Umbau und Erweiterung der Feuer- und Rettungswache Stadt Stadtlohn Nichtoffener Wettbewerb nach RPW 2013 03/2015 – 06/2015 Dokumentation Umbau und Erweiterung der Feuer- und Rettungswache Stadt Stadtlohn Dokumentation des Architektenwettbewerbs 01 NICHTOFFENER ARCHITEKTENWETTBEWERB Umbau und Erweiterung der Feuer- und Rettungswache in Stadtlohn Ausloberin Stadt Stadtlohn – Der Bürgermeister Markt 3 48703 Stadtlohn Fon 02563-87-0 Fax 02563-87-81 eMail [email protected] Betreuung Schopmeyer Architekten BDA Am Dill 1 48163 Münster Fon 0251-246650 Fax 0251-246651 eMail [email protected] 02 Preisträger 1. Preis Anerkennung Horst Architektur Stadtlohn e4 architekten Münster 2. Preis Puppendahl Architekten Olfen 3. Preis Bock Neuhaus Partner Coesfeld 03 INHALT SEITE 05 Plangebiet 06 Anlass und Rahmenbedingungen 07 Raumprogramm 09 Verfahren 10 Impressionen Preisgericht 12 Ergebnisse 04 PLANGEBIET 05 ANLASS UND RAHMENBEDINGUNGEN ANLASS DES WETTBEWERBS Die Feuer- und Rettungswache der Stadt Stadtlohn soll unter Berücksichtigung des Bestandes aus den 70er Jahren den heutigen Bedingungen angepasst und im Rahmen des Wettbewerbsverfahrens gem. beiliegendem Raumprogramm neu errichtet bzw. saniert und erweitert werden. Ziel des Verfahrens ist es, einen städtebaulich und architektonisch ansprechenden, funktional für die Bedürfnisse des Feuerwehr- und Rettungsdienstes geeigneten und wirtschaftlich tragfähigen Entwurf zu erhalten. STÄDTEBAULICHE SITUATION UND ZIELVORSTELLUNGEN Die Feuer- und Rettungswache der Stadt Stadtlohn befindet sich nördlich der Berkel an der Mühlenstraße – Ecke Steinkamp. Südlich des Grundstücks befindet sich ein Gewerbegebiet; nördlich schließt sich eine Wohnbebauung mit Nahversorgungseinrichtung an. Im Bereich des Plangebietes befinden sich ortsbildprägende Bäume, die -nach Möglichkeit- in den Planungen berücksichtigt werden sollen. Die Funktionalität des Dienstbetriebes der Feuer- und Rettungswache ist dabei jedoch höher als der Baumbestand zu gewichten. Die bestehende Feuer- und Rettungswache ist für den Bedarf zu klein und weist zudem Mängel im Bereich der Fahrzeuglogistik auf. Die Fahrzeughallen passen nicht zu den heute genutzten Großfahrzeugen der Feuerwehr. Die Räumlichkeiten des Personals entsprechen nicht mehr den gültigen DIN-Vorschriften, so dass hier Unfallgefahren und Gesundheitsgefährdungen vorliegen, die im Rahmen des Verfahrens behoben werden müssen. Das beiliegende Raumprogramm mit Außenflächen soll auf den Flurstücken 464 und 537, sowie unter Berücksichtigung der dreieckigen nördlich angrenzenden Fläche des Flurstücks 552 nachgewiesen werden. 06 Die Planung der Feuer- und Rettungswache hat so zu erfolgen, dass jederzeit auch eine separate Funktionalität des Feuerwehrdienstes als auch des Rettungsdienstes gewährleistet ist. In die Planungen sollte eine Zufahrt zu den Alarmparkplätzen sowohl am Steinkamp, als auch von der Mühlenstraße (L572) vorgesehen werden. Auf der nördlich des Grundstücks gelegenen Fläche des Verbrauchermarktes wird der Stadt ein Wegerecht eingeräumt (vertraglich bereits gesichert), von dem ggf. Gebrauch gemacht werden könnte. Das im nördlichen Grundstücksbereich bestehende Gebäude, das als Bereitschaftsraum und als Aufenthaltsraum für die Feuerwehrangehörigen zur Kameradschaftspflege dient, kann an der vorhandenen Stelle aufgegeben werden, sofern dies für die Funktionalität des Dienstbetriebes der Feuerwehr erforderlich ist. In diesem Fall ist der Bereitschafts-/Aufenthaltsraum als separat nutzbares Gebäude vorzusehen bzw. als separater Gebäudetrakt, um funktionale Überschneidungen bzw. eine Kombination mit Räumen (Toiletten, Putzmittelraum, Abstellraum, usw.) vor dem Hintergrund der Wirtschaftlichkeit zu ermöglichen. Sollten Gebäudeteile oder Räumlichkeiten aus dem Bestand übernommen werden, kann hinsichtlich der Größe von DINNormen abgewichen werden, soweit die Funktionalität des Dienstbetriebes dadurch nicht eingeschränkt wird. Die Planung der Feuerwehr sollte so erfolgen, dass eine Erweiterung der Fahrzeughalle um einen Stellplatz über die im Raumprogramm vorgesehene Reservehalle hinaus problemlos möglich ist. PLANUNGSHINWEISE Für das Grundstück liegt ein rechtsgültiger Bebauungsplan Nr. 3 ‚Hengeler Str. – Steinkamp‘ vor. RAUMPROGRAMM BEREICH RETTUNGSWACHE Plangrundstück Baumbestand 07 RAUMPROGRAMM BEREICH FEUERWACHE 08 VERFAHREN AUSLOBERIN STELLVERTRETENDE PREISRICHTER (Fortsetzung) Stadt Stadtlohn – Der Bürgermeister • Mathias Pennekamp, Leiter FB Planen, Bauen und Wohnen • Ralf Sommer, Rettungswache Stadtlohn • Claudia Volbers, Architektin BETREUUNG DES VERFAHRENS Schopmeyer Architekten BDA, Münster SACHVERSTÄNDIGE BEOBACHTER ART DES VERFAHRENS Es handelte sich um einen begrenzten Wettbewerb mit 10 Teilnehmern, wovon 6 von der Ausloberin gesetzt wurden und 4 Weitere –unter Aufsicht- nach Bewerbung mit vorausgehender Bekanntmachung zugelost wurden. Das Verfahren war anonym. Der Durchführung des Wettbewerbs lagen die RPW 2013 zugrunde. TEILNEHMER • Bock Neuhaus Partner, Coesfeld • e4 Architekten, Münster • Architekturbüro Hemsing, Südlohn • Horst Architektur, Stadtlohn • Kreyerhoff Koller Architekten, Borken • Simone Mattedi in kplan AG, Siegen • ArGe Paß / Wantia, Vreden • Jörg Hannemann PlanerBund UG, Südlohn • Puppendahl / Steinberg-Köppen, Olfen • Schnoklake Betz Architekten, Münster PREISGERICHT • Helmut Könning, Bürgermeister Stadtlohn • Hermann Lensker, Vorsitz des Umwelt-, Planungs- und Bauausschusses Stadtlohn • Günter Wewers, Leiter Freiwillige Feuerwahr Stadtlohn • Ralf Thesker, Leiter Rettungswache Stadtlohn • Prof. Dr. Ing. Volker Droste, Architekt BDA (Vorsitz) • Heiner Farwick, Architekt BDA • Hubert Grothues, Kreisbaudirektor Borken und Architekt • Ludger Konrad, Architekt • Hermann Josef Steverding, Architekt STELLVERTRETENDE PREISRICHTER • Franz-Josef Demes, stellvertretender Vorsitz des Umwelt-, Planungs- und Bauausschusses Stadtlohn • Günter Hillenkötter, Freiwillige Feuerwehr Stadtlohn • Ingo Abbing, Freiwillige Feuerwehr Stadtlohn • Michael Funke, Freiwillige Feuerwehr Stadtlohn • André Garwer, Rettungswache Stadtlohn • Markus Hoge, Freiwillige Feuerwehr Stadtlohn • Carsten Kuglarz, Freiwillige Feuerwehr Stadtlohn • Markus Vennemann, Freiwillige Feuerwehr Stadtlohn • Bernhard Pölling, Stadt Stadtlohn – Amt 65 - Hochbau • Heinrich Ellers, Mitglied des Rates Stadtlohn • Jürgen Wörmer, Mitglied des Rates Stadtlohn • Dr. Albrecht Daniels, Mitglied des Rates Stadtlohn • Richard Henrichs, Mitglied des Rates Stadtlohn GÄSTE • Ina Markgraf, Stadt Stadtlohn – Amt 61 - Stadtplanung VORPRÜFUNG Schopmeyer Architekten BDA, Münster • Stefan Schopmeyer, Architekt BDA • Claudia Carl, Architektin BEURTEILUNGSKRITERIEN Das Preisgericht bildete sein Urteil aus der Qualität der Wettbewerbsarbeiten und legte hierbei folgende Beurteilungskriterien zugrunde: • Programmerfüllung (Umsetzung der Konzeption, Raumprogramm, Wettbewerbsleistungen) • Städtebauliche und architektonische Qualität der Planung (innere und äußere Gestaltung) • Erschließung, Funktionalität und Nutzung • Realisierbarkeit, Wirtschaftlichkeit bei der Erstellung und Unterhaltung • Berücksichtigung ökologischer Aspekte • Durchführbarkeit im Hinblick auf bauordnungsrechtliche sowie organisatorische Belange 09 IMPRESSIONEN PREISGERICHT 10 11 ERGEBNIS 1. Preis Maik Horst Architekt Klosterstr. 12 48703 Stadtlohn Mitarbeiter: Florian Stolz 12 Auszug aus dem Juryprotokoll Mittels der Teilung der Funktionsbereiche Feuer- und Rettungswache in zwei autarke Baukörper gelingt es, das erforderliche große Bauvolumen in einer angemessenen Maßstäblichkeit in den städtebaulichen Kontext zu platzieren. Die Schmalseiten der Gebäude reihen sich in die Baustruktur der Mühlenstraße, wobei der Haupteingang und damit die Adressbildung dem differenziert ausgebildeten Gebäude der Feuerwehr zugeordnet ist. Die Alarmzufahrt, sowie die Alarmausfahrt sind verkehrstechnisch gut gelöst. Funktional erfüllt die Abfolge Alarmzufahrt – Umkleiden – Fahrzeughalle und Alarmausfahrt die Anforderungen in hervorragender Weise. Der Begegnungsverkehr zwischen herausfahrenden PKW der Einsatzkräfte und der ausrückenden Einsatzfahrzeuge ist praktisch ausgeschlossen. Der Funk- und Stabsraum der Feuerwache kann zu einer funktionalen Einheit zusammengeführt werden. Eine optimale Übersicht über den gesamten Alarmhof ist gegeben. Darüber hinaus ist eine wechselseitige Übersicht zwischen Feuer- und Rettungswache vollständig gegeben. Eine unmittelbare Anfahrbarkeit sämtlicher Werkstätten wurde beachtet, der Durchgangsbereich von dort aus unmittelbar zur Fahrzeughalle ist ebenfalls gegeben. Werkstatt-, Lagerbereich und Waschhalle sind funktional zusammengefasst. Die Waschhalle ist sowohl für Feuerwehr als auch Rettungswache gut erreichbar und darüber hinaus durchfahrbar. Der Übungshof liegt sowohl aus funktionaler als auch stadträumlicher Sicht gut und bietet eine funktionale Einheit mit dem Übungsturm. Auch im Obergeschoss bieten die Räume für die Anforderungen der Feuerwehr gute Potentiale. Die funktionalen Anforderungen der Rettungswache sind mittels der Anordnung der dienenden Räume um die Fahrzeughalle gut erfüllt. Konsequent setzt sich das klare Konzept im Erscheinungsbild fort. Die Fassaden spiegeln in angemessener Weise Funktion und Ausdruck der Feuerwehr Stadtlohn wieder. Die südliche Fassade der Rettungswache in der wichtigen Blickbeziehung zur Mühlenstraße nutzt jedoch nicht das Potential und setzt die städtebauliche Anforderung nicht um. Die Kennzahlen einerseits, sowie die Baukörperausformung und Materialität andererseits lassen eine wirtschaftliche Erstellung und Unterhaltung erwarten. Insgesamt zeigt der Beitrag eine städtebaulich und funktional gute Lösung, die in angemessener Weise die gestellte Aufgabe auf einem eher schwierigen Grundstück sehr gut erfüllt. Erdgeschoss Ansicht Süd 13 ERGEBNIS 1. Preis Maik Horst Architekt Auszug aus dem Erläuterungsbericht Der Entwurf für die Feuer- und Rettungswache Stadtlohn schlägt aufgrund der nicht mehr zeitgemäßen Raumgrößen, der veralteten und in Teilen augenscheinlich schadhaften Bausubstanz der bestehenden Wache und vor dem Hintergrund der gestiegenen Anforderungen, auch und vor Allem im Hinblick auf die Nachhaltigkeit einer Investition in dieser Größenordnung, einen Neubau vor. Die neue Feuerwehr- und Rettungswache mit ihrem umfangreichen Raumprogramm ist dem weitestgehend kleinteiligen Umfeld des Grundstücks entsprechend in zwei autarken Baukörpern in einem städtebaulichen Ensemble organisiert. Die Ausrichtung der beiden Baukörper zur Mühlenstraße bildet einen zentralen Hof für die Alarmausfahrt, strukturiert das weitere Grundstück in einen westlichen Bereich mit Betriebs- und Übungshof, sowie einen nördlichen Parkplatzbereich und gibt dem Ensemble eine deutliche Präsenz im Straßen- und Stadtraum. Der zentrale Hof verzahnt sich durch die Einblicke, die er gewährt mit dem umliegenden Straßen- und Wegenetz. Von den umgebenen Straßen ist stets ein Blick in den Hof und die Fahrzeughallen möglich. Die neue Feuerwehr- und Rettungswache soll so stärker mit dem Umfeld verwoben und in das Bewusstsein der Bürger gerückt werden. Schnitt Längs 1 Schnitt Längs 2 14 Die Zusammengehörigkeit der Baukörper zeichnet sich äußerlich durch die Baukörperstellung um den gemeinsamen Hof aus. Im Innern basieren sie mit Rücksicht auf die jeweilige Funktionalität auf der gleichen Grundrissordnung. So bestehen die Baukörper jeweils aus einem 2-geschossigen Funktionsriegel mit vorgelagerter 1 ½-geschossiger Fahrzeughalle. Die jeweiligen Eingangsbereiche werden durch den überkragenden Riegel im Straßenbild markiert und zugleich wettergeschützt. Zu der (nord-) westlichen Wohnbebauung schottet der langgestreckte Baukörper der Feuerwache den Hof schalltechnisch ab. Die Baukörperhöhe treppt sich in diesem Bereich maßstäblich ab. Im Alarmfall können die im Norden angeordneten Parkplätze sowohl von der Mühlenstraße als auch vom Steinkamp getrennt von der Alarmausfahrt angefahren werden. Von den Parkplätzen aus sind die Umkleiden durch den zentral gelegenen Eingang zu erreichen. Diese verfügen über eine direkte Anbindung an die große Fahrzeughalle. Die Räume im Gebäude wurden möglichst funktional angeordnet, kurze Wege zum Einsatzfahrzeug waren das Ziel. Die Ausfahrt wurde aufgrund des möglichen Rückstaus an der Kreuzung auf der „Mühlenstraße“ weiterhin in Richtung der Straße „Steinkamp“ vorgesehen. Die Fahrzeuge verlassen die Halle im Alarmfall im Süden über den Hof auf den „Steinkamp“ und steuern von der Kreuzung aus schließlich ihren Einsatzort an. Diese auch bisher vorgefundene Ausfahrtsrichtung wurde für die Entwurfsgrundlage als sinnfällig erachtet. Den geplanten Baukörpern wird eine ihrer öffentlichen Funktion entsprechende wertige Materialität zu Grunde gelegt. Für die Fassade wird ein typischer ortsüblicher Klinker vorgeschlagen. Lediglich einige Fassadenbereiche sollen je Ansicht farblich (feuerwehrrot ) akzentuiert werden. Obergeschoss Ansicht Nord 15 ERGEBNIS 2. Preis Puppendahl Architekten Dipl.-Ing. Architekt Marius Puppendahl Dipl.-Ing. Architekt Carlo Köppen Albert-Schweitzer-Str. 1 59399 Olfen Mitarbeiter: Simon Böhler Jana Heß Fachberater: Heiner Wortmann Heinz-A. Puppendahl (Tragwerksplanung) 16 Auszug aus dem Juryprotokoll Dieser Entwurf der Feuer- und Rettungswache ist als winkelförmiger Baukörper konzipiert. Das Gebäude öffnet sich Richtung Südwesten mit dem gut nutzbaren Alarmhof, wobei der Standort des Übungsturmes vom Preisgericht kritisch gesehen wird. Durch den Gebäudeversatz im Osten entsteht ein sehr schön gefasster Vorplatz an der Mühlenstraße. Der gemeinsame Haupteingang liegt an richtiger und gut auffindbarer Stelle. Der Alarmparkplatz ist richtig angeordnet (in der Nähe der Umkleiden), birgt aber aufgrund der Anordnung ein gewisses Gefährdungspotential. Die Anordnung der inneren Funktionsbereiche sind schlüssig, überzeugen das Preisgericht aber nicht in Gänze. Die Flurzonen im Erdgeschoss sind schmal und ohne Außenbezug, eine direkte Anbindung der Umkleiden an die Fahrzeughallen wird vermisst. Die Stabs- und Funkeinsatzzentralen haben keine Sichtverbindung mit dem Alarmhof. Funk- und Stabsraum der Feuerwache liegen auf unterschiedlichen Ebenen und haben keine direkte Verbindung. Die Anordnung von Funktionsräumen im Untergeschoss ist fragwürdig. Das kompakte winkelförmige Gebäude fügt sich mit der vorgeschlagenen regionaltypischen Klinkerfassade gut in die Umgebungsbebauung ein. Insgesamt ist der Entwurf ein Beitrag, der der gestellten Aufgabe sowohl stadträumlich, als auch funktional und gestalterisch in hohem Maße entspricht. Erdgeschoss Ansicht Süd 17 ERGEBNIS 2. Preis Puppendahl Architekten Auszug aus dem Erläuterungsbericht Feuer- und Rettungswache werden über ein Verbindungsbauteil zu einem winkelförmigen Baukörper zusammengefasst, der einen großzügigen, gut nutzbaren Alarmhof im Süd-Westen umspannt. Durch einen leichten Gebäude-Versatz im Osten gelingt es, ortsbildprägende Bäume zu erhalten und gleichzeitig einen präzise gefassten Vorplatz am Einmündungspunkt Brookstraße/Mühlenstraße herzustellen. Ein kraftvoller Gebäude-Einschnitt kennzeichnet hier die getrennten Eingänge von Feuer-, Rettungswache und Gemeinschaftsraum, der separat von außen zugänglich ist, um eine funktionale Überschneidung wie gefordert zu verhindern. Das großzügige, lichtdurchflutete Foyer verzahnt das Gebäude mit dem Umfeld und bietet aus beiden Geschossen Ausblicke auf den baumbestandenen Vorplatz. Bereitschafts- und Jugendraum haben im OG Zugang zu einer großen, begrünten Dachterrasse. Hier bietet sich im Sommer die Möglichkeit geselliger Zusammenkünfte. Schnitt 18 Die Alarmparkplätze mit direktem Zugang zu den Umkleiden befinden sich nördlich der Feuerwache und sind sowohl von der Münsterstraße als auch vom Steinkamp anfahrbar. Aufgrund des geringen Wartungsbedarfs, entsprechender Langlebigkeit und einer allgemein großen Nutzerakzeptanz wird für die Ausbildung der Fassaden eine Klinker-Vorsatzschale in klassischen Rot-Tönen vorgeschlagen. Da die Fassaden zur Mühlenstraße und nach Norden durch ihre Ausrichtung ortsbildprägende Wirkung haben, könnten die präzise gesetzten, großzügigen Öffnungen hier durch SichtbetonEinfassungen weiter betont werden. Untergeschoss Obergeschoss Ansicht Ost Ansicht Nord 19 ERGEBNIS 3. Preis Bock Neuhaus Partner Dipl.-Ing. Meinhard Neuhaus Neutorstr. 3 48653 Coesfeld Mitarbeiterinnen: Ina Specht Jana Sibbing Julia Lonsing 20 Auszug aus dem Juryprotokoll Das Gebäude weist eine klare Ost-West-Ausrichtung aus. Der Eingangsbereich/Foyer dient der gemeinsamen Erschließung von Feuer- und Rettungswache und deutlichen Trennung der Funktionsbereiche. Die klare Gliederung spiegelt sich auch in der Fassadengestaltung – gut ablesbar - wieder. Der Übungsturm und der Übungshof im Kreuzungsbereich Mühlenstraße/Steinkamp sind hinsichtlich der Lage nicht richtig positioniert und erfüllen die Anforderungen nicht. Die beiden Alarmhöfe sind von den Funkzentralen nicht einsehbar. Der hintere Raum des Alarmhofes der Feuerwehr ist aufgrund der eingeschränkten Bewegungsfläche nur für kleinere Fahrzeuge geeignet. Die Erreichbarkeit der Waschhalle durch die Rettungswache ist schwierig. Die Andienung der Werkstätten ist sowohl von außen, als auch von innen gegeben und mit der Anbindung an die Fahrzeughalle gut gelöst. In beiden Wachen fehlt die Schwarz-Weiß-Trennung. Den Verfassern gelingt ein unaufdringliches, ansprechendes und kompakt organisiertes Gebäude. Erdgeschoss Ansicht Süd 21 ERGEBNIS 3. Preis Bock Neuhaus Partner Auszug aus dem Erläuterungsbericht Ein klarer Riegel in Ost-West-Ausrichtung bildet das Rückgrat der neuen Feuer- und Rettungswache. Hier reihen sich hinter einer Industrieglasfassade alle Einsatzfahrzeuge aneinander. Der transparente Riegel wird begleitet von zweigeschossigen Verwaltungstrakten aus Sichtbeton. Die Feuerwache legt sich nördlich, die Rettungswache südlich an die Fahrzeughalle. Im gemeinsamen Eingangsfoyer verbinden sich die Funktionseinheiten zu einem Z-förmigen Verwaltungsgebäude, welches die unterschiedlichen Nutzungsbereiche anzeigt und die entgegengesetzte Ausrichtung der Alarmhöfe ermöglicht. Dieser Richtungssprung ist nicht nur als Lageplanfigur und im Luftbild erkennbar, sondern er lässt sich auch in den Fassaden ablesen. Jeweils ein Teilbereich mit Industrieglastoren zeigt die Funktion der Fahrzeughalle an, während sich hinter dem Sichtbeton mit liegenden Fensteröffnungen die Verwaltungs- und Funktionseinheiten befinden. In östlicher Richtung entwickelt sich aus dem Gebäude heraus der Feuerwehrturm. Er ist gemeinsam mit dem Übungshof zur Mühlenstraße hin ausgerichtet. Trotz seiner zurückhaltenden Gestaltung bildet der Turm aufgrund seiner Höhe und seiner massiven Giebelwand eine Landmarke im Stadtbild. Die Längsausrichtung der Verwaltungstrakte ermöglicht kurze Wegeverbindungen zu den Einsatzfahrzeugen. Während die Schulungsräume direkt am Foyer angesiedelt und somit auch von der Rettungswache nutzbar sind, öffnet sich der Aufenthalts- und Bereitschaftsbereich mit seiner Außenloggia zum ruhigen Grünbereich im Westen. Zwei stadtprägende Bäume können erhalten und durch Neupflanzungen ergänzt werden. Analog zu den Alarmhöfen sind auch die PKW-Stellplätze gegenüberliegend angeordnet und somit direkt neben den jeweiligen Eingängen der Verwaltungseinheiten. Der Neubau ist komplett umfahrbar, so dass selbst bei Rückstau und Verkehrsbehinderungen über den anderen Alarmhof ausgefahren werden kann. Ansicht Ost Schnitt B-B Ansicht West 22 Obergeschoss Schnitt A-A Ansicht Nord 23 ERGEBNIS Anerkennung e4 architekten GbR Dipl.-Ing. Architekt Nicolas Martinko Sentmaringer Weg 71 48151 Münster Mitarbeiterinnen: Ines Croce-Frericks Christina Schneid Fachberater: Ingenieurbüro techn. Gebäudeausrüstung TITZ, Stadtlohn Ingenieurbüro Martinko, Stadtlohn 24 Auszug aus dem Juryprotokoll Mit dem zweigeschossigen Neubau mit roter Verblendfassade leistet der Verfasser einen städtebaulich und architektonisch hochwertigen Beitrag. Der angenehm gegliederte Baukörper fügt sich angemessen in die überwiegend zweigeschossige Bebauung der Umgebung ein. Der vorhandene Ahorn wird hierbei geschickt integriert. Formensprache und Gliederung des Gebäudes entsprechen der Funktionalität und Zweckmäßigkeit und zeigen ein angemessenes Erscheinungsbild. Die jeweils getrennten Alarmausfahrten der Feuerwehr und Rettungswache erfolgen über die Mühlenstraße. Wegen der hohen Rückstaugefahr und aufgrund des oftmals hohen Fuß- und Radverkehrs wird die Erschließung an dieser Stelle jedoch kritisch bewertet. Die verkehrlichen Abläufe auf den beiden Alarmhöfen sind zu knapp bemessen und lassen Schwierigkeiten im Zu-, Abgangs- und Rangierverkehr erwarten. Die Alarmparkplätze sind gut angeordnet. Die bauliche Trennung von Feuerwehr und Rettungswache mit einem gemeinsamen Haupteingang ist gut gelungen. Allerdings sind beide Alarmhöfe von den jeweiligen Einsatzzentralen nicht einsehbar. Die Funktionsabläufe in der Rettungswache sind weitestgehend akzeptabel gelöst. Bemängelt werden hingegen im Bereich der Feuerwache innenliegende Räume, die Organisation der Schwarz-WeißBereiche sowie die Anlieferungsmöglichkeiten. Der hochwertige architektonische und städtebauliche Beitrag wird anerkannt, leidet jedoch unter wesentlichen Mängeln - vor allem in der äußeren verkehrlichen Erschließung. Erdgeschoss Ansicht Süd 25 ERGEBNIS Anerkennung e4 architekten GbR Auszug aus dem Erläuterungsbericht Das Plangebiet wird geprägt durch das angrenzende Wohngebiet im Westen, das südlich angrenzende Ärztehaus bzw. Autohaus an der Ecke Steinkamp Mühlenstraße, die östlich gegenüberliegende relativ offene Bebauung entlang der Mühlenstraße mit seinen Wohn- und Geschäftshäusern und die nördlich liegende Fläche mit seinem Verbraucherzentrum. Durch sein Volumen und seine Kompaktheit, stellt die neue Feuer- und Rettungswache, zusammen mit dem Autohaus, den größten Baukörper im unmittelbaren städtebaulichen Kontext dar. Durch die Gliederung der Fassade mittels Vor- und Rücksprüngen passt sich das Gebäude den Dimensionen der umgebenden Gebäudestruktur an. Ein Rückversatz des Gebäudes an der Mühlenstraße erlaubt es einen großen Ahornbaum in das Gebäudebzw. Fassadenkonzept zu integrieren. Die Feuer- und Rettungswache wird sowohl stadteinwärts als auch stadtauswärts in seiner Form und Anordnung gleichermaßen wahrgenommen. Stadteinwärts prägt das Bild der Fahrzeughallen die Nordansicht und das neue Gesicht entlang der Mühlenstraße. Stadtauswärts ist aus städtebaulicher Sicht die Ecke der Feuer- Rettungswache mit dem gemeinsamen Schriftzug (Logo) prägend. Ansicht Ost Schnitt 1-1 26 Beide Alarmhöfe der Feuer- und Rettungswache wurden mit einem möglichst direkten Zugang ausschließlich zur Mühlenstraße vorgeschlagen. Die Alarmhöfe der Feuer- und Rettungswache wurden getrennt voneinander angeordnet. Durch die Anordnung sämtlicher Feuerwehrfahrzeughallen an der Nordseite des Gebäudes mit dem Alarmhof kann ein übersichtliches Abrücken der Fahrzeuge über eine Alarmausfahrt zum Einsatzort gewährleistet werden. Die geradlinige Ausfahrt der Fahrzeuge der Rettungswache von den Stellplätzen der Fahrzeughalle aus, sichert der Rettungswache ebenso eine optimale Anbindung an die Mühlenstraße. Für die Fahrzeuge der Rettungswache besteht die Möglichkeit auf dem Grundstück entlang des Gebäudes zur Waschhalle der FW zu gelangen, um diese mit zu nutzen. Die Alarmparkplätze und der Betriebshof werden über den Steinkamp erschlossen. Eine weitere Zufahrt zu den Alarmparkplätzen von der Mühlenstraße ist gegeben. Obergeschoss Ansicht West Ansicht Nord 27 ERGEBNIS 2. Rundgang Dipl.-Ing. (FH) Architekt Erich Hemsing Dipl.-Ing. (FH) Architekt Jörg Südholt Staatl. gepr. Bautechnikerin Vera Frankemölle Jakobistr. 21 46354 Südlohn Obergeschoss Ansicht West Schnitt A-A Untergeschoss 28 Erdgeschoss Ansicht Süd 29 ERGEBNIS 2. Rundgang Kreyerhoff - Koller Dipl.-Ing. Architekten GbR Dipl.-Ing. Architekt Rupert Koller Overbergstr. 2 46325 Borken Mitarbeiter: Marius Klöpper 1. Obergeschoss Ansicht West Schnitt B-B 2. Obergeschoss 30 Erdgeschoss Ansicht Süd 31 ERGEBNIS 2. Rundgang Dipl.-Ing. Architektin Simone Mattedi Dipl.-Ing. Architektin Jana Bingener M. Sc. Efstathios Simos M. Sc. Architektin Susanne Schürrer Ansicht Ost Eiserfelderstr. 316 57080 Siegen Mitarbeiterin: Stefanie Kusche Ansicht West Schnitt B-B Schnitt C-C 32 Erdgeschoss und 1. Obergeschoss Ansicht Süd 33 ERGEBNIS 2. Rundgang ArGe Berthold Paß / Boris Wantia Dipl.-Ing. Architekten Breelande 9 / Widukindstr. 3 48691 Vreden 1. Obergeschoss Ansicht West Schnitt Feuerwache Schnitt Rettungswache Ansicht Ost 34 Erdgeschoss Ansicht Süd 35 ERGEBNIS 2. Rundgang PlanerBund UG M.A. (Arch.) Matthias Zühlke Dipl.-Ing. (FH) Jörg Hannemann Doornte 3 46354 Südlohn Mitarbeiter: Michael Wiesmann Markus Schulte 1. Obergeschoss Ansicht West Schnitt Ansicht Nord 36 Erdgeschoss Ansicht Süd 37 ERGEBNIS 2. Rundgang Schnoklake Betz Architekten BDA M.A. Arch. Bernd Schnoklake Architekt BDA M. A. Arch. Dirk Betz Architekt BDA Hafenstr. 64 – Haus 1 48153 Münster Mitarbeiter: 1. Obergeschoss Klaus Dömer Modellbau: Schnoklake Betz Architekten BDA Ansicht Nord-West Schnitt A Ansicht Süd-Ost 38 2. Obergeschoss Erdgeschoss Ansicht Süd-West 39 IMPRESSUM Herausgeber Stadt Stadtlohn – Der Bürgermeister Redaktion Schopmeyer Architekten BDA, Münster Druck Druckerei Joh. Burlage, Münster Juli 2015, Auflage: 50 40