Berlin at War * and After

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Berlin at War – and After
1939 - 1947
from last week:
• 30. Januar 1933 Machtübernahme der NSDAP unter Adolf Hitler
• 27./28. Februar 1933 Brandstiftung im Reichstagsgebäude
• 1. April 1933 Aufruf zum Boykott jüdischer Geschäfte, Antisemitische
Verfolgungen
• 10. Mai 1933 Bücherverbrennung auf dem Platz vor der Berliner
Universität.
• 1. August 1936 Eröffnung der XI. Olympischen Sommerspiele im
Berliner Olympiastadion
• Mai & Juni 1937: Propagandaausstellung: „Gebt mir vier Jahre
Zeit“ (im selben Jahr in München: Ausstellung „Entartete Kunst“)
• September 1937: Mussolini kommt nach Berlin
https://www.youtube.com/watch?v=ciQ6MGU4GV8
• 9./10. November 1938 „Reichskristallnacht“ auch in Berlin.
Zeittafel
• 1. September 1939 Beginn des Zweiten Weltkriegs.
• 18. Oktober 1941 Massendeportation Berliner Juden beginnt.
• 20. Januar 1942 Wannseekonferenz zur "Endlösung der
Judenfrage“.
• 18. Februar 1943 Aufruf zum "Totalen Krieg" durch Goebbels
im Berliner Sportpalast.
• 1943-1945 verheerende Luftangriffe auf Berlin.
• 20. Juli 1944 Attentat gegen Hitler. Hinrichtung der
Verschwörer nach dem Fehlschlag.
• 30. April 1945 Selbstmord Adolf Hitlers im Bunker der
Reichskanzlei.
Zeittafel ctd.
• 2. Mai 1945: Kapitulation Berlins nach der Eroberung durch
sowjetische Truppen. Berlin hat noch 2,8 Millionen
Einwohner (vor dem Krieg: 4,3 Mio), jedes dritte Wohnhaus
ist zerstört.
• 8. Mai 1945: Großadmiral Karl Dönitz unterzeichnet die
Gesamtkapitulation der deutschen Wehrmacht in BerlinKarlshorst.
• Juli 1945: die westlichen alliierten Truppen (USA,
Frankreich, Großbritannien) erreichen Berlin, Aufteilung der
Stadt in 3, dann 4 Sektoren
Unbehagen und Widerstand in Berlin
(Disquite and Resistance)
• Die Rote Kapelle: Kreis verschiedener, links ausgerichteter
Widerstandsgruppen, die ab 1939 Kriegssabotage organisierte (wichtigste
Köpfe: Harro Schulze-Boysen, Arvid Harnack, Adam und Greta Kuckhoff)
• Herrnstadt-Gruppe (Rudolf Herrnstadt, Gerhard Kegel), Zusammenarbeit
mit der sowjetischen Armee
• 20. Juli 1944 Attentat gegen Hitler (Aktion „Walküre“, angeführt von
Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg). Hinrichtung der Verschwörer
nach dem Fehlschlag.
• Hunderte, heute fast unbekannte Personen, die politische Verfolgte oder
Juden versteckten bzw. politische Aufklärung betrieben (siehe z.B. Hans
Fallada: Jeder stirbt für sich allein, oder Eran Tiefenbrunn: Wilmas Keller)
Die „Schlacht um Berlin“
• 16. April bis 2. Mai 1945
• Hitlers Befehl vom 9. März 1945: „Berlin bis zum letzten Mann und
zur letzten Patrone zu verteidigen“
• Standgerichte und Exekutionskommandos erzwangen Fortsetzung des
Kampfes
• Erste entscheidende Phase: Schlacht um die Seelower Höhen, April
1945
• 170000 Soldaten getötet, 50000 Soldaten verletzt, mehrere
Zehntausend Zivilisten getötet
• Resultat: Besetzung Berlins durch die Rote Armee
Aus: Kurt Bartsch: Fanny Holzbein (Roman, 2004)
- Der Untergang der Stadt war beschlossene Sache. Überall sah man Zeichen dafür.
Geschütze wurden in Stellung gebracht. Laufgräben gezogen, Gefechtsstände unter die
Erde verlegt. Über Straßen und Brücken hatte man Tarnnetze gezogen, damit sie eins
würden mit dem Grün der Wälder, die die Stadt umgaben.
- Achthundert Bomber vom Typ B17, Flying Fortress, sind es, die der Reichshauptstadt
einen Besuch abstatten. Die Flugzeuge kommen fast jeden Tag. In der Nacht die
Engländer, am Tage die Amerikaner.
- (…) annähernd zwanzigtausend Geschütze, dreitausend Panzer und, über den Daumen
gepeilt, anderthalb Millionen Gewehre, Maschinenpistolen usw., die in die Stadt
hineinschießen. Aus der Stadt heraus schießen nur etwa fünfhundert Geschütze,
dreihundert Panzerkanonen und, grob geschätzt, einhunderttausend Handfeuerwaffen,
Panzerfäuste etc. Der Feind rückt von mehreren Seiten an. Er will die Stadt in die Zange
nehmen und wie eine Nuß zerdrücken.
- Vierzigtausend Tonnen Sprengstoff werden innerhalb von zehn Tagen auf die Stadt
niedergehen. (…) Weltuntergang in Berlin.
Aus: Kurt Bartsch: Fanny Holzbein (Roman, 2004)
Die Straße ist auch gestorben. Ihre Habseligkeiten liegen
verstreut. Ein Stuhl, eine Schüssel (Emaille), ein Blechlöffel
mit Gravur. Eine Straßenbahn steht auf den Schienen.
Ausgeglüht, mit geplatzten Scheiben. Ihre Haut, gelber
Lack, ist dunkel aufs Pflaster getropft. Die Fahrgäste sind
tot oder ausgestiegen. Die Straßenbahn ist verblutet.
Nikolai E. Bersarin, 1. Stadtkommandant von Berlin
nach der deutschen Kapitulation (ab 28.4.1045)
- 11. Mai: Aufstellung einer Stadtpolizei
- 19. Mai: Einführung des ersten Nachkriegsmagistrats von Groß-Berlin
unter Leitung des Oberbürgermeisters Arthur Werner (1877-1967)
- Bersarin sorgt für den schnellen Aufbau einer Stadtverwaltung und für
die Wiederherstellung des Gesundheitswesens.
- Für eine bessere Versorgung der Menschen mit Grundnahrungsmitteln
setzt er Andreas Hermes als Leiter des Zentralen Ernährungsamts ein.
- Juni: Der Theaterliebhaber Bersarin trifft sich mit deutschen
Schauspielern und Regisseuren, u.a. mit Heinrich George, Gustaf
Gründgens und Paul Wegener. Sein Wunsch ist eine möglichst
schnelle Wiedereröffnung von Theatern und eine Erneuerung des
kulturellen Lebens, um den Menschen im zerstörten Berlin ein Stück
Normalität zu schaffen.
- 16. Juni: Nikolai Bersarin verunglückt in Berlin mit seinem Motorrad
tödlich.
Unmittelbare Nachkriegszeit
• Hungerwinter 1946
• Schwarzmärkte
• Trümmerfrauen (vs. „Amiliebchen“)
• Infrastruktur und Verkehr
• Entnazifizierungs- und Umerziehungsprogramme
Klaus Schlesinger, Erinnerungen
• In den chaotischen Monaten nach dem Kriegsende war ich,
wie alle Jungen, ein Straßenkind. Der Wohnungsschlüssel
hing uns um den Hals, wir trugen schlechtes Schuhwerk und
hatten vor keinem Erwachsenen, auch vor keinem Sieger,
Respekt. Auf der Straße grölten wir vor Schadenfreude, als
ein junger russischer Soldat, der offenbar zum ersten Mal in
seinem Leben auf ein Fahrrad gestiegen war, über den Damm
taumelte und gegen eine Laterne fuhr.
• Nach der Schule, die viel zu schnell wieder angefangen hatte,
durchstreiften wir die näheren Bezirke unserer Stadt, die
plötzlich eine Viersektorenstadt geworden war: Franzosen,
Engländer, Amerikaner waren eingerückt, es gab Kaugummi,
Corned Beef, Glenn Miller – und die längs des sowjetischen
Sektors aufgestellten Schilder mit dem Stalin-Zitat: Die
Hitler kommen und gehen, das deutsche Volk bleibt.
Wolfgang Staudte: Die Mörder sind unter uns (1946)
• https://www.youtube.com/watch?v=AO3yKSB-MdA
• https://www.youtube.com/watch?v=HKAYRc3adeA
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