomographie wird hierbei keine ionisierende Strahlung verwendet, sondern die Energie gemessen, die unter Einfluss eines von außen angelegten, starken, homogenen Magnetfeldes, bei Relaxation des durch einen kurzen Hochfrequenzimpulses angeregten Kernspins von positiv geladenen Wasserstoffionen, aus dem Körper in Form von elektromagnetischen Wellen austritt. Durch Überlappung eines homogenen, magnetischen, stärkeren Hauptfeldes mit einem zusätzlichen, schwächeren Gradientenfeld werden Magnetresonanzmessungen ermöglicht, bei denen aus -17- den von der Feldstärke abhängigen Resonanzsignalen zusätzlich auf deren Entstehungsort geschlossen werden kann (39). Das Prinzip der Kernspintomographie leitet sich von Atomkernen mit ungerader Nukleonenanzahl ab. Das Wasserstoffproton (positiv geladener Wasserstoff) eignet sich hierbei besonders hervorragend zur Messung dieser Funktionsweise (22). Jedes Proton ist positiv geladen und dreht sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit, die stoffabhängig ist, um seine eigene Achse. Dieses Phänomen nennt man Eigendrehimpuls, die Rotation wird als Kernspin bezeichnet. Da diese Ladung sich nun bewegt, induziert sie ein magnetisches Moment, ein magnetisches Dipolmoment. Dadurch kommen, ausgehend von vielen Protonen, mehrere magnetische Dipole zustande und somit verschiedene Magnetfelder, die im menschlichen Körper, ähnlich einer Ansammlung vieler ungeordneter kleiner Magnetfelder, in kompensierter Weise vorherrschen und in alle Raumrichtungen verstreut, ohne systematische Ordnung ausgerichtet sind. Liegt jedoch ein stärkeres homogenes Magnetfeld von außen an, so richten sich die Dipole aus und zwar entlang ihrer eigenen magnetischen Feldlinien. In Summe liegen die verschiedenen Teilchen dann in einem parallelen oder antiparallelen System nebeneinander (vgl. Abb. 6) (22). Die folgende Abbildung (Abb. 6) veranschaulicht das oben beschriebene, natürlich vorkommende, physikalisch- magnetische Phänomen: Abb. 6: magnetisches Phänomen; modifiziert nach (40) Veranschaulichung des natürlich vorkommenden, physikalisch- magnetischen Phänomens in schematischer Darstellung -18- Ein außen anliegendes Magnetfeld bestimmt auch die Frequenz und Geschwindigkeit der sich um die eigene Achse drehenden Ladungen aller Protonen, die sich gerade in diesem Feld befinden. Diese Frequenz richtet sich nach dem Stoff und nach der Stärke des jeweiligen äußeren Feldes. So besitzen Protonen verschiedener Stoffe unterschiedliche Frequenzen (22). Wirkt nun ein Magnetfeld auf alle Protonen einer gewissen Region, so kommt es durch die Ausrichtung und die gleiche Frequenz der Teilchen zu deren Resonanz (bei Impulsen von 42MHz). Wird diese Frequenz weiter beibehalten, herrscht das äußere Magnetfeld andauernd vor, können die sich darin befindenden Protonen Energieimpulse einer externen Quelle aufnehmen. Dieser hochfrequente Energieimpuls entspricht genau der Frequenz, mit der die Ladung rotiert (22). Der zuvor bestimmte Frequenzimpuls bewirkt, dass die Magnetisierung der Protonen um einen gewissen Winkel ausgelenkt wird. Durch die energetische Auslenkung wird eine neuauftretende, messbare Quermagnetisierung eingeleitet. Alle positiv geladenen Teilchen rotieren nun gleich um ihre Achse und befinden sich in gleicher Lage. Bleibt die Energie dieses Hochfrequenzimpulses aus, wandern die Protonen in ihren Ausgangszustand zurück und geben die zuvor übertragene Energie wieder ab. Diesen Vorgang des Zurückkehrens nennt man Relaxation, wobei jedes Teilchen eine Rückkehr der Magnetisierung in der Länge und eine Rückkehr in die ursprüngliche Frequenz erfährt (22). Die zuerst genannte Relaxation in die Längsmagnetisierung, Längsrelaxation, geschieht unter Energieabgabe, während die zuletzt beschriebene Rückkehr in die Ausgangsfrequenz des Protons, Querrelaxation, ohne Energieübertragung in die Umgebung vonstatten geht. Die Längsrelaxation der Teilchen wird T1 oder SpinGitter- Relaxation genannt und findet in etwa 300-2000ms statt. Die Querrelaxation oder Spin- Spin- Relaxation wird als T2 bezeichnet und dauert etwa 30-150ms (22). Dieser frei werdende Energieimpuls magnetischen Ursprungs, ausgehend von der vorher erwähnten Längsrelaxation, wird rechnerisch erfasst, als Datensatz für die Bilderzeugung genutzt und für das menschliche Auge digital sichtbar gemacht. Da dieser Impuls jedoch klein ist, werden die Protonen öfters angeregt, um ihn so leichter zu messen. Die ermittelten Signale der mehrmals angeregten Protonen werden vor ihrer Verwertung gemittelt, um einen repräsentativen Wert zu erhalten. Die Zeit, die zwischen zwei solchen Anregungsvorgängen verstreicht, nennt man -19- Repetitionszeit, während die Echozeit zwischen der energiereichen Anregung der Teilchen und der Aufnahme des daraus entstehenden Signals liegt (35). Die Helligkeitsunterschiede der Gewebe im fertigen MRT- Bild hängen von all diesen Faktoren ab. Die Zeitspanne der Längsrelaxation (T1), der Querrelaxation (T2), die Protonendichte (Wassergehalt), die Repetitionszeiten sowie die Echozeiten der Teilchen und der Sequenztyp sind maßgebend für den Bildkontrast, in dem das MRT- Bild schlussendlich erscheint (22). Der Sequenztyp (Gewichtung des MRT- Bildes) ist durch eine bestimmte Pulssequenz, das sind mehrere Hochfrequenzimpulse hintereinander, definiert und äußert sich im fertigen Bild durch deutlich erkennbare Kontrastierungseigenschaften (22). Im Folgenden (22) werden wichtige Sequenzen nach ihren Gewichtungen definiert und ihre Darstellung im MRT- Bild theoretisch erklärt: o T1- gewichtete Sequenzen sind durch kurze Repetitions- (400-800ms) und Echozeiten (unter 30ms) definiert. o T2- gewichtete Sequenzen sind durch längere Repetitions- (über 2000ms) und Echozeiten (70-150ms) definiert. o Protonendichte, das heißt Wassergehalt gewichtete Sequenzen sind durch lange Repetitions- (über 2500ms) und kurze Echozeiten (unter 30ms) definiert. o Strukturen mit kurzen T1 (weiße Hirnsubstanz, Fett) erscheinen im fertigen Bild hell, hyperintens, während Gewebe mit langen T1 (graue Hirnsubstanz, Muskel) dunkel, hypointens imponieren. o Strukturen mit langen T2 (Wasser) präsentieren sich hell, hyperintens, während Gewebe mit kurzen T2 (Muskeln) dunkel, hypointens dargestellt werden. Wasser weist dabei die längste T2 auf, deswegen treten auch flüssigkeitsgefüllte Räume wie Liquor, Ödeme und Zysten hell, hyperintens in Erscheinung. o Strukturen mit hoher Protonendichte (Wasser, Bindegewebe) stellen sich hell, hyperintens dar, während Gewebe mit geringer Protonendichte (Knochen, Luft) dunkel, hypointens angezeigt werden. -20- Die folgenden Tabellen (Tab. 2, 3, 4) stellen die verschiedenen Gewebe in ihrer bildlichen Wiedergabe gegenüber: Gewebe Kontrast weiße Hirnsubstanz* hell, hyperintens Fett* hell, hyperintens graue Hirnsubstanz** dunkel, hypointens Muskel** dunkel, hypointens Tab. 2: Gewebe und Kontrastierung 1; modifiziert nach (22) Gewebsstrukturen mit kurzen* und langen** T1 in ihrer bildlichen Kontrastierung Gewebe Kontrast Wasser*, Liquor*, Ödeme*, Zysten* hell, hyperintens Muskel** dunkel, hypointens Tab. 3: Gewebe und Kontrastierung 2; modifiziert nach (22) Gewebsstrukturen mit langen* und kurzen** T2 in ihrer bildlichen Kontrastierung Gewebe Kontrast Wasser* hell, hyperintens Bindegewebe* hell, hyperintens Luft** dunkel, hypointens Knochen** dunkel, hypointens Tab. 4: Gewebe und Kontrastierung 3; modifiziert nach (22) Gewebsstrukturen mit hoher* und geringer** Protonendichte in ihrer bildlichen Kontrastierung -21- Durch während des Verfahrens der Bildverarbeitung auftretende, störende Einflüsse kann die Bildentstehung in Mitleidenschaft gezogen werden. Artefakte sind dann die Resultate eines nicht optimal abgelaufenen Rechenprozesses (22). Solche dabei typisch auftretende Artefakte (22) sind: o Artefakte, die durch Bewegung des Patienten entstanden sind. o Artefakte der großen Gefäße auf Grund von Pulsation oder Blutfluss o Artefakte bei nicht genau zurückführbarer Ortskodierung o Artefakte an Grenzstrukturen von beispielsweise Fett und Wasser o Artefakte auf Grund von Inhomogenitäten im Magnetfeld Das Verfahren der Magnetresonanz liefert Bildergebnisse im maximalen Beurteilungsbereich in Bezug auf die Weichteile des menschlichen Körpers. So ist das Prinzip beispielsweise unabdingbar für die exakte Diagnostik des Gehirns, von Muskeln, Sehnen, Gelenken, Bandscheiben, Knochenmark oder des Myelons. Auch die Beurteilung von Strukturen mit hohem Flüssigkeitsanteil auf Grund ihrer hohen Menge an Wasserstoffionen gelingt im MRT gut (22). Da dieses Verfahren ohne belastende Strahlung auskommt, hat es in der radiologischen Bildgebung gegenüber anderen Untersuchungen seiner Art bei adäquater Anwendung einen entscheidenden Vorteil. 1.3.3. CT und MRT: Bildgebungen mit Vor- und Nachteilen im Vergleich Die folgenden zwei Tabellen (Tab. 5, 6) fassen wichtige Vor- und Nachtteile dieser beiden hoch entwickelten, radiologischen Bildgebungsverfahren (CT, MRT) zusammen: Computertomographie Vorteile Nachteile kurze Untersuchungszeiten durch Strahlenbelastung spezielle Techniken (Spiral- CT) (20-27mal höher als bei konventionellem Thoraxröntgen, 5-16mSV bei 25 Schichten) -22- überlagerungsfreie und feine keine ideale Weichteilbeurteilung Querschnitte bei der Darstellung innerer Organe und hervorragende Beurteilung von Lungenparenchym und Strukturen des Mediastinums hervorragende Beurteilung von grenzwertig bei der Beurteilung des knöchernern Strukturen und Hirnstammes, von kleinen Läsionen Basisdiagnostik bei Schädel- Hirn- und frischen Infarkten Trauma (Blutungsausschluss) Möglichkeit der dreidimensionalen kritische Indikationsstellung und mit Rekonstruktion (konventionelle Bedacht festzulegende Tomographie ist zweidimensional), Untersuchungsparameter auf Grund Verwendung bei bsp. präoperativer der Strahlenbelastung Planung, Schichtdicke sollte im Bereich von 1-2mm liegen6 hohe Feinauflösung (anders als die finanzielle Anschaffungskosten MRT) Registrierung von auch geringen Darstellung nur in Transversalebenen Unterschieden in der Dichte (anders als bei der MRT) Tab. 5: Computertomographie in Vor- und Nachteilen; modifiziert nach (35,41,42) Vor- und Nachteile der Computertomographie werden gegenüberstellend gezeigt. Magnetresonanztomographie Vorteile Nachteile weder Strahlenexposition, noch Verletzungsrisiken durch mögliche ionisierend wirkende Strahlen auf den angezogene Gegenstände auf Grund Patienten des starken Magnetfeldes höchster Weichteilkontrast (gute mögliche Artefaktbildung (bsp. durch Darstellung von bsp. Gehirn oder Bewegung, Pulsation oder an Myelon) chemischen Grenzflächen) 6 Die dreidimensionale Rekonstruktion ermöglicht die Erfassung und Beurteilung komplexer Strukturen des rekonstruierten Bereiches. Um Diagnosen in einem rekonstruierten Bild zu sichern, sollte die Schichtdicke bei multiplanarer Rekonstruktion im Bereich von 1-2mm liegen, um die Feinheit dieses Bildes zu gewährleisten (42). -23- hohe Signalintensität bei Tumoren und Kontraindikationen für magnetisierbare Entzündungen Gegenstände Indikation bei Beurteilung von Becken hoher Apparaturaufwand (limitierter und Oberbauchorganen Gebrauch in der Akutdiagnostik) erste Wahl bei der Beurteilung von grenzwertige Darstellung von Knochen, Muskeln, Sehnen, Knorpeln, Knochen, Knochenkortikalis auf Grund der dort Bändern und Knochenmark schwachen Signalgebung Darstellung mittels physikalischer und finanzieller Beschaffungsaufwand biochemischer Eigenschaften Darstellung von pathologischen Kontraindikation bei adipösen oder Körperfunktionen, bsp. von Blutfluss, klaustrophobischen Patienten Liquor und knochenumschlossenen Strukturen (Hirn) frei wählbare Schnittebene hoher Zeitaufwand geringer Kontrastmittel- Einsatz nötig schlechte Darstellung von und somit weniger Nebenwirkungen Verkalkungen (anders als im CT) Tab. 6: Magnetresonanztomographie in Vor- und Nachteilen; modifiziert nach (22,41) Vor- und Nachteile der Magnetresonanztomographie werden gegenüberstellend gezeigt. 1.3.4. Allgemeine Darstellung und Knochendarstellung in CT und MRT CT und MRT sind beide routinemäßig radiologische Anwendungen, die in Bezug auf ihre Bildauflösung und Präzisionsdarstellung vergleichbare hochwertige Schnittbilder (18,19) der zu beurteilenden Strukturen liefern. Jedoch unterscheidet sich die bildliche Wiedergabe der Knochenstrukturen und Weichteilgewebe auf Grund der unterschiedlichen physikalischen Funktionsprinzipien. In dieser Hinsicht sind kompakte Knochen und verkalkte Struktur in der MRT immer hypointens in ihrer Darstellung und so viel detailärmer erkennbar, anders als in der CT, deren anatomische Leitstruktur die kontrastreiche Darstellung des Knochens ist (21). Das Knochengewebe wird im CT signalstark, im MRT signalarm und deswegen nicht derart deutlich beurteilbar erkennbar, es erscheint im CT kontrastreich, stets -24- abhängig von der Röntgendichte, und grenzt sich deutlich von umliegenden Strukturen ab (21). Da der Kompakta des Knochens ein Dichtemaß von 1000 HounsfieldEinheiten (HE) zugeordnet wird, wird diese auf Grund ihres zur Bezugsgröße Wasser (HE = 0) höheren Dichtewertes im fertigen Schnittbild hyperdens dargestellt. Der Knochen erscheint am CT- Bild in der Regel hell und imponiert in weißlicher Kontrasterscheinung (35). So ist die CT durch hohe Kontrastvisualisierung gut in der Darstellung von trabekulären Details und knöchernen Strukturen (8,13). In der MRT, allgemein bevorzugt bei der Beurteilung von Weichteilstrukturen (8), hingegen präsentiert sich das Knochengewebe ähnlich dem Fettgewebe signalarm oder signallos, es erscheint dunkel auf Grund seiner geringen dort vorhandenen Protonendichte und liefert somit eine geringere Signalabgabe (18,22). Ebenso werden Luft, eingetrocknetes Sekret, akute Blutungen und Myozytome in jeder Bildgewichtung der MRT signalarm oder signallos dargestellt werden (21). Jedoch ist die Knochenstruktur in ihrer Erkennung, wenn auch signalarm, im hochauflösenden Bild gut gegen umliegendes Weichgewebe differenziert und abgegrenzt (18). In jedem Fall eignet sich die Protonendichte, Wassergehalt gewichtete Sequenz der MRT (vgl. 1.3.2.) am besten zur Beurteilung und Darstellung von Knochengewebe und Knochenläsionen (16). Die MRT zeigt die unterschiedlichen Grenzen zwischen Knochenstruktur und umliegendem Weichgewebe (Muskulatur), sowie den Übergang zwischen kortikaler und spongiöser Region innerhalb des Knochens bei exakter Beurteilung in erkennbarer, aber schwer zu begrenzender Weise (9,13,18). Ein weiterer Unterschied in der bildlichen Wiedergabe des Knochens wird bei Beurteilung der Dicke an vorhandener Kortikalisstruktur von endostalen Knochenläsionen erkennbar. In der CT wird die Dicke der Kortikalis im Vergleich zu deren realem Maß meist über-, in der MRT hingegen meist unterschätzt (16). CT- und MRT- Bilder geben nicht die wahre Größe der geschnittenen anatomischen Strukturen im Bild wieder, sondern variieren um einen bestimmten Faktor. Der Grad dieses Ungenauigkeitsfaktors in Bezug auf die Korrelation zwischen Schnittbild und Realität ist abhängig von der Größe und Anzahl der Voxeleinheiten und somit von der Schichtdicke des radiologischen Bildes. Die hohe Differenz zwischen Bild und Realität steigt mit den zunehmenden Maßen der -25- Voxelabmessungen und sinkt bei fallender Größe der einzelnen Voxel und somit auch bei erhöhter Voxelanzahl (16). Am Knochen des Kiefers gibt es zurzeit keine Primärindikation zur MRT, deshalb wird bei knöchernen Strukturen zunächst ein Röntgenverfahren (wie die CT) verwendet. Erst als weiteres Diagnostikum kommt die MRT zum Einsatz, beispielsweise zur Beurteilung der Kaumuskeln. Auch die Unterscheidung zwischen pneumatisierten Räumen und dem kompakten Knochen ist mit diesem Verfahren schwer möglich. Die CT liefert eine höhere räumliche Auflösung als die MRT und ist deswegen das Verfahren der Wahl bei Traumata und im Schädelbasisbereich (41). Bei am Messungen Unterkieferknochen durchgeführten (Distanzlängenmessungen am direkten osteometrischen Kieferknochen), die mit hochauflösenden Darstellungen dentaler CT- und MRT- Schnittbilder verglichen wurden, korrelierten die dokumentierten Messwerte von CT und MRT in erkennbarer Weise. Die Genauigkeit der Längenmessungen der Kieferknochen im dentalen MRT ist (bei entsprechenden Distanzen) vergleichbar mit jenen der CT und auch nicht signifikant unterschiedlich zu jenen der direkten Osteometrie (mittlere Differenz unter 1mm) (18). Die MRT des Gesichtschädels zeigt additiv auch exzellente, anatomische Details in der Darstellung des Canalis mandibularis sowie von dessen nervalen Inhaltsgebilden (17,19). So erlaubt das Verfahren der MRT, das im Gegensatz zu dem der CT routinemäßig keine Anwendung im Planungsvorgang der dentalen Implantologie findet, in Bezug auf die Lokalisation von dabei wichtigen Strukturen (Canalis mandibularis und nervale Darstellung) die ebenso gleichwertige Genauigkeit an geometrischer Darstellung (20). Die Bildqualität von Knochenstruktur in CT und MRT korreliert in weiten Teilen stark, doch ist sie bei genauer Beurteilung und exakter Bearbeitung auf Grund der physikalisch unterschiedlichen Funktionsprinzipien (Strahlenphysik) Kontrastierungen in der Wiedergabeart nicht ident (21,22,35,41). -26- und Die folgende Tabelle (Tab. 7A, 7B) fasst wichtige Erkennungsmerkmale von Knochenstrukturen im CT- und MRT- Bild noch einmal zusammen: Computertomographie Knochen, hyperdens, hell, kalzifizierter Knochen signalstark, deutlich beurteilbar (1000- 1500 HE) kontrastreich A Magnetresonanztomographie Knochen, hypointens, dunkel, kalzifizierter Knochen signalarm, nicht deutlich beurteilbar (geringe Protonendichte) kontrastarm B Tab. 7: Erkennungsmerkmale von Knochenstrukturen; modifiziert nach (22,35,37,41) Die Darstellungsart von Knochenstrukturen in CT (A) und MRT (B) wird, bezogen auf die Kontrastierung und bildliche Wiedergabe, gezeigt. A: bildliche Wiedergabe in der CT B: bildliche Wiedergabe in der MRT 2. Material und Methoden 2.1. Patientengut und Auswahl der Datensätze W ährend des klinischen Alltags wurden Patienten nach genauen Kriterien ausgesucht, bei welchen im Rahmen des routinemäßigen Ablaufs bereits eine CT und eine MRT des Gesichtsschädels durchgeführt worden war7 und beide Bilddatensätze somit vollständig vorhanden waren. So wurden fünf Patienten gewählt, deren radiologische Aufnahmen den gesuchten Grundsätzen genau entsprachen. Die Auswahl der Patienten orientierte sich dabei an speziellen Eigenschaften, die die Voraussetzungen für die anschließende qualitative Modellherstellung und für die folgende Gegenüberstellung der 3D- Modelle bildeten. 7 Die selektierten Datensätze (CT und MRT) wurden aus vorhandenen bildgebenden Untersuchungen der Tumornachsorgeambulanz an der Universitätsklinik Graz ausgewählt. -27- Gesucht wurde nach CT- und MRT- Bildern des Gesichtsschädels desselben Patienten mit massiver Knochenstruktur im Weichteilschlauch in der dargestellten Abbildung ohne direkten Kontakt zu Luft und Fett. Weiters musste gesichert sein, dass sowohl im CT-, als auch im MRT- Bild jedes Patienten keine knöchernen Pathologien vorhanden waren, knöcherne Strukturen bereits Osteosynthesematerial oder Transplantate enthielten und in den ausgesuchten Bildern keinerlei störende Artefakte, wie von metallischen Restaurationen ausgehend (eher im CT Bildqualität reduzierend, als im MRT), zu finden waren (21). Um zu gewährleisten, dass in vergangenen Zeiträumen keine solche Veränderungen am Kochen aufgetreten waren, wurden speziell CT- und MRTAbbildungen in zeitlicher Nahbeziehung präferenziert8, um die Knochenstrukturen sowohl im CT-, als auch im MRT- Bild ident vorzufinden, da der folgende Vergleich der gefertigten 3D- Modelle bei unterschiedlicher Knochengrundlage sonst nicht möglich gewesen wäre. In weiterer Folge wurde der Unterkieferknochen als Referenz- und Repräsentationsstruktur des Gesichtsschädels ausgewählt, im digitalen Bild isoliert und dem folgenden Fräsverfahren zugeführt. Denn einerseits stellt dieser einen markant erscheinenden und individuumtypischen Vertreter des menschlichen Schädels dar, andererseits bedurfte es für den angestrebten Vergleich zur Beurteilung der Exaktheit der gefrästen, auf CT- und MRTbasierenden Modelle einer massiven Struktur jenes anatomischen Bereiches9. Die digitale Weiterbearbeitung der radiologischen Datensätze (CT, MRT)10 fand mit einer der Fräsmaschine zugehörigen Bildprozessierungssoftware statt (vgl. 2.2.), mit deren Hilfe die Grenzen der Knochenstrukturen erfasst wurden und anschließend an die Maschine zur Modellherstellung transferiert wurden (43). Die Selektierung des Knochens wurde in den CT- und MRT- Bildern anhand von Axialschnitten digital, Knochenelemente computerunterstützt erfolgte dabei teils begrenzt. automatisch Die (CT) Auswahl der durch die Software (Softwareselektierung), basierend auf den hohen Kontrastunterschieden 8 Lagen CT- und MRT- Untersuchung zeitlich zu weit auseinander, war es wahrscheinlich, dass im vergangenen Zeitraum eine Veränderung am Knochen (Osteonekrose, Osteosynthesematerial etc.) zu finden war. 9 Zur vergleichenden Vermessung der Modelle wurde der Unterkiefer als Repräsentationsstruktur ausgewählt, da dieser den geforderten Kriterien (massiv, ohne knöcherne Pathologien etc.) am besten entsprach. 10 CT, MRT: DICOM- Datensätze -28- zwischen Knochen und umliegendem Gewebe, und teils manuell (MRT), da die Kontrastunterschiede für den Softwareprozess (Softwareselektierung) zu gering waren. Während des gesamten Selektionsvorgangs wurde nur auf diejenigen hochauflösenden, radiologischen CT- und MRT- Bilder zurückgegriffen, die die größtmögliche Anzahl an Voxeleinheiten und so die geringste Schichtdicke aufwiesen. CT- und MRT- Bilder mit großen Schichtbreiten und entsprechend geringer Voxelanzahl führen zu ungenau beurteilbaren Schnittbildern (6) und folglich zu Fräsmodellen von geringer Qualität. Aus diesem Grund waren die Schichten der ausgesuchten CTs im Bereich von 1-2mm (6,16), die der MRTs im Hinblick auf die folgende Herstellung der Fräsmodelle so oft wie möglich unter 3mm, niemals jedoch über 4mm gelegen. Dem abschließenden Vergleich wurden, entsprechend den beschriebenen Kriterien, zehn dreidimensionale Fräsmodelle des Unterkieferknochens von fünf Patienten (fünf Fälle, n = 5) zugeführt, die dann mittels des Verfahrens eines Koordinatenmessgerätes (vgl. 2.3.), das sich am besten für den benötigten Vergleich eignete, gegenüberstellend vermessen und beurteilt wurden. In jedem Fall wurde auf ausschließlich bereits vorhandene radiologische Bilder (CT, MRT) zurückgegriffen, um eine Simulation des klinischen Ablaufs realitätsgetreu nachzustellen und um genau die Datensätze in die Studie einfließen zu lassen, die im klinischen Alltag in der Regel Verwendung finden. Die folgenden Abbildungen (Abb. 7A, 7B) zeigen stellvertretend eines der zehn selektierten Modelle, das weiters auch im anschließenden vermessenden Vergleich miteinbezogen wurde: A B Abb. 7: Fräsmodell Auswahl eines der selektierten Fräsmodelle auf einem Basissockel in Form der gefrästen dreidimensionalen Mandibula A: Ansicht von lateral B: Ansicht von lateral, hinten -29- 2.2. Die Herstellung des Werkstücks in Form des Fräsmodells Die Modellierung11 der Fräsfabrikate (dreidimensionale Fräsmodelle) wurde auf Basis der vorab bestimmten Datensätze von CT und MRT von einer eigens dafür vorgesehenen Maschine12 durchgeführt, nachdem die Knochenstrukturen der selektierten Bilder schichtweise teils automatisch (CT), teils manuell (MRT) zuvor software- technisch radiologischen konturiert Scans (CT, worden waren. MRT) wurden Die zur digitalen Daten Vorbereitung der des Modellproduktionsvorgangs mit der zugehörigen Betriebssoftware13 verarbeitet, mit Hilfe dieser die bildlichen Schichtdaten dann auch an die Fräsmaschine zur Herstellung der 3D- Modelle transferiert wurden (17). Der dafür verwendete Fräsapparat findet genau wie das Verfahren von CT und MRT im klinischen Ablauf routinemäßig Verwendung. Denn auf Grund der recht kurz gehaltenen, absehbaren Produktionszeit (ca. vier Stunden) und des dafür benötigten, überschaubaren Materials (Polyurethanblöcke), erweist sich dieses Herstellungsprinzip als regelmäßig brauchbar. Die Frästechnik selbst fußt auf einem computergesteuerten, maschinellen Achsverfahren mit Fräskopf, durch das das Gerät in der Lage ist, jeden beliebigen Punkt im Raum14 anzufahren. Bei diesem Prinzip wird ein quaderförmiger Polyurethanblock, der in seinen Abmessungen größer ist als das spätere Modell, in einen festen Rahmen der Maschine gespannt und unter Anwendung eines zweistufigen Vorgangs, zunächst mit einem groben und anschließend einem feinen Fräsmodul bearbeitet, um so das gewünschte Modell herzustellen. Das fertige Fabrikat wird dabei genau nach den Maßen erzeugt, nach denen die radiologischen Bilder zuvor strukturiert worden sind und stellt so ein dreidimensionales Abbild der selektierten, virtuellen Schichtaufnahmen dar. Das Ergebnis ist bei normalem maschinellem Produktionsablauf (ca. vier Stunden) also ein individuelles, den Eingabedaten gleichartiges, lebensechtes Fräsmodell, das auf Grund seiner Herstellungsgenauigkeit und Strukturvarianten seinem Original in 11 Modellierung = Herstellung der 3D- Fräsmodelle: mittels der hauseigenen Fräsmaschine (Abt. f. Mund-, Kiefer- u. Gesichtschirurgie, Universitätsklinik Graz) 12 Fräsmaschine: Endoplan® Fräseinheit (MDC, Kiel, Deutschland) 13 Bildverarbeitungs- u. Rekonstruktionssoftware: 3DV Technology®: Gesellschaft für 3DVisualisierung mbH (Kiel, Deutschland) 14 räumliche(r) Punkt(e) (P): allgemein definiert nach X,Y und Z mit P(x/y/z) -30- hohem Maße entspricht und in der präoperativen Planung der klinischen Chirurgie im Schädelgesichtsbereich zum Einsatz kommt (6). Die Anfertigung der 3D- Modelle und die Fräsmethode orientieren sich dabei immer an der Qualität des dafür verwendeten Datenmaterials. Sind dafür beispielsweise nur Daten mit hoher Schichtbreite (über 5 mm) und somit geringer Voxelanzahl vorhanden, spiegelt sich dies zunächst im schichtweise, undeutlich beurteilbaren radiologischen Bild (3) und anschließend in einem unfeinen Fräsmodell wieder. Deshalb ist es für die Modellherstellung unabdingbar, Erfolg versprechende Datensätze (genaue Strukturkonturierung, hochauflösende radiologische Bilder, vgl. 2.1.) auszuwählen. Die feine Kalibrierung von 0.1mm erlaubt es dem Fräsgerät, Oberflächenverläufe an Fräsobjekten sehr genau zu bearbeiten und so realitätsgetreue, lebensechte Modelle zur räumlichen Visualisierung zu produzieren. Die Strukturen der Fräsfabrikate variieren in der Realität bei entsprechender Datenverwertung im Mittel um 0.54mm in Bezug zu ihrem Original (44) und sind im Mittel größer als dieses (3). Die kleinstmögliche Fräshöhlung ist durch das Fräsmodul auf 2mm Durchmesser beschränkt, das heißt der minimalste Radius eines gefrästen Lochs am Bearbeitungsobjekt ist auf Grund der technischen Begrenzung niemals kleiner als 1mm (1). Dies ist ein Limitierungssfaktor, der durch die Auswahl der repräsentativen Knochenstruktur jedoch außer Acht gelassen werden kann, da, durch den physiologischen Aufbau der Mandibula bedingt, keinerlei derart kleine Höhlungen in dieser anatomischen Region zu modellieren sind. Aus dem Achsaufbau der Maschine ergibt sich weiters, dass in sich geschlossene Höhlen und Öffnungen nicht direkt, in einem Stück generiert werden können, da dabei von außen kein Zugang für den Fräskopf besteht. Bei solch einer Konstellation muss die geschlossene Kavität in zwei isolierten Vorgängen präpariert und die Einzelstücke anschließend zusammengefügt werden (3). Obwohl das Apparatwerk der Maschine in der Lage wäre, Bewegungen in fünf verschiedenen Achsabläufen auszuführen, sind diese im Vierachsbereich begrenzt, da die dazugehörige Software keine fünfte Raumachse zulässt. Auf Grund der fehlenden fünften Achsbewegung ist es unmöglich, den Fräskopf an steilen Strukturen in der XY- Ebene zu neigen, um so übermäßige Schichtabfräsungen von 1mm in der Z- Achse zu vermeiden (3). Durch das Fehlen -31- dieser einen Achse entsteht also in der Modellproduktion ein systemischer Fehler (3), der sich in einer vergleichenden Gegenüberstellung zum jeweiligen Original nachweisen lassen würde. Es handelt sich hierbei jedoch um einen konstant auftretenden Fehler, da die nicht existierende Bewegung der fünften Achse bei keinem Fräsvorgang vorhanden ist, deshalb nimmt diese Inkorrektheit keinen Einfluss auf die später stattfindende Vergleichsmessung der Modelle und somit auch nicht auf das Ergebnis und die Kernaussage dieser Studie. 2.3. Das Vermessungsverfahren Die durchgeführte Vermessung15 der gefertigten 3D- Fräsmodelle wurde mit einem Portalmessgerät, Koordinatenmessgerät der Firma Zeiss®16, und in Anwesenheit eines dafür geschulten Messtechnikers durchgeführt, da sich dieses Verfahren als das technisch bestgeeignetste für einen Vergleich zweier Modelle (CT und MRT) herausstellte. Die Auswahl der unterschiedlichen Messverfahren (optisch, tastend etc.) war vorab stark begrenzt, da auf Grund der Größenausdehnung und Beschaffenheit der Modelle praktisch nur ein professionelles Messprinzip in der Lage war, die Maße der gefertigten Fräsfabrikate zu dokumentieren, das Koordinatenmessverfahren. Generell wird ein derartiges Messverfahren in technischen Betrieben zur Erfassung von Distanzen und Ausdehnungen von unterschiedlichen, meist metallenen Werkstücken oder Sonderbauteilen genutzt, wobei sich die Gesamtgröße der zu vermessenden Werkstückteile, ähnlich wie die der Fräsmodelle, im Zentimeterbereich orientiert. Koordinatenmessgeräte werden in der Regel zur Qualitätssicherung in der Industrie eingesetzt, da ihr Messspektrum vielfältig brauchbar und anwendbar ist (Gehäuse, Hohlräume, Linsen usw.) (45). Koordinatenmessgeräte gehören zur Gruppe der Portalmessgeräte, wobei sich diese Bezeichnung auf die starre, verfahrbare Rahmenkonstruktion des Gerätes bezieht. Ein Koordinatenmessgerät bestimmt die Geometrie und Ausdehnung des zu vermessenden Objektes anhand verschieden gesetzter Punkte mit Hilfe der 15 M&R Automation® GmbH (Grambach, Österreich) Carl Zeiss IMT® GmbH (Oberkochen, Deutschland), Portalmessgerät: CONTURA 3D; (ähnliche: UPMC CARAT, ACCURA;) Messsoftware: Calypso 4.0 16 -32- kartesischen Koordinaten (X, Y, Z) im Raum. Aus der Verbindung zweier Punkte lässt sich die Distanz dazwischen und so eine Größe am Objekt messen (45). Die folgende Abbildung (Abb. 8) zeigt eine Gesamtansicht eines Koordinatenmessgerätes: Abb. 8: Koordinatenmessgerät; modifiziert nach (46) Gesamtansicht des Koordinatenmessgerätes: Zeiss®, Contura 3D Das Prinzip des Koordinatenmessgeräts orientiert sich an einem tastenden Verfahren17 an der Oberfläche des Messobjektes, bei dem ein flexibel steuerbarer Stab mit einer gehärteten Kugel an seinem Ende, auf Grund eines automatischverfahrbaren Achsensystems innerhalb eines starren Portals befindlich, in der Lage ist, jeden Punkt im Raum und somit auch am Objekt anzufahren. Der flexible Stab des Tastarmes besteht dabei aus Keramik, während der kugelige Tastkopf, also der eigentliche Messsensor selbst, aus Halbedelsteinen (Rubinkugel) gefertigt ist. Durch Verwendung von solch hochwertigen Materialien und der besonderen Feinmechanik der Achsensteuerung ist es dem Gerät möglich, Positionsmessungen und Wiederholgenauigkeiten von bis zu 1/1000mm durchzuführen (47). 17 tastend: Koordinatenpunkte werden mit Hilfe eines Messtasters, der die Oberfläche des Objekts dort zuvor berührt, angesteuert und so erfasst. -33- Die folgende Abbildung (Abb. 9) zeigt den kugeligen Messtaster eines Koordinatenmessgerätes: Abb. 9: Messtaster; modifiziert nach (48) Tastkopf eines Portalmessgerätes in Form einer Rubinkugel Beim Messvorgang wird der Messkopf (Rubinkugel) an die gewünschten Positionen gelenkt, wobei jeder angetastete, berührte Punkt des Messobjektes vom Gerät in Form einer Koordinate X, Y, Z gespeichert und so gemerkt wird. Messunsicherheiten können beim Antasten zweier Punkte einer Ebene vorkommen, liegen aber im Mikrometerbereich und werden in der Regel rechnerisch kompensiert (45,47). Die folgende Abbildung (Abb. 10) zeigt die schematische Darstellung des Messprinzips: Abb. 10: Messprinzip; modifiziert nach (49) Schematische Darstellung des Messprinzips eines Koordinatenmessgerätes 1 Hartsteinplatte (meist aus Granit), 2 Portal (starr), 3 Pinole, 4 Längenmesssystem (verfahrbare Achsen), 5 Messkopf (Rubinkugel) Die hergestellten 3D- Fräsmodelle wurden in einem technischen Messbetrieb der Firma „M&R® GmbH“ mit einem dort stationären Koordinatenmessgerät professionell vermessen. Dabei wurden zuvor genau festgelegte Koordinatenpunkte (je Messobjekt 14 fixierte Punkte, vgl. 3.) an den Messobjekten angesteuert, die dann zum anschließenden Vergleich herangezogen wurden, um -34- eine genaue Gegenüberstellung der Fräsobjekte zu erzielen. Die einzelnen Anfangs- und Endpunkte einer Distanz während des Messvorgangs waren für jedes Fräsfabrikat jeweils ident und vorab bereits fixiert worden 18. Die vermessenen Strecken waren weiters stets gerade Linien, da sich diese auf Grund der im Herstellungsvorgang festgelegten Oberflächenstrukturbeschaffenheit der Modelle am idealsten konstruieren ließen. Die folgenden Bilder (Abb. 11A, 11B, 12A, 12B) zeigen Ausschnitte und Momentaufnahmen der durchgeführten Messvorgänge: A B Abb. 11: Messvorgang 1 Der Messvorgang am Modell wird mit dem darüber abgebildeten Messtaster gezeigt. A: Ansicht von oben, dorsal B: Ansicht von oben, lateral A B Abb. 12: Messvorgang 2 Der Messvorgang wird bei fixiertem, eingespanntem Modell mit dem darüber abgebildeten Messtaster gezeigt. A: Ansicht von oben, lateral B: Ansicht von lateral 18 Mittels Progammspeicherungsprozessen ist das Messgerät (Koordinatenmessgerät) in der Lage, sämtliche einmal eingestellte Positionen ohne Navigationsfehler, landkartenähnlich beliebig oft, erneut anzufahren und abzurufen, unabhängig vom dabei zu vermessenden Objekt. -35- Die von den 14 bestimmten Punkten (Messpunkte) vermessenen 7 Strecken pro Fräsobjekt schlossen die Raumrichtungen X, Y und Z in ihrem Verlauf mit ein, um exakte und repräsentative Vergleichswerte in allen Hauptebenen (horizontal, frontal, saggital) zu erhalten, weiters wurden auch anatomische Merkmale in den Distanzverlauf eingebaut, um diese an allen Modellen reproduzieren zu können. Die folgende Darstellung (Tab. 8) beschreibt die Position der 14 Punkte und den Verlauf der vermessenen Strecken (Distanzen 1-7) an den Fräsmodellen: Distanz 1: Verlauf vom tiefsten Punkt der Incisura mandibulae rechts zum Angulus mandibulae der gleichen Seite, entsprechend dem rechts liegenden Gonion (KFO). Distanz 2: Verlauf vom tiefsten Punkt der Incisura mandibulae links zum Angulus mandibulae der gleichen Seite, entsprechend dem links liegenden Gonion (KFO). Distanz 3: Verlauf an der Protuberantia mentalis von caudal nach kranial in vertikaler Ebene. Distanz 4: Verlauf zwischen der Tuberositas pterygoidea der rechten Seite zur gleichnamigen linken (vom rechten zum linken Gonion) in horizontaler Ebene. Distanz 5: Verlauf zwischen den jeweils streckenhalbierenden Punkten der Distanzen 1 (re) und 2 (li) in horizontaler Ebene. Distanz 6: Verlauf vom caudalsten Punkt der Protuberantia mentalis zum Angulus mandibulae der rechten Seite Distanz 7: Verlauf vom caudalsten Punkt der Protuberantia mentalis zum Angulus mandibulae der linken Seite Tab. 8: Distanzverlauf 1-7 Der Verlauf der vermessenen Strecken (1-7) an den CT- und MRT- Modellen ist wörtlich beschrieben. -36- Die folgenden Abbildungen (Abb. 13, 14, 15, 16) zeigen die beschriebenen Distanzen 1-7 in ihrem Verlauf in einer schematischen Darstellung: Abb. 13: Distanz 1,2; modifiziert nach (50) Mandibula, Ansicht von lateral, links Verlauf der Distanzen 1 (re) und 2 (li) an der lateralen Seite des Ramus mandibulae Der Einfachheit halber sind beide Distanzen in einer Darstellung (Abb. 13) gezeigt, da der Verlauf der rechten Seite ident zu jenem der linken Seite ist. Abb. 14: Distanz 3; modifiziert nach (50) Mandibula, Ansicht von frontal Verlauf der Distanz 3 an der frontalen Seite der Mandibula in vertikaler Ebene -37- Abb. 15: Distanz 4,5; modifiziert nach (51) Mandibula, Ansicht von unten, aufgekippt Verlauf der Distanzen 4 und 5 an der Unterseite der Mandibula in horizontaler Ebene Abb. 16: Distanzen 6,7; modifiziert nach (50) Mandibula, Ansicht von lateral, links Verlauf der Distanzen 6 (re) und 7 (li) an der lateralen Seite der Basis mandibulae Der Einfachheit halber sind wieder beide Distanzen in einer Darstellung (Abb. 16) gezeigt, da der Verlauf der rechten Seite ident zu jenem der linken Seite ist. -38- 3. Ergebnisse und Resultate D ie an jedem Modell vermessenen Distanzen (1-7) werden im Überblick zum genauen Vergleich in den folgenden Darstellungen zusammengestellt. Die Datentabelle (Tab. 9) zeigt alle aufgenommen Werte jeder Strecke, weiters sind statisch relevante Größen sowie repräsentative Werte aller Fälle (Patienten; n = 5) zur Interpretation angegeben. Die sich darauf beziehenden Diagramme Strecken zeigen (1-7) den sowie Korrelationsverlauf die (Abb. 17) der verglichenen (Abb. 18) auf Grund Größendifferenz des Herstellungsprozesses der CT- und MRT- Modelle. Vorkommende Patientennamen sind aus Datenschutzgründen nur mit den Initialen des Nach- und Vornamens dargestellt. Die vermessenen Distanzen sind weiters, wenn nicht anders beschrieben, der Einfachheit der Tabellenschreibweise wegen in der Einheit mm x 10 [:Millimeter multipliziert mit dem Faktor 10:] angegeben. Von fünf ausgesuchten Patienten (fünf ausgesuchte Fälle) wurde je ein auf CTund MRT- Daten basierendes Fräsmodell (zehn Modelle) angefertigt und entsprechend der Bildgebung in Korrelation gesetzt. -39- Die folgende Tabelle (Tab. 9) zeigt die dokumentierten Werte: Tab. 9: dokumentierte Werte Sämtliche gemessenen Daten (Distanz 1-7 der Modelle von CT und MRT) und statistisch relevante Größen sowie repräsentative Werte sind vom untersuchten Kollektiv (n = 5) im Überblick zusammengefasst. (* in mm x 10, ** Standardabweichung, *** **** Determinationskoeffizient, Name = Patientenname = Fall) -40- Korrelation nach Pearson, Die folgende Abbildung (Abb. 17) zeigt den Verlauf der Korrelation der Distanzen 1-7): Korrelationswert (Pearson) Korrelationsverlauf 1 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0 0,96935 0,93591 0,95891 0,93372 1 0,93066 2 3 0,93691 0,93185 4 5 6 7 Distanz (1-7) Abb. 17: Korrelationsverlauf Die Korrelationswerte aller Fälle (n = 5) werden entsprechend ihrer Distanzen im Verlauf (Linie) dargestellt. Die Breite der Linie (Verlauf) stellt die durchschnittliche Standardabweichung dar. (1 = vollständig, positiver Zusammenhang; 0 = kein Zusammenhang, keine Abhängigkeit) Die Korrelation zwischen CT- und MRT- Modellen der Distanzen 1-7 zeigt mit ρ19= 0.93 bis 0.97 (SD = 0,015) einen deutlichen Trend Richtung eines positiven Zusammenhangs, wobei die Strecke (Distanz) 3 die höchste Korrelation, die Strecke 4 den geringsten Korrelationswert aufweist (vgl. Abb. 17). Das Bestimmtheitsmaß r^220 = 0.87 bis 0.94 (87%-94%; SD = 0,029) liefert einen weiteren Trend Richtung eines linearen Zusammenhangs und repräsentiert eine hohe Messgüte. Die mittlere Korrelation der Distanzen 1-7 beschreibt den Wert ρ = 0,94 und gibt wiederum einen eindeutigen Trend zur Abhängigkeit im Rahmen der Streckenvermessung zwischen CT- und MRT- Modellen zurück. In sämtlichen vermessenen Distanzen 1-7 unterschreitet der den Wert ρ = 0.93 in keinem der angegeben Fälle. 19 20 Korrelationskoeffizient (Pearson; -1 bis 1) Bestimmtheitsmaß, Determinationskoeffizient (0 bis 1; 0% bis 100%) -41- Korrelationskoeffizient Die Größendifferenz der Fräsmodelle von CT und MRT reicht bei Betrachtung jeder einzelnen Strecke jedes Falls von -5,9 bis 0,1mm (größte Differenz: Distanz 5, bzw. kleinste Differenz: Distanz 1). Die Größendifferenz zwischen CT- und MRT- Modellen zeigt beim Vergleich der Summen der jeweils gleichen Strecken aller Fälle (von CT und MRT) einen Trend zugunsten der CT im Verhältnis 6:1 (vgl. Abb. 18). Die folgende Abbildung (Abb. 18) stellt den Größenunterschied der Fräsmodelle auf CT- und MRT- Basis dar: Distanz (1-7) Größendifferenz CT/MRT 7 4479 4494 6 4490 4517 3790 3735 5 4970 4976 4 1289 1376 3 2 2319 2340 1 2305 2334 0 1000 2000 CT MRT 3000 4000 5000 6000 Summe aller Fälle (je Distanz 1-7; mm x 10) Abb. 18: Größendifferenz Der Vergleich der Summen der jeweils gleichen Strecken (1-7) aller Fälle (n = 5) von CT- und MRT- Modellen werden vergleichend gezeigt. Im Mittel waren die auf CT- Basis erstellten Modelle größer als jene auf MRTBasis erzeugten. Die Größendifferenz der mittleren Summe unter Zusammenschau aller Distanzen (1-7) zwischen CT- und MRT- Modellen gemeinsam beläuft sich auf 1,9mm (0,55%) zugunsten der CT. Durchschnittlich sind die CT- Modelle denen der MRT gegenüber zu 99,45% ähnlich. Die Summe der längsten vermessenen Strecke (Distanz 4) aller Patienten von CTund MRT- Modellen zeigt eine geringere Differenz (0,6mm) als die Summe der kürzesten vermessenen Distanz 3 (8,7mm). Die größte Differenz der Summe aller Fälle der jeweils gleichartigen Strecke von CT und MRT liefert Distanz 3 (8,7mm), -42- die geringste ergibt sich bei Distanz 4 (0,6mm) und somit bei der längsten aller Strecken. Das mittlere Alter der ausgesuchten Patienten beläuft sich auf 65 Jahre. Im vorliegenden Kollektiv sind zufallsbedingt lediglich Männer vorhanden, da bei der Datenselektion nicht auf geschlechtsspezifische Aspekte geachtet wurde, weil diese keine Auswirkungen auf Bildgebung (CT, MRT) und Herstellungsverfahren haben. 4. Diskussion, Reflexion und Implikation D er durch den Korrelationskoeffizienten (Korrelation, Korrelationswert) bestimmte Zusammenhang (Abhängigkeit) zwischen gefrästen CT- und MRT- Modellen ist in sämtlich vermessenen Distanzen hoch. Aus diesem Grund lässt sich damit ein eindeutiger Trend Richtung eines positiven Zusammenhangs zwischen den auf zwei verschiedenen Datenquellen fußenden, produzierten Modellen erkennen. CT- und MRT- Fräsmodelle sind in ihrer Genauigkeit stark übereinstimmend und im Millimeterbereich vergleichbar. Das durchschnittliche Bestimmtheitsmaß zeugt des Weiteren von einem ebenso hohen linearen Zusammenhang und hoher Güte aller durchgeführten Messungen. Auf CT- und MRT- Datensätzen erzeugte Fräsmodelle knöcherner Strukturen sind in der Gegenüberstellung ähnlich gleichartig und in hohem Maße übereinstimmend, sowohl in Korrelationswerten, als auch in Größendifferenzen, wie bereits schon bei Gegenüberstellungen von CT- und MRT- Bilddaten im Rahmen von Vergleichsmessungen an Femur und Kiefer bekannt wurde (50). MRT- Bilder, die in der grundlegenden Darstellungs- und Auflösungsqualität bestimmter Knochenstrukturen nicht signifikant unterschiedlich und vergleichbar zu jenen der CT sind (18,20), liefern ein qualitativ ähnliches Substrat für Fräsreplikate wie jene, die auf CT- Basis erzeugt worden sind und stellen deshalb kein Ausschlusskriterium für eine strahlungsarme Datensatzgewinnung zur dreidimensionalen präoperativen Planungsmodellherstellung dar. Isoliert, signifikant hohe oder geringe Korrelationswerte bestimmter Distanzen können im untersuchten Kollektiv in keinem der dokumentierten Fälle festgestellt werden. -43- Ungenauigkeits- und Limitationsfaktoren in Bezug auf Modellvergleich, Modellherstellung und praktische Anwendung, wie variierende Differenz- oder Korrelationsunterschiede in Größe und Ausdehnung, fußen sicherlich auf der Selektion der Knochenstrukturen selbst, da diese in Art und Weise der bildlichen Darstellung in CT (kontrastreich) und MRT (kontrastarm) nicht ident sind (44) (vgl. 1.3.4.). So bringt die Betrachtung der radiologischen Wiedergabe vor allem bei den auf MRT- basierenden Datensätzen eine gewisse Subjektivität mit sich, da die Bilddaten teilweise schwierig zu segmentieren sind (21,22,35,41,42). Weiters wird die Isolierung des Knochens im digitalen Schnittbild auch durch den softwarebedingten, manuellen Selektionsvorgang im MRT (vgl. 2.1.) beschränkt, da dieser so nicht einheitlich festgelegt werden kann. Fehlerhafte technische Aspekte, die gewichtende Differenzen zwischen CT- und MRT- Modellen hervorrufen, können, ausgenommen der aus Kompatibilitätsgründen der eingesetzten Software unmöglichen Bewegung der fünften Raumachse und der daraus resultierenden fehlenden Neigung in der XYEbene des Fräskopfes (18) (vgl. 2.2.), ausgeschlossen werden, da sowohl das Herstellungsprinzip der maschinellen Fräsung, als auch das koordinative Messverfahren im Submillimeterbereich arbeiten (3,46) (vgl. 2.2., 2.3.). Weiters werden sowohl der Modellvergleich selbst durch geringere Schichtdicken in CT und MRT ausgehend von einer hohen Anzahl an Voxeleinheiten, als auch die Selektion der zu fräsenden Strukturen in der bildlichen Darstellung erleichtert, da der Grad an Ungenauigkeit mit geringer werdenden Schichten fällt und sich Strukturen in der radiologischen Abbildung so deutlicher erkennbar zeigen und von der umliegenden Umgebung klarer abzugrenzen sind (16,44,45). Geringe Schichtbreiten (1mm) im CT und besonders im MRT führen zusätzlich zu exakten Fräsmodellen (13) mit feiner Konturierung und zu hoher Vergleichsqualität der Fräsobjekte. Jedoch ist es wegen der stetig steigenden Strahlenbelastung bei fallenden Schichtbreiten praktisch unmöglich, diese im Verfahren der CT unter 1mm zu senken (6,44). Alternativ bestätigt die untersuchte Methode der Fräsmodellherstellung auf MRT- Basis folgende Aspekte: 1. Die Bild- und Wiedergabequalität der Knochendarstellung ist, wenn auch schwierig zu segmentieren (selektieren), ausreichend. 2. Weichgewebe ist anders als im CT deutlich erkennbar und beurteilbar. 3. Bildartefakte sind durch sorgfältiges Aussuchen des Bildmaterials -44- nicht vorhanden, jedoch auch im gesamten Selektionsvorgang nicht häufig anzufinden gewesen. 4. Die maschinelle Herstellungszeit des Fräsmodells von ca. vier Stunden (vgl. 2.2.) ist nicht umfangreicher als beim CT und somit akzeptabel. 5. Sämtliches verwendete Bilddatenmaterial ist, wenn auch bereits vorhanden gewesen, begründend durch das Funktionsprinzip der MRT, in jedem der Fälle ohne ionisierende Strahlen gewonnen worden. 6. Im Mittel liegt eine Variation von 0,54mm zwischen den auf CT- basierenden Modellen und dem Original vor (2,11), deshalb ist auf Grund des hohen Korrelations- und Übereinstimmungsfaktors von einem ähnlichen Differenzwert zwischen den auf MRT- basierenden Fräsprodukten und den dazugehörigen Originalen auszugehen. Die Ergebnisse dieser Studie stimmen unter Einschluss aller gewonnenen Erkenntnisse in hohem Maße mit jenen Analysen überein, die vor allem Nasel et al. (3), Eggers et al. (18) sowie Tazuko et al. (20) in ihren Auswertungen prospektiver Arbeiten darbieten. Im Allgemeinen ist die Herstellung von dreidimensionalen Fräsmodellen auf Basis von MRT- Datensätzen im Vergleich zu jenen der auf CT- Datenbasis produzierten technisch und praktisch möglich (hohe Korrelation). Sie zeigt bei exakter Selektion der zu fräsenden Strukturen bei gegebenen computerbasierenden und radiologischen Voraussetzungen adäquates Potential zur wirklichkeitsgetreuen Anwendung im operativen Planungsfeld, da sowohl CT- und MRT- Bilder in vergleichender Darstellung in vertretbar gleichartigen Bereichen liegen und bei bestimmten Knochengrundstrukturen keine signifikanten Unterschiede in der bildlichen Darstellung vorliegen (44), als auch die technische Herstellung (Fräsvorgang) in der Lage ist, MRT- Modelle in deren Genauigkeit vergleichbar mit jenen der CT hervorzubringen. -45- 5. Schlussfolgerung D auf ie dreidimensionale Produktion von Fräsmodellen, deren Mittel der Wahl stets das computertomographische Verfahren darstellte (18), erfährt mit dem MRT- Datensätzen basierenden Herstellungsprozess eine mögliche strahlungsarme Alternative zur Visualisierung und Simulation von räumlichen Verhältnissen und zur wirklichkeitsgetreuen Veranschaulichung im präoperativen Planungsprozess (2). Es ist beim Produktionsverfahren der Fräsobjekte auf die exakte Selektion der einzelnen Knochenstrukturen (5,6,21,22,35,52) und hohe Auflösung des Schnittbildes (MRT) zu achten, um qualitativ hochwertige Ressourcen (Bildmaterial) (41,42) für ein repräsentatives Fräsmodell zu erhalten (13,16,44). Im Lichte der ständigen Erweiterung der OP- Indikation und an steigenden strahlenaussetzenden CT- Untersuchungen in den letzten Jahren (6) können auf MRT- Basis hergestellte Fräsreplikate bei gegebenen technischen Voraussetzungen (11) und entsprechender Indikation sowohl im präoperativen Planungsvorgang bei komplexen Operationen, als auch im Herstellungsprozess von individuellem Osteosynthesematerial im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich Verwendung finden (3,6). In deren Anwendungsrahmen kann die von der CT ausgehende Strahlungsexposition, der vor allem im Kindesalter (v.a. unter 15 Jahren) ein besonders hoher Einflussgrad zugeordnet wird (1,3,4,6), zur Gänze eliminiert werden und ist somit nicht zwingend im präoperativen Planungsverfahren präsent. Dreidimensionale auf MRT- Basis hergestellte Fräsmodelle zeigen an diesem untersuchten Kollektiv eine geometrisch adäquate Strukturgenauigkeit und Bildqualität wie jene, die auf CT- Basis erzeugt wurden (2,11). Limitation erfährt diese Studie in der lediglich reinen Durchführung am mandibulären Knochen, da dieser in Struktur und Aufbau weniger komplex erscheint und Knochenstrukturen so exakter zu isolieren sind, als es jene des gesamten Schädels wären. Weiters lassen sich höhere Aussagekraft und Bestimmtheitsmaße für Übereinstimmungs- und Genauigkeitsfaktoren bei größerem Patientenkollektiv und Fallanzahl (n > 5) sicherer treffen, da diese dadurch höhere Repräsentationswerte besitzen. Für eine tatsächliche praktische Anwendung im klinischen Alltag bedarf es bei der Verwendung von auf MRT-46- basierenden Fräsmodellen zur präoperativen Planung noch zusätzlicher Forschungsnachweise, um deren Reproduzierbarkeit in der Realität zu prüfen. Die Hypothese dieser Studie wurde in jedem Fall insofern bestätigt, da von einer vergleichbar ähnlichen Strukturmodellierung mit eindeutigem Trend zur Abhängigkeit (Zusammenhang) beider Herstellungsarten (CT und MRT) von dreidimensionalen Fräsmodellen ausgegangen wurde. ■ -47- 6. Verzeichnisse 6.1. Referenzen (1) Lill W, Solar P, Ulm C, Watzek G, Blahout R, Matejka M. Reproducibility of three- dimensional CT- assisted model production in the maxillofacial area. Br J Oral Maxillofac Surg 1992;30(4):233-236. (2) Bou Serhal C, Jacobs R, Gijbels F, Bosmans H, Hermans R, Quirynen M, et al. Absorbed doses from spiral CT and conventional spiral tomography: a phantom vs. cadaver study. Clin Oral Implants Res. 2001;12(5):473-478. (3) Santler G, Kärcher H, Gaggl A, Kern R. Stereolithography versus milled threedimensional models: comparison of production method, indication and accuracy. Comp Aid Surg 1998;3(5):248-256. (4) Bou Serhal C, Jacobs R, Persoons M, Hermans R, van Steenberghe D. 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Abbildungen Referenz Seite Abb. 1: Planungsmodelle 3 Abb. 2: Schädel 1 (27) 9 Abb. 3: Schädel 2 (29) 10 Abb. 4A, 4B: Unterkiefer (Mandibula) (33) 12 Abb. 5: Bilderwerb des CT (36) 14 Abb. 6: magnetisches Phänomen (40) 18 Abb. 7A, 7B: Fräsmodell Abb. 8: Koordinatenmessgerät (46) 33 Abb. 9: Messtaster (48) 34 Abb. 10: Messprinzip (49) 34 Abb. 11A, 11B: Messvorgang 1 35 Abb. 12A, 12B: Messvorgang 2 35 Abb. 13: Distanz 1,2 (50) 37 Abb. 14: Distanz 3 (50) 37 Abb. 15: Distanz 4,5 (51) 38 Abb. 16: Distanz 6,7 (50) 38 Abb. 17: Korrelationsverlauf 41 Abb. 18: Größendifferenz 42 29 (27) Lippert H. Kopf, Schädel. In: Urban & Fischer, editor. Lehrbuch Anatomie. 7 ed. München: Urban & Fischer; 2006. p. 29. (29) Lippert H. Kopf, Schädel. In: Urban & Fischer, editor. Lehrbuch Anatomie. 7 ed. München: Urban & Fischer; 2006. p. 51. -52- (33) Drake RL, Vogl W, Mitchell AWM. Kopf und Hals. In: Urban & Fischer, editor. Gray's Anatomie: für Studenten München: Urban & Fischer; 2007. p. 241. 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Personennamen und Daten sind aus Datenschutzgründen unleserlich und nicht erkennbar: -55- -56- -57- -58- 8. Lebenslauf21 Name: Juergen Wallner Date and place of birth: 03/12/1985 Voitsberg Austria Nationality: AUSTRIA Adress: Foellingerstraße 50 A 8044 Graz Austria E-Mail: [email protected] [email protected] 21 Dezember 2010 -59- Education in Austria: 1992-1996: - Elementary school, Graz 1996-2000: - Secondary school, Bischoefliches Gymnasium, Graz 2000-2004: - A-Level education, Bischoefliches Gymnasium, Graz 2004-2010: - Studies of human medicine, Medical University of Graz since 2008: - Studies of dentistry, Medical University of Graz Language skills: English: - University-level, written and spoken French: - High school-level, written and spoken German: - Native language International practical placements: May 2002: - Dublin school of English, Irland, Dublin August 2002: - International school of English, USA, Miami July 2003: - Ecole superieure de francais de St. Raphael, France, St.Raphael August 2004: - Queensland School of English, Australia, QLD, Cairns Clinics/ medical electives in Austria: March 2006 - Trauma surgery dept., UKH Graz February 2008: - Trauma surgery dept., UKH Graz September 2008: - Radiology dept., Univ. Clinic Graz August 2008: - Internal medicine dept., BHB Graz August 2009: - Internal medicine dept., LKH Wagna July 2009: - General surgery dept., Elisabethinen Graz September 2009: - Maxillo-facial surgery dept., Univ. Clinic Graz June 2010: - General medicine, Dr. D. Wiesauer (GP), Graz October 2010: - ENT dept., Univ. Clinic Graz International clinics/ specialised subjects and medical electives February 2010: - Children’s surgery dept., Univ. Clinic UKBB, Schwitzerland, Basel -60- July 2010: - Cardiology dept., coronary care unit, Mater Hospital, Australia, QLD, Brisbane August 2010: - Palstic surgery and maxillo-facial dept., Royal Brisbane and Women Hospital, Australia, QLD, Brisbane Research studies and thesis: since May 2010: - Department of maxillo- facial surgery, Univ. Clinic Graz, Med. Univ. Graz, thesis: three-dimensional measurement of polyurethane skull models based on CT- and MRIdata sets Special skills/ additional qualifications: 2003: - University of Cambridge First Certificate in English since 2004: - Part-time work at a local GP November 2006: - Additional trainship in medical economics and business, Med. Univ. Graz December 2007, 2008, 2009: - Practical trainship in clinical-topographic anatomy, department of anatomy, Med. Univ. Graz since 2008: - Regular assistance in operations in private hospitals, Graz 2008: - Additional trainship in clinical Case-based Learning, Med. Univ. Graz 2008, 2009: - Clinical trainship in medical english 1 a. 2, Med. Univ. Graz 2009: - Additional trainship in radiology a. computertomography, Med. Uni Graz November 2009: - Practical trainship in communication and reaction processes, department of economy, Graz 2010: - Clinical trainship in surgical skills, Med. Univ. Graz July, August 2010: - Medical internship, University of Queensland, Australia Others: 2006: - Certified skiing instructor and guide of the Republic of Austria -61-