europan 12 - Europan Deutschland

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EUROPAN 12
ADAPTABLE CITY
BERICHT DER VORPRÜFUNG
NÜRNBERG
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
Auslober
Europan – Deutsche Gesellschaft zur Förderung von
Architektur, Wohnungs- und Städtebau e. V.
in Kooperation Stadt Nürnberg und der wbg Nürnberg GmbH
Europan Deutschland
Ulrike Poeverlein
Lützowstraße 102-104
10785 Berlin
Deutschland
Tel. +49 (0)30 262 01 12
Fax +49 (0)30 261 56 84
[email protected]
in Kooperation Stadt Nürnberg und der wbg Nürnberg GmbH
Stadt Nürnberg
Stadtplanungsamt
Peter Hafner
Lorenzer Straße 30
90402 Nürnberg
Deutschland
Tel. +49 (0)911 231-4613
Fax +49 (0)911 231-4963
[email protected]
wbg Nürnberg GmbH
Harald Behmer
Glogauer Straße 70
90473 Nürnberg
Deutschland
Tel. +49 (0)911 8004-270
Fax +49 (0)911 98997-271
[email protected]
Koordination und Durchführung des Verfahrens
Europan – Deutsche Gesellschaft zur Förderung
von Architektur, Wohnungs- und Städtebau e. V.
Ulrike Poeverlein
Vorprüfung
Dipl.-Ing. Olga Maria Hungar
Dipl.-Ing. Sven Kröger
Dipl.-Ing. Ulrike Poeverlein
Bericht der Vorprüfung
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
Bericht der Vorprüfung
Bericht der Vorprüfung
zur Sitzung der lokalen Jury am Donnerstag, dem 19. September 2013
Ort: Quelle Gebäude, Nürnberg
Beginn: 9.00 Uhr
1Vorlauf
Der Wettbewerb ist als offener, einstufiger Ideenwettbewerb für junge Architekten (unter 40 Jahren) in einem
anonymen Verfahren ausgeschrieben und wird auf der Grundlage des Reglements des europäischen Dachverbandes
Europan Europa durchgeführt.
Die Einschreibung zum Wettbewerb erfolgte zwischen dem 18. März und dem 28. Juni 2013 über das Internet unter
www.europan-europe.com. Die Wettbewerbsunterlagen standen dort zum Download zur Verfügung. Am Freitag, dem
17. Mai 2013 fand eine Ortsbesichtigung mit anschließendem Rückfragenkolloquium statt. Das Protokoll des Rück­
fragenkolloquiums wurde im Internet zum Download zur Verfügung gestellt und zusätzlich per E-Mail an alle Teilnehmer
verschickt. Das Protokoll ist Bestandteil der Auslobungsunterlagen.
52 Teams haben sich für eine Teilnahme am Standort Nürnberg registriert, 37 Projekte wurden eingereicht.
2 Einlieferung der Arbeiten
Das Abgabedatum für die Wettbewerbsarbeiten war Freitag, der 28. Juni 2013. Die Wettbewerbsbeiträge (3 Paneele,
Erläuterungsbericht von max. 7 Seiten, Verfassererklärung sowie die Dokumente zum Nachweis der Teilnahmeberech­
tigung) mussten bis 24.00 Uhr hochgeladen werden.
Alle 37 Wettbewerbsbeiträge wurden bis zum 28. Juni 2013 ordnungsgemäß hochgeladen. Die Tafeln und Broschüren
wurden automatisch mit einem Code versehen. Die Wettbewerbsbeiträge wurden vom Europan-Sekretariat herunter­
geladen, Broschüren und Paneele ausgedruckt.
3 Vollständigkeit der Arbeiten
Die Vollständigkeit der Arbeiten wurde gemäß Abschnitt 10.2 der Auslobung geprüft. Die geforderten Leistungen
wurden in den wesentlichen Punkten bei allen Arbeiten erbracht.
4 Verfahren der Vorprüfung
Die Vorprüfung wurde vom 1. Juli 2013 bis zum 10. September 2013 in den Räumen des Europan e.V. in Berlin durch
die Mitarbeiter der Vorprüfung nach folgenden Kriterien durchgeführt:
Leitidee
Städtebauliches Konzept/Bebauungsstruktur
Grün- und Freiraumkonzept
Erschließung/ruhender Verkehr
Architektur/Gestaltung
Wohnungstypen/Nutzungsangebote
Bei einigen Arbeiten wurden diese Kriterien dem Entwurf entsprechend modifiziert.
Die Ergebnisse der Vorprüfung wurden protokolliert. Sie sind Bestandteil der zu jeder Arbeit vorliegenden Einzelberichte.
1
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
Bericht der Vorprüfung
4.1 Gliederung der Einzelberichte
In den Einzelberichten wird jede Arbeit auf einer Doppelseite dargestellt:
Die jeweils linke Seite zeigt in verkleinerter Form Abbildungen der eingereichten Tafeln sowie Auszüge der wesentlichen
Entwurfsmerkmale und die quantitativen Ergebnisse der Berechnungen. Die jeweils rechte Seite enthält die Ergebnisse
der qualitativen Prüfung nach dem oben beschrie­benen Kriterienkatalog.
Berlin, den 10.09.2013
2
Inhalt
EINZELBERICHTE ZU DEN ARBEITEN
AN 421
POLYGAMY
4
BC 903
INSIDE TRADING
6
BD 495
GIARDINI SEGRETI
8
CS 056
A SENSE OF PLACE
10
FE 685
EXCHANGE
12
FM 630
THE SHELL – SOLID AT THE LIMIT, ORGANIC AT THE CORE
14
GA 543
XXYYZZ
16
HI 653
URBANE LEINWAND – RÄUMLICHE LANDSCHAFT
18
HK 599
SMART # SMARTWOHNEN
20
IS 770
CONNECTING THE DISCONNECTED
22
IV 540
HOF
24
JO 942
PIXELATED COURTYARD
26
JX 793
URBAN GARDEN
28
KD 140
YOURBAN
30
LC 771
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
32
LU 248
MEET THY NEIGHBOR
34
MB 188
300 IM WEGGLA
36
MD 050
NÜRNBERGER KAMMERSPIELE
38
ME 053
THE OPEN BLOCK-HOUSE
40
MF 217
SÜDBERG
42
MH 407
BLOCKPARTY
44
ND 588
ComMuniQue
46
NH 974
ADAPTABLE CITY. MEIN GARTEN, UNSER GARTEN, MEINE GASSE, UNSERE GASSE
48
NX 681
INCLUSION
50
OD 396
ANPASSUNGSFÄHIG INTEGRATION
52
OH 193
BLOCKUPY NÜRNBERG
54
OI 862
JANUS
56
QM 716
UN[B]LOCK
58
QS 773
URBAN HUB
60
RW 796
METABLOCK
62
SA 403
>> EFH *2.0 NÜRNBERG-SÜDSTADT
64
SI 608
HAUS 128 CSH
66
UC 093
SONNENBLUME
68
VU 466
!
70
WK 319
URBAN CORE
72
XG 064
LANELIFE
74
XI 590
ARCHIPELAGO OF POSSIBILITIES – ARCHIPEL DER MÖGLICHKEITEN
76
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,37 Wohneinheiten Anzahl
1,87 Parkplätze Anzahl
15 955 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
5 733 m2
2 107 m2
AN 421
148 Geförderte Wohnungen
100 Freifinanzierte Wohnungen
k. A. Eigentumswohnungen
k. A.
k. A.
k. A.
/Restaurants, Galerien, Fitnesssaal, Flexible Büroräume/
4
POLYGAMY
AN 421
Leitidee Als Strategie für die Stadtentwicklung in der Nürnberger Südstadt mit neuen Wohnbauten nimmt der Entwurf die Polygamie zum Vorbild und schlägt die Entwicklung
von neuem Stadt- wie Wohnraum vor, indem strukturelle und formale Verbindungen
zwischen verschiedenen Partnern eingegangen werden. Mit dem vorgeschlagenen
Modell soll für räumliche Anpassungsfähigkeit gesorgt sowie vielfältige, unterschiedlich geschichtete Beziehungen zwischen dem Raum und seinen Nutzern hergestellt
werden. Dabei soll nicht nur der Stadtraum sondern gerade auch der Wohnraum
gleichzeitig von zwei oder mehreren Bewohnern nutzbar gemacht werden: Das
Wohngebäude, das bislang als privater, geschlossener Raum verstanden
wird, soll für gemeinschaftliche Situationen geöffnet werden und so unterschiedlichen
Bevölkerungsgruppen zeitgemäße Wohnbedingungen bieten.
Städtebauliches Konzept/ Es wird eine Blockrandbebauung vorgeschlagen, die an strategischen Stellen vertikale
Bebauungsstruktur und horizontale Einschnitte erhält. Zwei großzügige Durchgänge von der Sperber- und
der Schillingstraße öffnen den Blockinnenbereich zum Quartier. Einschnitte in den
oberen Geschossen der Wohngebäude stellen visuelle Verbindungen zwischen den
neuen Wohngebäuden und dem Stadtraum her und sorgen für eine bessere Besonnung des Blockinnern. Die Erdgeschosszonen an der Pillenreuther Straße bieten
Räume für Geschäfte, Galerien und Restaurants an, entlang der Sperberstraße
werden Büroräume in Kombination mit Wohnen angeboten.
Das Verhältnis zwischen verschiedenen Wohnräumen wird im Entwurf auf drei Ebenen
untersucht. Dabei sollen die Räume jeweils individuell und gemeinschaftlich genutzt
werden sowie offen und geschlossen sein können. Auf der Ebene des Siedlungsblocks wird der Blockinnenbereich öffentlich zugänglich und gemeinschaftlich
genutzt, gleichzeitig bieten private und individuell genutzte Außenräume den Bewohnern ein sicheres Umfeld. Auf Gebäudeebene werden für die Bewohnergruppe
eines Gebäudes über den gemeinschaftlichen Treppenraum erschlossene Terrassen
vorgeschlagen. Schließlich werden im Maßstab der einzelnen Wohneinheiten jeweils
für zwei Wohneinheiten gemeinschaftliche Galerien vorgeschlagen, über die die
Wohnungen erschlossen werden.
Grün- und Freiraumkonzept Der Blockinnenbereich wird über die Durchgänge an die Nachbarschaft angebunden.
In Blockmitte werden gemeinschaftliche Gärten vorgeschlagen. Private Terrassenund Gartenflächen werden den Wohnungen vorgelagert.
Erschließung/ruhender Verkehr Die Fußwege werden aus den benachbarten Siedlungsblocks durch den Innenhof der neuen Wohnbebauung geführt. Eine Tiefgarage mit rund 100 Stellplätzen
wird von der Schillingstraße aus erschlossen.
Architektur/Gestaltung Die Blockrandbebauung wird in zehn 4- bis 5-geschossige Häuser mit spitzen Pultdächern unterteilt und durch großzügige Terrasseneinschnitte rhythmisiert. Die Gebäude sind zum Straßenraum traufständig und präsentieren sich zum Blockinneren
mit bis zu 8-geschossigen Fassaden mit großflächigen Glaselementen.
Wohnungstypen/ Die einzelnen Häuser sind als 2- bzw. 4-Spänner organisiert und werden über durchNutzungsangebote gesteckte Treppenhäuser mit einläufiger Treppe und Aufzug erschlossen. Je Aufgang
werden zwischen 12 und 20 Wohneinheiten angeboten. Jeweils 2 Wohnungen werden
über die gemeinsame Galerie erschlossen, die gleichzeitig in den Obergeschossen
die privaten Balkone bilden. Zusätzlich werden großzügige gemeinschaftliche Terrassen in den Gebäudeeinschnitten angeboten.
An der Pillenreuther Straße werden gewerbliche Einheiten und an der Sperberstraße
Kombinationen aus Wohnen und Arbeiten angeboten, die teilweise zu Maisonettes
zusammengefasst werden. Die Aufteilung der Wohnungsgrößen kann individuellen
erfolgen. Jeweils zwei 3-Zimmer-Wohnungen können auch in eine 2- und eine 4-Zimmer-Wohnung unterteilt werden.
5
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,42 Wohneinheiten Anzahl
1,69 Parkplätze Anzahl
15 310 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
7 985 m2
2 434 m2
BC 903
100 Geförderte Wohnungen
113 Freifinanzierte Wohnungen
k. A. Eigentumswohnungen
k. A.
k. A.
k. A.
/Restaurants, Galerien,
Fitnesssaal, Flexible Büroräume/
6
INSIDE TRADING
BC 903
Leitidee Der Begriff „Inside Trading“ (Insiderhandel) ist der Finanzwelt entliehen und wird hier
angewendet, um die Vermittlung räumlicher Qualitäten zu beschreiben. Räumlicher
Ausdruck dieser Haltung sind die flexibel nutzbaren „Trading Spaces“ mit doppelter
Geschosshöhe, die im EG den Straßenraum mit dem Innenhof verbinden.
Städtebauliches Konzept/ Der Entwurf sieht eine umlaufende Bebauung des Grundstücks mit 4 nach Süden ausBebauungsstruktur gerichteten, in den Innenhof hineingreifenden Riegeln vor. Im EG dieser Riegel sind
die multifunktionalen „Trading Spaces“ untergebracht und verbinden den Straßenraum mit dem Hof. Die Bebauung variiert in der Höhe zwischen 2 und 5 Geschossen.
An der Ecke Schillingstraße/Sperberstraße ist ein öffentlicher Platz mit direktem
Zugang zum Innenhof vorgesehen.
Grün- und Freiraumkonzept Der öffentlich zugängliche Innenhof wird durch die umlaufende Bebauung vom
Straßenraum abgeschirmt und durch die Riegel strukturiert. Es sind individuelle und
gemeinschaftliche Grünflächen vorgesehen. Existierende Bäume bleiben erhalten
und werden durch Neuanpflanzungen ergänzt. Die Dächer sollen weitgehend
begrünt und der Anbau von Gemüse ermöglicht werden. Alle Wohnungen verfügen
über Balkone und zum Teil über großzügige private Terrassen. Die Wohnungen im EG
erhalten hofseitig private Gärten. Im Hofbereich ist ein Regenwasserbecken geplant,
das im Sommer als „biologischer Pool“ und im Winter als Eislaufbahn genutzt werden
kann.
Erschließung/ruhender Verkehr Der Innenhof ist ausschließlich für Fußgänger und Fahrradfahrer zugänglich. Es sind
30 Parkplätze am Rand des Grundstücks im Straßenraum, vor allem entlang der
Schillingstraße vorgesehen. Weitere 83 Parkflächen vornehmlich für die Anwohner
sind in einer Tiefgarage mit direktem Zugang zu den privat finanzierten Einheiten
und der Einheit mit Eigentumswohnungen untergebracht. Fahrradstellplätze für die
Anwohner befinden sich im Innenhof nahe der jeweiligen Erschließung. Weitere Fahrradstellplätze sind konzentriert auf fünf Bereiche im Straßenraum vorgesehen.
Architektur/Gestaltung Die 2-geschossige Randbebauung sowie die 5-geschossigen Riegel werden bestimmt
durch eine Vielzahl von Vor- und Rücksprüngen. Nach oben hin verjüngen sich die
Gebäudevolumen durch Rücksprünge und auch das EG ist ein weiten Bereichen
zurückgesetzt. Die Erschließung erfolgt über Treppenhäuser entlang der Fassade.
Lochfassaden wechseln sich ab mit geschosshoher Verglasung in den Bereichen der
Terrassen und der „Trading Spaces“. Im EG ermöglicht eine modulares Verglasungssystem die individuelle Anpassung der Höhe der Verglasung.
Wohnungstypen/ Es sind 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen, vorrangig jedoch 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen
Nutzungsangebote mit variierenden Grundrissen vorgesehen. Einige Wohnungen verfügen über Arbeitsräume, die separat erschlossen werden können und deren Größe sich über bewegliche Wände variieren lässt. Die Verglasung der Balkone kann in die Ebene der Fassade
versetzt werden, um die Wohnzimmer im Winter um die Balkonfläche zu erweitert. Im
Erdgeschoss befinden sich neben Wohnungen und den multifunktionalen „Trading
Spaces“ gewerbliche und infrastrukturelle Räume wie Läden, Cafés und Restaurants,
ein Kindergarten und Arztpraxen. Die Wohnungen im EG verfügen z. T. über straßenseitig zugängliche Räume, die sich als kleine Büroeinheiten nutzen und bei Bedarf in
Geschäftsräume etc. umwandeln lassen. Es sind Keller mit Abstellräumen geplant.
Energetisch-ökologischer Ansatz Keine Aussagen.
7
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,43 Wohneinheiten Anzahl
1,84 Parkplätze Anzahl
13 137 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
6 339 m2
4 367 m2
BD 495
88 Geförderte Wohnungen
k. A. Freifinanzierte Wohnungen
160 Eigentumswohnungen
41 %
33 %
26 %
/Kindergarten, Büros, Läden,
Bar, Senioren-Zentrum/
8
GIARDINI SEGRETI
BD 495
Leitidee Die Verfasser sehen das Erbe der Zukunft als Eigenschaft von Städten, zukünftige Entwicklungen zu adaptieren, indem neue Nutzungen in bestehende Räume
eingebracht werden können. Als Beispiel nehmen sie das Colosseum in Rom, das in
der Renaissance zu Werkstätten und Wohnzwecken umgenutzt wurde. Permanente
Elemente können diese Entwicklungen vorantreiben und sie überleben. Die Blockrandbebauung ist ein anpassungsfähiges, permanentes Element.
Städtebauliches Konzept/ Der Bestand wird vollständig abgerissen. Die neue Blockrandbebauung ist etwas
Bebauungsstruktur zurückgesetzt und bildet dadurch an den Ecken Galvani-/Pillenreuter Straße bzw.
Sperber-/Schillingstraße zwei neue Plätze, die eine Freiraumverknüpfung mit den
umliegenden Plätzen erzeugen soll. Der Blockrand bietet an sieben Stellen Zugang
zum begrünten, halböffentlichen Innenhof. Durch drei über alle Geschosse aufgebrochene Zugänge an der Sperber- und Schillingstraße entstehen vier Baukörper.
Im Erdgeschoss werden Räume für Geschäfte und Dienstleistungen angeboten. Der
Innenhof soll mit Open-Air-Theater bzw. -Veranstaltungen bespielt werden und eine
stärkere Kommunikation zwischen den Bewohnern unterstützen.
Grün- und Freiraumkonzept Es werden zwei neue Stadtplätze geschaffen, die sich in die Freiraumstruktur der
Umgebung einbetten sollen. Der Innenhof ist mit dem Abbruchmaterial der Bestandsgebäude als Freilufttheater gestaltet und bis auf einen, mit Gras bewachsenen
Hügel gepflastert.
Erschließung/ruhender Verkehr Die Galvanistraße wird bis zur Schillingstraße verkürzt. Es wird eine Tiefgarage
geplant, deren Zufahrt sich am nördlichen Ende der Schillingstraße befindet. Im
Erdgeschoss befinden sich großzügige Fahrradabstellräume.
Architektur/Gestaltung Die vier Gebäudeteile sind an der Straßenseite viergeschossig, zum Innenhof dreigeschossig. Die Satteldächer fallen dementsprechend zum Hof hin stärker ab. Der
Mittelteil der Dächer ist verglast, um die darunter liegenden Patios zu belichten. In
diesen werden die innen liegenden Terrassen der Wohnungen von Geschoss zu Geschoss treppenartig zu den Kopfseiten der Gebäude nach hinten angeordnet. Jeweils
vier Wohnungen sind über einläufige Treppenhäuser mit Aufzügen erschlossen. Die
Fassaden sind als Lochfassaden aus Ziegeln geplant.
Wohnungstypen/ Die unterschiedlichen Wohnungsgrundrisse haben zwischen einem und fünf Zimmer.
Nutzungsangebote Sie sind entweder zum Hof oder zur Straße hin orientiert. Rückwärtig besteht aber
immer der Bezug zum innenliegenden Patio. Die Wohnungen im obersten Geschoss
sind als Maisonettes geplant.
Energetischer/ Die Abbruchmasse wird als Baumaterial für die neuen Gebäude bzw. für die InnenÖkologischer Ansatz hofgestaltung verwendet. Die Dächer sind mit Photovoltaik-Elementen ausgestattet.
Durch die innen liegenden Patios soll die Lüftungs- und Belichtungssituation der
Wohnungen verbessert werden.
9
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,42 Wohneinheiten Anzahl
1,59 Parkplätze Anzahl
14 435 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
5 647 m2
4 956 m2
CS 056
76 Geförderte Wohnungen
122 Freifinanzierte Wohnungen
78 Eigentumswohnungen
34 %
66 %
/Multifunktionaler Raum, Läden,
Cafés, Büros, Bar, Arbeitsraum/
10
A SENSE OF PLACE
CS 056
Leitidee Es wird ein regelmäßiges Raster eingeführt, das als „Werkzeug“ verstanden, in der
Designphase verwendet werden kann, bei der Umsetzung des Entwurfs behilflich ist
und das neue Wohngebiet anpassbar für zukünftige städtebauliche Vorhaben und
Nutzungen macht. Dabei soll das Projektgebiet soll durch das Einfügen neuer Wohntypologien und ergänzende Programme für jüngere Bewohner attraktiver werden.
Städtebauliches Konzept/ Das Grundstück wird mit einem Raster überzogen, um Wohnungen sowie öffentliche
Bebauungsstruktur Projekte flexibel in den Stadtraum einfügen zu können. Die Bebauung wird vom
Straßenraum abgerückt, es entstehen öffentliche Plätze im Norden an der Pillenreuther Straße und zur Schillingstraße, die über die Erdgeschosszone mit öffentlichen
und kommerziellen Nutzungen miteinander verbunden sind und vielfältige Wegeverbindungen ermöglichen. Im ersten Obergeschoss wird das Raster zum Straßenraum
hin baulich geschlossen, in den höheren Geschossen entstehen kleine Wohntürme
mit geförderten Wohneinheiten, die um Patios angeordnet sind.
Grün- und Freiraumkonzept Die Bebauung weicht vom öffentlichen Straßenland zurück, es entstehen unterschiedlich breite Gehwege, um Flächen für Straßenbäume und für öffentliche Räume
vorzuhalten. Innerhalb des Rasters werden verschiedene öffentlich, halböffentlich
und privat genutzte Flächen für Terrassen, Vorgärten, große Eingangsbereiche, Abstellflächen für Fahrräder oder Sitzbereiche ausgewiesen.
Erschließung/ruhender Verkehr Die Erdgeschosszone wird als fließender öffentlicher Raum ausgebildet, der die
angrenzenden Quartiere anbindet. Für den ruhenden Verkehr wird eine Tiefgarage
vorgeschlagen, die von der Schillingstraße aus erschlossen wird.
Architektur/Gestaltung Im Projektgebiet wird auf einem Raster von 7,2 m x 7,2 m ein Bebauungscluster vorgeschlagen. Über öffentlichen bzw. gewerblichen und gemeinschaftlichen Nutzungen
im EG und 1. OG werden kleine Wohntürme bzw. terrassierte Apartmentgebäude
errichtet. Die vertikalen Erschließungsräume werden regelmäßig positioniert werden,
das Raster soll eine effiziente und preiswerte Konstruktion gewährleisten.
Die Fassaden und geneigten Dachflächen der Neubauten werden mit dem gleichen
Material bekleidet, um einen einheitlichen Eindruck der Volumen im neuen Wohngebiet zu vermitteln. Dabei wird die Fassade entlang der Pillenreuther Straße verglast,
um auf den breiten städtischen Raum zu reagieren.
Wohnungstypen/ Im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss des Bebauungsclusters werden WohneinNutzungsangebote heiten sowie Büro- und Geschäftsräume angeordnet, um öffentlich-privaten Austausch flexibel zuzulassen. Die acht Wohntürme werden mit unterschiedlich großen,
ein bis fünf Räume umfassenden Wohneinheiten geplant. Pro Etage können eine
große bzw. bis zu 3 kleine Wohnungen entstehen.
Den Wohneinheiten im Erdgeschoss werden Terrassenflächen und private Gärten
zugeordnet, alle anderen Wohnungen werden mit Balkonen ausgestattet.
In der Mitte wird eine multifunktionale Halle als Gemeinschaftszentrum vorgeschlagen. Innerhalb dieser Struktur wird ein Turm errichtet, der frei von Funktionen ist und
als gemeinschaftlicher Lagerraum oder offenes Architekturlabor dienen kann.
Die Struktur soll ermöglichen, dass sich Nutzungen insbesondere im Erdgeschoss
und 1. OG flexibel verändern können. So können beispielsweise, je nach Tageszeit, in
verschiedenen Monaten oder Jahren öffentliche Räume privat genutzt oder private
Räume gemeinschaftlich genutzt werden. Zudem können auch langfristig Geschäftsräume zu Wohneinheiten umgewandelt oder Wohnräume mit kommerziellen Nutzungen belegt werden.
Energetischer/ Durch Passivhausbauweise und Nutzung passiver Solarenergie sowie Solarpaneele,
Ökologischer Ansatz Wärmetauscher, Lüftungssystem etc. soll das Quartier energetisch autark betrieben
werden. Verwendete Materialien werden unter Nachhaltigkeitsaspekten ausgewählt.
Phasenweise Entwicklung Um neue Bewohner anzuziehen, soll zunächst das Gemeinschaftszentrum als identitätstiftender Neubau errichtet werden.
11
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,41 Wohneinheiten Anzahl
1,93 Parkplätze Anzahl
13 803 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
7 029 m2
816 m2
FE 685
103 Geförderte Wohnungen
119 Freifinanzierte Wohnungen
124 m2 Eigentumswohnungen
k. A.
k. A.
k. A.
/Künstlerateliers, Läden, Schule,
KiTa, Postfiliale, Waschmaschinenraum/
12
EXCHANGE
FE 685
Leitidee Das Grundstück wird als Bestandteil eines städtischen Rings verstanden, der
eine Reihe von öffentlichen Plätzen, Grünflächen und Orten für Freizeitaktivitäten
verbindet. Mit einem großzügigen städtischen Platz im Norden des Areals leistet der
Entwurf einen Beitrag zu diesem Ring. Die Gestaltung der Freiflächen soll verschiedene Freizeitaktivitäten für die unterschiedlichen Bewohner- und Altersgruppen
ermöglichen und so ein lebendiges Miteinander erzeugen.
Städtebauliches Konzept/ Vier unterschiedlich eingerückte Riegel entlang der Grundstücksgrenzen bilden
Bebauungsstruktur einen geschützten Innenhof sowie einen öffentlichen Platz im Norden des Grundstücks. Ein zweigeschossiger, weitgehend verglaster, für öffentliche Nutzungen
vorgesehener Riegel trennt den Innenhof vom städtischen Platz. Der Riegel entlang
der Pillenreuther Straße endet nach Norden hin in einem 9-geschossigen Wohnturm.
Im EG diese Riegels sind kleine Läden und Arbeitsräume vorgesehen.
Grün- und Freiraumkonzept Im Norden des Areals sieht der Entwurf einen städtischen Platz, den „Südplatz“, mit
Bäumen, Sitzgelegenheiten und kleineren Grünflächen vor. Der Innenhof wird weitgehend begrünt. Es wird vorgeschlagen, die Grünfläche entlang der Sperberstraße als
einen Mehrgenerationenpark mit Spielplätzen und ruhigeren Bereichen mit Sitzgelegenheiten und Spieltischen für ältere Menschen zu gestalten. Der Baumbestand soll
durch Anpflanzungen ergänzt werden. Die Wohnungen im EG verfügen straßenseitig
oder hofseitig über Gärten.
Erschließung/ruhender Verkehr Der Entwurf sieht eine Tiefgarage mit Zufahrt von der Schillingstraße vor. Weitere
Parkplätze befinden sich entlang der angrenzenden Straßen. Es sind 5 ebenerdige
Fahrradräume geplant.
Architektur/Gestaltung Die einzelnen Riegel haben leicht geneigte Dachflächen mit eingeschnittenen Dachterrassen. Die einzelnen Wohngebäude erhalten unterschiedliche Erschließungssysteme. Die Wohnungen entlang der Sperberstraße werden über hofseitige Laubengänge erschlossen. Für die beiden anderen Riegel sind Punkterschließungen vorgesehen, die im EG miteinander verbunden sind.
Die hofseitigen Fassaden werden weitgehend verglast, über Sichtbeziehungen zwischen den Wohnungen soll ein Gefühl von Gemeinschaft geschaffen werden. Straßenseitig sind Lochfassaden mit variierenden Fenstergrößen und anthrazitfarbener
Fassadenverkleidung geplant.
Wohnungstypen/ Neben dem geforderten Mix von 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen sind Maisonettes und
Nutzungsangebote Atelierwohnungen vorgesehen. Im EG sind zudem eine Post, ein „Laundry Café“, ein
Kindergarten und eine Schule für traditionelles Handwerk untergebracht.
Energetischer/ Es werden verschiedene bauliche Maßnahmen hinsichtlich der Kubatur und der
Ökologischer Ansatz Isolierung vorgeschlagen, um den Energiebedarf der Gebäude zu verringern. Für die
Beheizung und Warmwasserbereitung wird das Gebäude an das örtliche Fernwärmenetz angeschlossen. Zusätzlich kann Geothermie zum Einsatz kommen.
13
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,45 Wohneinheiten Anzahl
2,44 Parkplätze Anzahl
20 155 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
8 737 m2
2 209 m2
FM 630
132 Geförderte Wohnungen
109 Freifinanzierte Wohnungen
k. A. Eigentumswohnungen
24 %
86 %
/Gewerbe, Büroräume,
Vereinsräume/
14
THE SHELL – SOLID AT THE LIMIT, ORGANIC AT THE CORE
FM 630
Leitidee Die Verfasser wollen mit dem Entwurf einer neuen Blockrandbebauung einen offeneren und freundlicheren Stadtraum schaffen. Der Garten-Charakter des Bestandsblockes wird dabei neu interpretiert, indem Gartenflächen auf die Dächer und die
Balkone verlagert werden. Die Leitidee für die Gestaltung ist die Schale – außen hart
und innen weich.
Städtebauliches Konzept/ Es wird eine offene Blockrandbebauung vorgeschlagen, die aus fünf unterschiedliBebauungsstruktur chen Einzelgebäuden besteht. Das Schirm-Gebäude entlang der Pillenreuther Straße
schirmt den Blockinnenbereich vom Lärm ab und ist mit sechs Geschossen das
höchste Gebäude. Durch zwei Zugänge kann hier der Innenhof erreicht werden. Das
Straßengebäude entlang der Schillingstraße ist durchlässiger und hat einen gemeinschaftlich genutzten Patio auf jedem der fünf Geschosse. Im Süden und Norden
werden jeweils viergeschossige Solitäre zur Schließung des Blockrandes geplant.
Grün- und Freiraumkonzept Der Innenhof wird als halböffentliche Freifläche mit Bäumen geplant. Auf den
Dächern sollen Gärten aus Pflanzmodulen geschaffen werden („rooftop farming“).
Diese können zu einem flexiblen Netzwerk aus selbstbewässernden Gartencontainern
zusammengeschlossen werden.
Erschließung/ruhender Verkehr Unter dem Gebäude, längs der Schillingstraße, wird eine zentrale Tiefgarage für
109 Fahrzeuge geplant, die fußläufig auch durch das Gebäude zu erreichen ist. Die
Zufahrt befindet sich an der Sperberstraße, die Ausfahrt an der nordwestlichen Ecke
des Grundstücks, an der Ecke Galvani-/Schillingstraße. Fahrradstellplätze sind jeweils
an den Ausfahrten der Tiefgarage vorgesehen.
Architektur/Gestaltung Das Schirm-Gebäude besitzt eine breite Ziegelfassade mit Lärmschutzlamellen zur
Pillenreuther Straße. Über drei Treppenhäuser mit zweiläufigen Treppen und Aufzügen werden jeweils drei Wohnungen erschlossen. Zur Blockinnenseite werden durchlaufende Balkonbänder vorgeschlagen, die von den Treppenhäusern zugänglich sind.
Das Straßengebäude besitzt ein zentral liegendes, nach oben offenes Atrium mit zwei
Treppenaufgängen und einem Aufzug, von dem die einzelnen Wohnungen erschlossen werden. Dieses Gebäude verläuft auf der westlichen Seite parallel zur Straße
und ist zum Innenhof hin abgestuft. Auch hier werden durchlaufende Balkonbänder
geplant, die allerdings umlaufend sind. Bei den Solitärbauten werden die Wohnungen über einen innen liegenden Flur erschlossen. Im nördlichen Gebäude wird die
Erschließung des Straßengebäudes mit genutzt. Die Straßenfassaden sind dunkler
gehalten, die Hoffassaden werden mit hellen Materialien verkleidet.
Wohnungstypen/ Es werden 2-, 3-, 4- und 5-Zimmer-Wohnungen geplant, deren Grundrisse exemplaNutzungsangebote risch dargestellt werden. In den Erdgeschossen werden, neben den oben genannten,
noch Räume für technische Infrastruktur bzw. Service-Räume vorgesehen. Im Erdgeschoss der Gebäude werden neben Räumen für Büros und Geschäfte auch Gemeinschaftsräume und sieben Wohnungen angeboten.
15
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,42 Wohneinheiten Anzahl
1,59 Parkplätze Anzahl
14 435 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
5 647 m2
4 956 m2
GA 543
144 Geförderte Wohnungen
222 Freifinanzierte Wohnungen
k. A. Eigentumswohnungen
37 %
34 %
29 %
/Läden, Atelierräume,
KiTa/
16
XXYYZZ
GA 543
Leitidee Die Bebauung im Projektgebiet soll in einen Dialog mit dem umgebenden Stadtraum
treten und mit neu hergestellten, geschlossenen und offenen sowie privaten und
gemeinschaftlich genutzten Bereichen für neue Bewohner aktiviert werden. Die neue
offene Blockstruktur soll Gemeinschaft herstellen, soziale Interaktion forcieren und
gemeinschaftliche Nutzungen in den bisher privaten Blockinnenbereich bringen.
Städtebauliches Konzept/ Der Entwurf hat den Anspruch, die verschiedenen Gebäudehöhen der Umgebung
Bebauungsstruktur mit den Neubauten zu homogenisieren, um einen zusammenhängenden Stadtraum
herzustellen und den Anwohnern ein Gefühl der Zugehörigkeit zu vermitteln.
Die für die Gebäude in Nürnberg und Umgebung typische Dachform wird aufgegriffen und der geschlossene Block aufgebrochen, um den Stadtraum in den Blockinnenbereich zu bringen. Es entstehen zwei offene Blöcke, eine „Einkaufsstraße“
verbindet Pillenreuther- und Schillingstraße.
Grün- und Freiraumkonzept Im Inneren des Areals entstehen zwei unterschiedliche Binnenräume, ein länglicher
Parkraum im südlichen Bereich dient der Erholung, ein quadratischer Platz wird mit
unterschiedlichen Angeboten für alle Altersgruppen zum Aktivitätsraum.
Erschließung/ruhender Verkehr Die bestehenden Rad- und Fußwege werden durch den Block geleitet, als grüne
Verbindung in Nord-Süd-Richtung und als städtische Verbindung in Ost-West-Richtung. Das gesamte Grundstück wird mit einer Tiefgarage unterbaut, die Erschließung
erfolgt von der Schillingstraße.
Architektur/Gestaltung Das Projektgebiet wird in zwei offene Wohnblöcke mit 4- bis 6-geschossigen Gebäuden unterteilt. Die Einschnitte in die Blockrandbebauung sollen mehr Sonnenlicht
in den Blockinnenbereich bringen, sowie mehr Einblicke vom Stadtraum in den Hof
zulassen. Zudem soll die Anzahl der einseitig orientierten Gebäude verringert werden.
Der südliche Block setzt sich aus sieben, der nördliche aus fünf einzelnen Gebäuden
zusammen.
Die Straßenfassaden, auch entlang der neuen Einkaufsstraße, werden mit recycelten,
perforierten Aluminiumplatten verkleidet und sollen sich als Neuinterpretation der
Fachwerkfassaden des Bestands in das Stadtbild einfügen. Zum Blockinnern ist eine
Fassadenbekleidung aus vertikalen Holzlamellen dargestellt.
Wohnungstypen/ In den Erdgeschosszonen werden öffentliche bzw. gemeinschaftliche Nutzungen wie
Nutzungsangebote Kindertagesstätte, Räume für Aktivitäten von Senioren, Bars und Restaurants sowie
Geschäfte, Supermarkt und Fitnesszentrum vorgesehen. Umnutzungen zwischen
Wohnen und Arbeiten, das heißt, von Apartments für Start-ups, Büros oder Künstlerateliers und umgekehrt von Büroräumen als Wohnungen sollen möglich sein.
Die Erschließung der Wohnungen in den Obergeschossen erfolgt über die Blockinnenbereiche, die großzügige Öffnungen zum Straßenraum erhalten. Die Gebäude
werden teilweise über innen liegende Treppenräume mit Aufzug erschlossen und
sind als 2-, 3- und 4-Spänner organisiert. Es wird ein breites Spektrum an Grundrissvarianten gezeigt. Wohnungen können in unterschiedlichen Größen zusammengeschaltet werden, Außenräume wie Loggien und Terrassen können zu Innenräumen
umgenutzt werden.
Energetischer/ Die Ausrichtung der Neubauten in Nord-Süd-Richtung und der neuen Hofbereiche in
Ökologischer Ansatz Ost-West-Richtung soll Sonnenlichteinfall garantieren und für eine nachhaltige energetische Bilanz sorgen. Zudem soll die kompakte Form der Neubauten den Bedarf an
thermischer Wärmedämmung verringern.
17
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,37 Wohneinheiten Anzahl
1,81 Parkplätze Anzahl
15 955 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
5 733 m2
2 107 m2
HI 653
148 Geförderte Wohnungen
100 Freifinanzierte Wohnungen
k. A. Eigentumswohnungen
k. A.
k. A.
k. A.
/Restaurants, Galerien,
Fitnesssaal, Flexible Büroräume/
18
URBANE LEINWAND – RÄUMLICHE LANDSCHAFT
HI 653
Leitidee Zwei mehrfach gefaltete Volumina generieren einen urbanen Block. Die Straßenfassade wird entlang der Zugänge in den Block hineingezogen. Durch die Faltung der
Gebäude ergeben sich öffentliche, halböffentliche und private Räume und Höfe. Die
unterschiedliche Behandlung der Fassaden als „urbane Leinwand“ und als „räumliche Landschaft“ unterstreicht den Kontrast zwischen „Innen“ und „Außen“.
Städtebauliches Konzept/ Der Blockrand wird bis auf zwei Zugänge geschlossen und im Inneren um weitere
Bebauungsstruktur Gebäude ergänzt. Die Struktur setzt sich aus 9 Einheiten zusammen, wobei je ein
Treppenhaus zwei Mehrfamilienhäuser verbindet. Gebäudetiefe Einschnitte in den
oberen Geschossen können als Dachterrassen genutzt werden. Sie gliedern den
Block in einzelne Abschnitte und schaffen einen Bezug zur gegenwärtigen Bebauung. Die Ausrichtung und vertikale Staffelung der 2- bis 4-geschossigen Gebäude
ermöglichen maximale Sonneneinstrahlung.
Grün- und Freiraumkonzept Neben öffentlichen und halböffentlichen Außenräumen und Grünflächen verfügt
jede Wohneinheit hofseitig über einen Garten, eine Terrasse, einen Balkon oder einen
Dachgarten. Die gestaffelten Balkone werden von tiefen Pflanzenkästen eingefasst,
die gleichzeitig als Sichtschutz dienen. Die Verfasser verstehen die Summe der
privaten und halböffentlichen Außenbereiche als „räumliche Landschaft“, die den
gesamten Komplex strukturiert.
Erschließung/ruhender Verkehr Die von der Sperberstraße erschlossene Tiefgarage verfügt über die geforderten
Pkw-Stellplätze sowie 25 Aufladestationen für Elektro- und Hybridautos. Neben einer
ebenerdigen Fahrradgarage sind Fahrradstellplätze im Hofbereich vorgesehen.
Architektur/Gestaltung Eine Differenzierung zwischen Innen- und Außenbereichen des Blocks erfolgt über
die Behandlung der Fassaden. Die Straßenfassade, die sich partiell auch in den Block
hinein faltet, wird als zweidimensionale „urbane Leinwand“ verstanden. Eine Verkleidung aus Faserzementplatten erzeugt eine eher raue Anmutung. Die Fassaden-Elemente der einzelnen Wohnungen werden mit individuellen, reliefartigen Ornamenten
versehen, die vom Mieter oder Eigentümer ausgewählt werden können. Die Herstellung dieser Elemente (Betondruckverfahren) erfolgt im Fassaden-Labor, das im EG
des Gebäudekomplexes untergebracht ist und gleichzeitig als Forschungslabor für
neue Materialtechnologien dient. Die eher private und ruhige hofseitige Atmosphäre
wird durch die Verwendung von Holz als Fassadenverkleidung und als Bodenbelag
für Balkone und Terrassen unterstrichen. Die Wohnung werden über außen liegende,
überdachte Treppenräume erschlossen, die in den oberen Geschossen an begrünte
Terrassen mit Sitzgelegenheiten angrenzen.
Wohnungstypen/ Neben dem geforderten Mix aus 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen sind in jeder der
Nutzungsangebote 9 Einheiten Maisonette-Wohnungen vorgesehenen. Diese werden ebenerdig von
außen erschlossen. Dies ermöglicht den unteren Bereich beispielsweise als Büro,
Laden oder gastronomisch zu nutzen. In der Verlängerung der Erschließungskerne
sind ebenerdig so genannte „Flex“-Räume (15 m2) vorgesehen, die entweder mit
angrenzenden Wohnungen verbunden oder separat als Arbeitsräume oder Gästezimmer vermietet werden können. Als ergänzende Nutzungen im EG werden Räume
für Yoga- und Sprachkurse sowie Musikunterricht, aber auch Gastronomie, Büros,
Ateliers, ein Reisebüro, eine Fahrradwerkstatt mit Verleih und eine Kindertagesstätte
vorgeschlagen. Es sind für alle Einheiten Keller mit Abstellräumen geplant.
Energetischer/ Es kommen verschiedene nachwachsende und recycelte Baustoffe zum Einsatz:
Ökologischer Ansatz Holz für Fassaden und Bodenbeläge; der Abbruch der jetzigen Gebäude als Zuschlag
für die Fundamente; Zellstoff aus altem Papier und Flachs als Isolierung für die Fassaden. Dachflächen und Teile der Balkone und Terrassen werden begrünt, um die klimatischen und akustischen Bedingungen in den Wohnungen und im Außenbereich
zu verbessern. Die Ausrichtung und Staffelung der Gebäude ermöglicht maximale
Sonneneinstrahlung und erlaubt eine Reduzierung der benötigten Heizenergie. Die
Nutzung von Fahrrädern wird durch einen Fahrradverleih, eine Fahrradwerkstatt, eine
19
Fahrradgarage und Stellplätze im Außenbereich unterstützt.
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,65 Wohneinheiten Anzahl
2,62 Parkplätze Anzahl
26 234 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
10 483 m2
691 m2
HK 599
141 Geförderte Wohnungen
136 Freifinanzierte Wohnungen
247 Eigentumswohnungen
35 %
34 %
31 %
/Ateliers. Gemeinschaftsräume/
20
SMART # SMARTWOHNEN
HK 599
Leitidee Mit dem Projekt „smartwohnen“ sollen der Imagewandel der Nürnberger Südstadt
weiter unterstützt und der Wohnungsknappheit durch eine verdichtete Bauweise
begegnet werden. Die Verfasser bezeichnen diesen Prozess als „Urban Update“.
Städtebauliches Konzept/ Es wird eine Blockrandbebauung mit einem, den Blockinnenbereich trennenden,
Bebauungsstruktur Riegel vorgeschlagen. So entstehen zwei halböffentliche Freiräume. Die Form des
Gebäudes ist stark aus der umgebenden Bebauung abgeleitet.
Grün- und Freiraumkonzept Der nördliche Hof soll zum Gemeinschaftsgarten werden, der südliche ist eher für
Erholung und als Begegnungsstätte vorgesehen. Die Wohnungen haben Balkone,
Loggien oder Terrassen zur Süd- oder Westseite. Das Dach erhält in einem Abschnitt
eine extensive Dachbegrünung.
Erschließung/ruhender Verkehr Unter dem Gebäude wird eine Tiefgarage geplant, die von der Sperberstraße
erschlossen ist. Weitere Stellplätze sind entlang der Straßen vorgesehen. Die Höfe
sind von der Schilling- bzw. Sperberstraße durch breite Zugänge erreichbar. An der
Pillenreuther Straße wird ein zentraler Fahrradabstellraum geplant. Die Wohnungen
im geförderten Wohnungsbau an der Pillenreuther Straße werden über einen Laubengang auf der Straßenseite erschlossen.
Architektur/Gestaltung Der Blockrand wird an drei Punkten formal an die umgebenden Gebäude angepasst
und somit eine organische Dachlandschaft geschaffen. Durch die Angleichung der
Trauflinie an die der gegenüberliegenden Bebauung wird die Dachlandschaft zusätzlich geformt. Die Wohnungen werden über, an den Fassaden liegende, Treppenhäuser erschlossen. Die Fassaden der einzelnen Gebäudeabschnitte werden unterschiedlich gestaltet (Putz, Beton, Faserzementplatten, Steckmetallpaneele). Nicht
tragende Innenwände werden aus Gipskarton errichtet, was eine hohe Flexibilität in
der Grundrissgestaltung erzeugt.
Die gesamte Struktur ist unterkellert. Neben der Tiefgarage befinden sich dort Abstellräume für die Bewohner.
Wohnungstypen/ An der Pillenreuther Straße und der Galvanistraße werden geförderte Wohnungen
Nutzungsangebote geplant. Die freifinanzierten Wohnungen und die Eigentumswohnungen befinden
sich an der Sperber- und der Schillingstraße sowie im Blockinnenbereich. Es werden
2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen geplant.
Im Erdgeschoss an der Pillenreuther Straße werden kleinere Läden und Ateliers
geplant. An der Ecke Galvanistraße wird ein Nachbarschaftszentrum und ein Café
vorgeschlagen.
Energetischer/ Durch die Ausrichtung der Fensterflächen nach Osten, Süden und Westen sollen
Ökologischer Ansatz solare Wärmegewinne erreicht werden. Das Regenwasser soll auf den Terrassen
aufgefangen, gefiltert und gelagert werden, um dann einen Teil des Wasserbedarfs zu
decken. Das anfallende Grauwasser soll für die Bewässerung der Gärten aufbereitet
werden. Außerdem sollen energiesparende Baumaterialien eingesetzt werden.
21
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
k. A. Wohneinheiten Anzahl
k. A. Parkplätze Anzahl
k. A. Fahrradparkplätze Anzahl
k. A.
k. A.
IS 770
k. A. Geförderte Wohnungen
k. A. Freifinanzierte Wohnungen
k. A. Eigentumswohnungen
k. A.
k. A.
k. A.
/Gemeinschaftsräume, Cafés,
Restaurants, Amphitheater/
22
CONNECTING THE DISCONNECTED
IS 770
Leitidee Die bisherige Blockrandbebauung um eine grüne Mitte wird aufgelöst zu Gunsten
einer Bebauungsstruktur im Zentrum des Areals, das öffentliche und grüne Räume in
den Zusammenhang mit dem umgebenden Stadtraum setzt und damit Integration,
Konnektivität und soziale Integration befördert.
Städtebauliches Konzept/ Drei neue Verbindungsachsen, die die vorhandenen Verkehrspunkte verknüpfen und
Bebauungsstruktur die benachbarte Schule mit dem Kindergarten verbinden, strukturieren das Areal
neu. Drei winkelförmige Baukörper lehnen sich an diese Verbindungsachsen an und
öffnen sich mit großzügigen Freiräumen zum angrenzenden Stadtraum. Die so entstehenden Binnen- und Außenräume sollen flexibel an die Bedürfnisse der Anwohner
angepasst werden und eine gemischte Nutzung dieses Stadtraums garantieren.
Grün- und Freiraumkonzept Die neuen Wegeverbindungen, Promenaden und grünen Plätze werden für verschiedene, formelle und informelle, temporäre Nutzungen ausgewiesen, die für eine
soziale und kulturelle Mischung unter den Anwohnern sorgen sollen. Der so genannte
Speechbuster an der Ecke Sperber-/Schillingstraße wird mit einem Amphitheater
ausgestattet, das für Konzerte, Vorträge und Filmvorführungen genutzt werden kann.
Eine Klangwand trennt den Platz von der Wohnbebauung. Für die übrigen Freiräume
werden gemeinschaftliche Gärten, Sport- und Spielflächen vorgeschlagen.
Erschließung/ruhender Verkehr Die drei neu eingeführten Wegeverbindungen verknüpfen mit dem angrenzenden
Stadtraum und dienen der Erschließung der neuen Gebäude. Aussagen zum ruhenden Verkehr werden nicht getroffen.
Architektur/Gestaltung Es werden unterschiedlich große, unregelmäßig gestapelte Volumen vorgeschlagen,
die über außen liegende Treppen erschlossen werden. Die Gebäude erinnern in ihrer
Formensprache an den Metabolismus der 1960er Jahre.
Wohnungstypen/ Die Verfasser legen großen Wert darauf, den neuen Außenraum mit öffentlichen NutNutzungsangebote zungen, wie ein Gemeinschaftszentrum, ein Café, eine Bäckerei und Ausstellungsräume zu ergänzen. Ziel ist es, einen Stadtbaustein zu entwickeln, der mit vielfältigen
und über den ganzen Tag verteilten Nutzungen einen Beitrag zu einem belebten,
urbanen Quartier leistet.
Im Erdgeschossbereich der Neubauten werden gemeinschaftlich genutzte Räume
eingerichtet, die von verschiedenen Anwohnergruppen zu verschiedenen Tageszeiten als Arbeits- oder Wohnräume genutzt und in der Größe durch das Zusammenlegen verschiedener Räume verändert werden können.
Die neuen Wohneinheiten können ebenfalls in der Größe an unterschiedliche
Bedürfnisse der Bewohner und an die sich verändernden demografischen Verhältnisse angepasst werden. Dabei können beispielsweise Küchen, Wohnbereiche oder
Arbeitszimmer von verschiedenen Bewohnern gemeinsam genutzt werden.
23
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,37 Wohneinheiten Anzahl
1,56 Parkplätze Anzahl
16 268 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
7 596 m2
IV 540
112 Geförderte Wohnungen
100 Freifinanzierte Wohnungen
170 Eigentumswohnungen
35 %
35 %
30 %
–
24
HOF
IV 540
Leitidee Der Entwurf sieht eine ringförmige, nach Norden hin ansteigende Bebauung um
einen öffentlich zugänglichen Innenhof vor. Zentrales Anliegen des Projektes ist es,
verschiedene Möglichkeiten der Interaktion für die Bewohnerschaft zu schaffen. Geeignete Maßnahmen sind eine hohe Durchmischung von Funktionen und Wohnungstypen, sowie ein Erschließungssystem, das viele Wohnungen miteinander verbindet.
Städtebauliches Konzept/ In den unteren drei Geschossen ist die Figur des Rings geschlossen, vom 3. bis zum
Bebauungsstruktur 6. Obergeschoss öffnet sich der Ring, bis im obersten Geschoss nur noch der nordöstliche Abschnitt überbaut ist. Die ringförmige Bebauung erzeugt an den Straßenraum
angrenzende öffentliche Räume, die je nach Lage unterschiedlich genutzt werden.
Entlang der Sperberstraße wird das Gebäude ebenerdig von einem Fuß- und Fahrradweg durchschnitten, der auch den primären Zugang zum Innenhof bildet. Links
und rechts des Weges sind öffentliche und gewerbliche Nutzungen angeordnet, die
größtenteils von der Straße wie auch vom Innenhof zugänglich sind. Auf der östlichen
Seite des Rings ist auch im EG Wohnbebauung vorgesehen.
Grün- und Freiraumkonzept An den jeweiligen Enden des Fahrrad- und Fußweges sind kleine Plätze mit Fahrradstellplätzen geplant. Diese werden über einen breiten Gehweg an der Sperberstraße verbunden und fassen den Bereich der vorrangig öffentlichen Nutzungen.
Grünflächen entlang der Schillingstraße bilden den Übergang zu den ebenerdigen
Wohnungen. Der Innenhof wird als gemeinschaftlicher Platz mit einem begrünten
Hügel gestaltet. Die Wohnungen im EG werden hofseitig über private Gärten erschlossen. Ein Fuß- und Fahrradweg führt in die Tiefgarage. Durch die Rücktreppung der
oberen Geschosse entstehende Dachflächen werden als Dachterrassen genutzt.
Erschließung/ruhender Verkehr Geplant ist eine Tiefgarage mit 90 Pkw-Stellplätzen für Anwohner, 10 öffentlichen
Stellplätzen/Aufladestationen für Elektroautos und Motorradstellplätzen. Alle
Pkw-Stellplätze sollen mit Ladestationen für Elektroautos ausgestattet werden. Die
Zufahrt befindet sich auf dem Platz an der Ecke von Galvani- und Pillenreuther Straße.
Entlang der Sperberstraße sind Parkbuchten vorgesehen.
Architektur/Gestaltung Die innere Struktur des Gebäudes basiert auf einem modularen Raster, das unterschiedliche Grundrisstypen und Wohnungsgrößen ermöglicht. Die abgerundete
Grundform spiegelt sich z. T. in den Grundrissen. Im südlichen und nördlichen Teil des
Gebäudes werden die Wohnungen über jeweils nordseitig gelegene Laubengänge in
Kombination mit vertikalen Treppenhäusern erschlossen. Für die übrigen Wohnungen sind Punkterschließungen vorgesehen. Die Fassade spiegelt in ihrem Aufbau das
modulare Grundrisssystem des Gebäudes. Ebene Fassadenelemente werden mit
Spaltklinker oder Sichtbetonplatten verkleidet. Für geschwungene Flächen ist eine
Verkleidung aus Holzpanelen vorgesehen.
Wohnungstypen/ Der Entwurf weist den geforderten Mix an Wohnungsgrößen nach und schlägt verNutzungsangebote schiedene Grundrissvarianten und Typologien innerhalb eines modularen Systems
vor. Jede Wohneinheit verfügt über einen Balkon. Gemeinschaftsflächen sind vorrangig angrenzend an die gemeinschaftlichen Dachterrassen untergebracht.
Energetischer/ Um das Gebäude nachhaltig zu gestalten, werden Maßnahmen auf der Ebene der
Ökologischer Ansatz Kubatur (Ausrichtung nach Sonneneinstrahlung), der Materialwahl (recycelbare
Materialien mit hohen Isolationswerten) und der technischen Ausstattung (Photovoltaik, Grauwassernutzung, Geothermie) vorgeschlagen. Die modulare Struktur soll
Umnutzungen ermöglichen und die lange Lebenddauer des Gebäudes gewährleisten.
25
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,47 Wohneinheiten Anzahl
1,62 Parkplätze Anzahl
15 577 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
7 471 m2
468 m2
JO 942
84 Geförderte Wohnungen
84 Freifinanzierte Wohnungen
k. A. Eigentumswohnungen
37 %
k. A.
k. A.
/Laden, Café, Büro/
26
PIXELATED COURTYARD
JO 942
Leitidee Die Verfasser möchten mit dem Projekt „pixelated courtyard“ die Individualität fördern und dabei eine größtmögliche Offenheit über Ausblicke schaffen. Dabei soll der
Charakter von Reihenhäusern in einen Wohnblock gebracht werden.
Städtebauliches Konzept/ Es wird eine Blockrandbebauung vorgeschlagen, die an den Ecken abgerundet ist.
Bebauungsstruktur An der Pillenreuther Straße wird die Struktur mit fünf Geschossen geplant, die auf
drei Geschosse an der Schillingstraße abfallen. Das Innere des Blockes und die
Erdgeschosswohnungen sind um 0,5 m angehoben, um gegenüber der Straße eine
größere Privatheit zu erreichen. Während der Block nach außen eine glatte Fassade
mit einzelnen, herausgeschobenen Fensterelementen besitzt, besteht die Innenseite
aus verspringenden bzw. verschachtelten Volumen.
Grün- und Freiraumkonzept Der Innenhof bleibt als Freiraum erhalten. Die Fläche wird wie die Erdgeschosseinheiten um 0,5 m angehoben, um den direkten Zugang aus den Wohnungen zu
gewährleisten. Fünf geschwungene Weg führen zu einem zentralen Platz, der mit
Sitzgelegenheiten und einem Spielplatz ausgestattet ist. Insgesamt werden vier
öffentliche Zugänge von jeder der umgebenden Straßen geschaffen. Die Grünflächen
können auch als private Gartenflächen genutzt werden. Als Puffer zur Straße werden
umlaufend unterschiedlich tiefe Vorgärten geplant.
Erschließung/ruhender Verkehr Unter der Bebauung wird eine Tiefgarage geplant, die über die Treppenhäuser
erschlossen wird. Die Zufahrt befindet sich an der Ecke Schilling-/Sperberstraße.
Insgesamt werden 73 Parkplätze angeboten. Im Straßenraum werden noch einmal
11 Parkplätze geschaffen. Der Straßenverlauf bleibt erhalten.
Architektur/Gestaltung Damit sich das Gebäude visuell in die Umgebung einfügt, wird eine Ziegelfassade
zur Straßenseite vorgeschlagen. Einzelne Fensterelemente sind aus der Fassade
herausgeschoben. Die Hoffassade ist mit einer Vollverglasung gestaltet. Durch den
Versprung bzw. die Verschachtelung der Volumen entstehen teilweise großzügige Terrassen bzw. Loggien. Die Konstruktion basiert auf einem Raster von 2,5 auf 3,75 m.
Als Baumaterial werden Ziegel und Beton vorgeschlagen. Die Wohnungen werden
über zweispännige Treppenhäuser erschlossen.
Wohnungstypen/ An der Ecke Sperber-/Schillingstraße wird ein Café geplant. An der Pillenreuther Straße
Nutzungsangebote befinden sich in den Eckeinheiten Räume für einen Laden und Büros. Es werden
sieben unterschiedliche Wohnungsgrundrisse vorgeschlagen, die zwischen zwei und
fünf Zimmer umfassen (55 bis 130 m2). Die oberen Wohnungen in den höheren Gebäudeteilen sind als Maisonette-Wohnungen geplant. Durch das strukturelle Raster
können auch weitere Grundrisse realisiert werden.
Energetischer/ Die Flachdächer sollen mit Photovoltaik-Elementen ausgestattet und zur ergänzenden
Ökologischer Ansatz Stromversorgung genutzt werden. Durch den hohen Glasanteil der Hoffassade sollen
solare Wärmegewinne erreicht werden. Regenwasser soll vom Dach in einem unterirdischen Tank gesammelt und als Brauchwasser genutzt werden.
27
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,48 Wohneinheiten Anzahl
2,22 Parkplätze Anzahl
20 624 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
10 489 m2
484 m2
JX 793
125 Geförderte Wohnungen
78 Freifinanzierte Wohnungen
150 Eigentumswohnungen
39 %
61 %
/Läden, Café, Büroräume, Werkstatt,
KiTa, Senioren Wohngemeinschaft/
28
URBAN GARDEN
JX 793
Leitidee „Die grüne Mitte wird als Erbe angetreten.“ Die Verfasser begreifen die in der Nürnberger Südstadt und dem Bestandsblock vorhandene Trennung zwischen geschlossenem Wohnblock und grüner Mitte als besondere Qualität, die das Projekt aufgreift.
Städtebauliches Konzept/ Es wird eine geschlossene 5-geschossige bzw. zur Schillingstraße 4-geschossige
Bebauungsstruktur Blockrandbebauung vorgeschlagen, um die Fläche der grünen Mitte zu maximieren.
Auf den öffentlichen Grünbereich entlang der Sperberstraße reagiert der Entwurf
mit einer Blocköffnung an der südwestlichen Kante. Die Öffnung soll als einladende
Geste verstanden werden, die durch ein Café am Platz betont wird.
Grün- und Freiraumkonzept Der neue große Gemeinschaftsgarten wird mit Spielplatz, Sandkasten, Sitzbereich
und Beeten für den Nahrungsmittelanbau sowie mit einem Teich als Retentionsfläche
ausgestattet. Dieser gemeinschaftliche Gartenbereich ist von Fuß- und Radwegen
eingefasst, an die private, höher liegende Gärten angrenzen. Weitere private Außenräume wie Loggien, Balkone, Terrassen und Wintergärten werden den einzelnen
Wohnungen zugeordnet. Fassaden- und Dachflächen der Gebäude werden begrünt.
Im Bereich der südwestlichen Blocköffnung wird ein gemeinschaftlich genutztes,
mehrgeschossiges Gewächshaus vorgeschlagen. Der hier entstehende Platz kann
verschiedene gemeinschaftliche Nutzungen wie Freiluftkino, Gemüsemarkt oder
Flohmarkt aufnehmen.
Erschließung/ruhender Verkehr Die Erschließung des Baublocks erfolgt vom Straßenraum. Private Stellplätze werden
in einer Tiefgarage vorgesehen, die von der Galvanistraße erschlossen wird. Zur
Reduzierung des Verkehrs wird die Galvanistraße als Einbahnstraße, in westlicher
Richtung von der Pillenreuther Straße aus, angebunden.
Architektur/Gestaltung Die Südfassaden werden großzügig verglast, die Nordfassaden weitgehend geschlossen ausgeführt. Zum Straßenraum erhalten die Wohnungen Loggien, zum Blockinnenbereich Balkone.
Wohnungstypen/ Die gemeinschaftliche Garteninitiative der Anwohner im Blockinnenbereich soll über
Nutzungsangebote weitere soziale und gemeinschaftliche Angebote insbesondere in der Erdgeschosszone an der Pillenreuther Straße mit Einrichtungen wie Kindertagesstätte oder
Pflegewohngemeinschaft gestärkt werden.
Entsprechend Ausrichtung und Lage werden drei Wohntypologien mit unterschiedlichen Finanzierungsmodellen entwickelt: Geförderter Wohnungsbau entlang der
stark befahrenen Pillenreuther Straße, die Wohnungen entlang der Sperber- und
Galvanistraße sind frei finanziert und an der Schillingstraße entstehen Eigentumswohnungen. Weitere Wohnungstypen entstehen als „Penthouses“ im obersten
Geschoss. Erdgeschoss und 1. OG werden zu Maisonette-Wohnungen zusammengefasst, entlang der Sperberstraße und der Pillenreuter Straße werden die Erdgeschosse größtenteils als Geschäftsräume genutzt. Die Häuser werden vom Straßenraum
aus erschlossen, die Gebäude sind als Zweispänner organisiert. Alle Wohnungen
werden über einen Treppenraum mit Aufzug erschlossen. Es werden 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen sowie Atelierwohnungen angeboten.
Energetischer/ Die Gebäude werden in Massivbauweise ausgeführt, es wird der energetische
Ökologischer Ansatz Standard für Passivhäuser angestrebt. Zur Optimierung der solaren Gewinne ist die
Südfassade entsprechend großzügig verglast, die Nordfassaden werden weitgehend
geschlossen Die Gebäude werden über Fernwärme beheizt und über zentrale Zuund Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung be- und entlüftet.
29
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,42 Wohneinheiten Anzahl
1,95 Parkplätze Anzahl
16 024 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
6 443 m2
1 778 m2
KD 140
86 Geförderte Wohnungen
64 Freifinanzierte Wohnungen
70 Eigentumswohnungen
k. A.
k. A.
k. A.
/Läden, Café, Büroräume,
Hofgärtnerei, Gemeinschaftsräume/
30
YOURBAN
KD 140
Leitidee Der Entwurf YOURBAN interpretiert die bestehende Wohnbebauung mit ihren privat
genutzten Gärten in einen urbanen Wohnkomplex mit einem gemeinschaftlich
genutzten Quartiershof und privaten Außenräumen in allen Etagen um. Ziel ist es,
das nachbarschaftliche Miteinander zu fördern und eine attraktive Alternative zum
Wohnen im Einfamilienhaus zu bieten.
Städtebauliches Konzept/ Vorgeschlagen wird eine geschlossene Blockrandbebauung, die an zwei Stellen von
Bebauungsstruktur der Blockkante abrückt, um zwei neue öffentliche Plätze zu schaffen. Im Norden
entsteht in Kombination mit der ehemaligen Sackgasse der „Galvaniplatz“, im Osten
die zurückgesetzte „Ladenzeile an der Pillenreuther Straße“ und im Süden gegenüber des bestehenden Grünzugs der „Quartiersplatz am Sperber“. Der Innenhof hat
5 Zugänge zur Straße und soll als halböffentlicher Quartiershof genutzt werden. Die
Bebauung staffelt sich von drei Geschossen an der Schillingstraße bis zu 5 Geschossen an der Pillenreuther Straße.
Grün- und Freiraumkonzept Der Innenhof ist öffentlich zugänglich und in drei verschiedene begrünte Bereiche
unterteilt: einen Kleinkinderspielplatz, einen parkähnlichen Bereich mit vielen Bäumen, Grilldeck, Sitzgelegenheiten und Liegeflächen. Entlang der Pillenreuther Straße
sind Sitzbänke vorgesehen. Der „Galvaniplatz“ kann für Wochen- oder Weihnachtsmärkte und der „Quartiersplatz am Sperber“ von der angrenzenden Gastronomie als
Außenbereich genutzt werden
Erschließung/ruhender Verkehr Der Entwurf sieht eine Tiefgarage mit Zufahrt von der Galvanistraße vor. Weitere
Pkw-Stellplätze befinden sich entlang der Pillenreuther Straße. Mehrere Fahrrad- und
Kinderwagenräume werden ergänzt durch öffentliche Fahrradstellplätze entlang der
Schillingstraße.
Architektur/Gestaltung Die Wohnungen werden über witterungsgeschützte offene Treppenhäuser erschlossen. Hofseitig verfügen die Wohnungen über großzügige Loggien, die zum Teil an
die offenen Treppenhäuser anschließen. Die Loggien verbinden jeweils 2 bis 4 Wohnungen und dienen als Treffpunkt und Gemeinschaftsfläche für die direkte Nachbarschaft. Straßenseitig sieht der Entwurf eine Lochfassade mit horizontalen Fensterformaten vor. Zum Hof hin sind geschosshohe Fenster und gläserne Brüstungen für
die Loggien vorgesehen. Zu beiden Seiten sind die Fenster mit grün gestrichenen,
hölzernen Sonnenschutzelementen versehen. Im EG sind zu beiden Seiten großformatige, geschosshohe Fenster geplant.
Wohnungstypen/ Der Entwurf sieht einen Mix aus 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen vor. Die Wohn- und EssNutzungsangebote bereiche grenzen unmittelbar an die Loggien an; die Küchen können offen gestaltet
werden. Ein übergeordnetes Konstruktionsraster ermöglicht das Zusammenlegen
von Wohnungen. Zudem lässt sich der Wohnraum erweitern, indem Teile der Loggien
einzelnen Wohnungen zugeschlagen werden. Im EG sind neben gewerblichen und
gastronomischen Nutzungen zwei flexibel nutzbare Gemeinschaftsräume vorgesehen, die sich zum Hof hin öffnen lassen. Angrenzend an den Spielbereich ist ein
gemeinschaftlicher Spielraum geplant.
31
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,52 Wohneinheiten Anzahl
2,5 Parkplätze Anzahl
23 904 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
12 551 m2
235 m2
LC771
151 Geförderte Wohnungen
140 Freifinanzierte Wohnungen
302 Eigentumswohnungen
41 %
38 %
21 %
/Gewerbe/
32
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
LC771
Städtebauliches Konzept/ Die umgebende Bebauung der Südstadt wird aufgegriffen und eine viergeschossige,
Bebauungsstruktur 12,5 m tiefe Blockrandbebauung mit zurückgesetztem Staffelgeschoss geplant. Der
Blockinnenbereich bleibt als Freiraum erhalten und wird mit Bäumen bepflanzt.
Grün- und Freiraumkonzept Der Innenhof wird in einem, parallel zur Bebauung verlaufenden, Ring mit Bäumen
bepflanzt. Im Zentrum befindet sich eine Rasenfläche. Die Erdgeschosswohnungen
haben durch Hecken abgetrennte, private Gärten. Entlang der Fassade Sperber-/
Schilling- und Galvanistraße werden kleine Vorgärten geplant. Der Innenbereich ist
über die durchgesteckten Treppenhäusern erreichbar. Eine Hofzufahrt wird an der
Schillingstraße geplant.
Erschließung/ruhender Verkehr Die Gebäude und ein Teil des Innenhofes sind mit einer Tiefgarage mit 140 Stellplätzen unterkellert, in der auch Fahrradkeller geplant werden. Die Ein- und Ausfahrt
befindet sich an der Ecke Sperber-/Schillingstraße. Im Blockinnenbereich werden
zusätzliche Fahrradstellplätze angeboten.
Architektur/Gestaltung Die Baukörper sind viergeschossig mit einem fünften, zurückgesetzten Staffelgeschoss. Das Erdgeschoss und der Blockinnenbereich sind gegenüber dem Straßenniveau um 0,5 m angehoben. Die Fassaden sind mit Klinker und Putz verkleidet,
wobei die Hoffassade in den unteren vier Geschossen durchgehend als Ziegelfassade
ausgebildet ist. Die Straßenfassaden sind unterschiedlich gestaltet. Das Baumaterial
für die Außenwände sind Porotonziegel, die Wohnungstrennwände, Aufzugschächte
und Treppenhäuser werden wie das Erdgeschoss aus Stahlbeton errichtet.
Wohnungstypen/ Die geförderten Wohnungen befinden sich im Bereich Galvanistraße und Pillenreuter
Nutzungsangebote Straße. Die freifinanzierten Mietwohnungen sind an der Sperberstraße und die Eigentumswohnungen entlang der Schillingstraße. Es werden 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen angeboten. Die 2-Zimmer-Wohnungen und die Eckwohnungen sind jeweils
nur zur Hof- oder zur Straßenseite hin orientiert. Die anderen Wohnungen nehmen
die gesamte Tiefe des Gebäudes ein und besitzen zu beiden Seiten Balkone. Die
Wohnungen sind um einen zentralen Wohnraum organisiert. Zwei bis vier Wohnungen
werden über ein Treppenhaus erschlossen. Im Untergeschoss befinden sich Kellerräume für die Bewohner. Im Erdgeschoss werden in den Eckeinheiten eine Boutique,
ein Café und eine Büroeinheit vorgeschlagen. Die einzelnen Hausabschnitte besitzen
Müllräume an der Straßenseite.
Energetischer/ Auf ein Wärme-Dämm-Verbund-System wird verzichtet. Es wird eine dezentrale
Ökologischer Ansatz Wohnraumlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung vorgesehen. Auf dem Dach
werden Solarkollektoren geplant. Eine Geothermieanlage kann im Blockinnenbereich
installiert werden. Die Tiefgarage wird natürlich belüftet. Alle Fahrradabstellräume
sind mit Ladestationen für E-Bikes ausgestattet.
33
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,4 Wohneinheiten Anzahl
1,94 Parkplätze Anzahl
16 544 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
7 393 m2
705 m2
LU 248
106 Geförderte Wohnungen
83 Freifinanzierte Wohnungen
96 Eigentumswohnungen
37 %
34 %
29 %
/Läden, Café, Kindergarten,
Workshopräume, Co-working-spaces/
34
MEET THY NEIGHBOR
LU 248
Leitidee Das Projekt versteht sich als Neuinterpretation des städtischen Blocks. Auf dem
Areal werden 5 unterschiedliche Wohntypologien in Kombination mit differenzierten
Freiraumangeboten zu einer durchlässigen und porösen städtischen Blockstruktur
arrangiert. Soziale Treffpunkte im öffentlichen Raum sollen das Areal zum Stadtraum
öffnen und die Gemeinschaft unter den neuen Bewohnern stärken.
Städtebauliches Konzept/ Im nördlichen Bereich an der Galvanistraße entsteht ein Stadtplatz, ein neungeBebauungsstruktur schossiger Wohnturm markiert hier den neuen Stadtraum. Entlang der Pillenreuther
Straße schließt ein 6-geschossiger Baukörper den Block zum Straßenraum. An der
Kreuzung Sperberstraße besetzt ein 5-geschossiger Gebäudeblock mit Atrium die
Ecke. Eine viergeschossige Wohnzeile mit Wintergärten begrenzt den Straßenraum
an der Sperberstraße. Entlang der Schillingstraße werden städtische Reihenhaustypen mit individuellem Zugang von der Straße und großzügigen, angehobenen
Terrassenflächen zum Blockinnenbereich vorgeschlagen. Jeweils an den Eckpunkten
öffnet sich der Block zum Stadtraum.
Grün- und Freiraumkonzept An der Galvanistraße entsteht ein städtischer Platz, die Zugänge zum Blockinnenbereich werden mit öffentlichen und gemeinschaftlichen Nutzungen belegt. Im
Blockinnenbereich werden gemeinschaftlich genutzte Kleingärten und Sitzbereiche
sowie private Terrassenbereiche vorgeschlagen. Zur Reihenhausbebauung an der
Schillingstraße wird das Erdreich aufgeschüttet, hier werden höher gelegene, private
Terrassenbereiche vorgeschlagen. Die Übergangsbereiche zwischen Stadtraum und
Blockinnern werden mit gemeinschaftlichen Funktionen wie Spielplatz, Sitzbereich
oder Werkstätten im Außenraum belegt.
Erschließung/ruhender Verkehr Die Erschließung der Gebäude erfolgt vom Straßenraum. Wohnturm, die Zeile an der
Pillenreuther Straße und der Atriumblock erhalten PKW-Stellplätze in einer Tiefgarage, die von der Schillingstraße im nördlichen Bereich erschlossen wird. Die Reihenhäuser erhalten ebenerdige Stellplätze unter den höhergelegenen Terrassen, hier
werden zusätzliche Abstellräume vorgeschlagen. Die Bebauung an der Sperberstraße
wird in einer, um ein halbes Geschoss abgesenkten Stellplatzanlage unterparkt.
Architektur/Gestaltung Es werden monolithische Baukörper mit Lochfassaden vorgeschlagen, die sich mit
großen Einschnitten, verglasten Treppenräumen und Wintergärten zum Straßenraum
ebenso wie zum Blockinnenbereich öffnen und Durchlässigkeit erzeugen.
Wohnungstypen/ Es werden 5 Wohntypologien für unterschiedliche Lebensstile vorgeschlagen, die mit
Nutzungsangebote bestimmten Qualitäten auf den umgebenden Stadtraum antworten. Atriumblock und
die Wohnzeile an der Sperberstraße werden im geförderten Mietwohnungsbau mit
2- bis 4-Zimmer-Wohnungen errichtet. Das Atrium wird über eine offene Treppe und
einen Galeriegang erschlossen. Je Etage sind 6 Wohnungen angebunden. Die Wohnzeile an der Sperberstraße ist über 4 Treppenräume mit Aufzug erschlossen, 3 Aufgänge sind als Zweispänner, der Kopfbau als Einspänner organisiert. Die städtischen
Reihenhaustypen werden gestapelt. Die Einheiten EG/1.OG erhalten individuelle Eingänge, von der Straße erschlossen, die Einheiten 2.OG/3.OG werden über gemeinschaftliche Treppenräume erschlossen. Sie werden als Eigentums- bzw. freifinanzierte
Mietwohnungen errichtet. Der Wohnturm ist ebenfalls für Eigentumswohnungen
vorgesehen und bietet je Geschoss entweder zwei 2-Zimmer-Wohnungen, ein Apartment und eine 3-Zimmer-Wohnung oder eine großzügige 4-Zimmer-Wohnungen auf
der gesamten Fläche. An der Pillenreuther Straße werden 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen als Miet- und Eigentumswohnungen vorgeschlagen. Sie werden zur Straße hin
über verglaste Treppenräume mit angegliederten Wintergärten erschlossen.
Entlang der Pillenreuther Straße sowie am neuen öffentlichen Platz an der Galvanistraße werden die Erdgeschosszonen gewerblich oder gemeinschaftlich genutzt. Am
Platz entsteht ein Café. Der Atrium-Block bietet im Erdgeschoss Co-Working-Bereiche
an. Bei Bedarf können die gemeinschaftlichen Einrichtungen in Wohneinheiten umgewandelt werden.
35
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,51 Wohneinheiten Anzahl
1,83 Parkplätze Anzahl
13 101 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
6 637 m2
1 742 m2
MB 188
92 Geförderte Wohnungen
k. A. Freifinanzierte Wohnungen
45 Eigentumswohnungen
k. A.
k. A.
k. A.
/Läden, Café, Ateliers, Werkstatt,
Kino, Moschee, Gemeinschaftsräume/
36
300 IM WEGGLA
MB 188
Leitidee Das Projekt „300 im Weggla“ möchte Nürnberg Süd mit einer ästhetisch und typologisch unabhängigen Architektur die Möglichkeit bieten, sich neu zu erfinden. Das
ebenerdig durchlässige Sockelgeschoss richtet sich mit verschiedenen Nutzungen
an die Bewohnerschaft, die direkte Nachbarschaft sowie das gesamte Viertel.
Städtebauliches Konzept/ Es wird eine ringförmige Wohnbebauung auf einem Sockelgeschoss vorgeschlagen.
Bebauungsstruktur Das Sockelgeschoss folgt den bestehenden Blockrändern und beherbergt ein
Spektrum öffentlicher, halböffentlicher und kommerzieller Nutzungen, die in z. T.
frei eingestellten Räumen untergebracht werden. Es reagiert unterschiedlich auf
die Potenziale der vier angrenzenden Straßen. Entlang der Pillenreuter Straße sind
kleinteilige Laden- und Gewerbeeinheiten vorgesehen, entlang der Sperberstraße
unter anderem ein Gründerzentrum und ein Café und an der Schillingstraße Ateliers,
Werkstätten und Garagen.
Grün- und Freiraumkonzept Der Innenhof wird durch das Sockelgeschoss gefasst. Der südliche Teil steht den
Bewohnern und Nachbarn aus der Umgebung gleichermaßen offen und sieht Aufenthaltsmöglichkeiten und Angebote für Jugendliche vor. Der nördliche Teil des Hofs
dient mit Kleinkindspielplatz, angrenzend an eine Kita, einem Gemeinschaftsraum
und einem Waschsalon vorrangig den Bewohnern. Ein zentraler Platz wird von Grünflächen eingefasst. Die Dachflächen des Sockelgeschosses sind als gemeinschaftliche Terrassen geplant.
Erschließung/ruhender Verkehr Eine Tiefgarage mit Zufahrt von der Schillingstraße umfasst die notwendige Anzahl
Stellplätze, kann jedoch bei einer künftigen Reduktion von Privatfahrzeugen in
Kellerabteile umgewandelt werden. Auf der Nordseite befinden sich im Sockel eine
Fahrradwerkstatt und eine Carsharing-Station.
Architektur/Gestaltung Die Höhe des Bauvolumens variiert zwischen 4 und 6 Geschossen, die Ringstruktur
löst sich nach oben hin zu einer Dachlandschaft auf. Erschließung und Wohnungstypen unterscheiden sich je nach Lage. Entlang der Pillenreuther Straße dient die
Laubengangerschließung als abschirmendes Element. Bei den südlich gelegenen
Wohnungen wechselt die Erschließung auf die nördliche Hofseite. Die niedrigeren
Bauteile entlang der Schillingstraße werden punktförmig erschlossen, um eine
Ost-West-Ausrichtung zu ermöglichen. Der Sockel sowie die Trennwände zwischen
Wohnungen und Laubengang, Fluchttreppen und Aufzugschächte sind in Massivbauweise konzipiert. Die Wohneinheiten sollen mit verschiedenen Holzbauweisen
realisiert werden: Schotten aus Massivholz (CLT), Außenwände in Holzrahmenbauweise und freispannende Decken in Holz-Beton-Verbundbauweise. Die Pläne zeigen
eine Lochfassade mit variierenden Fenstergrößen. Die Wohnung erhalten je nach
Größe einen oder mehrere kleine Balkone.
Wohnungstypen/ Es wird ein Spektrum an unterschiedlichen Wohnungstypen mit 1 bis 5 Zimmern anNutzungsangebote geboten, die je nach Lage im Bebauungsring mit unterschiedlicher Ausrichtung und
Erschließung auf die städtebauliche Situation und Sonneneinfall reagieren. Im Südosten werden einige Maisonette-Wohnungen vorgeschlagen, entlang der Schillingstraße nach außen orientierte Kleinwohnungen sowie eine aufgelockerte Dachbebauung.
Energetischer/ Vorgesehen ist die Verwendung von nachwachsenden und recycelfähigen
Ökologischer Ansatz Materialien.
Wirtschaftlichkeit Der hohe Vorfertigungsgrad der Bauteile ermöglicht eine kurze Bauzeit. Keine weiteren Angaben zur Wirtschaftlichkeit.
37
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,54 Wohneinheiten Anzahl
2,16 Parkplätze Anzahl
18 631 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
11 412 m2
3 807 m2
MD 050
128 Geförderte Wohnungen
101 Freifinanzierte Wohnungen
k. A. Eigentumswohnungen
25 %
k. A.
k. A.
38
NÜRNBERGER KAMMERSPIELE
MD 050
Leitidee Die Verfasser möchten die klassische Blockrandbebauung neu interpretieren. Im
Unterschied zu den umliegenden Blöcken wird der Innenbereich als öffentliche
Freifläche geplant, auf der Interaktionen zwischen Bewohnern und Nicht-Bewohnern
ermöglicht werden soll.
Städtebauliches Konzept/ Die Verfasser schlagen eine fünfgeschossige Blockrandbebauung vor, die an drei
Bebauungsstruktur Ecken gefast ist. Der Innenbereich wird durch vier zweigeschossige Portale an den
Fasen erschlossen. Im Blockinneren gliedern trapezförmige Ausbuchtungen an der
Fassade, die unter anderem die Zugänge zu den Gebäuden enthalten, den Freiraum.
Im Sockelgeschoss werden kleinere Einheiten für Geschäfte (Pillenreuther Straße)
oder Büro-/Wohnungs-Kombinationen (Schillingstraße) geplant, die sowohl von der
Straßen- als auch von der Hofseite zugänglich sind.
Grün- und Freiraumkonzept Die Dächer werden als halböffentliche Dachterrassen geplant. Die bauliche Struktur
teilt den öffentlichen Freiraum im Blockinneren in kleinere Bereiche.
Erschließung/ruhender Verkehr Es wird eine Tiefgarage mit 101 Stellplätzen geplant. Die Zufahrt befindet sich an der
Sperberstraße (Ecke Schillingstraße). Die Treppenhäuser der Wohngebäude werden
an die Tiefgarage angebunden. Die Zugänge zu den Gebäudeteilen befinden sich im
Innenbereich. Jeweils drei bis fünf Wohnungen werden über einen Kern erschlossen.
Architektur/Gestaltung Die Außenfassaden werden durch trapezförmige Erker gegliedert, die im fünften
Obergeschoss mit Balkonen abschließen. Die Fassade soll tragend aus Fertigteilen
errichtet werden. Als zentraler Raum der Wohnungen wird der Korridor gesehen.
Dieser wird als eigenständiger Raum begriffen und kann z.B. als Essbereich genutzt
werden. Alle anderen Räume werden über ihn erschlossen. Durch die Gebäudeform
bedingt, sind die Grundrisse zum Teil sehr verschachtelt.
Wohnungstypen/ Das Sockelgeschoss bietet Räume für unterschiedliche kommerzielle Nutzungen
Nutzungsangebote (Bäckerei, Apotheke, Ateliers). Die Wohnungen sind zwischen 65 und 130 m2 groß
und beinhalten zwei bis vier Zimmer. Die Wohnungen im geförderten Wohnungsbau
werden in Clustern in der Struktur angeordnet, wobei ein Cluster an der Pillenreuther
Straße und einer an der Schillingstraße lokalisiert ist. Alle Wohnungen haben Balkone
oder Loggien, die zum Teil zweigeschossig ausgebildet werden.
Energetischer/ Das Gebäude wird als Passivhaus geplant.
Ökologischer Ansatz
Wirtschaftlichkeit Die Verfasser möchten die Anzahl an Aufzügen und Erschließungskernen reduzieren,
um Kosten zu sparen.
39
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,32 Wohneinheiten Anzahl
1,41 Parkplätze Anzahl
12 634 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
5 820 m2
486 m2
ME 053
83 Geförderte Wohnungen
53 Freifinanzierte Wohnungen
18 Eigentumswohnungen
36 %
37 %
27 %
/Lebensmittelmarket, Café,
Waschsalon, Multifunktionaler Raum/
40
THE OPEN BLOCK-HOUSE
ME 053
Leitidee Ziel des Entwurfs ist es, die typische Atmosphäre der Nachbarschaft zu erhalten und
gleichzeitig einen neuen Ort der Identifikation herzustellen Der neue Stadtblock sieht
sich zusammen mit dem Stadtzentrum Südpunkt und der Schule im Osten sowie
der Kirche im Westen als weiterer Stadtbaustein mit Wiedererkennungswert für das
öffentliche Leben in der Nachbarschaft der Nürnberger Südstadt.
Städtebauliches Konzept/ Das Projektgebiet wird mit einem rechtwinkligen, streng geometrischen Stadtblock
Bebauungsstruktur neu bebaut. Die neue Blockrandbebauung orientiert sich in seiner Ausrichtung an
der Pillenreuther Straße und weicht an Sperber- und Schillingstraße vom Straßenraum zurück. Hier entsteht ein grüner Stadtplatz, der sich zur Kirche hin in das westliche Quartier öffnet. Um eine Verbindung mit dem umgebenden Stadtraum herzustellen, wird der neue Stadtblock zur Straßenecke Galvanistraße/Schillingstraße
geöffnet und mit einer großzügigen Öffnung im Erdgeschoss an der Sperberstraße
zum neuen Stadtplatz durchlässig gestaltet.
Grün- und Freiraumkonzept Der Blockinnenbereich wird mit kleineren Gebäuden für gemeinschaftliche Einrichtungen wie Kindertagesstätte, Fahrradabstellraum, Gemeinschaftsküche und
Recyclingräume besetzt. Zwischen diesen Hofgebäuden entstehen Außenbereiche
für gemeinschaftliche Nutzungen wie ein kleiner Gemeinschaftsgarten, ein Sitzbereich und ein öffentlicher Hofbereich. Der neue öffentliche Platz auf der Westseite
der neuen Bebauung wird zu einem Skater-Park mit Erholungsbereich. Zudem ist der
Außenraum des gesamten Grundstücks in einem regelmäßigen Raster mit Bäumen
bepflanzt. Dieser neue öffentliche Raum liegt der Grünfläche an der Sperberstraße
gegenüber und ergänzt das nachbarschaftliche Angebot der öffentlichen Parks mit
Budapester Platz und Hummelsteiner Park.
Erschließung/ruhender Verkehr Durch die neue Blockbebauung wird ein neuer Radweg geleitet, der an die Radwege
in der Umgebung anschließt. Parkplätze werden in einer Tiefgarge angeboten, die
von der Schillingstraße erschlossen ist.
Architektur/Gestaltung Entsprechend dem vorhandenen „Hofhauskonzept“ grenzen die auf den Stadtraum
ausgerichteten Fassaden den Block klar ab, wohingegen die auf den Innenraum
ausgerichteten Fassaden mehr geöffnet und begrünt sind. Der streng geometrische
5-geschossige Block erhält ein zum Straßenraum geneigtes Pultdach, das von einer
Traufhöhe von 14,70 m an der Galvanistraße auf 11,20 m an der Sperberstraße
abfällt. Die Fassenbekleidung wird in die Dachflächen geführt, um eine einheitliches
Erscheinungsbild zu erzeugen. Zum Straßenraum werden Lochfassaden mit größeren
Einschnitten für Terrassen und geschossübergreifende Verglasungen ausgebildet.
Zum Blockinnern präsentieren sich die Fassaden 6-geschossig, mit raumhohen
Verglasungen und Loggien sowie Terrasseneinschnitten. Vor die Fassade gehängte
Boxen greifen die Typologie der in den Blockinnenbereich gestellten Container auf.
Wohnungstypen/ Die Gebäude sind überwiegend als Zweispänner organisiert und über einen TreppenNutzungsangebote raum mit Aufzug erschlossen. Die zur Sperberstraße orientierten Wohnungen sind
als Maisonettes geplant und werden über einen zum Hof orientierten Laubengang
erschlossen. Den Treppenräumen werden in verschiedenen Geschossen gemeinschaftliche Terrassenräume zugeordnet. Das Wohnungsangebot reicht von 1-Zimmer
bis 5-Zimmer-Wohnungen. Es werden unterschiedliche Wohnmodule angeboten,
wobei jedes Modul mit einer „Raumbox“ in Gebäudetiefe bei Bedarf um weitere
Innenräume und einen zusätzlichen Außenbereich erweitert werden kann.
Im Erdgeschoss der neuen Bebauung werden Räume für gemeinschaftliche Aktivitäten wie Waschraum, Fitnessstudio, Versammlungsraum und Fahrradwerkstatt
sowie für ein Geschäft für lokale Lebensmittel und Pflanzen vorgesehen. So soll der
Innenhof zu einer Plattform von sozialem Leben, zu einem „Bürgerzentrum“, zu einer
Art öffentlicher Platz werden.
Energetischer/ Die als Loggia genutzten Außenräume sollen als Pufferzonen gegen Wärmeverlust
Ökologischer Ansatz dienen.
41
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,59 Wohneinheiten Anzahl
2,41 Parkplätze Anzahl
25 591 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
13 878 m2
2 350 m2
MF 217
208 Geförderte Wohnungen
125 Freifinanzierte Wohnungen
k. A. Eigentumswohnungen
33 %
33 % 33 %
/Läden, Café, Kindergarten,
Hausgemeinschaftsraum/
42
SÜDBERG
MF 217
Leitidee Durch ein subtraktives Verfahren wird ein Gebäudevolumen geschaffen, das die
Typologie der Blockrandbebauung aufgreift. Ausgehend vom möglichen Maximalvolumen werden drei Ecken beschnitten und ein Innenhof eingefügt. Es entsteht eine
4-bis 6-geschossige Blockrandbebauung mit skulpturaler Form: der „Südberg“
Städtebauliches Konzept/ Durch die Kappung von drei Ecken des Gebäudevolumens entstehen Giebelfassaden,
Bebauungsstruktur welche die drei Hauptzugänge zum Hof und zu den Wohnungen markieren. Es
werden öffentliche Räume geschaffen, die auf die städtebaulichen Gegebenheiten
reagieren. Im Norden entsteht in Kombination mit der entfallenden Sackgasse der
Galvanipark; Richtung Sperberstraße wird der angrenzende grüne Platz gefasst.
Richtung Südpunkt entsteht ein Platz, der die Bedeutung des Südpunkts für das
Viertel unterstreichen soll. Die Giebelfassaden organisieren darüber hinaus die
Höhenversprünge des Gebäudevolumens. Entlang der belebten Pillenreuther- und
Sperberstraße sowie angrenzend an den Galvanipark werden öffentliche Funktionen
wie Läden und Cafés und eine Kita untergebracht. An der Schillingstraße sind Hochparterre-Wohnungen vorgesehen.
Grün- und Freiraumkonzept Der Innenhof wird als „grünes Tal“ des „Südbergs“ geplant. Neben der Gestaltung
des öffentlich zugänglichen Innenhofs mit Grünflächen, Bäumen, Badebrunnen sowie einem Sand- und Spielbereich, ist eine Begrünung der Hoffassaden vorgesehen.
Dies geschieht über geschwungen Pflanzkästen, die in die Geländer der Laubengänge
integriert sind. An den Zugängen zum Hof sollen im Straßenraum Trinkbrunnen
installiert werden. Die Wohnung in den oberen Geschossen erhalten jeweils einen
straßenseitigen Balkon, die Wohnungen im EG eine hofseitige Terrasse. Der geplante
Galvanipark wird begrünt.
Erschließung/ruhender Verkehr Eine Tiefgarage mit Zufahrt von der Sperberstraße verfügt neben Parkflächen
über Abstellräume für die Bewohner. Im Straßenraum sowie in der Tiefgarage sind
Stellplätze für Carsharing reserviert. Vier ebenerdige Fahrradgaragen befinden sich
unmittelbar angrenzend an die Hofzugänge.
Architektur/Gestaltung Die Wohnungen werden über hofseitige Laubengänge erschlossen. Die vertikale
Erschließung grenzt an die insgesamt vier Durchgänge zum Hof an. Die konzeptionelle Idee des Gebäudes als „Südberg“ mit „grünem Tal“ spiegelt sich in der Wahl
der Materialien und der deutlichen Unterscheidung zwischen Straßen- und Hoffassaden wider. Straßenseitig erhält der Block eine Lochfassade in Backstein. Die
einzelnen „Gebäude“ innerhalb des Blocks sind durch variierende Balkongeländer
unterscheidbar. Die Fassaden des Innenhofs werden durch die geschwungenen
Brüstungen der Laubengänge mit integrierten Pflanzkästen bestimmt. Bis auf die
Eingangstüren sind die Fassaden entlang der Laubengänge verglast. Eine durchgesteckte Bank im Fensterbereich verbindet das Innen und Außen. Seitliche Schotten
zwischen den Wohnungen gewähren Sichtschutz und definieren den jeweiligen
privaten Terrassenbereich. Die Sanitär- und Nebenräume sind einheitlich über alle
Geschosse innen liegend angeordnet und organisieren die Grundrisse.
Wohnungstypen/ Die Grundrisse der durchgesteckten Wohnungen basieren auf einem durchgängigen
Nutzungsangebote Schottensystem im Abstand von 3,60 m. Der Entwurf sieht den geforderten Mix
verschiedener Wohnungsgrößen vor. Die Wohnungsgrößen lassen sich bei Bedarf
anpassen. An den Gebäudeecken sind großzügigere Wohnungen und in den oberen
Geschossen Maisonettes geplant. Angrenzend an den Hof sind im EG Gemeinschaftsräume für die Bewohner vorgesehen.
Energetischer/ Neben den geforderten Maßnahmen zur Reduzierung der Verbrauchsenergie sollen
Ökologischer Ansatz Materialien der abzureißenden Gründerzeitbebauung wieder verwendet werden
(Backsteine aus dem Sockel, Dacheindeckung mit Bieberschwanzziegeln). Die recycelten Materialien sollen gleichmäßig unter die Neuen gemischt werden. Wärme- und
Stromerzeuger sind auf den inneren Dachflächen vorgesehen.
Wirtschaftlichkeit Maßnahmen in der Bauweise zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit: Schottenbauweise, 43
vorgefertigte Elemente, lediglich 4 vertikale Erschließungen.
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,46 Wohneinheiten Anzahl
1,82 Parkplätze Anzahl
15 324 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
6 530 m2
1 451 m2
MH 407
101 Geförderte Wohnungen
71 Freifinanzierte Wohnungen
101 Eigentumswohnungen
k. A.
k. A.
k. A.
/KiTa, Gewerbe/
44
BLOCKPARTY
MH 407
Leitidee Die Verfasser schlagen eine städtebauliche Gesamtstrategie für die Nürnberger Südstadt vor. Dabei soll der multikulturelle, heterogene Charakter des Stadtteils erhalten
bleiben. Das Wettbewerbsgrundstück selbst sehen sie als Blockrand mit grüner Mitte,
den sie durch einen städtischeren Block ersetzen.
Städtebauliches Konzept/ Die Südstadt soll städtebaulich und architektonisch weitergebaut werden. ExempBebauungsstruktur larisch wird die Strategie zur Nachverdichtung der Bebauungsblöcke der Südstadt
erläutert. Leere Grundstücke sollen sukzessive durch raumbildende Bepflanzungen
oder bauliche Lückenschließungen stärker zu Blöcken umgewandelt werden. In
einem nächsten Schritt sollen die Sekundärnutzungen im Blockinneren rückgebaut
werden. Das Ergebnis ist eine Blockrandbebauung mit großer Freifläche im Innenbereich. Entsprechend dieser Strategie schlagen die Verfasser auf dem Grundstück
eine viergeschossige Blockrandbebauung vor. Der Innenbereich wird zur gemeinschaftlichen Freifläche.
Grün- und Freiraumkonzept Der Grünbereich an der Sperberstraße westlich vom Wettbewerbsgrundstück wird
durch Neupflanzungen und Umgestaltung zu einem geschlossenen grünen Block.
Frei positionierbare Sitzgelegenheiten schaffen hier die Möglichkeit, diesen Block
unterschiedlich zu bespielen.
Die Freifläche im Blockinneren ist als halböffentlicher bzw. gemeinschaftlicher
Grünbereich geplant, den sich die Bewohner aneignen sollen. Er ist gegenüber dem
Straßenniveau um 0,6 m erhöht und wird über vier Zugänge (Pillenreuther Straße,
Sperberstraße, zwei von der Schillingstraße) erschlossen. Diese Erschließung ist nicht
barrierefrei, da sie einen Höhenunterschied von 40 cm mit Hilfe von Stufen überwindet.
Erschließung/ruhender Verkehr Der westliche Gebäudeteil ist mit einer Tiefgarage unterkellert. Die Zufahrt befindet sich am nördlichen Ende, von der Verlängerung der Galvanistraße. Es werden
71 Stellplätze angeboten. An den Hauseingängen werden Fahrradabstellräume
geplant, die Platz für 101 Fahrräder bieten.
Architektur/Gestaltung Der Blockrand wird entsprechend der Baulinie geschlossen. Der westliche Gebäudeteil, der auch die Tiefgarage enthält, wird um 1 m erhöht, da sich dort auch im
Erdgeschoss Wohnungen befinden. Die Räume an der Pillenreuther Straße und der
Sperberstraße sind auf Straßenniveau. Die Durchgänge zum Hof sind zugleich die
Zugänge zur internen Erschließung. Diese wird über umlaufende Laubengänge auf
der Hofseite bzw. entlang der Pillenreuther Straße auf der Straßenseite realisiert. Die
vertikale Erschließung wird über eine spiralförmige Freitreppe bzw. Aufzüge in jedem
der vier Aufgänge geschaffen. Der Laubengang besitzt gegenüber den Wohnungseingängen eine Aufweitung, die als Balkon für die Bewohner nutzbar ist. Im Erdgeschoss
gibt es zudem direkte Zugänge über drei Stufen zur Freifläche. Zusätzlich werden
insgesamt vier, zweigeschossige Gemeinschaftsbereiche an den Erschließungsknoten geplant, die von den Bewohnern nach vorheriger Reservierung genutzt werden
können. Die Wohnungen sind sowohl zur Straßenseite, als auch zum Laubengang
vollverglast. Die Küche und die Bäder befinden sich an der Erschließung, die Schlafräume sind auf der privateren Seite angeordnet.
Wohnungstypen/ An der Sperberstraße wird eine Kita vorgeschlagen, die fast den gesamten südlichen
Nutzungsangebote Gebäudeteil einnimmt. Entlang der Pillenreuther Straße werden flexibel nutzbare
Gewerbeeinheiten (Cafés, Geschäfte etc.) geplant. Die Grundrisse sind jeweils um ein
halbes Achsmaß zueinander versetzt. Die Größe der Wohnungen bzw. der Wohnungsmix ist modular veränderbar, indem Räume flexibel der einen oder anderen Wohnung
zugeordnet werden können.
Energetischer/ Durch die Erhöhung des westlichen Gebäudeteils kann die Tiefgarage natürlich
Ökologischer Ansatz belüftet werden. Der Laubengang und die Erschließung werden als eigenständige
Konstruktion vor die thermische Hülle gestellt. Die Gebäudehülle soll hoch wärmegedämmt ausgeführt werden. Durch die großen Fensteröffnungen können solare
Wärmegewinne erzielt werden.
45
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,45 Wohneinheiten Anzahl
2,27 Parkplätze Anzahl
20 282 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
6 998 m2
2 823 m2
ND 588
k. A. Geförderte Wohnungen
k. A. Freifinanzierte Wohnungen
k. A. Eigentumswohnungen
k. A.
k. A.
k. A.
/Gemeinschaftsräume,
frei genutzte Räume/
46
ComMuniQue
ND 588
Leitidee Das neue Gebäude soll eine hohe Bewohnerdichte mit einem Maximum an Freifläche
ermöglichen. Gleichzeitig soll das Gebäude mit einem flexiblen, modularen System
an die Bedürfnisse der Bewohner und an unterschiedliche Nutzungen in der Zukunft
anpassbar sein. Dafür werden die Wohneinheiten als zusammenhängende Raumfolge
gestaltet, sodass die Größe der Wohnungen durch das Zuschalten oder Wegnehmen
von flexibel nutzbaren Räumen veränderbar ist.
Städtebauliches Konzept/ Es wird ein 6-geschossiger kompakter Baublock vorgeschlagen, dessen GebäudeBebauungsstruktur ecken als Rundform ausgebildet werden, um den Stadtraum in das Quartier fließen
zu lassen. Der Neubau ist aufgeständert, um den Stadtraum visuell mit dem Blockinnenbereich zu einem öffentlichen Raum zu verbinden und kommerzielle Räume
einzufügen. Dabei sind an den abgerundeten Gebäudeecken Durchgänge angeordnet, die Erschließung des Gebäudeblocks erfolgt über Serviceschienen im Blockinnenbereich.
Grün- und Freiraumkonzept Der Blockinnenbereich soll zu einem neuen öffentlichen Treffpunkt werden und die
im Stadtraum vorhandenen Angebote, die auf Erholung, Kinderbetreuung und die
Nutzung durch Senioren ausgerichtet sind, ergänzen. Die Dachflächen bieten einen
gemeinschaftlich genutzten Außenraum für die Anlage von Obstgärten durch die
Bewohner.
Erschließung/ruhender Verkehr Die Erschließung der Gebäude erfolgt über den Blockinnenbereich. Der ruhende Verkehr wird in einer unterhalb der neuen Bebauung mit Zufahrt an der südwestlichen
Gebäuderundung angeordnet.
Architektur/Gestaltung Die Bebauung besteht aus einer Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Stahl, in die die
vorgefertigten Wohnmodule eingehängt werden. Das äußere Erscheinungsbild ist
durch die Stahlkonstruktion geprägt, die bodentief verglasten Räume erhalten außen
liegende farbige Klappelemente als Sicht- und Sonnenschutz. Drei Serviceschienen
im Blockinnnbereich übernehmen die vertikale Erschließung mit jeweils 2 Treppenräumen mit Aufzug. Zusätzlich werden hier gemeinschaftliche Serviceflächen und
Terrassen angeboten.
Wohnungstypen/ Die einzelnen Wohneinheiten werden über einen Laubengang im Blockinnenbereich
Nutzungsangebote erschlossen.
Die Wohnungen können anhand von 4 Modulen beliebig aneinandergereiht werden. Die Module sind auf zwei verschiedenen Breiten aufgebaut, jeweils ein breites
und ein schmales sind mit Bad und Küche ausgestattet, die anderen beiden sind
nutzungsneutral. Ergänzend werden Schrankmodule angeboten, die von zwei Seiten
zugänglich sind und zu Badezimmern hinzugeschaltet werden können, um diese
behindertengerecht zu erweitern. Die Größe der Wohneinheiten und die Nutzung der
frei zuschaltbaren Räume können einer sich ändernden Bewohnerstruktur angepasst
werden. Die Modulbauweise lässt auch zu, dass im Laufe der Zeit Wohnnutzungen
durch gewerbliche Nutzungen wie Büros etc. ersetzt werden.
Die Erschließungsschienen im Blockinneren sollen im Erdgeschoss Platz für Café und
kleine Läden und in den oberen Geschossen für gemeinschaftliche Nutzungen durch
die Bewohner bieten.
Die Wohnungen werden entweder von Eigentümern bewohnt, privat finanziert oder
als geförderter Wohnraum ausgebildet, wobei ein Verhältnis von 20 : 30 : 30 angestrebt wird.
Energetischer/ Die Energieversorgung soll durch Solarpaneele auf den Dachflächen unterstützt
Ökologischer Ansatz werden.
47
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,53 Wohneinheiten Anzahl
1,61 Parkplätze Anzahl
16 405 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
7 431 m2
1 058 m2
NH 974
85 Geförderte Wohnungen
89 Freifinanzierte Wohnungen
16 Eigentumswohnungen
32 %
68 %
KiTa, öffentliche Räume
48
ADAPTABLE CITY. MEIN GARTEN, UNSER GARTEN, MEINE GASSE, UNSERE GASSE
NH 974
Leitidee Durch die räumliche Überlagerung verschiedener Aspekte, Ideen und Faktoren
entsteht eine kleinteilige Bebauungsstruktur mit einem Netzwerk aus öffentlich
zugänglichen und gleichzeitig geschützten Gärten, Höfen und Gassen.
Städtebauliches Konzept/ Die einzelnen Wohnungen und Gebäude sind in unterschiedlich großen Einheiten
Bebauungsstruktur zusammengefasst. Entlang der Pillenreuther Straße sieht der Entwurf 5-geschossige
Mehrfamilienhäuser mit 8 bis 10 Wohnungen vor. Im EG werde diese durch Fußwege
separiert, in den mittleren Geschossen mit Wintergärten und Loggien verbunden. Im
Dachbereich werden drei getrennte Gebäude erkennbar. Die Straßenfront wird visuell
geschlossen und bleibt dennoch durchlässig. Im EG sind neutrale Räume mit Zugang
zur Straße und zu den Gewächshäusern untergebracht, die als Ladenflächen, Büros
oder Gemeinschaftsräume genutzt werden können. Im übrigen Areal sind 3-bis 4-geschossige Einheiten mit jeweils 2 bis 5 Wohnungen vorgesehen.
Grün- und Freiraumkonzept Drei Fußwege erstrecken sich von Ost nach West über das Grundstück. Die unbebauten Flächen zwischen diesen Wegen werden als öffentliche Grün- und Freiflächen
mit Bäumen gestaltet. Im Inneren des Grundstücks sind, angrenzend an die höhere
Bebauung entlang der Pillenreuther Straße, großzügige gemeinschaftlich genutzte
Gewächshäuser vorgesehen. In den kleineren Einheiten werden die Wohnungen zum
Teil über Gewächshäuser erschlossen. Zwischen den einzelnen Gebäuden ergibt sich
ein Geflecht aus kleinteiligen, öffentlich zugänglichen Gärten, Höfen und Gassen.
Erschließung/ruhender Verkehr Es wird eine Tiefgarage mit Zufahrt von der Galvanistraße mit direktem Zugang zu
den darüber liegenden Treppenhäusern vorgeschlagen. Das Innere des Areals ist
Fußgängern und Fahrrädern vorbehalten. Es sind Fahrradstellplätze im Außenbereich
geplant.
Architektur/Gestaltung Der Entwurf sieht eine Bebauungsstruktur vor, die die Typologie des Ein- und Mehrfamilienhauses mit Satteldach aufgreift und zu unkonventionellen Einheiten zusammenfasst. Die baulichen Einheiten und Grundrisse entwickeln sich innerhalb einer
streifigen Zonierung, die das Areals räumlich strukturiert. Die Fassaden werden
in loser Folge und z. T. geschossweise wechselnd mit Holz, Backstein oder Putz
verkleidet, wobei im EG Holzverkleidungen überwiegen und Backsteinverkleidungen
lediglich für die Geschosse über dem 1. OG vorgesehen sind. Die Fassaden entlang
der Pillenreuther Straße erhalten eine einheitliche Verkleidung mit Backsteinen bei
geschosshoher Verglasung des EGs.
Wohnungstypen/ Es wir ein Mix aus 1-bis 5-Zimmer-Wohnungen auf jeweils 1 bis 3 Etagen vorgeNutzungsangebote schlagen. Mehrgeschossige „Stadthäuser“ wechseln sich mit Maisonettes und
eingeschossigen Wohnungen ab. Alle Wohnungen erhalten eine oder mehrere, zum
Teil überdachte Terrassen. Die Wohnungen an der Pillenreuther Straße werden über
straßenseitige Treppenhäuser erschlossen, die Wohnräume sind zum Innenhof
orientiert. Im Innern des Blocks ist eine Kindertagestätte vorgesehen. 1-Zimmer-Wohnungen können in Arbeits- oder Gewerberäume umfunktioniert werden und kleinere
zu größeren Wohnungen zusammengefügt werden. In der Tiefgarage sind einige
Kellerräume vorgesehen.
Energetischer/ Die Gewächshäuser dienen dem passiven Energiegewinn durch Sonneneinstrahlung.
Ökologischer Ansatz Weitere bauliche Maßnahmen im Bereich der Kubatur und der Materialwahl zur
Steigerung der Energieeffizienz sind vorgesehen. In einem unterirdischen Wassertank
wird Regenwasser gesammelt und für die Bewässerung der Gewächshäuser und
öffentlichen Grünflächen verwendet. Auf den geneigten, südorientierten Dachflächen
sollen PV-Anlagen installiert werden.
49
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,44 Wohneinheiten Anzahl
2,33 Parkplätze Anzahl
21 505 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
10 000 m2
1 976 m2
NX 681
143 Geförderte Wohnungen
120 Freifinanzierte Wohnungen
15 Eigentumswohnungen
k. A.
k. A.
k. A.
/Läden, Büroräume, Ateliers,
Arztpraxis, Gemeinschaftsräume/
50
INCLUSION
NX 681
Leitidee Die Vielfalt der Südstadt wird als Qualität begriffen, die es zu nutzen gilt, um das
architektonische Erbe durch das kulturelle, gesellschaftliche und intellektuelle Erbe
zu ergänzen und zu füllen. Jeder Bewohner soll, unabhängig von Alter und Herkunft,
Entfaltungsmöglichkeiten in der Gemeinschaft, aber auch einen Rückzugsraum
erhalten. Es soll eine Leinwand, ein möglichst flexibel nutzbarer und anpassbarer
Raum, geschaffen werden, der von den Bewohnern – den Künstlern – gestaltet
werden kann.
Städtebauliches Konzept/ Im erweiterten Betrachtungsgebiet schlagen die Verfasser einzelne Verweilorte bzw.
Bebauungsstruktur Schattenspender für Senioren und junge Familien vor, die an strategischen Punkten
verteilt werden. Diese bilden ein Netz im Stadtgefüge, unter anderem auch auf dem
Wettbewerbsgrundstück, das bereichsweise mit Sichtachsen verbunden ist.
Die Verfasser nehmen eine Blockrandbebauung als Grundlage für ihre Bebauungsstruktur. Diese wird durch einen weiteren Baukörper im Inneren verdichtet. Zugänge
und Öffnungen werden in die Volumen geschnitten und die Gebäudetiefen modelliert.
Einige Volumen werden leicht von der Baulinie zurückgesetzt, die Gebäude an der
Pillenreuther Straße aufgrund des Lärmschutzes erhöht. Als letzten Entwurfsschritt
werden offene Gemeinschaftsbereiche in den Gebäuden geschaffen.
Ergebnis ist eine aufgebrochene Struktur, bei der Gebäudeteile in das Blockinnere
hineinragen.
Grün- und Freiraumkonzept Der offene Innenbereich erweitert den öffentlichen Raum und ist schwellenfrei erschlossen. Durch die Struktur werden drei Bereiche geschaffen. Jeder Teilbereich soll
unterschiedlich gestaltet werden (Stein, Grün, Privat). Die Erdgeschosswohnungen
erhalten an der Blockinnenseite bzw. an der Sperberstraße private Gärten, die über
Treppen erschlossen werden. Das Dach ist als begrünter Gemeinschaftsbereich
geplant. Jede Wohnung hat zudem noch private Außenflächen in Form von Loggien
oder Balkonen.
Erschließung/ruhender Verkehr Unter den Gebäuden befindet sichTiefgaragen, die zentral über eine Ausfahrt von der
Schillingstraße erschlossen werden. Weitere Stellplätze sind entlang der Schillingstraße und der Sperberstraße geplant.
Architektur/Gestaltung Die Eckgebäude werden etwas aus der Flucht herausgeschoben, um diese zu
betonen. Das Erschließungssystem schafft abwechselnd geschlossene und offene
Bereiche, die teilweise erhöht werden. Die Erschließung der Wohnungen erfolgt je
Gebäude über einen zentralen Flur, der teilweise als Laubengang ausgebildet bzw.
zum Aufenthaltsraum erweitert wird. Einzelne Fensterelemente stehen aus der
Fassade heraus und strukturieren diese.
Wohnungstypen/ An der Pillenreuther Straße werden im Erdgeschoss Räume für Läden und Ateliers,
Nutzungsangebote die mit den Wohnungen darüber zu Wohn-Arbeits-Einheiten zusammen geschlossen
werden können, vorgesehen. An der Schillingstraße werden als Alternativ-Nutzung
zum Wohnen im Erdgeschoss, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen bzw. Gesundheits-Einrichtungen vorgeschlagen. Pro Geschoss werden Gemeinschaftsräume für
Veranstaltungen vorgesehen.
Es werden 1,5- bis 5-Zimmer-Wohnungen geplant, wobei die Grundrisse so ausgeführt werden, dass auch mehrere Einheiten zusammengelegt werden können.
Energetischer/ Die Konstruktion ist in Fachwerkbauweise aus Holz. Die Decken werden als Holz-BeÖkologischer Ansatz ton-Verbunddecken ausgeführt. Durch die Verwendung von aussteifenden Massivholzwänden soll mit der Außendämmung ein niedriger Energieverbrauch realisiert
werden.
51
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,51 Wohneinheiten Anzahl
1,69 Parkplätze Anzahl
12 052 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
10 295 m2
795 m2
OD 396
132 Geförderte Wohnungen
k. A. Freifinanzierte Wohnungen
k. A. Eigentumswohnungen
k. A.
k. A.
k. A.
/KiTa, sonstige Nutzung/
52
ANPASSUNGSFÄHIG INTEGRATION
OD 396
Leitidee Anpassungsfähigkeit und Integration sind die wesentlichen Schwerpunkte des Projektes. Dabei wird Anpassungsfähigkeit als ein System verstanden, das, abhängig von
unterschiedlichen Einflussfaktoren, multiple Möglichkeiten bietet und Integration als
Fähigkeit des Systems in Interaktion mit der Umgebung zu treten.
Städtebauliches Konzept/ Es wird ein neuer städtischer Block vorgeschlagen, der die vorgegebene Baulinie
Bebauungsstruktur aufgreift. An der nordwestlichen, zur Schillingstraße orientierten Ecke sowie an der
südwestlichen, zur Sperberstraße orientierten Ecke wird der Block geöffnet, um den
Blockinnenbereich über Fuß- und Radwege mit dem Quartier zu verknüpfen. In seiner
Höhenentwicklung passt sich der Block mit 3 Geschossen an der Schillingstraße,
4 Geschossen an der Sperberstraße und 5 Geschossen von der Pillenreuther- zur
Galvanistraße an die Umgebung an. Die Gebäude erhalten zum Straßeraum geneigte
Pultdächer.
Grün- und Freiraumkonzept Die Konzentration der Bebauung am Blockrand ermöglicht eine große grüne Mitte,
die als Erholungsraum und Fläche für Obst- und Gemüsegärten auch den Bewohnern
des gesamten Quartiers zur Verfügung stehen soll. Zusätzlich können bei Bedarf einzelnen Wohneinheiten private Gärten zugeordnet werden. Die Fassade der Gebäudestirnseite an der Sperberstraße soll begrünt werden.
Erschließung/ruhender Verkehr Das vorhandene Wegenetz für Radfahrer und Fußgänger wird als öffentlicher Weg
durch den Blockinnenbereich geführt. Die Erschließung der Gebäude erfolgt straßenseitig. Aussagen zum ruhenden Verkehr fehlen.
Architektur/Gestaltung Mit den zum Straßenraum geneigten Dachflächen und Lochfassaden mit einem
Wand-/Öffnungsverhältnis von 2 : 1 wird eine typologische Integration in das Umfeld
verfolgt. Die Fassaden werden durch eine Reihe von Einschnitten rhythmisiert. Mit
den Rücksprüngen reagiert der Block auf die unmittelbare Umgebung an der Schnittstelle zwischen dichter Blockrandbebauung und Zeilenbebauung. Der Block wird in
14 Einheiten gegliedert, die vom Straßenraum erschlossen sind.
Wohnungstypen/ Die Grundrisse werden in regelmäßige Raummodule von 13 m x 3,25 m unterteilt,
Nutzungsangebote die horizontal und vertikal aneinandergefügt werden können, sodass die einzelnen
Einheiten in der Größe verändert und an verschiedene Nutzungen angepasst werden
können. Dabei können einzelne Bereiche der Raummodule auch als Außenräume
ausgebildet werden. Es werden Wohnungsgrößen zwischen 56 und 95 m2 auf bis zu
3 Ebenen angeboten. Die Gebäude sind überwiegend als Zweispänner organisiert,
alle Wohnungen werden über einen Treppenraum mit Aufzug angebunden. Den
verschieden großen Wohneinheiten können Raummodule für gemeinschaftliche
Einrichtungen wie Kindertagesstätten hinzugefügt werden.
Energetischer/ Die Rücksprünge in der Blockbebauung erhöhen die Fassadenfläche und damit die
Ökologischer Ansatz Sonneneinstrahlung und die Belüftung der Räume und verringern gleichzeitig die
Lärmbelastung.
Wirtschaftlichkeit Entsprechend dem Konzept wird die Konzeption in modularer Bauweise oder mit
vorgefertigten Elementen umgesetzt, wodurch Bauzeit sowie Baukosten reduziert
werden und eine Veränderung der Bauelemente in der Zukunft zur Anpassung an
neue Bedingungen möglich ist.
53
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,51 Wohneinheiten Anzahl
2,48 Parkplätze Anzahl
17 697 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
8 157 m2
2 733 m2
OH 193
k. A. Geförderte Wohnungen
12 Freifinanzierte Wohnungen
40 Eigentumswohnungen
k. A.
k. A.
k. A.
/Supermarket,Café, Quartierzentrum, Waschraum/
54
BLOCKUPY NÜRNBERG
OH 193
Leitidee Der Verfasser nennt als Leitbild „Wohnen – Zusammen – Für Alle“. Das Gebäude soll
als ein Attraktor und Identifikationsanker im Quartier funktionieren, den Wohnstandard erhöhen und gleichzeitig dazu beitragen, die Vielfalt an Kulturen und Lebensmodellen beizubehalten.
Städtebauliches Konzept/ Der Entwurf sieht eine geschlossene Blockrandbebauung mit gemeinschaftlich
Bebauungsstruktur genutztem Innenhof vor. Der Block wird aus vier jeweils ansteigenden Riegeln entlang
der Blockkanten gebildet. Durch die Anrampung der Wohnungen entstehen im
Sockelbereich keilförmige Räume, die für Gemeinschaftsnutzungen verwendet oder
als Laden- und Gewerbeflächen vermietet werden können. Umlaufende Rampen dienen der Erschließung und sollen über angrenzende Loggien, Balkone und Terrassen
den Wohnraum hinaus „auf die Straße“ erweitern und Möglichkeiten zur Kommunikation bieten. Entlang der Pillenreuther Straße ist ein, den Erschließungsrampen
vorgesetztes und verglastes, „grünes Regal“ als Lärmschutzwand vorgesehen.
Grün- und Freiraumkonzept Der öffentlich zugängliche Innenhof wird weitgehend gemeinschaftlich genutzt und
durch geneigte, dreieckige Grünflächen gegliedert. Wohnungen im unteren Geschoss
erhalten im Bereich der gemeinschaftlichen Grünflächen kleine Vorgärten. Auf den
begrünten Dachterrassen werden Mietergärten eingerichtet. Das „grüne Regal“
entlang der Pillenreuther Straße kann von den Bewohnern genutzt werden, um Ziersowie Nutzpflanzen anzubauen.
Erschließung/ruhender Verkehr Eine Tiefgarage wird über die Schillingstraße erschlossen. Angrenzend an die Treppenhäuser sind Fahrrad- und Kinderwagenräume vorgesehen.
Architektur/Gestaltung Die Struktur der einzelnen Riegel basiert auf einem gleichmäßigen Achsraster von
3,75 m. Die unterschiedlichen Wohnungstypen erstrecken sich über 1 bis 3 Achsen.
Die Wohneinheiten folgen den geneigten Laubengängen mit Höhenversprüngen
nach jeder zweiten Achse. Der treppenartige Anstieg der Geschosse in Kombination
mit einer seitlichen Verschiebung der Wohneinheiten in jedem zweiten Geschoss erzeugt ein System, das variierende Wohnungsgrößen mit verschiedenen Raumhöhen
ermöglicht. Die Erschließung der Wohnungen erfolgt über barrierefreie Rampen. Diese
beginnen im EG als erweiterter Bürgersteig, umlaufen den Baukörper aufsteigend
und enden auf den begrünten Dachgärten. Fünf Treppenhäuser mit Fahrstühlen
sind in regelmäßigen Abständen in die Bebauung integriert. Die Rampen wechseln
geschossweise zwischen Hof- und Straßenfassade. Bereichsweise sind diese um
Balkone erweitert. Der Zugang zu den Wohnungen erfolgt über an die Rampen anschließende Loggien. Die Wohnungen mit Garten werden hofseitig über die Terrassen
erschlossen. Entlang der Pillenreuther Straße liegen die Rampen zwecks Lärmschutz
ausschließlich an der straßenseitigen Gebäudeseite.
Wohnungstypen/ Das axiale Grundraster ermöglicht verschiedene Wohntypologien und WohnungsNutzungsangebote größen. Es werden vier eingeschossige Wohnungstypen und eine Maisonette-Wohnung vorgeschlagen. Flächeneffiziente Sozialwohnungen sollen sich mit maßgeschneiderten Grundrissen für wohlhabende Bewohner abwechseln können.
Energetischer/ Die verglaste Lärmschutzwand entlang der Pillenreuther Straße dient im Winter als
Ökologischer Ansatz Wärmepuffer. Zu hohe Wärmeeinträge können über die Thermik, die durch die Mehrgeschossigkeit entsteht, entlüftet werden.
55
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,51 Wohneinheiten Anzahl
2,57 Parkplätze Anzahl
24 085 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
13 213 m2
611 m2
OI 862
167 Geförderte Wohnungen
102 Freifinanzierte Wohnungen
239 Eigentumswohnungen
30 %
33 %
37 %
/Läden, Kindergarten,
Gastronomie/
56
JANUS
OI 862
Städtebauliches Konzept/ Es wird eine Blockrandbebauung geplant, die bis an die Grundstücksgrenzen heranBebauungsstruktur reicht. Während die geraden Straßenfassaden fünfgeschossig sind, wird die durchgehend geschwungene Hoffassade sechsgeschossig geplant. Dadurch wird die nach
außen abfallende Dachform generiert, mit der sich der Baukörper in die Umgebung
einfügen soll. Es werden zwei Bauabschnitte vorgeschlagen, wobei der Bereich an
der Pillenreuther Straße und der Sperberstraße als erstes errichtet werden soll.
Grün- und Freiraumkonzept Der Innenhof ist als zusammenhängender gemeinschaftlicher Freiraum geplant, der
nur für die Bewohner zugänglich ist. Er wird über die Treppenhäuser erschlossen. Bis
auf kreisförmige Rasenflächen und Spielbereiche wird als Bodenbelag Kies gewählt. Die Aufenthaltsbereiche werden mit Hecken zu den Erdgeschosswohnungen
abgetrennt. Die Wohnungen besitzen Loggien, die mit faltbaren Glaselementen zum
Schallschutz versehen sind. Diese werden von den Verfassern als „grüne Zimmer“
interpretiert. Die Dachgeschosswohnungen sind mit Dachterrassen ausgestattet.
Erschließung/ruhender Verkehr Es wird eine Tiefgarage unter dem Gebäude geplant. Die Ein- und Ausfahrt befindet
sich an der Sperberstraße.
Architektur/Gestaltung Die beiden Fassaden sind kontrastierend ausgebildet – die Außenfassade wird mit
rauem Putz und geschliffenen Fassadenelementen, die ein Relief erzeugen, gestaltet, der Innenhof wird mit einer glatten, aus Glaselementen und glatten, hellroten
Paneelen geplant. Die Wohnungen sind bis auf die Eckeinheiten zwischen der Innenund der Außenfassade durchgesteckt. Auf der Mittelachse der Struktur werden
die Treppenhäuser und die Versorgungsschächte geplant. Die Räume werden um
einen zentralen Wohn- und Essbereich, der die gesamte Gebäudetiefe einnimmt,
organisiert. Jeweils zwei Wohnungen werden über ein Treppenhaus erschlossen. Die
Treppenhäuser sind im Erdgeschoss als großzügige Begegnungsräume geplant.
Wohnungstypen/ An der südwestlichen Ecke des Gebäudes wird eine Gastronomieeinheit geplant,
Nutzungsangebote die sich zum vorhandenen Freiraum an der Sperberstraße orientiert. Des weiteren
werden neben Wohnungen entlang der Pillenreuther Straße auch Laden- bzw. Büroräume vorgesehen. In den Eingangsbereichen befinden sich Fahrradabstellräume,
im Kellergschoss Mieterabstellräume. Die Grundrisse der Wohnungen, die zwischen
50 und 130 m2 groß sind, können um die Installationsschächte im Gebäudezentrum
variabel organisiert werden. Die unterschiedlich finanzierten Wohnungstypen werden
abwechselnd in der Struktur untergebracht.
Energetischer/ Das auf dem Grundstück aufgefangene Regenwasser soll als Brauchwasser einen Teil
Ökologischer Ansatz der Wasserversorgung abdecken. Die Wärmeversorgung wird über einen Fernwärmeanschluss realisiert. Alle Wohnungen werden mit Fußbodenheizungen ausgestattet.
Ein außen liegender Sonnenschutz und die grünen Zimmer dienen der Kühlung in
den Sommermonaten.
57
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,19 Wohneinheiten Anzahl
1,49 Parkplätze Anzahl
8 883 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
5 523 m2
1 985 m2
QM 716
92 Geförderte Wohnungen
k. A. Freifinanzierte Wohnungen
55 Eigentumswohnungen
k. A.
k. A.
k. A.
/Bar, Mehrzweckraum, Mensa,
Küche, Ateliers, Kindergarten/
58
UN[B]LOCK
QM 716
Leitidee Mit einer neuen, offenen Gebäudeform, die in Maßstab und Bautypologie bewusst
im Gegensatz zur geschlossenen Blockstruktur der Nürnberger Südstadt steht, soll
der Stadtraum im Projektgebiet in Nord-Süd Richtung dynamisiert werden. Ein dicht
bewohntes, mehrgeschossiges Gebäudevolumen wird einer niedrigen, von wenigen
Bewohnern genutzten Bebauung gegenüber gesetzt. Der Neubau soll introvertiert
wirken und gleichzeitig drei öffentliche Plätze ausbilden, die von Bewohnern sowie
Nachbarn genutzt werden können.
Städtebauliches Konzept/ Das Grundstück wird mit einem neuen offenen Gebäudekomplex ersetzt, der in
Bebauungsstruktur Z-Form das Grundstück besetzt und drei öffentliche Plätze bildet. Dieser Neubau ist
an der Pillenreuther Straße und Sperberstraße von den Baulinien zurückgesetzt, wodurch eine größere Gebäudehöhe ermöglicht wird. Der Baukörper ist höhengestaffelt
und fällt von 21 m im Norden auf eine Höhe von 15 m zur Sperberstraße und auf 9 m
an der Schillingstraße ab. Die zur Kreuzung Pillenreuther Straße und Sperberstraße
ausgerichtete Gebäudeecke bildet mit einem 3-geschossigen Durchgang ein Tor zum
neuen öffentlichen Stadtraum.
Grün- und Freiraumkonzept Die Gebäudeform unterteilt das Areal in drei öffentliche Räume, die als Grünfläche
an der Sperberstraße, als halböffentlicher Grünraum mit privaten Gärten an der Schillingstraße und als Ausstellungsraum zur Pillenreuther Straße genutzt werden.
Die terrassierten Penthouses an der Pillenreuther Straße erhalten private Dachgärten,
auf dem Gebäudeteil an der Schillingstraße werden gemeinschaftlich genutzte Dachgärten vorgeschlagen.
Erschließung/ruhender Verkehr Der neue öffentliche Stadtraum kann von Radfahrern und Fußgängern genutzt
werden. Durch das „Stadttor“ wird eine Rad- und Fußwegverbindung von der Pillenreuther Straße zur Schillingstraße hergestellt. Aussagen zum ruhenden Verkehr
werden nicht getroffen.
Architektur/Gestaltung Das Z-fömige, höhengestaffelte Gebäude präsentiert sich als Objekt im Stadtraum.
Fassadenelemente aus Lärchenholz und unterschiedlich dicht perforierte Stahlelemente als Sicht und Blendschutz verleihen dem Gebäude im geschlossenen Zustand
eine abstraktes Erscheinungsbild, oder aber durch die individuelle Nutzung der
Bewohner ein Wechselspiel aus Licht und Schatten, Fensterelementen und geschlossenen Elementen.
Wohnungstypen/ Die Wohnungen in den beiden auf die Sperberstraße ausgerichteten Gebäudeteilen
Nutzungsangebote entsprechen den Richtlinien des geförderten Wohnungsbaus und sind über Laubengänge erschlossen, die auch als Balkone genutzt werden können. Diese beiden
Gebäudebereiche sind zudem aufgeständert, um die öffentlichen Plätze unter dem
Gebäude hindurchzuführen. Die Erdgeschosszonen werden mit gemeinschaftlichen
Räumen wie Kantine, Küche und Waschraum, Versammlungsraum mit eigenen
Außenbereichen belegt. Die Bebauung an der Pillenreuther Straße wird nach Westen
für Wohneinheiten mit privaten Gärten und zur Straße für Atelier- und Ausstellungsräume mit Präsentationsflächen im Außenraum genutzt.
Es werden Geschoss- und Maisonette-Wohnungen für verschiedene Bewohnergruppen angeboten: Bewohner unterschiedlicher Altersgruppen, die unterschiedlichen
Beschäftigungen nachgehen, in unterschiedlich großen Gruppen leben, sich zu
unterschiedlichen Zeiten und unterschiedlich lange zu Hause aufhalten sowie einen
unterschiedlich großen Bedarf an grünem und an öffentlichem Raum haben. Die Verteilung der Gruppen erfolgt geschossweise. Das zweite Geschoss ist mit Wohnungen
für Studenten und Singles belegt, darauf folgen im nächsten Geschoss gemischte
Wohneinheiten, dann Seniorenwohnungen. In den oberen Geschossen werden luxuriös ausgestattete Wohnungen mit privaten Dachterrassen angeordnet.
Es werden Maßnahmen zur Regulierung der Luftzirkulation sowie LärmschutzmaßEnergetischer/ nahmen an der Pillenreuther Straße in Form von Faltungen in der Fassade vorgesehen.
Ökologischer Ansatz Beweg­liche außen liegende Elemente bieten Sicht- und Sonnenschutz.
59
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,41 Wohneinheiten Anzahl
1,79 Parkplätze Anzahl
17 098 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
8 180 m2
1 006 m2
QS 773
117 Geförderte Wohnungen
121 Freifinanzierte Wohnungen
k. A. Eigentumswohnungen
38 %
32 %
30 %
/Ateliers, Café, KiTa,
Läden/
60
URBAN HUB
QS 773
Leitidee Der Entwurf orientiert sich an der in der Umgebung vorherrschenden Struktur der
Blockrandbebauung, bricht diese jedoch an zwei Seiten auf, um das Areal der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und neue Bezüge zur Umgebung herzustellen.
Städtebauliches Konzept/ Zwei im Grundriss leicht geknickte Gebäude folgen der Pillenreuther Straße und der
Bebauungsstruktur Schillingstraße. Dazwischen erstreckt sich der nach Norden und Süden hin offene
Hof, der als öffentlicher grüner Platz für das Quartier funktionieren soll, auf dem Feste,
Märkte oder Sportaktivitäten stattfinden können. Die beiden Gebäude werden primär
über den Hof/Platz erschlossen. Das Gebäude an der Pillenreuther Straße beinhaltet
im EG Ateliers, Ladenflächen, ein Café und eine Kindertagestätte.
Grün- und Freiraumkonzept Für den offenen Hof sind ein Platz und öffentliche Grünflächen sowie Bäume vorgesehen. Am südlichen Ende des Hofs ist eine größere öffentliche Grünfläche geplant.
Der Kindergarten erhält in diesem Bereich einen eigenen Garten. Im Norden des
Areals ist, angrenzend an das Café, ein weiterer Platz an der Straße vorgesehen,
der als Außenbereich des Cafés genutzt werden kann. Die Baumreihe entlang der
Pillenreuther Straße wird verdichtet, auch um die Lärmbelastung zu verringern. Die
Wohnungen im EG erhalten straßenseitig private Gärten.
Erschließung/ruhender Verkehr Der Hofbereich ist Fußgängern und Fahrradfahrern vorbehalten. Eine Tiefgarage
mit Zufahrt von der Schillingstraße verbindet die beiden Gebäudeteile. Neben den
erforderlichen Stellplätzen für die Bewohner sind 30 zusätzliche Stellplätze für die
anderen Nutzungen auf dem Gelände vorgesehen. Einzelne Parkbuchten befinden
sich entlang der Straßen. Fahrradstellplätze sind im EG unmittelbar neben den
Treppenaufgängen vorgesehen. Zusätzliche Fahrradstellplätze befinden sich an zwei
Stellen im Außenraum.
Architektur/Gestaltung Das Erdgeschoss setzt sich in der Fassadengestaltung deutlich von den oberen Geschossen ab und bildet einen massiven Sockel. In den oberen Geschossen wechseln
sich raumhohe Fensteröffnungen und Loggien mit Flächen mit vertikalen Paneelen
ab. Die Etagen werden durch horizontale Bänder unterteilt, die die Materialität des
Sockels und des Dachabschlusses aufgreifen. In den oberen Geschossen verfügen
alle Wohnungen über eine Loggia. Die Wohnungen in den obersten Geschossen
erhalten zum Teil großzügige Terrassen. Der überwiegende Teil der Wohnungen hat
Räume zum Hof wie auch zur Straße. Die Wohnungen werden hofseitig über innen
liegende Treppenhäuser erschlossen.
Wohnungstypen/ Er wird der gewünschte Mix aus 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen mit variablen GrundNutzungsangebote rissen vorgeschlagen. Die Gebäudeabschnitte mit Eigentumswohnungen sind entlang der Schillingstraße gelegen, geförderter Wohnungsbau entlang der Pillenreuther
Straße. Die privat finanzierten Abschnitte bilden jeweils den nördlichen Teil der beiden
Gebäude. Im Keller sind Mieterabstellräume vorgesehen. Die Ateliers und Ladenflächen im EG können bei Bedarf in Wohneinheiten umgewandelt werden. Weiterhin
sind ein Café und eine Kindertagesstätte im EG geplant.
Energetischer/ Es werden verschiedene Maßnahmen im Bereich der technischen GebäudausstatÖkologischer Ansatz tung vorgeschlagen. Materialen mit günstigen Isolationswerten sollen den Energiebedarf senken. Begrünte Dächer verbessern die Isolierungswerte der Gebäude.
Zusätzlichen sollen PV Anlagen auf den Dächern installiert werden. Grauwasseraufbereitung für die Toilettenspülung wird vorgeschlagen.
61
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,91 Wohneinheiten Anzahl
3,51 Parkplätze Anzahl
21 493 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
k. A.
9 293 m2
RW 796
k. A. Geförderte Wohnungen
283 Freifinanzierte Wohnungen
k. A. Eigentumswohnungen
35 %
35 %
30 %
/Läden, KiTa. Gemeinschaftsräume,
Workshopräume, Dachterrassen/
62
METABLOCK
RW 796
Leitidee Die Verfasser gehen von einem Anstieg der Haushalte in Nürnberg, aber auch von
einer Veränderung in deren Zusammensetzung bis 2040 aus. In ihrer Hypothese
werden in Zukunft mehr Drei-Generationen-Haushalte und Studentenwohnungen
verlangt, als das momentan der Fall ist. Aus diesem Grund müssen Gebäude adaptierbar sein, um unterschiedlichen Szenarien gerecht zu werden. Der Entwurf führt
den „MetaBlock“ – eine Struktur aus 16 m2 großen Modulen, deren Einsatz bzw.
Verwendung über die Zeit gesteuert werden kann – ein. Die Wohneinheiten werden
aus einer unterschiedlichen Anzahl dieser Module zusammengesetzt. Des weiteren
wird in Anlehnung an eBay „INNbay“ vorgestellt. Hierbei handelt es sich um eine
Internetplattform, auf der sich die Nutzer des MetaBlocks nach Erwerb ihrer
Wohneinheiten verschiedene architektonische Elemente zusammenstellen oder
diese auch verkaufen können.
Städtebauliches Konzept/ Das Wettbewerbsgrundstück wird mit einem quadratischen Raster überzogen. Das
Bebauungsstruktur Zentrum des Areals wird dabei als ebenerdiger Parkplatz von der Bebauung im Erdgeschoss frei gehalten. Aus den bereits angesprochenen 4 x 4 m großen Modulen wird
ein zwei- bis dreigeschossiger Sockel errichtet, der einen erhöhten halböffentlichen
Raum auf dem Dach besitzt. Auf dem Sockel werden vier achtgeschossige Türme mit
südorientierten Wohnungen geplant. Anschließend werden diese Türme modelliert.
Dabei werden ab einer Höhe von 12 m bzw. 15 m an der Pillenreuther Straße in einem
Winkel von 45 ° Module entfernt, sodass eine pyramidenartige Struktur entsteht.
Eingangsbereiche zum Block werden ebenso durch das Entfernen von Modulen
geschaffen. Es entsteht eine unterschiedlich getreppte Struktur, die im Laufe der Zeit
erweitert werden kann.
Grün- und Freiraumkonzept Die Dächer der Struktur sind als Freiräume definiert. Diese können entweder halböffentlich sein, wie das Dach des Sockels, oder privat als terrassenartige Erweiterung
der Wohnräume in den oberen Geschossen. Die Eingangsbereiche zum halböffentlichen Bereich sind als begrünte, durch konstruktive Rahmen abgetrennte, öffentliche
Bereiche gestaltet.
Erschließung/ruhender Verkehr Das Blockinnere des Erdgeschosses wird komplett als ebenerdige Parkplatzfläche
geplant. Die Zufahrt befindet sich an der Galvanistraße.
Architektur/Gestaltung Die Struktur besteht aus einem Vierendeel-Trägersystem. Die Fassade wird als unterschiedlich gestaltete Rahmenkonstruktion an der Tragstruktur angebracht.
Wohnungstypen/ Die unterschiedlich finanzierten Wohnungen sind in der Struktur aufgrund des
Nutzungsangebote Entwurfskonzeptes stark durchmischt angeordnet. Im Erdgeschoss befinden sich
Räume für Läden, Arztpraxen, Büros, Ateliers usw. Die Wohneinheiten werden aus
standardisierten Modulen zusammengesetzt. Die Anpassung an den Lebensstil und
die Bedürfnisse der Bewohner wird über INNbay realisiert, über die unterschiedliche
Elemente dazu gekauft werden können (Trennwände, unterschiedliche Badeinrichtungen etc.). Als kleinste Wohneinheit wird die 2-Pixel-Einheit, bestehend aus zwei
Modulen, gesehen.
Energetischer/ Durch die extensive Dachbegrünung sollen energetische Vorteile hinsichtlich der
Ökologischer Ansatz Kühlung und der Wärmespeicherung des Gebäudes erreicht werden. Das Regenwasser soll aufgefangen und als Brauchwasser genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit Die Wahl der Tragstruktur soll sich über eine Zeitspanne von 100 Jahren rechnen, da
die Ausfachungen und die Innenausstattung einfach erneuert werden kann, ohne die
Struktur verändern zu müssen.
63
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,55 Wohneinheiten Anzahl
1,72 Parkplätze Anzahl
17 870 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
6 410 m2
1 987 m2
SA 403
91 Geförderte Wohnungen
130 Freifinanzierte Wohnungen
k. A. Eigentumswohnungen
k. A.
k. A.
k. A.
/Gewerbe,Galerien, Hobbyräume, Bistro, Geschäftslokal/
64
>> EFH *2.0 NÜRNBERG-SÜDSTADT
SA 403
Leitidee Das Einfamilienhaus als Migrationsstrategie? Die Verfasser haben auf der Suche nach
Gemeinsamkeiten verschiedener Ethnien festgestellt, dass unabhängig von Familienstruktur und kulturellem Background der Traum vom Einfamilienhaus ungebrochen
ist. Der Entwurf filtert die Qualitäten des Einfamilienhauses heraus, interpretiert sie
neu und fügt sie in verdichteter Form zusammen, mit dem Ziel, das kulturelle Miteinander zu fördern und ein lebendiges Quartier zu schaffen.
Städtebauliches Konzept/ Der Entwurf schlägt vor, aus der Bautypologie des Einfamilienhauses eine neue
Bebauungsstruktur Bebauung für die Nürnberger Südstadt zu entwickeln. Im Stadtbild entsteht mit dem
neuen Quartier der Eindruck von gestapelten und versetzt angeordneten, gereihten
Einfamilienhäusern. Die neue Bebauung wird mit drei neuen Fuß- und Radwegen in
sechs Bebauungscluster gegliedert, an der Kreuzung Pillenreuther Straße/Galvanistraße wird ein Hochpunkt gesetzt, um das neue Quartier zu markieren und die Identifikation der Anwohner mit ihrem Stadtteil zu stärken. Im Schnittpunkt der neuen
Wegeverbindungen wird ein öffentlicher Platz eingefügt.
Grün- und Freiraumkonzept Der neue grüne Platz wird durch eine Pergola gefasst und als Freizeit- und Erholungsraum und Marktplatz genutzt. Private Freiräume werden in Form von Mietergärten
und Terrassen angeboten.
Die neuen Fuß- und Radwege, die die Stadtbereiche der Nürnberger Südstadt und
öffentliche Einrichtungen im angrenzenden Quartier verbinden, sind mit unterschiedlichem Belag gekennzeichnet und mit Sitzmöglichkeiten ausgestattet.
Erschließung/ruhender Verkehr Die neue Wohnbebauung wird über Hauseingänge vom Straßenraum bzw. den neu
angelegten Wegen erschlossen. Großzügige Fahrradabstellräume und die Anbindung
an das Straßennetz sollen die Nutzung von Fahrrädern unterstützen. Der ruhende
Verkehr wird in einer Tiefgarage mit Zufahrt von der Sperberstraße untergebracht.
Architektur/Gestaltung Es werden terrassierte Gebäudecluster vorgeschlagen, die an der Pillenreuther
Straße bis zu 6-geschossig sind und nach Westen hin auf 3 bis 4 Geschosse reduziert
werden. Das Baufeld im Blockinnenbereich wird lediglich 2-geschossig mit Dach­
terrassen ausgeführt. Wesentliches Gestaltungselement ist das für Einfamilienhäuser
typische Satteldach, das nicht nur in der Dachform sondern auch in Fassade und Innenraum eingesetzt wird. Der private Garten wird in Form von Terrassen und Loggien
eingefügt, der Gartenzaun wird dabei nicht nur als visuelle Barriere, sondern auch als
Ort der Kommunikation interpretiert.
Wohnungstypen/ Die Neubauten sind in Sockelzone und Wohnbereich unterteilt. Die Fassade der
Nutzungsangebote Sockelzone ist verglast und hebt sich damit von den darüber liegenden Wohneinheiten
ab. Die Wohnungen in den Obergeschossen sind nach Westen hin terrassiert. Die an
der Pillenreuther Straße gelegenen Wohnungen werden über verglaste Laubengänge
erschlossen, die gleichzeitig Lärmschutz bieten. und somit lärmschützend wirken.
Die übrigen Wohneinheiten werden individuell oder über gemeinschaftliche Treppenräume erschlossen. Es werden unterschiedlich große Wohneinheiten angeboten, um
für eine Durchmischung in der Bewohnerstruktur zu sorgen. Die Wohnungen setzen
sich aus drei Wohntypen zusammen, die sich in der Größe und Anordnung der Innenund Außenräume, sowie der Erschließung unterscheiden. Diese Wohntypen werden
versetzt und abwechselnd angeordnet, sodass im neuen Quartier der Eindruck von
Vielfalt entsteht und Privatheit hergestellt wird. Jede Wohnung ist zweiseitig orientiert
(teilweise zum Laubengang), über zwei Geschosse organisiert und verfügt über eine
Terrasse, eine Loggia oder ein Patio.
Die gemeinschaftlich genutzten Räume in der Sockelzone sind unterschiedlich groß
und können, je nach Lage, von Anwohnern zur gewerblichen Nutzung angemietet
oder von den Bewohnern von zwei Wohneinheiten als gemeinsamer Hobbyraum
genutzt werden. Dabei liegen die Räume mit gewerblicher Nutzung in der Sockelzone
entlang der Schillingstraße, die Hobbyräume an der Pillenreuther Straße. Mehrzweckraum und Kindertagesstätte werden im Erdgeschoss im nördlichen Bereich
vorgeschlagen.
65
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,42 Wohneinheiten Anzahl
1,51 Parkplätze Anzahl
16 303 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
3 885 m2
1 404 m2
SI 608
62 Geförderte Wohnungen
79 Freifinanzierte Wohnungen
160 Eigentumswohnungen
k. A.
k. A.
k. A.
/Kleingewerbeflächen, Wirtschaftsraum,
Gemeinschaftliche Räume/
66
HAUS 128 CSH
SI 608
Leitidee Der Entwurf sieht einen Wohnkomplex aus 4 parallelen Riegeln vor, die jeweils um
1 bis 2 Geschosse angehoben sind. So kann das gesamte Grundstück ebenerdig als
öffentliche Freifläche genutzt werden. Ziel ist es, eine freie Durchwegung des Grundstücks zu ermöglichen und so neue Verbindungen zwischen öffentlichen Räumen in
der Umgebung zu schaffen.
Städtebauliches Konzept/ Die Wohnriegel mit Nord-Süd-Ausrichtung werden entlang der Pillenreuther Straße
Bebauungsstruktur von einer Lärmschutzwand zusammengefasst. Diese beinhaltet auch die Erschließung
und verbindet die Wohnriegel über Laubengänge miteinander. In den oberen Geschossen sind an zwei weiteren Stellen Laubengänge vorgesehen, um die horizontale
Verbindung zwischen den Wohnriegeln zu verstärken. Gemeinschaftliche und gewerbliche Flächen sind im UG untergebracht und werden über eine großflächige Absenkung des Bodenniveaus mit mehreren breiten Treppen erschlossen. So entsteht
innerhalb des Wohnkomplexes ein öffentlicher Platz, der diesen mit dem städtischen
Umfeld verbindet.
Grün- und Freiraumkonzept Ein Streifenrelief mit variierenden Niveaus und Bodenbelägen strukturiert das Areal.
Mit Hilfe des Reliefs sollen Passanten und Bewohner geleitet und öffentliche von
privaten Zonen unterschieden werden. Neben begrünten Bereichen ist ein Wasserbecken geplant. Für drei der Riegel sind Dachterrassen vorgesehen. Der abgesenkte
Platz erhält eine „schwebende“ begrünte Dachstruktur. Entlang der Schillingstraße
ergeben sich durch die Bebauungsstruktur großzügige offene Bereiche.
Erschließung/ruhender Verkehr Das Areal ist für Fußgänger und Fahrradfahrer von allen Seiten frei zugänglich. Eine
Tiefgarage mit direktem Zugang zum öffentlichen Platz im UG gewährleistet die
erforderlichen Parkflächen. Fahrradstellplätze befinden sich unter den Wohnriegeln
unmittelbar neben den Treppenaufgängen. Entlang der angrenzenden Straßen sind
weitere Parkbuchten vorgesehen.
Architektur/Gestaltung Die Lärmschutzwand ist mit transluszenten Panelen versehen, die nur punktuell am
oberen Rand gehalten werden. Die Paneele werden durch Wind in leichte Schwingungen versetzt und erzeugen so ein visuelles Ereignis auf der Fassade. Neben der
Hauterschließung entlang der Pillenreuther Straße sind bis zu zwei weitere Erschließungskerne pro Wohnriegel vorgesehen. Die einzelnen Wohnungen werden über
Laubengänge an den Nordfassaden erschlossen. Diese haben neben Böden aus
Stahlgittern gläserne Brüstungen und heben sich deutlich von den eigentlichen Gebäuden ab. Die südlichen Fassaden werden visuell durch eine vorgelagerte Ebene mit
beweglichen Sonnenschutzelementen geprägt. Der Entwurf sieht ein Tragwerk aus
Stahlskelettbau mit bewehrten Betonplatten vor. Die horizontalen Gebäudeflächen
werden mit bewehrten Leichtbetonplatten, verkleidet mit Trapezblechen, ausgeführt.
Wohnungstypen/ Die Wohneinheiten folgen einem einheitlichen Raster und bilden Module, die sich
Nutzungsangebote bei Bedarf im Laufe der Zeit neu kombinieren lassen. Es wird der geforderte Mix aus
1- bis 5-Zimmer-Wohnungen mit variablen Grundrissen angeboten. Im Untergeschoss
befinden sich verschiedene Gemeinschafträume und Ladenflächen. Entlang der
Laubengänge sind sich offene Bereiche vorgesehen, die gemeinschaftlich genutzt
werden können. Alle Wohnungen verfügen über Balkone.
Energetischer/ Die Ausrichtung der Gebäude orientiert sich an der Sonneneinstrahlung und ermögÖkologischer Ansatz licht passiven Solarenergiegewinn. Die Organisation der Grundrisse folgt diesem
Konzept, indem die Wohnräume nach Süden hin ausgerichtet und Nebenräume im
Norden angeordnet werden. Die sommerliche Kühlung wird durch eine gute Querdurchlüftung des Wohnkomplexes gewährleistet und durch den kühlenden Effekt
der Wasserfläche im Innenhof unterstützt. Über den Dachterrassen sind PV-Anlagen
vorgesehen, die gleichzeitig der Verschattung dienen. Die Wahl der Materialien gewährleistet die Langlebigkeit der Gebäude und ermöglicht gleichzeitig Rückbau und
Recycling.
67
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,46 Wohneinheiten Anzahl
1,84 Parkplätze Anzahl
20 887 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
10 019 m2
1 357 m2
UC 093
138 Geförderte Wohnungen
80 Freifinanzierte Wohnungen
k. A. Eigentumswohnungen
35 %
35 %
30 %
/Läden, Multifunktionsraum,
KiTa, Gemeinschaftsräume/
68
SONNENBLUME
UC 093
Leitidee Die Verfasser wollen die Grünräume der Umgebung verknüpfen und auf dem Wettbewerbsgrundstück ein hohes Maß an erlebbaren, begrünten Flächen schaffen.
Städtebauliches Konzept/ Es wird ein, nicht das gesamte Grundstück einnehmender, erhöhter Sockel geschafBebauungsstruktur fen, der durch Mauern von den umgebenden Straßen abgeschottet ist und mit der
Höhenentwicklung der umgebenden Straßen spielt. Auf diesem Sockel wird ein
öffentlicher Grünbereich mit Kinderspielplatz und Sitzbereichen geschaffen, der
durch zwei Rampen von der Galvanistraße und der Sperberstraße erschlossen ist.
Drei kompakte, bis zu sieben Geschosse hohe Baukörper werden an den Ecken des
Sockels geplant.
Grün- und Freiraumkonzept Im nördlichen Teil des Grundstücks wird an der Galvanistraße ein neuer städtischer
Platz geschaffen. Die Fahrbahn wird dazu bis zur Schillingstraße verkürzt. Der
Blockinnenbereich ist als öffentlicher Grünraum mit Aufenthaltsbereichen geplant.
Neben einigen Neupflanzungen von Bäumen sollen auch bestehende umgesetzt
werden. Die Wohnungen besitzen Balkone und Terrassen.
Erschließung/ruhender Verkehr Die gesamte Struktur ist unterkellert. Neben Stellplätzen werden hier auch Nutzerkeller und Fahrradstellplätze angeboten. Die Zufahrt befindet sich an der Ecke
Sperberstraße und Pillenreuther Straße.
Architektur/Gestaltung Die Erdgeschosse der einzelnen Baukörper sind jeweils durchgehend. Darüber werden drei Gebäudeteile U-förmig um einen nach Süden ausgerichteten Hof gruppiert
und sind in der Höhe gestaffelt (drei, vier und sieben Geschosse). In jedem Gebäude
werden zwei Treppenhäuser mit Aufzügen vorgesehen, die über den Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss erreicht werden können. Bis zu vier Wohnungen werden über
einen Treppenaufgang erschlossen. Die Eingänge von den Straßen sind nur über
einige Stufen zu erreichen, die des gemeinsamen Hofes sind barrierefrei ausgeführt.
In den Erdgeschossen werden zentrale Gemeinschaftsbereiche geschaffen, die
Wohnungstypen/ jeweils um ein Atrium angeordnet sind. An der Pillenreuther Straße werden im
Nutzungsangebote Erdgeschoss Räume für Läden geplant. Im nördlichen Gebäude befindet sich eine
Kindertagesstätte mit Außenbereich im Hof. Es werden 2-, 3- und 4-ZimmerWohnungen geplant.
Die Gebäude sollen als Passivhäuser errichtet werden. Dabei wollen die Verfasser
Energetischer/ über einen Glashauseffekt und Wärmerückgewinnungssysteme auf zusätzliche HeiÖkologischer Ansatz zungsanlagen weitestgehend verzichten.
69
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,59 Wohneinheiten Anzahl
2,56 Parkplätze Anzahl
23 249 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
10 849 m2
3 691 m2
VU 466
120 Geförderte Wohnungen
100 Freifinanzierte Wohnungen
150 Eigentumswohnungen
k. A.
k. A.
k. A.
/Gastronomie, Gemeinschaftsräume,
Gemeinschaftliches Wohnen/
70
!
VU 466
Leitidee Um auf die zunehmende Bevölkerungszahl in Nürnberg Südstadt zu reagieren, wird
eine maximale Verdichtung angestrebt. Es wird ein geschlossener, zweischichtiger
Baublock vorgeschlagen, der die Grundstücksfläche optimal ausnutzt.
Städtebauliches Konzept/ Die neue Bebauung am Standort Nürnberg Südstadt ersetzt den Bestand und fügt
Bebauungsstruktur einen neuen 4-geschossigen und zur Pillenreuther Straße 5-geschossigen Block in
den Stadtraum ein. Der Innenhof wird mit zwei V-förmig angeordneten, 2- bis 3-geschossigen Zeilenbauten verdichtet, die parallel zur Blockrandbebauung errichtet
werden. Die beiden Gebäudeteile schließen an die Bebauung der Schillingstraße an.
„Eine Öffnung im Erdgeschoss bildet hier das ‚Tor‘ in das Zentrum, auf das sich alles
zentriert.“
Grün- und Freiraumkonzept Der zentrale Hofbereich an der Sperberstraße ist öffentlich zugänglich. Der Blockinnenbereich wird von den Anwohnern als gemeinschaftlicher Erholungsraum genutzt,
private Gartenräume liegen auf den Dachflächen.
Erschließung/ruhender Verkehr Der ruhende Verkehr wird in einer Tiefgarage mit Zufahrt im nördlichen Bereich der
Schillingstraße untergebracht.
Architektur/Gestaltung Der Neubau wird in Skelettbauweise mit stabilisierenden Schotten aus „recycelten“
Betonplatten errichtet. Die Erdgeschosszone wird zurückgesetzt und erhält großflächige Verglasungen. Die Fassaden der darüber liegenden Wohngeschosse werden
mit Fensterbändern horizontal gegliedert. Die Dachflächen werden begrünt.
Wohnungstypen/ Die vertikale Erschließung des gesamten zweischichtigen Baublocks erfolgt über vier
Nutzungsangebote Treppenräume mit Aufzug, die horizontale Erschließung über Laubengänge, die auch
als Balkone genutzt werden können. Drei Treppenräume liegen an den Gebäudeecken, hier sind auch Durchgänge in den Innenbereich angeordnet. Das vierte
Treppenhaus liegt im Schnittpunkt der beiden V-förmig angeordneten Gebäudezeilen
im Blickinneren.
Hier befinden sich im Erdgeschoss gemeinschaftlich genutzte Räume wie beispielsweise eine Bibliothek, eine Gemeinschaftsküche, ein Versammlungsraum, eine
Kindertagesstätte und ein Seniorenzentrum. Einige dieser Einrichtungen werden
nur von den Bewohnern des neuen Siedlungsblocks genutzt, andere sind auch der
Öffentlichkeit zugänglich. Der dem Stadtraum zugewandte Bereich der Pillenreuther
Straße wird mit Räumen für gewerbliche Nutzung belegt, die nach Bedarf in der
Größe veränderbar sind.
Die Erdgeschosswohnungen an der Schilling- und Sperberstraße sowie die zum
Innenhof orientierten Wohnungen an der Pillenreuther Straße werden behindertengerecht ausgeführt. Die Wohnungen in den oberen Geschossen werden, je nach Lage
und Grundrissdisposition, als „nutzungsneutral“ oder „nutzungsfestgeschrieben“
eingeordnet.
Die nutzungsneutralen Wohnungen sind einseitig orientiert und bis auf feste Einbauten wie Küche und Bad räumlich flexibel erweiterbar. Dieser Wohnungstyp ist für die
Gebäudezeilen im Innenbereich sowie an der Sperberstraße vorgesehen und soll von
Wohngemeinschaften oder Großfamilien, aber auch für Büros genutzt werden.
Die so genannten nutzungsfestgeschriebenen Wohnungen sind zweiseitig orientiert
und in der Wohnungsgrundfläche festgelegt. Im Bereich Schillingstraße werden
Maisonette-Typen vorgeschlagen, an der Pillenreuter Straße Etagenwohnungen im
geförderten Wohnungsbau.
Energetischer/ Der Neubau soll über eine Photovoltaikanlage und Fernwärmeanschluss energetisch
Ökologischer Ansatz versorgt werden. Die Dachflächen werden begrünt.
71
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,37 Wohneinheiten Anzahl
1,63 Parkplätze Anzahl
13 622 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
6 708 m2
3 268 m2
WK 319
94 Geförderte Wohnungen
105 Freifinanzierte Wohnungen
210 Eigentumswohnungen
k. A.
k. A.
k.A.
/Co-working space, Café,
Kindergarten, Gemeinschaftsräume/
72
URBAN CORE
WK 319
Leitidee Das Projekt möchte durch Maßnahmen im öffentlichen Raum neue Verbindungen
im Viertel generieren und die Entstehung eines Mikrozentrums in der Nürnberger
Südstadt unterstützen.
Städtebauliches Konzept/ Der Entwurf sieht eine geschlossene Blockrandbebauung vor. Der Sockelbereich mit
Bebauungsstruktur einer Mischung aus öffentlichen und privaten Nutzungen erstreckt sich über EG und
1. OG und verfügt über drei großzügige Zugänge zum Hof. Die Ecken des Blockrandes
bleiben öffentlichen Nutzungen vorbehalten, dazwischen sind zweigeschossige Wohnungen mit vorgelagerten Büros untergebracht.
Grün- und Freiraumkonzept Es sind verschiedene Maßnahmen im öffentlichen Raum auch außerhalb des Bebauungsgrundstücks geplant. Die Pillenreuther Straße soll auf zwei Spuren zurückgebaut
und der bestehende Mittelstreifen verbreitert und um eine zweispurige Fahrrad-,
Jogging- und Inlinepiste ergänzt werden. Im Norden an der Galvanistraße soll ein
Spielplatz eingerichtet werden; auch um die Verbindung zum Budapester Platz und
der Schönweisstraße zu verstärken. An der Sperberstraße ist ein öffentlicher Platz mit
Bezug zum Südpunkt und der neu gestalteten Grünfläche vorgesehen. Der öffentlich
zugängliche Innenhof wird begrünt. Wohnungen im EG erhalten hofseitig eine Terrasse
und einen kleinen Garten.
Erschließung/ruhender Verkehr Fahrradstellplätze befinden sich in den Zugängen zum Hof sowie im Hofbereich.
Eine Tiefgarage mit 95 Stellplätzen wird über die Schillingstraße erschlossen. Zusätzlich stehen den 2-geschossigen Wohnungen an der Sperberstraße 10 ebenerdige,
überdachte Stellplätze mit direkter Verbindung zur Wohnung zur Verfügung.
Architektur/Gestaltung Der Entwurf bildet drei horizontale Zonen. Im Sockelbereich sind die Ecken der
Gebäude für öffentliche Funktionen vorgesehen. Dazwischen erstrecken sich so
genannte Soho (Small Office – Home Office), Stadthäuser mit direktem Zugang zur
Straße und zum Garten. Sie verfügen über einen straßenseitigen Arbeitsraum, der
auch zu einem kleinen Café oder Ladenlokal umfunktioniert werden kann. An drei
Stellen ist das Gebäude im Sockelbereich nach innen gefaltet, sodass Zugänge zum
Hof entstehen. Angrenzend an die vertikale Erschließung sind in diesen Bereichen
gemeinschaftlich genutzte Räume wie Waschsalon, Werkstatt, Gemeinschaftsküche und Dachterrasse angegliedert. In der mittleren Gebäudeschicht befinden sich
Wohnungen mit neutralen Grundrissen für flexible Nutzungen. Diese Wohnungen
verfügen über großzügige Außenräume, die sich als Kombination aus Loggien und
Wintergärten über die gesamte Gebäudetiefe erstrecken. Die dritte Schicht bilden
Terrassenhäuser mit visuellem Bezug zur Stadt und zum Innenhof und privaten
Dachterrassen. Das Gebäude ist in 3 Abschnitte mit separater Erschließung unterteilbar, wird aber von einer einheitlichen Haut umspannt. Die Fassade reagiert mit
unterschiedlichen Fensterformaten auf die dahinter gelegenen Nutzungen. Der Gebäudeabschluss folgt den variierende Geschosshöhen und bildet eine Art „Skyline“.
Wohnungstypen/ Im EG und 1. OG sind 2-geschossige 4- bis 6-Zimmer-Wohnungen vorgesehen, im
Nutzungsangebote 2. und 3. OG vorrangig 2 bis 3-Zimmer-Wohnungen. Die private Loggien und Wintergärten können nach Bedarf den Wohnung hinzugefügt oder als kleine Einliegerwohnungen genutzt werden. Die 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen in den obersten Geschossen sind z. T. als Maisonettes geplant.
Energetischer/ Der Entwurf soll als Passivhaus oder +Energiehaus errichtet werden. Grundlage hierfür
Ökologischer Ansatz bilden die kompakte Bauform, Loggien als energetische Pufferzonen, Photovoltaikzellen an den Südfassaden sowie Solarthermie-Kollektoren auf den Dächern. Begrünte
Dächer sollen die Dämmwerte erhöhen und Regenwasser auffangen. Der gesamte
Innenhof bleibt unversiegelt. In den Kellern der ehemaligen Bebauung können Regenwasserrückhaltebecken installiert werden. Die aus den Photovoltaikzellen gewonnene
Energie kann für Elektrofahrzeuge zur Verfügung gestellt werden. Der Innenausbau
des Sockels, sowie die oberen Geschosse werden weitgehend in Holzbauweise ausgeführt. Dies ermöglicht hohe Dämmwerte, eine positive CO2-Bilanz des Gebäudes
73
sowie eine schnelle Bauzeit durch Vorfabrikation.
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,61 Wohneinheiten Anzahl
laut Text 93 Geförderte Wohnungen
1,44 Parkplätze Anzahl
76 Freifinanzierte Wohnungen
9 855 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
k. A. Eigentumswohnungen
5 953 m2
647 m2
XG 064
k. A.
k. A.
k. A.
/Läden, Café, Büroräume, Werkstatt,
KiTa, Senioren-Wohngemeinschaft/
74
LANELIFE
XG 064
Leitidee Die moderne, autogerechte Stadt hat das Konzept der Gasse obsolet werden lassen.
Die Verfasser wollen die feine Körnung der mittelalterlichen Stadt wieder aufleben
lassen und in ein modernes Stadtquartier integrieren. Dazu werden unterschiedliche Aspekte herausgearbeitet, die in das Projekt einfließen sollen: feine städtische
Körnung, die auf individuellen Gebäuden und Grundstücksgrößen basiert; Verkehr,
der sich an den Gassenquerschnitten der mittelalterlichen Stadt orientiert und den
Autoverkehr ausschließt; Türen, die einen direkten Zugang zur Straße ermöglichen;
Gemeinschaft, die durch Fußgänger und die damit verbundene Kommunikation
erzeugt wird; Besitz, der eine stärkere Identifikation und Verantwortung schafft;
Querschnitte, bei denen überhängende Räume ein pittoreskes Bild der Straßenfassade erzeugen und Materialien, die aus der lokalen Umgebung mit lokaler Expertise
gewonnen werden.
Städtebauliches Konzept/ Das Wettbewerbsgrundstück wird mit sieben 6 m breiten und in Nord-Süd-Richtung
Bebauungsstruktur verlaufenden Riegeln bebaut. Zwischen den Riegeln wird eine Abstandsfläche von
7 m vorgesehen. Auf der Hälfte der Länge werden die Riegel aus dem Raster geschoben, um die lineare Perspektive der Gasse zu brechen. Einige Gebäude werden leicht
gedreht, um großzügigere Eingangsbereiche in die Gasse zu erzeugen. Im südlichen
Teil werden die Gebäude zweigeschossig geplant, gen Norden wachsen sie auf bis
zu vier Geschosse an. Es werden zwei unterschiedliche Typen von Gassen geplant,
die abwechselnd Verwendung finden: Zugangsgassen, die als öffentliche Freiräume
den Zugang zu den Gebäuden sichern und Gartengassen, die als halböffentliche bzw.
private Freiflächen den Bewohnern zur Verfügung stehen.
Grün- und Freiraumkonzept Durch die städtebauliche Struktur entstehen entlang der umgebenden Straßen
breite öffentliche Gehwege, die als öffentlicher Freiraum genutzt werden können. Die
Reihenhäuser haben einen direkten Bezug zu den Gartengassen. Die Apartments
besitzen Balkone und die Turmapartments zweigeschossige Balkone. Die Gassen
über den Parkplätzen werden über Stufen erschlossen.
Erschließung/ruhender Verkehr An der Pillenreuther Straße werden ebenerdig in die Bebauung integrierte Parkplätze
geplant, die als Puffer zur Straße dem Lärmschutz dienen. Die Zu- und Ausfahrten
befinden sich an der Sperberstraße und der Galvanistraße.
Architektur/Gestaltung Als Baumaterial werden Ziegel vorgeschlagen. Die Dächer werden mit einem leichten
Überhang geplant. Die Fassaden der Riegel sind auf einer Seite leicht angeschrägt.
Unterschiedliche Farbgestaltung der Eingänge und der Fensterleibungen der sonst
hell gestrichenen Fassaden sollen die Orientierung erleichtern.
Wohnungstypen/ Insgesamt werden 93 Wohneinheiten geplant, die allerdings in der Größe und
Nutzungsangebote Verteilung flexibel sind. Grundsätzlich schlagen die Verfasser drei unterschiedliche
Wohnungstypologien vor. Das (Reihen-)Haus ist zweigeschossig mit direktem Zugang
zur Gasse. Schlafräume und Bäder befinden sich im Erdgeschoss, Küchen und
Wohnräume im Obergeschoss. Die Apartments werden im zweiten Obergeschoss in
den dreigeschossigen Gebäudeteilen und die Turmapartments, die im nördlichen
Bereich in den höheren Gebäude geplant. Entlang der Pillenreuther Straße werden
eingeschossige Gebäuderiegel für Ateliers bzw. Werkstätten vorgesehen.
75
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
GRZ
GFZ
BGF
NF Wohnfläche
NF Sonstige Flächen
0,31 Wohneinheiten Anzahl
1,61 Parkplätze Anzahl
17 838 m2 Fahrradparkplätze Anzahl
7 684 m2
992 m2
XI 590
87 Geförderte Wohnungen
55 Freifinanzierte Wohnungen
185 Eigentumswohnungen
35 %
28 %
37 %
/Läden, Café, Büros, Restaurant,
KiTa, Lebensmittelmarket, Seniorentreff/
76
ARCHIPELAGO OF POSSIBILITIES – ARCHIPEL DER MÖGLICHKEITEN
XI 590
Leitidee Am Standort Nürnberg Südstadt soll eine „Miniaturstadt“ entstehen, die in der Konzeption auf der Idee des Archipels basiert, dass heißt, auf dem Konzept einer Ansammlung von Gebilden, die miteinander in Beziehung stehen und eine geografische,
wirtschaftliche und soziale Einheit bilden. Die neue Bebauung soll sowohl Privatheit
schaffen wie auch die Begegnung, Kommunikation und die sozialen Beziehungen
zwischen den verschiedenen Bewohnergruppen fördern.
Städtebauliches Konzept/ Die höhengestaffelte Bebauung orientiert sich im Maßstab an den Gebäuden der
Bebauungsstruktur Umgebung: Im Norden und Osten des Projektgebietes, an der Galvanistraße und Pillenreuther Straße, werden die Neubauten als vier-bis fünfgeschossigen Laubenganghäuser entlang der Bebauungslinien errichtet. Im westlichen und zentralen Bereich
des Projektgebiets werden einzeln stehende, drei- bis viergeschossige Stadthäuser
eingefügt, die teils in Nord-Süd-Richtung und teils in Ost-West-Richtung ausgerichtet
sind. An der südwestlichen Grundstücksecke betont ein 5-geschossiger Baukörper den Platzraum vor der Kirche. Der Straßenraum der Galvanistraße wird für den
Verkehr gesperrt und als städtischer Platz gestaltet, um die Lebensqualität im neuen
Quartier zu steigern.
Grün- und Freiraumkonzept Zwischen den neuen frei stehenden Baukörpern entstehen verschiedene Außenbereiche, die als grüne Spiel- und Erholungsflächen, der Erschließung der Gebäude
und als Treffpunkt für Anwohner und Nachbarn genutzt werden. Neben privaten
Freiflächen werden hier auch für die Bewohner überdachte Gemeinschaftsflächen
angelegt. Jeder Wohnung ist ein Balkon oder eine Terrasse mit privater Grünfläche
zugeordnet. Die Nutzung der Dächer als Gartenflächen ist ebenfalls möglich.
Erschließung/ruhender Verkehr Das neue Stadtgebiet ist über Fuß-und Radwege an den umgebenden Stadtraum angeschlossen. Um das neue Quartier vom Autoverkehr zu beruhigen wird die Galvanistraße gesperrt. Der Parkraum wird in den verbleibenden Straßenraum sowie in eine
Tiefgarage gelegt, die von der Pillenreuther Straße aus erschlossen wird.
Architektur/Gestaltung Das Erscheinungsbild der Gebäude ist durch eine einfache und präzise Formensprache geprägt. Die Baukörper werden einheitlich mit einer vertikalen Schalung aus
recyceltem Holz verkleidet. Wohnräume erhalten bodentiefe, großflächige Fensterelemente mit außen liegenden Sonnen- und Sichtschutzelementen, die Fensterelemente
zu den Laubengängen sind kleinformatig.
Wohnungstypen/ Die neuen Baukörper sind als Laubenganghäuser in Schottenbauweise konzipiert,
Nutzungsangebote die über Aufzugsanlagen barrierefrei erschlossen sind. Die Laubengänge können von
den Anwohnern als Balkonfläche genutzt oder mit Abstellboxen möbliert werden und
dienen so vor allem entlang der Pillenreuther Straße als Lärmfilter.
Die Erdgeschosszonen können gewerblich genutzt werden, an den Quartiersecken
werden ein Café und ein Restaurant vorgeschlagen. Am neuen Platz an der Galvanistraße sind eine Kindertagesstätte und ein Seniorentreff vorgesehen. Zum Blockinnenbereich orientiert, werden behindertengerechte Wohnungen mit privatem Freiraum
angeordnet.
Die Wohneinheiten sind modular mit unterschiedlichen Raumgrößen und flexiblen
Grundrissen als Etagen- oder Maisonette-Wohnungen konzipiert. Die Wohnungen an
der Pillenreuther Straße werden im geförderten Wohnungsbau erreichtet, frei finanzierte Wohnungen werden zur Galvanistraße und Sperberstraße ausgerichtet. Die
Stadthäuser im Blockinnenbereich werden für Eigentumswohnungen vorgeschlagen.
Energetischer/ Die Außenhülle wird als hochwärmegedämmte Gebäudeschicht konzipiert, um den
Ökologischer Ansatz energetischen Standards zu entsprechen. Auf den Dachflächen können Solaranlagen
aufgestellt werden. Regenwasser soll in Zisternen gesammelt werden.
Wirtschaftlichkeit Die vorgeschlagene Schottenbauweise mit wirtschaftlichen Spannweiten und nichttragenden Innen- und Außenwände in vorgefertigter Holzleichtbauweise ermöglichen
eine kopstengünstige Umsetzung.
77
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
1. RUNDGANG
AN 421
POLYGAMY
BC 903
INSIDE TRADING
BD 495
GIARDINI SEGRETI
CS 056
A SENSE OF PLACE
FE 685
EXCHANGE
FM 630
THE SHELL – SOLID AT THE LIMIT, ORGANIC AT THE CORE
GA 543
XXYYZZ
HI 653
URBANE LEINWAND – RÄUMLICHE LANDSCHAFT
HK 599
SMART # SMARTWOHNEN
IS 770
CONNECTING THE DISCONNECTED
IV 540
HOF
JO 942
PIXELATED COURTYARD
JX 793
URBAN GARDEN
KD 140
YOURBAN
LC 771
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
LU 248
MEET THY NEIGHBOR
MB 188
300 IM WEGGLA
MD 050
NÜRNBERGER KAMMERSPIELE
ME 053
THE OPEN BLOCK-HOUSE
MF 217
SÜDBERG
MH 407
BLOCKPARTY
2. RUNDGANG
3. RUNDGANG
ENGERE WAHL
NÜRNBERG – WOHNBEBAUUNG SCHILLINGSTRASSE
1. RUNDGANG
ND 588
ComMuniQue
NH 974
ADAPTABLE CITY. MEIN GARTEN, UNSER GARTEN,
MEINE GASSE, UNSERE GASSE
NX 681
INCLUSION
OD 396
ANPASSUNGSFÄHIG INTEGRATION NÜ001
OH 193
BLOCKUPY NÜRNBERG
OI 862
JANUS
QM 716
UN[B]LOCK
QS 773
URBAN HUB
RW 796
METABLOCK
SA 403
>> EFH *2.0 NÜRNBERG-SÜDSTADT
SI 608
HAUS 128 CSH
UC 093
SONNENBLUME
VU 466
!
WK 319
URBAN CORE
XG 064
LANELIFE
XI 590
ARCHIPELAGO OF POSSIBILITIES –
ARCHIPEL DER MÖGLICHKEITEN
2. RUNDGANG
3. RUNDGANG
ENGERE WAHL
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